Um für die Standorte Baden-Württembergs Arten- und Sortenempfehlungen auf der Grundlage von Ertragsprognosen geben zu können, sollen 8 Pappel- bzw. Weiden-, 2 Aspen- und 2 Robiniensorten u. ggf. weiteren Arten an repräsentativen Standorten auf Energieholztauglichkeit geprüft werden. Die Anlage soll in 2 - 3 facher Widerholung erfolgen. Die Arten werden im 3 - 4 jährigen Umtrieb geerntet. Die Versuchsreihe wird in Zusammenarbeit mit dem LTZ Augustenberg, Aussenstelle Forchheim aufgebaut.
Zonierung der Vegetation am Strassenrand, Oekotypenbildung, Aenderung der Bodeneigenschaften, Holzzuwachs bei Baeumen, Jahresringchronologie von schaedlichen Umwelteinfluessen.
In naher Zukunft wird der Holzbedarf in den Tropen vor allem aus bereits genutzten Naturwäldern sowie aus Sekundärwäldern nach landwirtschaftlicher Nutzung gedeckt werden müssen. Sukzessionsdynamische Prozesse im Hinblick auf die Rolle vegetativer Verjüngung sowie die Wuchsdynamik und das Nutzungspotential dieser anthropogen beeinflussten Wälder ist bislang nur unzureichend untersucht worden. Anhand unausgewerteter Datensätze aus Paraguay, Venezuela und Costa Rica konnte gezeigt werden, dass neben Kernwüchsen, vegetative Verjüngung in Form von Wurzelbrut und Stockausschlägen eine bedeutende Rolle bei der Wiederbewaldung spielt. Mit Hilfe der prozessorientierten Waldwachstumsmodelle FORMIND2.0 und FORMIX3-Q wurde die Wuchsdynamik, das Nutzungspotential und die Artenzusammensetzung von genutzten Naturwäldern und Sekundärwäldern bei unterschiedlichen Nutzungszyklen und Nutzungsmethoden unter fragmentierten und nicht-fragmentierten Bedingungen dargestellt. Nur bei bestandesschonenden Nutzungen und einer Verlängerung der Nutzungszyklen auf 60 Jahre wären nachhaltige Holzerträge zu erwarten. Die simulierten Sekundärwälder akkumulieren nur geringe nutzbare Volumina in überschaubaren Zeiträumen, so dass waldbauliche Pflegemaßnahmenzur Ertragssteigerung erforderlich wären. Die Waldmodellierungsprojekte wurden zusammen mit Dr. habil. Andreas Huth und Dr. Peter Köhler von der Universität Kassel durchgeführt. Im Rahmen eines Forschungsaufenthaltes auf Barro Colorado Island, Panama, wurden wichtige Referenzdaten und Zusatzinformationen für die genannten Projekte gesammelt. Anhand von Fallbeispielen wurde in zwei Übersichtsartikeln der Frage nachgegangen, unter welchen ökologischen, waldbaulichen, forstpolitischen und sozioökonomischen Rahmenbedingungen genutzte Naturwälder und Sekundärwälder nachhaltig bewirtschaftet werden können. Forschungsaufenthalte in Venezuela /Universidad de Los Andes, Merida; Forstreserven der westlichen Llanos) und Costa Rica (Centro Agronomico Tropical de Investigacion e Ensenanza; GTZ-COSEFORMA in der Region Huetar Norte) dienten der Sammlung von Informationen zu den genannten Übersichtsartikeln.
