Mit Hilfe von Isozymmarkern wird die genetische Variabilitaet zweier weitverbreiteter Rhizomgraeser untersucht und Populationen verschiedener Standorte auf Sehwermetalltoleranz getestet. Da es sich um vorwiegend vegetativ verbreitende Arten handelt, wird die Bedeutung der sexuellen Reproduktion fuer diese Arten geprueft, und in einem weiteren Ansatz die phaenotypische Plastizitaet, die neben der genotypischen Variabilitaet eine wichtige Rolle bei der Anpassung an unterschiedliche Standorte spielt, untersucht.
Auf der Grundlage von genetischen Inventuren soll von unserer Arbeitsgruppe geklaert werden, ob die unterschiedlichen physiologischen Reaktionen einzelner Waldbaumindividuen (Fichten und Buchen) gegenueber Pathogenbefall mit Phytophtoraspezies, sowie einzelnen abiotischen Stressfaktoren (erhoehte CO2-, Ozon- und Stickstoffkonzentrationen) auf Unterschiede in der vorhandenen genetischen Information zurueckzufuehren sind. Zu diesem Zweck werden einerseits klassische Isoenzymmarker fuer einige Genprodukte des Grundstoffwechsels eingesetzt. Andererseits erfolgt fuer die Fichte eine Erweiterung des verfuegbaren DNA-Markerspektrums durch Etablierung kodominanter Marker, die bisher nicht analysierte Kerngenomabschnitte identifizieren und zwischen homozygoten und heterozygoten Individuen am untersuchten Locus unterscheiden. Darueber hinaus wird die Wirt-Pathogenwechselwirkung auf der Grundlage eines fuer Phytophtora citricola-spezifischen PCR-Markers studiert, wobei sich mit dieser Technik eventuell pathogentolerante Buchengenotypen herausfinden lassen.
Ziel dieser Untersuchungen an den beiden Eichenarten ist: 1) mit Hilfe von Isoenzymgenmarkern die beiden auf rheinland-pfaelzischen Flaechen begruendeten Herkunftsversuche mit verschiedenen deutschen und europaeischen Herkuenften genetisch zu charakterisieren und die genetischen Besonderheiten zu erfassen; (2) daraus Erkenntnisse fuer die Nutzung solcher genetischer Strukturen fuer eine praxisrelevante Herkunftsdifferenzierung zu gewinnen.
Eine Reihe von Dauerbeobachtungsflaechen wurden in adulten Eichenbestaenden eingerichtet, in denen regelmaessig phaenotypische Merkmale zur Vitalitaetseinschaetzung und phytopathologische Daten erhoben werden. Ebenso ist die genetische Charakterisierung der Eichen mit Isoenzymmarkern ein Bestandteil dieser Untersuchungen. Der Zusammenhang zwischen phaenotypischen Eigenschaften (Wuchs- und Resistenzmerkmalen) und genetische Struktur wird zusaetzlich in Halbgeschwisterfamilien auf Versuchsflaechen und in Naturverjuengung untersucht.
Basierend auf Erkenntnissen juengster nationaler und internationaler Fachkonferenzen und Literaturuebersichten sowie weiterer experimenteller Untersuchungen sollen moegliche Massnahmen und Arbeitsstrategien zur Abwehr schaedlicher Auswirkungen des Problemkomplexes 'Saurer Niederschlaege' unter Abgrenzung anderer Einflussfaktoren erarbeitet werden. Das Vorhaben ist in folgende experimentelle Teilprojekte gegliedert: Anpassungsmassnahmen (Resistenzzuechtung u.ae.), Kompensationsmassnahmen (Kalkung u.ae.) und Boden-Grundwasser-Modelle. In koordinierenden Fachgespraechen sollen Strategien zur Minderung der Schadwirkungen in terrestrischen Oekosystemen entwickelt werden. Untersucht werden soll die Selektionswirkung in Fichtenbestaenden im Hinblick auf Anpassungsmassnahmen durch Resistenzfaktoren.