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Umweltbundesamt: Der Himmel über der Ruhr ist wieder blau!

Nicht aus der Luft gegriffen: Willy Brandt fordert 1961 blauen Himmel über dem Ruhrgebiet „Der Himmel über dem Ruhrgebiet muss wieder blau werden.“ Willy Brandts Forderung während seiner Rede am 28. April 1961 in der Bonner Beethovenhalle kann zu Recht als der Beginn umweltpolitischen Denkens in Deutschland gelten. Damit rückte Brandt - lange bevor es die Begriffe Umweltschutz oder Umweltpolitik gab - ein regionales und bis dahin vernachlässigtes Problem ins Blickfeld gesellschaftspolitischer Debatten. Er machte aufmerksam auf die Schattenseiten des deutschen Wirtschaftswunders: Zwar waren die rauchenden Schornsteine ein Garant für Wohlstand, die ungefilterten Industrieabgase belasteten jedoch zunehmend die Gesundheit und das Wohlbefinden vieler Menschen im Ruhrgebiet. „Mit seiner Forderung nach klarer Luft, sauberem Wasser und weniger Lärm für die Bürgerinnen und Bürger des Ruhrgebiets machte Willy Brandt deutlich, dass Umweltschutz eine nicht zu vernachlässigende Gemeinschaftsaufgabe ist. Und diese Aufgabe wurde von den 1970er Jahren an erfolgreich angegangen“, sagte der Präsident des Umweltbundesamtes (⁠ UBA ⁠), Jochen Flasbarth. „Heute kennen wir Phänomene wie den Smog im Winter nicht mehr“, so Flasbarth. Anfang der 1960er Jahre war die Luftverschmutzung im Revier förmlich sichtbar: Millionen Tonnen von Staub, Asche und Ruß aus Hochöfen, Stahlkonvertern und Kokereien sanken alljährlich auf Stadtteile hernieder. Die Folgen waren eine Zunahme der Atemwegserkrankungen, vor allem von Lungenkrebs, bei Kindern wurden auch häufiger Symptome von Rachitis und Bindehautentzündungen festgestellt. Hohe Schwefeldioxid-Konzentrationen (SO 2 ) führten zu einem Absterben von Bäumen und mittelfristig zur ⁠ Versauerung ⁠ von Böden und Gewässern. Seit den 1970er Jahren sorgen eine Reihe von Gesetzen wie das Benzin-Blei-Gesetz, das Bundes-Immissionsschutzgesetz oder Verwaltungsvorschriften wie die Technische Anleitung Luft und die Großfeuerungsanlagen-Verordnung dafür, die Umweltbelastungen durch technische Lösungen zu verringern oder zu beseitigen. So führten die Rauchgasentschwefelung in Kraftwerken, die Reduktion des Schwefelgehalts in Kraftstoffen wie auch der Rückgang der Kohleheizungen in Privathaushalten dazu, dass sich die Luftqualität in Deutschland deutlich verbesserte. Nach Angaben des Umweltministeriums von Nordrhein-Westfalen konnte die Belastung an Rhein und Ruhr durch SO 2 um 97 Prozent gemindert werden: von 206 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft (µg/m 3 ) im Jahr 1964 auf 8 µg/m 3 in 2007. Für die Schwebstaubbelastung (Partikel mit einer maximalen Größe von 30 bis 50 µm) zeigt sich im Zeitraum von 1968 bis 2002 eine ähnliche Entwicklung. Heute stehen wir in der Luftreinhaltung vor neuen Aufgaben: In deutschen Ballungsräumen werden die seit 2005 geltenden Grenzwerte für Feinstaub (PM 10 ) und für Stickstoffdioxid (NO 2 , diese gelten von 2010 an) an zahlreichen Hauptverkehrsstraßen überschritten. Als Hauptverursacher ist das wachsende ⁠ Verkehrsaufkommen ⁠ anzusehen. Epidemiologischen Studien zufolge bedeutet eine ⁠ Exposition ⁠ gegenüber NO 2 eine erhöhte Infektionsanfälligkeit und Beeinträchtigung der Lungenfunktion, während ein Zusammenhang zwischen einer Feinstaub-Exposition und Atemwegs- sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen nachgewiesen wurde. Mit der vermehrten Verbrennung von ⁠ Biomasse ⁠ vor allem in kleinen Feuerungsanlangen bleibt jedoch eine Quelle für Feinstaubbelastungen, die es aufmerksam zu verfolgen gilt. Jochen Flasbarth: „Mit der Einrichtung von Umweltzonen ist ein wichtiger Schritt in Richtung bessere Luftqualität in Ballungsräumen getan. Wir müssen aber dafür sorgen, dass eine dezentrale Energieversorgung unter Einsatz von Biomasse diese Bemühungen nicht konterkariert.“ „Das Anliegen Willy Brandts nach mehr Umweltschutz hat auch bewirkt, dass Deutschland, 50 Jahre nach seiner Rede in vielen ‚grünen‘ Zukunftsmärkten Marktführer geworden ist. Schon heute arbeiten rund 1,8 Millionen Menschen in der Umweltwirtschaft“, sagte Jochen Flasbarth. 27.04.2011

Luftreinhalte- und Aktionsplan

Ein rechtsgültiger Luftreinhalte- und Aktionsplan für Braunschweig liegt seit Mai 2007 vor. Sie finden hier den gültigen Luftreinhalte- und Aktionsplan Braunschweig (2007), den Beschluss des Verwaltungsausschusses der Stadt Braunschweig zur vorgezogenen Umsetzung von Einzelmaßnahmen (2008), sowie Links zu weiteren wichtigen Veröffentlichungen zur Luftreinhaltung in Braunschweig.

