Am 29. Juli 2014 fing ein Fischer einen Unechten Bonito (Auxis Rochei) in der Ostsee bei Kiel. Laut Fischereibiologen Uwe Krumme, Thünen-Institut für Ostseefischerei in Rostock, wurde diese Art das erste Mal als Irrgast in der Ostsee nachgewiesen. Normalerweise kommt der Unechte Bonito oder Makrelenthun in warmen Gewässern vor. Der Wissenschaftler hatte den Fisch anhand von Fotos identifiziert. Vermutlich ist er mit einer Warmwasserblase über die Nordsee in die Ostsee gelangt.
Gaedike & Heinicke (1999) teilen einen Einzelfund 1997 aus Leverkusen (Nordrhein-Westfalen) mit (nach Kinkler, AG Rheinisch-Westfälische Lepidopterologen); dabei handelt es sich um eine sehr unwahrscheinliche Angabe (Irrgast?), möglicherweise liegt auch eine Verwechselung vor.
6 Geradflügler (Orthoptera s.l.) in Sachsen-Anhalt M. WALLASCHEK 6.1 Kenntniszuwachs WEIDNER (1938a) schreibt, dass das Volk in Mit- teldeutschland fünf Gruppen von Geradflüglern kennt: die Heuschrecken, das Heimchen, die Schaben, den Ohrwurm und in manchen Ge- genden die Maulwurfsgrille. Das dürfte heute trotz aller modernen Tierfilme und Tierbücher nicht viel anders sein, wird doch das Volkswis- sen über Insektenarten, so auch Orthopterenar- ten, offenkundig durch deren wirtschaftliche oder gesundheitliche Bedeutung bestimmt. So kann es kaum verwundern, dass sich, soweit bekannt, die ältesten Aufzeichnungen über Ge- radflügler in unserem Raum auf Einfälle der Eu- ropäischen Wanderheuschrecke und die durch sie hervorgerufenen Schäden beziehen. Nach WEIDNER (1938a, 1940) wurde das Gebiet von Sachsen-Anhalt nachweislich z.B. 1338 (Raum Halle und Harz) und 1693 (Raum Naumburg) davon berührt. Gelegentlich haben sich wohl die Tiere auf dem Landesgebiet fortgepflanzt, so um 1875 in der Gegend von Körbelitz bei Magde- burg. Die Wissenschaft nahm allerdings auch damals schon andere Geradflüglerarten ins Blickfeld. Im Laufe der letzten drei Jahrhunderte wurde dabei zunehmend mehr Wert auf die genaue Angabe von Ort und Zeit des Fundes gelegt. So nannte RÜLING (1786) den Kleinen Zangen- träger, den Gemeinen Ohrwurm, die Orientali- sche Schabe, eine Waldschabe, das Grüne Heupferd, den Warzenbeißer, die Feldgrille, das Heimchen, die Maulwurfsgrille, die Europäische Wanderheuschrecke und die Rotflügelige Schnarrschrecke für den „Harz“. SAXESEN (1834) zählte die Zwitscherschrecke, den Warzenbeißer, die Kurzflügelige Beißschre- cke und die Rotflügelige Schnarrschrecke als Bewohner des „Oberharzes“, worunter er alle höheren Berge mit vorherrschendem Nadelholz- bestand fasste, auf. Er gab bereits einzelne, ihm besonders auffällige Fundorte genauer an, wo- bei allerdings keiner davon in Sachsen-Anhalt liegt. Von TASCHENBERG (1871) über ZACHER (1917) und LEONHARDT (1917, 1929) bis WEIDNER (1938a, 1940), RAPP (1943), KÜHLHORN (1955) und SCHIEMENZ (1969), um nur die wichtigsten älteren faunistischen Werke über sachsen- anhaltinische Orthopteren aufzuführen, erfolgte die Nennung von Fundorten vor allem in Form der Namen nächstgelegener Ortschaften. Teil- weise wurden sie mit einer genaueren Beschrei- bung der Lage der Fundlokalität, mit der Mee- reshöhe, dem Funddatum, einer Häufigkeitsan- gabe und der Biotopbeschreibung publiziert. Heute sollte es üblich sein, all diese Daten in faunistischen Veröffentlichungen aufzuführen, um die Wiederholbarkeit der Untersuchung und die Nutzung für Belange der Zoogeographie und Ökologie zu gewährleisten. Leider wird die in Jahrhunderten erreichte Einsicht in die Notwen- digkeit einer genauen Dokumentation von Fun- den derzeit nicht selten ignoriert, indem man z.B. die Lage von Fundorten nur als Meß- tischblatt(quadranten)nummern bekannt gibt. Wissenschaftliche Veröffentlichungen über Vor- kommen und Verbreitung von rezenten Gerad- flüglern auf dem Landesgebiet von Sachsen- Anhalt beginnen mit BURMEISTER (1838), der den Fund eines Weibchens von Myrmecophilus a- cervorum auf einer Chaussee in Halle (Saale) meldete. Seitdem sind 35 Publikationen mit faunistischen Primärdaten über Ohrwürmer erschienen, über Fangschrecken sind es 2, über Schaben 34 und über Heuschrecken 160. Die Verteilung über Zeitintervalle von je einem halben Jahrhundert Länge zeigt die enorme Zunahme der Publikati- onstätigkeit in der zweiten Hälfte des 20. Jahr- hunderts und zu Beginn des 21. Jahrhunderts (Abb. 1). Inzwischen gibt es kaum noch eine Region, aus der nicht wenigstens eine Veröffent- lichung vorliegt (vgl. WALLASCHEK 1996d) und ist die erste Arbeit mit Verbreitungskarten von Ge- radflüglerarten für das Land Sachsen-Anhalt publiziert worden (WALLASCHEK et al. 2002). Bisher sind fünf Ohrwurm-, eine Fangschrecken-, zehn Schaben-, 27 Langfühlerschrecken- und 34 Kurzfühlerschreckenarten aus dem Landes- gebiet bekannt geworden, also 77 Species. Die Kenntnis der Zahl der rezenten Orthopterenar- ten hat in den oben genannten Intervallen er- heblich zugenommen, wobei die Phase des stärksten Kenntniszuwachses in der zweiten Hälfte des 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts lag (Abb. 2). Ende der zweiten Hälfte des 20. und Anfang des 21. Jahrhunderts resultierten Neufunde vor allem aus intensiverer Nachsuche, darunter auch nach Irrgästen und synanthropen Arten. Die Gesamtzahl der Datensätze nimmt für die Orthopterenordnungen Sachsen-Anhalts folgen- de Werte an: Dermaptera 943, Mantodea 1, Blattoptera 426, Ensifera 12.959, Caelifera 21.621, zusammen also 35.950. 