Zielsetzung: Derzeit bewirtschaften Kleinwaldbesitzer ca. 60% der Europäischen Wälder. Damit liefern sie einen großen Anteil des Rohstoffes Holz für die Holz- und Papierindustrie und sichern die vielfältigen Ökosystemleistungen unserer Wälder. Europaweit stattfindende gesellschaftliche Veränderungen wie z.B. Urbanisierung, Gleichberechtigung oder digitaler Wandel verändern auch die Werte und Überzeugungen von Kleinwaldbesitzern und damit deren Einstellung und Bereitschaft zur Waldbewirtschaftung und Holzernte. Allerdings existieren zwischen den verschiedenen europäischen Ländern große Unterschiede in der Größe und Struktur von Kleinwaldbesitzern. Zudem unterscheiden sich die nationalen rechtlichen Rahmenbedingungen und die finanziellen und strukturellen Anreizsysteme für eine nachhaltige Holzproduktion. Ziel des hier vorgeschlagenen Projektes ValoFor ist es, den Beitrag von Kleinwaldbesitzern beim Übergang zu einer auf Holzrohstoffen basierten Bioökonomie zu verstehen, und dabei die Werte und Überzeugungen der Kleinwaldbesitzer zu berücksichtigen. Dazu gehören die Analyse und der Vergleich von Waldbewirtschaftungsstrategien in Bezug auf die potenzielle Holzversorgung, Ökosystemleistungen und die Widerstandsfähigkeit der Wälder gegen den Klimawandel. Unsere Analyse soll die folgenden Schwerpunkte umfassen: 1) die Identifizierung von Schwellenwerten im Verhalten von Kleinwaldbesitzern in Bezug auf wirtschaftliche und sozioökonomische Faktoren mittels Umfragen und Entscheidungsexperimenten; 2) die Modellierung der Holzversorgung und die Bereitstellung von Ökosystemleistungen im Rahmen von drei Bewirtschaftungsstrategien unter Verwendung von Wachstumssimulationen und nationalen Waldinventuren und 3) eine quantitative Abwägung zwischen Holzproduktion, verschiedenen Ökosystemleistungen und der Widerstandsfähigkeit der Wälder gegenüber dem Klimawandel. Eine ökonomische Bewertung wird die Holzerträge in wirtschaftliche Prognosen für typische Kleinwaldbesitzer unter Berücksichtigung der europäischen und nationalen Holzmärkte und -Rahmenbedingungen umsetzen. ValoFor soll neue Erkenntnisse über das gekoppelte soziale-natürliche System der bewirtschafteten Wälder ermöglichen, und die tatsächlich erzielbaren Beiträge von Kleinwaldbesitzer zu den Herausforderungen einer biobasierten Wirtschaft quantifizieren. Darüber hinaus sollen Hindernisse für die Einbeziehung von Kleinwaldbesitzer in die Holzrohstoffproduktion ermittelt werden, und Instrumente für ihre Einbeziehung in die aktive Bewirtschaftung vorgeschlagen werden. ValoFor ist eine Projektkooperation mit Partnern aus Slowenien, Österreich, Deutschland, Schweden und Finnland und deckt damit knapp 50% der europäischen Rundholzproduktion ab und integriert Waldökosysteme vom Mittelmeerraum bis zum borealen Nadelwald.
