Der INSPIRE Dienst Verteilung der Säugetier-Arten (ohne Fledermäuse) in Deutschland - Verbreitung stellt bundesweite Verbreitungsdatensätze gemäß den Vorgaben der INSPIRE Richtline Annex III Thema bereit. Der Datensatz beinhaltet Artbeobachtungsdaten der Anhänge II, IV und V der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (Richtlinie 92/43/EWG). Die Daten der Bundesländer und des Bundes werden einmal jährlich durch das Bundesamt für Naturschutz zu harmonisierten Stichtagsdatensätzen zusammengeführt und bereitgestellt. Der Dienst enthält keine Informationen zu sensiblen Arten.
Der INSPIRE Dienst Verteilung der Säugetier-Arten (ohne Fledermäuse) in Deutschland - Vorkommen stellt bundesweite Vorkommensdatensätze gemäß den Vorgaben der INSPIRE Richtline Annex III Thema bereit. Der Datensatz beinhaltet Artbeobachtungsdaten der Anhänge II, IV und V der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (Richtlinie 92/43/EWG). Die Daten der Bundesländer und des Bundes werden einmal jährlich durch das Bundesamt für Naturschutz zu harmonisierten Stichtagsdatensätzen zusammengeführt und bereitgestellt. Der Dienst enthält keine Informationen zu sensiblen Arten.
Hüde – Die Mitarbeiter der Naturschutzstation Dümmer des NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) erledigen derzeit eine schwierige Mission: „Wir sind dabei, die Jungvögel der diesjährigen Uferschnepfenbrut zu beringen. Für den Erfolg ist es wichtig, dass wir die Tiere im Alter zwischen 10 und 18 Tagen erwischen, da sie in dieser Zeitspanne nicht mehr zu klein, aber auch noch nicht flügge sind“, erläutert Projektleiter Heinrich Belting. Um die gut getarnten Küken im Gelände des Ochsenmoores aufzuspüren, sind die Naturschützer bereits am frühen Morgen mit Wärmebildkameras unterwegs, da sich zu dieser Stunde die Körpertemperatur der Vögel noch vom kühlen Boden abhebt. Die Farbkombination der Ringe dient der individuellen Kenntlichmachung der Tiere“, betont Dr. Johannes Melter, der die Uferschnepfen-Küken beringt hat. Sie hilft dabei, die einzelnen Tiere künftig wiederzuerkennen, um Informationen über Alter, Bruterfolg und Überlebensrate der ausgewachsenen Uferschnepfen sowie zur Ein- und Auswanderungsrate im Dümmergebiet zu erhalten. Um das Verhalten der Wiesenvögel besser zu verstehen, werden Uferschnepfenküken am Dümmer im Rahmen des EU-LIFE-Projektes „Wiesenvögel“ auch mit winzigen Sendern versehen, um Bewegungsprofile zu erstellen bzw. im Falle eines Todfundes auch Rückschlüsse auf die Todesursache ziehen zu können. Gefahren drohen den Wiesenvögeln insbesondere durch ungünstige Witterungsverhältnisse, früh gemähte Flächen oder Fressfeinde wie Fuchs und Iltis. „Wenn sie es jedoch schaffen, genügend Jungvögel aufzuziehen und die in andere Gebiete abwandern, ist ein wichtiges Ziel erreicht: Ein Gebiet dient dann als so genannte Quellpopulation und kann helfen, Uferschnepfenbestände in weniger erfolgreich besiedelten Regionen aufzubauen oder zu sichern“, beschreibt Heinrich Belting das Ziel der Anstrengungen. In dem auf neun Jahre angelegten LIFE-Projekt werden bis 2020 die Kernflächen des niedersächsischen Wiesenvogelschutzes gesichert. Diese Flächen liegen vor allem in den Landkreisen Wesermarsch, Leer, Aurich, Emsland, Cloppenburg, Vechta, den kreisfreien Städten Emden und Oldenburg sowie an der Unterelbe in Cuxhaven und Stade. Getragen wird das Projekt zu 60 Prozent von der Europäischen Union und zu 40 Prozent vom Land Niedersachsen. Auch der Landkreis Leer und die Naturschutzstiftung des Landkreises Emsland beteiligen sich finanziell. Weitere Informationen unter: http://www.wiesenvoegel-life.de/
Weber (2013) wies in Sachsen-Anhalt eine bevorzugte Nutzung von Straßenböschungen insbesondere an Autobahnen durch den Iltis nach. Dies wird in der ansonsten intensiv genutzten und monotonen Agrarlandschaft darauf zurückgeführt, dass es nur dort noch ausreichend Nahrung in Form von Kleinsäugern und ausreichend Deckung bietende Strukturen gibt. Das Leben in Straßennähe führt aber auch zu einem erhöhten Mortalitätsrisiko durch Fahrzeugkollisionen und zu einer erhöhten Belastung mit PCB aus Reifenabrieb mit der Folge einer gegenüber früheren Zeiträumen reduzierten Reproduktionsrate (Weber 2013). Jagdstrecken in Hessen zeigen eine deutlich rückläufige Tendenz im Vergleich zur Steinmarderstrecke in den 1970er und 1980er Jahren; Ursachen dürften reale Bestandsrückgänge sein (Lang et al. 2011 a). Stier et al. (2015) geben in einem Habitatmodell Vorkommensschwerpunkte des Iltis innerhalb der Bundesrepublik für das nordwestliche Niedersachsen und das westliche Schleswig-Holstein an. Diese Bereiche weisen auch nach einer Jagdstreckenauswertung der Jagdjahre 2010/11 bis 2013/14 des Deutschen Jagdverbandes (Arnold et al. 2015) vergleichsweise hohe Bestände auf. Der Schwerpunkt der Verbreitung der Art liegt nach dieser Auswertung allerdings im nordwestlichen Nordrhein-Westfalen. In allen anderen Teilen Deutschlands, insbesondere in den östlichen Landesteilen, ist die Art ausgesprochen selten. Nach Altenkamp & Rosenau (2015) liegen beispielsweise für das Stadtgebiet von Berlin seit 1991 nur zwei Nachweise vor. Auch eine Untersuchung mittels Fotofallen in geeignet erscheinenden Lebensräumen zwischen 2011 und 2015 erbrachte keine neuen Nachweise der Art (Altenkamp & Rosenau 2015). (Abb. 16)
