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Erhaltung und Förderung lichter Waldstrukturen für den Insektenschutz

Die Länder-Arbeitsgemeinschaft Insektenschutz im Wald hat Empfehlungen zur Förderung der Insektenvielfalt und -biomasse im Rahmen der Waldbewirtschaftung erarbeitet. Da Insekten sehr viele verschiedene Arten umfassen und nahezu alle Lebensräume besiedeln, ist eine Vielzahl an Maßnahmen zum Schutz von Insekten im Wald denkbar. Die Recherche der Arbeitsgemeinschaft hatte zum Ziel, diese Vielfalt an möglichen Maßnahmen zu sortieren, einzugrenzen und für die Praxis umsetzbar zu machen. In vielen Bundesländern bestehen bereits Konzepte zur Erhal- tung von Biotop- bzw. Altbäumen und Totholz innerhalb des Waldes, die unverzichtbare Bestandteile der Insektenförderung darstellen. Daher fokussiert sich der vorliegende Beitrag auf weitere Möglichkeiten der Insektenförderung jenseits dieser Konzepte in lichten Waldstrukturen und auf Wald-Offenland-Übergängen, z. B. in natürlicherweise lichten Wäldern, lichten Waldentwicklungsphasen in der naturnahen Waldbewirtschaftung, im Bereich von Störungen, in kulturbedingt lichten Wäldern sowie an Waldrändern, auf Trassen und Waldwiesen. Als Fazit wird empfohlen, neben Totholz, Biotop- bzw. Altbäumen, diese lichten Bereiche und den Biotopverbund zu fördern.

Einsatz von Mähmaschinen mit schonender Wirkung auf die biologische Vielfalt zur Pflege von Straßenbegleitflächen am Beispiel des Grünpflegekopfs ECO 1200 plus® von MULAG

Insektenschonende Mähtechniken können vermutlich einen wichtigen Baustein im Maßnahmenpaket gegen den beobachteten Rückgang von Insekten im Grünland darstellen. In diesem Zusammenhang sollte eine Umstellung hin zur insektenschonenden Bewirtschaftung von Straßenrändern auf Grund deren Größe und möglicher Korridorfunktion als Chance für die Erhaltung und den Schutz von Insekten angesehen werden. In einem randomisierten Freilandexperiment wurde die Wirksamkeit eines insektenschonenden Böschungsmähers mit veränderter (horizontaler statt vertikaler) Luftführung, verringerter Angriffsfläche des Schneidwerks, verkleinertem Bodenkontakt sowie angehobener Schnitthöhe im Vergleich zu einem herkömmlichen Böschungsmäher getestet. Im Ergebnis zeigt sich, dass bei dem insektenschonenden Mähkopf in Abhängigkeit von der taxonomischen Gruppe die Verluste bei Spinnen und Insekten vollständig aufgehoben sind oder um 20 % geringer ausfallen als beim Standardmähwerk. Die Ergebnisse verweisen auf ein hohes technisches Innovationspotenzial bei Böschungsmähmaschinen, mit dem mähdbedingte Insektenverluste bei der Pflege von Straßenbegleitflächen deutlich minimiert werden können.

Maßnahmenkatalog für den Insektenschutz in Brandenburg - Kriterien für die Bewertung von Einzelmaßnahmen

Um geeignete Maßnahmen für die Insektenförderung auf Landesebene zu gestalten, sind einheitliche und zielführende Kriterien notwendig. Diese müssen die Wirksamkeit der Maßnahmen für verschiedene Insektengruppen, die praktische Umsetzbarkeit und die Akzeptanz bei Landwirtinnen und Landwirten sowie mögliche Synergien und Konflikte mit anderen Zielen des Natur- und Umweltschutzes einschließen. Um einen breit angelegten und wirksamen Insektenschutz zu realisieren, ist es zudem erforderlich, individuelle Anpassungen zu ermöglichen und landwirtschaftliche Betriebe naturschutzfachlich zu beraten. Die Umsetzung von lnsektenschutzmaßnahmen muss angemessen honoriert werden und die infrastrukturellen sowie gesellschaftlichen Voraussetzungen müssen berücksichtigt werden. Die in Brandenburg entwickelte Strategie zur Bewertung von lnsektenschutzmaßnahmen stellt eine Grundlage für die Entwicklung einheitlicher Kriterien in Deutschland dar.

Fachkulissen der KULAP-Naturschutzmaßnahmen in der neuen Förderperiode (ab 2023)