Die wichtigsten Fakten Nach einem starken Anstieg zwischen 2000 und 2003 stagnierte der Anteil nach PEFC zertifizierter Flächen bis 2019. Im Jahr 2024 lag der Anteil 10 Prozentpunkte über dem Wert von 2019. Der Anteil nach FSC zertifizierter Flächen entwickelt sich seit 2000 insgesamt sehr positiv, mit einem Einbruch in 2024. Er liegt jedoch weit unter dem der nach PEFC zertifizierten Flächen. Die Bundesregierung wollte die nach hochwertigen ökologischen Standards zertifizierte Waldfläche in Deutschland auf 80 % im Jahr 2010 ausweiten. Das Ziel für 2010 wurde jedoch verfehlt. 2024 wurden 79,3 % der Waldfläche nach PEFC beziehungsweise 10,9 % nach FSC bewirtschaftet. Welche Bedeutung hat der Indikator? Eine nachhaltige forstwirtschaftliche Nutzung der Wälder mit zertifizierten Waldflächen ist wichtig für den Umweltschutz. Ungefähr ein Drittel der Fläche Deutschlands ist von Wald bedeckt. Der größte Teil dieser Wälder wird forstwirtschaftlich genutzt. In der Vergangenheit stand bei der Bewirtschaftung überwiegend ein hoher Holzertrag im Vordergrund. Das Ergebnis: Es wurden vor allem Monokulturen mit schnellwachsenden Arten gepflanzt, die anfällig für Sturm, Trockenheit und Schädlingsbefall sind. Der Boden wird durch Monokulturen und den Einsatz von Maschinen beeinträchtigt. Die Artenvielfalt der Wälder ist insgesamt geringer als in naturnahen Forsten. Die bedeutendsten Standards für nachhaltige Forstwirtschaft, nach denen sich Forstbetriebe zertifizieren lassen können, sind PEFC (Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes) und FSC (Forest Stewardship Council). Die Betriebe müssen ökologische, ökonomische und soziale Kriterien erfüllen, die teilweise über den gesetzlichen Anforderungen der Wald- und Naturschutzgesetze liegen. FSC steht dabei für strengere Vorgaben als PEFC. Wie ist die Entwicklung zu bewerten? Die Entwicklung der PEFC-Waldflächen stagnierte in den letzten Jahren auf hohem Niveau: Der Wert lag zwischen 2006 und 2019 bei etwas unter 70 %, stieg 2020 deutlich an und erreichte 2024 rund 79,3%. Der deutliche Anstieg kann u.a. auf die Bindung der Waldprämie des Corona-Konjunkturprogramms der Bundesregierung an eine Zertifizierung zurückgeführt werden. Der Anteil der FSC-zertifizierten Flächen hat sich in den letzten Jahren auf niedrigerem Niveau sehr positiv entwickelt. Der Grund: In den letzten Jahren haben Landesforstbetriebe umfangreiche Flächen zertifizieren lassen, zuletzt vor allem in Rheinland-Pfalz und Sachsen. Auch die Bundesregierung hat in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart Wälder im Bundesbesitz mittelfristig mindestens nach FSC- oder Naturland-Standards zu bewirtschaften. Im Jahr 2024 ist jedoch ein deutlicher Rückgang um knapp 4 Prozentpunkte zu verzeichnen. Dies ist im Wesentlichen auf die Entscheidung der hessischen Landesregierung zum Ausstieg aus der FSC-Zertifizierung des Staatswaldes (über 340.000 Hektar) zurückzuführen. Die Bundesregierung setzte sich 2007 in der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt das Ziel, den Anteil der nach „hochwertigen ökologischen Standards“ zertifizierten Flächen bis 2010 auf 80 % zu erhöhen. Dabei werden insbesondere die Standards PEFC und FSC berücksichtigt. Das Ziel scheint spätestens seit dem deutlichen Anstieg der PEFC zertifizierten Fläche auf über 70 % in 2020 erreicht. Jedoch kann der genau Wert derzeit nicht exakt bestimmt werden: Ein Teil der Waldflächen, insbesondere der Landesforste, ist nach beiden Systemen zertifiziert. Klar ist jedoch: Die Politik sollte eine nachhaltige Forstwirtschaft weiterhin fördern, auch wenn es wahrscheinlich ist, dass das Ziel jetzt erreicht wurde. Wie wird der Indikator berechnet? PEFC und FSC ermitteln den Umfang der zertifizierten Flächen im Zuge der Zertifizierungen der Forstunternehmen und veröffentlichen diese. Als Vergleichsgröße wird die Holzbodenfläche herangezogen, also die dauerhaft zur Holzerzeugung bestimmte Fläche. Diese Fläche wurde im Rahmen der zweiten, dritten und vierten Bundeswaldinventur (BWI) bestimmt. Um Sprünge beim Indikator -Wert zu vermeiden, wurde zwischen den Werten der drei BWIen linear interpoliert. Allgemeine methodische Hinweise zur BWI finden sich beim Indikator „Mischwälder“ . Ausführliche Informationen zum Thema finden Sie im Daten-Artikel "Nachhaltige Waldwirtschaft" .