23 Die Verteilung der Anzahl von Publikationen wie auch Datensätzen auf die einzelnen Zeitab- schnitte (Abb. 1, Abb. 3) ist auf einen Wandel der gesellschaftlichen Bedeutsamkeit faunisti- scher Forschungen an heimischen Orthopteren zurückzuführen. Lange Zeit befassten sich nur einzelne Forscher mit der Faunistik. Synanthro- pe Schaben und Heuschrecken erlangten in Folge der Zunahme der menschlichen Bevölke- rungsdichte stärkere Beachtung aus hygieni- scher Sicht, was sich jedoch zumeist nicht in ei- ner wesentlichen Befruchtung des faunistischen Kenntnisstandes durch Mediziner, Hygieniker und Schädlingsbekämpfer ausdrückte. Obwohl einzelne Ohrwurm- und Heuschrecken- arten zuweilen erhebliche Schäden im Garten- und Obstbau anrichten können, andererseits Ohrwürmer für den biologischen Pflanzenschutz Bedeutung erlangt haben, steuern Agrarwissen- schaftler und Landwirte bisher ebenfalls nur sel- ten faunistische Kenntnisse über diese Arten bei. Nach der politischen Wende 1989/1990 lösten die enorm gestiegenen wirtschaftlichen und rechtlichen Anforderungen eine große Zahl von Eingriffs- und Naturschutzplanungen aus. Das führte zu einer rasanten Zunahme der Datensät- ze, auch für die bisher vernachlässigten Ohr- würmer und Schaben (Abb. 3). Sie zeigt, dass diese heimischen Orthopterentaxa über die wirt- schaftliche oder gesundheitliche Bedeutung ein- zelner Vertreter hinaus einen erheblichen Stel- lenwert in der Umweltüberwachung und – vorsorge sowie in der zoogeographischen und ökologischen Forschung erhalten haben. Belegt wird das zunehmende Interesse an den heimischen Geradflüglern auch durch die nicht geringe Zahl von 26 Sekundärveröffentlichungen mit direktem Bezug auf Sachsen-Anhalt (z.B. Faunenwerke, Checklisten, Rote Listen, Listen charakteristischer Arten von FFH- Lebensraumtypen und Landschaften, Arten- und Biotopschutzprogramme). Völlig losgelöst von Forschungen an den rezen- ten Orthopteren Sachsen-Anhalts liefen bisher paläoentomologische Untersuchungen, über de- ren Ergebnisse immerhin 13 Publikationen vor- liegen. Dabei besitzen fossile Geradflügler aus heimischen Lagerstätten eine weit über die Lan- desgrenzen hinaus reichende Bedeutung (WAL- LASCHEK 2003d). Sie werfen ein Schlaglicht auf die Vielfalt und das gewaltige Ausmaß der or- thopterologischen und geographischen Verän- derungen auf dem Landesgebiet, in Mitteleuropa und auf der nördlichen Halbkugel, die sich of- fensichtlich teils sprunghaft, teils kaum merklich vollzogen haben. Auch daran wird das Momen- tane der hier vorliegenden Arbeit sichtbar. 250 Publikationen 200 150 100 50 0 bis 1849 1850-1899 1900-1949 1950-1999 Zeitraum Dermaptera Mantodea Blattoptera Saltatoria Abb. 1: Kumulierte Zahl von Publikationen mit rezenten faunistischen Primärdaten. 24 2000-2004 80 70 60 Artenzahl 50 40 30 20 10 0 bis 1849 1850-1899 1900-1949 1950-1999 2000-2004 Zeitraum Dermaptera Mantodea Blattoptera Ensifera Caelifera Abb. 2: Kumulierte Zahl aus Sachsen-Anhalt publizierter rezenter Orthopterenarten. 40000 35000 Datensätze 30000 25000 20000 15000 10000 5000 0 bis 1949 1950-1999 2000-2004 Zeitraum Dermaptera, Mantodea, Blattoptera Ensifera Caelifera Abb. 3: Kumulierte Zahl von Datensätzen. 25
12 Zur Zoogeographie der Orthopteren in Sachsen-Anhalt M. WALLASCHEK 12.1 Struktur der Orthopterenfauna Tab. 6 zeigt die Artenzahlen und Anteile der hö- heren Taxa Sachsen-Anhalts in Bezug auf Deutschland. Da auch eingeschleppte Arten mit kurzer Verweildauer Berücksichtigung fanden, sind diese Zahlen mit der Unsicherheit behaftet, dass solche in der Literatur genannten Arten übersehen worden sein können. Bisher sind knapp zwei Drittel der in Deutsch- land nachgewiesenen Orthopterenarten auch im Land Sachsen-Anhalt gefunden worden. Die Caelifera und Ensifera dominieren in beiden Gebieten, wobei erstere besser in Sachsen- Anhalt vertreten sind als letztere. Die artenreichsten Orthopterenfamilien stellen in Deutschland und Sachsen-Anhalt die Tettigonii- dae und die Acrididae dar. Jeweils sieben der 15 bzw. 14 Geradflüglerfamilien kommen nur mit ein oder zwei Arten vor. Betrachtet man die ar- tenreicheren Familien, so sind die Tetrigidae, Acrididae und Tettigoniidae verhältnismäßig gut in Sachsen-Anhalt vertreten. Relativ schlecht sind die frei lebenden Ectobiidae im Land reprä- sentiert. Hier stellt sich die Frage, ob nicht ein- zelne Arten bisher übersehen worden sind. Vor allem bei den Blattopteren weist die große Zahl nur kurzzeitig in Deutschland eingeschlepp- ter Arten auf eine momentan hohe Faunendy- namik hin. Tab. 6: Die Orthopterenzahlen Deutschlands und Sachsen-Anhalts. Artenzahlen Deutschlands nach BOHN (1989, 2003), HARZ (1957), MAAS et al. (2002), MATZKE (2001), POSPISCHIL (2004), WEIDNER (1993), ZACHER (1917); genannt wird jeweils die Gesamtartenzahl inkl. der Arten, die im Gebiet bisher nur kurzzeitig oder gar nicht reproduziert haben, in Klammern deren Artenzahl. Systematische Einheit Dermaptera Carcinophoridae Labiidae Labiduridae Forficulidae Mantodea Mantidae Blattoptera Blaberidae Blattidae Blattellidae Ectobiidae Ensifera Tettigoniidae Raphidophoridae Gryllidae Gryllotalpidae Caelifera Tetrigidae Acrididae Artenzahl gesamt Artenzahl Deuschland 9 1 (1) 2 (1) 1 5 1 1 ca. 23 ca. 10 (10) ca. 5 (2) 2 7 42 27 (1) 2 11 (3) 1 45 6 39 (1) 120 Die in Sachsen-Anhalt niedrigere Zahl nur kurz- zeitig eingeschleppter Schabenarten folgt wohl aus der Lage im Binnenland. Tab. A7 zeigt u.a. die Struktur einiger zoogeographischer Arten- gruppen Sachsen-Anhalts. Danach ist die Or- thopterenfauna Sachsen-Anhalts fast vollständig eine arboreale im Sinne von DE LATTIN (1967). Nur eine Ohrwurm- und eine Langfühlerschre- ckenart sowie zwei Kurzfühlerschreckenarten gehören dem Eremial an. Oreotundrale Arten fehlen. Bei den Dermapteren, den Mantodeen und besonders den Blattopteren überwiegen kosmopolitische/eingeschleppte Faunenelemente. Die Ensiferenfauna Sachsen-Anhalts wird von mediterranen