Wrasendampf­kondensation zur Gewinnung von Energie in der Carbon Black Produktion

Die KG Deutsche Gasrußwerke GmbH & Co. (DGW) ist ein mittelständisches Unternehmen, welches seit 1936 in Dortmund Carbon Blacks (Industrieruße) nach dem Gasruß- und dem Furnace-Black-Verfahren herstellt. Die DGW produziert im We-sentlichen Carbon Blacks für die Gummiindustrie sowie Pigment Blacks, unter ande-rem für Druckfarben und Lacke. Carbon Black (Industrieruß) wird weltweit in sehr großen Mengen hergestellt und zu 90 Prozent in der Gummiindustrie als verstärkender Füllstoff eingesetzt. Etwa 10 Prozent der produzierten Menge kommen als „Pigment Blacks“ für Anwendungen in den Bereichen Kunststoffe, Druckfarben sowie Farben und Lacke zum Einsatz. Der produzierte Carbon Black wird am Ende des Produktionsprozesses unter Zusatz von Wasser und einem Hilfsmittel in einer speziellen Perlmaschine verperlt und anschließend in einer erdgas- und restgasbeheizten Trockentrommel getrocknet. Der feuchte, korrosive und geruchsintensive, heiße Abgasstrom aus der Trocknung wird in der Carbon Black-Industrie bisher unbehandelt in die Atmosphäre emittiert. Durch den Einbau von Energierückgewinnungs-Aggregaten (den sogenannten „Wrasendampfkondensator“) im Abgas der Trockentrommel der Perlerei sollte eine Rückführung der bis dahin ungenutzten Abwärme in den Prozess bzw. eine Einspeisung in das örtliche Fernwärmenetz ermöglicht werden. Zusätzlich sollte die Rückführung des Kondensats in den Produktionsprozess die Verwendung von frischem Kanalwasser verringern. Ein weiteres Ziel des Vorhabens war die Minderung der Gerüche durch die Zuführung des nach dem Wrasendampfkondensators trockenen Abgases in die thermische Nachverbrennung. Durch den Einbau des Wrasendampfkondensators in die Abgasleitung nach dem Wrasenfilter wurden mehrere umweltrelevante Ziele erreicht: Rückgewinnung der Niedertemperatur-Abwärme von etwa 33.000 Megawattstunden/Jahr und deren Nutzung im Fernwärmenetz. Der bisher für die Bereitstellung der Fernwärme genutzte Hochtemperaturdampf kann nun zur Verstromung verwendet werden. Dadurch werden jährlich etwa 6.700 Tonnen CO 2 eingespart. Insgesamt werden jährlich etwa 46.000 Kubikmeter Kondensat rückgewonnen, welches in den Produktionsprozess rückgeführt und als Quenchwasser verwendet wird. Die Geruchseinheiten werden durch eine thermische Nachverbrennung des nun trockenen Abgases um etwa 80 Prozent reduziert. Mit diesem Vorhaben konnte gezeigt werden, dass auch komplexe und korrosive Abgase mit hohem Wasserdampfanteil energetisch genutzt werden können. Zusätzliche Umweltentlastungspotenziale bezüglich der Wiederverwendung des Kondensats sowie der Minderung von Gerüchen aus der Perlerei bestärken den Nutzen des neuen Verfahrens gegenüber des konventionellen Verfahrens. Die Rückgewinnung von Energie und Wasser im Prozess leistet einen deutlichen Beitrag zum Ressourcenschutz und zur Wirtschaftlichkeit des Verfahrens. Die dauerhafte Vermeidung von Geruchsemissionen steigert die Lebensqualität für die Nachbarschaft und ist damit ein wichtiger Umweltaspekt zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Industrieanlagen insbesondere in der Nachbarschaft von Wohnvierteln. Branche: Glas und Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden Umweltbereich: Klimaschutz Fördernehmer: KG Deutsche Gasrußwerke GmbH & Co. Bundesland: Nordrhein-Westfalen Laufzeit: 2013 - 2015 Status: Abgeschlossen