Die freiwilligen KULAP-Maßnahmen sind in der Regel innerhalb von festgelegten Gebieten (Fachkulissen) beantragbar. Im folgenden erfahren Sie bei welchen Maßnahmen ein Antrag an die Fachkulissen des TLUBN gebunden ist, bzw. in welchen Fällen die Förderwürdigkeit auch außerhalb der Fachkulisse bestätigt werden kann. Für den Fall, dass der Umfang der Anträge die finanziellen Möglichkeiten übersteigt, wird anhand von Prioritäten eine Rangfolge der zu bewilligenden Anträge festgelegt. Die Prioritäten sind teilweise als Attribute in dem Datensatz der Maßnahme hinterlegt, aber auch im Folgenden angegeben. Informationen zu den Inhalten der Fördermaßnahmen, wie den Zuwendungsvoraussetzungen, erhalten Sie auf der Homepage des TLUBN: https://tlubn.thueringen.de/naturschutz/landschaftspflege/kulap-vertragsnaturschutz-fuer-landwirte Weitere Informationen zur Agrarförderung und der KULAP-Antragstellung 2022 finden Sie auf der Homepage des TMIL: https://infrastruktur-landwirtschaft.thueringen.de/unsere-themen/landwirtschaft/agrarfoerderung/flaechen https://infrastruktur-landwirtschaft.thueringen.de/unsere-themen/landwirtschaft/agrarfoerderung/kulap-2022 Hinweise zu den einzelnen Maßnahmen und deren Fachkulissen (Stand Mai 2022) Maßnahme R – Rotmilanschutz Anträge auf die Maßnahme Rotmilanschutz müssen innerhalb der Kulisse liegen. Priorisierung: 1. Flächen in EU-Vogelschutzgebieten (SPA); 2. Flächen außerhalb von EU-Vogelschutzgebieten (SPA). Maßnahme B - mehrjährige Blühflächen mit gebietseigenem Saatgut Die Maßnahme mehrjährige Blühflächen wird ohne Kulissenbindung angeboten und ist somit thüringenweit beantragbar. Priorisierung: 1. Rebhuhn- und Grauammer-Kulisse des TLUBN, 2. Sonstige Flächen. Maßnahme RA - Ackerrandstreifen / Extensiväcker Anträge auf die Maßnahme RA sind grundsätzlich an die Fachkulisse des TLUBN gebunden, die UNB kann jedoch auch die Förderwürdigkeit von Einzelflächen bestätigen, die nicht in der Kulisse liegen. Priorisierung: 1. Flächen mit wertvoller Segetalflora; 2. Flächen mit hoher Bedeutung für den Feldvogelschutz; 3. Bestätigung der Förderwürdigkeit durch UNB (die im Datensatz dargestellte Priorität 3 stellt einen ersten Suchraum dar, in welchem die UNB die Möglichkeit hat, mit Kenntnissen zu aktuellen Art-Vorkommen die Förderwürdigkeit der Fläche zu bestätigen). Maßnahme ST - Schonstreifen / Schonfläche Anträge auf die Maßnahme ST sind an die Kulisse gebunden, die UNB kann jedoch auch die Förderwürdigkeit von Einzelflächen bestätigen, die nicht in der Kulisse liegen. Die in der Karte dargestellte Fachkulisse des TLUBN stellt nur die 1. Priorität (Rebhuhn-/ Grauammer-Kulisse) bei der Fördermittelvergabe dar. Entsprechend sind die Prioritäten 3 und 4 (Gewässerrandstreifen nach §29 ThürWG sowie Überschwemmungsgebiete) nicht in der Fachkulisse der Maßnahme ST dargestellt. Diese Daten finden Sie im Thüringen Viewer: Gewässerrandstreifen nach §29 ThürWG in der Kartenebene ‚Fachdaten‘, dann ‚Landwirtschaft – InVeKoS‘; Bewirtschaftungsauflagen an Gewässern‘ und Überschwemmungsgebiete in der Kartenebene ‚Fachdaten‘, dann ‚Natur und Umwelt‘; ‚Wasser‘. Priorisierung: 1. Rebhuhn-/ Grauammer-Kulisse, 2. Bestätigung der Förderwürdigkeit durch UNB bei Natura 2000 Bezug, 3. Gewässerrandstreifen (10 m) nach § 29 ThürWG im Überschwemmungsgebiet, 4. Gewässerrandstreifen (10 m) nach § 29 ThürWG außerhalb Überschwemmungsgebiet, 5. Bestätigung der Förderwürdigkeit durch UNB bei Insektenschutz. Maßnahme F – Feldhamsterschutz Die drei Maßnahmen zum Feldhamsterschutz sind an die Feldhamsterschutz-Fachkulisse des TLUBN gebunden, die UNB kann zusätzlich die Förderwürdigkeit von Einzelflächen bestätigen, die nicht in der Kulisse liegen. Hierzu muss die betreffende Fläche als Habitatfläche für den Feldhamster von Bedeutung sein. Priorisierung: 1. ausgewählte Feldhamster-Schwerpunktgebiete; 2. restliche Feldhamster-Schwerpunktgebiete; 3. Feldhamster-Verbreitungsgebiete; 4. Bestätigung der Förderwürdigkeit durch UNB. Maßnahme U - dauerhafte Umwandlung von Ackerland in Dauergrünland Anträge auf die Maßnahme U müssen innerhalb der Kulisse liegen. Die Gewässerrandstreifen nach §29 ThürWG (Teil der Priorität 2) sind nicht in der Fachkulisse dargestellt. Diese Daten finden Sie im Thüringen Viewer in der Kartenebene ‚Fachdaten‘, dann ‚Landwirtschaft – InVeKoS‘; Bewirtschaftungsauflagen an Gewässern‘. Priorisierung: 1. Wiesenbrütergebiete, Flächen der FFH- und SPA-Planung; 2. Überschwemmungsgebiete und Gewässerrandstreifen nach §29 ThürWG; 3. Sonstige sensible Gebiete. Maßnahme K2 Artenreiches Grünland 8 Kennarten (in Kulissen) Diese Maßnahme Artenreiches Grünland mit 8 Kennarten ist an die Fachkulisse des TLUBN gebunden, die UNB kann zusätzlich die Förderwürdigkeit von Einzelflächen bestätigen, die nicht in der Kulisse liegen. Die Angaben zur optimalen und optionalen Nutzung bedeuten: M= Mahd, W= Weide mit Rindern, Pferden, Schafen und/oder Ziegen und H= Hüteschafhaltung. Priorisierung der Einzelflächen entsprechend ihrer naturschutzfachlichen Wertigkeit abfallend von Bewertungsstufe 1 bis Bewertungsstufe 7. Die Priorisierung je Fläche kann in der Kulisse der M, W, H-Maßnahme eingesehen werden und wird im Fall einer Überzeichnung entsprechend genutzt. Maßnahmen M, W, H – Mahd, Weide und Hüteschafhaltung auf Biotop-Grünland Die KULAP-Biotopgrünlandmaßnahmen sind grundsätzlich an die Fachkulisse des TLUBN gebunden, die UNB kann jedoch auch die Förderwürdigkeit von Einzelflächen bestätigen, die nicht in der Kulisse liegen. Die Angaben zur optimalen und optionalen Nutzung bedeuten: M= Mahd, W= Weide mit Rindern, Pferden, Schafen und/oder Ziegen und H= Hüteschafhaltung. Die Auswahl der empfohlenen Nutzungsarten erfolgte anhand der vorkommenden Pflanzen- oder Tierarten und der für diese Arten förderlichen Nutzung. Priorisierung der Einzelflächen entsprechend ihrer naturschutzfachlichen Wertigkeit abfallend von Bewertungsstufe 1 bis Bewertungsstufe 7: 1. Biotop-Grünland in FFH-Gebieten; 2. Grünland in Wiesenbrütergebieten; 3. Habitatflächen; 4. Biotopgrünland außerhalb von FFH-Gebieten; 5. Sonstiges Grünland in FFH- Gebieten; 6. Sonstiges Grünland innerhalb NSG, Pflegezonen der BR, FND, GLB und Grünes Band; 7. Bestätigung der Förderwürdigkeit durch UNB Maßnahme S - Streuobstpflege Diese Maßnahme ist an die Fachkulissen des TLUBN gebunden, die UNB kann zusätzlich die Förderwürdigkeit von Einzelflächen bestätigen, die nicht in der Kulisse liegen. Priorisierung der Einzelflächen entsprechend ihrer naturschutzfachlichen Wertigkeit abfallend von Bewertungsstufe 1 bis Bewertungsstufe 7. Die Priorisierung je Fläche kann in der Kulisse der M, W, H-Maßnahme eingesehen werden und wird im Fall einer Überzeichnung entsprechend genutzt. Maßnahme G - Ganzjahresbeweidung Die Maßnahme Ganzjahresbeweidung ist an die Fachkulisse des TLUBN gebunden, die UNB kann zusätzlich die Förderwürdigkeit von Einzelflächen bestätigen, die nicht in der Kulisse liegen. Priorisierung: 1. Wiesenbrütergebiete; 2. Überschwemmungsgebiete; 3. Grünes Band; 4. Sonstige Zielflächen des Naturschutzes.

