API src

Found 31 results.

Related terms

Fusionsexperiment ASDEX Upgrade

Das Experiment soll Kernfragen der Fusionsforschung unter Fusionsanlage kraftwerksaehnlichen Bedingungen untersuchen. Dazu sind wesentliche Plasmaeigenschaften, vor allem die Plasmadichte, der Plasmadruck und die Belastung der Waende, den Verhaeltnissen in einem spaeteren Fusionskraftwerk angepasst. Eines der wesentlichen Probleme ergibt sich aus der Wechselwirkung zwischen dem heissen Brennstoff und den umgebenden Waenden. Dabei wird einerseits die Wand der Plasmakammer beschaedigt und andererseits das Plasma unerwuenscht verunreinigt. Um dem entgegenzuwirken, untersucht ASDEX Upgrade eine spezielle Magnetfeldanordnung, einen Divertor. Der Divertor lenkt die aeussere Randschicht des Plasmas auf Prallplatten ab. Die Plasmateilchen treffen dort abgekuehlt und vom heissen Zentrum entfernt auf und werden abgepumpt. Auf diese Weise werden auch stoerende Verunreinigungen aus dem Plasma entfernt, zugleich wird die Wand des Plasmagefaesses geschont und eine gute Waermeisolation des Brennstoffes erreicht. Die durch den Divertor moegliche Modellierung des Plasmarandes erlaubt es damit, die zentralen plasmaphysikalischen Problemfelder -Plasmareinheit, Plasmaeinschluss und Plasma-Wand-Wechselwirkung - guenstig zu beeinflussen. Seit April 1997 ist ein verbesserter Divertor in Betrieb, der auf der Basis der bisherigen Experimente und numerischer Modellierungen entworfen wurde. Der neue Divertor II besitzt vertikale Prallplatten, die die auftreffende Leistung besser verteilen und die Plasmateilchen auch staerker in das Plasma zurueck reflektieren. Damit erarbeitet ASDEX Upgrade wesentliche Kenntnisse fuer den naechsten Schritt auf dem Weg zu einem Fusionskraftwerk - den Testreaktor ITER, der erstmals ein gezuendetes Plasma realisieren soll. Die an ASDEX Upgrade beobachtete starke Kopplung des Plasmainneren mit den Bedingungen am Plasmarand macht es auch moeglich, das Plasmazentrum vom Rand her zu optimieren und den Einschluss zu verbessern. Zusaetzlich wird untersucht, inwieweit Betriebsweisen, bei denen das Profil des Plasmastroms beeinflusst wird ('advanced tokamak'), mit dem Divertor vertraeglich sind. Hierzu wird mit Hochfrequenzwellen oder Teilcheneinschuss ein zusaetzlicher Plasmastrom erzeugt. Je nach Stromprofil kann eine Transportbarriere entstehen die die Plasmaverluste nach aussen stark verringert und die Werte im Plasmazentrum verbessert. ASDEX Upgrade wird versuchen, solche Bedingungen im Divertorbetrieb erstmals quasi stationaer (d.h. fuer einige Sekunden) zu erzeugen.

Identifizieren von Schäden verursacht durch Erosion im Generator und Regeneration des Materials mittels LMD-w (ISEGRIM), Teilvorhaben: Entwicklung eines Anlagenkonzepts zur Regeneration von Erosionsschäden in einem Fusionskraftwerk