REACH-Kandidatenliste erweitert, Änderung für Bisphenol A

REACH-Kandidatenliste erweitert, Änderung für Bisphenol A Die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) hat am 15.1.2018 die REACH-Kandidatenliste um sieben besonders besorgniserregende Stoffe erweitert und den Eintrag für Bisphenol A (BPA) aktualisiert. BPA ist nun zusätzlich zu seinen reproduktionstoxischen Wirkungen als besonders besorgniserregend wegen seiner schädlichen Wirkungen auf das Hormonsystem von Menschen und Umweltorganismen identifiziert. Was bedeutet die Aufnahme von Stoffen in die ⁠ REACH ⁠-Kandidatenliste? Nach der Europäischen Chemikalienverordnung REACH müssen so genannte besorgniserregende Stoffe (auch nachträglich) für den Markt in der Europäischen Union von der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) zugelassen werden. Bei den besonders besorgniserregenden Stoffen (auch SVHC für "Substances of very high concern" genannt) handelt sich um Stoffe, die zum Beispiel krebserregend sind, sich auf das Hormonsystem auswirken oder sich in der Umwelt anreichern. Die Identifizierung und Aufnahme in die REACH-Kandidatenliste ist ein mehrstufiger Prozess  in dem mehrere Faktoren für die Beurteilung und Identifizierung herangezogen werden (siehe Links zu den weiterführenden Informationen). Aus der Kandidatenliste priorisiert die EU-Kommission Stoffe für die Zulassungspflicht. Es wird ein Datum festgelegt, ab dem diese Stoffe nur noch in Bereichen verwendet werden dürfen, für die die ECHA eine Zulassung erteilt hat. Eine Zulassung ist zeitlich befristet. Das Ziel ist, diese Stoffe durch weniger besorgniserregende Stoffe zu ersetzen. Die aktuelle REACH-Kandidatenliste enthält 181 Stoffe (Stand 15.1.2018) Welche sieben Stoffe wurden neu in die REACH-Kandidatenliste aufgenommen, warum und wo werden sie derzeit eingesetzt? Chrysen (1,2-Benzophenanthren; CAS-Nr.: 218-01-9) Chrysen wird nicht absichtlich hergestellt, sondern es tritt als Bestandteil oder Verunreinigung in anderen Substanzen auf (z.B. im Stein- und Braunkohlenteer oder im Tabakrauch). Es zeigt im UV-Licht starke Fluoreszenz und wird zur Herstellung von UV-Filtern, Sensibilisatoren und Farbstoffen verwendet. Chrysen ist krebserzeugend und ein ⁠ PBT ⁠- und vPvB ⁠ Stoff ⁠ ((PBT = persistent, bioaccumulative and toxic; vPvB = very persistent and very bioaccumulative). Benz[a]anthracen (Tetraphen; CAS-Nr.: 56-55-3) Benz[a]anthracen zählt zu den polycyclischen Kohlenwasserstoffen und besteht aus 4 miteinander verbundenen Sechserringen. Die Substanz kommt im Steinkohlenteer vor und entsteht bei unvollständiger Verbrennung. Es findet sich in gegrilltem Fleisch, Tabakrauch, Auto- und Industrieabgasen. Benz[a]anthracen ist krebserzeugend und zeigt PBT- und vPvB – Eigenschaften. Cadmiumnitrat (CAS-Nr.: 10325-94-7) Cadmiumnitrat ist eine weiße hygroskopische (wasseranziehende) Substanz und wird für die Herstellung von Glas, Porzellan, Keramikprodukten, Akkumulatoren und in Laborchemikalien verwendet. Cadmiumhydroxid (CAS-Nr.: 21041-95-2) Cadmiumhydroxid ist ein weißer, kristalliner Feststoff und wird für die Herstellung von elektrischen, elektronischen und optischen Geräten, für Akkumulatoren und in Laborchemikalien verwendet. Cadmiumcarbonat (CAS-Nr.: 513-78-0) Cadmiumcarbonat ist ein weißer geruchloser Feststoff, der als pH-Regulator und in Wasseraufbereitungsprodukten, Laborchemikalien, Kosmetika und Körperpflegeprodukten und als Ausgangsprodukt für die Herstellung von Pigmenten (Cadmiumrot, Cadmiumgelb)  verwendet wird. Alle drei genannten Cadmiumverbindungen sind krebserzeugend, mutagen und zeigen eine spezifische Zielorgantoxizität (Nieren, Knochen) nach wiederholter ⁠ Exposition ⁠. Dechloran Plus (Dechloran A; CAS-Nr.: 13560-89-9) und alle seine Isomere Dechloran Plus ist ein geruchloses weißes Pulver welches als nicht plastifizierendes Flammschutzmittel in Kleb- und Dichtstoffen sowie in Bindemitteln eingesetzt wird. Dechloran Plus ist eine Substanz mit vPvB-Eigenschaften. Reaktionsprodukte von 1,3,4-Thiadiazolidin-2,5-dithion, Formaldehyd und 4-Heptylphenol , verzweigt und linear (RP-HP) [mit ≥ 0,1 Gew .-% 4-Heptylphenol, verzweigt und linear] Die bei dieser Reaktion entstehenden Stoffgemische werden als Zusatz in Schmiermitteln und Fetten verwendet. Sie sind endokrine Disruptoren (siehe unten) für die Umwelt aufgrund ihres Gehalts an Heptylhpenol, verzweigt und linear. Wie wird Bisphenol A jetzt eingeschätzt? Bisphenol A (BPA; 4,4’-isopropylidenediphenol; CAS-Nr: 80-05-7) steht bereits seit Anfang 2017 auf der REACH-Kandidatenliste. Neu ist die zusätzliche Identifizierung (auf Vorschlag von Deutschland) als endokriner Disruptor in der Umwelt. Endokrine Disruptoren sind Substanzen mit schädlichen Wirkungen auf das Hormonsystem von Menschen und Umweltorganismen. So reduzieren sie zum Beispiel die  Fortpflanzungsfähigkeit auch von Tieren in der Umwelt. Sie stehen oft auch unter dem Verdacht, die Entstehung bestimmter Tumore zu fördern oder  die Entwicklung des menschlichen Organismus zu stören. BPA wird zur Herstellung von Polycarbonat, als Härter für Epoxidharze, als Antioxidationsmittel für die Verarbeitung von PVC und in der Thermopapierherstellung verwendet. Für die Verwendung in Thermopapier (zum Beispiel für Kassenbons und Bahntickets aus Ticketautomaten) wird es ab 2020 ein EU-weites Verbot geben. Die Gefahrstoffschnellauskunft Mehr Informationen über diese und andere besonders besorgniserregende Stoffe erhalten Sie in der Gefahrstoffschnellauskunft. Sie ist Teil der Chemiedatenbank GSBL (Gemeinsamen zentraler Stoffdatenpool Bund / Länder). Sie kann von öffentlich-rechtlichen Institutionen des Bundes und einiger Länder sowie von Institutionen, die öffentlich-rechtliche Aufgaben wahrnehmen, genutzt werden. Das sind unter anderem Feuerwehr, Polizei oder andere Einsatzkräfte. Für die allgemeine Öffentlichkeit steht ein Datenbestand unter www.gsbl.de bereit. Dieser frei recherchierbare Datenbestand informiert Sie über die gefährlichen Eigenschaften und über die wichtigsten rechtlichen Regelungen von chemischen Stoffen.