Schulze: „Starke Umweltpolitik braucht unabhängige wissenschaftliche Expertise mit Weitblick“

Gemeinsame Pressemitteilung von Umweltbundesamt und Bundesumweltministerium Professor Dirk Messner ist neuer Präsident des Umweltbundesamtes Professor Dirk Messner hat zum 1. Januar die Nachfolge von Maria Krautzberger angetreten, die das Amt fünfeinhalb Jahre innehatte und zum Ende des vergangenen Jahres in Ruhestand ging. Bundesumweltministerin Schulze gratulierte dem international renommierten Nachhaltigkeitsforscher zu seiner heutigen Amtseinführung vor Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Umweltbundesamt in Dessau. Bundesumweltministerin Svenja Schulze: „Mit Dirk Messner als neuem Präsidenten setzt sich die Tradition fort, unabhängige und fachkundige Experten mit Weitblick mit der Leitung des Umweltbundesamtes zu betrauen. Mit seiner globalen Expertise und Vernetzung steht er wie kein zweiter für die Verbindung von Entwicklung und Umwelt und die politikberatende Nachhaltigkeitsforschung. Als Präsident des Umweltbundesamtes ist Dirk Messner der richtige Mann zur richtigen Zeit. Denn die Lösungen für die größten Herausforderungen unserer Zeit, den ⁠ Klimawandel ⁠ und das Artensterben, müssen global und vernetzt entwickelt werden. Entscheidende Impulse für die deutsche und internationale Umweltpolitik hat er bereits mit dem Begriff der „Großen Transformation“ – dem sozial-ökologischen Umbau unserer Wirtschaft und Gesellschaft – sowie in Sachen nachhaltiger Digitalisierung gesetzt. Wichtig ist mir dabei: Der Umbau hin zu einer treibhausgasneutralen Gesellschaft bietet die Chance, Wirtschaft, Ökologie und Soziales miteinander zu verbinden. Diese Chance wollen wir nutzen.“ Schulze betonte: „Umweltschutz braucht Mehrheiten und den gesellschaftlichen Rückhalt. Ich freue mich darauf, diese mit der Unterstützung durch Dirk Messner an der Spitze des Umweltbundesamtes zu gewinnen und gemeinsam für den grundlegenden Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft zu werben. Die aufgeheizten Debatten der letzten Jahre haben gezeigt, dass wir beim Umweltschutz mehr denn je faktenbasiert er- und aufklären müssen: sei es bei der Klimakrise, Luft-, Boden- und Wasserverschmutzung oder beim nachhaltigen Umgang mit Chemikalien. Eine starke Umweltpolitik braucht die unabhängige wissenschaftliche Expertise des Umweltbundesamtes – gerade in Zeiten der Polarisierung umweltpolitischer Debatten.“ Dirk Messner: „Alle Themen, mit denen sich das Umweltbundesamt beschäftigt, stehen jetzt ganz oben auf der politischen Agenda: ⁠ Klimaschutz ⁠, die Zukunft der Mobilität, oder Kunststoffe in der Umwelt, um nur einige zu nennen. Wir betreten nun eine Dekade der Weichenstellung für diese Themen. Es geht daher darum, das Umweltbundesamt für diese wichtigen Jahre bestmöglich aufzustellen, denn in vielen Bereichen läuft uns die Zeit davon – nicht zuletzt im Klimaschutz. Das Umweltbundesamt als größte europäische Umweltbehörde kann und muss Impulsgeberin und Vorreiterin der nationalen und europäischen Umweltpolitik sein. Dazu sind wir bereits gut aufgestellt und diese Netzwerke möchte ich ausbauen. Als wissenschaftliche Nachhaltigkeitsinstitution haben wir auch eine gesellschaftliche Verantwortung. Das steht schon im Errichtungsgesetz des Umweltbundesamtes. Wir wollen unsere Frühwarn-, Mahner- und Problemlösungsfunktionen wahrnehmen. Und wir wollen die Politik und die Gesellschaft beraten, dass sie mehr schafft als das unmittelbar Machbare und sich an das Notwendige heranwagt, um irreversible Umweltkrisen zu vermeiden. Mit den hervorragenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Umweltbundesamt bin ich überzeugt, dass uns das gelingt. Ich freue mich sehr auf diese Aufgabe.“ Umweltministerin Schulze dankte der bisherigen Präsidentin, Maria Krautzberger, für ihre lösungsorientierte Arbeitsweise und konkreten Vorschläge, mit denen sie während ihrer Amtszeit das Bundesumweltministerium in zentralen Fragen der Umweltpolitik beraten und damit eigene Zeichen gesetzt habe. Dazu gehören Vorschläge für umweltfreundliche Mobilität für lebenswerte Städte, der Einsatz für saubere Luft und die Aufklärung über Stickstoffemissionen in der Diesel-Debatte, eine nachhaltige Landwirtschaft und der Beitrag zum Aktionsprogramm Insektenschutz sowie gegen biodiversitätsschädigende ⁠ Pflanzenschutzmittel ⁠, die Stickstoffbilanzierung und die Folgekosten zu hoher Nitratwerte für das Trinkwasser und nicht zuletzt die Internationalisierung des Umweltbundesamtes.