Tel.: 0641 200095 11 E-Mail Tel.: 0641 200095 12 E-Mail Klimasensible Arten und Lebensräume Klimaplan Hessen Social Media Tel.: 0641 200095 16 E-Mail Genehmigungsbescheide Haushalt Vergabe Tel.: 0641 200095 45 E-Mail Genehmigungsbescheide Multibase CS Natureg Cadenza Tel.: 0641 200095 17 E-Mail Farn- und Blütenpflanzen Moose Flechten Invasive gebietsfremde Arten der Unionsliste / Neobiota Tel.: 0641 200095 23 E-Mail Feldhamster Fledermausarten Windkraftsensible Fledermausarten Tel.: 0641 200095 19 E-Mail Fische Krebse Muscheln Schmetterlinge Weichtiere Tel.: 0641 200095 24 E-Mail Biber Fischotter Igel Baummarder Iltis Tel.: 0641 200095 18 E-Mail Wildkatze Heldbock Scharlachkäfer Genehmigungsbescheide Tel.: 0641 200095 15 E-Mail Wolf Luchs Goldschakal Haselmaus Tel.: 0641 200095 14 E-Mail Amphibien Reptilien Beraterverträge Tel.: 0641 200095 20 E-Mail Libellen Eremit Wurzelhalsschnellkäfer Hirschkäfer sonstige Insekten Insektenmonitoring Tel.: 0641 200095 13 E-Mail allgemein E-Mail LSI Koordination LSI Foschungsförderung Rote Listen Hessens Kooperationen mit Fachverbänden Derzeit in Elternzeit Unterstützung LSI Organisation Elternzeitvertretung Tel.: 0641 200095 79 E-Mail allgemein E-Mail LSI Unterstützung LSI Organisation
Für diese FFH-Arten haben wir Ihnen hier die aktuell zur Verfügung stehenden Materialien zusammengestellt. Artgutachten Baummarder und Iltis 2008 Für diese FFH-Art haben wir Ihnen hier die aktuell zur Verfügung stehenden Materialien zusammengestellt. Artensteckbrief Europäischer Biber 2024 Artgutachten Europäischer Biber 2023 Artgutachten Europäischer Biber 2017 Artgutachten Europäischer Biber 2010/2011 Artgutachten Europäischer Biber 2003 Biber in Hessen - Biologie, Schutz und Management Für diese FFH-Art haben wir Ihnen hier die aktuell zur Verfügung stehenden Materialien zusammengestellt. Artensteckbrief Feldhamster 2023 Artenschutzinfo - Der Feldhamster in Hessen Artgutachten Feldhamster 2023 Artgutachten Feldhamster 2023_Erfolgskontrolle Artgutachten Feldhamster 2022 Artgutachten Feldhamster 2021 Artgutachten Feldhamster 2020 Artgutachten Feldhamster 2018 Artgutachten Feldhamster 2017 (Erfolgskontrolle 2) Artgutachten Feldhamster 2017 (Erfolgskontrolle 1) Artgutachten Feldhamster 2016 Artgutachten Feldhamster 2015 (Erfolgskontrolle) Artgutachten Feldhamster 2015 Artgutachten Feldhamster 2014 Artgutachten Feldhamster 2013 Artgutachten Feldhamster 2012 Artgutachten Feldhamster 2011 Artgutachten Feldhamster 2011 (BuMo) Artgutachten Feldhamster 2010 Artgutachten Feldhamster 2009 Artgutachten Feldhamster 2008 Artgutachten Feldhamster 2006 Artgutachten Feldhamster 2004 Artgutachten Feldhamster 2003 Artenhilfskonzept Feldhamster 2017* Artenhilfskonzept Feldhamster 2007 Zum Schutz dieser Art können einzelne Dokumente nur in begründeten Ausnahmefällen und auf Anfrage beim HLNUG herausgegeben werden. Diese sind mit einem * gekennzeichnet. Für diese FFH-Art haben wir Ihnen hier die aktuell zur Verfügung stehenden Materialien zusammengestellt. Artensteckbrief Fischotter 2019 Artgutachten Fischotter 2019 Artgutachten - Fischotter in Nord- und Osthessen 2014 Verbreitungskarte Fischotter in Hessen Wir freuen uns über Hinweise zu möglichen Fischottervorkommen in Hessen! Hier erfahren Sie mehr Für diese FFH-Art haben wir Ihnen hier die aktuell zur Verfügung stehenden Materialien zusammengestellt. Artensteckbrief Haselmaus 2006 Artenschutzinfo - Die Haselmaus in Hessen Artgutachten Haselmaus 2020 Artgutachten Haselmaus 2019 Artgutachten Haselmaus 2018 Artgutachten Haselmaus 2016 Artgutachten Haselmaus 2015 (BuMo) Artgutachten Haselmaus 2015 (LaMo) Artgutachten Haselmaus 2013 Artgutachten Haselmaus 2012 Artgutachten Haselmaus 2011 Artgutachten Haselmaus 2010 Artgutachten Haselmaus 2009 Artgutachten Haselmaus 2008 Artgutachten Haselmaus 2007 Artgutachten Haselmaus 2006 Haselmausrundbrief 2023 Für diese Art haben wir Ihnen hier die aktuell zur Verfügung stehenden Materialien zusammengestellt. Artgutachten - Luchshinweise im Vogelsberg 2013-2015 Luchsberichte 2015/2016 Luchsberichte 2016/2017 Luchsberichte 2017/2018 Luchsberichte 2018/2019 Luchsberichte 2020/2021 Luchsberichte 2022/2023 Luchsberichte 2023/2024 Faltblatt - Der Luchs ist zurück in Hessen Weitere Informationen, Fotos, Videos und Informationen zum Melden von Hinweisen finden Sie hier. Für diese FFH-Art haben wir Ihnen hier die aktuell zur Verfügung stehenden Materialien zusammengestellt. Artensteckbrief Wildkatze 2014 Artgutachten Wildkatze 2014 Artgutachten Wildkatze 2009 Artgutachten Wildkatze 2003 Artgutachten Wildkatze - Geländeerfassung 2006 (Teil 1) Artgutachten Wildkatze - Genetische Analysen 2006 (Teil 2) Weitere Informationen und Informationen zum Melden von Hinweisen finden Sie hier. Wildkatze: Yvonne Henky Tel.: 0641-200095 18 Biber, Fischotter, Baummarder und Iltis : Irene Glatzle Tel.: 0641-200095 24 Luchs, Haselmaus: Susanne Jokisch Tel.: 0641-200095 15 Feldhamster Melanie Albert Tel.: 0641-200095 23 Poster FFH-Arten Säugetiere Rote Liste der Säugetiere / 2023 / 4. Fassung Für den Luchs gibt es einen Beratervertrag des HLNUG. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an uns.