Luft: Luft Grundlagen Luftqualität Emissionen Ausbreitungsrechnung Informationen für Fachanwender

Die Luft gehört zu den unverzichtbaren Medien unseres Lebens. Aufgabe der Luftreinhaltung ist die nachhaltige Sicherstellung guter Luftqualität in Annäherung an die natürliche Zusammensetzung der bodennahen Atmosphäre als Lebensgrundlage der Natur. Um dieser Aufgabe nachkommen zu können, sammelt und archiviert das HLNUG umfangreiche Informationen und Daten zu Luftschadstoffen sowie deren Emissionen, Immissionen und Wirkungen. Aus diesen Datensammlungen werden dann über Auswertungen, Analysen und Modellrechnungen Strategien zur Luftreinhaltung (Luftreinhaltepläne) entwickelt. Wir haben Grundlagen zum Thema Luft für Sie zusammengestellt. Erfahren Sie mehr über die Zusammensetzung der Luft und über Zusammenhänge der häufig verwendeten Begriffe Emission, Immission, Transmission und Deposition. Mehr Wie gut ist die Luft in Hessen? Werden die gesetzlich vorgegebenen Grenzwerte für Luftschadstoffe eingehalten? Diesen Fragen geht das HLNUG nach, denn Ziel ist es, Menschen und Umwelt vor schädlichen Einwirkungen durch Luftschadstoffe zu schützen und die Luftqualität stets zu verbessern. Mehr Das HLNUG stellt regelmäßig die Emissionskataster für Hessen auf. Es ist akkreditiert als Prüflabor für Emissionsmessungen, als Anbieter von Ringversuchen sowie als Hersteller von zertifiziertem Referenz­material. In Kassel betreiben wir mit der Emissions-Simulations-Anlage eine europaweit einmalige Anlage zur Simulation von Industrieabgasen. Mehr Mit Hilfe der Ausbreitungsrechnung können flächendeckende Informationen zu Luftschadstoffbelastungen bereitgestellt werden. Neben der Ermittlung aktueller Belastungen ist es auch möglich, die Auswirkungen von Luftreinhaltemaßnahmen abzuschätzen und Prognosen für zu erwartende Belastungen zu berechnen. Mehr Das HLNUG stellt verschiedene Fachanwendungen zur Verfügung mit deren Hilfe erforderliche Berichtspflichten erfüllt werden können. Darüber hinaus sind auf den folgenden Seiten weitere hilfreiche Informationen und Hilfestellungen zu finden. Mehr Norbert van der Pütten Tel.: 0611-6939 201 Dr. Diana Rose Tel.: 0611-6939 206 Prof. Dr. Dominik Wildanger Tel.: 0561-2000 111

Luft/Emissionen: Emissionen Emissionsüberwachung vor Ort Qualitätssicherung von §29b-Messstellen Ringversuche Emissions-Simulations-Anlage Zertifizierte Referenzmaterialien Emissionskataster Publikationen

Kraftwerke, Fabriken und andere Emittenten in Hessen geben jährlich weit über 300 Milliarden Kubikmeter Abgase in die Umwelt ab. Das HLNUG kümmert sich in Zusammenarbeit mit anderen hessischen Behörden um die Erfassung, Überwachung und die Kontrolle dieser Emissionen. Zur Überprüfung des Emissionsverhaltens von Industrieanlagen unterstützt das HLNUG die zuständigen Überwachungsbehörden mit seinem Emissionslabor. Unser fachkundiges Personal führt z.B. Emissionsmessungen durch zur Kontrolle auffälliger Anlagen. Andere Messungen dienen Forschungszwecken und der Klärung offener Fragen in der Emissionsmesstechnik. Mehr Das HLNUG kümmert sich um die Qualitätssicherung der Emissionsmessungen in Hessen. Dazu gehören die Kontrolle von Emissionsmessstellen und Prüfständen, sowie die fachliche Beratung der zuständigen hessischen Überwachungsbehörden in Fragen der Emissionsmesstechnik. Mehr Das HLNUG ist anerkannter und akkreditierter Anbieter von Emissionsringversuchen. Unser Ringversuchsprogramm umfasst Messungen zu Staub, Schwermetallen, Lösungsmitteln, Schadgasen und Gerüchen. Mehr Das HLNUG betreibt in Kassel mit der Emissions-Simulations-Anlage eine europaweit einmalige Anlage zur Simulation von Industrieabgasen. Mehr Das HLNUG ist akkreditierter Hersteller von zertifiziertem Referenzmaterial (ZRM). Mehr Mit den hessischen Emissionskatastern werden die Emissionsmengen gasförmiger und staubförmiger Luftverunreinigungen in Hessen systematisch erfasst. Dabei werden die Emissionen differenziert nach sechs Emittentengruppen für verschiedene Schadstoffe in unterschiedlicher räumlicher und zeitlicher Auflösung dargestellt. Mehr Zum Thema Emissionen veröffentlichen wir Artikel in wissenschaftlichen Fachzeitschriften, Konferenzbeiträge und andere Publikationen. Mehr Prof. Dr. Dominik Wildanger Tel.: 0561 - 2000 111 Bei Fragen zum Emissionskataster wenden Sie sich bitte an: Dagmar Cornelius Tel.: 0611 - 6939 264