Klimaschutzministerin Katrin Eder stellt Ergebnisse der zehnjährlichen Vermessung des Waldes vor / Klimawandel lässt Bäume weniger schnell wachsen „Die gute Nachricht ist: Rheinland-Pfalz ist das waldreichste Bundesland. Mit einer Waldfläche von 853.758 Hektar sind nach Ergebnissen der vierten Bundeswaldinventur fast 43 Prozent der Landesfläche mit Wald bedeckt. Der Wald in Rheinland-Pfalz wird zudem immer naturnäher und vielfältiger. Dies ist wichtig, damit er mit den Herausforderungen der voranschreitenden Klimakrise zurechtkommt. Denn vielfältige Ökosysteme sind anpassungsfähiger und damit widerstandsfähiger“, so Klimaschutzministerin Katrin Eder, die am heutigen Freitag die Ergebnisse der Bundeswaldinventur (BWI) für Rheinland-Pfalz vorstellte. Beispielsweise gehe heute die neue Baumgeneration fast vollständig (96,7 Prozent) aus einer natürlichen Ansamung durch die Bäume vor Ort hervor, so Eder. „Dadurch haben diese Nachkommen die größtmögliche genetische Vielfalt, um sich anpassen zu können. Außerdem sind aktuell 85 Prozent der Wälder in Rheinland-Pfalz Mischwälder.“ Die Bundeswaldinventur findet alle zehn Jahre statt. Und zeigt die Veränderungen vom Jahr 2012 zum Jahr 2022 auf. Dazu wurden in Rheinland-Pfalz an über 8.500 dauerhaften Stichprobenpunkten 150 verschiedene Merkmale an mehr als 80.000 Bäumen mit speziellen Messinstrumenten aufgenommen und dokumentiert. Die wichtigsten sind: Waldfläche, Holzvorrat, Holzzuwachs und Holznutzung, Baumartenvielfalt, Altersaufbau, Totholz und Naturnähe sowie Biomasse und Kohlenstoffspeicherung. Die so ermittelten Daten wurden in einem wissenschaftlich abgesicherten Verfahren durch das Thünen-Institut für Waldökosysteme in Eberswalde ausgewertet. Die Ergebnisse lassen einen bundesweiten Vergleich zu und werden durch das Bundeslandwirtschaftsministerium veröffentlicht. Wald ist wichtig für unser Grundwasser Auch in puncto Trinkwasserschutz sind einige Ergebnisse gut: Denn Mischwälder mit vielen Laubbäumen sind gut fürs Trinkwasser. Auf Platz 1 der häufigsten Baumarten in RLP steht die Buche, gefolgt von der Eiche. Unter Laubbäumen gelangt weniger Nitrat in den Boden. Herabgefallene Blätter sind basenreich, Nadeln eher sauer. Sauer mögen Regenwürmer und andere Tiere im Boden nicht. Diese sorgen aber dafür, dass der Boden gelockert wird, die Wurzeln tiefer eindringen können – wodurch die Bäume besser Wasser aufnehmen können. Laubbäume lassen zudem vor allem im Winterhalbjahr mehr Wasser auf den Boden durchdringen als Nadelbäume. So können sich die Grundwasser-Vorräte besser auffüllen. Auch der Anteil von Totholz hat sich erhöht: Tote Bäume, die am Waldboden liegen, sind um 31 Prozent gestiegen – von 12,9 m3/ha auf 16,9 m3/ha. Diese wirken wie ein Schwamm. Statt einfach abzufließen, kann das Wasser so besser im Boden versickern – und damit die Bäume versorgen und unsere Grundwasservorräte auffüllen. Zudem ist der Anteil zwei- oder mehrschichtiger Wälder von 69 Prozent auf 81 Prozent gestiegen. Sind im Wald