Was sind Jodtabletten? Hochdosierte Jodtabletten enthalten nicht-radioaktives Jod. Jodtabletten werden nach einem Reaktorunfall an die betroffene Bevölkerung verteilt oder sind in einem möglichen Evakuierungsgebiet bereits vorverteilt worden. Sie können sich auch selbst Tabletten rezeptfrei in (Online-) Apotheken kaufen. Die Tabletten sättigen die Schilddrüse mit nicht-radioaktivem Jod und verhindern so, dass die Schilddrüse radioaktives Jod aufnimmt. Man nennt das auch " Jodblockade ". Die gewünschte Wirkung wird nur erreicht, wenn die Tabletten zum richtigen Zeitpunkt eingenommen werden. Werden Jodtabletten zu früh eingenommen, kann das nicht-radioaktive Jod schon wieder abgebaut sein, wenn radioaktives Jod in der Luft ist. Der Schutz bestünde dann zu früh und wäre nicht ausreichend. Werden Jodtabletten zu spät eingenommen, kann radioaktives Jod zuvor bereits von der Schilddrüse aufgenommen worden sein. Der Schutz käme dann zu spät. Nehmen Sie Jodtabletten nur nach ausdrücklicher Aufforderung durch die Katastrophenschutzbehörden ein – und nur in der von den Behörden genannten Dosis . Werden Jodtabletten zum richtigen Zeitpunkt eingenommen, schützen sie vor einem erhöhten Schilddrüsenkrebs- Risiko . Publikationen Radiologischer Notfall - So schützen Sie sich PDF 4 MB
Wer sollte Jodtabletten einnehmen? Kinder und Jugendliche (und Erwachsene bis 45). Die kindliche Schilddrüse ist besonders anfällig, da sie während des Wachstums des Kindes besonders viele Hormone produziert. Die Aufnahme von radioaktivem Jod in die kindliche Schilddrüse führt zu einer höheren Belastung als bei Erwachsenen (durch Größenunterschied der Drüsen). Vorrätig sind ausreichend Jodtabletten, um innerhalb der ganzen Bundesrepublik Deutschland Kinder und Jugendliche (und Erwachsene bis 45 Jahre) mit Jodtabletten zu versorgen. Neben Kindern und Jugendlichen Erwachsene bis 45 Jahre, Schwangere und Stillende. Erwachsene sind weniger stark gefährdet als Kinder, trotzdem wird die Einnahme von Jodtabletten empfohlen. Ab der 12. Schwangerschaftswoche nimmt auch das ungeborene Kind in seiner Schilddrüse Jod auf. Jod wird während der Stillzeit in individuell unterschiedlicher Menge in die Muttermilch abgegeben (um Ihr Kind zu schützen wird deshalb empfohlen, dass es zusätzlich Jod einnimmt, da eine ausreichende Jodblockade beim Säugling sonst nicht sichergestellt ist). Erwachsene über 45 Jahre sollten die Jodtabletten nicht einnehmen. Mit steigendem Alter treten häufiger Stoffwechselstörungen der Schilddrüse auf. Durch die hohe Menge an nicht-radioaktivem Jod kann es zu starken Nebenwirkungen kommen. Mit steigendem Alter nimmt die Wahrscheinlichkeit, an Schilddrüsenkrebs durch ionisierende, also sehr energiereiche Strahlung zu erkranken, stark ab. Publikationen Radiologischer Notfall - So schützen Sie sich PDF 4 MB
Die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt hat 2016 die Zuständigkeit für das Thema „Strahlenschutzvorsorge“ übernommen. Sie ist damit auch zuständig für die Planung des Landes Berlin für den Fall, dass eine große kerntechnische Anlage havariert und es dadurch zu einer nicht unerheblichen Freisetzung von radioaktiven Stoffen in die Umwelt kommt. In der näheren Umgebung einer havarierten kerntechnischen Anlage besteht immer eine sehr ernsthafte akute Gesundheitsgefährdung für die Bevölkerung, und dies ist je nach den Wind- und Wetterverhältnissen auch für die weitere Umgebung bis etwa 100 km Entfernung zu erwarten. Zum Schutz der Bevölkerung können die zuständigen Behörden in diesen hochbetroffenen Gebieten eine oder mehrere der drei Maßnahmen des Katastrophenschutzes ergreifen: Anordnung zum Verbleiben im Haus, Empfehlung zur Einnahme von Iodtabletten und Evakuierung. Die Erhöhung der Umweltradioaktivität nimmt mit zunehmender Entfernung vom Schadensort ab, eine deutliche Erhöhung der Umweltradioaktivität