Gute Zusammenarbeit in der deutsch-polnischen Arbeitsgruppe Bundesumweltministerin Steffi Lemke hat das Umweltbundesamt (UBA) beauftragt, alle verfügbaren Messdaten, Hinweise und Hypothesen zum Fischsterben in der Oder zu sammeln, um diese gemeinsam mit Fachleuten aus anderen Bundes- und den Landesbehörden aus Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern systematisch zu bewerten. So sollen die genauen Ursachen der Umweltkatastrophe ermittelt werden. Ein Bewertungsbericht wird nach Abschluss den Umweltministerien übergeben. Die Ergebnisse werden auch eng mit polnischen Fachkolleginnen und Fachkollegen diskutiert. UBA-Vizepräsidentin Lilian Busse, die die eingesetzte polnisch-deutsche Arbeitsgruppe leitet, sagt: „In der Gruppe herrscht eine kollegiale Atmosphäre. Wir tauschen uns gut über die vorliegenden Untersuchungsergebnisse beider Länder aus. Das Ganze ist ein komplexes Puzzle, das wir hoffentlich in den nächsten Wochen gemeinsam vervollständigen können.“ Auch drei Wochen nach dem Beginn des massenhaften Fischsterbens sind die Ursachen dafür noch unklar. Mit dem Fischsterben in der Oder hat das Brandenburgische Landesamt für Umwelt (LfU) eine Reihe von Gewässeruntersuchungen eingeleitet. An den vom LfU betriebenen automatischen Messstationen Frankfurt (Oder) und Hohenwutzen traten abrupt erhöhte Werte der elektrischen Leitfähigkeit, des pH und der Sauerstoffkonzentration auf. Das Messprogramm für bestimmte gefährliche Stoffe, wie sie die Europäische Wasserrahmenrichtlinie für die Zustandsbewertung der Flüsse vorschreibt, zeigte an den deutschen Messstellen keine ungewöhnlichen Konzentrationen. Derzeit analysiert die Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) die Wasserproben mit speziellen Analysenmethoden. Damit können mehr als 1.000 Substanzen, einschließlich vieler bislang unbekannter Chemikalien erkannt werden. Zum Untersuchungsprogramm gehören auch giftige Stoffwechselprodukte von Algen (Algentoxine). Mit der Expertise der Fachleute werden anhand der Messdaten und der Untersuchungsergebnisse verschiedene Hypothesen zu den Ursachen bewertet. Der Hinweis auf eine mögliche Quecksilbervergiftung als Ursache des Fischsterbens konnte dadurch bereits entkräftet werden. Auch erhöhte Konzentrationen bestimmter Pflanzenschutzmittel als Ursache für das Fischsterben hält das UBA für wenig wahrscheinlich. Auf Initiative des LfU gehen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dem Vorkommen einer Fischgift produzierenden Alge im Zusammenhang mit den nachgewiesenen erhöhten Salzkonzentrationen nach. Weitere Untersuchungen sollen nun Klarheit bringen. Eine akute Gefährdung der menschlichen Gesundheit etwa beim Baden hält das UBA nach den bislang vorliegenden Messdaten für sehr unwahrscheinlich. Vom Verzehr der Fische aus der Oder raten Experten aus Bund und Ländern weiter ab. Es müssen aber vor Ort angeordnete Maßnahmen, zum Beispiel Badeverbote, weiter beachtet werden. Der gewerbliche Fischfang in der Oder sollte solange ausgesetzt bleiben, bis Sicherheit über die gesundheitliche Unbedenklichkeit der Fische als Lebensmittel besteht. Die schnell eskalierte Katastrophe an der Oder zeigt, dass hier schnellere Frühwarnsysteme und eine umfassendere Gewässerüberwachung nötig sind. Während z.B. am Rhein nach dem Sandoz-Unfall 1986 die Internationale Kommission zum Schutz des Rheins ein Netz mit modernsten Verfahren zur Messung von Chemikalien installiert hat und die Ergebnisse regelmäßig im Internet bereitstellt, gibt es an der Oder noch Verbesserungsbedarf, um akute Wasserbelastungen schneller entdecken zu können. Europas Flüsse stehen seit Jahren unter Stress: Hohe Temperaturen, Trockenheit, geringe Wasserstände sind Lebensbedingungen, die Tiere und Pflanzen belasten. Kommen weitere Stressoren wie hohe Chemikalienkonzentrationen oder extreme Algenblüten dazu, ist die Stabilität des gesamten Ökosystems gefährdet. „Auch diese Katastrophe lehrt uns, dass die Widerstandskraft der Flussgebiete mit ihren Lebensgemeinschaften gegenüber dem Klimawandel und vielfältigen Belastungen gestärkt werden muss“, sagte UBA-Vizepräsidentin Lilian Busse. Ergänzung 09.09.2022: Folgende Institutionen aus Deutschland senden Vertreter*innen in die Expertengruppe:
Die bei der Bundesanstalt für Gewässerkunde geführte Datenbank besteht aus einem Wassermengen- und einem vom UBA finanzierten Wasserqualitätsteil (HYDABA II). Die HYDABA II enthält Einzeldaten zur Wasserbeschaffenheit von Oberflächengewässern. Mit Hilfe dieser Daten werden Jahresberichte und Zahlentafeln der Internationalen Kommission zum Schutze des Rheins erstellt und Anfragen von Verwaltungen sowie von wissenschaftlichen Einrichtungen im In- und Ausland beantwortet. Das UBA nutzt die Daten für Veröffentlichungen (z. B. Daten zur Umwelt). Der Datenbestand der HYDABA II beträgt ca. 259.000 Datensätze (Stand 2003) mit einem jährlichen Zuwachs von ca. 10.000.