Vorbildliche Bürgerbeteiligung stärken und ausbauen - ein Modellprojekt

Die frühzeitige Einbindung von Bürgerinnen und Bürgern in umwelt- und stadtentwicklungspolitische Prozesse wird zusätzlich zur gesetzlich vorgeschriebenen Öffentlichkeitsbeteiligung immer öfter eingefordert und praktiziert. Ziel des Modellprojekts war es, die Qualität von Beteiligungsprozessen zu verbessern und die Beteiligungspraxis im Bundesumweltministerium zu stärken. Dazu gehörte es, Bürgerinnen und Bürger über die Beteiligung an politischen Entscheidungsprozessen zu informieren, gute Beteiligungsprojekte sichtbar zu machen und einen Austausch zwischen Beteiligungsakteuren über Erfolgsfaktoren zu fördern. Dies gelang durch die Anwendung verschiedener Instrumente. Zum einen wurden zwei Wettbewerbe zu vorbildlicher Bürgerbeteiligung durchgeführt. Mit ihnen wurden deutschlandweit vorbildliche Projekte und Institutionen identifiziert und ausgezeichnet, die eine positive Beteiligungskultur vorlebten und zur Verstetigung von Beteiligungsprozessen beitragen. Zum anderen wurde mit drei Fachtagungen in den Jahren 2017, 2018 und 2020 das Engagement im Beteiligungsbereich sichtbar gemacht und der Austausch innerhalb der Beteiligungs-Community im Umweltbereich gefördert. Begleitet wurden diese Aktivitäten durch die Konzeption und Umsetzung einer Dokumentation und zweier Kurzfilme, die einen einfachen Einstieg in das Beteiligungsthema ermöglichen. Um auch die wichtige Zielgruppe der jungen Menschen zu aktivieren und zu beteiligen, wurde des Weiteren ein Planspiel zum Insektenschutz umgesetzt. Mit dem Ziel Bürgerinnen und Bürger den Weg für eine direkte Beteiligung an bundespolitischen Entscheidungen zu ermöglichen, wurde darüber hinaus ein OnlineBeteiligungstool für den Geschäftsbereich des Bundesumweltministeriums konzipiert. Die im Rahmen dieses Modellprojektes durchgeführten Maßnahmen trugen dazu bei, die Bürgerbeteiligung auf Bundesebene voranzubringen. Quelle: Forschungsbericht

Zulassung von 18 neuen Pflanzenschutzmitteln durch das BVL

Zulassung von 18 Pflanzenschutzmitteln durch das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL), Bundesumweltministeriums hält Zulassung für rechtswidrig, Bedeutung für Landwirtschaft, Stand des Verfahrens, Gefährdung von Insekten, Inhalt von Zulassungsprüfung und Genehmigung bezüglich Insektenschutz; Berichterstattung der Landesregierung im Ausschuss für Landwirtschaft und Weinbau