„Der Drömling zählt zu den Aushängeschildern für Renaturierung und Umweltschutz in Sachsen-Anhalt. Dass das vielfältige Engagement für Erhalt und Weiterentwicklung des Biosphärenreservates erfolgreich ist, hat die UNESCO Mitte 2023 mit ihrem Gütesiegel bestätigt. Diese Auszeichnung ist ein starker Impuls für die zukunftsfähige, nachhaltige Entwicklung dieser einzigartigen Natur- und Kulturlandschaft.“ Das sagte Umweltminister Prof. Dr. Armin Willingmann am heutigen Montag beim Start seiner Sommertour unter dem Motto „Artenreiches Sachsen-Anhalt“. Noch bis zum Freitag wird Willingmann zahlreiche Projekte zu Naturschutz und Biodiversität im Land besuchen. Im Mittelpunkt standen heute Fische und andere Lebewesen, die auf Wasser und die ökologische Durchgängigkeit von Flüssen angewiesen sind. Ganz aktuell fördert das Ministerium dabei am Flötgraben den Umbau eines Wehrs zur Sohlgleite. Auch sie gleicht das bestehende Gefälle aus, kann aber im Gegensatz zum alten Wehr von Fischen passiert werden. Zudem verringert sie die Fließgeschwindigkeit und stärkt so den Wasserrückhalt. Das Ministerium finanziert das Vorhaben des Biosphärenreservates Drömling mit rund 70.000 Euro aus dem 2024 aufgelegten Sofortförderprogramm „NaturWasserMensch“. Daneben machte sich Willingmann an der Ohre auch ein Bild von der Fischaufstiegsanlage an der Krähenfußschleuse. Sie wurde 2019 mit Unterstützung von EU und Land in Höhe von rund 269.000 Euro errichtet und trägt dazu bei, die Biotopfunktion der Ohre im Drömling als wichtiges Bindeglied der aquatischen Lebensräume zwischen Weser und Elbe zu stärken. Dabei fügt sich die Errichtung der Fischaufstiegsanlage an der Krähenfußschleuse durch den Zweckverband Natur- und Kulturlandschaft Drömling in eine Vielzahl von Vorhaben zur Verbesserung der ökologischen Durchgängigkeit der Ohre und ihrer Nebengewässer ein. Auf dem Sommertour-Programm des Ministers stand darüber hinaus das Projekt „Blaues Netz im Drömling“ der Deutschen Umwelthilfe zur Entwicklung eines Biotopverbunds für Fischotter, Elbe-Biber und Iltis. Es wurde von Oktober 2019 bis März 2023 mit rund 708.000 Euro von EU und Land gefördert. Im Mittelpunkt: Der Bau von Querungshilfen für die heimischen Tiere an potenziell gefährlichen Kreuzungen von Straßen und Gewässern. Zudem wurden Uferbereiche aus der Weidenutzung genommen sowie Angebote zu Naturbildung und -tourismus initiiert. Zu letzteren zählt u.a. ein 2,5 Kilometer langer Fischotter-Erlebnispfad entlang des Allerkanals, der sowohl über elf Infotafeln als auch digital via QR-Codes erlebbar ist. Willingmann: „Das Blaue Netz steht beispielhaft für viele weitere Projekte im Biosphärenreservat Drömling, die Natur- und Klimaschutz mit nachhaltiger Regionalentwicklung verbinden. Davon profitieren nicht nur Tiere und Pflanzen, sondern auch die Menschen vor Ort – durch Stärkung von Wirtschaft, Bildung und regionaler Identität.“ Dazu tragen auch zwei neu eingerichtete Wanderwege an der Halboffenen Weidelandschaft Röwitz bei. Basis dafür war das 2018 erstellte Wegekonzept, das vom Umweltministerium mit rund 30.000 Euro aus EU- und Landesmitteln gefördert wurde. Entstanden sind zwei Strecken mit Infotafeln, die auch über Beobachtungsmöglichkeiten für Tiere, einen Rastplatz mit Parkmöglichkeiten sowie eine Schutzhütte verfügen. Im Mittelpunkt steht dabei der Lebensraum der historischen Moordammkulturen aus Grünland und Standgewässern. Hintergrund: Der Drömling ist im Juni 2023 von der UNESCO anerkannt worden. Das „UNESCO Biosphärenreservat Drömling“ umfasst eine Fläche von rund 45.370 Hektar; davon liegen ca. drei Viertel (34.070 Hektar) in Sachsen-Anhalt und etwa ein Viertel (11.300 Hektar) im benachbarten Niedersachsen. Biosphärenreservate dienen dem Naturschutz und sind darüber hinaus Modellregionen für nachhaltige Entwicklung. Hier soll beispielhaft erprobt werden, wie sich Klima- und Naturschutz gewinnbringend mit verbinden lassen. Aktuelle Informationen zu interessanten Themen aus Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt gibt es auch auf den Social-Media-Kanäle n des Ministeriums bei Facebook , Instagram , LinkedIn , Mastodon und X (ehemals Twitter ). Impressum: Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Leipziger Str. 58 39112 Magdeburg Tel: +49 391 567-1950, E-Mail: PR@mwu.sachsen-anhalt.de
Seit nunmehr sechs Jahren werden innerhalb des LIFE Projekts „Wiesenvögel“ Uferschnepfen-Küken am Dümmer mit Farbringen und einem Nummern-Ring der Vogelwarte Helgoland markiert. Jeder Vogel erhält so eine individuelle Farbringkombination, die von Ornithologen mit dem Spektiv „ablesbar“ ist. Damit ist es möglich, die Vögel auch nach der Beringung weiter zu verfolgen. Jetzt gibt es gleich mehrfach Nachrichten über am Dümmer geschlüpfte Uferschnepfen, wie der NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) berichtet. Die einzeln gesichteten Exemplare hielten sich auf dem Zugweg nach Afrika in den Niederlanden auf (Noord-Holland, am Ijselmeer, in Friesland und am Workumermeer). Ein weiterer Vogel wurde in den Rieselfeldern bei Münster gesichtet. Auch liegen Ring-Ablesungen aus den Winterquartieren