ist aber im Umkreis von hunderten von Kilometern möglich. Es muss jedoch auch in weniger betroffenen Gebieten das Ziel sein, dass die zusätzliche Belastung durch ionisierende Strahlung für die dort lebenden Menschen möglichst gering bleibt. Damit dies gelingt müssen die zuständigen Behörden die Situation fortlaufend beobachten, bewerten und die Bevölkerung informieren, so dass die Menschen die daraus abgeleiteten Verhaltensempfehlungen für sich umsetzen können. Diesem Ansatz ist die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt bei der Überarbeitung der Planung gefolgt, die nun einprägsam als „Strahlenschutzvorsorgeplan“ bezeichnet wird: Dieser Plan präsentiert sich in der Textfassung nun nicht mehr als rein behördliche Notfallplanung, sondern es wurde zusätzlich eine leicht verständliche Broschüre für die Bürgerinnen und Bürger mit zahlreichen erklärenden Grafiken geschrieben. Denn gut verständliche Informationen ermöglichen, dass sich die Bürgerinnen und Bürger im Notfall bestmöglich schützen können. Der Strahlenschutzvorsorgeplan beschreibt das zugrunde gelegte Szenario. gibt grundlegende Informationen zur Ausbreitung von Schadstoffen in der Atmosphäre und zu den Belastungspfaden für Menschen. erläutert, wie mit Modellrechnungen und Messungen die radiologische Lage ermittelt und vorhergesagt wird. beschreibt das System des radiologischen Notfallschutzes in Deutschland, in dem Bund und Länder eng zusammenarbeiten. stellt dar, wie die Behörden im Ereignisfall arbeiten und gibt Rat, wie jede und jeder selbst die Aufnahme radioaktiver Substanzen vermeiden oder zumindest möglichst stark verringern kann.
Aufgaben von Bund, Ländern und Betreibern im radiologischen Notfallschutz Kommt es in einem deutschen Kernkraftwerk zu einem radiologischen Notfall , muss dessen Betreiber sofort die zuständigen Behörden informieren. Sie werden – wie bei allen denkbaren radiologischen Notfällen – schnellstmöglich aktiv, um die Bevölkerung rechtzeitig und wirkungsvoll zu schützen. In einem Notfall bildet das Bundesumweltministerium zusammen mit verschiedenen Bundesbehörden das Radiologische Lagezentrum des Bundes. Für diesen Krisenstab fasst das BfS in einem radiologischen Lagebild alle wichtigen Informationen zum Unfallgeschehen zusammen, bewertet die Auswirkungen auf die betroffene Bevölkerung und die Umwelt und empfiehlt alle notwendigen Schutzmaßnahmen. Die Länder stimmen sich mit dem Bund über diese Vorschläge ab und führen die Maßnahmen bei Bedarf durch. Unter dem Begriff "radiologischer Notfallschutz" versteht man den Schutz der Bevölkerung vor den Auswirkungen von radiologischen Ereignissen. Radiologische Ereignisse sind beispielsweise Notfälle in Kernkraftwerken und anderen kerntechnischen Anlagen, Transportunfälle und Terroranschläge ("schmutzige Bomben"). Anlageninterner Notfallschutz: Aufgabe des Anlagenbetreibers In einer kerntechnischen Anlage - wie zum Beispiel einem Kernkraftwerk - ist der Betreiber für die Sicherheit der Anlage verantwortlich. Der anlageninterne Notfallschutz umfasst alle technischen und organisatorischen Maßnahmen, die innerhalb der kerntechnischen Anlage dafür sorgen sollen, dass keine gefährlichen Mengen radioaktiver Stoffe in die Umwelt gelangen können. Kommt es trotz allem zu einem radiologischen Notfall , muss der Betreiber unverzüglich die zuständigen Behörden von Bund, Ländern und Kommunen benachrichtigen (für die Aufsicht von kerntechnischen Anlagen sind meist die Umweltministerien in den Ländern und das Bundesumweltministerium zuständig). Anlagenexterner Notfallschutz: Aufgabe von Bund, Ländern und Kommunen Für den anlagenexternen Notfallschutz sind staatliche Behörden verantwortlich. Sie leiten auf Basis einer Bewertung der radiologischen Lage durch das Radiologische Lagezentrum des Bundes ( RLZ-Bund ) schnellstmöglich die notwendigen