Gemeinsame Pressemitteilung von Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) und Umweltbundesamt (UBA) Umwelt- und Klimaschutz sind trotz vielfältiger Krisen weiterhin wichtig Die überwiegende Mehrheit der Deutschen spürt die negativen Folgen der Klimakrise bereits deutlich und hält Maßnahmen zur Anpassung für erforderlich. Das zeigt die Umweltbewusstseinsstudie 2022 von Umweltbundesamt (UBA) und Bundesumweltministerium (BMUV). Auch wenn andere Krisen, wie der Angriffskrieg gegen die Ukraine und die Inflation, stärker im Vordergrund stehen, bleibt der Schutz von Umwelt und Klima ein wichtiges Thema für die Menschen in Deutschland. Eine sehr klare Mehrheit befürwortet zudem den umwelt- und klimafreundlichen Umbau der deutschen Wirtschaft. Wichtig ist den Befragten dabei aber, dass die Transformation sozialverträglich erfolgt und besonders betroffene Regionen gezielt unterstützt werden. Die Folgen der Klimakrise, die inzwischen auch in Deutschland stark spürbar sind, machen den Menschen in Deutschland große Sorgen. So nehmen 85 Prozent der Befragten bereits sehr starke oder starke Auswirkungen des Klimawandels in Form von anhaltender Trockenheit, Niedrigwasser und Dürren wahr. Entsprechend hoch ist der Stellenwert von Anpassungs- und Schutzmaßnahmen: Gut zwei Drittel der Befragten sehen es etwa als sehr wichtig an, Wälder zu Mischwäldern umzubauen, die gegen Trockenheit robust sind. Bei der Frage nach möglichen Gesundheitsgefahren zeigt sich im Zeitvergleich eine deutliche Zunahme: Sagten 2016 noch 59 Prozent der Befragten, dass die Klimafolgen ihrer Gesundheit äußerst stark oder stark schaden können, sind es im Jahr 2022 bereits 73 Prozent. Bundesumweltministerin Steffi Lemke: „Die vergangenen Jahre zeigen sehr deutlich: Die Wetterextreme nehmen zu – mit erheblichen negativen Wirkungen auf die Umwelt, die Wirtschaft und auch auf die Gesundheit der Menschen. Das zwingt uns, vorzusorgen und uns an die Folgen der Klimakrise anzupassen. Deshalb hat die Bundesregierung das erste bundesweite Klimaanpassungsgesetz auf den Weg gebracht. Es soll erstmals einen verbindlichen Rahmen für Bund, Länder und Kommunen schaffen und uns zum Beispiel durch Strategien für kühlere Städte und mehr Beschattung schützen. Mit dem Nationalen Hitzeschutzplan, der Wasserstrategie und dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz gibt es drei weitere Bausteine, die uns helfen, die negativen Folgen der Klimakrise für Mensch und Umwelt zu mildern." Bei den umweltpolitischen Handlungsbedarfen steht für die Befragten das Thema Plastikmüll ganz oben auf der Liste: Eine große Mehrheit von 75 Prozent hält die Verringerung von Plastikmülleinträgen in die Natur für eine zentrale Aufgabe der Politik. 72 Prozent der Befragten finden es zudem sehr wichtig, die Kreislaufwirtschaft zu fördern, also Rohstoffe und Güter stärker wiederzuverwerten und eine lange Produktnutzung zu fördern. Dazu Steffi Lemke: „Gegen die weltweite Plastikvermüllung wollen wir international bis 2024 ein rechtlich verbindliches Abkommen erreichen. National habe ich bereits ein Gesetz vorgestellt, das überflüssige Verpackungen vermeiden und ökologisch vorteilhafte Mehrwegverpackungen stärken soll - unter anderem durch verbesserte Rückgabemöglichkeiten für Mehrwegflaschen und ein größeres Mehrwegangebot für To-Go-Verpackungen.“ Beim Schwerpunktthema der Studie, dem umwelt- und klimafreundlichen Umbau der deutschen Wirtschaft, zeigt sich, dass eine überwältigende Mehrheit von 91 Prozent der Befragten dieses Ziel unterstützt. Dazu sagt UBA -Präsident Dirk Messner: „Es ist enorm wichtig, dass eine so deutliche Mehrheit den ökologischen Wirtschaftsumbau grundsätzlich befürwortet. Die Dekarbonisierung der Wirtschaft ist unerlässlich, wenn wir die Klimaschutzziele einhalten und unseren Beitrag dazu leisten wollen, einen gefährlichen Klimawandel jenseits der Zwei-Grad-Grenze zu verhindern." Die Ergebnisse zeigen aber auch, dass der Wirtschaftsumbau zum Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen bei vielen Bürgerinnen und Bürgern Unsicherheit , Sorgen um den gesellschaftlichen Zusammenhalt sowie Angst vor einem sozialen Abstieg hervorruft. So befürchten drei Viertel der Befragten, dass die ökologische Transformation die Schere zwischen Arm und Reich in Deutschland vergrößert. Rund 40 Prozent haben Angst vor einem sozialen Abstieg aufgrund des Umbaus der Wirtschaft. „Der ökologische Wirtschaftsumbau muss sozialverträglich erfolgen, wenn wir die Menschen auf dem Weg dorthin nicht verlieren wollen“, sagt Dirk Messner. „Konkret bedeutet das zum Beispiel, die CO2 -Bepreisung durch ein Klimageld sozial auszugestalten oder auch berufliche Perspektiven für Menschen aus unteren Einkommensgruppen und aus strukturschwachen Gebieten zu schaffen. Wir müssen deutlicher machen, dass nachhaltiges Wirtschaften eine Job-Maschine werden kann." Die Befragungsergebnisse unterstreichen dies: Jeweils mehr als 80 Prozent der Befragten sind dafür, dass der Staat stark betroffene Regionen beim Umbau zu einer umwelt- und klimafreundlichen Wirtschaft unterstützt und erforderliche Weiterbildungen und Umschulungen finanziert. Dirk Messner: „Den Umbau sollte der Staat auch aus ökonomischen Gründen forcieren. Je länger wir die notwendigen Maßnahmen hinauszögern, umso mehr wächst die Gefahr, dass die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft auf wichtigen Zukunftsmärkten weiter sinkt, etwa bei der Elektromobilität oder bei den erneuerbaren Energien." Die Umweltbewusstseinsstudie erhebt im Auftrag des BMUV und des UBA seit 1996 alle zwei Jahre repräsentative Daten über umweltbezogene Einstellungen und Verhaltensweisen der Bevölkerung in Deutschland. Für die aktuelle Studie wurde im Sommer 2022 eine repräsentative Befragung bei 2.073 Bürger*innen ab 14 Jahren online durchgeführt. Die Konzeption und Auswertung der Studie nahmen das ConPolicy Institut sowie das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) vor. Mit der Feldarbeit war das forsa Institut beauftragt.