Senegal und Marokko sowie den Zwischenstationen Spanien und Frankreich vor. „Diese Ergebnisse sind für uns sehr interessant. Nur so erfahren wir, wo die Rast- und Überwinterungsgebiete liegen und ob der Großteil der Vögel heimkehrt oder anderswo in Deutschland und seinen Nachbarländern Niederlande oder Dänemark neue Populationen bildet“, sagt Heinrich Belting von der NLWKN-Naturschutzstation am Dümmer. Er ist der Leiter der insgesamt zwölf Wiesenvögel-Projektgebiete in Niedersachsen. Und Johannes Melter, Mitarbeiter im Büro BIO-CONSULT, das die Beringung durchführt, ergänzt: „Derzeit sieht es so aus, als sei die Brutortstreue relativ gut ausgeprägt: In diesem Jahr hielten sich 15 ehemals am Dümmer beringte Uferschnepfen wieder dort auf“. Weiter ginge es auch um die Alterszusammensetzung der Uferschnepfen-Population und darum, herauszufinden, wie alt die Vögel in einer Welt werden, in der es eine hohe Prädation und kaum noch Lebensräume – sprich Feuchtgrünland – für sie gibt. Mit einer weiteren Methode, der Telemetrie, die man auch Besenderung nennen könnte, möchte man im „Wiesenvögel“ Projekt herausfinden, wie sich die Küken nach dem Schlupf verhalten. Dazu werden sie mit einer winzigen Fadenantenne ausgestattet, die eine Ortung mithilfe einer Peilantenne ermöglicht. „Sicher weiß man dadurch nun, dass die Küken innerhalb weniger Stunden mehr als zwei Kilometer zurücklegen können und dabei sogar Gräben überwinden“, berichtet Belting. Die Wanderungen können zu günstigen Nahrungs-plätzen führen oder aber eine Reaktion auf Gefahren durch Fressfeinde sein. Prädation ist ein natürliches Phänomen, das nur durch eine überhöhte Prädationsrate zum Problem wird. Durch die Telemetrie sei auch erwiesen, dass die Haupt-Fressfeinde der Küken Raubsäuger wie Fuchs, Hermelin und Iltis sind. Deshalb wird in der Regel nur eines von vier Küken flügge. Belting: „Was bei genügend hohen Beständen unproblematisch wäre, stellt wegen der seit den 1990er Jahren überall in Europa sehr stark gesunkenen Zahlen eine hohe Bedrohung dar“. Das LIFE Projekt „Wiesenvögel“ ist ein auf neun Jahre angelegtes Vorhaben, das noch bis 2020 läuft. Es wird zu 60 Prozent von der EU und zu 40 Prozent vom Land Niedersachsen finanziert. Darüber hinaus wird es durch die Naturschutzstiftung Emsland und den Landkreis Leer gefördert. Niedersachsen ist das wichtigste „Wiesenvogelland“ Deutschlands. Hier brüten hohe Anteile der gesamtdeutschen Brutbestände von beispielsweise Uferschnepfe, Kiebitz, Brachvogel, Rotschenkel, Bekassine und Wachtelkönig. Diese Arten profitieren von den Flächenankäufen und dort umgesetzten Maßnahmen zur Optimierung des Wasserhaushalts. Weitere Infos: www.wiesenvoegel-life.de
Gebietsbeschreibung Das LSG liegt im äußersten Süden des Landes Sachsen-Anhalt an der Grenze zu Thüringen. Es gehört zu den beiden Landschaftseinheiten Zeitzer Buntsandsteinplateu und Weiße-Elster-Tal. Charakteristisch für das Gebiet ist eine ausgesprochene Hügellandschaft, deren höchste Erhebung die Grabeholzhöhe mit 299 m ü. NN ist. Höhenunterschiede von bis zu 140 m treten auf. Das LSG umfaßt die tiefeingeschnittenen Täler der Weißen Elster und der Aga sowie die angrenzenden Hochflächen, die teilweise bewaldet sind, so daß ein großer Reichtum an verschiedenartigen Landschaftsbildern vorherrscht. Landschafts- und Nutzungsgeschichte Die Landschaft wurde sehr früh besiedelt und im Zuge der Besiedlung auch entwaldet. Lediglich im zum LSG gehörenden Teil südlich von Zeitz blieben einige Wälder im Elster- und Agatal erhalten. Aus dem 11. Jahrhundert stammt vermutlich die Haynsburg als deutsche Burgsiedlung, die sich seit dem 13. Jahrhundert im Besitz der Zeitz-Naumburger Bischöfe befand. In Droyßig befindet sich eine im 13. Jahrhundert erbaute Niederungsburg mit einer Parkanlage. Während die Landschaft um Zeitz im Zuge der allgemeinen Industrialisierung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch den verstärkt im Tagebau betriebenen Braunkohlenbergbau stark beeinflußt wurde, blieben die eingeschnittenen Täler der Weißen Elster und der Aga davon verschont. Die Energie des fließenden Wassers wurde seit langem an beiden Flüssen zum Antrieb von Wassermühlen genutzt, unter anderem Lonziger Wassermühle, Johannismühle, Neumühle Sautzschen. Auch die auf der Ebene immer intensiver betriebene Landwirtschaft beeinträchtigte die Landschaft und ihre Lebensgemeinschaften, so daß die bewaldeten Täler ein Rückzugsgebiet für Tier- und Pflanzenarten bildeten. Jedoch wurden auch diese Wälder durch die forstliche Nutzung beeinflußt, insbesondere durch das Einbringen standortfremder Baumarten. Geologische Entstehung, Boden, Hydrographie, Klima Der Untergrund im LSG wird zum größten Teil aus Gesteinen des Unteren, im Südosten auch des Mittleren Bundsandsteins aufgebaut. Der Buntsandstein wird in mehreren Aufschlüssen sichtbar, so bei Haynsburg, zwischen Droßdorf und Ossig sowie ganz besonders in den aufgelassenen Steinbrüchen bei Droyßig und am linken Elsterhang oberhalb des Bahnhofs Haynsburg. Nur bei Wetterzeube tritt ein isoliertes Vorkommen von Plattendolomit des unterlagernden Zechsteins zutage. Auf