Neben Honigbienen sind auch Wildbienen wichtige Bestäuber unserer Kultur- und Wildpflanzen. 590 Wildbienenarten gibt es in Deutschland. Etwa die Hälfte davon kommt in Berlin vor. Wildbienen sind dabei eine Artengruppe, von deren Förderung auch andere Arten profitieren. Fachleute nennen das eine „Schirmartengruppe“. Um den starken Rückgang an Bienen und anderen Insekten aufzuhalten, hat der Senat 2018 eine Strategie zum Schutz und zur Förderung von Bienen und anderen Bestäubern in Berlin auf den Weg gebracht. Bekanntestes Projekt dieser Strategie ist die Aktion „Mehr Bienen für Berlin – Berlin blüht auf“. Mehr Infos zu Insekten & Co Die Senatsumweltverwaltung fördert die Aktion „Mehr Bienen für Berlin – Berlin blüht auf“ der Deutschen Wildtier Stiftung. Sie soll fünf Jahre laufen: von 2018 bis 2022. Gemeinsam mit allen 12 Bezirken werden an 50 Stellen in der Stadt artenreiche Blumenwiesen angelegt, Wildstauden gefördert und Nisthabitate für bestäubende Insekten geschaffen. Was an jedem Ort genau gemacht wird, hängt von der Nutzung und der vorhandenen Vegetation ab. Im Spreebogenpark gegenüber vom Hauptbahnhof etwa sind eine größere Wildblumenwiese und ein Wildbienenlehrpfad mit Stauden, Trockenmauer, Sandflächen und Wildbienenhotels als Nisthilfe entstanden. Mittlerweile lassen sich dort schon 35 Arten von Wildbienen nachweisen. Auch an der Rummelsburger Bucht in Lichtenberg wurden bienenfreundliche Pflanzen gesät, Insektenhotels installiert und Schilder aufgestellt, die die Berlinerinnen und Berliner informieren. In etlichen Bezirken haben die Verantwortlichen Mittelstreifen von Straßen mit speziellen Saatgutmischungen umgestaltet. Jetzt finden dort unterschiedlichste Bestäuber fast das ganze Jahr hindurch Blüten. Die praktische Erfahrung mit den Pilotflächen und ein umfangreiches Informations- und Fortbildungsprogramm zeigen, wie sich Berlins Grünflächen mit vertretbarem Aufwand insektenfreundlicher pflegen lassen. Entsprechende Ziele werden auch in das Handbuch Gute Pflege aufgenommen. Projektseite „Mehr Bienen für Berlin“ Handbuch Gute Pflege Können Honigbienen und Wildbienen gut nebeneinander existieren? Oder konkurrieren Sie eher um Ressourcen? Mit dieser Frage hat sich eine Forschungsgruppe der Technischen Universität Berlin im Auftrag der Senatsverwaltung befasst. Die Fachleute machten Versuche mit unterschiedlichen Nahrungspflanzen und beobachteten die Bienen auf den Blüten. Sie stellten fest: Wild- und Honigbienen können sich ihren Lebensraum problemlos teilen, solange es genug Nahrung für beide gibt. Weiteres Ergebnis des Projekts sind Pflanzlisten für krautige Pflanzen, Stauden und Gehölze, die sich im Berliner Raum als Futterpflanzen für Wildbienen eignen. Hymenoptera heißt Hautflügler. So nennen Fachleute eine Gruppe von Insektenarten, zu denen auch Wildbienen, Hummeln, Wespen und Hornissen gehören. Die Senatsverwaltung fördert den Hymenopterendienst des NABU Berlin, seit dieser 2003 eingerichtet wurde. Der Hymenopterendienst wird zum Beispiel bei Baumaßnahmen aktiv oder, wenn es zu Konflikten mit Hornissen oder Wespen kommt. Das Netzwerk berät Bürgerinnen und Bürger im Umgang mit den Tieren, hilft sie umzusiedeln, wo das unumgänglich ist, und sichert so ihr Fortbestehen. NABU Berlin – Hymenopterendienst Publikationen Umsetzungsinitiativen
