In den kommenden Jahren müssen Kommunen eine Planung für ihre Fernwärmenetze vorlegen. Zeitgleich läuft die Transformation der öffentlichen Wärmeversorgung von ihrer überwiegend fossilen Grundlage hin zu erneuerbaren Energien, z. B. mithilfe der Verwendung von Wärmepumpen. Das Umweltbundesamt (UBA) rät Kommunen, bei ihrer Wärmeplanung gleich eine sinnvolle Kälteplanung mitzudenken. UBA -Präsident Dirk Messner: „Den Kommunen bietet sich hier die einmalige Gelegenheit, Wärme- und Kälteversorgung integriert zu planen und dadurch Synergien zu realisieren und Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Wärmepumpen können Wohnungen beheizen und gleichzeitig Gewerbe und Industrie mit Kälte versorgen.“ Deutschlandweit sind 6,1 Millionen Haushalte an die Fernwärmeversorgung angeschlossen, was gut 14 Prozent aller Haushalte entspricht. Auch Industriebetriebe und Gewerbeimmobilien bekommen Wärme leitungsgebunden bereitgestellt, manche erhalten auch Kälte für Prozesse oder Gebäudekühlung über Kältenetze. Wie bei der Wärme kann auch Kälte oft zentral kostengünstiger und mit geringerem Energieeinsatz verglichen mit einer verbraucherindividuellen Versorgung bereitgestellt werden. Bis Juni 2026 müssen bestehende Gemeindegebiete mit mehr als 100.000 Einwohnern eine Planung für ihre Fernwärmenetze vorlegen, bis Juni 2028 muss dies in Kommunen bis 100.000 Einwohnern erfolgen. Um die Fernwärmeversorgung entsprechend der deutschen Klimaziele weiterzuentwickeln, muss ein massiver Umbau auf der Basis erneuerbarer Energien erfolgen. Wie auch bei der gebäudeindividuellen Beheizung spielen dabei elektrisch angetriebene Wärmepumpen eine wesentliche Rolle. Wärmepumpen können auch als Kältemaschine genutzt werden, entweder parallel zur Wärmeerzeugung im Winter oder im Sommer ausschließlich für die Deckung von Kältebedarfen, wenn wenig Wärme nachgefragt wird. Durch die zentrale Kopplung von Wärme- und Kälteversorgung können Synergien erschlossen und dadurch Kosten und Treibhausgasemissionen vermieden werden, auch durch die Nutzung umweltfreundlicher natürlicher Kältemittel. Es empfiehlt sich daher, die kommunale Wärmeplanung um eine Kälteplanung zu ergänzen. Forschungsprojekt zur nachhaltigen Kälte- und Wärmeversorgung Um Kommunen bei den Planungsarbeiten zu unterstützen und die Vorteile der zentralen Kälteversorgung aufzuzeigen, hat das Umweltbundesamt das Forschungsprojekt „Nachhaltige Kälte- und Wärmeversorgung urbaner Räume“ beim Institut für Ressourceneffizienz und Energiesysteme (IREES) und dem Institut für Energie- und Umweltforschung (ifeu) in Auftrag gegeben. Das Projekt soll Umweltentlastungen beziffern, die durch den Ausbau von Kältenetzen und deren Kopplung mit Wärmenetzen erzielt werden können. Bestehende Kältenetze und -bedarfe werden identifiziert und analysiert, um auf dieser Grundlage vor dem Hintergrund des sich erwärmenden Klimas die Ausbaupotentiale zu ermitteln und die langfristige Bedeutung zu bewerten. Überprüft und erweitert werden die gewonnenen Erkenntnisse durch die Einbindung von Akteuren rund um die leitungsgebundene Kälteversorgung wie Stadtwerke, Fachfirmen, Genehmigungsbehörden und Sachverständige. Kommunen mit Kältenetzen oder solche, die die Errichtung eines Kältenetzes in Erwägung ziehen, sind eingeladen, sich mit ihren Erfahrungen und Hinweisen in die Untersuchung einzubringen.
Beitrag zur europäischen Energieeffizienz-Richtlinie (Direktive 2012/27/EU, EnEff-RL) Artikel 14 Anhang VIII Teil I 3a. Vier Dashboards zu den Themen: Darstellung der ermittelten Wärme- und Kältebedarfsgebiete in Deutschland. Darstellung der Wärmedichte in Deutschland. Darstellung des Nutzenergiebedarfs für Kälte in Wohngebäuden und GHD. Darstellung des Nutzenergiebedarfs für Raumwärme und Warmwasser in den Sektoren Wohngebäuden und GHD.
Das Projekt "Deutsche Beteiligung am und Koordinierung des IEA-ECBCS Annex 49: 'Low Exergy Systems for High-Performance Buildings and Communities'" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie. Es wird/wurde ausgeführt durch: Fraunhofer-Institut für Bauphysik.Das vorrangige Ziel dieses Projektes ist die Entwicklung von Konzepten zur Reduktion des Exergiebedarfs, des Bedarfs an hochwertigen Energieträgern, in Gebäuden und deren Versorgungssystemen. Die Notwendigkeit zu einem noch effektiveren Umgang mit Energie in Gebäuden ist unbestreitbar. Dabei konzentrieren sich die Arbeiten im Einzelnen auf die Nutzung des Exergiekonzeptes zur Entwicklung von Berechnungswerkzeugen, Richtlinien, Empfehlungen und Hintergrundmaterialien für Planer und Entscheidungsträger in den Sektoren Immobilienwirtschaft, Energieerzeugung und aus der Politik. Ein weiterer Punkt ist die Entwicklung von kosteneffizienten Maßnahmen zur Energie-/Exergiebedarfsreduzierung von sanierten und neuen Gebäuden, sowie die Entwicklung eines Analyseverfahrens auf der Basis des Exergiekonzeptes für die Energieversorgung von Gebäuden. Neben dem Hauptprodukt des ECBCS Annex 49, einem Ratgeber und Handbuch für die exergetische Optimierung von Gebäuden und Versorgungsstrukturen, bei gleichzeitiger Sicherstellung eines hohen Komforts für die Nutzer der Gebäude, werden darauf aufbauende Planungsrichtlinien erarbeitet.
Das Projekt "Errichtung einer Kraft-Waerme-Kaelte-Kopplungsanlage auf der energetischen Basis kaltgepresstes Rapsoel im Mischbetrieb mit leichtem Heizoel als Demonstrationsanlage im Kreiskrankenhaus Wolgast" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft. Es wird/wurde ausgeführt durch: Landkreis Ostvorpommern, Kreiskrankenhaus Wolgast.Beim Umbau des Kreiskrankenhauses Wolgast soll im Rahmen der Rekonstruierung der Strom- Wärme- und Kälteversorgungsanlagen eine innovative pflanzeölbetriebene Kraft-Wärme-Kälte-Kopplungsanlage errichtet werden. Das aus 2 Modulen bestehende Motorheizkraftwerk soll mit überwiegend kaltgepreßtem Rapsöl bei Zumischung von leichtem Heizöl betrieben werden. Die wissenschaftliche Begleitung des Demonstrationsvorhabens erfolgt durch das Institut für Energie- und Umwelttechnik an der Universität Rostock.Das Projekt wird als Zuweisung des Bundes an das Land Mecklenburg-Vorpommern durchgeführt. Aufgrund verschiedener technischer Sachverhalte war seitens des Landes eine Verlängerung des Projektes erforderlich, ohne das zusätzliche Bundesmittel gezahlt wurden. Das Projekt ist damit noch nicht abgeschlossen, ein vom BMVEL freigegebener Abschlußbericht liegt somit nicht vor.