Foliensatz zum Vortrag am Tag der Hydrologie am 22./23. März 2012 in Freiburg
Liebe Leserinnen und Leser, wie sehr die Corona-Krise aktuell unsere Gesellschaft, das Gesundheits- und Wirtschaftssystem herausfordert, bekommen wir täglich zu spüren. Auch die Folgen des globalen Klimawandels wirken sich unter anderem über Lieferketten auf unsere Wirtschaft aus. Wie die deutsche Wirtschaft von den Folgen des Klimawandels in anderen Ländern betroffen ist und welche Gegenmaßnahmen sinnvoll sind , stellt unser Schwerpunktartikel dar. Die nominierten Projekte im UBA Wettbwerb „Blauer Kompass“ zeigen bereits vorbildhafte Lösungen, um mit den Klimafolgen vor Ort umzugehen. Wir gratulieren der Eugen-Kaiser-Schule in Hanau, die sich mit dem Projekt „Grüne Lernlandschaften“ im Publikumsvoting durchgesetzt hat. Die drei weiteren Gewinner wählt eine Expertenjury aus und wir werden sie Ihnen in späteren Newsletterausgaben vorstellen. Eine spannende Lektüre wünscht Ihr KomPass-Team im Umweltbundesamt Folgen des globalen Klimawandels für die deutsche Wirtschaft Eine UBA-Studie hat erstmals Klimarisiken für den deutschen Außenhandel untersucht Quelle: Leon Forado / Fotolia Wie sehr globale Krisen eine eng verknüpfte Welt vor schwierige Herausforderungen stellen können, erfahren die Menschen weltweit derzeit in der Corona-Krise. Lieferketten sind gehemmt oder ganz unterbrochen. Das schwächt die globale Wirtschaft. Auch der Klimawandel ist eine globale Herausforderung. Durch einen intensiven Austausch zwischen den Regionen auf der Welt sind Klimafolgen im Ausland auch für Deutschland bedeutend. Die deutsche Wirtschaft ist stark in internationale Handelsbeziehungen eingebunden, trotzdem sind die indirekten Folgen auf sie durch weltweite Klimaänderungen bisher kaum systematisch aufbereitet worden. Ein Forschungsvorhaben des Umweltbundesamtes liefert nun erste Antworten, die dieser Schwerpunktartikel zusammenfasst. Wettbewerb „Blauer Kompass“: Grüne Lernlandschaften der Eugen-Kaiser-Schule in Hanau gewinnt den Publikumspreis 15 nominierte Projekte zum Umgang mit den Folgen des Klimawandels konkurrierten vom 31. März bis zum 20. April um den Publikumspreis in der KomPass-Tatenbank . In einem knappen Rennen setzte sich das Projekt „Grüne Lernlandschaften Eugen-Kaiser-Schule (GLEKS)“ vom Freundes- und Förderkreis GLEKS mit 27% von fast 20.000 abgegebenen Stimmen durch. Die berufliche Schule hat mit der kühlen Oase in der „heißen“ Stadt ein Lernort und eine Begegnungsstätte für Jung und Alt geschaffen. Lernende werden dort zu Multiplikatoren für Themen wie Biodiversität, Bodenschutz und urbanes Grün für eine nachhaltige Stadtentwicklung. Welche weiteren drei Projekte mit dem „Blauen Kompass“ ausgezeichnet werden, entscheidet eine Jury mit Vertreterinnen und Vertretern vom Umweltbundesamt, Bundesumweltministerium, Hochschule Harz, Verband kommunaler Unternehmen, klimafakten.de und THW Stiftung. Die vier Preisträger des „Blauen Kompass“ werden mit einer Trophäe, Urkunde sowie Unterstützung bei der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ausgezeichnet. Was erwarten Nutzer von Klimaanpassungsdiensten? Welche Art von Unterstützungsdiensten zur Klimaanpassung benötigen Nutzer, wie sollen sie vermittelt werden und wo bestehen inhaltliche Lücken? Diese Fragen beantwortete ein Forschungs- und Entwicklungsvorhaben des UBA und entwickelte auf Basis der Ergebnisse das Klimavorsorgeportal ; ein von der Bundesregierung initiiertes Portal für Klimainformationen und Dienste zur Klimavorsorge. Die Forschenden vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung und UBA haben die Ergebnisse und Empfehlungen für Dienste und Plattformen zur Klimafolgenanpassung nun in einem Buchbeitrag im „Handbook of Climate Services“ in der Reihe „Climate Change Management“ des Springer Verlages veröffentlicht. KomPass sucht neue Mitarbeiter*in Für unser Fachgebiet „KomPass - Klimafolgen und Anpassung in Deutschland“ mit Arbeitsort in Dessau-Roßlau – Bauhausstadt im Dessau-Wörlitzer Gartenreich – suchen wir eine*n Bürosachbearbeiter*in mit 75% der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit. Die Aufgabenschwerpunkte liegen in der Mitarbeit im Koordinierungsprojekt WIRKsam der BMBF Fördermaßnahme „Regionale Information zum Klimahandeln“, insbesondere bei der Öffentlichkeits- und Vernetzungsarbeit sowie im Projektmanagement. Bundesweiter Wettbewerb prämiert Projektideen für mehr Stadtnatur Bis zum 31. Mai 2020 können sich Kommunen am Wettbewerb „Naturstadt – Kommunen schaffen Vielfalt“ beteiligen. Gerade die Natur in der Stadt spielt bei der Klimafolgenbewältigung, wie beim Umgang mit Hitzeextremen oder Starkregen, eine essenzielle Rolle. Deshalb prämiert der Wettbewerb Projektideen zur Förderung der Stadtnatur und zum Schutz von Insekten. Die 40 besten Ideen werden ausgezeichnet und in der Umsetzung mit jeweils 25.000 Euro unterstützt. Der Wettbewerb wird vom Bündnis Kommunen für biologische Vielfalt e.V. durchgeführt, das ebenfalls bei der Umsetzung der Projekte berät. Rheinstaaten beschließen Programm „Rhein 2040“ Die Anrainerstaaten des Rheins haben ein Programm zur klimaresilienten Entwicklung und nachhaltigen Bewirtschaftung des Rheins und seiner Zuflüsse beschlossen. Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit wird im Rahmen der Internationalen Kommission zum Schutz des Rheins (IKSR) erfolgen, die bereits seit 70 Jahren existiert. Das Programm trägt den Namen „Rhein 2040“ und hat konkrete Zielsetzungen: vernetzte Lebensräume – mehr Biodiversität; gute Wasserqualität; Minderung der Hochwasserrisiken und besseres Verkraften von Niedrigwasser. Außerdem wird die Anpassungsstrategie der IKSR an den Klimawandel aktualisiert. Bayern: Millionen-Programm für klimafeste Wälder Die bayerischen Wälder sollen klimafester werden. Dafür hat das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten ein Förderprogramm aufgelegt, das die bisherigen Zuschüsse fast verdoppelt. Private Waldbesitzer und Kommunen, die zukunftsfähige Mischwälder pflanzen, pflegen und erhalten, bekommen dafür bis zu 90 Prozent der Kosten erstattet. Ziel ist es, die Wälder gegen den Klimawandel zu stärken und durch eine höhere Artenvielfalt das Risiko von Klimaschäden zu streuen. Fachlich soll die Förderung durch wissenschaftlich stetig erneuerte Leitlinien unterstützt werden, die die Auswahl geeigneter Baumarten erleichtern. Beratung zur kommunalen Klimaanpassung in Nordrhein-Westfalen Ab sofort unterstützt das Team der „Kommunalberatung Klimafolgenanpassung NRW“ Städte, Gemeinden und Kreise in Nordrhein-Westfalen gezielt dabei, in der Klimavorsorge aktiv zu werden oder bisherige Aktivitäten zu intensivieren. Dazu berät es Kommunen zur Initiierung, Durchführung und finanziellen Förderung von Anpassungsmaßnahmen – per Telefon, E-Mail und vor Ort. Mit Info-Vorträgen wendet sich das Team zusätzlich an kommunalpolitische Gremien. Das Projekt wird vom Deutschen Institut für Urbanistik im Auftrag des Umweltministeriums Nordrhein-Westfalen durchgeführt. Klimaleitfaden: Neue Informationsplattform zur Klimaanpassung in Thüringen Kommunen sowie Bürgerinnen und Bürger in Thüringen können sich ab sofort mit dem neuen „Klimaleitfaden“ in einer interaktiven Karte über die Auswirkungen des Klimawandels auf Thüringen sowie abgeleitete Anpassungsmaßnahmen informieren. Außerdem gibt es Informationen zu Fördermöglichkeiten und planungsrechtlichen Hintergründen, Möglichkeiten der Umsetzung sowie Best-Practice-Beispiele von erfolgreich umgesetzten Maßnahmen in Thüringer Kommunen. Broschüre zu Extremwetterereignissen in Sachsen-Anhalt Das Umweltministerium von Sachsen-Anhalt informiert in einer 48-seitigen Broschüre über die Extremwetterereignisse für das Bundesland. Sachsen-Anhalt war besonders stark von der deutschlandweiten Dürre in 2018 betroffen. Deren Folgen werden in der Broschüre ausführlich dargestellt und dabei Strategien aufgezeigt, wie die Vorbereitungen für erneute Dürren und andere Wetterextreme getroffen werden können. Die Broschüre zeigt, welche Regionen in Sachsen-Anhalt besonders von extremem Wetter in Zukunft betroffen sein könnten und will so die Auswahl der Vorsorgemaßnahmen unterstützen. Sachsen: Besseres Frühwarnsystem soll Klimafolgen lindern Die Fachrichtung Hydrowissenschaften der Technischen Universität Dresden hat zusammen mit Partnern Messverfahren und Analysemethoden zur präziseren Vorhersage von Dürre und Starkregen entwickelt. Überschwemmungen, denen häufig Starkregenereignisse vorausgehen, wollen die Forschenden zukünftig durch ein Frühwarnsystem zeitiger voraussagen. Dafür kombinieren sie die Vorhersagen des Deutschen Wetterdienstes mit Niederschlagsmessungen zwischen den Richtfunkstrecken des Mobilfunknetzes. Bei starkem Regen wird dort die Signalstärke gedämpft. Durch die Auswertung der Daten lassen sich andere Messungen korrigieren und präzisieren. Gefahren und Betroffenheit durch Starkregen und Hochwasser in Bonn besser abschätzen Die Stadt Bonn gibt ihren Bürgerinnen und Bürgern ab sofort die Möglichkeit ihre potenzielle Betroffenheit von Hochwasser und Starkregen zu prüfen. Auf der Webseite bonn-unter.de ist nach Eingabe der Adresse ersichtlich, welche Gefahr durch Hochwasser und Starkregen dort besteht. Die Stadt will so