Fusionsexperiment WENDELSTEIN 7-X

Ziel der Kernfusionsforschung ist es, die Energieproduktion der Sonne auf der Erde nachzuvollziehen: Ein Fusionskraftwerk soll Energie aus der Verschmelzung (Fusion) von Atomkernen gewinnen. Brennstoff ist ein duennes ionisiertes Gas, ein sogenanntes 'Plasma' aus den Wasserstoffsorten Deuterium und Tritium. Zum Zuenden des Fusionsfeuers muss das Plasma in Magnetfeldern eingeschlossen und auf hohe Temperaturen ueber 100 Millionen Grad aufgeheizt werden. In Fusionsexperimenten vom Typ 'Stellarator' wird das Plasma durch Magnetfelder eingeschlossen, die durch Magnetspulen ausserhalb des Plasmabereichs erzeugt werden. Weltweit sind die meisten der heute betriebenen Fusionsexperimente dagegen vom Typ 'Tokamak', die einen Teil des Feldes durch einen starken, im Plasma fliessenden elektrischen Strom herstellen. Das Stellaratorprinzip laesst jedoch gerade dort Staerken erwarten, wo die Tokamaks Schwaechen zeigen. Zum Beispiel sind Stellaratoren fuer Dauerbetrieb geeignet, waehrend Tokamaks ohne aufwendige Zusatzeinrichtungen nur pulsweise arbeiten. Stellaratoren koennten also die vorteilhaftere Loesung fuer ein Fusionskraftwerk sein. Kernstueck des Experimentes ist das Spulensystem aus 50 nicht-ebenen und supraleitenden Magnetspulen. Mit ihrer Hilfe soll WENDELSTEIN 7-X die wesentliche Stellaratoreigenschaft zeigen, den Dauerbetrieb. Der erzeugte Magnetfeldkaefig soll ein Plasma einschliessen, das mit Temperaturen bis 50 Millionen Grad ueberzeugende Schluesse auf die Kraftwerkseigenschaften der Stellaratoren ermoeglicht, ohne ein bereits energielieferndes Fusionsplasma herzustellen. Da sich die Eigenschaften eines gezuendeten Plasmas vom Tokamak zum grossen Teil auf Stellaratoren uebertragen lassen, kann das Experiment mit grosser Kostenersparnis auf den Einsatz des radioaktiven Fusionsbrennstoffes Tritium verzichten.

Fusionsexperiment WENDELSTEIN 7-AS

Ziele von WENDELSTEIN 7-AS sind: - Untersuchung eines nettostromfreien Plasmas, - Aufheizen des Plasmas mit verschiedenen Heizmethoden, - Demonstration des verbesserten Gleichgewichts- und Transportverhaltens als Wirkung der verbesserten Magnetfeldstruktur, - Untersuchung der Stabilitaetsgrenzen des Plasmas. Bisherige Ergebnisse: Das Experiment wies nach, dass das neuartige Spulensystem technisch moeglich sowie fertigungsgenau und kosteneffektiv herzustellen ist. In seinen bisher 43000 Plasma-Entladungen hat WENDELSTEIN 7-AS alle Stellaratorrekorde gebrochen: Es wurden bei unterschiedlicher Experimentfuehrung Temperaturen der Plasmaelektronen bis zu 60 Millionen Grad, der Ionen von 16 Millionen Grad erreicht sowie Energieeinschlusszeiten bis zu 50 Millisekunden und bereits reaktorgleiche Plasmadichten von 3x10 E20 Teilchen pro Kubikmeter. Dies uebersteigt deutlich die Dichten, die in Tokamaks vergleichbarer Groesse erzielbar sind, wo Strominstabilitaeten einschraenkend wirken. Ausserdem bestaetigte sich bereits ein Teil der benutzten Optimierungskriterien: Die unerwuenschte Verschiebung der Plasmasaeule im Gefaess bei ansteigendem Plasmadruck ist verglichen mit einem konventionellen Stellarator - in WENDELSTEIN 7-AS deutlich reduziert. Der geplante Nachfolger, die vollstaendig optimierte Anlage WENDELSTEIN 7-X soll nun die Kraftwerkstauglichkeit der neuen Stellaratoren zeigen. Zusaetzlich extrapolieren Systemstudien zur Vorbereitung eines Fusionskraftwerks vom Typ Stellarator das Einschlusskonzept von WENDELSTEIN 7-X auf Kraftwerksbedingungen.

Preis der Umweltallianz Sachsen-​Anhalt 2024 Innovative Umweltideen aus Sachsen-Anhalt Jury 2024 Preiskategorie „Produkte und Technologien“ Preiskategorie „Konzepte und Projekte“ Preiskategorie "Sonderpreis der Umweltallianz" Galerie zum Preis der Umweltallianz 2024