den Hochflächen wird der Buntsandstein durch tertiäre Kiese, Sande und Tone bedeckt. Als Relikte ehemaliger Tertiärbedeckung finden sich stellenweise Tertiärquarzite, die als erdgeschichtliche Zeugen Naturdenkmale darstellen und dementsprechend geschützt sind, wie zwischen Droyßig und Wetterzeube oder bei Staudenhain. Die Elster- und die Saalekaltzeit hinterließen Geschiebemergel und Schmelzwassersande und -kiese, die jedoch nur noch auf kleinen Flächen von der Abtragung verschont blieben. Nahezu durchgehend ist dagegen auf den Hochflächen der weichselkaltzeitliche Löß verbreitet. Die jüngsten Ablagerungen sind sandig-kiesige und schluffige Bildungen des Holozäns in der Elsteraue und ihren seitlichen kleinen Tälern. Entsprechend der bodenlandschaftlichen Gliederung lassen sich zwei Gebiete unterscheiden: das Elstertal mit Auenschluff-Vega und die Hochflächen zu beiden Seiten der Elster. Hier dominieren Böden aus Löß: Parabraunerden und Böden mit Stauvernässung (Braunerde-Pseudogleye). Die Seitentäler der Elster enthalten Abschlämmmassen von den umgebenden Hochflächen und Talhängen, auf denen Kolluvialböden ausgebildet sind. Auf den Hängen sind über unterem Buntsandstein Parabraunerden und seltener Braunerde-Pseudogleye aus skeletthaltigem Löß über tonigen Fließerden entwickelt, die zum lößbeeinflußten Ostthüringer Buntsandstein-Hügelland überleiten. Größtes Fließgewässer im LSG ist die Weiße Elster, die hier der alten tertiären Landabdachung von Südwest nach Nordost folgt und ab Schleckweda in einer nur 100 m breiten Taleinengung, der ”Thüringer Pforte”, fließt. Die Aga und weitere Nebengewässer der Weißen Elster, wie der Dielzschenbach, weisen eine starke Strömung infolge des großen Gefälles zum Elstertal auf. Stehende Gewässer sind ein Stauweiher im Wald sowie ein Teich bei Ossig neben einer Reihe kleinerer Tümpel, die zum Teil periodisch austrocknen, sowie das Elsteraltwasser bei Wetterzeube. Das Klima im LSG ist wärmebegünstigt und relativ niederschlagsarm. Im langjährigen Mittel wurden in Zeitz 575 mm Niederschlag und 8,6 °C Jahresmitteltemperatur gemessen, wobei die Niederschläge nach Südosten geringfügig auf etwa 630 mm ansteigen. Das etwas feuchtere und kühlere Klima des Elstertales hebt sich von dem wärmeren und trockeneren Klima der Hochebene ab. Das Tal gewinnt dadurch an Bedeutung als Lebensraum für feuchtigkeitsliebende Arten. Pflanzen- und Tierwelt Die ehemals natürlichen Laubwälder sind in Resten als Eichen-Hainbuchenwälder im Grabeholz und an den Forsträndern, als Eichen-Birken-Wälder auf den gebleichten Waldböden des Ratsches, des Guteborntales und des Zeitzer Forstes sowie als wärmeliebende Hügellandausbildung des Traubeneichen-Winterlinden-Hainbuchenwaldes an den südlichen Hängen des Kalten Grundes und des Probsteiholzes vorhanden. Bei durchgeführten Aufforstungen wurden teilweise standortfremde Baumarten, besonders Nadelhölzer wie Fichte, Kiefer und Lärche, angepflanzt. Der Zeitzer Forst stellt das größte, relativ gering erschlossene Waldgebiet im Süden Sachsen-Anhalts dar. An den Hängen der Taleinschnitte stocken Eschen-Ahorn-Schluchtwälder, im Agatal findet sich Erlen-Eschenwald. In der Elsteraue sind noch Reste der ursprünglichen Weichholzaue als Pappel-Weiden-Auengehölze erhalten. Größere Flächen des LSG sind waldfrei. Mit Feldgehölzen und Hangrestwäldern sind die landwirtschaftlich genutzten Feldfluren strukturiert. Grünland ist nur in der Elsteraue als artenarmes Wirtschaftsgrünland vorhanden. In den noch erhaltenen naturnahen Eichen-Hainbuchenwäldern der Hochebene kommen neben den bestandsprägenden Baumarten Stiel-Eiche und Hainbuche auch Gemeine Esche, Winter-Linde und Hasel vor, während in der Feldschicht Echte Sternmiere, Scharbockskraut, Busch-Windröschen, Wald-Veilchen, Wald-Ziest und Rasen-Schmiele dominieren. Die Hänge der Taleinschnitte sind von Eschen-Ahorn-Schluchtwäldern bestanden (Gemeine Esche, Berg-Ahorn). Im tiefeingeschnittenen Agatal stockt ein Erlen-Eschenwald, in dem neben Großer Brennessel, Kleb-Labkraut und Rasen-Schmiele teilweise auch eine anspruchsvolle Bodenflora mit Hohlem Lerchensporn, Märzenbecher, Aronstab, Einbeere, Türkenbund-Lilie und Echtem Lungenkraut vorkommt. Daneben sind auch Vorkommen von Rippenfarn, Siebenstern, Eichen-Lattich, Keulen-Bärlapp, Wald-Geißbart, Winter-Schachtelhalm, Christophskraut, Bleichem Waldvöglein, Fransen-Enzian und Knolligem Rispengras bekannt. Auf den Wirtschaftswiesen im Agatal findet sich, allerdings in stark rückgängiger Zahl, die Herbstzeitlose. Die stark gegliederte Landschaft des LSG bietet ein differenziertes Lebensraumangebot für eine artenreiche Fauna. In den Wäldern kommen die allgemein verbreiteten jagdbaren Säugetierarten, wie Wildschwein, Reh, Rotfuchs, Dachs, Iltis, Baum- und Steinmarder vor. Wie anderswo ist auch hier der Bestand des Feldhasen stark rückgängig. Neben Igel und Maulwurf sind als Vertreter der Kleinsäugerfauna Haus- und Gartenspitzmaus sowie Haselmaus ebenso nachgewiesen wie Mops- und Fransenfledermaus sowie Großes Mausohr. In den Wäldern und Gehölzen des LSG brüten die Greifvögel Mäusebussard, Rot- und Schwarzmilan, Habicht