und kaspischen Faunenelementen Artenzahl Sachsen-Anhalt 5 0 1 1 3 1 1 (1) 10 2 (2) 3 2 (1) 3 27 19 1 6 (2) 1 34 5 29 (2) 77 Anteil in Sachsen-Anhalt (%) 56 0 50 100 60 100 100 43 20 60 100 43 64 70 50 55 100 76 83 74 64 dominiert. In der Caeliferenfauna treten diese beiden Gruppen selbst gemeinsam deutlich hin- ter die sibirischen Faunenelementen zurück. Rund drei Viertel aller Orthopterenarten Sach- sen-Anhalts sind Idiochorozoen. Zwei solcher Arten sind in der zweiten Hälfte des 19. Jahr- hunderts im Land ausgestorben (Calliptamus ita- licus, Locusta migratoria), eine in der ersten (Gomphocerus sibiricus) und eine in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts (Podisma pe- destris). Bereits mit den ersten Viehhaltern und Acker- bauern könnten die Archaeozoen Labia minor und Blatta orientalis im Landesgebiet aufge- 195 taucht sein; Acheta domesticus kam wohl erst in der römischen und der Völkerwanderungszeit. Neozoen finden sich vor allem unter den Blat- topteren, wobei noch nicht ganz klar ist, ob sich Supella longipalpa im Land etabliert hat. Tachy- cines asynamorus ist die einzige neozoische Ensifere des Landes. Vorübergehend traten im Land bisher außer bei den Dermapteren in allen Ordnungen ein bis zwei Arten auf; die Mantodeen sind überhaupt nur durch ein Ephemerozoon im Land vertreten. Als Irrgast (Alienozoon) ist Oecanthus pellucens zu betrachten. Von den 70 Orthopterenarten, die zwischen dem 01.01.1990 und dem 31.08.2004 mit Nachwei- sen auf dem Landesgebiet vertreten waren, sind 47 nur sehr wenig verbreitet. Lediglich elf Arten sind in Sachsen-Anhalt weit oder sehr weit ver- breitet. Unter Berücksichtigung der in Kap. 5.1 genannten methodischen Einschränkungen ent- spricht der auf Metrioptera roeselii bezogene Distributionsgrad zumindest für Offenlandarten gut der Geländeerfahrung. 38 % der Orthopterenarten Sachsen-Anhalts konnten bisher in der planaren und kollinen Stu- fe nachgewiesen werden. Weitere 16 % sind bis in die submontane und noch einmal 21 % bis in die montane Stufe vertreten. Lediglich sieben Arten, davon sechs Caelifera und nur eine Ensi- fera, konnten bisher im hochmontanen und sub- alpinen Bereich gefunden werden. Einige weite- re Arten sind in Sachsen-Anhalt auf bestimmte Stufen beschränkt. Da die meisten Arten in den europäischen Gebirgen in weit größeren Höhen angetroffen worden sind als sie der sachsen- anhalter Harz zu bieten hat (vgl. Tab. A3), ist dies wohl ein deutliches Zeichen für die klimati- schen Extreme im Bereich des Brockenmassivs (Kap. 6.3.4). Allerdings ist das Spektrum an Of- fenlandbiotopen in diesem Gebiet ebenfalls rela- tiv schmal. Hinsichtlich der Bindung an die Höhenstufen herrschen in Sachsen-Anhalt oligostenozone Ar- ten vor, gefolgt von den oligo-meso-stenozonen Arten, d.h. das Gros der Arten ist eng an untere und mittlere Höhenstufen gebunden. Podisma pedestris war auf mittlere Höhenstufen be- schränkt. Omocestus viridulus bevorzugt sie, tritt aber auch in allen anderen auf. Sechs Arten ha- ben ihren Schwerpunkt in unteren Höhenstufen, kommen jedoch gleichfalls in allen anderen vor. Immerhin 21 Orthopterenarten erreichen ihre nördliche Arealgrenze in der subtemperaten Zo- ne. Bei zehn Arten markieren ihre Bestände im Land eine geschlossene Nordgrenze. Vier Arten kommen hier am nördlichen Arealrand vor, drei Arten leben in Exklaven. Bei einer verläuft ihre nördliche Arealgrenze im Süden des Landes; sie lebt zugleich in Exklaven vor ihr. Eine hat die Arealgrenze im Süden und Westen des Landes, wobei sie hier in disjunkten Beständen existiert. Eine Art lebt am Arealrand in disjunkten Vor- 196 kommen. Bei einer weiteren Art verläuft die ge- schlossene Arealnordgrenze an der Ostseeküs- te, also außerhalb des Landesgebietes. Unter den temperaten Arten sind eine mit Areal- grenze, zwei am Arealrand und drei in erlosche- nen Exklaven in Sachsen-Anhalt. Eine boreale Art hat ihre Arealgrenze im Süden und Westen Sachsen-Anhalts und besitzt im mittleren Lan- desgebiet Exklaven. Eine weitere befindet sich am nördlichen Arealrand und eine Art besaß ei- ne erloschene Exklave im Land. Die Bestände einer arktischen Art liegen am nordwestlichen Rand des Areals. Eine weitere solche verfügte über eine Exklave. In Europa bis in die submeri- dionale Zone verbreitete Arten werden entweder nach Sachsen-Anhalt eingeschleppt (zwei Arten) oder verfügen über eine weit vorgeschobene Exklave. Drei kosmopolitische Arten besitzen oder besaßen in Sachsen-Anhalt Exklaven; eine weitere kosmopolitische Art kommt hier am Nordrand des europäischen Arealteils vor. Eine wird gelegentlich aus Südamerika einge- schleppt. Somit befinden sich von den 77 sachsen- anhalter Orthopterenarten 39, also die Hälfte, im Land in Arealgrenz- oder randlage bzw. in Ex- klaven. Davon stellen die subtemperaten Arten allein die Hälfte (20), gefolgt von den tempera- ten mit sechs, den kosmopolitischen/ südameri- kanischen mit fünf, den borealen und den sub- meridionalen mit je drei sowie den arktischen mit zwei. Von den Blattopteren Sachsen-Anhalts befinden sich 30 % im Land in Exklaven. 