Notfallschutzmaßnahmen für die Bevölkerung ein. Dadurch sollen die Bevölkerung und die Umwelt außerhalb einer kerntechnischen Anlage vor gefährlichen Mengen radioaktiver Stoffe geschützt werden. Das Radiologische Lagezentrum des Bundes als Krisenstab Im Falle eines Notfalls mit radiologischen Folgen für Mensch und Umwelt bildet der Bund unter Leitung des Bundesumweltministeriums einen Krisenstab, das Radiologische Lagezentrum des Bundes . Kommt es zu einem radiologischen Notfall von überregionaler Bedeutung, stellt das Radiologische Lagezentrum des Bundes unter anderem Bundes- und Länderbehörden ein einheitliches Lagebild zur radiologischen Situation zur Verfügung. Zudem koordiniert es radiologische Messungen, empfiehlt Schutzmaßnahmen und informiert die Bevölkerung. Als Beratergremien des Bundesumweltministeriums unterstützen die Reaktor-Sicherheitskommission ( RSK ) und die Strahlenschutzkommission ( SSK ) das Radiologische Lagezentrum bei der Empfehlung von Schutzmaßnahmen. Darüber hinaus arbeitet das RLZ-Bund eng mit den Ländern zusammen. Bundesländer führen frühe Schhutzmaßnahmen durch In einem radiologischen Notfall stimmen sich die Länder mit dem Bund über notwendige frühe Schutzmaßnahmen (früher: "Katastrophenschutzmaßnahmen") ab und führen diese durch. Die Katastrophenschutzbehörden der Länder veranlassen zum Beispiel, dass die Bevölkerung im Haus bleibt und Fenster und Türen schließt, um die Dosis durch externe Strahlung und Inhalation zu vermindern. Reicht dies nicht aus, wird die betroffene Bevölkerung evakuiert. Darüber hinaus organisieren sie die Verteilung von hochdosierten Jodtabletten , deren Einnahme bei Kindern und Erwachsenen Schilddrüsenkrebs vorbeugen soll. Das Technische Hilfswerk ( THW ), die Polizei, die Feuerwehr und verschiedene Hilfsorganisationen unterstützen die Länderbehörden. Nachdem die radioaktive Wolke abgezogen ist, verbleiben radioaktive Stoffe auf dem Boden und in der Nahrung. Die Länder ermitteln dann die Kontamination von Nahrungs- und Futtermitteln durch Probenahme und Messungen. Sämtliche Ergebnisse werden an das Integrierte Mess- und Informationssystem zur Überwachung der Umweltradioaktivitä t ( IMIS ) übermittelt. Längerfristige Maßnahmen nach einem radiologischen Notfall Um die längerfristige Strahlenbelastung der Bevölkerung nach einem radiologischen Notfall so gering wie möglich zu halten, steht den Behörden eine "Loseblattsammlung zu Schutzmaßnahmen bei radiologischen Notfällen" zur Verfügung. Diese wurde zusammen durch Bundesumweltministerium (BMUKN), das BfS und die Gesellschaft für Reaktorsicherheit (GRS) entwickelt. Erkenntnisse aus dem Unfall in Fukushima sind eingeflossen. Die Loseblattsammlung enthält eine Sammlung möglicher langfristiger Maßnahmen nach einem radiologischen Notfall , wie zum Beispiel das Abtragen von Oberboden oder die Dekontamination von Flächen mit Hochdruckreinigern. Die Maßnahmen sollen gewährleisten, dass zum Beispiel evakuierte Menschen wieder in sichere Aufenthaltsbereiche zurückkehren können. Medien zum Thema Mehr aus der Mediathek Wie funktioniert Notfallschutz? Welche Szenarien gibt es für den radiologischen Notfall ? Wer macht im Ernstfall was? Das BfS klärt auf - in Videos, Grafiken und Broschüren. Stand: 30.06.2025
Wie verhalte ich mich bei einer Freisetzung von radioaktiven Stoffen? Befinden Sie sich im Haus, dann bleiben Sie im Gebäude. Schließen Sie Fenster und Türen. Nehmen Sie gefährdete Passant*innen vorübergehend bei sich auf. Nehmen Sie rechtzeitig nach Empfehlung der Behörden Jodtabletten ein. Diese verhindern, dass sich über die Atmung eingenommenes radioaktives Jod in der Schilddrüse anreichert. Kinder sollten nicht im Freien spielen. Verzichten Sie auf Lebensmittel, die im Freien wachsen. Schalten Sie Ventilatoren und Klimaanlagen aus, schließen Sie Lüftungsschlitze der Fensterrahmen. Gehen