Die Verleihung des 9. Preises der Umweltallianz stand in diesem Jahr unter dem Motto „25 Jahre Umweltallianz – Innovative Umweltideen aus Sachsen- Anhalt“. Er wurde in den Kategorien „Produkte und Technologien“ und „Konzepte und Projekte“ vergeben. Außerdem wurde erneut der „Sonderpreis der Umweltallianz“ verliehen, der ausschließlich Mitgliedern vorbehalten ist. Insgesamt hat die Umweltallianz Sachsen-Anhalt Preisgelder in Höhe von 24.000 Euro ausgelobt. Eine fünfköpfige Jury hatte in einem ersten Bewertungsschritt aus allen Bewerbern zunächst neun Finalisten ausgewählt. Diese konnten sich im September persönlich der Jury präsentieren und erhielten ein professionell produziertes Video für die eigene Öffentlichkeitsarbeit. Die Preisverleihung fand am 13.11.2024 im Palais am Fürstenwall der Staatskanzlei Sachsen-Anhalt statt. Vorsitz: Prof. Dr.-Ing. Daniela Thrän Leiterin Department Bioenergie am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH – UFZ, in Kooperation mit dem Deutschen Biomasseforschungszentrum gemeinnützige GmbH – DBFZ Mitglieder: Gesa Kupferschmidt Abteilungsleiterin Technischer Umweltschutz, Bodenschutz, Klimaschutz am Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt Klaus Olbricht Präsident der Industrie- und Handelskammer Magdeburg Fabian Hoppe Geschäftsführer Kommunikation, Bildung und Nachhaltigkeit, Pressesprecher beim Verband der Chemischen Industrie e.V., Landesverband Nordost (VCI Nordost) Robert Gruhne Reporter Landesredaktion Magdeburger Volksstimme bei Volksstimme Investigation GmbH Preisträger: Inflotec GmbH aus Magdeburg Preisgeld: 8000 Euro Würdigung für: Energieeffiziente und ressourcenschonende Wasseraufbereitung Die Inflotec GmbH hat eine innovative, ressourcenschonende und energieeffiziente Technologie entwickelt, mit der sich autark überall jegliches Wasser zu Trink- oder Brauchwasser aufbereiten lässt (Kreislaufsystem). Im Vergleich zu herkömmlichen Umkehrosmose-Aufbereitungssystemen wird nur ein Fünftel an Energie benötigt. Durch die Rückspül- und Selbstreinigungsfunktion der Anlagen müssen zudem keine Filter gewechselt werden. Die modularen, autonomen und mobilen Systeme können praktisch überall eingesetzt werden. Die Innovation hierbei ist die Entwicklung eines einzigartigen neuen Membranprozesses zur ressourceneffizienten Wasseraufbereitung. Eine herkömmliche Keramikmembran (Ultrafiltration) wird durch Post-Modifikation mit Polyelektrolyten zu einer Nanofiltrationsmembran mit einzigartigen Trenn- und Materialeigenschaften. Das System ermöglicht in einem Aufbereitungsschritt die sichere Reinigung selbst von schwer behandelbaren Wasserressourcen (z. B. kontaminierten Abwässern). Neben Partikeln (Mikroplastik, Medikamentenrückstände, Schwermetalle, Uran, Arsen, PFAS etc.), Bakterien und Viren können auch gelöste Wasserinhaltsstoffe (Organik, Salze) sowie Öle und Fette zurückgehalten werden. Finalist: IPT-Pergande Gesellschaft für innovative Particle Technology mbH Würdigung für: Reduzierung des CO₂-Fußabdrucks in der Wirbelschichtgranulation durch Nutzung von Abwärme IPT-Pergande betreibt am Standort Weißandt-Gölzau mehrere Produktionsanlagen zur Herstellung von Produkten für die chemische Industrie. Eine Schlüsseltechnologie ist hierbei die Wirbelschicht-Granulation. Bei diesem Prozess wird eine wässrige Suspension mit einem erwärmten Prozessgas getrocknet und dabei granuliert. Die signifikante Reduzierung des CO₂-Fußabdrucks des Gesamtverfahrens wurde durch die Nutzung der Abwärme von Kompressoren für die Erzeugung von Druckluft erreicht, indem das Prozessgas vorgewärmt wird, wodurch sich eine Reduzierung des Heizdampfes ergibt. Der reduzierte Dampfbedarf führt wiederum zu einer Verringerung des Erdgasverbrauches. Die resultierende CO 2 -Einsparung pro Jahr liegt bei 400 bis 500 t. Finalist: POLICYCLE Deutschland GmbH Würdigung für: Energieeffizientes Recycling für echte Härtefälle | Kleberbeschichtete Altfolien werden erstmals wieder zu Folie Kleberbeschichtete Schutzfolien, die fast in jeder Industrie Anwendung finden, sind heute nicht recyclingfähig. Auf