Liebe Leserinnen und Leser, der Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung setzt mit einem Klimaanpassungsgesetz und einer neuen Gemeinschaftsaufgabe „Klimaanpassung und Naturschutz“ zur langfristigen gemeinsamen Bund-Länder-Finanzierung der Klimavorsorge starke neue Akzente in der Klimaanpassungspolitik. Ein Schwerpunkt in der Klimaanpassungslandschaft bildet schon jetzt das BMU-Förderprogramm für Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels , das bis zum 31. Januar 2022 Anträge für ein kommunales Anpassungsmanagement entgegennimmt. Eine spannende Lektüre und eine besinnliche Adventszeit wünscht Ihr KomPass-Team Klimatische Zwillingsstädte in Europa Klimatische Zwillingsstädte in Europa Quelle: Eurac Research Hamburg mit einem Klima wie an der Adria, in der Lausitz das gesamte Jahr hohe Temperaturen wie in Nordspanien und in Frankfurt mit Kroatien vergleichbare klimatische Bedingungen. Vielen Menschen dürfte dieser Gedanke auf den ersten Blick gefallen. Doch was wie ein angenehmes Gedankenexperiment klingt, bedeutet eine enorme Herausforderung für die jeweiligen Regionen und betroffenen Systeme, wie Ökosysteme oder Infrastrukturen. Eine Analyse von Klimadaten hat jetzt gezeigt, dass sich die Klimate aller Regionen in Deutschland bereits verschoben haben, so dass viele heute ein Klima aufweisen, das vor 50 Jahren 100 bis 600 km weiter im Südwesten herrschte. Scientific Opinion Paper zu Urban Greening Plans veröffentlicht Die Europäische Biodiversitätsstrategie fordert Urban Greening Plans (UGP) für Städte mit mehr als 20.000 Einwohnern. Die Europäische Kommission erarbeitet derzeit einen Leitfaden, der Städten Orientierung geben soll, wie UGP ausgestaltet und umgesetzt werden können. Autorinnen und Autoren vom globalen Städteverband ICLEI und dem Umweltbundesamt formulierten konkrete Empfehlungen für den Leitfaden. So sollten UGP flexibel auf vorhandene Planwerke zur Grünentwicklung in den Kommunen aufbauen und im Sinne eines Masterplans Maßnahmen der Klimaanpassung und Biodiversität integriert umsetzen. Entscheidend für den Erfolg ist die Unterstützung der Städte durch Finanzierungsinstrumente der Europäischen Union. Stakeholder bei der Klimaanpassung erfolgreich beteiligen Die Umsetzung von Anpassungsstrategien an den Klimawandel auf lokaler und regionaler Ebene ist nicht immer einfach: Die Maßnahmen treffen häufig auf unzureichende Personal- oder Ressourcenausstattung sowie mangelndes Wissen über die Koordinierung von und geeignete Formate für Multi-Stakeholder-Prozesse. Um lokale und regionale Anpassungsmanager zu unterstützen, wurden im Rahmen des EU-Interreg-Projekts GoApply eine Reihe von Kriterien und Faktoren für eine erfolgreiche Beteiligung von Stakeholdern entwickelt und angewendet. Die Ergebnisse sind in zwei Publikationen dargestellt. Klimaanpassung im Koalitionsvertrag Die neue Bundesregierung hat umfassende Maßnahmen zur Klimaanpassung im Koalitionsvertrag beschlossen. Zukünftig soll mit einem Klimaanpassungsgesetz die nationale Anpassungsstrategie mit messbaren Zielen untersetzt werden. Neben einer neuen Gemeinschaftsaufgabe wird ein Sofortprogramm die Klimaanpassung beschleunigen. Risikomanagement soll mittels standortbasierter Risikokarten, bspw. zu Starkregenvorsorge und -kartierung verbessert und ein Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz aufgelegt werden. Der Ausnahmekatalog für Baugenehmigungen in Überschwemmungsgebieten wird einer Prüfung unterzogen und Entsiegelung gestärkt. Weiterhin sind Anpassungsmaßnahmen in verschiedenen Fachpolitiken wie Bodenschutz und Städtebau verankert. BMU Förderprogramm zur Klimawandelanpassung: Antragsphase gestartet Das Bundesumweltministerium unterstützt mit dem Förderprogramm „Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels“ Projekte zum Umgang mit den Folgen der Erderwärmung. Für den Förderschwerpunkt A „Einstieg in das kommunale Anpassungsmanagement“ können Kommunen sowie Multiplikatoren ihre Förderanträge bis zum 31. Januar 2022 einreichen. Der zweite Förderschwerpunkt B – „Innovative Modellprojekte für die Klimawandelanpassung“ – startet im Jahr 2022. Zehn Modellregionen für Projekt „Resiliente Regionen“ gesucht Um ländliche Regionen für Krisen zu wappnen, sucht das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) gemeinsam mit dem Bundesinnenministerium (BMI) zehn Modellregionen. Diese sollen Konzepte und Maßnahmen zu Krisenvorsorge und -bewältigung entwickeln und somit auf Krisen wie Pandemien oder Naturkatastrophen in Folge des Klimawandels besser vorbereitet sein. Der Aufbau von Strukturen zur Bewältigung externer und interner Krisen im Sinne einer Resilienzgovernance wird mit bis zu 700.000 Euro pro Region gefördert. Projektskizzen können bis zum 16. Januar 2022 eingereicht werden. Deutschland unterstützt Entwicklungsländer bei der Klimaanpassung Deutschland stockt die finanzielle Unterstützung für Entwicklungsländer bei deren Anpassung an den Klimawandel um weitere 150 Millionen Euro auf. 100 Millionen Euro fließen in den Fonds der globalen Umweltfazilität für die ärmsten Länder, 50 Millionen in den Anpassungsfonds. Insgesamt trägt Deutschland mittlerweile rund 2 Milliarden Euro pro Jahr zur internationalen Anpassungsfinanzierung bei. Umweltministerkonferenz: Klimaanpassung gemeinsam finanzieren Für die Vertreterinnen und Vertreter der Umweltministerkonferenz ist die Anpassung an die Folgen des Klimawandels eine „zentrale Zukunftsaufgabe“. Der Bund soll daher verschiedene Finanzierungsmodelle prüfen, wie diese Aufgabe künftig bewältigt werden kann, forderten die Umweltministerinnen und Umweltminister auf einer dreitägigen Konferenz Ende November. Eine Möglichkeit wäre etwa die Schaffung einer neuen Gemeinschaftsaufgabe Klimapassung mit einer flächendeckenden Finanzierung. Ein solches Finanzierungsmodell sei auf Basis des neuen Koalitionsvertrags grundsätzlich möglich, so die Umweltpolitikerinnen und -politiker. Europäische Taxonomie zur Klassifizierung von Klimaschutz- und Anpassungsaktivitäten tritt in Kraft Die Europäische Union (EU) hat den Rechtsakt zur Taxonomie beschlossen, der ab 1. Januar 2022 gilt. Die Verordnung mit den technischen Bewertungskriterien legt fest, ob eine Wirtschaftstätigkeit zum Klimaschutz oder zur Anpassung an Klimafolgen beiträgt, ohne einem anderen Umweltziel zu schaden. Zukünftig wird die Taxonomie um Regeln für Wasser, Kreislaufwirtschaft, Umweltverschmutzung und Biodiversität ergänzt. Mit der Taxonomie sollen mehr Investitionen in nachhaltige Geldanlagen ermöglicht werden um die Klima- und Nachhaltigkeitsziele der EU zu erreichen. Thüringen verstärkt Maßnahmen für Klimaanpassung Für eine bessere Klimafolgenanpassung hat die Landesregierung von Thüringen mehrere Maßnahmen beschlossen: Unter anderem soll künftig mindestens alle fünf Jahre in einem Monitoringbericht untersucht werden, welche klimabedingten Herausforderungen auf Stadt, Land und Bevölkerung zukommen. Darüber hinaus werden künftig das regionale Klimainformationssystem (ReKIS) und ein kompakter Klimaleitfaden aufzeigen, welche Förderungen für Kommunen mit dem Programm Klima Invest der Landesregierung möglich sind. Seit Beginn der Förderungen sind bereits 1,6 Millionen Euro in die kommunale Klimaanpassung geflossen – etwa in Sonnenschutz, Grünflächen oder Wasserspeicher. Brandenburg erarbeitet Strategie zur Klimawandelanpassung Das Brandenburger Kabinett hat Mitte November die Erarbeitung einer Strategie zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels beschlossen. Die Strategie soll 14 Handlungsfelder aus sechs Ressorts umfassen – beispielsweise den Brand- und Katastrophenschutz, Gesundheit, Stadtentwicklung, Verkehr, Tourismus, Energiewirtschaft und die kommunale Daseinsvorsorge. In den Handlungsfeldern sollen konkrete Maßnahmen wie baulich Vorsorge, Etablierung von Frühwarnsystemen und diversifizierte Lieferketten erarbeitet werden. Eine erste Maßnahme wurde bereits angestoßen: Ende November startete der Auftaktworkshop zur Erstellung eines Hitzeaktionsplans. NRW-Umweltministerium setzt „Beirat Klimaanpassung“ ein Das Umweltministerium in Nordrhein-Westfalen hat einen „Beirat Klimaanpassung“ gegründet. Das interdisziplinäre Gremium besteht aus 22 Expertinnen und Experten, die die Klimawandelvorsorge in verschiedenen Sektoren – darunter Umwelt, Bauen und Wirtschaft – begleiten und abstimmen sollen. Der Beirat, in dem auch Institutionen wie die Landesarchitektenkammer oder der Deutsche Wetterdienst vertreten sind, ist Teil des im Juli vom Landtag verabschiedeten Klimaanpassungsgesetz