Sie möglichst in den Keller oder in einen innen liegenden Raum und informieren Sie sich über Radio, Fernsehen oder im Internet auf den offiziellen Behördenseiten über die aktuelle Lage. Befinden Sie sich im Freien, dann suchen Sie das nächste geschlossene Gebäude auf. Sollte es nicht möglich sei, ein geschlossenes Gebäude aufzusuchen: Achten Sie auf Durchsagen von Polizei oder Feuerwehr. Atmen Sie möglichst durch einen Atemschutz (FFP2 oder FFP3), zumindest durch ein Taschentuch. Tragen Sie Schutzkleidung, etwa wasserdichte Regenkleidung. Wenn Sie annehmen, kontaminiert zu sein, legen Sie beim Betreten des Gebäudes Bekleidung und Schuhe ab. Verpacken Sie alles in Plastikbeuteln und legen Sie sie, sofern möglich, vor dem Gebäude ab. Waschen Sie zunächst Kopf, Hände und andere unbedeckte Körperflächen gründlich mit fließendem Wasser. Erst danach ist eine Dusche empfehlenswert. Befinden Sie sich im Auto, schalten Sie die Belüftung aus und schließen Sie die Fenster. Suchen Sie das nächste geschlossene Gebäude auf. Solange Sie sich im Auto befinden, informieren Sie sich über Radio (Sender mit Verkehrsfunk), und befolgen Sie die Anweisungen der Behörden und Einsatzkräfte. Publikationen Radiologischer Notfall - So schützen Sie sich PDF 4 MB
Sollen und dürfen Schwangere Jodtabletten einnehmen? Ja, unabhängig vom Lebensalter. Jod schadet weder Ihnen noch Ihrem ungeborenen Kind. Sie brauchen es sogar zur Hormonproduktion. Jod wird etwa ab der 12. Schwangerschaftswoche über die Plazenta an das ungeborene Kind abgegeben. Das ungeborene Kind erhält somit einen Schutz vor radioaktivem Jod. Ja. Schwangere sollten aber nur einmal die Dosis von zwei Jodtabletten (130 mg Kaliumiodid) einnehmen. Schwangere sollten ihren Arzt über die Jod-Einnahme informieren. Der Arzt wird daraufhin die Schilddrüse des Neugeborenen besonders im Auge behalten. Publikationen Radiologischer Notfall - So schützen Sie sich PDF 4 MB
Werden die Menschen, die nicht evakuiert werden können/wollen, sterben? Nein, für Menschen, die nicht evakuiert werden können oder wollen, gibt es weitere Schutzmaßnahmen (Aufenthalt in Gebäuden, Einnahme von Jodtabletten ), die die Strahlenbelastung soweit reduzieren können, dass eine akute Strahlenkrankheit nicht mehr auftreten kann. Eine akute Strahlenkrankheit bzw. Tod durch akutes Strahlensyndrom ist bei einem Kernkraftwerksunfall höchstens in unmittelbarer Nähe des Unfallorts zu erwarten. Beispielsweise ist dies beim Unfall in Tschornobyl (russ. Tschernobyl) 1986 nur bei Personen aufgetreten, die sich auf dem Gelände des Kernkraftwerkes befanden. Beim Reaktorunfall in Fukushima 2011 gab es keine Fälle akuter Strahlenkrankheit bzw. ist niemand durch die direkte Strahleneinwirkung verstorben. Die wichtigsten weiteren Maßnahmen zum Schutz der Menschen sind der Aufenthalt in Gebäuden und die Einnahme von Jodtabletten. Nach dem Durchzug der radioaktiven Wolke kann die Bevölkerung auch noch nachträglich evakuiert werden, um die Strahlenbelastung zu verringern und das Risiko für Langzeitfolgen ( Krebserkrankungen ) zu verringern. Wichtig ist es, den behördlichen Anweisungen und Empfehlungen Folge zu leisten. Publikationen Radiologischer Notfall - So schützen Sie sich PDF 4 MB
Wie wirken Jodtabletten? Jodtabletten sättigen die Schilddrüse mit nicht-radioaktivem Jod. Die Menge an Jod in den Tabletten ist so hoch, dass die Schilddrüse kein weiteres Jod mehr aufnimmt. Für einen größtmöglichen Schutz sollten Sie die Jodtabletten zum richtigen Zeitpunkt nehmen, da die Wirkung sonst entweder zu spät einsetzt oder das nicht-radioaktive Jod der Jodtabletten schon wieder ausgeschieden wurde. Sie werden von den Katastrophenschutzbehörden zum richtigen Zeitpunkt aufgefordert, die Tabletten einzunehmen. Jodtabletten verringern das Risiko , an Schilddrüsenkrebs zu erkranken. Die Schilddrüse braucht Jod, um