Grund ihrer Beschichtung werden sie bis dato thermisch verwertet. Beim Recycling führen sie zu einem Verblocken und Verkleben der Anlagen oder der späteren Folie auf Grund von Klebermigration. Gleichzeitig ist die Folienindustrie dazu angehalten, die Verfügbarkeit von Rezyklaten am Markt zu steigern und Kreisläufe zu etablieren. Daher war das Ziel der Entwicklung seitens der POLICYCLE Deutschland GmbH bisher nicht recyclebare Folien erstmals zu recyclen, in eine neue Folie zurückzuführen und dabei das energieintensive Recycling wirtschaftlicher und automatisierter zu gestalten. Mit dem so entstandenen Fluff-to-Film-Prozess werden durch Auslassen eines gesamten Prozessschritts gegenüber dem klassischen Recycling bis zu 40 % Energie und die damit verbundenen CO 2 -Emissionen in der Produktion eingespart. Gleichzeitig ist das entstehende Folienendprodukt „Müllsack“ bis zu dreimal dünner, aber ebenso belastbar wie ein vergleichbarer Standardmüllsack. Der mit dem „Blauen Engel“ zertifizierte Müllsack besteht aus mehr als 95 % post-consumer-Rezyklat, 70 % davon machen die kleberbeschichteten Altfolien aus. Durch den hohen Polyethylen-Anteil wäre der Müllsack, je nach vorliegendem Entsorgungssystem, selbst wieder recyclingfähig. Preisträger: GMBU e.V. Gesellschaft zur Förderung von Medizin-, Bio- und Umwelttechnologien, Halle Preisgeld: 8000 Euro Würdigung für: Schäumbare Verbundmaterialien auf Pflanzenbasis Die GMBU e. V. bietet innovative Rezepturen für pflanzenbasierte und rezyklierbare Komposite mit natürlichen Füllstoffen an, die sich für den 3D-Druck, den Spritzguss und hydraulisches Pressen eignen. Als Füllstoffe dienen natürliche Reststoffe, wie Hanf- und Hopfenschäben, Kakao- und Kaffeeschalen sowie Kokos- und Papierfasern. Anbauflächen zur Kultivierung werden nicht benötigt, da die Reststoffe prozessgebunden anfallen. Durch die Zugabe der Füllstoffe können 10 % Basispolymer eingespart werden. Dadurch wird eine Reduktion der CO 2 -Emissionen von 60 % im Vergleich zum Einsatz erdölbasierter Kunststoffe erreicht. Die Filamente und Granulate lassen sich wie herkömmliche Compounds verarbeiten und bieten eine holzähnliche Oberfläche. Durch Einarbeitung von zusätzlichem Treibmittel entsteht ein schäumbares Material für den 3D-Druck, welches beispielsweise als Sandwichmaterial im Leichtbau eingesetzt werden kann. Die Expansion des Treibmittels erfolgt während des Druckprozesses und wird über die Düsentemperatur gesteuert. Dadurch kann eine Gewichtsreduzierung von circa 50 % erzielt werden. Finalist: Agrar Burgscheidungen eG, Laucha an der Unstrut Würdigung für: Wasserrecycling für eine integrierte Symbiose der Algenkultivierung im Weinbau: Wi-Sa-We Die Agrar Burgscheidungen eG hat in Kooperation mit der GMBU e. V. – Gesellschaft zur Förderung von Medizin-, Bio- und Umwelttechnologien ein Verfahren zur symbiotischen Aufzucht von Mikroalgen für den Weinbau entwickelt. Durch die Bewässerung von Wein mit aufbereitetem Kulturmedium der Mikroalgen wird Wasser recycelt, die Biodiversität gestärkt, das Pflanzenwachstum verbessert und ein resilientes Mikrobiom geschaffen. Der Nährstoffeintrag aus dem Medium spart Kosten für Düngemittel, was die ökonomische Ressourceneffizienz unterstreicht. Das Verfahren ist vielfältig übertragbar und weist enormes ökologisches Potenzial mit ökonomischen Erfolgsaussichten auf. Finalist: Synthos Schkopau GmbH, Schkopau Würdigung für: Synthesekautschuk für verbesserten Reifenabrieb – ein Beitrag zur Mikroplastikreduktion Die Synthos Schkopau GmbH baut als größter Anbieter von Synthesekautschuk in Europa die Palette nachhaltiger Produkte kontinuierlich aus. In den letzten 15 Jahren wurden am Standort Schkopau erfolgreich SSBR-Typen (Solution Styrene Butadiene Rubber) für energieeffiziente Reifen entwickelt und vermarktet. Dem Synthos-Forscherteam ist es gelungen, zusätzlich den Reifenabrieb zu verringern und damit auch die Mikroplastikbildung aus Reifen zu minimieren. In Hochleistungsreifen verwendete Synthesekautschuke müssen umfangreiche Nachhaltigkeitskriterien erfüllen. Für den