und Turmfalke, aber auch die typischen Vertreter der Spechte, wie Schwarz-, Bunt-, Grau- und Grünspecht sowie Wendehals. Von Süden reicht das Areal des Sperlingskauzes bis in das Gebiet. In der Elsteraue wurden neben Stockenten auch Bleß- und Teichrallen sowie Zwergtaucher und als Durchzügler der Flußuferläufer nachgewiesen. Außer der verbreiteten Bachstelze und der im Grünland der Aue vorkommenden Schafstelze finden sich an der Aga auch die Gebirgsstelze und vereinzelt der Eisvogel. In einigen feuchten Hang- und Schluchtwäldern des LSG wird der im Gebiet stark gefährdete Feuersalamander gefunden. Von den weiteren Lurcharten sind Gras-, Moor- und Teichfrosch, Erdkröte sowie Berg- und Kammolch zu nennen. Die Kriechtiere sind besonders durch Waldeidechse und Blindschleiche vertreten, jedoch werden auch Ringel- und Glattnatter sowie ganz selten die Kreuzotter beobachtet. Nach der eingetretenen Verbesserung der Wassergüte leben in der Weißen Elster auch wieder anspruchsvolle Fischarten wie Döbel, Hasel und Gründling. Insgesamt werden 27 Fischarten für das Einzugsgebiet der Weißen Elster genannt, die im Zeitraum nach 1992 nachgewiesen worden sind. In der Aga, einem Mittelgebirgsbach, sind von der ursprünglichen Fischfauna nur noch Schmerle und Dreistachliger Stichling vorhanden, während Bachforelle, Bachneunauge, Groppe und Ellritze infolge der Gewässerbelastung durch die Landwirtschaft verschwunden sind. Entwicklungsziele Das vorrangige Entwicklungsziel besteht in der Erhaltung bzw. Verbesserung der Auenlandschaft an der Weißen Elster sowie des tiefeingeschnittenen Kerbtales der Aga und der Wälder mit ihren unterschiedlichen natürlichen Waldgesellschaften. Das bedeutet insbesondere die Vermeidung jeglichen direkten oder indirekten Einleitens von Schad- und Nährstoffen in die Weiße Elster und die Aga. Sämtliche Abwassereinleitungen, auch außerhalb des LSG, dürfen nur nach vollständiger Reinigung erfolgen. Das Grünland der Aue sollte extensiv bewirtschaftet werden, um einerseits ein Nährstoffeindringen in die Gewässer zu vermeiden und andererseits wieder einer artenreiche Wiesenvegetation Regenerationsmöglichkeiten zu geben. In den Wäldern sind schrittweise die standortfremden Baumarten zu entnehmen und durch Baumarten zu ersetzen, die der potentiell natürlichen Vegetation entsprechen. Insbesondere auf der Hochfläche sind die forstlich beeinträchtigten Eichen-Hainbuchenwälder wieder in einen naturnahen Zustand zurückzuführen. In der Elsteraue ist die Entwicklung der Weichholzaue zu fördern, ohne den Offenlandcharakter weiter Teile der Aue zu verändern. Exkursionsvorschläge Im LSG gibt es eine Vielzahl von Wanderrouten unterschiedlicher Ausdehnung, die das Gebiet erschließen und die unterschiedlichen Landschaftsräume berühren. Sie werden in älteren und neueren Broschüren ausführlich beschrieben. Zeitz war seit 967 Bischofssitz. Als dieser 1028 nach Naumburg verlegt wurde, verblieb auf dem Domhügel, ursprünglich wohl eine königliche Burg, ein Kollegialstift. Allerdings residierten die Naumburger Bischöfe seit dem späten 13. Jahrhundert zeitweilig auch wieder in Zeitz. Die Stadt war im Hoch- und Spätmittelalter ein wichtiger Handelsplatz am Übergang über die Weiße Elster. Zeitz scheint eine der ältesten deutschen Städte zu sein, denn die schon 1147 Civitas genannte Oberstadt mit der Marktkirche St. Michael, 1229 erweitert durch einen Neumarkt, ist offenbar jünger als die unterhalb der Bischofsburg bestehende Unterstadt mit ihrem ältesten Markt. Anstelle des von Städten wie Naumburg und vor allem Leipzig angezogenen Fernhandels fand die Stadt schon im späten 18. Jahrhundert mit der Textilfabrikation ein neues Auskommen, ein Jahrhundert später waren es unter anderem die Kinderwagenherstellung und die chemische Industrie, die der Stadt zu neuer Blüte verhalfen. Als kulturhistorische Sehenswürdigkeiten sind unbedingt das Schloß und der Park in Droyßig zu nennen. Diese im 13. Jahrhundert errichtete ehemalige Niederungsburg wurde im 16., 17. sowie im 19. Jahrhundert umgebaut, so daß man Zeugen der verschiedenen Baustile, wie Renaissance, Barock oder Neugotik, am Schloß findet. Im Dachgebälk dieses Schlosses befand sich lange Zeit eines der größten Sommerquartiere des Mausohrs in Mitteldeutschland, einer stark gefährdeten Fledermausart. Der 3,8 ha große Park weist einen sehr alten Bestand seltener Bäume auf. Eine weitere Burgsiedlung, die Haynsburg mit einem 35 m hohen Bergfried, südlich von Zeitz gelegen, stammt vermutlich aus dem 11. Jahrhundert. Diese Burg befand sich seit 1295 im Besitz der Bischöfe von Zeitz-Naumburg. Auch sie wurde mehrfach überbaut, so wurden im Südflügel ein Mauerwehrgang und an der Ostseite ein Renaissancegiebel aus gestaffelten Rundbogen geschaffen. Aber auch die kleineren Ortschaften im LSG sollten bei Wanderungen oder Rundfahrten Beachtung finden, weisen sie doch fast alle schöne Dorfkirchen und Fachwerkbauten auf und sind hervorragend der Hügellandschaft des Gebietes angepaßt. Im LSG befinden sich folgende sehenswerten Geotope, die alle als Naturdenkmale (ND) geschützt sind: - Ehemaliger Steinbruch westlich Wetterzeube: Aufschluß im Zechstein mit Plattendolomit - Ehemaliger Steinbruch Topschall ca. 1 km westlich Haynsburg: Aufschluß in der Trias (Mittlerer Buntsandstein) - Ehemaliger Steinbruch nordwestlich der Straße Droßdorf-Ossig: Aufschluß in der Trias (Mittlerer Buntsandstein) - Katersdobersdorf: Erosionsrinne mit Bachkaskade des Katerborns im Trias-Sandstein (Mittlerer Buntsandstein) - Quarzitblöcke (Blockfeld) südlich Droyßig: sog. Tempelwacken, Tertiärquarzit (Gesteinsausbildung) im Hüllstockwerk - Ehemalige Ziegeleigrube südwestlich Grana: Lößwand, Löß mit Bodenbildung aus dem Quartär (Weichselvereisung) - Findling in Grana, im Grundstück Dorfstr. 