A) Problemstellung: Die am 22.03.06 von der BReg. auf der Grundlage der EU-Empfehlung 2002/413/EG verabschiedete Nationale IKZM-Strategie fordert, für den IKZM-Prozess im deutschen Küstenraum geeignete Koordinierungs- und Kommunikationsstrukturen zu schaffen. Auch Forderungen des Dt. Bundestages an die BReg. (angenommene BT-Anträge 16/2502, 16/3143) und des WGBU (Sondergutachten 2006: Die Zukunft der Meere) zielen in die gleiche Richtung. Dabei geht es darum, die Meeres- u. Küstenbereiche als räumlich-funktional zusammenhängende Gebiete - unabhängig von den Verwaltungsstrukturen - zu betrachten und die Interessen der Akteure auf den verschiedenen Entscheidungsebenen (Bund, Länder, Regionen, NGOs) frühzeitig zu bündeln, um Synergien und Konfliktlösungen für eine nachhaltige Entwicklung bereits im Vorfeld formeller Planungs-/Genehmigungsververfahren ermitteln zu können. B) Handlungsbedarf: Die betroffenen Bundesressorts haben Ende 2007 Ressortgespräche zur geplanten Einrichtung einer 'IKZM-Koordinierungsstelle' und zu deren institutioneller Anbindung aufgenommen. Sie vereinbarten, dass diese Stelle als Moderator, Dienstleister und Initiator für die beteiligten öffentlichen und privaten Akteure tätig werden soll. BMU und UBA halten es in für geboten, die Aufgaben durch ein Begleitvorhaben zu unterstützen. C) Ziel ist es, den Entscheidungsprozess der Bundesressorts und der Länder fachlich-wissenschaftlich vorzubereiten, zu moderieren und die Ergebnisse aufzubereiten, vor allem durch den Vergleich verschiedener Modelle und die Prüfung der rechtlichen, fachlichen, finanziellen u. organisatorischen Voraussetzungen. Unter Berücksichtigung der relevanten Handlungsfelder eines IKZM, der maßgeblichen Akteure und zentralen Herausforderungen (Lösung von Nutzungskonkurrenzen, Anpassung an die Folgen des Klimawandels; sparsamer Umgang mit Flächen und Ressourcen u.a.) erwarten wir fundierte Vorschläge für verschiedene Organisationsmöglichkeiten und deren Durchführung. Dabei ist die Anbindung an vorhandene Strukturen besonders zu untersuchen (Transparenz, Bürokratieabbau, Synergieeffekte). Als Ergebnis ist ein Umsetzungskonzept zur Einrichtung einer länderübergreifenden IKZM-Stelle vorzulegen. In einem weiteren Schritt soll das Vorhaben die eigentliche Aufbauphase durch die wissenschaftliche Auswertung erster modellhafter Aktivitäten der IKZM-Stelle (z.B. Informationsvermittlung, Moderation, Öffentlichkeitsarbeit) und durch fachliche Empfehlungen hinsichtlich Effektivität und Effizienz im Sinne der Umwelt fördern.