wichtige Schilddrüsenhormone herzustellen. Der Körper kann nicht zwischen normalem „gesunden“ und radioaktivem Jod unterscheiden. Die Tabletten verhindern durch eine Jodsättigung der Schilddrüse die Aufnahme radioaktiven Jods. Jodtabletten können nicht vor anderen Folgen von Strahlung schützen. Die Jodblockade schützt nur vor einem erhöhten Risiko an Schilddrüsenkrebs zu erkranken. Die Tabletten schirmen den Körper nicht von der Strahlung ab, sondern schützen ihn nur vor der Einlagerung radioaktiven Jods in der Schilddrüse. Für Ihre weitere Sicherheit befolgen Sie die Anweisungen der Katastrophenschutzbehörden. Publikationen Radiologischer Notfall - So schützen Sie sich PDF 4 MB
Welche Schutzmaßnahmen sind für radiologische Notfälle geplant? Die wichtigsten Schutzempfehlungen sind „Aufenthalt in Gebäuden“, „Evakuierung“ und „Einnahme von Jodtabletten“. Die Entscheidung darüber treffen die Katastrophenschutzbehörden vor Ort. Die Einnahme von Jodtabletten ist eine ergänzende Maßnahme. Auch wenn Ihnen empfohlen wird, im Haus zu bleiben oder Sie evakuiert werden, bieten Jodtabletten zusätzlichen Schutz. Die geplanten Schutzempfehlungen der lokalen Katastrophenschutzbehörden richten sich nach der Schwere des Unfalls, der Entfernung des Kernkraftwerkes und der Zugrichtung der radioaktiven Wolke. Bis zu einem Umkreis von 5 km um den Ort der Freisetzung können alle drei Schutzempfehlungen ausgesprochen werden (umgesetzt nach spätestens 6 Stunden). Bis zu 20 km können alle drei Schutzempfehlungen ausgesprochen werden (umgesetzt nach spätestens 24 Stunden). Bis zu 100 km kann die Einnahme von Jodtabletten und Aufenthalt in Gebäuden empfohlen werden. Im ganzen Staatsgebiet kann die Einnahme von Jodtabletten für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sowie Schwangeren empfohlen werden. Für Sie bzw. Ihren Aufenthaltsort besteht keine Gefahr , wenn Ihnen keine Schutzmaßnahme empfohlen wird. Bitte folgen Sie den Anweisungen und Empfehlungen der Behörden und Einsatzkräfte. Je nach Verlauf des Unfalls kann es sicherer sein, im Haus zu verbleiben als zu evakuieren. Gebäude – insbesondere Kellerräume und innenliegende Räume ohne Fenster - schützen Sie und Ihre Kinder weitgehend vor der von radioaktiven Stoffen ausgehenden Strahlung und reduzieren auch das Einatmen von radioaktiven Stoffen . Publikationen Radiologischer Notfall - So schützen Sie sich PDF 4 MB
Ich wohne direkt außerhalb des Evakuierungsgebietes, bin ich sicher? Wenn Sie außerhalb des Evakuierungsgebietes leben, ist die Strahlung bei den meisten Notfällen so gering, dass eine Evakuierung nicht notwendig ist. Nur in Ausnahmefällen können bei einem Notfall auch noch in diesen Gebieten Evakuierungen notwendig werden, dies wird von den zuständigen Behörden im Notfall genau geprüft und ggf. an die betroffene Bevölkerung kommuniziert. Bitte verfolgen Sie die aktuellen Entwicklungen und folgen Sie den Anweisungen der Behörden. Die Lage kann sich – beispielsweise je nach Entwicklung der Wetterlage – ändern. Auch außerhalb des Evakuierungsgebietes können Schutzmaßnahmen ggf. notwendig werden, wie z.B. Aufenthalt in Gebäuden und Einnahme von Jodtabletten Für Sie besteht an Ihrem Aufenthaltsort keine Gefahr , wenn Ihnen von der Katastrophenschutzbehörde keine Schutzmaßnahme empfohlen wird. Publikationen Radiologischer Notfall - So schützen Sie sich PDF 4 MB
Origin | Count |
---|---|
Bund | 30 |
Land | 5 |
Type | Count |
---|---|
Chemische Verbindung | 5 |
Gesetzestext | 5 |
Text | 3 |
unbekannt | 25 |
License | Count |
---|---|
geschlossen | 34 |
offen | 1 |
Language | Count |
---|---|
Deutsch | 35 |
Englisch | 7 |
Resource type | Count |
---|---|
Dokument | 5 |
Keine | 22 |
Unbekannt | 1 |
Webseite | 9 |
Topic | Count |
---|---|
Boden | 15 |
Lebewesen und Lebensräume | 24 |
Luft | 17 |
Mensch und Umwelt | 35 |
Wasser | 13 |
Weitere | 24 |