Das Projekt "Teilvorhaben 4: Entwicklung von Transdermalen Therapeutischen Systemen mit Hotmelthaftklebstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Novosis AG durchgeführt. Ziel dieses Vorhabens ist es, transdermale therapeutische Pflaster unter Nutzung nachwachsender Rohstoffe zu entwickeln, die biologisch abbaubar sind und nach einem umweltverträglichen Prozeß hergestellt werden können. Für den notwendigen Schmelzklebstoff wird ein gut hautverträgliches und eigenklebriges Polymer auf Basis funktionalisierter niedermolekularer Kohlenhydrate entwickelt. Durch gezielte Wahl der funktionellen Gruppen in den Monomeren und durch Copolymerisation mit geeigneten Comonmeren soll das Polymer insgesamt biologisch abbaubar sein. Die Zusammensetzung des Schmelzklebstoffs wird so eingestellt, daß der pharmazeutische Wirkstoff darin löslich ist, nicht auskristallisiert und in zeitlich konstanter Menge freigesetzt werden kann. Die Verarbeitung der Klebstoff-Wirkstoff-Mischung muß in der Schmelze bei einer Temperatur möglich sein, die nicht zu einer thermischen Zersetzung des Wirkstoffs führt. Im Rahmen des Teilvorhabens 4 erfolgt vornehmlich die Formulierung des Schmelzklebstoffs unter industriellen Randbedingungen, anwendungstechnische Untersuchungen sowie die Herstellung von Produktmustern der angestrebten Pflastertypen.
Das Projekt "Teilvorhaben 3: Pharmazeutische ex vivo Charakterisierung neuer Hotmelthaftklebstoffe und damit hergestellter transdermaler Pflaster" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Braunschweig, Institut für Pharmazeutische Technologie durchgeführt. Gesamtziel des Verbundvorhabens ist die Entwicklung neuer Hotmelt-Haftklebstoffe auf Basis nachwachsender Rohstoffe und ihr Einsatz zur Herstellung arzneistoffhaltiger transdermaler Pflaster. Im Rahmen des Teilvorhabens 3 erfolgt die pharmazeutische Charakterisierung der entwickelten Klebstoff-Formulierungen im Hinblick auf Hautverträglichkeit, Stabilität des Wirkstoff-Klebstoff-Gemisches, Wirkstofffreigabe in vitro sowie Hautpermeation durch exzidierte humane Hornhaut und durch organotypische Hautkonstrukte in vitro. Neben dem Auffinden eines Pflaster-Prototyps werden grundlegende Erkenntnisse über Interaktionen der neuartigen Klebstoffe mit Hautstrukturen und über Transportstrukturen innerhalb der Hautbarriere erwartet. Die resultierenden Ergebnisse werden richtungsweisend für die Eingrenzung von Klebstoffen sein, die zur Herstellung von Pflaster-Prototypen geeignet sind.