die persönliche Vorsorge vor Schadensereignissen stärken. Zudem finden Bürgerinnen und Bürger auf der Seite Ratschläge zur Vorsorge sowie Ansprechpersonen, die bei der Auswahl der richtigen Maßnahmen helfen. Neuer Blog: Corona Sustainability Compass (CSC) Die Corona-Krise stellt unser Gesundheitssystem vor enorme Herausforderungen, die Wirtschaft und das öffentliche Leben stehen fast komplett still. Menschen bangen nicht nur um ihre Gesundheit, sondern auch um ihre wirtschaftliche Existenz. In einer solchen akuten Notlage ist es völlig richtig, wenn der Staat großzügig und unbürokratisch unterstützt – um so den Weg für einen Neustart der Wirtschaft zu ebnen, sobald die Krise vorbei ist. Beim Corona-Krisenmanagement sollten aber die noch viel größeren Herausforderungen für unsere Zivilisation nicht aus dem Auge verloren werden: die Auswirkungen der Erderhitzung, die viel zu hohen Ressourcenverbräuche, die weit über die planetaren Belastungsgrenzen gehen, die schwindende Artenvielfalt. Die aktuelle Corona-Krise bietet die einmalige Chance, die aktuellen Geschäftsmodelle zu überdenken und den wirtschaftlichen Neuanfang nachhaltiger und zukunftsfähiger zu gestalten. Unter dem Dach des Blogs Corona Sustainability Compass (CSC) stellen führende WissenschaftlerInnen, EntscheidungsträgerInnen aus der Wirtschaft und PolitikerInnen ihre Visionen und Bilder von einer nachhaltigeren Zukunft vor – neue, zukunftsorientierte Strategien, die vielleicht gestern noch unvorstellbar waren, durch die Corona-Krise nun aber möglich werden könnten. Der CSC-Blog wird gemeinsam herausgegeben vom Umweltbundesamt, Future Earth, dem International Science Council und der Stiftung 2°. DWD macht Klimavorhersagen für die kommenden zehn Jahre Der Deutsche Wetterdienst (DWD) stellte in seiner virtuellen Klima-Pressekonferenz 2020 heraus, dass die Jahre 2010 bis 2019 aus globaler Sicht die wärmsten waren, die seit dem Vorliegen von Klimaaufzeichnungen (1850) gemessen wurden. Auch für die nähere Zukunft konnte der DWD dank neuer dekadischen Klimavorhersagen Angaben machen. Demnach werden im Fünfjahresmittel von 2025 bis 2029 im westlichen und östlichen Teil Deutschlands um 1,5 bis 2,0 Grad höhere Temperaturen im Vergleich zur Referenzperiode 1981 bis 2010 erwartet. Die Vorhersagen zum Klima der kommenden zehn Jahre sind Ergebnis eines Forschungsprojekts, das nun in den operationellen Betrieb geht. Der Wald leidet unter Dürrejahren Das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) hat die Ergebnisse der Waldzustandserhebung 2019 veröffentlicht. Der Bericht bilanziert eine weiterhin zunehmende Verschlechterung des Zustands vieler Baumarten. Hinzu kommt, dass sich 2019 auch die Mortalitätsrate bei Laub- und Nadelbäumen deutlich erhöht hat. Sie hat sich im Vergleich zu den Vorjahren mehr als verdoppelt. Laut Thünen-Institut, das die gesammelten Daten der Waldzustandserhebung auswertet, ist diese Entwicklung auf den Trockenstress der Wälder in den vergangenen Dürrejahren zurückzuführen. Wälder: Störungen als Chance zur Klimaanpassung Der schlechte Zustand der deutschen Wälder kann auch eine Chance zur Klimaanpassung und Steigerung der biologischen Diversität sein. Darauf hat die Gesellschaft für Ökologie e.V. (GfÖ) in einer aktuellen Stellungnahme hingewiesen. Die Wälder in Deutschland sind sowohl durch die trockenen Jahre 2018 und 2019 als auch durch Sturmschäden und Schädlingsbefall in Mitleidenschaft gezogen worden. Um diese Schäden wieder auszugleichen, bedarf es Bewirtschaftungsstrategien, die sich aufgrund des Klimawandels nur schwer Jahrzehnte vorausplanen lassen. Die GfÖ regt deshalb an, unterschiedliche Varianten umzusetzen und beispielsweise die Dokumentation der Resilienz von Baumarten gegenüber Stress stärker in die Forschung einzubinden. Bundesforschungsministerium fördert Forschungs- und Entwicklungsvorhaben zu „Wasser-Extremereignissen“ Um die Folgen von Dürreperioden, Starkregen- und Hochwasserereignissen in Deutschland abzumildern, hat das Bundesforschungsministerium (BMBF) die Förderung von neuen, fach- und sektorenübergreifenden Vorhaben zum Management von „Wasser-Extremereignissen“ ausgeschrieben. Da eine Zunahme von Wetterereignissen dieser Art erwartet wird, will das BMBF Anpassungsmaßnahmen unterstützen, die digitale Instrumente für Monitoring, Analyse, Vorhersage und Kommunikation bereitstellen, ein Risikomanagement für gegensätzliche Wasser-Extreme etablieren und bei urbanen extremen Wasserereignissen Schutz bieten. Die Förderung richtet sich an private Unternehmen gleichermaßen wie an öffentliche Träger. Konzepte für moderne Grünflächen gesucht Noch bis