ökologischen Fußabdruck von Reifen sind umweltverträgliche Zusatzstoffe sowie der Einfluss neuer Synthesekautschuke, z.B. SSBR, relevant. Leistungseigenschaften des Reifens, die mit dem Fahrverhalten und der Sicherheit des Fahrzeugs verbunden sind, müssen mit einem geringen Rollwiderstand und einem niedrigen Abrieb korreliert werden. Während ein hoher Rollwiderstand den Energieverbrauch der Fahrzeuge erhöht, verursacht ein hoher Abrieb die verstärkte Bildung von Mikroplastik. Die neue Technologie verbessert den Abrieb um ca. 8 %, ohne die Leistungseigenschaften negativ zu beeinträchtigen. Preisträger: MOL Katalysatortechnik GmbH, Merseburg Preisgeld: 8000 Euro Würdigung für: Kühlwasserbehandlung in der Kernfusion In technischen Kühlkreisläufen wird das Kühlwasser mittels Kreiselpumpen in eine turbulente Strömung versetzt. Übersteigt die in das Wasser eingetragene Pumpenergie die Stabilisierungsenergie des Wassers, dann bilden sich Wasserdampfbläschen. Bläschen mit einem Durchmesser um 1 Mikrometer sorgen selektiv für saubere Oberflächen auch auf Schweißnähten. Größere Bläschen begünstigen Bakterien und Korrosion bis hin zur Kavitation. Durch Installation spezieller, von der MOL Katalysatortechnik GmbH entwickelter Mineral-Metall-Folien auf der Saugseite der Kreiselpumpen im turbulenten Strömungsbereich wird die Bildungsgeschwindigkeit der Wasserdampfbläschen beschleunigt, so dass anstelle weniger großer gefährlicher Wasserdampfbläschen viele sehr kleine nützliche gebildet werden. Dadurch ist es möglich, Kühlwasser mit hoher technischer und hygienischer Sicherheit und ohne Einsatz von Chemikalien und Bioziden dauerhaft sicher und wirtschaftlich vorteilhaft zu behandeln. Finalist: LEUNA-Harze GmbH, Leuna Würdigung für: Großtechnische Synthese von biobasierten Epoxidharzen aus pflanzlichen Altölen Die bisher zur Verfügung stehende Rohstoffbasis für Epoxidharze ist Erdöl. Im Zuge der Rückwärtsintegration der Produktion der LEUNA-Harze GmbH wurde eine eigene Synthesevariante für den zur Herstellung von Epoxiden notwendigen Rohstoff Epichlorhydrin entwickelt und in einer großtechnischen Anlage mit einer Kapazität von 15.000 t/a realisiert. Dabei wird nicht Propylen, sondern Glycerin, ein Nebenprodukt der Biodieselherstellung, als Rohstoff eingesetzt. Als Startpunkt der Wertschöpfungskette dienen gebrauchte Speisefette und -öle, die über Glycerin und Epichlorhydrin in einem Upcyclingprozess zu biobasierten Epoxidharzen umgesetzt werden. Eine neue Produktlinie mit reduziertem CO 2 -Fußabdruck und garantiertem biobasierten Anteil auf Basis von wiederverwerteten, pflanzlichen Altölen konnte vom Unternehmen erfolgreich auf dem Markt eingeführt werden. Dies ermöglicht einen biobasierten Kohlenstoffanteil von bis zu 42 % bei gleichzeitiger, signifikanter Reduktion des CO 2 -Fußabdrucks der so hergestellten Produkte. Diese finden Anwendung in der Wind-, Bau- und Automobilindustrie. Finalist: SKW Stickstoffwerke Piesteritz GmbH, Lutherstadt Wittenberg Würdigung für: ATMOWELL® – Ammoniakreduzierung im Tierstall Ammoniak (NH 3 ) kann bei übermäßiger Freisetzung negative Effekte auf die Umwelt und die Gesundheit von Mensch und Tier haben. Deutschland hat sich verpflichtet die nationalen NH 3 -Emissionen bis zum Jahr 2030 um 29 % zu senken (im Vergleich zu 2005). Mit ca. einem Drittel stammt ein Großteil der nationalen NH 3 -Emissionen aus Tierställen. Der Einsatz eines Ureaseinhibitors in Rinder- und Schweineställen ist ein innovativer Ansatz, um diese Emissionen deutlich zu mindern. Damit kann u. a. die Versauerung und Eutrophierung von Böden und Ökosystemen, die Verschiebung des Artenspektrums und Bedrohung der Artenvielfalt sowie die Gesundheitsbelastung (Schleimhautirritationen, sekundärer Feinstaub, Atemwegserkrankungen) gemindert werden. ATMOWELL® ist ein von SKW Piesteritz patentierter Ureaseinhibitor, welcher NH 3 -Emissionen in Rinderställen um 58 % reduziert. Die so verbesserte Luftqualität schützt vor negativen Auswirkungen des Ammoniaks auf Umwelt, Klima, sensible Ökosysteme und vor der Versauerung von Böden.