34 % der Ensife- ren leben hier an der Arealgrenze, hingegen nur 12 % der Caeliferen. Diese stellen aber viele Ar- ten, die in Sachsen-Anhalt am Arealrand oder in Exklaven existieren. Ein Teil dieser Exklaven ist erloschen, womit auch die betreffenden Arten ausgestorben sind (Calliptamus italicus, Podis- ma pedestris, Locusta migratoria, Gomphocerus sibiricus). Nur knapp die Hälfte der Orthopterenarten Sachsen-Anhalts zeigt eine stationäre Arealdy- namik. Immerhin zehn Arten sind ausgespro- chen expansiv, wobei es sich vor allem um eini- ge Ensiferenarten und mehrere synanthrope Blattopterenarten handelt. Zwar weisen auch einzelne Dermapteren- und Blattopterenarten sowie drei Ensiferenarten regressive Tendenzen auf, doch fallen hauptsächlich Caeliferenarten durch einen Rückgang ihrer Bestände auf. Im Landesgebiet erloschen sind ausschließlich Kurzfühlerschreckenarten. Die Ergebnisse der bisherigen Untersuchungen zur Vagilität von Orthopterenarten in Sachsen- Anhalt sind in Tab. A6 zusammengefasst. Es wird sichtbar, dass die Vagilität der Arten in den Naturräumen teils erheblich differiert und dass die Vagilitäts-Artengruppen naturraumspezifisch sind. Viele Arten erweisen sich in den meisten Naturräumen als wenig vagil. Deutlich weniger Arten sind in den meisten Naturräumen hoch vagil bzw. mäßig vagil. Eine hohe Zahl wenig vagiler Arten ist oft in Naturräumen mit relativ geringer Landnutzungsintensität zu beobachten. 12.2 Artenreichtum Mit mehr als 30 Heuschreckenarten erweisen sich folgende Gebiete in Sachsen-Anhalt als be- sonders artenreich (Abb. A1): •das Land Schollene, •die nördliche und südöstliche Letzlinger Heide und angrenzende Bereiche der Trüstedter Hochfläche bzw. der Elbtalniede- rung, •die harznahen Bereiche des westlichen Nordöstlichen Harzvorlandes und des östli- chen Teils der Harzrandmulde, •das Elbe-Mulde-Tiefland bei Dessau, Wit- tenberg und Bitterfeld, •der Südharzer Zechsteingürtel zwischen Berga und Stolberg, •die Hallesche Kuppenlandschaft und die Stadt Halle im Östlichen Harzvorland, • das Saale-Unstrut-Gebiet um Freyburg und Naumburg zwischen der Landesgrenze zu Thüringen und Weißenfels. Mit 40 Species ist das Meßtischblatt 4736 zwi- schen Freyburg und Karsdorf an der Unstrut das an Heuschreckenarten reichste Gebiet in Sach- sen-Anhalt. Arm an Heuschrecken zeigen sich vor allem die an den Grenzen des Landes gelegenen ange- schnittenen Meßtischblätter. Ursachen sind in der teils mangelnden faunistischen Durchfor- schung, in der Knappheit von Offenlandbiotopen (z.B. Perleberger Heide) und in der geringen Fläche zu suchen. Es existieren vollständig im Land liegende Meß- tischblätter, in denen weniger als 15 Heuschre- ckenarten nachgewiesen werden konnten. Dazu gehören Teile der Jeetze-Dumme-Lehmplatte und Arendseer Platte, der Westlichen Fläming- hochfläche, des Zerbster Landes, des Nördli- chen Harzvorlandes und des Mitteldeutschen Schwarzerdegebietes. In diesen durch intensi- ven Ackerbau, intensive Grünlandwirtschaft oder ausgedehnte Forste geprägten Landschaften finden sich über weite Strecken nur wenige weit oder sehr weit verbreitete Arten. Dennoch be- stehen auch hier fast überall Reste naturnaher Offenländer, die anspruchsvolleren Species Le- bensstätten bieten. Größere an Heuschrecken- arten arme Räume sind daher in Sachsen- Anhalt relativ selten. Im Norden der Altmark häufen sich Meß- tischblätter, die relativ niedrige Heuschreckenar- tenzahlen aufweisen. Hierin dürfte sich neben Kartierungsmängeln und Nutzungseinflüssen das für ganz Deutschland gültige Süd/Südost- Nord/Nordwest-Gefälle der Artenzahl widerspie- geln (WALLASCHEK 1996a). Die Funde von Ohrwurmarten häufen sich be- sonders in den traditionell und in den während der Projektlaufzeit intensiver untersuchten Räu- men des Landes, also in der Umgebung von Halle, im Landessüden zwischen Freyburg, Naumburg, Zeitz und Weißenfels, im Elbe- Mulde-Tiefland, im Fläming, in der Elbtalniede- rung und der Altmark. Bei Apterygida media dürften der Häufung der Fundorte im Landessü- den jedoch nicht nur erfassungsmethodische, sondern zoogeographisch-ökologische Fakto- ren, insbesondere die Verfügbarkeit geeigneter Lebensräume und thermische Ansprüche, zugrunde liegen. Labidura riparia konzentriert sich in den Braunkohle-Bergbaugebieten; die Fundortverteilung ist also ebenfalls nicht allein methodisch bedingt. Da die meisten Nachweise freilebender Scha- benarten auf Beifänge von Bodenfallen zurück- gehen, zeigt die Verteilung der Fundorte vor al- lem die Lokalitäten entsprechender Untersu- chungen an. Weil die Funde synanthroper Schabenarten auf Zufällen oder Zuarbeiten von Schädlingsbekäpfungsbetrieben beruhen, wei- sen Häufungen von Nachweisen auf die Wohn- orte von interessierten Entomologen oder Hy- gienikern bzw. die Arbeitsgebiete entsprechen- der Firmen hin. In die Analyse der Verbreitung subtemperater Arten in Sachsen-Anhalt gingen folgende 20 Or- thopterenspecies (Blattoptera: 1, Ensifera: 11, Caelifera: 8) ein: Barbitistes serricauda, B. constrictus, Chorthippus mollis, Chorthippus va- gans, Conocephalus fuscus, Gampsocleis glabra, Gryllus campestris, Isophya kraussii, Leptophyes albovittata, Metrioptera bicolor, Myrmecophilus acervorum, Nemobius sylvestris, Oedipoda caerulescens, Oedipoda germanica, Omocestus haemorrhoidalis, Phyllodromica ma- culata, Stenobothrus nigromaculatus, Steno- bothrus stigmaticus, Tetrix ceperoi und Tettigo- nia caudata. Neun und mehr solcher relativ wärmebedürftiger Arten finden sich in folgenden Räumen des Landes Sachsen-Anhalt (Abb. A2): •Land Schollene, •südöstliche Letzlinger Heide und angren- zende Bereiche der Elbtalniederung, •harznahe Bereiche des östlichen Teils der Harzrandmulde und des westlichen Nordöstlichen Harzvorlandes, •Elbe-Mulde-Tiefland bei Bitterfeld, •Gebiet der Mansfelder Seen und Hallesche Kuppenlandschaft im Östlichen Harzvorland, •Saale-Unstrut-Gebiet um Nebra, Freyburg und Naumburg. 197