Newsletter Klimafolgen und Anpassung - Nr.: 66

Liebe Leserinnen und Leser, wie sehr die Corona-Krise aktuell unsere Gesellschaft, das Gesundheits- und Wirtschaftssystem herausfordert, bekommen wir täglich zu spüren. Auch die Folgen des globalen Klimawandels wirken sich unter anderem über Lieferketten auf unsere Wirtschaft aus. Wie die deutsche Wirtschaft von den Folgen des Klimawandels in anderen Ländern betroffen ist und welche Gegenmaßnahmen sinnvoll sind , stellt unser Schwerpunktartikel dar. Die nominierten Projekte im UBA Wettbwerb „Blauer Kompass“ zeigen bereits vorbildhafte Lösungen, um mit den Klimafolgen vor Ort umzugehen. Wir gratulieren der Eugen-Kaiser-Schule in Hanau, die sich mit dem Projekt „Grüne Lernlandschaften“ im Publikumsvoting durchgesetzt hat. Die drei weiteren Gewinner wählt eine Expertenjury aus und wir werden sie Ihnen in späteren Newsletterausgaben vorstellen. Eine spannende Lektüre wünscht Ihr KomPass-Team im Umweltbundesamt Folgen des globalen Klimawandels für die deutsche Wirtschaft Eine UBA-Studie hat erstmals Klimarisiken für den deutschen Außenhandel untersucht Quelle: Leon Forado / Fotolia Wie sehr globale Krisen eine eng verknüpfte Welt vor schwierige Herausforderungen stellen können, erfahren die Menschen weltweit derzeit in der Corona-Krise. Lieferketten sind gehemmt oder ganz unterbrochen. Das schwächt die globale Wirtschaft. Auch der Klimawandel ist eine globale Herausforderung. Durch einen intensiven Austausch zwischen den Regionen auf der Welt sind Klimafolgen im Ausland auch für Deutschland bedeutend. Die deutsche Wirtschaft ist stark in internationale Handelsbeziehungen eingebunden, trotzdem sind die indirekten Folgen auf sie durch weltweite Klimaänderungen bisher kaum systematisch aufbereitet worden. Ein Forschungsvorhaben des Umweltbundesamtes liefert nun erste Antworten, die dieser Schwerpunktartikel zusammenfasst. Wettbewerb „Blauer Kompass“: Grüne Lernlandschaften der Eugen-Kaiser-Schule in Hanau gewinnt den Publikumspreis 15 nominierte Projekte zum Umgang mit den Folgen des Klimawandels konkurrierten vom 31. März bis zum 20. April um den Publikumspreis in der KomPass-Tatenbank . In einem knappen Rennen setzte sich das Projekt „Grüne Lernlandschaften Eugen-Kaiser-Schule (GLEKS)“ vom Freundes- und Förderkreis GLEKS mit 27% von fast 20.000 abgegebenen Stimmen durch. Die berufliche Schule hat mit der kühlen Oase in der „heißen“ Stadt ein Lernort und eine Begegnungsstätte für Jung und Alt geschaffen. Lernende werden dort zu Multiplikatoren für Themen wie Biodiversität, Bodenschutz und urbanes Grün für eine nachhaltige Stadtentwicklung. Welche weiteren drei Projekte mit dem „Blauen Kompass“ ausgezeichnet werden, entscheidet eine Jury mit Vertreterinnen und Vertretern vom Umweltbundesamt, Bundesumweltministerium, Hochschule Harz, Verband kommunaler Unternehmen, klimafakten.de und THW Stiftung. Die vier Preisträger des „Blauen Kompass“ werden mit einer Trophäe, Urkunde sowie Unterstützung bei der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ausgezeichnet. Was erwarten Nutzer von Klimaanpassungsdiensten? Welche Art von Unterstützungsdiensten zur Klimaanpassung benötigen Nutzer, wie sollen sie vermittelt werden und wo bestehen inhaltliche Lücken? Diese Fragen beantwortete ein Forschungs- und Entwicklungsvorhaben des UBA und entwickelte auf Basis der Ergebnisse das Klimavorsorgeportal ; ein von der Bundesregierung initiiertes Portal für Klimainformationen und Dienste zur Klimavorsorge. Die Forschenden vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung und UBA haben die Ergebnisse und Empfehlungen für Dienste und Plattformen zur Klimafolgenanpassung nun in einem Buchbeitrag im „Handbook of Climate Services“ in der Reihe „Climate Change Management“ des Springer Verlages veröffentlicht. KomPass sucht neue Mitarbeiter*in Für unser Fachgebiet „KomPass - Klimafolgen und Anpassung in Deutschland“ mit Arbeitsort in Dessau-Roßlau – Bauhausstadt im Dessau-Wörlitzer Gartenreich – suchen wir eine*n Bürosachbearbeiter*in mit 75% der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit. Die Aufgabenschwerpunkte liegen in der Mitarbeit im Koordinierungsprojekt WIRKsam der BMBF Fördermaßnahme „Regionale Information zum Klimahandeln“, insbesondere bei der Öffentlichkeits- und Vernetzungsarbeit sowie im Projektmanagement. Bundesweiter Wettbewerb prämiert Projektideen für mehr Stadtnatur Bis zum 31. Mai 2020 können sich Kommunen am Wettbewerb „Naturstadt – Kommunen schaffen Vielfalt“ beteiligen. Gerade die Natur in der Stadt spielt bei der Klimafolgenbewältigung, wie beim Umgang mit Hitzeextremen oder Starkregen, eine essenzielle Rolle. Deshalb prämiert der Wettbewerb Projektideen zur Förderung der Stadtnatur und zum Schutz von Insekten. Die 40 besten Ideen werden ausgezeichnet und in der Umsetzung mit jeweils 25.000 Euro unterstützt. Der Wettbewerb wird vom Bündnis Kommunen für biologische Vielfalt e.V. durchgeführt, das ebenfalls bei der Umsetzung der Projekte berät. Rheinstaaten beschließen Programm „Rhein 2040“ Die Anrainerstaaten des Rheins haben ein Programm zur klimaresilienten Entwicklung und nachhaltigen Bewirtschaftung des Rheins und seiner Zuflüsse beschlossen. Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit wird im Rahmen der Internationalen Kommission zum Schutz des Rheins (IKSR) erfolgen, die bereits seit 70 Jahren existiert. Das Programm trägt den Namen „Rhein 2040“ und hat konkrete Zielsetzungen: vernetzte Lebensräume – mehr Biodiversität; gute Wasserqualität; Minderung der Hochwasserrisiken und besseres Verkraften von Niedrigwasser. Außerdem wird die Anpassungsstrategie der IKSR an den Klimawandel aktualisiert. Bayern: Millionen-Programm für klimafeste Wälder Die bayerischen Wälder sollen klimafester werden. Dafür hat das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten ein Förderprogramm aufgelegt, das die bisherigen Zuschüsse fast verdoppelt. Private Waldbesitzer und Kommunen, die zukunftsfähige Mischwälder pflanzen, pflegen und erhalten, bekommen dafür bis zu 90 Prozent der Kosten erstattet. Ziel ist es, die Wälder gegen den Klimawandel zu stärken und durch eine höhere Artenvielfalt das Risiko von Klimaschäden zu streuen. Fachlich soll die Förderung durch wissenschaftlich stetig erneuerte Leitlinien unterstützt werden, die die Auswahl geeigneter Baumarten erleichtern. Beratung zur kommunalen Klimaanpassung in Nordrhein-Westfalen Ab sofort unterstützt das Team der „Kommunalberatung Klimafolgenanpassung NRW“ Städte, Gemeinden und Kreise in Nordrhein-Westfalen gezielt dabei, in der Klimavorsorge aktiv zu werden oder bisherige Aktivitäten zu intensivieren. Dazu berät es Kommunen zur Initiierung, Durchführung und finanziellen Förderung von Anpassungsmaßnahmen – per Telefon, E-Mail und vor Ort. Mit Info-Vorträgen wendet sich das Team zusätzlich an kommunalpolitische Gremien. Das Projekt wird vom Deutschen Institut für Urbanistik im Auftrag des Umweltministeriums Nordrhein-Westfalen durchgeführt. Klimaleitfaden: Neue Informationsplattform zur Klimaanpassung in Thüringen Kommunen sowie Bürgerinnen und Bürger in Thüringen können sich ab sofort mit dem neuen „Klimaleitfaden“ in einer interaktiven Karte über die Auswirkungen des Klimawandels auf Thüringen