Der Rückgang der Nachtfalter

Nachtfalter werden aufgrund ihrer versteckten Lebensweise meist nicht wahrgenommen. Dabei weisen diese oft als „Motten“ bezeichneten Schmetterlinge bei Licht betrachtet eine faszinierende Vielfalt an Formen und Zeichnungen auf. Sie tragen ausgefallene Namen wie Röhricht-Goldeule, Mondfleckglucke und Trockenrasen-Flechtenbärchen und sind hochspezialisiert auf ihren individuellen Lebensraum. Vielfach sind ihre Raupen auf ganz spezielle Nahrungspflanzen angewiesen. Doch nicht nur deswegen eignen sie sich besonders gut zur Bewertung des Naturzustands. Denn mit rund 950 Arten sind sie weit zahlreicher als die auffallenden Tagfalter und kommen somit in allen Land-Lebensräume Baden-Württembergs vor. Nachtfalter werden zudem von Expertinnen und Experten in Baden-Württemberg schon lange beobachtet. Deshalb sind die Kenntnisse zur Entwicklung der Vorkommen über die letzten Jahrzehnte sehr umfassend. In einem deutschlandweit einmaligen Forschungsprojekt haben das Staatliche Museum für Naturkunde Karlsruhe und die LUBW nun eine umfassende Auswertung vorgenommen. Die Monitoringdaten der LUBW kombiniert mit historischen Angaben aus dem Karlsruher Naturkundemuseum ermöglichen einen Vergleich von zwei Zeitfenstern, die die vergangenen 50 Jahre abdecken. Rund 130.000 Datensätze flossen in die Analyse für 25 Gebiete ein. Dadurch konnten beispielsweise Veränderungen der Artenzusammensetzungen – der Nachtfalterfauna – in der Landschaft festgestellt werden. Sie liefern auch neue Erkenntnisse zum Insektenrückgang und zum Landschaftswandel. In einer Kurzfassung basierend auf einem umfassenden Bericht zum „Wandel der Nachtfalterfauna Baden-Württembergs seit 1970“ stellt die LUBW die Ergebnisse zum Artenrückgang und dessen Ursachen dar. Für die Untersuchungen wurden 25 sogenannte Messtischblatt-Quadranten in Baden-Württemberg mit einer Größe von circa sechs mal sechs Kilometern Fläche ausgewählt. Bei diesen Landschaftsausschnitten handelt es sich mehrheitlich um Gebiete, die heute selten gewordene und besondershochwertige Lebensräume für Tiere und Pflanzen umfassen. Hierzu zählen beispielsweise Naturschutzgebiete. Ihren Wert für Nachtfalter erkennt man unter anderem an den sehr langen Artenlisten, die für den Zeitraum 1971 bis 2000 das Vorkommen unterschiedlichster Arten dokumentieren. Ergänzt wurden diese Daten durch ein 2019-2020 durchgeführtes Nachtfalter-Monitoring, in dem insgesamt 778 Arten nachgewiesen werden konnten. Das sind 82 Prozent der Arten, die in den letzten 50 Jahren in Baden-Württemberg gefunden wurden. Drei Arten, die bereits als ausgestorben galten, wurden wiederentdeckt. Insgesamt zeigt der historische Vergleich allerdings, dass die Artenzahlen in den untersuchten Quadranten deutlich, nämlich um durchschnittlich zwölf Prozent, zurückgegangen sind. Waren es vor 2000 im Mittel noch 392 Arten, konnten nach 2000 im Mittel nur 344 Arten nachgewiesen werden. Rückgang in mageren Offenlandstandorten besonders hoch Besonders stark betroffen vom Rückgang der Artenzahlen sind Lebensräume, die sich durch nährstoffarme Standortsverhältnisse auszeichnen. Dazu gehören unter anderem Magerrasen, Niedermoore und feuchte Gebüsche und Säume. Hier gingen die Artenzahlen im Untersuchungszeitraum um 15 Prozent zurück. Ein Grund für diese Veränderungen ist der Eintrag von Stickstoff, der zu einem verstärkten Pflanzenwachstum führt, was sich auf die Zusammensetzung der Pflanzengesellschaften und das Mikroklima auswirkt. Stickstoff wird entweder direkt beispielsweise durch intensive Düngung in der Landwirtschaft oder indirekt über Abgase aus Industrie und Verkehr in den Boden eingetragen. Eine Art, die von diesen Lebensraumveränderungen besonders betroffen ist, ist das Trockenrasen-Flechtenbärchen (Setina irrorella) . Der gelbbraune Falter besitzt schwarzgefleckte Flügel mit einer Spannweite von rund 3 cm. Seine Raupen ernähren sich von auf Steinen