NRW. Grünflächen in Städten erstmals bundesweit erfasst Grünflächen im urbanen Raum steigern nicht nur die Lebens- und Umweltqualität in den Städten, sondern bilden eine wichtige Säule bei der Anpassung an den Klimawandel. Im Auftrag des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) haben Forschende erstmals mittels Fernerkundung in allen deutschen Städten die Grünausstattung erfasst. Außerdem wurde ein Konzept für ein dauerhaftest Grünmonitoring entwickelt, um Entwicklungen zu beobachten und künftige Handlungsbedarfe empirisch untermauern zu können. Mannheim beschließt Hitzeaktionsplan Der Gemeinderat Mannheim hat Ende Oktober einen Hitzeaktionsplan verabschiedet. Mit dem Plan will sich die Stadt auf künftige Hitzeperioden vorbereiten und ihre Einwohnerinnen und Einwohner vor gesundheitlichen Beeinträchtigungen schützen. In einem breiten Beteiligungsprozess wurde ein Alarmierungsplan erarbeitet, der auf einfach und schnell umsetzbare Maßnahmen fokussiert. Hierzu zählen etwa eine Gebäude- und Bauberatung zum Hitzeschutz, eine HitzeApp und ein Hitzetelefon, Warnsysteme und eine Zusammenstellung von Infos zu kühleren Orten. In NRW entstehen mehrere „coole Schulhöfe“ „Coole Schulhöfe“ im wahrsten Wortsinn wollen das Umweltministerium in Nordrhein-Westfalen und die Deutsche Umwelthilfe (DUH) im gesamten Bundesland aufbauen. In dem gemeinsamen Projekt sollen Schulhöfe widerstandsfähig gegen den Klimawandel werden, etwa durch die Pflanzung von schattenspendenden Bäumen oder die Entsiegelung der oftmals mit Asphalt bedeckten Schulhöfe. Zunächst nehmen zehn Schulen an dem Projekt teil – sie sollen dabei auch Multiplikator und Ideengeber für weitere Schulen werden. Das Umweltministerium fördert die Vernetzungs- und Beratungsprogramme der DUH über das Landes-Sonderprogramm „Klimaresilienz in Kommunen“. Bayerisches Klimainformationssystem und Handbuch „Klimaanpassung in Bayern“ veröffentlicht Zur Unterstützung der Kommunen bei ihren Klimaanpassungsprozessen hat das Klima-Zentrum des Bayerischen Landesamtes für Umwelt das bayerische Klimainformationssystem veröffentlicht. Das Onlinetool beantwortet anhand von 70 Klimakennwerte in Form von Karten, Zeitverläufen und Tabellen Fragen zu Klimaveränderungen in einzelnen Regionen. Parallel dazu wurde das Handbuch „Klimaanpassung in Bayern“ herausgegeben. In der fast 300 Seiten starken Publikation werden unter anderem Praxisbeispiele, Maßnahmen und Fördermöglichkeiten für die Kommunen erläutert. Bildungsmodule zu Klimaanpassung für die Jugendarbeit in Bayern Um auch Kindern und Jugendlichen ein klimaangepasstes und nachhaltiges Verhalten näherzubringen, hat das Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München gemeinsam mit dem Bayerischen Jugendring das Verbundprojekt „KlimaBild“ gestartet. Dabei wird eng mit den Multiplikatorinnen und Multiplikatoren der Jugendarbeit zusammengearbeitet und neben Schulungen auch Aufklärungsmaterial entwickelt. Behandelt werden neben den gesundheitlichen Folgen des Klimawandels auch Maßnahmen und Möglichkeiten, die a priori dem Umwelt- und Klimaschutz dienen. Diese sollen dann in ganz Bayern über Jugendverbände und -gruppen verbreitet werden. Arbeitshilfe zur Erstellung kommunaler Hitzeaktionspläne Die 93. Gesundheitsministerkonferenz (2020) rief Kommunen dazu auf, bis zum Jahr 2025 eigene Hitzeaktionspläne zu entwickeln. Mit diesen Plänen sollen Hitzeextreme als eine der Auswirkungen des Klimawandels besser bekämpft und präventive Maßnahmen ergriffen werden. Eine neue Arbeitshilfe soll den Kommunen bei der Erstellung dieser Pläne helfen. Das rund 40-seitige Papier wurde im Rahmen des vom Umweltbundesamt (UBA) geförderten Projektes „HAP-DE – Analyse von Hitzeaktionsplänen und gesundheitlichen Anpassungsmaßnahmen an Hitzeextreme in Deutschland“ entwickelt. Neben der Zusammenfassung grundlegender Erkenntnisse werden unter anderem 19 Empfehlungen formuliert und eine Checkliste angeboten. Den Wald regional fit machen: BMBF startet neue Fördermaßnahme Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat eine neue Fördermaßnahme zur Wald- und Holzforschung gestartet. Das Ziel: Das Ökosystem Wald soll an die Klimaveränderung angepasst und nachhaltig bewirtschaftet werden. Die Förderrichtlinie „REGULUS – Regionale Innovationsgruppen für eine klimaschützende Wald- und Holzwirtschaft“ richtet sich an regionale, interdisziplinäre Innovationsgruppen, die u.a. zu Risikomanagement und Resilienz in der Wald- und Holzwirtschaft arbeiten. Projektskizzen können bis zum 31. Januar 2022 eingereicht werden. „HeatResilientCity“ gewinnt Deutschen Nachhaltigkeitspreis Forschung Das BMBF-geförderte Projekt „HeatResilientCity“ hat den Deutschen Nachhaltigkeitspreis in der Kategorie Forschung gewonnen. Zum zehnten Mal zeichnete das Bundesbildungsministerium herausragende Forschungsarbeit im Bereich Nachhaltigkeit aus. Diesmal lag der Fokus auf Lösungen zur Anpassung an den Klimawandel in Städten und Regionen. „HeatResilientCity widmet sich den Herausforderungen von Hitze in der Stadt und berücksichtigt dabei die Perspektive der Bewohner:innen“, so die Begründung. Neben der Planung einer hitzeangepassten Haltestelle wurden unter anderem Trinkwasserstationen eingerichtet, eine Blühwiese angelegt und Bewässerungsinitiativen in den beteiligten Städten Dresden und Erfurt gestartet. Neue Schulungsunterlagen zu Klimaanpassung in der Landwirtschaft Angehende Landwirtinnen und Landwirte sollen mit dem Projekt GeNIAL (Bildung zur nachhaltigen Anpassung der Landwirtschaft in Deutschland an den Klimawandel – Sensibilisieren, Informieren, Qualifizieren) sensibilisiert und informiert werden, wie die Landwirtschaft nachhaltig an den Klimawandel angepasst werden kann. Dazu wurden unter der Federführung der Bodensee-Stiftung die Schulungsunterlagen für landwirtschaftliche Fachschulen überarbeitet. In den Projektregionen Hessen und Baden-Württemberg können die Lehrkräfte die Unterlagen ab sofort über deren Schulungsportale abrufen. Auch andere Interessierten stehen die Informationen zu 18 verschiedenen Themengebieten – darunter Boden, Pflanzenphysiologie, Anbauplanung und Düngung – zur Verfügung. Neue Methode zur früheren Vorhersage von Extremereignissen Ein neuer mathematischer Ansatz soll helfen, Extremereignisse wie Überschwemmungen, Hitzewellen oder Dürren deutlich früher als bisher vorherzusagen – und somit auch kurzfristige Anpassungen an die Folgen des Klimawandels ermöglichen. Entwickelt wurde das netzwerkgestützte Modell von Forschenden des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK). „Das ist ein grundlegend anderer Ansatz als die traditionelle numerische Modellierung. Es wird nicht das gesamte Erdsystem simuliert, sondern es werden großräumige Verbindungsmuster in Beobachtungsdaten analysiert“, fasst Jürgen Kurths vom PIK die neue Methode zusammen. NABU veröffentlicht Hintergrundpapier zur Klimaanpassung Mit einem neuen Hintergrundpapier gibt der Naturschutzbund Deutschland (NABU) einen Überblick über ökosystembasierte Ansätze der Klimaanpassung in Deutschland. Im Mittelpunkt des Papiers „Klimaanpassung: Wie umgehen mit den Folgen der Klimakrise?“ stehen dabei sechs Schwerpunkte: Biologische Vielfalt, Wald und Forst, Wasser, Landwirtschaft, Küste und Meer sowie Städte und Siedlungen. Außerdem stellt der NABU verschiedene Anpassungsoptionen vor und gibt zu jedem Schwerpunkt Empfehlungen ab. Leitfaden mit Tipps für die Gründachpflege Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) hat einen neuen Leitfaden für extensive Dachbegrünung herausgegeben. Denn auch wenn die grünen Dächer die Auswirkungen des Klimawandels wie Überhitzungen oder Überschwemmungen abmildern können, gibt es bei Dachbegrünungssystemen einiges zu beachten. Die Veröffentlichung gibt daher unter anderem Tipps zur optimalen Düngung, dem Entfernen der unerwünschten Vegetation, dem richtigen Substrat und wo die maximale Wasserkapazität liegt. Außerdem wurden leichtverständliche und anschauliche Pflegeanleitungen für extensive Dachbegrünungen entwickelt, die als webbasierte Gründach-Pflege-App stets aktualisiert werden. Fachzeitschrift GAIA setzt Klimakommunikation als Themenschwerpunkt Die Fachzeitschrift GAIA hat in ihrer aktuellen Ausgabe der Klimakommunikation einen Themenschwerpunkt gewidmet. Angestoßen wurde der Themenfokus auf dem K3 Kongress zu Klimawandel, Kommunikation und Gesellschaft 2019 in Karlsruhe. In den vier Texten geht es unter anderem darum, wie durch transformative Klimakommunikation Veränderungsprozesse in Wissenschaft und Gesellschaft angestoßen