Ziele und Grenzen der Beschreibung von Bestandssituation und -entwicklung 2 Ziele und Grenzen der Beschreibung von Bestandssituation und -entwicklung Zielstellung der „Bestandssituation der Pflanzen und Tiere Sachsen-Anhalts“ Mit vorliegendem Werk werden insbesondere die Zie- le verfolgt - bisher nicht oder schwer zugängliches Wissen zum Vorkommen von Arten verschiedenster taxonomi- scher Gruppen aufzuarbeiten und den derzeitigen Kenntnisstand vergleichbar darzustellen, - eine Übersicht über die in Sachsen-Anhalt nachge- wiesenen Arten zu geben, - wenn möglich, Aussagen zur Bestandssituation und Bestandsentwicklung zu treffen, - Wissenslücken aufzuzeigen und zur Verringerung dieser anzuregen, - eine Grundlage für die ganzheitliche Beurteilung unserer biotischen Umwelt bereitzustellen, - eine Grundlage für die Einschätzung der aktuellen Gefährdung der Arten zu liefern. Damit bildet die vorliegende Zusammenstellung die Basis für die ganzheitlich wertende Analyse von Ar- tenlisten und Lebensräumen bei Planungen, für die Fortschreibung Roter Listen, für die Veranlassung von Artenhilfsprogrammen, für Biotopschutz- und Biotopmanagement-Konzepte und ist Anregung zu weiteren Untersuchungen. Es ersetzt keine Untersu- chungen zur Biologie und Ökologie einzelner Arten und keine regionalen Bestandsanalysen. Oft ist das Wissen aus jahrelanger Arbeit nicht publiziert. Wenn doch, veröffentlichten die jeweiligen Spezialisten in verschiedensten, oft schwer zugängli- chen Quellen. Leider fehlte bisher eine übersichtliche Darstellung für Sachsen-Anhalt, welche sowohl dem erfahrenen Bearbeiter einer Artengruppe als Doku- mentation des aktuellen Erfahrungsstandes dienen, als auch interessierten Naturfreunden erste Anregungen zur Beschäftigung mit unbekannten Taxa vermitteln kann. Für gut untersuchte Artengruppen wie beispiels- weise die Gefäßpflanzen oder die Wirbeltiere sind in der Literatur schon umfangreiche Arbeiten zur Biolo- gie und Ökologie verfügbar, so daß auf diese Refe- renzwerke verwiesen werden kann. In der Regel ist auch die systematische Zuordnung und die Namens- gebung in Referenzwerken ausführlich dargestellt. Für viele Wirbellosengruppen ist hingegen nur sehr wenig zur Biologie, Ökologie und Verbreitung der Arten bekannt. Da diesbezügliche Erkenntnisse manchmal wissenschaftliches Neuland darstellen oder aber kaum zugänglich und zum Verständnis wichtig sind, werden sie in Ausnahmefällen hier in den Art- kapiteln mit aufgeführt. Auch Namensgebung und 9 Artabgrenzung werden in der Literatur oft sehr unter- schiedlich gehandhabt. Deshalb wird hier in den Ta- bellen, wenn notwendig, auf die zum Verständnis wichtigen Synonyme verwiesen. Zur Mitarbeit an diesem Werk konnten Spezialis- ten für 38 Artengruppen gewonnen werden, die meist über umfangreiche Geländeerfahrung und Literatur- kenntnis verfügen. Teilweise konnten die Bearbeiter bei der Zusammenstellung der einzelnen Beiträge auf Hinweise und Kartierungsergebnisse aus den jeweili- gen Fachgruppen und von zahlreichen hier nicht ge- nannten, ehrenamtlich tätigen Naturfreunden zurück- greifen. Aus den Überschriften der Einzelbeiträge sind be- reits erste Hinweise auf den Kenntnisstand über die jeweilige Artengruppe ableitbar. Die inhaltliche Tiefe der Bearbeitung einer Artengruppe reicht von der Auflistung bisher bekannt gewordener Artnachweise über Beiträge mit Aussagen zur Bestandssituation einzelner Arten bis hin zu solchen mit Angaben zu Veränderungen der Bestandssituation. Bei überdurchschnittlich gut untersuchten Arten- gruppen, wie z.B. den Vögeln oder den Farn- und Blütenpflanzen liegen auch gute Kenntnisse zum Ein- bürgerungsstatus vor. Nachweise von Irrgästen, unbe- ständigen Neophyten und ähnlichen Zufallsfunden konnten ausgegliedert werden und sind in der Regel hier nicht aufgeführt. Die Beiträge zu diesen Arten- gruppen sind somit keine vollständigen Floren-, bzw. Faunenlisten. Grenzen der Beschreibung von Bestandssituation und -entwicklung Selbst in Artengruppen, die scheinbar gut bekannt sind, finden sich viel zu oft Arten, deren Bestandssi- tuation nicht eingeschätzt werden kann. Oft fehlen schon Angaben zur allgemeinen Biologie der Arten, insbesondere mangelt es an systematischen Erfassun- gen der Artvorkommen. Sowohl die Gesamtartenlisten als auch die Anga- ben zu den einzelnen Arten widerspiegeln den derzei- tigen Kenntnisstand. Dies schließt zukünftige Neu- funde und neue Erkenntnisse zur Bestandssituation nicht aus. Insbesondere konnten regionale Besonderheiten bei der zusammenfassenden Einschätzung von Be- standssituation, -entwicklung und Gefährdungsursa- chen nicht immer voll berücksichtigt werden. Die Be- standssituation wurde wenn möglich separat für die Naturräume Berg-, Hügel- bzw. Tiefland einge- schätzt. Spezifische Bindungen an Sonderlebensräu- Ziele und Grenzen der Beschreibung von Bestandssituation und -entwicklung me (Boden, Struktur, Wirt, u.a.) konnten nicht als Un- tergliederungskriterien berücksichtigt werden. Die Artabgrenzung und Zuordnung der Taxa ent- sprechend aktueller Standards beeinflußte nicht nur die Aufnahme von Arten in die, bzw. Streichung aus der jeweilige(n) Floren- bzw. Faunenliste sondern auch die Verwendbarkeit vorhandener Unterlagen. Sowohl die Wahl des nomenklatorischen Standards als auch die Erfüllung des Kriteriums "eingebürgert" oblagen der Entscheidung des jeweiligen Autors. Unter Beachtung dieser Rahmenbedingungen ist das Werk eine ergiebige Quelle beim Hinterfragen von Angaben zu einzelnen Arten wie auch zur Ein- schätzung des Artinventars eines Gebietes. 10 Die Einschätzung des Gesamtbestandes einer Art konnte nur für jene Taxa erfolgen, für die ausreichen- de Informationen vorliegen. Insbesondere bei vielen Wirbellosengruppen sind die Kenntnisse über einzel- ne Arten für eine Einstufung nicht ausreichend. Hier- für ist insbesondere die geringe Zahl von Spezialisten verantwortlich, die sich mit den jeweiligen Gruppen beschäftigt und deren Arten sicher determinieren kann.
