Das Projekt "Standardisierung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bonn, Universitätsklinikum, Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit durchgeführt. Auslegungsleistung und Energiebedarf für Raumheizung und Klimatisierung von Gebäuden können durch die konsequente Anwendung der bei Neubau und Sanierung heute gültigen relevanten Verordnungen und Gesetze gegenüber Bestandsbauten drastisch reduziert werden. Damit eröffnen sich gleichzeitig zahlreiche Möglichkeiten zum Einsatz sogenannter LOW TEMPERATURE SYSTEME für die aufgrund der klimatischen Bedingungen und Nutzeranforderungen erforderliche Wärmeversorgung. Wesentliches Merkmal dieser Systeme sind die niedrigen Vorlauftemperaturen, die wiederum zu geringeren Wärmeverlusten in den Wärmeverteilungs- und Wärmespeicherprozessen führen und die Nutzung regenerativer Energiequellen erleichtern. Im Zusammenhang mit den sinkenden Energiebedarfswerten für die Raumheizung zeichnet sich für die zentrale Trinkwassererwärmung (TWE) der Trend ab, dass der Anteil der Trinkwassererwärmung am Gesamtwärmebedarf eines Gebäudes ansteigt. Außerdem wird die Vorlauftemperatur des Heizungssystems bei Konzepten der zentralen TWE von den allgemein anerkannten Regeln der Technik (a.a.R.d.T.) zur Trinkwasserhygiene vorgegeben (ab-gestellt auf die Spezies Legionella pneumophila). Daher dominieren die Leistungsanforderungen und das Exergieniveauder Trinkwassererwärmung zunehmend die Dimensionierung der Wärmeerzeuger und den Primärenergiebedarf im Betrieb. Dies gilt für Wohngebäude und Nichtwohngebäude mit Trinkwarmwasserbedarf gleichermaßen. Die konsequente Umsetzung und Fortschreibung des LOW TEMPERATURE-Ansatzes in der Wärmeversorgung von Gebäuden scheitert somit an den unter Abwägung der hygienischen und gesundheitlichen Aspekten formulierten Anforderungen an die Systemtemperaturen auf der Trinkwarmwasserseite. Das Teilprojekt verfolgt deshalb in Kooperation mit den Projektpartnern die folgenden wesentlichen, in transdisziplinärer Zusammenarbeit zu realisierenden, wissenschaftlich-technischen Ziele: - Neue Erkenntnisse durch umfassende thermohydraulische und hygienische Untersuchung und Bewertung einer repräsentativen Anzahl von bundesweit verteilten Trinkwasser-Installationen und Vergleich mit der allgemeinen Statistik von in der Projektlaufzeit zugängigen Ergebnissen der nach Trinkwasserverordnung verpflichtenden Untersuchungen hinsichtlich Legionella spp. bzw. Legionella pneumophila. - Quantifizierung des Energieeinsparpotentials ohne Einsatz chemischer Desinfektionsmittel bei Nachweis der hygienisch-mikrobiologischen bei verschiedenen Erzeugertechnologien und neuen Arten des adaptiven thermohydraulischen Abgleichs von Zirkulationssystemen. - Nutzung (neuer) mikrobiologischer und molekularbiologischer Analysemethoden zur hygienisch-mikrobiologischen Beurteilung der Qualität des erwärmten und kalten Trinkwassers hinsichtlich der Parameter Legionella spp., Legionella pneumophila und Pseudomonas aeruginosa. Etablierung derselben in der gezielten Bewertung des Anlagenzustandes und Ableitung von Maßnahmen.
Das Projekt "Gesamtsystem, Operating Agent IEA-DHC Annex TS1" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fraunhofer-Institut für Bauphysik durchgeführt. Gesamtziel des Vorhabens ist die ganzheitliche und systemische Untersuchung der Trinkwarmwasser-Installation (TWI) für künftige Niedertemperatur-Wärmeversorgungskonzepte. In diesem Zusammenhang sollen, bei Berücksichtigung thermohydraulischer Aspekte, Energieeinsparpotenziale und Integrationsmöglichkeiten regenerativer Energiequellen identifiziert und analysiert werden. Des Weiteren erfolgt die Untersuchung und Diskussion mikrobiologischer Aspekte, wobei hier die Beachtung gesundheitlicher Gesichtspunkte von besonderer Bedeutung ist. Die Hauptaufgabe des Fraunhofer-IBPs umfasst die primärenergetische und -exergetische Bewertung der Trinkwarmwasser-Installation. In diesem Kontext wird die Quantifizierung der Wechselwirkungen zwischen Gebäude und TWI sowie deren Auswirkungen auf den Jahresenergiebedarf vorgenommen. Die Quantifizierung erfolgt anhand der Bewertung der Veränderung des Primärenergiebedarfs durch Veränderung der Art der Verteilung bzw. des Exergie-Trinkwasser-Niveaus verschiedener Gebäudetypen mit unterschiedlicher Anlagentechnik. Ein weiterer großer Teil der Arbeiten nimmt die Koordination des internationalen Kooperationsvorhaben IEA DHC Annex TS1 - Low Temperature District Heating for Future Energy Systems ein. Neben der Leitung dieses Vorhabens sind der nationale und internationale Wissenstransfer sowie die Verbreitung der Ergebnisse des IEA DHC Annex TS1 im Fokus der Arbeiten. Im Rahmen der Koordination des IEA DHC Annex TS1 übernimmt das IBP die Organisation von Arbeitstreffen und begleitenden Maßnahmen auf der internationalen Ebene. Dies beinhaltet auch die Organisation von Industrie- und Expertenworkshops. Das IBP übernimmt weiterhin die Kommunikation auf internationaler Ebene sowie die Abstimmung mit dem Entscheidungsgremium des IEA DHC dem Executive Commitee (ExCo).