zum 15. Mai könne sich Kommunen, Wohnungsgesellschaften und Planer beim dritten Husqvarna-Förderwettbewerb „Erfolgreiche Grünkonzepte in Städten“ mit bereits umgesetzten Grünanlagen-Konzepten bewerben. Gesucht werden Best-Practice-Beispiele von öffentlichem Grün, die zeigen wie nachhaltige und klimaresiliente Entwicklung von kommunalen Grünflächen gut geplant und umgesetzt wird. Der Sieger erhält ein Preisgeld von 10.000 Euro, die Zweit- bis Fünftplatzierten gewinnen jeweils einen Sachpreis. Entwurf für neue DIN-Norm zur Klimarisikobewertung veröffentlicht Der Entwurf zur neuen DIN-Norm DIN EN ISO 14091 „Anpassung an den Klimawandel – Vulnerabilität, Auswirkungen und Risikobewertung“ bietet Leitlinien für die Bewertung von Risiken im Zusammenhang mit den Folgen des Klimawandels. Dieser Entwurf schließt an die Norm ISO 14090 „Anpassung an die Folgen des Klimawandels – Grundsätze, Anforderungen und Leitlinien“ der Internationalen Normungsorganisation (ISO) an, die im vergangenen Jahr veröffentlicht und in dieser Newsletterausgabe vorgestellt wurde. Der aktuelle Entwurf beschreibt unter anderem, wie Vulnerabilität zu verstehen ist und wie eine Klimarisikobewertung entwickelt und durchgeführt wird. Leitfaden und Tool für betriebliches Klimarisikomanagement Das Projekt „Klimawandel – Challenge Accepted!“ hat einen Leitfaden entwickelt, der praktische Tipps für die Entwicklung einer betrieblichen Klimarisikostrategie gibt. Ergänzend dazu hilft das Tool „ClimateRisk-Mate“ Unternehmen bei der Identifizierung und Bewertung von Klimarisiken entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Darüber hinaus stehen sämtliche Vorträge und Arbeitsunterlagen aus der Reihe „Klimarisiken verstehen & begrenzen“ und aus dem Netzwerk „Klimarisikomanagement 2050“ zur Verfügung, die Informationen rund um den Umgang mit klimabezogenen Risiken beinhalten. Digitale Hilfe für die Landwirtschaft Wie lassen sich wetter- und klimabedingte Gefahren für die Landwirtschaft am besten einschätzen? Welche Maßnahmen zum Schutz müssen wann ergriffen werden? Antworten auf diese Fragen können Landwirtschaft und zuständige Behörden nur auf Basis von Daten bekommen. Der neue Forschungsverbund AgriSens arbeitet deshalb daran, die große Menge an Satellitendaten, die zur Verfügung steht, dementsprechend für landwirtschaftliche Betriebe nutzbar zu machen und so schnelle Anpassungsmaßnahmen auf Klimaveränderungen zu ermöglichen. Mit 3,7 Millionen Euro wird das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft die Forschung in den kommenden drei Jahren fördern. Europäische Umweltagentur betont wichtige Rolle von Flussauen für die Klimaanpassung Die Europäische Umweltagentur (EUA) hat in einem aktuellen Bericht auf die wichtige Rolle von natürlichen Überschwemmungsgebieten an Flüssen bei der Klimaanpassung hingewiesen. Laut des Berichts sind bis zu 90 Prozent der Flussauen zerstört oder stark beeinträchtigt. Demnach haben sowohl Flussbegradigungen als auch der Hochwasserschutz und die Landwirtschaft dazu beigetragen die natürliche Funktion der Auen – das Abfangen und Kompensieren von Hochwasser – zu beeinträchtigen. Dies sei im Hinblick auf häufiger werdende Klimafolgen wie Hochwasser ein schwieriger Zustand. Die EUA regt deshalb an, die Gebiete mit naturbasierten Ansätzen wiederherzustellen. Klimawandel begünstigt Krankheitserreger im Boden Eine Studie der Universitäten Kassel und Bonn kommt zu dem Ergebnis, dass die Zunahme von Hitze und Trockenheit die Ausbreitung des krankheitserregenden Pilz Pythium ultimum im Boden begünstigt. Der Pilz befällt die Wurzeln von Nutzpflanzen wie beispielsweise Kartoffeln und kann zu Wurzelfäule und so zum Absterben führen. Eigentlich verfügen Böden über Schutzmechanismen gegen den Erreger in Form von anderen Pilzen, die sich vom Pythium ultimum ernähren. Diese Schutzmechanismen zeigten sich jedoch anfällig für starken Stress durch Hitze und Trockenheit. Die Forscherinnen und Forscher vermuten daher, dass dies auch in Bezug auf andere Krankheitserreger so sein könnte. Fünf Thesen für eine gesundheitsfördernde und nachhaltige Stadtentwicklung Die am Deutschen Institut für Urbanistik (Difu) angesiedelte „Arbeitsgruppe Gesundheitsfördernde Gemeinde- und Stadtentwicklung“ (AGGSE) hat fünf Thesen als „Empfehlungen für eine gesundheitsfördernde und nachhaltige Stadtentwicklung“ veröffentlicht. Wesentlich darin sind der Erhalt und die Entwicklung urbaner Grün- und Freiräume. Neben der Funktion der Flächen etwa als Orte der Erholung und sozialen Begegnung, ist deren bioklimatische und ökologische Aufgabe wichtig. Die AGGSE spricht sich angesichts globaler