wachsenden Flechten auf felsigen Magerrasen. Die Art ist durch zu starken Pflanzenwuchs und die damit einhergehende Beschattung in ihrem Lebensraum gefährdet. Rückgang nimmt mit Seehöhe zu Der Einfluss des Klimawandels in Form zunehmender Erwärmung zeigt sich besonders bei Betrachtung der Nachtfalter in verschiedenen Höhenstufen. Das Projekt ergab einen Rückgang der Artenzahlen auf allen Stufen, von der Ebene bis in die Schwarzwaldhöhen. Jedoch ist dieser nicht überall gleich stark. Insbesondere Arten, die in montanen und hochmontanen Lebensräumen ab 500 Meter Seehöhe leben, nehmen stark ab (60-19 Prozent). Bedingt durch den Klimawandel wird es auch in diesen Höhen immer wärmer. Für die kälteliebenden Arten ist ein Rückzug in höhergelegene Lebensräumen meist nicht möglich. Sie sterben dadurch lokal aus. Ein Beispiel hierfür ist die Mondfleckglucke. Der plumpe Falter besitzt dunkelbraune Flügel mit je einem markanten dreieckigen weißen Makel. Seine überwinternde Raupe entwickelt sich an Fichten in Nadelwaldgesellschaften. Die Art ist seit der Jahrtausendwende aus den niederen lagen im Land verschwunden. Gründe für den Rückgang Zum Rückgang der Nachtfalter tragen verschiedene Ursachen bei. Dazu gehören nicht nur der von der LUBW untersuchte Lebensraumverlust durch Stickstoffeinträge und die Einflüsse des Klimawandels, sondern auch: Fazit Der Rückblick auf die Entwicklung der Nachtfalterbestände in Baden-Württemberg bietet die seltene Gelegenheit, Veränderungen der Insektenfauna zu erkennen und daraus Schlüsse auf die zugrundeliegenden Ursachen zu ziehen. Dies ermöglicht es, gezielte Maßnahmen zum Insektenschutz zu ergreifen. Meist sind mehrere Gründe für die Artenverluste verantwortlich. Deshalb sind sowohl eine grundsätzliche Neuausrichtung der Landnutzung als auch direkte Hilfsmaßnahmen durch Biotopschutz erforderlich. Das Land Baden-Württemberg hat diese Herausforderungen erkannt und Schritte eingeleitet, um den Schutz der Nachtfalter zu verbessern. Wichtige Instrumente sind dabei das Biodiversitätsstärkungsgesetz aus dem Jahr 2020 sowie das Arten- und Biotopschutzprogramm. Mehr zum Thema: Lycia zonaria (Bsp. für mageres Offenland) Die Weibchen des Trockenrasen-Dickleibspanners ( Lycia zonaria ) sind flügellos und somit auf Magerrasen und extensiv genutzte Magerwiesen mit einer historisch langen Nutzungs-Kontinuität beschränkt. – Foto: Oliver Karbiener. Lemonia dumi (Bsp. für mageres Offenland) Der Habichtskraut-Wiesenspinner ( Lemonia dumi ) benötigt großflächige, magere Wiesen oder Weiden und ist nur in wenigen Regionen des Landes vertreten. Er kann mittlerweile durch Pheromone einfacher als früher nachgewiesen werden. – Foto: Oliver Karbiener. Photedes captiuncula (Bsp. für mageres Offenland montaner Bereiche) Das Grashalden-Halmeulchen ( Photedes captiuncula ) lebt in montanen, extensiv genutzten oder brachliegenden Magerrasen sowie (wechsel-)feuchten Wiesen. Es kommt nur noch sehr lokal vor. – Foto: Oliver Karbiener. Calamia tridens (Bsp. für mageres Offenland mit kontinentalem Klima) Die Grüneule ( Calamia tridens ) kommt im Land möglicherweise nur noch in den lückigen Kalk-Magerrasen der Schwäbischen Alb vor. Von allen übrigen früheren Fundstellen sind schon länger keine Falter mehr gemeldet worden. – Foto: Robert Trusch Entephria infidaria (Bsp. für kühlfeuchte montane Lebensräume) Der Winkelzahn-Gebirgs-Blattspanner ( Entephria infidaria ) ist eine der wenigen rein europäisch verbreiteten Gebirgsarten. Die Art kommt in felsdurchsetzten, kühlfeuchten Wäldern vor und ist auf der Alb eine extreme Seltenheit. – Foto: Robert Trusch. Diacrisia purpurata (Bsp. für mageres Offenland) Der Purpurbär ( Diacrisia purpurata ) ist landesweit sehr stark zurückgegangen. Er besiedelt sowohl trockene als auch feuchte ausschließlich extensiv genutzte magere Offenland-Biotope, von den Sand- und Kalk-Magerrasen bis hin zu den Niedermooren. – Foto: Robert Trusch.