sowie abgeleitete Anpassungsmaßnahmen informieren. Außerdem gibt es Informationen zu Fördermöglichkeiten und planungsrechtlichen Hintergründen, Möglichkeiten der Umsetzung sowie Best-Practice-Beispiele von erfolgreich umgesetzten Maßnahmen in Thüringer Kommunen. Broschüre zu Extremwetterereignissen in Sachsen-Anhalt Das Umweltministerium von Sachsen-Anhalt informiert in einer 48-seitigen Broschüre über die Extremwetterereignisse für das Bundesland. Sachsen-Anhalt war besonders stark von der deutschlandweiten Dürre in 2018 betroffen. Deren Folgen werden in der Broschüre ausführlich dargestellt und dabei Strategien aufgezeigt, wie die Vorbereitungen für erneute Dürren und andere Wetterextreme getroffen werden können. Die Broschüre zeigt, welche Regionen in Sachsen-Anhalt besonders von extremem Wetter in Zukunft betroffen sein könnten und will so die Auswahl der Vorsorgemaßnahmen unterstützen. Sachsen: Besseres Frühwarnsystem soll Klimafolgen lindern Die Fachrichtung Hydrowissenschaften der Technischen Universität Dresden hat zusammen mit Partnern Messverfahren und Analysemethoden zur präziseren Vorhersage von Dürre und Starkregen entwickelt. Überschwemmungen, denen häufig Starkregenereignisse vorausgehen, wollen die Forschenden zukünftig durch ein Frühwarnsystem zeitiger voraussagen. Dafür kombinieren sie die Vorhersagen des Deutschen Wetterdienstes mit Niederschlagsmessungen zwischen den Richtfunkstrecken des Mobilfunknetzes. Bei starkem Regen wird dort die Signalstärke gedämpft. Durch die Auswertung der Daten lassen sich andere Messungen korrigieren und präzisieren. Gefahren und Betroffenheit durch Starkregen und Hochwasser in Bonn besser abschätzen Die Stadt Bonn gibt ihren Bürgerinnen und Bürgern ab sofort die Möglichkeit ihre potenzielle Betroffenheit von Hochwasser und Starkregen zu prüfen. Auf der Webseite bonn-unter.de ist nach Eingabe der Adresse ersichtlich, welche Gefahr durch Hochwasser und Starkregen dort besteht. Die Stadt will so die persönliche Vorsorge vor Schadensereignissen stärken. Zudem finden Bürgerinnen und Bürger auf der Seite Ratschläge zur Vorsorge sowie Ansprechpersonen, die bei der Auswahl der richtigen Maßnahmen helfen. Neuer Blog: Corona Sustainability Compass (CSC) Die Corona-Krise stellt unser Gesundheitssystem vor enorme Herausforderungen, die Wirtschaft und das öffentliche Leben stehen fast komplett still. Menschen bangen nicht nur um ihre Gesundheit, sondern auch um ihre wirtschaftliche Existenz. In einer solchen akuten Notlage ist es völlig richtig, wenn der Staat großzügig und unbürokratisch unterstützt – um so den Weg für einen Neustart der Wirtschaft zu ebnen, sobald die Krise vorbei ist. Beim Corona-Krisenmanagement sollten aber die noch viel größeren Herausforderungen für unsere Zivilisation nicht aus dem Auge verloren werden: die Auswirkungen der Erderhitzung, die viel zu hohen Ressourcenverbräuche, die weit über die planetaren Belastungsgrenzen gehen, die schwindende Artenvielfalt. Die aktuelle Corona-Krise bietet die einmalige Chance, die aktuellen Geschäftsmodelle zu überdenken und den wirtschaftlichen Neuanfang nachhaltiger und zukunftsfähiger zu gestalten. Unter dem Dach des Blogs Corona Sustainability Compass (CSC) stellen führende WissenschaftlerInnen, EntscheidungsträgerInnen aus der Wirtschaft und PolitikerInnen ihre Visionen und Bilder von einer nachhaltigeren Zukunft vor – neue, zukunftsorientierte Strategien, die vielleicht gestern noch unvorstellbar waren, durch die Corona-Krise nun aber möglich werden könnten. Der CSC-Blog wird gemeinsam herausgegeben vom Umweltbundesamt, Future Earth, dem International Science Council und der Stiftung 2°. DWD macht Klimavorhersagen für die kommenden zehn Jahre Der Deutsche Wetterdienst (DWD) stellte in seiner virtuellen Klima-Pressekonferenz 2020 heraus, dass die Jahre 2010 bis 2019 aus globaler Sicht die wärmsten waren, die seit dem Vorliegen von Klimaaufzeichnungen (1850) gemessen wurden. Auch für die nähere Zukunft konnte der DWD dank neuer dekadischen Klimavorhersagen Angaben machen. Demnach werden im Fünfjahresmittel von 2025 bis 2029 im westlichen und östlichen Teil Deutschlands um 1,5 bis 2,0 Grad höhere Temperaturen im Vergleich zur Referenzperiode 1981 bis 2010 erwartet. Die Vorhersagen zum Klima der kommenden zehn Jahre sind Ergebnis eines Forschungsprojekts, das nun in den operationellen Betrieb geht. Der Wald leidet unter Dürrejahren Das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) hat die Ergebnisse der Waldzustandserhebung 2019 veröffentlicht. Der Bericht bilanziert eine weiterhin zunehmende Verschlechterung des Zustands vieler Baumarten. Hinzu kommt, dass sich 2019 auch die Mortalitätsrate bei Laub- und Nadelbäumen deutlich erhöht hat. Sie hat sich im Vergleich zu den Vorjahren mehr als verdoppelt. Laut Thünen-Institut, das die gesammelten Daten der Waldzustandserhebung auswertet, ist diese Entwicklung auf den Trockenstress der Wälder in den vergangenen Dürrejahren zurückzuführen. Wälder: Störungen als Chance zur Klimaanpassung Der schlechte Zustand der deutschen Wälder kann auch eine Chance zur Klimaanpassung und Steigerung der biologischen Diversität sein. Darauf hat die Gesellschaft für Ökologie e.V. (GfÖ) in einer aktuellen Stellungnahme hingewiesen. Die Wälder in Deutschland sind sowohl durch die trockenen Jahre 2018 und 2019 als auch durch Sturmschäden und Schädlingsbefall in Mitleidenschaft gezogen worden. Um diese Schäden wieder auszugleichen, bedarf es Bewirtschaftungsstrategien, die sich aufgrund des Klimawandels nur schwer Jahrzehnte vorausplanen lassen. Die GfÖ regt deshalb an, unterschiedliche Varianten umzusetzen und beispielsweise die Dokumentation der Resilienz von Baumarten gegenüber Stress stärker in die Forschung einzubinden. Bundesforschungsministerium fördert Forschungs- und Entwicklungsvorhaben zu „Wasser-Extremereignissen“ Um die Folgen von Dürreperioden, Starkregen- und Hochwasserereignissen in Deutschland abzumildern, hat das Bundesforschungsministerium (BMBF) die Förderung von neuen, fach- und sektorenübergreifenden Vorhaben zum Management von „Wasser-Extremereignissen“ ausgeschrieben. Da eine Zunahme von Wetterereignissen dieser Art erwartet wird, will das BMBF Anpassungsmaßnahmen unterstützen, die digitale Instrumente für Monitoring, Analyse, Vorhersage und Kommunikation bereitstellen, ein Risikomanagement für gegensätzliche Wasser-Extreme etablieren und bei urbanen extremen Wasserereignissen Schutz bieten. Die Förderung richtet sich an private Unternehmen gleichermaßen wie an öffentliche Träger. Konzepte für moderne Grünflächen gesucht Noch bis zum 15. Mai könne sich Kommunen, Wohnungsgesellschaften und Planer beim dritten Husqvarna-Förderwettbewerb „Erfolgreiche Grünkonzepte in Städten“ mit bereits umgesetzten Grünanlagen-Konzepten bewerben. Gesucht werden Best-Practice-Beispiele von öffentlichem Grün, die zeigen wie nachhaltige und klimaresiliente Entwicklung von kommunalen Grünflächen gut geplant und umgesetzt wird. Der Sieger erhält ein Preisgeld von 10.000 Euro, die Zweit- bis Fünftplatzierten gewinnen jeweils einen Sachpreis. Entwurf für neue DIN-Norm zur Klimarisikobewertung veröffentlicht Der Entwurf zur neuen DIN-Norm DIN EN ISO 14091 „Anpassung an den Klimawandel – Vulnerabilität, Auswirkungen und Risikobewertung“ bietet Leitlinien für die Bewertung von Risiken im Zusammenhang mit den Folgen des Klimawandels. Dieser Entwurf schließt an die Norm ISO 14090 „Anpassung an die Folgen des Klimawandels – Grundsätze, Anforderungen und Leitlinien“ der Internationalen Normungsorganisation (ISO) an, die im vergangenen Jahr veröffentlicht und in dieser Newsletterausgabe vorgestellt wurde. Der aktuelle Entwurf beschreibt unter anderem, wie Vulnerabilität zu verstehen ist und wie eine Klimarisikobewertung entwickelt und durchgeführt wird. Leitfaden und Tool für betriebliches Klimarisikomanagement Das Projekt „Klimawandel – Challenge Accepted!