die Bäume unterschiedlich hoch, wirkt das wie eine Bremse für herab prasselnden Regen. Das Wasser fließt erst wie über Stufen von den höheren über die niedrigeren Bäume darunter, ehe es am Boden ankommt. Vor allem bei Starkregen fließt das Wasser dann nicht einfach ungenutzt ab, sondern kann vom Boden aufgenommen werden und gelangt damit ins Grundwasser. „In Rheinland-Pfalz beziehen wir über 90 Prozent unseres Trinkwassers aus Grundwasser. Daher ist Waldschutz auch Wasserschutz“, so Eder. Bäume wachsen langsamer Der Vergleich zur letzten Bundeswaldinventur zeigt jedoch auch Alarmierendes: Die Bäume wachsen um 20 Prozent langsamer als noch vor zehn Jahren. Die Zuwachsleistung unserer Baumarten ist innerhalb von zehn Jahren über alle Baumarten hinweg von jährlich 10,7 m3/ha auf 8,6 m3/ha zurückgegangen. Mit einer jährlichen Nutzung von 7,2 Kubikmeter pro Hektar lag der Zuwachs aber über der Nutzungsmenge. Die Nutzungsmenge von Holz ist im Gesamtwald (alle Eigentumsarten und Baumarten) von jährlich 7,8 m3/ha/a auf 7,2 m3/ha/a zurückgegangen. Damit hat die Holz-Nutzung insgesamt unter dem Zuwachs gelegen. Lediglich bei der Baumart Fichte hat die Nutzung mit 21 m3/ha/a über dem Zuwachs von 13 m3/ha/a gelegen. Grund hierfür ist die seit dem Jahr 2018 erfolgte Holzernte, um eine Ausbreitung des Borkenkäfers zu begrenzen. Ein weiteres Ergebnis der Datenerhebung lautet: Die in lebenden Nadelbäumen gespeicherte Kohlenstoffmenge hat in den letzten zehn Jahren – vor allem bedingt durch die massiven Borkenkäfer-Schäden in der Baumart Fichte – um 2,98 Millionen Tonnen abgenommen. Diese negative Bilanz wurde aber durch eine Kohlenstoff-Anreicherung von 5,45 Millionen Tonnen der lebenden Laubbäume kompensiert. Nimmt man die in totem Holz gebundene Kohlenstoffmenge hinzu, so hat sich die Kohlenstoffmenge in Wald von Rheinland-Pfalz um insgesamt 4,67 Millionen Tonnen erhöht. „Die Daten der Bundeswaldinventur zeigen: Damit war der Wald in Rheinland-Pfalz in der Gesamtbilanz der vergangenen zehn Jahre eine Kohlenstoffdioxid-Senke“, so Eder. „Der Walderhalt ist unser oberstes Ziel. Wir müssen weiterhin dafür sorgen, dass unser Wald all seine Funktionen erbringt: Zur Naherholung, als Rohstofflieferant, Wasserfilter, Luftreiniger und zum Erhalt unserer Artenvielfalt. Die Datenerhebung zeigt aber auch, wir sind auf einem guten Weg, unsere Maßnahmen greifen. Dazu gehört neben der naturnahen Waldentwicklung, die für den Staatswald gesetzlich ver-ankert ist, eine Vielzahl an forstlichen Regeln. Ein Beispiel dafür ist das Buchen-Moratorium: So dürfen alte Buchen, unsere wichtigste Baumart, nicht ohne Weiteres gefällt werden. Auch Bäume, die seltenen Arten, wie dem Schwarzstorch oder Fledermäusen ein Zuhause geben, müssen stehen bleiben – das ist in unserem BAT-Konzept geregelt. Und um die Wasserspeicherkapazität zu fördern, den Humusaufbau und damit sowohl das Wachstum der Bäume sowie das Bodenleben zu stärken, muss ein gewisser Anteil an Totholz im Wald verbleiben – auch das ist in zahlreichen Konzepten geregelt. Das Handeln im Staatswald lassen wir von unabhängigen Auditoren prüfen: Der gesamte Staatswald ist nach den Nachhaltigkeitsstandards von PEFC und FSC zertifiziert. Für kommunale und private Waldbesitzer gelten diese strengen Vorgaben nicht, sie können sich von Landesforsten Rheinland-Pfalz aber beraten lassen. Dafür haben wir in Rheinland-Pfalz die Struktur des Gemeinschaftsforstamtes.