werden können. Studie: Kinder werden mehr Klimaextremen erleben als Erwachsene Kinder, die im Jahr 2020 geboren wurden, werden in ihrem Leben zwei- bis siebenmal häufiger Klimaextreme erleben wie Menschen, die 1960 geboren wurden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Generationenstudie, die in der Fachzeitschrift Science veröffentlicht wurde und so auch die Notwendigkeit von Maßnahmen zur Klimaanpassung und Klimaschutz verdeutlicht. Durchgeführt wurde die Untersuchung von einem internationalen Forscherteam um den Klimawissenschaftler Wim Thiery aus Brüssel und der Mathematikerin Katja Frieler vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung. Wie hoch das individuelle Risiko für das Erleben von Extremereignisse ist, kann auf der Webseite MyClimateFuture ausgerechnet werden. Hitzestress könnte Milliarden Menschen treffen Steigt die weltweite Temperatur in Folge des Klimawandels um 2 Grad an, könnten bis zu einer Milliarde Menschen von Hitzestress betroffen sein. Damit wären 15 Mal mehr Menschen der potenziell tödlichen Kombination aus Hitze und Feuchtigkeit ausgesetzt als derzeit, heißt es in einem Artikel des Met Offices – dem nationalen meteorologischen Dienst des Vereinigten Königreichs. In einer Reihe von Karten modelliert das Met Office die Folgen der globalen Erwärmung bei 2 und 4 Grad. Klimawandel verstärkt Wasserstress der Europäer Die Europäische Umweltagentur (EEA) hat in einer Studie zur Wasserknappheit in Europa berechnet, dass aktuell etwa 30 Prozent der europäischen Bevölkerung in einem durchschnittlichen Jahr von Wasserstress betroffen sind. Demnach wird der Klimawandel das Problem verschlimmern – in Süd- und Südwesteuropa könnten die Flussabflüsse im Sommer bei einem Temperaturanstieg von 3 °C um bis zu 40 Prozent zurückgehen. Europa müsse daher dringend die Widerstandsfähigkeit seiner Ökosysteme stärken und Wasser effizienter nutzen, um sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen. Dafür gibt es laut EEA auf europäischer Ebene bereits Strategien und Vorschriften – allerdings müsse noch Umsetzung und Wirkung verbessert werden. AKUT setzt Anreize zum gemeinschaftlichen Schutz vor Starkregen Beratungstool AKUT Quelle: Hochschule Mainz Die Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und privaten Akteuren für eine effektive Starkregenvorsorge klappt nicht immer auf Anhieb. Im Projekt „Anreizsysteme für die kommunale Überflutungsvorsorge“ (AKUT) der Hochschule Mainz und der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf zusammen mit Partnern aus Praxis und Kommunen wird das Zusammenwirken der verschiedenen Akteure modelliert und gezeigt, welche Anreize für eine Zusammenarbeit im Sinne einer gemeinschaftlichen Starkregenvorsorge möglicherweise nötig sind. Als Input des Tools werden unter anderem frei nutzbare Geodaten und Daten des Liegenschaftskatasters verwendet, um den Handlungsbedarf zu lokalisieren. Anschließend können dann potenzielle Vorsorgemaßnahmen wie Regenrückhaltung eingefügt, priorisiert und mit Kosten versehen werden. In einem weiteren Schritt kann die Wahrscheinlichkeit einer Kooperation zwischen den privaten und den kommunalen Akteuren eingegeben werden. Im Ergebnis berechnet das Tool ein optimiertes Handlungskonzept unter Einhaltung eines Budgets und den dazu möglicherweise erforderlichen Anreizen. Mehr als 45 Kommunen, Ingenieurbüros, Verbänden und Hochschulen haben bereits die Nutzung des Beratungstools AKUT angefragt. Besonders Kommunen setzen das Tool für eine erste Abschätzung der Risiken bei Starkregen in ihren Ortslagen und zur vereinfachten Untersuchung möglicher Maßnahmen in Verbindung mit der erforderlichen Kooperationsbereitschaft ihrer Bürgerinnen und Bürger ein.
Sehr geehrte Leser*innen, der Bundespreis "Blauer Kompass" hat erneut herausragende Projekte zur Vorsorge und Klimaanpassung in den Bereichen Starkregenvorsorge, Katastrophenschutz, Hitze-Resilienz sowie Hochwasserschutz ausgezeichnet. Erfahren Sie jetzt mehr zu den Gewinner-Projekten und ihrem Einsatz für eine klimaangepasste Zukunft in unserem Schwerpunktartikel . Einsatz und Fortschritt in der Klimaanpassung zeigen auch deutsche Kommunen: Die Ergebnisse unserer ersten bundesweiten, repräsentativen Umfrage zeigen, dass eine Mehrheit der befragten Kommunen bei dem Thema aktiv ist und wo es noch Handlungsbedarf gibt. Außerdem in dieser Ausgabe: Empfehlungen aus dem Dialog KlimaAnpassung, Förderungen zur Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen sowie von Pilotprojekten zur Klimaanpassung im Baugewerbe und spannende Praxis- und Forschungsergebnisse. Eine interessante Lektüre wünscht Das KomPass-Team im Umweltbundesamt Bundespreis „Blauer Kompass“: Die Gewinner-Projekte 2024 Preisverleihung Blauer Kompass 2024 Quelle: BMUV/ Christophe Gateau Die Hochwasserereignisse und Temperaturrekorde in diesem Jahr verdeutlichen erneut die Folgen der Klimakrise und die Dringlichkeit für konsequentes Handeln. Wie das aussehen und gelingen kann, zeigen auf eindrucksvolle Weise die diesjährigen Preisträger*innen des Bundespreises „Blauer Kompass“. Mit ihren Projekten beweisen sie, dass mit Innovationskraft und Herzblut eine klimaangepasste Zukunft möglich ist. Geehrt wurden die fünf Gewinner-Projekte als Höhepunkt der „Woche der Klimaanpassung“ bei einer feierlichen Preisverleihung im Lichthof des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz. 301 Projekte und Initiativen bewarben sich in den vier Kategorien Kommunen, Unternehmen, Forschung und Vereine – ein Teilnahmerekord. Erfahren Sie in unserem Schwerpunktartikel mehr über die Gewinner*innen und ihre spannenden Lösungen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels, mit denen sie die Jury überzeugen konnten Fortschritt bei der Klimaanpassung in Städten und Gemeinden Gemäß dem zum 1. Juli in Kraft getretenen Klimaanpassungsgesetz (KAnG) sind die Bundesländer verpflichtet, Klimaanpassungsstrategien zu entwickeln. Eine repräsentative Umfrage „Kommunalbefragung Klimaanpassung 2023“ gibt nun erstmals Aufschluss über den Anpassungsfortschritt in Städten und Gemeinden. Die Ergebnisse zeigen, dass über 40 Prozent der Kommunen bereits Maßnahmen umgesetzt haben und ebenso viele solche Maßnahmen planen. Kreisfreie Städte sind dem Bericht zufolge Vorreiter – insbesondere bei dem Einsatz von Klimaanpassungsmanager*innen – während kleinere Kommunen oft an personellen und finanziellen Engpässen scheitern. Empfehlungen aus dem Dialog KlimaAnpassung Anfang September hat das Umweltbundesamt Empfehlungen aus dem Dialog KlimaAnpassung veröffentlicht. Der Bericht fasst die wesentlichen Anliegen von Bürger*innen und Fachleuten aus dem gesamten Beteiligungsverfahren im Herbst 2023 transparent zusammen und bündelt diese für die sieben Cluster der Anpassungsstrategie. Die Empfehlungen werden von den Bundesministerien bereits genutzt, um die neue, vorsorgende Klimaanpassungsstrategie der Bundesregierung zu entwickeln. Voraussichtlich im Dezember 2024 soll die Strategie im Bundeskabinett beschlossen werden. Angebote des Umweltbundesamtes für Klimaanpassung Mit dem neuen KAnG erhält die Klimaanpassung in Deutschland erstmals einen verbindlichen rechtlichen Rahmen. Daher möchten wir Sie gern erneut auf unsere Informations- und Hilfsangebote für Ihren Weg zur Klimaanpassung hinweisen: Ein Wegweiser zu Klimavorsorgediensten ist das Deutsche Klimavorsorgeportal (KLiVO Portal) . Unser KomPass Klimalotse unterstützt Kommunen dabei, Risiken zu erkennen und sich mittels geeigneter Strategien und Maßnahmen darauf vorzubereiten. Methodische Empfehlungen für Klimarisikoanalysen hat das UBA 2022 sowohl speziell für Kommunen wie auch für Unternehmen veröffentlicht. Für Landes- und Bundesbehörden ist weiterhin der Leitfaden der Interministeriellen Arbeitsgruppe Anpassung an den Klimawandel gültig. Förderung von Pilotprojekten zur Klimaanpassung im Baugewerbe Noch bis zum 12. November 2024 können Bewerbungen für das Förderprogramm „Pilotprojekte – Innovationen im Gebäudebereich“ eingereicht werden. Mit einem Budget von 50,6 Millionen Euro fördert das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) damit innovative Projekte, die klimaangepasstes, energieeffizientes und ressourcenschonendes Bauen vorantreiben. Ziel ist es, experimentelle und marktnahe Ansätze zu testen, beispielsweise in den Bereichen digitale Bauprozesse, wiederverwertbare Baumaterialien oder langlebige Gebäude. Die Bundesstiftung Bauakademie (BSBA) nimmt die Bewerbungen per E-Mail an innovation@bundesstiftung-bauakademie.de entgegen. Förderung von Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen fortgesetzt Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) setzt die Förderung von Klimaanpassungsmaßnahmen in sozialen Einrichtungen mit der Förderrichtlinie „Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen“ (AnpaSo) bis zum 15. Dezember 2024 fort. Soziale Einrichtungen wie Kindertagesstätten oder Pflegeheime können darüber Fördermittel für Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels beantragen. Im Fokus stehen naturbasierte Lösungen wie Gründächer und Wasserflächen, die sowohl dem Klimaschutz als auch der Anpassung an Wetterextreme dienen. Öffentliche und gemeinnützige Träger können ihre Anträge bei der Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH einreichen. BMUV veröffentlicht neues Informationspapier zum Hochwasserschutz Starkregenereignisse führen immer häufiger zu extremen Hochwassern, die dramatische Schäden anrichten. Das Bundesumweltministerium (BMUV) reagiert mit einem neuen Hochwasserschutzgesetz (Hochwasserschutzgesetz III), um den rechtlichen Rahmen zu verbessern und Menschen sowie Infrastruktur langfristig besser zu schützen. Der Gesetzesentwurf befindet sich aktuell in der Ressortabstimmung. Als begleitende Maßnahme hat das BMUV ein neues Informationspapier zum Hochwasserschutz veröffentlicht, das die zunehmende Häufigkeit und Intensität von Hochwasserereignissen infolge der Klimakrise thematisiert und auf die Notwendigkeit verstärkter Vorsorgemaßnahmen hinweist. NRW legt Anpassungsstrategie mit 110 Maßnahmen vor Die Landesregierung Nordrhein-Westfalens hat eine umfassende Klimaanpassungsstrategie verabschiedet, die auf den Vorgaben des Bundesgesetzes zur Klimaanpassung und des Klimaanpassungsgesetzes Nordrhein-Westfalen basiert. Sie umfasst 110 Maßnahmen, die bis 2029 umgesetzt werden sollen, um Mensch, Umwelt und Infrastruktur besser vor den Folgen der Klimakrise zu schützen. Schwerpunktbereiche sind unter anderem der Hitzeschutz, die nachhaltige Wasserwirtschaft und die Förderung klimaangepasster Landwirtschaft. Maßnahmen wie der 10-Punkte-Plan „Hochwasserschutz“ sollen die Klimaresilienz des Landes stärken. Niedersachsen investiert Rekordsumme in Hochwasserschutz Aufgrund der Erfahrungen des Weihnachtshochwassers um den vergangenen Jahreswechsel und die zunehmende Bedrohung durch Überflutungen verstärkt Niedersachsen seinen Hochwasserschutz. Das Land erhöhte die Mittel für den Hochwasserschutz im Binnenland trotz knapper Kassen auf 43 Millionen Euro für 2024, zusätzlich zu den 80 Millionen Euro für den Küstenschutz. Außerdem wird das Sondervermögen Hochwasserschutz ab 2025 um jährlich 10,6 Millionen Euro aufgestockt, was bis 2048 insgesamt 254 Millionen Euro bedeutet. Verwendet werden die Gelder unter anderem für Auen- und Flussrenaturierungen sowie den Bau von Rückhaltebecken, um Überflutungen zu minimieren. Hessens neuer „Starkregenviewer“ warnt vor Überflutungen Mittlerweile gibt es sie in vielen Bundesländern: Starkregenkarten. Nun hat auch das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) die Online-Karte „Starkregenviewer“ veröffentlicht, um das Risiko bei Starkregenereignissen besser einschätzen zu können. Die interaktive Karte kombiniert regionale Starkregenrisiken und sogenannte Fließpfadkarten, die zeigen, welche Wege das Wasser bei Überflutungen nehmen würde. Ziel ist es, Anwohner*innen in Hessen dabei zu helfen, sich besser auf extreme Wetterereignisse vorzubereiten. Hamburg startet Kampagne „Werde wetterwach!“ Die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) hat die Informationskampagne „Werde wetterwach!“ gestartet, um Bürger*innen über den Selbstschutz bei Extremwetterereignissen zu informieren und für die Gefahren zu sensibilisieren. Auf der Website www.extremwetter.hamburg gibt es umfassende Tipps zur Vorsorge und zum richtigen Verhalten bei Starkregen, Hitze, Hochwasser und Stürmen. Die Kampagne bündelt außerdem Informationen zu Warn-Apps, Förderprogrammen wie RISA und Beratungsangeboten der Hamburger Energielotsen. Bremen erhält Unterstützung auf dem Weg zur Klimaresilienz Im Rahmen des EU-Projekts Pathways2Resilience starten im Oktober 40 ausgewählte europäische Regionen und Gemeinden ein 18-monatiges Programm zur Klimaanpassung. In Deutschland wurde Bremen ausgewählt. Diese Regionen repräsentieren mehr als 53 Millionen Menschen und werden Strategien und Aktionspläne zur Bewältigung von Klimarisiken wie Dürren und Bränden entwickeln. Das Programm bietet dabei technische und praktische Unterstützung etwa mit einer Resilienz-Toolbox. Auch finanziell profitieren die 40 Regionen und Gemeinden: Insgesamt werden 21 Millionen Euro zur Förderung bereitgestellt. Praxistest zur Risikovorsorge für das baukulturelle Erbe gestartet Im Rahmen des Forschungsprojekts „Resilienz und baukulturelles Erbe“ wird die kommunale Arbeitshilfe „Baukulturelles Erbe vor Risiken schützen und resilient gestalten“ von März 2025 bis Mai 2026 in ausgewählten Kommunen getestet. Ziel ist es, das baukulturelle Erbe durch integriertes Risikomanagement widerstandsfähiger zu machen. Der Praxistest soll zeigen, wie dieses Management in die kommunale Planungspraxis integriert werden kann. Im Anschluss an den Praxistest sollen die Ergebnisse in ortspezifische Resilienzkonzepte überführt werden. Interessierte Kommunen können sich bis zum 24.11.2024 für die Teilnahme bewerben. Bundeswaldinventur 2024: Wald im Zeichen der Klimaanpassung Alle zehn Jahre liefert die Bundeswaldinventur umfassende Daten zum Zustand des deutschen Waldes. Die Inventur 2024 zeigt, dass die Waldfläche in Deutschland leicht gestiegen ist, aber der Klimawandel tiefgreifende Schäden verursacht. Besonders die Fichtenbestände sind durch Trockenheit und Schädlinge stark betroffen. Der Anteil an Laubbäumen nimmt durch gezielte Waldumbaumaßnahmen zwar zu. Erstmals zeigt der Wald jedoch eine negative CO₂-Bilanz und gibt mehr Kohlenstoff ab, als er speichert – um dem entgegenzuwirken, müssen Wälder auch weiterhin umgebaut werden. WBGU-Gutachten: Wasser in einer aufgeheizten Welt Das neue Gutachten des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) "Wasser in einer aufgeheizten Welt" thematisiert die Auswirkungen des Klimawandels auf die globale Wasserverfügbarkeit. Wasser wird als Schlüsselfaktor zur Erreichung der Klima- und Umweltziele hervorgehoben. Gesunde Frischwasserökosysteme wie Flüsse, Seen und Moore spielen eine zentrale Rolle in der Klimaanpassung: Sie mildern Hitze und Dürre und nehmen Starkregen auf. Das Gutachten liefert wichtige Empfehlungen für ein klimaresilientes Wassermanagement sowie die internationale Wasserpolitik. EEA Report 2024: Resilienz der Wasserversorgung in der EU bedroht Die Bedeutung der Ressource Wasser wurde auch in dem kürzlich erschienenen EEA Report hervorgehoben. Das zentrale Ergebnis: Verschmutzung, Übernutzung und Klimawandel bedrohen die Wasserresilienz in Europa. Laut dem Bericht der Europäischen Umweltagentur erreichen nur 37 Prozent der Oberflächengewässer einen guten ökologischen Zustand, und nur 29 Prozent erreichen einen guten chemischen Status. Landwirtschaft trägt am stärksten zur Belastung durch Pestizide und Nährstoffe bei. Zwar wurde eine Verschlechterung der Wasserqualität verhindert, doch eine verbesserte Wassernutzung und Renaturierung sind entscheidend für die Wasserqualität und resilienz. Hamburg Climate Futures Outlook 2024: Klimaanpassung erfordert globales Handeln Der Hamburg Climate Futures Outlook 2024 analysiert die globalen Bedingungen für nachhaltige Klimaanpassung und betont, dass politische Konflikte und soziale Ungleichheiten die Umsetzung derzeit behindern. Sektorübergreifende Zusammenarbeit und lokale Beteiligung sind laut Studie entscheidend, um Anpassungsmaßnahmen voranzubringen. Auch strukturelle Veränderungen und die Integration verschiedener Wissensquellen sind notwendig, um die Klimaresilienz zu stärken. Zudem wird der Kohleausstieg als Schlüsselelement zur Erreichung der globalen Klimaziele hervorgehoben. Abschlussbericht des Climate Resilience Dialogue: Klimarobustheit in der EU fördern Der Abschlussbericht des Climate Resilience Dialogue (2024) enthält Handlungsempfehlungen zur Stärkung der Klimarobustheit in der EU und zur Schließung des Climate Protection Gap – nur etwa ein Viertel der klimabedingten Schäden ist in der EU versichert. Der Bericht untersucht daher Möglichkeiten, das Bewusstsein für Klimarisiken zu schärfen, Risikobewertungen zu verbessern und Maßnahmen zur Risikominderung umzusetzen. Besonders betont werden öffentliche-private Partnerschaften im