Seraplant GmbH nimmt in Haldensleben deutschlandweit einmalige Recyclinganlage zur Herstellung von Phosphatdünger in Betrieb

Phosphor und Phosphorverbindungen sind für Menschen, Tiere und Pflanzen lebenswichtig. Bereits 2014 hat die Europäische Kommission Phosphor auf die Liste der kritischen Rohstoffe gesetzt. In Deutschland soll Phosphor spätestens ab 2029 verstärkt aus Klärschlämmen recycelt werden. Die Seraplant GmbH aus Haldensleben (Landkreis Börde) hat vor diesem Hintergrund mit der Glatt Ingenieurtechnik GmbH aus Weimar eine innovative Anlage entwickelt, um Phosphor aus Klärschlammaschen zurückzugewinnen und in neue Phosphatdünger-Produkte weiterzuverarbeiten. Nach nur 20-monatiger Bauzeit nahm das Unternehmen die Anlage am heutigen Montag an seinem neuen Standort im Südhafen von Haldensleben im Beisein von Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann offiziell in Betrieb. Mehr als 60.000 Tonnen Phosphatdünger will Seraplant künftig pro Jahr produzieren. Das Unternehmen hat mit seiner 22-Millionen-Euro-Investition 20 neue Arbeitsplätze geschaffen. Unterstützt wird Seraplant dabei vom Wirtschaftsministerium Sachsen-Anhalt mit einer Investitionsförderung über 4,95 Millionen Euro aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) sowie mit weiteren rund 3,5 Millionen Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit. Darüber hinaus hat sich die landeseigene IBG Beteiligungsgesellschaft an dem innovativen Unternehmen beteiligt. „Die Seraplant GmbH zeigt beispielhaft auf, wie mit technischen Innovationen nachhaltiges und zugleich profitables Wirtschaften gelingen kann“, betonte Willingmann beim Betriebsstart. „Das Unternehmen stärkt mit seiner Investition und den damit verbundenen Arbeitsplätzen nicht nur die regionale Wirtschaft, es trägt auch zur Versorgungssicherheit der Landwirtschaft mit Phosphatdüngern bei. Ziel des Wirtschaftsministeriums ist es, auch in den kommenden Jahren innovative Entwicklungsprojekte und Investitionsvorhaben von Unternehmen zu unterstützen, um Sachsen-Anhalt weiter zu einem Land der Zukunftstechnologien zu entwickeln, in dem hochwertige Arbeitsplätze entstehen.“ „Mit der Produktionsanlage für phosphathaltigen Einzel- und Mehrnährstoffdünger für die Land- und Forstwirtschaft haben wir hier in Haldensleben eine deutschlandweit einmalige Anlage entwickelt“, erklärte Henning Schmidt, Geschäftsführer der Seraplant GmbH . „Unser Kreislaufwirtschaftsprojekt liefert einen wesentlichen Beitrag zu einem nachhaltigen und ressourcenschonenden Umgang mit dem lebensnotwendigen Wertstoff Phosphor. Während des Prozesses entstehen keinerlei gefährliche Zwischenprodukte, Rückstände oder Abgase. Der gesamte Prozess ist komplett abfallfrei.“ Schmidt kündigte ferner an, mit dem Kooperationspartner Glatt Ingenieurtechnik weitere Projekte zur Phosphor-Rückgewinnung entwickeln zu wollen. Er betonte: „Die Seraplant Phosphor-Recyclingdünger werden einen äußerst positiven ökologischen Effekt erzielen, die Umwelt erheblich entlasten und einen Beitrag zur Ernährungssicherheit Deutschlands leisten.“ Aktuelle Informationen zu interessanten Themen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung finden Sie auch auf den Social-Media-Kanälen des Ministeriums bei Twitter , Instagram , Facebook und Linkedin . Impressum: Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung des Landes Sachsen-Anhalt Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation Hasselbachstr. 4 39104 Magdeburg Tel.: +49 391 567-4316 Fax: +49 391 567-4443 E-Mail: presse@mw.sachsen-anhalt.de Web: www.mw.sachsen-anhalt.de Datenschutzerklärung

Ursachen und Begrenzung der Eutrophierung

Jeder See unterliegt einer allmählichen Erhöhung seines Nährstoffgehaltes und damit seiner Pflanzenproduktion. Die natürliche Eutrophierung oder Seenalterung vollzieht sich in geologischen Zeiträumen, d.h., gemessen an der menschlichen Lebensspanne, sehr langsam. Dem gegenüber steht die durch menschliche Einwirkung hervorgerufen Nährstoffanreicherung, die auch als rasante Eutrophierung bezeichnet wird. Sie führt in kurzer Zeit zu einer Überdüngung der Gewässer. Auf menschliche Aktivitäten zurückgehende Belastungen der Wasserqualität sind: diffuse Nähr- und Schadstoffeinträge über unsachgemäße Abwasserentsorgung Abschwemmungen und Austragung von Düngemitteln landwirtschaftlich genutzter Flächen und Kleingärten unsachgemäße fischereiliche Bewirtschaftung mit zu hohen Fischbeständen, Karpfenbesatz, Anfütterung etc. Fütterung von Wasservögeln Abgase und Ruß von Verkehr, Industrie und Heizungsanlagen, die über Regen und Staub in die Gewässer gelangen (atmosphärischer Eintrag) direkter Eintrag von Urin und Fäkalien durch Badegäste und Wassersportler Neben der zunehmenden Anreicherung mit Pflanzennährstoffen können diese Einträge teilweise auch zu erheblichen hygienischen Belastungen führen (Krankheitskeime), die die Badegewässerqualität ebenfalls stark herabsetzen.