“ Die Bundeswaldinventur findet nur alle zehn Jahre statt und ist von der jährlichen Waldzustandserhebung zu unterscheiden. Bei letzterer geht es vorrangig um den Gesundheitszustand des Waldes. Hier wird aufzeigt, unter welchen externen Einflüssen, wie Luftschadstoffen, Krankheiten und Schädlingen der Wald leidet. Die Bundeswaldinventur ist wie eine Art Zensus, der Waldzustandsbericht wie eine Art Diagnose. Zentrale Ergebnisse aus der BWI4 für Rheinland-Pfalz Waldanteil – waldreichstes Bundesland: Der Wald in Rheinland-Pfalz umfasst aktuell eine Fläche von 853.758 Hektar. Damit ist Rheinland-Pfalz mit 43 Prozent das waldreichste Bundesland in Deutschland. Der Wald in Rheinland-Pfalz ist in den vergangenen zehn Jahren noch einmal deutlich strukturreicher geworden – mehr Mischwaldanteil und unterschiedliche Baumhöhen : Der Anteil zwei- oder mehrschichtiger Wälder, also Wälder aus mehreren Stockwerken, hat sich von 69 Prozent auf 81 Pro-zent erhöht. Hier sticht der Anstieg mehrschichtiger Wälder von 3,5 Prozent auf 17,6 Prozent heraus. Zudem sind 85 Prozent der Wälder in Rheinland-Pfalz Mischwälder mit mindestens zwei nebeneinander vorkommenden Baumarten. Mehr Naturverjüngung: Die junge Baumgeneration stammt fast vollständig (96,7 Prozent) aus natürlicher Ansamung durch die Bäume vor Ort. Unter den flächenmäßig bedeutendsten Baumarten hat die Buche mit 98 Prozent und Eiche mit 95 Prozent den höchsten Anteil an Naturverjüngung. Auch viele Nebenbaumarten (Erlen, Birken, Eschen, Lärchen, Kiefern) stammen zu über 90 Prozent aus Naturverjüngung. Holzvorrat hat zugenommen: Der Wald von Rheinland-Pfalz umfasst gegenwärtig einen Holzvorrat von 253,2 Millionen m3, im Durchschnitt sind dies 313 m3/ha. Damit hat sich die Holzmasse lebender Bäume in den vergangenen Jahren um insgesamt 3,56 Millionen m3 erhöht. Weniger Holz geerntet, großer Anteil von Holz-Ernte diente der Schädlingsprävention: Die Nutzungsmenge von Holz ist von jährlich 7,8 m3/ha/a auf 7,2 m3/ha/a zurückgegangen. Damit hat die Nutzung insgesamt unter dem Zu-wachs von 8,6 m3/ha/a gelegen. Lediglich bei der Baumart Fichte hat die Nutzung mit 21 m3/ha/Jahr über dem Zuwachs von 13 m3/ha/Jahr gelegen. Grund hierfür ist die seit dem Jahr 2018 “Notfällungen“, um eine Ausbreitung des Borkenkäfers zu begrenzen. Insgesamt wurden die Nutzungen im vergangenen Jahrzehnt zu einem hohen Anteil (33 Prozent) aus Gründen der Schadensprävention im Rahmen von Hitze- und Dürreereignissen vorgenommen. Am häufigsten vorkommende Baumarten wachsen weniger schnell: Bei allen Hauptbaumarten zeigen