Ziele: Populationfragmentierung des Laubfrosches in der Region Hannover mit genetischen Markern (Mikrosatelliten) zu untersuchen (durch RiHo) mit dem Ziel Ersatzlaichgewässer (durch NABU) an entsprechenden Stellen anzulegen, um Fragmentierung entgegen zu wirken. Ergebnisse: In der Region Hannover gibt es noch 4 Populationen von Laubfröschen. Diese sind geographisch getrennt und genetisch unterschiedlich, d.h. die Populationen sind fragmentiert und zwischen ihnen findet kaum/kein Genfluss mehr statt. Die Populationsgröße korreliert mit der genetischen Diversität, d.h. mit der Wahrscheinlichkeit langfristig zu überleben. Die Anlage von Ersatzlaichgewässern zwischen diesen und anschließenden Populationen und durch Naturschutzverbände und der Stadt Hannover wird daher dringend empfohlen.
Die Ökologie des Laubfroschs (Hyla arborea) zeichnet sich durch eine Organisation in Metapopulationen und den Wechsel zwischen Winterhabitat, Laichgewässer und Sommerlebensraum aus. Diese komplexe räumliche Vernetzung macht es nötig, intensive Feldstudien im Vorfeld des Baus von Amphibienschutzeinrichtungen für den Laubfrosch durchzuführen. Bisher gibt es in der Literatur nur äußerst spärliche Veröffentlichungen zum Schutz des Laubfroschs im Bereich von Straßen, und auch in Expertenkreisen sind lediglich Lösungsansätze vorhanden. Viele etablierte Amphibienschutzsysteme sind nicht dazu geeignet dem Laubfrosch eine gefahrlose Querung von Straßen zu ermöglichen, da sie keine Sperrwirkung für den sehr kletterfähigen Laubfrosch darstellen. Lediglich eine Untersuchung befasst sich konkret mit der Überkletterbarkeit von Leiteinrichtungen durch den Laubfrosch, während die Leitwirkung dieser Elemente im Hinblick auf Hyla arborea noch völlig ungeklärt ist.