“ hat einen Leitfaden entwickelt, der praktische Tipps für die Entwicklung einer betrieblichen Klimarisikostrategie gibt. Ergänzend dazu hilft das Tool „ClimateRisk-Mate“ Unternehmen bei der Identifizierung und Bewertung von Klimarisiken entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Darüber hinaus stehen sämtliche Vorträge und Arbeitsunterlagen aus der Reihe „Klimarisiken verstehen & begrenzen“ und aus dem Netzwerk „Klimarisikomanagement 2050“ zur Verfügung, die Informationen rund um den Umgang mit klimabezogenen Risiken beinhalten. Digitale Hilfe für die Landwirtschaft Wie lassen sich wetter- und klimabedingte Gefahren für die Landwirtschaft am besten einschätzen? Welche Maßnahmen zum Schutz müssen wann ergriffen werden? Antworten auf diese Fragen können Landwirtschaft und zuständige Behörden nur auf Basis von Daten bekommen. Der neue Forschungsverbund AgriSens arbeitet deshalb daran, die große Menge an Satellitendaten, die zur Verfügung steht, dementsprechend für landwirtschaftliche Betriebe nutzbar zu machen und so schnelle Anpassungsmaßnahmen auf Klimaveränderungen zu ermöglichen. Mit 3,7 Millionen Euro wird das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft die Forschung in den kommenden drei Jahren fördern. Europäische Umweltagentur betont wichtige Rolle von Flussauen für die Klimaanpassung Die Europäische Umweltagentur (EUA) hat in einem aktuellen Bericht auf die wichtige Rolle von natürlichen Überschwemmungsgebieten an Flüssen bei der Klimaanpassung hingewiesen. Laut des Berichts sind bis zu 90 Prozent der Flussauen zerstört oder stark beeinträchtigt. Demnach haben sowohl Flussbegradigungen als auch der Hochwasserschutz und die Landwirtschaft dazu beigetragen die natürliche Funktion der Auen – das Abfangen und Kompensieren von Hochwasser – zu beeinträchtigen. Dies sei im Hinblick auf häufiger werdende Klimafolgen wie Hochwasser ein schwieriger Zustand. Die EUA regt deshalb an, die Gebiete mit naturbasierten Ansätzen wiederherzustellen. Klimawandel begünstigt Krankheitserreger im Boden Eine Studie der Universitäten Kassel und Bonn kommt zu dem Ergebnis, dass die Zunahme von Hitze und Trockenheit die Ausbreitung des krankheitserregenden Pilz Pythium ultimum im Boden begünstigt. Der Pilz befällt die Wurzeln von Nutzpflanzen wie beispielsweise Kartoffeln und kann zu Wurzelfäule und so zum Absterben führen. Eigentlich verfügen Böden über Schutzmechanismen gegen den Erreger in Form von anderen Pilzen, die sich vom Pythium ultimum ernähren. Diese Schutzmechanismen zeigten sich jedoch anfällig für starken Stress durch Hitze und Trockenheit. Die Forscherinnen und Forscher vermuten daher, dass dies auch in Bezug auf andere Krankheitserreger so sein könnte. Fünf Thesen für eine gesundheitsfördernde und nachhaltige Stadtentwicklung Die am Deutschen Institut für Urbanistik (Difu) angesiedelte „Arbeitsgruppe Gesundheitsfördernde Gemeinde- und Stadtentwicklung“ (AGGSE) hat fünf Thesen als „Empfehlungen für eine gesundheitsfördernde und nachhaltige Stadtentwicklung“ veröffentlicht. Wesentlich darin sind der Erhalt und die Entwicklung urbaner Grün- und Freiräume. Neben der Funktion der Flächen etwa als Orte der Erholung und sozialen Begegnung, ist deren bioklimatische und ökologische Aufgabe wichtig. Die AGGSE spricht sich angesichts globaler Bedrohungen wie dem Klimawandel daher für Netzwerke aus, in denen Städte gemeinsam an einer nachhaltigen Entwicklung arbeiten sollten. Verbesserungsmöglichkeiten der deutschen Finanzierung von internationaler Klimaanpassung Vier Milliarden Euro will Deutschland 2020 für die Finanzierung internationaler Klimaprojekte ausgeben. Etwa die Hälfte der Mittel entfällt auf die Klimaanpassung. Deshalb hat das Deutsche Evaluierungsinstitut der Entwicklungszusammenarbeit (DEval) die Maßnahmen, die finanziert werden, im Hinblick auf ihre Einbettung in die internationale Klimapolitik und die konkrete Zuteilung analysiert. Das Ergebnis zeigt, dass die Finanzierung gut in die internationale Klimapolitik eingebettet ist, jedoch beispielsweise kleine Inselstaaten, die besonders stark von Klimafolgen betroffen sind, seltener und geringere Mittel zur Anpassung erhalten. Klimawandel verschlechtert die weltweite Wasserversorgung Weltweit haben 2,2 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser, mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung hat zudem keine sicheren Sanitäranlagen zur Verfügung. Das geht aus dem aktuellen UN-Weltwasserbericht mit dem Titel „Water and Climate Change“ hervor. In dem Bericht weist die UN daraufhin, dass der Klimawandel diese Situation in den kommenden Jahren verschlechtern wird und das Wassermanagement weltweit besser finanziert werden müsse. In diesem Zusammenhang konzentriert sich der Bericht vor allem auf mögliche Anpassungs- und Abschwächungsmaßnahmen für Klimafolgen sowie die Stärkung der Widerstandsfähigkeit der Wasserressourcen. UN Studie und Karte zu Klimarisiken in der Verkehrsinfrastruktur in Europa und Kanada Die UN-Wirtschaftskommission für Europa (UNECE) hat in einer Studie die durch den Klimawandel entstehenden Risiken für die Verkehrsinfrastruktur in Europa und Kanada herausgearbeitet. Ausgehend von den hohen Schäden, die Extremwetterereignisse in den vergangen Jahren in der Transportinfrastruktur verursacht haben, mahnt die Kommission an, mehr Aufwand in die Klimaanpassung in diesem Sektor zu investieren. Die UNECE empfiehlt deshalb international geografische Daten zu wichtigen Verkehrsnetzen zur Verfügung zu stellen, um so die Entwicklung und Überarbeitung von Mindeststandards für Klimaresilienz im Bereich Verkehr zu ermöglichen. TRANSPIRANT – Verdunstung von Niederschlagswässern als neuer Ansatz zur Klimawandelanpassung Verdunstung von Niederschlagswässern Quelle: Thomas Müller Abnehmende Sommerniederschläge, steigende Temperaturen und zunehmende Versieglung sorgen für ein wärmeres Stadtklima, in dem das Potential von Verdunstungskühle und -bewässerung oft ungenutzt bleibt. Daher erproben die Stadt Bottrop, Fachbereich Umwelt und Grün, und die Ruhr-Universität Bochum welche Möglichkeiten die Verdunstung als eigenständiger und innovativer Ansatz einer ortsnahen Regenwasserbewirtschaftung – neben den etablierten Methoden zur Abkopplung von Niederschlagswässern wie Versickerung – bietet. Hierzu haben sie eine Regenwasserverdunstungsanlage errichtet und ein umfangreiches Messverfahren etabliert. Schon während der Datenauswertung zeichnet sich ab, dass die Verdunstungsanlage erfolgreich zu der Bewässerung der nahegelegenen Beete und zur Kühlung beigetragen hat.