Wirbeltiere 6 Wirbeltiere In diesem Kapitel werden folgende Artengruppen behandelt: 6.1 Säugetiere exkl. Fledermäuse 6.2 Fledermäuse 6.3 Vögel 6.4 Kriechtiere 6.5 Lurche 6.6 Rundmäuler und Fische 148 Säugetiere exkl. Fledermäuse (Mammalia exkl. Chiroptera) 6.1 Bestandsentwicklung der Säugetiere exkl. Fledermäuse (Mammalia exkl. Chiroptera) JAN GAHSCHE & JÖRG HAFERKORN Der Kenntnisstand zur Verbreitung von Säugetieren ist allgemein im Vergleich zu anderen Wirbeltier- gruppen, z.B. Vögel und Lurche, gering. Dies liegt an ihrer heimlichen und oft nächtlichen Lebensweise. Ih- re Vorkommen werden selbst in dicht besiedelten Gebieten häufig erst durch Zufallsfänge oder Ver- kehrsopfer registriert (z.B. Iltis, Steinmarder). Das Wissen über die Verbreitung der Säugetiere bildet in Sachsen-Anhalt in dieser Hinsicht keine Ausnahme. Weltweit sind ca. 4600 Säugetierarten (ANGERMANN 1995) bekannt. Die Säugetierfauna Sachsen-Anhalts umfaßt ohne die Fledermäuse 59 Arten und Unterarten, einschließlich vier ausgestor- bener Arten: Wisent (Bison bonasus), Luchs (Lynx lynx), Europäischer Nerz (Mustela lutreola) und Braunbär (Ursus arctos). Die beiden weltweit seit Jahrhunderten ausgerotteten Taxa Auerochse (Bos primigenius) und Wildpferd (Equus caballus) finden in der vorliegenden Tabelle keine Berücksichtigung. Zusätzlich muß die Alpenspitzmaus (Sorex alpinus) als verschollen eingestuft werden, die in ihrem einzi- gen Verbreitungsgebiet in Sachsen-Anhalt, dem Oberharz, seit 1954 nicht mehr nachgewiesen werden konnte (GAHSCHE 1991, 1993). Elch (Alces alces) und Wolf (Canis lupus) treten heute als sporadische Zuwanderer in Sachsen-Anhalt auf. Seehund (Phoca vitulina) und Kegelrobbe (Halichoerus grypus) sind sehr seltene, auf das Elbe-Flußsystem beschränkte Irrgäste. Mit Mufflon (Ovis ammon musimon), Dam- hirsch (Cervus dama), Marderhund (Nyctereutes pro- cyonoides), Waschbär (Procyon lotor), Mink (Muste- la vison), Nutria (Myocastor coypus), Bisamratte (Ondatra zibethicus) und Wildkaninchen (Oryc- tolagus cuniculus) sind acht Säugetierarten in Sach- sen-Anhalt allochthon (eingebürgert bzw. eingewan- dert). Nicht als allochthon eingestuft wurden Arten, die bereits mit der menschlichen Besiedlung, spä- testens mit dem Beginn des Ackerbaus in das Gebiet von Sachsen-Anhalt kamen. Dies betrifft die Ratten, die Hausmäuse und den Hamster (Gattungen Rattus, Mus und Cricetus). Einige Säugetiere wurden aus jagdlichen Motiven ausgesetzt (z.B. Damhirsch, Mufflon), oder konnten aus entfernteren Gebieten, in denen sie ebenfalls ak- tiv angesiedelt wurden, einwandern (z.B. Marder- hund, Waschbär im Harz), andere entkamen aus Far- men (z.B. Waschbär, Mink) oder wurden in Zeiten wirtschaftlicher Umbrüche ausgesetzt (z.B. Nutria). Wildkatze und Gartenschläfer haben innerhalb Sachsen-Anhalts ihren Verbreitungsschwerpunkt im Harz. Dieses Gebirge stellt im hercynischen Raum neben dem Kyffhäuser das klassische Verbreitungs- gebiet sowie im nördlichen Mitteleuropa das östlichs- te Vorkommen der Wildkatze dar. Die Mittlere Elbe war lange Zeit das letzte Rück- zugsgebiet des Elbebibers (Castor fiber albicus). Der Elbebiber hat seinen Verbreitungsschwerpunkt in Sachsen-Anhalt mit ca. 1760 Tieren (HEIDECKE 1996) und besiedelt heute wieder nahezu alle verfügbaren Lebensräume im Flach- und Hügelland. Der gefährdete Fischotter zeigt in den letzten Jah- ren leichte Ausbreitungstendenzen. Heute kann diese Art wieder nahezu am gesamten sachsen-anhaltini- schen Elbelauf nachgewiesen werden (EBERSBACH et al. 1998). Die Nordische Wühlmaus (Microtus oeconomus) hat ihre südwestliche Verbreitungsgrenze an der Nordostgrenze Sachsen-Anhalts, die durch zahlreiche Gewöllefunde und zwei Fallenfänge belegt ist (JORGA & ERFURT 1987). Im Rahmen von Vorarbeiten für das Arten- und Biotopschutzprogramm „Elbe“ gelangen 1998 zwei weitere Fallenfänge auf einer Seggenwiese in der Nähe des Schollener Sees. Für die Sumpfspitzmaus (Neomys anomalus) exi- stiert in der Literatur für Sachsen-Anhalt eine unge- klärte Angabe von 1932 bei Osterwieck, die in der Tabelle nicht berücksichtigt wird. Trotz der Fülle von regional- oder artspezifischen Schriften gibt es nur wenige zusammenfassende Ar- beiten über die Säugetierfauna des Landes. Erste Auf- zeichnungen mit Beiträgen zur Säugetierfauna Sach- sen-Anhalts fertigten SAXESEN (1834), BLASIUS (1857), SCHULZE (1890a, 1890b) sowie TASCHENBERG (1909, 1918) an. Gesamtdarstellungen zur Verbreitung und zu den Bestandstrends können einigen neueren Übersichtsar- beiten zur ostdeutschen Säugetierfauna entnommen werden. Verbreitungskarten zur Kleinsäugerfauna der ehemaligen DDR erstellten ERFURT & STUBBE (1986) auf der Grundlage von Literaturdaten, Fallenfängen und durch Untersuchungen von Gewöllen einheimi- scher Eulen. STUBBE & STUBBE (1994, 1995) publi- zierten Verbreitungskarten und zum vorliegenden Beitrag ähnliche Tabellen zur Bestandssituation und -entwicklung der Säugetierarten der östlichen deut- schen Bundesländer. 149 Säugetiere exkl. Fledermäuse (Mammalia exkl. Chiroptera) Aus Sachsen-Anhalt liegen eine Reihe von Publi- kationen vor, die entweder die Säugetierfauna einzel- ner Regionen vollständig darstellen oder sich mit der Bestandsentwicklung einzelner Arten beschäftigen (z.B. Wildkatze, Elbebiber, Fischotter, Mufflon, Al- penspitzmaus). In diesem Zusammenhang muß auf die Erstellung von Arten- und Biotopschutzprogram- men für einzelne Regionen Sachsen-Anhalts verwie- sen werden, in denen die Säugetierfauna jeweils in einem eigenen Kapitel mit Punktkarten und Artenlis- ten dargestellt wird. Arten- und Biotopschutzpro- gramme liegen bereits für den Landschaftsraum Harz und die Stadt Halle (Saale) vor (GAHSCHE 1997, HAFERKORN 1998). Ein Zentrum der Säugetierforschung ist das Zoo- logische Institut der Universität Halle. Hier befindet sich die Landessammelzentrale für Totfunde der vom Aussterben bedrohten Wirbeltierarten. In Halle wird derzeit an einem Handbuch der Säugetiere der östli- chen Bundesländer Deutschlands gearbeitet (STUBBE 1998, mdl. Mitt.). Darüber hinaus konnten einzelne Arten (z.B. Hamster, Fischotter, Biber, Iltis, Stein- und Baummarder) im Rahmen von Diplomarbeiten bearbeitet werden (SELUGA 1996, WEIDLING 1996, HAUER 1996, SCHUMACHER 1995, EBERSBACH 1992). Exakte Angaben zur Bestandsentwicklung vieler Arten fehlen. Anhaltspunkte lassen die Abschuß- und Fangstatistiken der jagbaren Arten zu. Bei aller Unsi- cherheit und Kritik an diesem Zusammenhang ermög- lichen die Abschußzahlen zumindest einen groben Überblick zur Bestandsentwicklung der jagdbaren Arten, sofern Schwankungen im Jagdverhalten be- rücksichtigt werden (z.B. Veränderungen bzw. Aus- setzungen von Abschußprämien, Bestandsschonun- gen, Aussetzungen von Nutrias in Folge der wirt- schaftlichen Veränderungen nach der deutschen Ein- heit). Aus Sachsen-Anhalt liegen einige Untersuchungen über lange Zeiträume zur Dynamik von Kleinsäuger- gesellschaften vor. HAFERKORN et al. (1993) fingen über einen Zeitraum von fünf Jahren Kleinsäuger im Biosphärenreservat „Mittlere Elbe“, HAFERKORN & LANGE (1991) führten neun Jahre lang monatliche Abfänge in zwei Auwäldern bei Bernburg durch. Die längste publizierte Serie veröffentlichten STUBBE & STUBBE (1991) aus dem Laubwaldgebiet Hakel (über fünfzehn Jahre mit monatlichen Abfängen). Diese Untersuchungen zeigen die hohe Dynamik der Abundanzen bei Kleinsäugern, die verläßliche Aussagen über generelle Bestandstrends nahezu un- möglich machen. Beispielsweise schwankten die jähr- lichen Maximalabundanzen bei der Rötelmaus (Clethrionomys glareolus) in Saaleauwäldern zwi- schen einzelnen Jahren bis zum 22-fachen Wert (HAFERKORN & LANGE 1991). HEIDECKE (1992) zählte zur Säugetierfauna Sach- sen-Anhalts 72 Arten und nahm davon 57% in die Rote Liste auf. Die gefährdetste Gruppe sind die In- sektenfresser, 90% von ihnen stehen in der Roten Lis- te. Die Gefährdung von Säugetieren ist heute unmit- telbar mit negativen Veränderungen der Qualität ihrer Lebensräume verbunden. In unserem Jahrhundert vollzog sich ein tiefgreifender und schnell voran- schreitender Strukturwandel (z.B. Urbanisierung, in- dustriemäßige Landwirtschaft, moderne Infrastruk- tur). Die heimischen Säugetiere stehen einem perma- nent voranschreitenden Lebensraumverlust und einer damit einhergehenden Nahrungsverknappung gegen- über. Die Säugetiere werden wegen ihrer komplexen Lebensraumansprüche durch die Zerschneidung der Landschaft gefährdet. Durch die zunehmende Frag- mentierung (z.B. Straßenbau) verringern sich die be- sonders wertvollen und ruhigen Kernbereiche zu- sammenhängender Biotope überproportional. Mit zu- nehmender Verkehrsdichte erhöht sich die Zahl der Verkehrsopfer. Besonders gefährdet sind die mobils- ten Tiere aus den Populationen, Männchen während der Reproduktionszeit und Jungtiere auf der Suche nach eigenen Revieren. Auf schlechte Wassergüte in den Fließgewässern reagieren insbesondere semiaquatische Säugetiere negativ, die tierische Nahrung aus dem Wasser benö- tigen (z.B. Fischotter). Der Biozideinsatz in der Landwirtschaft verringert das Nahrungsangebot an Arthropoden, die beispielsweise für die Ordnung der Insektenfresser die Nahrungsgrundlage darstellen. In wie weit Biozide direkte negative Wirkungen auf Kleinnager haben (z.B. den Feldhamster) ist noch in der Diskussion. Säugetierschutz ist in erster Linie Lebensraum- schutz. Dazu gehört der Schutz ihres direkt besiedel- ten Habitates mit Nahrungs-, Reproduktions-, Wohn- und Überwinterungsmöglichkeiten (z.B. Anlage von Bauen). Ziel für jeden nachhaltig betriebenen Säuge- tierschutz ist die Erhaltung überlebensfähiger, sich selbst reproduzierender Populationen. Nachzuchten und Auswilderungen sollten, wenn überhaupt, nur Ausnahmen für Bestandsgründungen bzw. –aufstok- kungen sein und nur in Gebieten erfolgen, die dauer- hafte Ansiedlungen ermöglichen. Die großen Flächenansprüche vieler Säugetiere er- fordern die Passierbarkeit von Wanderwegen für den notwendigen Individuenaustausch. Auf den Wander- wegen muß die Zahl der Barrieren (z.B. Zäune, Mau- ern, tote Fließgewässerabschnitte) und Tierfallen (z.B. Verkehrswege, Betongräben) möglichst gering gehalten werden. Neu erbaute Durchlässe unter Ver- kehrswegen sind so großzügig zu gestalten, daß sie 150
Vorwort Wieder erscheint ein Verbreitungsatlas über Tiere aus Sachsen-Anhalt - erstmals für unser Bundes- land allerdings über mehrere Insektenordnungen. Es handelt sich um die Ohrwürmer, Fangschrecken, Schaben, Lang- und Kurzfühlerschrecken. Man kann sie mit dem alten Begriff der Geradflügler oder Orthopteren zusammenfassen. In den letzten Jahren sind eine Reihe von teils in Buchform publizierten Verbreitungsatlanten der Heu- schrecken, also der Lang- und Kurzfühlerschrecken, deutscher Bundesländer erschienen, so aus Nie- dersachsen, Baden-Württemberg, Thüringen und Bayern. Nur selten wird den anderen Geradflügler- ordnungen in solchen Werken Beachtung geschenkt, obwohl sie diese nicht nur aus Sicht der Wis- senschaft sondern auch aus der von Naturschutz, Wirtschaft und Gesundheitswesen verdienen. Nehmen die Heuschrecken im ersten Bereich eine herausragende Stellung ein, treten sie zumindest bei uns in Bezug auf Wirtschaft und Gesundheitswesen in ihrer Bedeutung weit hinter die Schaben zu- rück. In der nachstehenden Publikation werden die Grundlagen der Verbreitung und Ökologie der Gerad- flügler in Sachsen-Anhalt dargelegt. Dabei spannt sich ein breiter Bogen von der arten-, individuen- und formenreichen Schabenfauna der oberkarbonen Steinkohlenbiotope zwischen Wettin, Löbejün, Plötz und Halle (Saale) über die tertiären Geradflügler des Geiseltales und des Bitterfelder Bernsteins, die Orthopteren der pleistozänen Kalt- und Warmzeiten bis zu den existenz- und ausbreitungs- ökologischen Lebensbedingungen der Geradflügler unserer Tage. Die Erkenntnis, dass die Fauna je- des Gebietes durch Dynamik gekennzeichnet ist, veranlaßte dazu, Irrgäste und vorübergehend einge- schleppte Arten in diesem Verbreitungsatlas so ernst zu nehmen wie die derzeit bei uns bodenständi- gen Species. Verbreitung, Ökologie, Gefährdung und Maßnahmen zum Schutz jeder einzelnen der 77 bisher in Sachsen-Anhalt festgestellten rezenten Orthopterenarten wird in Text und Gitterfeldkarte dargestellt. Nur wer sich an der Erarbeitung solcher Verbreitungsatlanten beteiligt hat, kann ermessen, wieviel Mühe hinter den nüchternen Zeilen und Kartensymbolen steckt. Es sind vor allem im Ehrenamt arbei- tende Entomologinnen und Entomologen, denen wir diese Ergebnisse verdanken. Im Kapitel zum Naturschutz geht es nicht nur um die gefährdeten und besonders oder streng ge- schützten Arten, sondern auch um solche, die aus regionalen zoogeographischen Gründen bedeut- sam sind oder für deren Erhaltung Sachsen-Anhalt aus Sicht des jeweiligen Gesamtbestandes be- sondere Verantwortung trägt. Zur Sprache kommt der Beitrag der Orthopteren zur Kennzeichnung der FFH-Lebensraumtypen, zum Biotopverbund und zur Schaffung natürlicher Zielartensysteme für die Naturräume des Landes. Nach Lebensräumen gegliedert, erfolgen Hinweise zum Schutz der Arten. Wirkung auf den Naturschutz hinterließ dieser Atlas bereits kurz vor seiner Fertigstellung, konnte doch die Aussagekraft der soeben erschienenen Neufassungen der Roten Listen der Ohrwürmer, Schaben und Heuschrecken des Landes Sachsen-Anhalt direkt von den in den letzten Jahren zusammengetra- genen Schätzen an Funddaten profitieren. Michael Wallaschek und Peer Schnitter 6