Versicherungsbereich und die Vorbereitung auf Risiken wie Überschwemmungen, Hitzewellen und Stürme. ORCESTRA: Neue Erkenntnisse zur Veränderung der globalen Wasserkreisläufe Im Spätsommer 2024 untersuchte die globale Messkampagne ORCESTRA die innertropische Konvergenzzone (ITCZ) – eine Schlüsselregion des Wasserkreislaufs, die entscheidend für die Verteilung von Wärme und Feuchtigkeit und ein Drittel des globalen Regens ist. ORCESTRA nutzt modernste Technologien und kombiniert Flugzeuge, Schiffe und Bodenstationen, um das Zusammenspiel von Wolken und Klimaveränderungen zu erforschen. Die Messungen und verbesserten Klimamodelle ermöglichen präzisere Vorhersagen von Extremereignissen und erleichtern die Anpassung an veränderte Wasserverfügbarkeit. Handlungsempfehlung: Fachkräfte für den sozial-ökologischen Wandel gewinnen Das Umweltbundesamt (UBA) und das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) haben ein gemeinsames Positionspapier veröffentlicht. Darin werden Maßnahmen vorgeschlagen, um den Bedarf an Fachkräften für den sozial-ökologischen Wandel im Kontext des Klimawandels zu decken. Dazu gehören die Stärkung von Nachhaltigkeitskompetenzen in der Aus- und Weiterbildung, die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in relevanten Berufen und flexible, inklusive Berufslaufbahnen. Fachkräfte werden dringend benötigt, um Klimaziele wie etwa die energetische Gebäudesanierung und den Ausbau erneuerbarer Energien zu erreichen. Sturm Boris: Klimawandel verstärkt Extremwetterereignisse in Zentraleuropa Gleich zwei Studien haben sich mit den schweren Überschwemmungen in Zentraleuropa durch Sturm Boris im September 2024 befasst. Die Untersuchungen ergaben, dass der von Menschen verursachte Klimawandel die Intensität solcher Extremregenereignisse verstärkt hat. So hat laut ClimaMeter-Analyse der Niederschlag bei ähnlichen Stürmen um bis zu 20 Prozent zugenommen. Eine Attributionsstudie der World Weather Attribution (WWA) fand zudem heraus, dass sich die Wahrscheinlichkeit solcher Ereignisse durch den Klimawandel verdoppelt und die Intensität um sieben Prozent gestiegen ist. Küstenstädte: Anpassung an Klimarisiken bis 2050 Eine kürzlich in der Fachzeitschrift Nature erschienene Studie zeigt, dass insbesondere Küstenstädte bis 2050 massiv von steigenden Meeresspiegeln und extremen Wetterereignissen bedroht sind. Die Daten sollen als Basis für politische Entscheidungen und Stadtentwicklung herangezogen werden, so die Forschenden. Die offengelegten Klimarisiken müssen in die Planung integriert werden, um lokale Anpassungsstrategien entwickeln zu können. Die Autor*innen empfehlen vor allem naturbasierte Lösungen wie etwa Mangrovenwälder, die als Schutzbarrieren dienen und gleichzeitig die Artenvielfalt fördern. Anpassung an Hochwasserrisiken: nGKor-Schulungsprogramm Das Schulungsprogramm nGKor will Fachkräfte im Hochwasserschutz auf veränderte Klimarisiken vorbereiten. Im „Reallabor“, dem Herzstück des Projekts, können Teilnehmende realitätsnah Hochwasserschutzsysteme wie mobile Barrieren testen und den Ablauf von Hochwasserereignissen simulieren. Das Programm richtet sich an Akteure wie das Technische Hilfswerk (THW), die Feuerwehr und Deichverbände. Entwickelt von der Technischen Universität Hamburg in Kooperation mit dem THW, wird es in die akademische Lehre integriert und trägt zur praxisnahen Ausbildung für den Katastrophenschutz bei.
Der vorliegende wissenschaftliche Bericht stellt die Ergebnisse der repräsentativen „Kommunalbefragung Klimaanpassung 2023“ dar und gibt ein umfassendes und differenziertes Bild des aktuellen Standes und Fortschritts der kommunalen Klimaanpassung in Deutschland. Damit bietet er auch einen wichtigen Interpretations- und Orientierungsrahmen, etwa für politische Entscheidungstragende in Bund, Ländern und Kommunen. Vor dem Hintergrund des Bundes-Klimaanpassungsgesetzes (KAnG) zeigen die Befragungsergebnisse, dass sich viele Kommunen bereits auf den Weg gemacht haben, um sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen. Er zeigt aber auch, welche zahlreichen Herausforderungen noch überwunden werden müssen.
Der vorliegende wissenschaftliche Bericht stellt die Ergebnisse der repräsentativen „Kommunalbefragung Klimaanpassung 2023“ dar und gibt ein umfassendes und differenziertes Bild des aktuellen Standes und Fortschritts der kommunalen Klimaanpassung in Deutschland. Damit bietet er auch einen wichtigen Interpretations- und Orientierungsrahmen, etwa für politische Entscheidungstragende in Bund, Ländern und Kommunen. Vor dem Hintergrund des Bundes-Klimaanpassungsgesetzes (KAnG) zeigen die Befragungsergebnisse, dass sich viele Kommunen bereits auf den Weg gemacht haben, um sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen. Er zeigt aber auch, welche zahlreichen Herausforderungen noch überwunden werden müssen. Veröffentlicht in Climate Change | 34/2024.
Um das Land zukunftssicher für die Folgen der Klimakrise aufzustellen, hat die Landesregierung eine umfassende Klimaanpassungsstrategie beschlossen. Sie erfüllt die Vorgaben des Bundesgesetzes zur Klimaanpassung und des Klimaanpassungsgesetzes Nordrhein-Westfalen und unterstützt Kommunen, Unternehmen sowie Bürgerinnen und Bürger dabei, sich vor den Folgen des Klimawandels zu wappnen und entsprechende Schutzmaßnahmen zu ergreifen. „Die Klimakrise ist auch bei uns längst angekommen und hat schon jetzt gravierende Folgen für Mensch, Umwelt und Infrastruktur. Wir brauchen einen ambitionierten Klimaschutz und eine ambitionierte Vorsorgepolitik, um uns gegen die Gefährdung unserer Lebensgrundlagen zu wappnen. Diese setzen wir mit der neuen Klimaanpassungsstrategie für Nordrhein-Westfalen um“, erklärte der Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr Oliver Krischer. Die Klimaanpassungsstrategie zielt darauf ab, auf die zunehmenden klimatischen Herausforderungen in allen Bereichen des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens zu reagieren. Sie beinhaltet 110konkrete Maßnahmen zum Schutz der menschlichen Gesundheit, der Umwelt und der Infrastruktur sowie zur Erhöhung der Lebensqualität für alle Bürgerinnen und Bürger, die bis 2029 umgesetzt werden sollen. Von der Wasserwirtschaft über die Landwirtschaft und den Katastrophenschutz bis hin zur städtischen Entwicklung berücksichtigt die Strategie in 16 Handlungsfeldern die spezifischen Bedürfnisse und Herausforderungen in Nordrhein-Westfalen. In Form eines konkreten Maßnahmenkatalogs aus den verschiedensten Zuständigkeiten der Ministerien gibt die Landesregierung Antworten auf die Herausforderungen des Klimawandels. „Die Klimakrise ist eine der größten ökologischen und ökonomischen Herausforderungen unserer Zeit. Nur gemeinsam werden wir es schaffen, die vereinbarten Anpassungsmaßnahmen in die Tat umzusetzen“, so Minister Krischer. Beispielsweise stellt die Landesregierung eine Vielzahl an Aktivitäten zum Schutz vor Starkregen und Hochwasser bereit. Dabei sind große Maßnahmenbündel wie die Umsetzung des 10-Punkte-Arbeitsplans „Hochwasserschutz in Zeiten des Klimawandels“ oder der Ausbau des Risikomanagements für urbane Sturzfluten genauso enthalten wie weitere Maßnahmen zur Entwässerung von Straßen und Quartieren. Mit Blick auf die extrem heißen Sommer der letzten Jahre ist das Thema Hitzeschutz ebenfalls stark vertreten. Dabei sind Arbeitshilfen zur kommunalen Hitzeaktionsplanung ebenso wichtig wie die Förderung von Klimaanpassungsmaßnahmen in Krankenhäusern. Doch auch Maßnahmen zur Begrünung von Städten, die Förderung einer klimaangepassten Landwirtschaft, zusätzliche Mittel für das Flächenrecycling, die Entwicklung klimaanpassungsfähiger Mischwälder und Wiederbewaldung von Schadflächen, den Erhalt und die Vermehrung von Waldflächen sowie die Wiederherstellung von historischen und potenziellen Moorflächen im Dialog mit den Stakeholdern sollen durch die Strategie vorangebracht werden. Zudem soll die Finanzierung öffentlicher Trinkwasserbrunnen verbessert werden. Auch konkrete Anpassungsmaßnahmen bei Baumaßnahmen sind vorgesehen, etwa der Schutz der Verkehrsinfrastruktur vor Hochwasser und Schwemmmaterial sowie durch den Einsatz aufgehellter Straßendeckenschichten aus Asphalt. Im Bereich Wohnungsbau ist die Förderung von Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung im geförderten Wohnungsneubau vorgesehen. Um die Bevölkerung sowohl über die Folgen des Klimawandels als auch über Anpassungsmöglichkeiten aufzuklären, hält die Klimaanpassungsstrategie eine Vielzahl von Maßnahmen im Bereich Information und Bildung vor: Die Erweiterung des