Bedrohungen wie dem Klimawandel daher für Netzwerke aus, in denen Städte gemeinsam an einer nachhaltigen Entwicklung arbeiten sollten. Verbesserungsmöglichkeiten der deutschen Finanzierung von internationaler Klimaanpassung Vier Milliarden Euro will Deutschland 2020 für die Finanzierung internationaler Klimaprojekte ausgeben. Etwa die Hälfte der Mittel entfällt auf die Klimaanpassung. Deshalb hat das Deutsche Evaluierungsinstitut der Entwicklungszusammenarbeit (DEval) die Maßnahmen, die finanziert werden, im Hinblick auf ihre Einbettung in die internationale Klimapolitik und die konkrete Zuteilung analysiert. Das Ergebnis zeigt, dass die Finanzierung gut in die internationale Klimapolitik eingebettet ist, jedoch beispielsweise kleine Inselstaaten, die besonders stark von Klimafolgen betroffen sind, seltener und geringere Mittel zur Anpassung erhalten. Klimawandel verschlechtert die weltweite Wasserversorgung Weltweit haben 2,2 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser, mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung hat zudem keine sicheren Sanitäranlagen zur Verfügung. Das geht aus dem aktuellen UN-Weltwasserbericht mit dem Titel „Water and Climate Change“ hervor. In dem Bericht weist die UN daraufhin, dass der Klimawandel diese Situation in den kommenden Jahren verschlechtern wird und das Wassermanagement weltweit besser finanziert werden müsse. In diesem Zusammenhang konzentriert sich der Bericht vor allem auf mögliche Anpassungs- und Abschwächungsmaßnahmen für Klimafolgen sowie die Stärkung der Widerstandsfähigkeit der Wasserressourcen. UN Studie und Karte zu Klimarisiken in der Verkehrsinfrastruktur in Europa und Kanada Die UN-Wirtschaftskommission für Europa (UNECE) hat in einer Studie die durch den Klimawandel entstehenden Risiken für die Verkehrsinfrastruktur in Europa und Kanada herausgearbeitet. Ausgehend von den hohen Schäden, die Extremwetterereignisse in den vergangen Jahren in der Transportinfrastruktur verursacht haben, mahnt die Kommission an, mehr Aufwand in die Klimaanpassung in diesem Sektor zu investieren. Die UNECE empfiehlt deshalb international geografische Daten zu wichtigen Verkehrsnetzen zur Verfügung zu stellen, um so die Entwicklung und Überarbeitung von Mindeststandards für Klimaresilienz im Bereich Verkehr zu ermöglichen. TRANSPIRANT – Verdunstung von Niederschlagswässern als neuer Ansatz zur Klimawandelanpassung Verdunstung von Niederschlagswässern Quelle: Thomas Müller Abnehmende Sommerniederschläge, steigende Temperaturen und zunehmende Versieglung sorgen für ein wärmeres Stadtklima, in dem das Potential von Verdunstungskühle und -bewässerung oft ungenutzt bleibt. Daher erproben die Stadt Bottrop, Fachbereich Umwelt und Grün, und die Ruhr-Universität Bochum welche Möglichkeiten die Verdunstung als eigenständiger und innovativer Ansatz einer ortsnahen Regenwasserbewirtschaftung – neben den etablierten Methoden zur Abkopplung von Niederschlagswässern wie Versickerung – bietet. Hierzu haben sie eine Regenwasserverdunstungsanlage errichtet und ein umfangreiches Messverfahren etabliert. Schon während der Datenauswertung zeichnet sich ab, dass die Verdunstungsanlage erfolgreich zu der Bewässerung der nahegelegenen Beete und zur Kühlung beigetragen hat.
Foliensatz zum Vortrag auf der Regionalkonferenz-Oberrheingraben 26./27. März 2012 in Karlsruhe
Einzelnachweise von Sondermann (1998) und der Internationalen Kommission zum Schutz des Rheins (IKSR 2002); Neuere Nachweise durch F. Köhler (Hendrich in litt. 2014)
Wanderfischprogramm NRW Lachs-Rückkehrer an der Kontrollstation Buisdorf (Sieg), Foto: Horst Stolzenburg Verschiedene Faktoren wie Überfischung, Gewässerverbau und -verschmutzung haben in den 50iger Jahren des vergangenen Jahrhunderts zum Aussterben des Lachses in Deutschland geführt. Nachdem es seit Beginn der 80iger Jahre zu deutlichen Verbesserungen der Wasserqualität im Rhein kam, gab es erste Überlegungen zu einer Wiedereinbürgerung der Art, die mit dem „Rhein Aktions Plan 1987“ in die internationalen Programme „Lachs 2000“ und in der Fortsetzung „Lachs 2020“ der Internationalen Kommission zum Schutz des Rheins (IKSR) mündeten. Das Land Nordrhein-Westfalen hat sich in Kooperation mit dem Fischereiverband NRW maßgeblich mit Lachsaktivitäten an Sieg, Wupper und Dhünn beteiligt. Ein weiteres wichtiges Programmgewässer für den Lachs ist auch die in die niederländische Maas mündende Eifelrur. Im Rahmen der aktuellen Phase des Wanderfischprogramms NRW werden jährlich hunderttausende Junglachse an verschiedenen Standorten aufgezogen und in die nordrhein-westfälischen Programmgewässer eingesetzt. Die zurückkehrenden Lachse sollen den Grundstein legen für die Entwicklung der lokalen Lachspopulationen. Einsetzen der Junglachse Die Besatzmenge wird abgewogen, Foto: LANUV/J. Gährken Befüllen der Transportfässer, Foto: LANUV/J. Gährken Lachs-Besatz, Foto: LANUV/J. Gährken Die nächste Elterntiergeneration, Foto: LANUV/J. Gährken