Das Projekt "Pasture rehabilitation on, and management of degraded areas in the Andes of South Ecuador" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bayreuth, Fachgruppe Biologie, Bayreuther Zentrum für Ökologie und Umweltforschung (BayCEER), Lehrstuhl für Pflanzenphysiologie durchgeführt. Project abstract: This knowledge transfer project will be centered in the San Francisco valley in the South Ecuadorian Andes. However, the problem of abandoning pastures because of heavy infestation by weeds, in particular by bracken fern (Pteridium spec.), is a general issue in the tropical Andes. Pastures which have been abandoned for that reason amount meanwhile to 11Prozent of the area of the San Francisco valley. Infestation by bracken fern and shrubs is a consequence of the traditional use of fire for clearing of the natural forest and pasture management. Growth of both, bracken and woody weeds, is fostered by recurrent burning. In a 2-phase experiment on a heavily bracken-infested slope at c. 2000 m altitude, substantial control of the weed and subsequent pasture rehabilitation could be achieved. In the planned project, this procedure shall be scaled-up to farm level and the altitudinal range of repasturisation shall be extended from 1000 m to 2400 m altitude. To that end local farmers will put respective parts of their land to the projects disposal and public authorities will provide man-power. There are several challenges to be met: (i) Long-term bracken infestation has depleted the soils from nutrients, in particular P and N. Therefore targeted fertilization is needed for profitable grass productivity. (ii) Since bracken can never be completely eradicated, its regrowth must be suppressed by trampling, i.e. frequent grazing. A sustainable grazing management has to be developed which corresponds to soil fertility. (iii) The dominating pasture grass is the C4-type grass Setaria sphacelata. It is growing well in a warm climate but its competitive strength in the harsher climate above 2000 m is low. Bracken as a C3-type plant is less dependent on the temperature. To this adds that it occurs in 2 species in the area, one of which is an upland type. Thus the climate gradient over the elevational transect will influence the competitive strength of both competitors. Therefore the suitability of the traditional monoculture of this grass species for pasture rehabilitation shall be tested in the context of a comprehensive pasture management experiment which the farmers will be involved. (iv) A special problem is the high oxalate concentration in the growing parts of the Setaria leaves which can cause calcaemia in cattle. In a pot experiment which will be run in collaboration with a research team of the UTPL, feeding quality and toxicity of a monotonous diet of Setaria will be tested. Beside the experimental areas, demonstration sites will be installed where regular training workshops will be organized to encourage the farmers to apply the developed rehabilitation and management strategy to their own farms.
Das Projekt "Sub project: Communication and services for the research group 'Reactions in porous media'" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Tübingen, Zentrum für Angewandte Geowissenschaften, Arbeitsgruppe Hydrogeochemie durchgeführt. In order to maintain coherence and establish good collaboration within the research group TP Z has the task to coordinate communication of the partners, establish contact points for outside communication (web page etc.) and the DFG, organize seminars (including invitation of lecturers), provide and distributes funds for guest researchers (travel etc.) and administrate central services available for all participants of the project.
Das Projekt "DFG Priority Program (Schwerpunktprogramm) SPP-1362 Porous metal-organic frameworks" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Dresden, Fachrichtung Chemie und Lebensmittelchemie, Professur für Anorganische Chemie 1 durchgeführt. The priority program concentrates on the synthesis, the physical properties and the specific integration of functionality into Metal-Organic Frameworks (MOFs), a new class of porous materials surpassing significantly the adsorption capacity of established materials such as activated carbons and zeolites. They are characterized by a modular construction principle allowing for a rational design of custom made pore systems. Using suitable building blocks, the integration of specific interactions for molecules inside the framework shall be realized for the storage, sensing, transformation, or separation of molecular species inside MOFs. In this way, new materials for energy storage (for example hydrogen or methane) will be constructed. For sensor materials, a change of physical properties should be used for the detection of molecules. For the chemical transformation, materials are important, having specific active catalytic sites in the framework or the pores. In all cases, the focus is to achieve a basic understanding of the interactions of the framework and the adsorbed or reacting molecules. In this context, the experimental determination of the preferred adsorption sites and the dynamics of molecules inside the pore system are crucial. For this purpose, also modeling using modern theoretic methods is needed. In order to enhance the interdisciplinary exchange between chemists, materials scientists, physicists and engineers, generally only such projects will be funded, providing a synergistic cooperation of two or three PIs with different expertise in the following areas of competence: - Synthesis, structure, and reactivity of MOFs - Physical characterization of molecular interactions and dynamics - Theoretic description, simulation, and modeling - Systems and functions. In the program, the modular construction principles of MOFs are used in a rational way for the design of porous frameworks, with functions defined by the constituting building blocks. For the analysis of adsorption, diffusion, and the reaction of guests inside MOFs, structural changes of the molecules and dynamic processes in the frameworks are monitored. Energetic states of molecules inside MOFs and their dynamics are simulated using theoretic quantum chemical calculations and MD-methods for the interpretation of analytic methods and the prediction of functions. An important issue is the application and development of spectroscopic and diffraction methods for the in situ analysis. In this way, formation mechanisms of MOFs, molecular binding sites and catalytic mechanisms in the frameworks are illuminated. By testing the functionality of MOFs, the priority program evaluates the potential of porous Metal-Organic Frameworks in the areas of storage, recognition, separation, or catalytic transformation of molecules.
Origin | Count |
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Bund | 11 |
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Type | Count |
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Ereignis | 1 |
Förderprogramm | 9 |
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unbekannt | 5 |
License | Count |
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geschlossen | 6 |
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Deutsch | 16 |
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Datei | 1 |
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Keine | 10 |
Webseite | 5 |
Topic | Count |
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Boden | 13 |
Lebewesen & Lebensräume | 16 |
Luft | 5 |
Mensch & Umwelt | 15 |
Wasser | 6 |
Weitere | 16 |