Ob Mensch, Tier oder Pflanze – in Berlin leben Arten, die für die grüne Metropole typisch sind. Aber viele dieser Arten nehmen im Bestand ab und ihr Vorkommen wird gefährdet. Ein Grund dafür ist auch die allgegenwärtige künstliche Beleuchtung, die insbesondere für Insekten zur tödlichen Falle werden kann. Von den gut 4.000 mitteleuropäischen Schmetterlingsarten sind rund 85% Nachtfalter. Aber anders als für menschliche Nachtschwärmer ist künstliches Licht für sie keine Hilfe, sondern eine tödliche Falle. Das gleiche gilt auch für die vielen anderen Insekten, die am liebsten nachts unterwegs sind. Sie leisten als Bestäuber und Glied in der Nahrungskette wichtige Dienste für unser Ökosystem. Führt man sich vor Augen, dass jährlich schätzungsweise 150 Milliarden Insekten an Deutschlands Straßenlaternen sterben, bekommt insektenfreundliche Beleuchtung eine ganz neue Bedeutung. Darüber hinaus kann für nächtlich fliegende Zugvögel ein in den freien Luftraum abstrahlendes, stark gebündeltes Licht, wie z.B. ein “Skybeamer” oder Laser, zur Gefahr werden, da sie die Orientierung verlieren können. Insekten orientieren sich nachts unter anderem stark am Licht von Mond und Sternen. Ganz besonders mögen sie dabei ultraviolettes, aber auch violettes und blaues bis grünes Licht. Lampen, die vor allem in diesem “kalten Licht” leuchten, locken oft ganze Schwärme von Insekten an, die dann endlos um sie herumschwirren. Sie sterben entweder durch die Lampe selbst, durch Erschöpfung oder durch Zertreten bzw. Überfahren. Außerdem werden sie so zur leichten Beute für ihre natürlichen Feinde. In klaren Nächten stellt das Licht der Stadt für die Zugvögel kein Problem dar, da sie sich dann trotzdem noch an Mond, Sternen und der Geografie orientieren können. Fliegen die Zugvögel jedoch in dichte Wolkendecken oder Nebelfelder, können sie durch künstliche, in den Himmel abgestrahlte Lichtquellen irritiert werden. Sie kommen von ihrer Flugroute ab und fliegen oft stundenlang ungerichtet hin und her. Manchmal führt das Licht sogar zu Notlandungen oder im schlimmsten Fall zu Kollisionen mit Gebäuden und anderen künstlichen Strukturen. Die Beleuchtung des Kienbergs und des Wolkenhains ist freundlich zu Insekten und Zugvögeln. Zur Beleuchtung des Wolkenhains werden RGB-LEDs genutzt. Dabei handelt es sich um LED-Leuchtmittel, die drei LED-Chips in den Farben Rot, Grün und Blau enthalten. Die drei Farben sind einzeln dimmbar, und der blaue Anteil wird komplett abgeschaltet. Einsatz von LED-Technik für den Wolkenhain auf dem Kienberg: Zur Beleuchtung des Wolkenhains werden RGB-LEDs genutzt. Dabei handelt es sich um LED-Leuchtmittel, die drei LED-Chips in den Farben Rot, Grün und Blau enthalten. Die drei Farben sind einzeln dimmbar, und der blaue Anteil wird komplett abgeschaltet. Tageslichtsensoren: Die Tageslichtsensoren passen die Beleuchtung in Stärke und Farbe an die natürlichen Lichtverhältnisse an. Insbesondere bei wenig natürlichem Licht ist die Beleuchtung in warmen und rötlichen Farbtönen gehalten, die für Insekten nicht attraktiv sind. Lichtabstrahlung: Die Oberfläche des Wolkenhains wird nur indirekt beleuchtet ohne eine Abstrahlung in den Himmel. Angepasster Betrieb: Das Licht wird nachts, wenn besonders viele Insekten unterwegs sind, ausgeschaltet. Ab Herbst und im Frühjahr, wenn in der Dämmerung und in der Nacht Vögel aufgrund des Vogelzuges unterwegs sind, kann das Licht noch früher ausgeschaltet werden. Ort, Intensität und Dauer der Beleuchtung anpassen: Draußen sollten nur unbedingt notwendige Lampen mit einer an die jeweilige Situation angepassten Leuchtkraft angebracht werden. Wo möglich, sollten sie mit