16a: Granit (Wiborg-Rapakiwi), Quartär (Elster-vereisung) veröffentlicht in: Die Landschaftsschutzgebiete Sachsen-Anhalts © 2000, Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, ISSN 3-00-006057-X Die Natur- und Landschaftsschutzgebiete Sachsen-Anhalts - Ergänzungsband © 2003, Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, ISBN 3-00-012241-9 Letzte Aktualisierung: 30.07.2019
Gebietsbeschreibung Das LSG liegt südwestlich von Osterfeld in der Landschaftseinheit Zeitzer Buntsandsteinplateau. Es stellt das Bachtälchen der Leineweh einschließlich der näheren Umgebung unter Schutz. Im Norden grenzt es an das LSG „Saale“. Prägend für das Gebiet ist das meist kleinräumig strukturierte Bachtälchen der Leineweh mit einem überwiegend naturnahen Gewässerlauf und bachbegleitenden Ufergehölzen. Im nördlichen Teil des LSG gibt es vor allem Grünland, Staudenfluren und Bachauengehölze und in den weniger reliefierten Bereichen intensive Acker- und Grünlandnutzung. Nördlich von Goldschau befindet sich ein Feuchtgebiet mit ehemaligen Fischteichen, Röhrichten und Erlengehölzen. Der mittlere LSG-Teil ist durch den Wechsel von Laub- Laubmisch- und Mischwald, Streuobstbeständen, Grünland, Acker, Staudenfluren, Gärten sowie durch kleinere Deponie- und Abgrabungsflächen stärker strukturiert. Etwas ausgedehntere Bachauenwälder und größere Mischwald- und Laubmischwaldflächen an den Hangbereichen kennzeichnen den südlichen LSG-Bereich. Beeinträchtigungen des Gebietes erfolgten durch Schadstoffeinträge aus den intensiv landwirtschaftlich genutzten Flächen und durch den Kiesabbau westlich von Haardorf. Eine zerschneidende Wirkung hat die das Gebiet in West-Ost-Richtung querende Straße Osterfeld-Goldschau. Landschafts- und Nutzungsgeschichte Aufgrund der günstigen Boden- und Klimaverhältnisse wurde das Gebiet relativ früh besiedelt, wovon verschiedene ur- und frühgeschichtliche Funde zeugen. In den ersten Jahrhunderten u.Z. siedelten hier germanische (Hermunduren, Thüringer), später (ab 600) slawische Stämme (Sorben; das Gebiet gehörte zum Gau Tucharin), die im Burgwall von Osterfeld ihren Mittelpunkt besaßen. Im 10. Jahrhundert wurde das Gebiet von den sächsischen Herrschern erobert und dem Reich einverleibt. Aus dem Gebiet südöstlich Goldschau ist die Existenz einer Wüstung Eichlitz belegt. Neben den Wettinern und Askaniern erlangten später auch die Klöster der Prämonstratenser und Zisterzienser zeitweise größere Bedeutung in der Region. Nach ausgedehnten Waldrodungen war die Dreifelderwirtschaft vom Mittelalter bis zum 18. Jahrhundert eine häufige Form der Bodennutzung. An den Hängen wurden Obst- und teilweise auch Weinbau betrieben. Einige ehemals als Fischteiche genutzte Gewässer befinden sich nördlich Goldschau. Zur Zeit wird das Gebiet überwiegend land- und forstwirtschaftlich genutzt. Zwei Trinkwasserschutzgebiete liegen im LSG. Geologische Entstehung, Boden, Hydrographie, Klima Im Einzugsgebiet der Leineweh stehen triassische, tertiäre und quartäre Gesteine an. Am Prallhang auf der rechten Talseite sind Ton-, Schluff- und Sandsteine mit Gips- und Dolomitbänkchen des Oberen Buntsandsteins angeschnitten. Im Bereich des Haardorfer Berges und unmittelbar nördlich des LSG wird der Buntsandstein von eozänem Sand und Kies überlagert. In weniger geneigtem Gelände sind die älteren Gesteine meist durch quartäre Deckschichten verhüllt, das heißt durch eine Grundmoräne und Schmelzwasserablagerungen der elsterkaltzeitlichen Vergletscherung und links des Leinewehbaches auch durch weichselkaltzeitlichen Löß. Der Talboden ist mit holozänen Auensedimenten ausgekleidet. Die Böden werden aus Löß, Lößlehm, Berglöß und Berglehm über Buntsandstein und Geschiebelehm aufgebaut. Aus diesen Lagerungsverhältnissen ergibt sich die Neigung zur Stauvernässung, so daß in diesem Gebiet auf den Hochflächen Pseudogley-Braunerde in weiter Verbreitung vorhanden ist. An den Hängen dominieren meist Pseudogley-Braunerden aus skeletthaltigem Lehm über skeletthaltigem Ton. Im Leinewehtal gibt es Gley-Kolluvisiole aus Kolluviallöß. Das Gebiet wird durch die Leineweh und einen von Haardorf kommenden kleinen Zufluß geprägt, es entwässert über die Wethau in Richtung Saale. Von besonderer hydrologischer Bedeutung sind auch die beiden Quellgebiete des Klink- und des Bernhardsbrunnens südlich von Goldschau. Stillgewässer sind mit den Goldschauer Fischteichen im LSG ebenfalls vorhanden. Klimatisch befindet sich das Gebiet am Rande des Leegebietes der