Die Bewirtschaftungs- und Maßnahmenplanung in der internationalen Flussgebietseinheit Rhein erfolgt unter Beteiligung von neun EU-Mitgliedsstaaten. Aus diesem Grund erfordert der Schutz und die Bewirtschaftung der Gewässer eine gemeinsame internationale Zusammenarbeit. Aus diesem Grund erfordert der Schutz und die Bewirtschaftung der Gewässer eine gemeinsame internationale Zusammenarbeit. In einem international koordinierten Bewirtschaftungsplan (Teil A) werden die übergeordneten Bewirtschaftungsaspekte der Flussgebietseinheit Rhein zusammenfassend dargestellt. Es werden die wichtigen Wasserbewirtschaftungsfragen aufgezeigt und Bewirtschaftungsziele definiert, die als Grundlage für die Maßnahmenplanung in den Mitgliedsstaaten dienen. Federführend ist hierfür die Internationale Kommission zum Schutz des Rheins (IKSR). Der internationale Bewirtschaftungsplan für die FGE Rhein ist auf der Homepage der IKSR eingestellt: Startseite (iksr.org) . Im deutschen Teil des Rheineinzugsgebietes obliegt die Umsetzung der WRRL den acht Bundesländern mit Anteilen am Einzugsgebiet. Sie fertigen Bewirtschaftungspläne und Maßnahmenprogramme (Teil B) für ihr jeweiliges Bundesland an. Zur Dokumentation einer harmonisierten Vorgehensweise bei der Gewässerbewirtschaftung zwischen den Bundesländern ist ein Überblicksbericht der FGG Rhein erstellt worden. Der Überblicksbericht bildet einen Rahmen für die Bewirtschaftungspläne der einzelnen Länder und ist auf der Homepage der Flussgebietsgemeinschaft Rhein eingestellt: Startseite DE (fgg-rhein.de) . Für Niedersachsen liegt ein Maßnahmenprogramm für den niedersächsischen Teil der FGE Rhein vor. Es steht in der Infospalte zum Download bereit. Für dieses Maßnahmenprogramm wurde gemäß dem Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG) eine Strategische Umweltprüfung (SUP) durchgeführt und ein Umweltbericht mit dazugehöriger zusammenfassender Umwelterklärung erarbeitet. Auch diese beiden Dokumente stehen hier in der Infospalte rechts zum Download bereit. Weitere Informationen zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen der Flussgebiete Elbe, Weser und Ems sowie zu den niedersächsischen Beiträgen zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogramme finden Sie hier: Aktualisierte WRRL Bewirtschaftungspläne und Maßnahmenprogramme für den Zeitraum 2021 bis 2027 | Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (niedersachsen.de) . Bij de beheer- en maatregelenplanning in het internationale stroomgebiedsdistrict Rijn zijn negen EU-lidstaten betrokken. Daarom is voor de bescherming en het beheer van deze wateren internationale samenwerking nodig. Daarom is voor de bescherming en het beheer van deze wateren internationale samenwerking nodig. In een internationaal gecoördineerd beheerplan (deel A) worden de algemene beheeraspecten van het stroomgebiedsdistrict Rijn beknopt beschreven. Hierin worden de belangrijke waterbeheerkwesties uiteengezet en worden de beheerdoelen gedefinieerd die het uitgangspunt vormen voor de maatregelenplanning in de lidstaten. In het Duitse deel van het Rijn-stroomgebied valt de uitvoering van de KRW onder de verantwoordelijkheid van de acht deelstaten waarover het stroomgebied verdeeld is. Deze deelstaten stellen allemaal hun eigen beheerplannen en maatregelenprogramma’s op (deel B). Met het oog op een geharmoniseerde aanpak van het waterbeheer door de deelstaten heeft de Flussgebietsgemeinschaft Rhein een Überblicksbericht opgesteld. Dit rapport vormt het overkoepelend kader voor de beheerplannen van de verschillende deelstaten. Voor Niedersachsen is er een maatregelenprogramma voor het in Niedersachsen gelegen deel van het SGD Rijn. Dit maatregelenprogramma kan worden gedownload via de link in de kolom rechts. Voor dit maatregelenprogramma is overeenkomstig het Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG) een strategische milieubeoordeling uitgevoerd en een milieurapport met bijbehorende zusammenfassende Umwelterklärung (beknopt milieurapport) opgesteld. In de rechterkolom vindt u ook een link naar deze beide documenten. Meer informatie over de beheerplannen en maatregelenprogramma’s van de stroomgebieden Elbe, Weser en Eems en over de bijdragen van Niedersachsen aan de beheerplannen en maatregelenprogramma’s vindt u hier .