Lass Berlin aufleben!

Berlin ist das Zuhause von ungefähr 20.000 Tier- und Pflanzenarten. In fast keiner europäischen Stadt gibt es so viele verschiedene Fledermäuse, Nachtigallreviere und Wildbienen. Dieser Reichtum steht unter Druck – weltweit, aber auch hier vor Ort. Lebensräume gehen verloren, die Vielfalt der Pflanzen in der Natur und in der Landwirtschaft geht zurück. Umso wichtiger ist es, dass jede und jeder etwas für den Erhalt und Schutz der Biologischen Vielfalt tut. Deswegen rufen wir unter dem Motto „Lass Berlin aufleben!“ alle Berlinerinnen und Berliner auf, ihren Teil zum Erhalt dieser Vielfalt beizutragen. Wir laden Sie ab Frühjahr 2025 wieder zu Schmetterlingspaziergängen ein. Weitere Informationen zu den Spaziergängen Bild: SenMVKU Das bunte Flattern Schmetterlinge sind wichtig für die Artenvielfalt. Wie Bienen sind sie nützliche Bestäuber. Hier erfahren Sie, wie Sie ohne großen Aufwand Schmetterlinge unterstützen und den Insektenschutz vorantreiben können. Zum Beispiel mit dem Projekt VielFalterGarten. Weitere Informationen Bild: SenMVKU Entdecke die Vielfalt! Berlins Artenvielfalt entdecken, erforschen und unterstützen Berlin ist das Zuhause von unzähligen Tier- und Pflanzenarten. Dieses Zuhause ist jedoch bedroht und muss darum besonders geschützt werden. Hier erfahren Sie, welche Angebote die Stadt bereitstellt, um Berlinerinnen und Berlinern das Thema biologische Vielfalt näher zu bringen. Weitere Informationen

Engagement für Falter, Käfer und Co

Schmetterlinge sind wichtig für die Artenvielfalt. Wie Bienen sind sie nützliche Bestäuber. Hier erfahren Sie, wie Sie ohne großen Aufwand Schmetterlinge unterstützen und den Insektenschutz vorantreiben können. Zum Beispiel mit dem Projekt VielFalterGarten. Weitere Informationen: Das bunte Flattern Der dramatische Rückgang von Insekten und anderen Wirbellosen macht selbst vor Schutzgebieten nicht halt. Sogar dort haben die Insektengemeinschaften in den letzten 30 Jahren um 70 bis 80 Prozent abgenommen. Das hat 2017 eine Studie belegt, die als „Krefelder Studie“ bekannt wurde. Ehrenamtlich tätige Insektenforscher des Entomologischen Vereins Krefeld e.V. hatten die Bestände flugfähiger Insekten in einigen Schutzgebieten Nordrhein-Westfalens kontinuierlich erfasst, ausgewertet und die Ergebnisse veröffentlicht. Sie hatten damit erstmals nachgewiesen, dass nicht nur die Anzahl der Arten schwindet, sondern auch die gesamten Populationen flugfähiger Insekten in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen sind. Da viele Fledermäuse, Vögel und Amphibien sich von Insekten ernähren, führt das auch in deren Populationen zu großen Schäden. Intensiv bewirtschaftete Agrarlandschaften sind mittlerweile eher artenarm. Die Stadt mit ihren Grünflächen ist dagegen vielerorts zu einem Reservoir der biologischen Vielfalt geworden. Für Insekten und andere Wirbellose sind urbane Räume dann als Refugium interessant, wenn sie weitestgehend pestizidfrei sind und es struktur- und nahrungsreiche Grünflächen gibt. Immer mehr Flächen in Parks, Grünanlagen, Mittelstreifen und Wegrändern werden daher so gepflegt, dass blütenbesuchende Insekten dort ganzjährig Nahrung finden. Außerdem wird für Strukturvielfalt gesorgt, damit Nist- und Überwinterungsmöglichkeiten, aber auch Nahrungspflanzen für die Larven zur Verfügung stehen. So fressen beispielsweis die Raupen vieler Schmetterlinge nämlich nur an bestimmten Pflanzen. Andere Insekten und weitere Gliederfüßer sind Zersetzer: Sie ernähren sich von abgestorbenem organischem Material und helfen so, ökologische Kreisläufe zu schließen. Wieder andere Insekten leben räuberisch. Das ist beispielsweise bei vielen Käfern der Fall. In einem weiten Innenhof der Wohnungsbaugenossenschaft „Freie Scholle“ in Reinickendorf eröffnete im Sommer 2021 der erste PikoPark Berlins. Wo sich zuvor nur einfacher Rasen ausdehnte, wachsen heute heimische Blühpflanzen in einem arten- und strukturreichen Kleinstpark mit Natursteinen. Anwohnerinnen und Anwohner beteiligten sich an den Pflanzaktionen und bauten Nisthilfen für Wildbienen. Der Park ist öffentlich und für alle zugänglich. Wer ihn besucht, erfährt auf Schildern mehr über die biologische Vielfalt vor der Haustür. Angelegt werden PikoParks von der Stiftung für Mensch und Umwelt – in Berlin von der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt gefördert. So heißt ein Projekt der Grünen Liga Berlin zum Gärtnern auf kleinstem Raum. Der Senat fördert es seit 2020. Interessierte erhalten dabei Praxis-Tipps und Anleitungen, wie im Vorgarten und auf Fensterbrett, Balkon oder Baumscheibe blühende Minigärten entstehen. Ziel sind viele kleine und kleinste insektenfreundliche Flächen in ganz Berlin, die die Lebensräume in der Stadt vernetzen. Auch die Veranstaltungsreihe „Entdecke die Teddys der Lüfte“ der Aurelia Stiftung wird von der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt gefördert. In Web-Seminaren, auf Exkursionen in den Botanischen Garten und in Online-Workshops zum Bau von Nisthilfen lernen Interessierte, was sie wissen müssen, um häufige Hummelarten sicher benennen zu können und sich aktiv für die Tiere einzusetzen. 2020 haben Menschen aus rund 500 Haushalten teilgenommen. Viele Bürgerinnen und Bürger engagieren sich für Insekten und fördern sie in ihrem Wohnumfeld, im Garten oder auf dem Balkon. Informationen zu aktuellen Mitmachaktionen, Veranstaltungen und Tipps liefern diese Webseiten: PikoParks / Stiftung Mensch und Umwelt Grüne Liga Berlin Aurelia Stiftung Berlin Bestäuber im Fokus

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