Das Projekt "Unternehmenskultur" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von European Business School, Institut für Ökologie und Unternehmensführung durchgeführt. Das stark angestiegene Interesse an der Unternehmenskulturforschung ist sowohl auf unternehmenspraktische Erkenntnisse als auch theoretische Erklaerungsdefizite in der Oekonomie zurueckzufuehren. In der neueren oekonomischen Literatur findet nun eine Erweiterung des Erkenntnisprogrammes statt, indem versucht wird, vormals als Daten betrachtete Groessen in den Erklaerungszusammenhang zu integrieren. Systematische Anknuepfungspunkte fuer eine Unternehmenskulturforschung koennten hier die mikrooekonomische Theorie der Institutionen (iS eine Ueberwindung des black-box-Ansatzes der Firma) sowie die neueren Ansaetze der Organisationstheorie im Gefolge einer kritischen Auseinandersetzung mit dem kontingenztheoretischen Forschungsprogramm bieten. Bei aller Unterschiedlichkeit in der Vielzahl unternehmens- und organisationskultureller Literatur lassen sich bislang doch zwei grundsaetzliche Richtungen identifizieren: Zum einen wird der Gegenstand 'Unternehmenskultur' funktionalistisch im Sinne einer zusaetzlichen Gestaltsvariable interpretiert, zum anderen wird er als 'root metaphor' benutzt, womit sich Kultur als ein neuer erkenntnisleitender Grundbegriff organisationstheoretischer Weiterentwicklungen erweisen koennte. Die inhaltliche und methodische Kontroversitaet der vorliegenden Ansaetze und die Duerftigkeit der bisherigen empirischen Befunde stellen die konzeptionelle Angemessenheit der bisherigen Zugaenge zum Gegenstand infrage bzw verweisen zumindest darauf, dass ein Koenigsweg und unternehmenskultureller Forschung absehbar nicht zu erwarten ist.
Das Projekt "Naturschutz - ein aktuelles Themen- und Aktionsfeld der rechtsradikalen Szene. Gegenwärtige Entwicklungen, Probleme, Abgrenzungen und Steuerungsmöglichkeiten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Evangelische Akademie der Nordkirche, Büro Rostock durchgeführt. Ziele: a) Konkrete Informationen und Kommunikationshilfen zur Sensibilisierung von Naturschutzakteuren aus Praxis, Behörden und Verbänden. Diese Zielgruppen aus dem Naturschutzbereich und aus dem Bildungssektor sollen für diese problematische Entwicklung sowie für eine Schärfung des Blicks auf den Rechtsextremismus (Fokus Naturschutzthemen) sensibilisiert werden. Der Unterwanderung der Naturschutzszene von Rechts muss entgegengewirkt werden. b) Positionierung des Naturschutzes und deutliche Abgrenzung zur Nazi-Ideologie. c) Aufbau von Kooperationen mit entsprechenden Netzwerken und Beratungsstellen. Maßnahmen: a) Zweijähriges Tagungsprojekt inkl. einer Studie, bei welchem Kommunikationsstrategien (z. B. Heimat, 'Dt. Landschaften', fremde Arten, 'völkische Siedlungsgemeinschaften', regionale Identität) und Verbreitungswege (Bürgerinitiativen, Internet, Musik, Freizeitaktivitäten, Zeitschrift Umwelt & aktiv, etc.) für den rechten Ideologietransport sowie die Naturschutzpositionen der rechtsextremen Gruppierungen mit Experten analysiert werden. Daneben sollen Gegenstrategien und Beratungsangebote vorgestellt werden. Die INA Vilm als Veranstaltungsort in MV wäre durch die räumliche Nähe zu den o. g. spezifischen Entwicklungen, Strukturen und vorhandener Expertise der demokratischen Öffentlichkeit ein guter Tagungsort. Es werden auch Institutionen/Einrichtungen einbezogen, die sich bereits intensiv mit dieser Problematik auseinandersetzen, wie Jugendschutzorganisationen, Bundeszentrale für politische Bildung, Zentren für demokratische Kultur in MV, Landeszentrale für Umweltaufklärung Rheinland-Pfalz, um Synergien zu nutzen. b) Handreichung (Broschüre: gedruckte und online-Version) für Praktiker aus Behörden und Verbänden zur Sensibilisierung für das Problemfeld.