Die Max Prüss ist auf dem Rhein und seinen schiffbaren Nebengewässern sowie auf der Weser und den westdeutschen Kanälen im Einsatz. Sie ist Teil der staatlichen Gewässerüberwachung in Nordrhein-Westfalen und sorgt auf den Bundeswasserstrassen bereits durch ihre Präsenz dafür, dass die Gewässerbenutzer sich regelgerecht verhalten. Sie verfügt über eine kontinuierlich registrierende Messstation für die Messgrößen Wassertemperatur, pH-Wert, elektrische Leitfähigkeit, Sauerstoffgehalt und Trübung und ist labormäßig für einfache physikalische, chemische und biologische Untersuchungen an Bord ausgerüstet. Für spezielle Messungen können zeitweise auch zusätzliche Geräte auf dem Schiff eingesetzt werden. Dennoch ist es nicht zweckdienlich, alle erforderlichen Wasser-, Schwebstoff und Sedimentuntersuchungen direkt an Bord vorzunehmen. Daher erfolgt vom Schiff aus die fachgerechte Probenahme und Probenvorbereitung für die späteren Laboruntersuchungen. Einfache Untersuchungen, insbesondere wenn Veränderungen beim Probentransport zu befürchten sind, werden jedoch sofort an Bord durchgeführt. Die Aufgaben der Max Prüss Die unterschiedlichen Aufgaben der MAX PRÜSS lassen sich in drei Gruppen aufteilen: Kontroll- und Ermittlungsfahrten Probenahmefahrten Messfahrten Nachfolgend werden konkrete Aufgabenstellungen beispielhaft näher erläutert werden. Regelmäßige physikalische und chemische Untersuchungen des Rheins Im Rahmen des nordrhein-westfälischen Gewässergüteüberwachungssystems (GÜS) werden im 4-Wochen-Rhythmus im Rhein bzw. an den Mündungen der großen Nebengewässer Proben entnommen. Die aus diesen Proben gewonnenen physikalischen und chemischen Daten geben Aufschluss über mittel- und langfristige Veränderungen der Wasserbeschaffenheit. Sie werden u. a. im Fachinformationssystem ELWAS-WEB veröffentlicht. Untersuchung der westdeutschen Schifffahrtskanäle in Nordrhein-Westfalen Seit 1966 wird die Wasserqualität der westdeutschen Kanäle mit Hilfe der MAX PRÜSS untersucht. Nachdem anfänglich die Untersuchung der chemisch-physikalischen Messgrössen im Vordergrund stand, wird seit 1984 routinemässig auch der biologische Gewässerzustand beurteilt und der Schwermetallgehalt der Sedimente bestimmt. Dazu befährt das Schiff im Sommerhalbjahr den Rhein-Herne-Kanal, den Datteln-Hamm-Kanal, den Wesel-Datteln-Kanal, den Dortmund-Ems-Kanal, den Mittellandkanal und den Osnabrücker Zufahrtskanal. Die Ergebnisse der Kanalfahrten werden im Gewässergütebericht des LANUV veröffentlicht und der Bundeswasserstraßenverwaltung zur Verfügung gestellt. Wärmemessungen Um festzustellen, wie sich die Wärmeeinleitungen auf die Gewässer auswirken und um Basiswerte für die thermische Charakteristik der Gewässer zu erhalten, werden Quer- und Längsprofilmessungen mit dem Laborschiff durchgeführt. Dabei wird nicht nur die Wassertemperatur in unterschiedlichen Tiefen gemessen, sondern gleichzeitig werden auch die wichtigsten Klimadaten wie Lufttemperatur, Luftfeuchtigkeit und Windgeschwindigkeit erfasst. Gemessen wird vor allem zu Zeiten niedriger Abflüsse bzw. erhöhter Wassertemperaturen. Probenahme von Rheinsedimenten Seit 1978 untersucht das LANUV nach einem besonderen Messprogramm an etwa 20 Probenahmestellen zwischen Bad Honnef und Kleve-Bimmen Rheinsedimentproben auf Schwermetalle und eine Vielzahl weiterer organischer Spurenstoffe. Die gewonnenen Daten geben einen guten Aufschluss über Belastungsschwerpunkte. Ermittlung von Abwasserfahnen Abwasser durchmischt sich nicht unmittelbar an der Einleitungsstelle mit dem Wasser des Gewässers. Es bilden sich bis zum Erreichen der Volldurchmischung Abwasserfahnen, die am Niederrhein bis zu einer Länge von 70 Kilometern nachweisbar sind. Die Durchmischung im Querprofil des Gewässers ist abhängig von den Strömungsverhältnissen, von der Art der Stoffe in der Einleitung und von der Wasserführung des Gewässers. Mit Hilfe der MAX PRÜSS untersucht das LANUV die Ausbildung solcher Abwasserfahnen bei unterschiedlichen hydrologischen Verhältnissen. Querprofilmessungen In größeren Gewässern ist die Wasserbeschaffenheit am rechten und linken Ufer, in Flussmitte und in den verschiedenen Wassertiefen nicht gleich. Um daher zu wissen, welche Aussagekraft die Messungen an einer festen Probenahmestelle haben, müssen mehrfach Wasserproben im gesamten Flussquerschnitt genommen und untersucht werden. Nur aufgrund solcher Querprofilmessungen sind seriöse Berechnungen der transportierten Schadstofffrachten möglich. Längsprofilmessungen Um genauere Aussagen über die Veränderungen der Wasserqualität auf der Fließstrecke des Rheins machen zu können, ist es nötig, synchron zur "fließenden Welle" zu messen. Auch hier leistet die MAX PRÜSS wesentliche Hilfe. Solche Messungen werden auch im Rahmen des Deutschen Untersuchungsprogramms Rhein gemeinsam mit den übrigen Bundesländern am Rhein beim koordinierten Einsatz der Messschiffe auf der deutschen Rheinstrecke durchgeführt. Besonders zu erwähnen ist in diesem Rahmen die Fahrt von Rotterdam bis Basel, die 1995 mit der MAX PRÜSS im Auftrag der Internationalen Kommission zum Schutz des Rheins (IKSR) durchgeführt wurde.
Origin | Count |
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Bund | 33 |
Land | 25 |
Type | Count |
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Förderprogramm | 22 |
Taxon | 1 |
Text | 21 |
unbekannt | 9 |
License | Count |
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geschlossen | 26 |
offen | 23 |
unbekannt | 4 |
Language | Count |
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Deutsch | 51 |
Englisch | 3 |
unbekannt | 2 |
Resource type | Count |
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Bild | 5 |
Datei | 1 |
Dokument | 11 |
Keine | 24 |
Unbekannt | 1 |
Webseite | 25 |
Topic | Count |
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Boden | 35 |
Lebewesen & Lebensräume | 41 |
Luft | 29 |
Mensch & Umwelt | 53 |
Wasser | 43 |
Weitere | 52 |