Das Projekt "Koordination Hygieniker, Bestandsaufnahme" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von IWW Rheinisch-Westfälisches Institut für Wasserforschung gemeinnützige GmbH durchgeführt. Ganzheitliche/systemische Untersuchung von Trinkwarmwasserinstallation für zukünftige LOW TEMPERATURE-Wärmeversorgungskonzepte, Identifizierung von Ansätzen zur Nutzung erheblicher Energieeinsparpotentiale sowie zur Integration von erneuerbaren Energien bei Beachtung des Primats der menschlichen Gesundheit. Ziel ist quantitative Identifikation des trinkwasserhygienisch abgesicherten Energiesparpotentials für zukünftig relevante Technologien der Trinkwarmwassererzeugung/-verteilung (Mehrfamilienhäuser, typische Nichtwohngebäude). Geplant ist eine Bestandsaufnahme von Trinkwasserinstallationen (ca. 40 Gebäude) im Einzugsbereich des IWW. Vorgesehen ist eine thermisch-hydraulische sowie hygienisch-mikrobiologische Charakterisierung dieser Trinkwasserinstallationen mit dem Ziel der systematischen Erfassung der konstruktiven, thermisch-hydraulische + hygienisch-mikrobiologische Situation. Zus. mit Ergebnissen eigener Routineunters. in die Datenbasis zur Festlegung von Nutzerverhalten + Bedarfsprofilen aufgenommen. In Technikumsversuchen werden an einer VA gezielt Einflussfaktoren in Bezug zur Vermehrungskinetik untersucht. Hierzu wird mit den Bakterienstämmen Legionella (IMMH) bzw. Pseudomonas aeruginosa (IWW) gearbeitet. Praxisvalidierungen an ausgew. geeigneten Objekten (ca. 10) mittels Langzeitmonitoring (über Monate, ca. 6 Probenahmestellen) sollen Erkenntnisse zur Energieoptimierung überprüfen und verifizieren durch Erfassung der hygienisch-mikrobiologische Trinkwasserqualität (wie in AP I) mit Fokus auf VBNC Stadien.
Das Projekt "Gesamtkoordination, Simulation" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Dresden, Institut für Energietechnik, Professur für Gebäudeenergietechnik und Wärmeversorgung durchgeführt. Das Verbundprojekt stellt sich folgende wesentlichen, in transdisziplinärer Zusammenarbeit zu realisierende, wissenschaftlich-technische Ziele: 1) Neue Erkenntnisse durch umfassende und zeitgleiche thermohydraulische und hygienische Untersuchung und Bewertung einer repräsentativen Anzahl von bundesweit verteilten Trinkwasser-Installationen (TWI) sowie Vergleich mit der allgemeinen Statistik Legionella spp. und Pseudomonas aeruginosa. 2) Quantifizierung des Energieeinsparpotentials ohne Einsatz chemischer Desinfektionsmittel bei Nachweis der hygienisch-mikrobiologischen Unbedenklichkeit durch gezielte Technikumsversuche insbesondere mit neuen Methoden des adaptiven thermohydraulischen Abgleichs von Zirkulationssystemen. 3) Nutzung neuer mikrobiologischer und molekularbiologischer Analysemethoden zur hygienisch-mikrobiologischen Beurteilung der Qualität des erwärmten und kalten Trinkwassers und Etablierung derselben in der gezielten Ableitung von Maßnahmen. 4) Schaffung neuer Simulationswerkzeuge für die Abbildung der speziellen thermohydraulischen Vorgänge in der TWI unter Berücksichtigung der gegenseitigen Beeinflussung der Installationen für erwärmtes (TWW) und kaltes (TW) Trinkwasser. Die Bearbeitung wird in folgende Arbeitspakete (AP) strukturiert. AP I - Grundlagen; AP II - Bestandsaufnahme; AP III - Datenbanken für bundesweite Ergebnisse Legionella spp. und alle Projektergebnisse; AP IV - Neue Elemente TW-Installationen, AP V - neue Auslegungskriterien; AP VI - TW-TWW; AP VII- Gesamtsystembewertung; AP VIII - IEA DHC.