Klimaatlas Nordrhein-Westfalen des LANUV soll als zentrale Datenplattform um einen Wasserhaushalts- und Dürremonitor erweitert werden und zudem Informationen über versiegelte Flächen und Brachflächen in NRW bereitstellen. Die Verbraucherzentrale bietet mit Unterstützung des Landes eine persönliche Orientierungsberatung für Bürgerinnen und Bürger an. Die Entwicklung von spezifischen Bildungsmodulen für Kitas und Schulen ist ebenfalls geplant. Mit der Verstetigung der „Kommunalberatung Klimafolgenanpassung Nordrhein-Westfalen“ beim LANUV, die bei Datenbelangen, Förderfragen oder auch Vernetzungswünschen unterstützt, wird Kommunen seitens des Landes eine kompetente Begleitung auf ihrem Weg zu mehr Klimaresilienz angeboten. Auch der Katastrophenschutz soll sowohl in seiner Bedarfsplanung als auch in Form von konkreten Übungen stärker auf Extremwetter eingestellt werden. Dabei sollen grenzüberschreitende Netzwerke mit Nachbarstaaten ausgebaut werden. Extremwetter werden häufiger auftreten Welche weitreichenden Folgen die globale Klimaerwärmung für Nordrhein-Westfalen haben wird, zeigt eine aktuelle Publikation des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV). Der Fachbericht „Klimaentwicklung und Klimaprojektionen in Nordrhein-Westfalen“ beschreibt die mögliche zukünftige Entwicklung von Klimaparametern in Bezug auf Lufttemperatur, hitzebedingte Kenntage, Niederschläge und Starkregen. „Wir beobachten und erleben immer mehr Wetterextreme, die eine Folge des Klimawandels sind. Dazu gehören zum Beispiel mehr Starkregenereignisse auf der einen und Hitze- oder Dürreperioden auf der anderen Seite. Wenn keine weiteren Anstrengungen unternommen werden, erwarten wir nach jetzigem Stand einen Anstieg auf etwa 3 Grad Celsius bis zum Ende des Jahrhunderts gegenüber vorindustrieller Zeit“, erläuterte LANUV-Präsidentin Elke Reichert. Bereits heute lassen sich klimatische Veränderungen beobachten. Der Vergleich von Mittelwerten der aktuellen Klimanormalperiode (KNP) 1991-2020 mit früheren KNP zeigt das deutlich. Seit der ersten Periode 1881-1910 ist die mittlere Jahreslufttemperatur um durchschnittlich 1,6 Grad Celsius gestiegen. Die heißen Tage haben sich seit 1891-1920 bis zur KNP 1991-2020 auf acht Tage verdoppelt. Die Zahl von Frost- und Eistagen hingegen hat sich verringert: auf zwölf und fünf Tage. Am Kahlen Asten sind die Schneetage seit 1955-1984 sogar um 25 Tage gesunken. Neben den seit Aufzeichnungsbeginn gestiegenen Lufttemperaturen und den Änderungen der Niederschlagsmuster haben die heißen und trockenen Sommer, die Starkregenereignisse sowie die gemessenen Hitzerekorde seit 2014 den Klimawandel stärker ins öffentliche Bewusstsein gebracht. Bereits heute sind in den dicht besiedelten Gebieten Nordrhein-Westfalens 6,9 Millionen Menschen von Hitzebelastung betroffen, in Zukunft (2050) dürften es laut den Prognosen des LANUV bis zu elf Millionen Menschen werden. 2023 war außerdem das nasseste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in Nordrhein-Westfalen. „Die Klimakrise wird immer mehr zur Belastung für unsere Umwelt, für die Gesundheit unserer Mitmenschen, für die Infrastruktur und die Lebensmittelproduktion. Ihre Auswirkungen haben wir alle in den vergangenen Jahren im Alltag deutlich gespürt – mit unterschiedlichen Extremen. Von 2018 bis 2020 und 2022 erlebte Nordrhein-Westfalen vier Dürresommer mit Ernteausfällen, dramatischen Waldschäden und historischen Tiefständen der Gewässer, 2021 ein katastrophales Hochwasser. Wir müssen uns darauf einstellen, dass das Extreme das neue Normal wird“, sagte Minister Krischer. Auswirkungen des Klimawandels regional unterschiedlich Dabei sind die Auswirkungen in den verschiedenen Regionen des Landes durchaus unterschiedlich. Für die am dichtesten besiedelten Bereiche NRWs entlang von Rhein und Ruhr, die bereits heute zu den wärmsten Regionen Deutschlands zählen, wird sowohl der Anstieg der Durchschnittstemperaturen als auch der heißen Tage und Tropennächte eine besondere Relevanz haben. Für die Mittelgebirgsregionen spielt das Auftreten von Starkregenereignissen eine wesentliche Rolle. Hier wird die Gefahr von Sturzfluten sowie Bodenerosionen bis hin zu abrutschenden Hängen steigen. Dagegen besteht bei längeren Trockenperioden vor allem im Münsterland und in Ostwestfalen-Lippe die Gefahr, dass es durch Nutzungskonkurrenzen Einschränkungen bei der Wasserversorgung geben könnte, wie die jüngere Vergangenheit bereits gezeigt hat. Klimaanpassung als langfristiger Prozess Nicht zuletzt aufgrund der guten Datenlage des LANUV ist sich die Landesregierung der kritischen Lage bewusst und ist bereit für ein zielgerichtetes Handeln auf allen Ebenen. Dabei versteht die Landesregierung die Klimaanpassung nicht nur als ad hoc Reaktion auf Extremwetterereignisse. Vielmehr ist die Landesstrategie als langfristige Aufgabe und langfristiger Prozess angelegt, der für die Zukunft vorsorgen soll. Sie soll im Zusammenspiel mit Akteuren in ganz NRW, von der Kommune über die Unternehmen bis hin zu den Bürgerinnen und Bürgern gestaltet werden. Sie macht Angebote zur Information, Beratung, Förderung und Vernetzung für unterschiedliche Zielgruppen in allen relevanten Handlungsfeldern. Die Strategie wurde von allen zwölf Landesministerien gemeinsam erarbeitet, um den komplexen, sektorenübergreifenden Herausforderungen und ihrer Bedeutung für die Daseinsvorsorge gerecht zu werden. Damit wird von allen Landesministerien weiterhin die Verantwortung für die Klimaanpassung übernommen, die konstruktive Zusammenarbeit fortgesetzt, um Synergien zwischen verschiedenen Handlungsfeldern zu maximieren und mögliche Zielkonflikte zu mindern. In einem Beteiligungsprozess wurden der Beirat Klimaanpassung und junge Erwachsene in die Entwicklung der Ziele und Maßnahmen eingebunden. Bis 2029 wird die Strategie für die Landesregierung handlungsleitend sein. Ihre Umsetzung wird laufend überprüft, bevor sie in einem nächsten Strategiezyklus aktualisiert wird. zurück
DWD’s fully automatic MOSMIX product optimizes and interprets the forecast calculations of the NWP models ICON (DWD) and IFS (ECMWF), combines these and calculates statistically optimized weather forecasts in terms of point forecasts (PFCs). Thus, statistically corrected, updated forecasts for the next ten days are calculated for about 5400 locations around the world. Most forecasting locations are spread over Germany and Europe. MOSMIX forecasts (PFCs) include nearly all common meteorological parameters measured by weather stations. For further information please refer to: [in German: https://www.dwd.de/DE/leistungen/met_verfahren_mosmix/met_verfahren_mosmix.html ] [in English: https://www.dwd.de/EN/ourservices/met_application_mosmix/met_application_mosmix.html ]
Der Bundesverband Beruflicher Naturschutz (BBN) Regionalgruppe Rheinland-Pfalz in Kooperation mit dem Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität (MKUEM) Rheinland-Pfalz und der TH Bingen läd herzlich ein zur Tagung „Naturschutz braucht Fläche – Statusanalyse und Strategien zu Akquise und Sicherung“ . Im Zuge der „Zeitenwende“ ist die Zahl neuer und geänderter Gesetze und Verordnungen zugunsten der Klimawende und des Biodiversitätschutzes in Europa und Deutschland spürbar gestiegen. Dazu gehören das im EU-Parlament beschlossene und dann im Umweltrat überraschend ausgesetzte und verschobene „Nature Restoration Law“, das sich auf die Wiederherstellung von Ökosystemen nicht nur auf geschützten, sondern auch auf genutzten Flächen unserer Kulturlandschaft bezieht. Die EU-Änderungsrichtlinie RED III trat im November 2023 in Kraft und sieht u.a. Beschleunigungsgebiete für Windenergie und Solaranlagen vor sowie bei Auswirkungen auf den Artenschutz Ersatzzahlungen in Artenschutzprogramme. Im Zuge des Klimaanpassungsgesetzes wurde zudem das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) gestartet. Die dringend erforderliche Beschleunigung der Klimawende darf jedoch nicht gleichzeitig zu einer gesteigerten Biodiversitätskrise führen. Wo sind jedoch die Flächen für den Naturschutz? In Erkenntnis des Flächenbedarfs wurde 2023 ein „Natur-Flächen-(Bedarfs-) Gesetz" vonseiten der Bundesregierung angekündigt. Ob und in welcher Weise dieses Naturflächengesetz umgesetzt werden kann, ist noch ungewiss. Fraglos steht der Naturschutz in Deutschland und Rheinland-Pfalz damit vor enormen Herausforderungen. Über aktuelle Entwicklungen und Strategien soll hier im Rahmen der Tagung referiert und intensiv diskutiert werden. Detaillierte Informationen und die Anmeldung finden Sie hier.