Bewegungsmeldern ausgestattet werden. Technische Maßnahmen ausnutzen: Seitwärts und nach oben scheinendes Licht zieht die meisten Insekten an. Lichter sollten deshalb möglichst fokussiert von oben nach unten herableuchten. Ihr Gehäuse sollte geschlossen sein, damit sie möglichst wenig seitwärts und nach oben leuchten und somit Insekten nicht verbrennen können. Bei der Wahl des Leuchtmittels beachten: Besonders freundlich für Insekten sind Natrium-Niederdrucklampen und LEDs mit warmweißer Lichtfarbe. Darüber hinaus sind sie auch noch besonders energieeffizient. Die Lampen-Temperatur sollte 60 °C nicht übersteigen. Auswirkungen von künstlichem Licht auf Tiere und Menschen Vogelfreundliches Bauen mit Glas und Licht
Zielsetzung:
Vielfach nachgewiesen sind in Deutschland einerseits der Rückgang von Insekten und andererseits eine starke Konkurrenz diversester Interessensgruppen um verfügbare Flächen. In Potenzialstudien und kommunalen Eh da-Projekten haben die Bewilligungsempfangenden nachgewiesen, dass Eh da-Flächen eine verfügbare Flächenressource sind, die geodatenbasiert erfasst und effizient an die Bedürfnisse der Insekten angepasst werden können. Denn Eh da-Flächen werden weder wirtschaftlich genutzt noch naturschutzfachlich gepflegt und sind i.d.R. in öffentlicher Hand. Durch die geodatenbasierte Herangehensweise mittels geographischer Informationssysteme (GIS) wird die räumliche Verteilung sämtlicher 'biodiversitätsrelevanter' Flächenkategorien berücksichtigt, so dass Eh da-Flächen mit geeigneten Maßnahmen hinsichtlich ihrer Vernetzungswirkung für die Landschaft priorisiert werden können.
Dies wird durch den zentralen Bestandteil des Vorhabens, der kartenbasierten Webanwendung bzw. des digitalen Planungswerkzeugs, visuell und funktionell am Beispiel der hessischen Modellregion (Stadt Homberg (Ohm) und Stadt Kirtorf) umgesetzt. Das Werkzeug wird allgemeinverständlich ausgelegt, so dass es nicht nur Kommunalbedienstete - die häufig keine freien Ressourcen für zusätzliche Aufgaben haben - sondern auch nicht-fachspezifische Akteure anwenden können. Es wird mit OpenSource-Software umgesetzt, um nach Projektende eine einfach Übertragbarkeit (inkl. Inhalte & Funktionalitäten) zu gewährleisten.
Auf praktischer Ebene werden ausgewählte Aufwertungsmaßnahmen gemeinsam mit durch Workshops geschulten relevanten Akteuren (Kommunale, Naturschützende, Landbewirtschaftende) durchgeführt, um das Thema der ökologischen und insektenfreundlichen Flächenpflege vor Ort möglichst dauerhaft zu verankern.
Pollination is crucial for maintaining angiosperm biodiversity and represents one of the most important ecosystem services. With the increasing threats of massive insect decline, studying pollination and associated networks has become more important than ever. However, studying plant-pollinator interactions at a species level with morphological methodologies is time-consuming, expensive, and depends on exceptional taxonomic expertise. In this study, we target the plant-pollinator networks of two important crops (caraway and apple) using a combination of traditional methods with DNA barcoding and metabarcoding. With this approach, we can identify potential dipteran and hymenopteran pollinators and - from their pollen load's their associated plant species. This project is a collaboration between the ZFMK and the Agroecology and Organic Farming Group (INRES) at the University of Bonn and part of GBOL II.
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