sich deutliche Rückgänge in den Zuwächsen. Unter den Nadelbäumen sind die Kiefer (-27 Prozent), die Fichte (-17 Prozent) und die Douglasie (-22 Prozent) von besonders starken Zuwachsverlusten betroffen. Bei den Laubbäumen zeigt auch die Buche eine deutliche Abnahme des Zuwachses (-15 Prozent). Insgesamt ist der Zuwachs von 10,7 m3/ha/Jahr auf 8,6 m3/ha/Jahr zurückgegangen. Wald als CO2-Senke: Im Wald von Rheinland-Pfalz sind gegenwärtig 91,2 Mil-lionen Tonnen Kohlenstoff in lebenden und toten Bäumen gespeichert. Die in lebenden Nadelbäumen gespeicherte Kohlenstoffmenge hat in den letzten zehn Jahren - vor allem bedingt durch die massiven Borkenkäfer-Schäden in der Baumart Fichte - um 2,98 Millionen Tonnen abgenommen. Diese negative Bilanz wurde aber durch eine Kohlenstoff-Anreicherung von 5,45 Millionen Tonnen der lebenden Laubbäume kompensiert. Nimmt man die in totem Holz gebundene Kohlenstoffmenge hinzu, so hat sich die Kohlenstoffmenge in Wald von Rheinland-Pfalz um insgesamt 4,67 Millionen Tonnen erhöht. Damit war der Wald in Rheinland-Pfalz in der Gesamtbilanz der vergangenen zehn Jahren eine Kohlenstoffdioxid-Senke (1,7 Millionen Tonnen CO2-Absorption pro Jahr). Buche ist häufigste Baumart: Trotz der erheblichen Flächenverluste der Fichte durch die seit 2018 massiven Borkenkäfer-Befälle ist die Fichte mit 14,9 Prozent hinter der Buche (23,1 Prozent) und der Eiche (21,5 Prozent) noch die flächenmäßig dritthäufigste Baumart. Auf sie folgen die Kiefer mit 9,2 Prozent und die Douglasie mit 7 Prozent. Bei den Baumarten Buche und Eiche hat sich der Flächenanteil alter Bäume über 140 Jahre in den letzten zehn Jahren von 18,7 Prozent bzw. 17,5 Prozent auf 22,6 Prozent bzw. 21,7 Prozent erhöht. Mehr Totholz: Die Menge an Totholz im Wald hat sich seit der letzten BWI im Jahr 2012 von 23,1 m3/ha auf 37 m3/ha erhöht. Auffallend ist neben dem An-stieg an abgestorbenen stehenden Nadelbäumen die deutliche Zunahme an stehendem und liegendem Totholz bei Laubbäumen (mit Ausnahme der Eiche) um jeweils 50 Prozent. Der Wald wird naturnäher: Die Naturnähe, liegt für die ältere Baumgeneration bei 42 Prozent (sehr naturnah und naturnah). Die junge Baumgeneration (20 Zentimeter bis 4 Meter Höhe) ist mit 59 Prozent sogar noch deutlich naturnäher (sehr naturnah und naturnah). Naturnah bedeutet, dass der Wald nahe an dem Zustand ist, der sich ohne den Einfluss des Menschen einstellen würde. Eigentumsverhältnisse – hoher Kommunalwaldanteil: Besonders in Rheinland-Pfalz ist der deutschlandweit höchste Körperschaftswald-Anteil von 45,9 Prozent. Der Privatwald und Landeswald machen einen Anteil von 27,6 Prozent und 24,9 Prozent aus. Dazu kommt Bundeswald mit einem geringen Anteil von 1,6 Prozent. Auf der Informationsplattform des Bundes www.bwi.info stehen die gesamten Ergebnisse der vierten Bundeswaldinventur mit vielfachen Auswertemöglichkeiten. Rheinland-Pfalz spezifische Ergebnisse gibt es hier: bwi.wald.rlp.de
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