Liebe Leser*innen, die verheerenden Überflutungen nach Starkregen in diesem Juli, aber auch die Schäden durch Hitze und Dürre in den vergangenen Jahren in Deutschland zeigen es deutlich: Die Zeit ist überfällig für wirksamen Klimaschutz – aber auch für die Anpassung an mittlerweile unvermeidliche Folgen der Erderhitzung. Unsere Vorschläge für die Vorsorge vor Klimarisiken in Deutschland stellen wir in dieser Newsletter-Ausgabe vor. Außerdem haben wir den wissenschaftlichen Stand zum Thema Lüftung, Lüftungsanlagen und mobile Luftreiniger an Schulen in Zeiten der Corona-Pandemie zusammengefasst. Kommunen, Unternehmen, Verbände und Bildungseinrichtungen möchten wir auf die im September wieder anstehende Europäische Mobilitätswoche aufmerksam machen: Teilnehmen lohnt sich in diesem Jahr besonders! Nicht zuletzt wollen wir auf unsere neuen Ratgeber für verschiedene Zielgruppen hinweisen, um Verpackungsmüll bei Speisen und Getränken zum Mitnehmen zu reduzieren. Interessante Lektüre wünscht Ihre Pressestelle des Umweltbundesamtes Klimaanpassung jetzt gesetzlich verankern: Vorschläge für eine wirksame Vorsorge vor Klimarisiken Extreme Wetterereignisse werden durch den Klimawandel heftiger und häufiger. Quelle: Jürgen Flächle / Fotolia.com Die Risiken durch Folgen der Erderhitzung für Deutschland sind seit langem bekannt und wurden zuletzt in der im Juni 2021 von Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt vorgestellten Klimawirkungs- und Risikoanalyse für Deutschland umfassend identifiziert. Ein Netzwerk von 25 Bundesbehörden und -institutionen aus neun Ressorts entwickelte wissenschaftlich fundierte Maßnahmenvorschläge, mit denen Länder, Kommunen, Unternehmen und Privatpersonen Schäden reduzieren, für Extremwettereignisse vorsorgen und sich an unvermeidliche Klimafolgen anpassen können. Doch bisher fehlt es in Deutschland an geeigneten rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen, um diese Maßnahmen flächendeckend umzusetzen. Die bereits erfolgte Aufnahme von Klimawandelanpassung in bestehende Förderinstrumente, wie die Städtebauförderung oder das neue Förderprogramm „Klimawandelanpassung in sozialen Einrichtungen“, ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Wirksame Klimavorsorge ist nur von Bund und Ländern gemeinsam zu leisten. Um Klimaanpassung als staatliche Daueraufgabe zu verankern und Länder und Kommunen bei der flächendenkenden Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen zu unterstützen, braucht es eine neue Gemeinschaftsaufgabe „Anpassung an den Klimawandel“ im Grundgesetz . Mit diesem Instrument kann der Bund finanzielle Unterstützung für umfassende kommunale Klimavorsorge leisten, etwa zur Starkregenvorsorge, Hitze- und Hochwasserprävention sowie für Dürreschutzmaßnahmen. Artikel 91a des Grundgesetzes, in dem auch die Agrarstruktur und der Küstenschutz als Gemeinschaftsaufgabe geregelt sind, sollte um Klimaanpassung erweitert werden. Die notwendige Verfassungsänderung sollte von der neuen Regierung mit höchster Priorität behandelt und als solche auch im Koalitionsvertrag festgehalten werden. Ein bundesweites Klimaanpassungsgesetz sollte die Einrichtung der neuen Gemeinschaftsaufgabe flankieren. Das Gesetz hätte im Hinblick auf die Fachgesetze, wie das Baugesetzbuch, einen leitenden und ergänzenden Charakter und würde Planungs- und Investitionssicherheit schaffen. Zudem würden klare Verantwortlichkeiten und Verfahrensregelungen für die Umsetzung einer langfristigen Klimawandelanpassungspolitik des Bundes und der Länder geschaffen. Das Gesetz sollte einen Rahmen vorgeben, der für eine regelmäßig Bewertung und Fortschreibung von rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen und Maßnahmen, wie etwa Land(um)nutzungen (beispielsweise Ausmaß der Versiegelung und Entwaldung), oder Risikokartierungen für lokalen Starkregen sorgt. Die verheerenden Starkregenfälle im Juli 2021 zeigen aber auch deutlich, dass es Grenzen der Anpassung gibt. Weil der Klimaschutz bisher in Deutschland und weltweit nicht ambitioniert genug vorangetrieben wurde, können Schäden und Zerstörungen infolge der globalen Erwärmung nicht mehr gänzlich verhindert, sondern lediglich reduziert werden. Vor diesem Hintergrund ist die entschlossene Reduzierung der Treibhausgasemissionen die erste und wichtigste Maßnahme, um Menschenleben, Infrastrukturen, Städte und Wohlstand zu schützen. Ziel muss es bleiben, die globale Erwärmung des Planeten auf unter 2 Grad zu begrenzen, um weiter eskalierende Klimafolgen zu begrenzen. Je erfolgreicher Klimaschutz betrieben wird, desto wirksamer kann die Klimaanpassung an unvermeidliche Folgen der globalen Erwärmung noch ausfallen. Misslingt der Klimaschutz, steigen die Kosten der Anpassung, die Unsicherheiten für die Bevölkerung und die Zahl von Extremereignissen, die die Handlungsfähigkeiten unserer Gesellschaft überfordern. Auch noch so erfolgreicher Klimaschutz und kluge Anpassungsstrategien werden Restrisiken der globalen Erwärmung nicht vollständig ausschließen und umfassenden Katastrophenschutz nicht vermeiden können. Dies sind, im Zeitalter globaler Erwärmung, Gemeinschaftsaufgaben, denen sich Staat, Wirtschaft und Gesellschaft stellen müssen. Klimaanpassung – eine Generationenaufgabe UBA-Präsident Dirk Messner im Interview mit dem RBB-Inforadio Präsident des Umweltbundesamts: "Klimaschutz ist Menschheitsaufgabe für dieses Jahrhundert" UBA-Präsident Dirk Messner im Interview mit dem Radiosender SWR2 Messner: Ohne höheren CO2-Preis wird Klimaschutz noch teurer UBA-Präsident Dirk Messner im "Interview der Woche" des Deutschlandfunks über Klimaschutz, den CO2-Preis, einen sozialen Ausgleich und die Bedeutung der Artenvielfalt für den Klimaschutz UBA-Zahl des Monats Juli 2021 Quelle: Umweltbundesamt Die Badegewässer Deutschlands sind in einem guten Zustand. Rund 91 % der Binnengewässer und fast 84 % der Küstengewässer erreichten im Jahr 2020, gemessen an den Qualitätsanforderungen der EU-Badegewässerrichtlinie, eine ausgezeichnete Badegewässerqualität. Zwischen 1992 und 2001 stieg der Anteil der Badegewässer, die die Richt- und Grenzwerte einhalten, beständig an.
Origin | Count |
---|---|
Bund | 49 |
Land | 10 |
Wissenschaft | 1 |
Zivilgesellschaft | 1 |
Type | Count |
---|---|
Ereignis | 1 |
Förderprogramm | 1 |
Text | 49 |
unbekannt | 8 |
License | Count |
---|---|
geschlossen | 56 |
offen | 2 |
unbekannt | 1 |
Language | Count |
---|---|
Deutsch | 57 |
Englisch | 1 |
unbekannt | 1 |
Resource type | Count |
---|---|
Bild | 2 |
Datei | 1 |
Dokument | 19 |
Keine | 19 |
Unbekannt | 2 |
Webseite | 29 |
Topic | Count |
---|---|
Boden | 49 |
Lebewesen & Lebensräume | 55 |
Luft | 52 |
Mensch & Umwelt | 59 |
Wasser | 49 |
Weitere | 58 |