Mittelgebirge im Westen und des subkontinentalen Binnenlandes im Osten mit mittleren Jahrestemperaturen um 8,8 °C und mittleren jährlichen Niederschlagssummen von 583 mm. Pflanzen- und Tierwelt Die Vegetation der Wälder des Gebietes ist vor allem durch rotbuchenreiche Eichen-Hainbuchenwälder, kleinere Eschen-Ahorn-Schluchtwälder sowie Bachauenwälder mit Weidengehölzen und Erlen-Eschenbeständen gekennzeichnet. Zum Teil weisen die Wälder eine artenreiche Strauchschicht mit Hasel, Faulbaum, Rotem und Schwarzem Holunder auf. In der Krautschicht sind unter anderem Einbeere, Türkenbund-Lilie und Aronstab zu finden. Bemerkenswert und gesondert als Flächenhaftes Naturdenkmal geschützt ist ein größerer Märzenbecherbestand südlich von Goldschau. Reine Nadelholzbestände mit Kiefer und Lärche sind nur kleinflächig vorhanden. Im Bereich der Goldschauer Fischteiche stocken kleinere Erlenbestände mit Bruchwaldcharakter. Die intensiv genutzten Wiesenbereiche sind relativ artenarm und werden von Glatthafer dominiert. Erst bei extensiverer Nutzung weisen sowohl die feuchteren Wiesen der Bachaue als auch die trockeneren Rasen der Hangbereiche einen höheren Artenreichtum auf. Erwähnenswert sind Vorkommen von Sumpf-Dotterblume, Hoher und Wiesen-Schlüsselblume, Stengelloser Kratzdistel, Kleinem Odermennig und Bärenschote. Das Gebiet weist aufgrund seiner vielfältigen Biotopausstattung auch eine artenreiche Fauna auf, darunter eine Reihe gefährdeter Tierarten. Unter anderem gehören zu den im Gebiet vorkommenden Säugetieren Braunes Langohr, Zwerg- und Wasserfledermaus, Wasserspitzmaus, Feldhase, Mauswiesel, Dachs und Iltis. Der Strukturreichtum des Geländes spiegelt sich auch in der Brutvogelfauna wider, so konnten 1994 insgesamt 74 Brutvogelarten festgestellt werden. Von besonderer Bedeutung sind die Nachweise von Rotmilan, Rohrweihe, Rebhuhn, Wachtel, Gebirgsstelze, Wendehals, Grauspecht, Sommergoldhähnchen, Raubwürger und Braunkehlchen. In der Leineweh, einem flachen, schnell fließenden Gewässer mit sandig-kiesigem Substrat, ist die Schmerle zu finden. Ein Vorkommen der vom Aussterben bedrohten Groppe konnte aktuell nicht bestätigt werden. Lurche und Kriechtiere wie Grasfrosch, Erd- und Kreuzkröte, Teich- und Bergmolch, Blindschleiche, Wald- und Zauneidechse finden hier einen geeigneten Lebens- und Fortpflanzungsraum. Entwicklungsziele Um den Struktur- und Artenreichtum des Gebietes zu sichern und zu fördern, sind die Fließgewässer in ihrer naturnahen Struktur zu erhalten beziehungsweise der Zufluß zur Leineweh im nördlichen Gebiet durch Renaturierungsmaßnahmen wie Entfernung der Sohl- und Uferbefestigungen aufzuwerten. Ein ausreichend breiter Gewässerrandstreifen mit Ufergehölzen, Grünland und Staudenfluren sollte erhalten beziehungsweise angelegt werden. Dazu ist zum Teil auch eine Flächenumnutzung von Acker in Grünland auf Teilflächen anzustreben. Die Bachauenwälder sollten ebenso wie die potentiell natürliche Vegetation der entsprechenden Schluchtwälder und Eichen-Hainbuchenwälder erhalten werden. Kleinflächig vorhandene Monokulturen mit Pappel, Kiefer oder Lärche könnten in standortgerechte Bestände umgebaut werden. Besonderes Augenmerk ist auf den Schutz des Märzenbecherbestandes zu lenken. Das Landschaftsmosaik mit Wechsel zwischen Gewässern, Wald, Feldgehölzen, Grünland und Streuobstbeständen ist zu erhalten. Noch vorhandene Beeinträchtigungen durch Abgrabungen, Abfallablagerungen oder Abwassereinleitungen sind weiter zu reduzieren. Exkursionsvorschläge Der Strukturreichtum aufgrund des wechselnden Reliefs und der reichen Biotopausstattung innerhalb einer sonst überwiegend agrarisch geprägten Landschaft bietet Erholungssuchenden ein abwechslungsreiches Landschaftsbild. Ein Wanderwegenetz ist zwar nicht ausgeschildert, durch die Nutzung vorhandener Wege ist das Gebiet aber gut erlebbar. Sehenswert sind vor allem im Frühjahr die Blüten der geschützten Märzenbecher und die Obstblüte der Streuobstwiesen. Ganzjährig laden das Bachtälchen, die Quellen am Klink- und Bernhardsbrunnen, einschließlich der angrenzenden Waldbestände, zu Spaziergängen ein. Verschiedenes Klink- und Bernhardsbrunnen Die Quellgebiete mit dem Klink- und Bernhardsbrunnen wurden bereits 1968 durch Beschluß des Rates des Kreises Zeitz als hydrologische Naturdenkmale in einem Umkreis von jeweils 10 m um den Quelltopf unter Schutz gestellt. Der Klinkbrunnen ist eine Quelle, die an der westlichen Talseite im Laubmischwald aus einem Rohr mit einer Steinfassung zutage tritt. Am Bernhardsbrunnen tritt das Wasser innerhalb eines gemauerten Gewölbes aus. Beide Brunnen sind historisch bedeutsam aufgrund ihrer Nähe zur Wüstung Eichlitz, von der sich noch Fundamente oberhalb des Bernhardsbrunnens befinden sollen. Die Brunnen wurden früher auch als Pferdetränken genutzt. veröffentlicht in: Die Landschaftsschutzgebiete Sachsen-Anhalts © 2000, Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, ISSN 3-00-006057-X Die Natur- und Landschaftsschutzgebiete Sachsen-Anhalts - Ergänzungsband © 2003, Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, ISBN 3-00-012241-9 Letzte Aktualisierung: 30.07.2019