Fachinformationen

Auf diesen Internetseiten finden Sie zusammenfassende Informationen und Hintergründe zu speziellen und aktuellen Themen des Technischen Arbeitsschutzes. Dabei sind die Inhalte eigener Fachveranstaltungen berücksichigt und werden jeweils mit dargestellt. Ein systematisch organisierter Arbeitsschutz trägt wesentlich dazu bei, innerbetriebliche Abläufe und Verantwortlichkeiten zu optimieren. Dadurch wird die Sicherheit der Beschäftigten verbessert und die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen gestärkt. Während große Betriebe oftmals über eine wirksame Arbeitsschutzorganisation oder ein Arbeitsschutzmanagement-System verfügen, sind insbesondere kleine und mittlere Betriebe durch die Fülle der Regelungen überfordert. Eine Orientierung geben die Bausteinen des GDA Orgacheck , einer gemeinsamen Aktion der für den Arbeitsschutz zuständigen Landesbehörden und der Unfallversicherungsträger. Bei einer Begasung wird ein Raum mit einem Begasungsmittel geflutet, um Schädlinge zu bekämpfen. Da es sich hierbei in der Regel um giftige Gase handelt, sind besondere Sicherheitsmaßnahmen erforderlich. Diese sind unter anderem in der Gefahrstoffverordnung genannt. Üblich sind Begasungen bei der Lagerung von organischen Materialien (Getreide- und Siloanlagen), aber auch zur Schädlingsbekämpfung in Dachstühlen, Getreidemühlen oder Transportcontainern. Die Beifuß-Ambrosie (Ambrosia artemisifolia) besitzt das weltweit stärkste Pollenallergen. Dadurch können beim Menschen allergische Erkrankungen der Atemwege (Heuschnupfen, Atembeschwerden, Asthma) und der Haut (Kontaktekzem) hervorgerufen werden. Wegen dieses großen allergenen Potentials und der zunehmenden Verbreitung rückt die Bekämpfung der Beifuß-Ambrosie zunehmend in den Vordergrund. Die wirkungsvolle manuelle Bekämpfung von Ambrosia-Arten gelingt nur innerhalb bestimmter Vegetationszeiträume. Hierbei sind jedoch zur Vermeidung von Gesundheitsbeschwerden bestimmte Schutzmaßnahmen nach dem Arbeitsschutzgesetz zu beachten. Im Rahmen einer Gefährdungsbeurteilung sind praktikable organisatorische, technische oder persönliche Schutzmaßnahmen in Erwägung zu ziehen. Brand- und Explosionsgefahren, die durch explosionsfähige Atmosphären verursacht werden, sind sowohl nach Gefahrstoffverordnung als auch nach der Betriebssicherheitsverordnung vom Arbeitgeber im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung zu bewerten. Das Ergebnis dieser Ermittlungen ist in Form eines Explosionsschutzdokumentes zu dokumentieren, dessen Gültigkeit ist regelmäßig zu überprüfen und bei Änderungen des Betriebszustandes zu aktualisieren. Das Explosionsschutzdokument gibt unter anderem Auskunft über: Hinweise zur Erstellung von Explosionsschutzdokumenten für fachkundige Personen wurden im Rahmen einer von LUBW und IHK Karlsruhe gemeinsam veranstalteten Fachveranstaltung "Sicherer Umgang mit Gefahrstoffen" am 12.07.2007 vorgestellt. Vortragsfolien „Praktikable Erstellung von Explosionsschutzdokumenten auf der Basis der Gefährdungsbeurteilung“ (pdf; 170 KB) Gefahrstoffe sind chemische Stoffe oder Zubereitungen (Gemische), die entsprechend ihrem Gefährdungspotential eingestuft sind. Diese Einstufung ist EU-weit harmonisiert. Die Gefährlichkeit einer Zubereitung bzw. eines Gemisches wird seit 01. Juni 2015 durch neue Gefahrenpiktogramme und H- und P-Sätze angegeben. Stoffe werden bereits seit 01. Dezember 2010 nach der CLP-Verordnung durch neue Piktogramme und H- und P-Sätze gekennzeichnet. Die Kennzeichnungen sind auf der Verpackung gut sichtbar anzubringen. Beim Umgang mit Gefahrstoffen sind spezielle Präventionsmaßnahmen einzuhalten. Weitere Informationen : Optische Strahlung gehört zum Bereich der nicht-ionisierenden Strahlung. Sie ist ein Teil des elektromagnetischen Spektrums und umfasst die Bereiche Die Strahlung kann sowohl positive als auch negative Wirkungen hervorrufen. Entsprechend den unterschiedlichen Wirkmechanismen gelten unterschiedliche Grenzwerte. Gegebenenfalls sind angemessene Schutzmaßnahmen zu treffen. Weitere Informationen : Synthetische Partikel bzw. Plättchen, Fasern oder Drähte mit dem Zusatz "Nano" sind künstlich hergestellte Teilchen, deren Größe in mindestens einer Dimension typischerweise zwischen 1 und 100 nm liegt. Aufgrund ihrer Kleinheit weisen sie spezielle Eigenschaften auf. Derartige Partikel können bei Verbrennungsprozessen oder durch Industrieabgase als so genannte "ultrafeine Partikel" in die Umwelt gelangen. Sie kommen jedoch auch natürlich vor und können dann z. B. durch Vulkanausbrüche oder Waldbrände freigesetzt werden. Weitere Informationen : Untersuchungen belegen den belasteten Gesundheitszustand pädagogischer Fach- und Leitungskräfte in Kindertageseinrichtungen (Kitas). Verglichen mit der deutschen Vergleichsbevölkerung weisen die dort Beschäftigten eine deutlich schlechtere subjektive Gesundheit auf. In ihrem Alltag sind sie aufgrund gesundheitlicher Probleme häufiger auf Dauer eingeschränkt. Muskel-Skelett-Erkrankungen, Erkrankungen der Atemwege, neurologische Erkrankungen und psychische Beeinträchtigungen sind weit verbreitet. Häufig wird ein psychovegetatives Erschöpfungssyndrom, also ein Burnout, ärztlich diagnostiziert. In vielen Fällen klagen die Beschäftigten über Rückenschmerzen, Nacken- und Schulterschmerzen und innere Unruhe. Auch leichte Ermüdbarkeit, Mattigkeit und übermäßiges Schlafbedürfnis sind häufig anzutreffen. Mit diesem „fachlich wichtigen Thema der Gewerbeaufsicht“ - Sicherheit und Gesundheitsschutz in Kitas - sollen innerhalb von zwei Jahren bis zu 200 Kitas in Baden-Württemberg u. a. hinsichtlich Ergonomie, psychische Belastung, Fluchtwege und Qualität der Raumakustik überprüft werden. Die Gewerbeaufsicht wird dabei von der LUBW bei der Ermittlung der Lärmsituation und der Raumakustik durch Messung der Nachhallzeiten unterstützt.

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