REFOPLAN 2022 - Ressortforschungsplan 2022, Verfolgung sicherheitstechnischer Fragestellungen von Fusionsanlagen zur Erzeugung elektrischer Energie

ERA-MIN 2: REWO-SORT - Reduzierung von Energie- und Wasserverbrauch im Bergbaueinsatz durch Fusion der Sortierungstechnologien LIBS und ME-XRT, Teilvorhaben 2: LIBS Optimierung und Fusion mit ME-XRT Daten unter Verwendung von tiefen neuronalen Netzwerken

In dem Projekt soll die Entwicklung der Fusionstechnologie inklusive LIBS und ME-XRT für die Klassifizierung von zerkleinerten Mineralpartikeln auf einem Förderband mit Hilfe der Deep Learning' Technologie erforscht werden. Die Kombination von LIBS und ME-XRT ist vielversprechend, da sich die Sensoren hinsichtlich Ihrer analytische Leistungsfähigkeit ergänzen: LIBS kann eine Elementanalyse der Probenoberfläche bereitstellen, während ME-XRT Volumendaten mit geringerer Genauigkeit erzeugt. Die technologische Fusion beider Sensoren erlaubt die Extrapolation der präzisen Oberflächendaten auf das gesamte Probenvolumen. Dadurch werden repräsentative Daten für das ganze Erz gewonnen. Zusätzlich erlaubt die Implementation von Neuronalen Netzen die automatische Selbstanpassung auf die verschiedenen Erze und geologische Parameter. Das Projekt bewertet die technische Machbarkeit der verbesserten Sortiertechnik in der Bergbauindustrie. Es erlaubt die Trennung von Taubgestein bereits in früheren Prozessstadien, so dass die Betriebskosten sowie der Energie - und Wasserverbrauch während des Zerkleinerungsprozesses reduziert werden, welcher üblicherweise in Mineralveredlungswerken eingesetzt wird.

Teilvorhaben 3: Material-Bereitstellung und -prüfung^ZÜEND: Züchtung neuer Energiepappeln für Deutschland^Teilvorhaben 1: Somatische Hybridisierung, Teilvorhaben 2: Identitätsüberprüfung mittels Marker und Marker-Entwicklung

Das Gesamtziel des Projektes beinhaltet die Entwicklung neuer Pappel-Sorten, die besonders für die Biomasseerzeugung auf Kurzumtriebsplantagen geeignet sind, sowie eine Erhöhung der genetischen Diversität für Anpassungen an zukünftige Anbaubedingungen. Aufbauend auf be-stehende Sortimente sollen geeignete Linien für die Neukombination, bzw. Erhöhung der genetischen Diversität mittel-somatischer Hybridisierung selektiert werden. Das vTI, Institut für Forstgenetik, verfolgt das Ziel, mit Hilfe bereits vorhandener und insbesondere neuentwickelter SSR und SNP-Marker das Ausgangsmaterial sowie die Fusionshybride zu charakterisieren und ggf. zu vereinfachen, um die Neukombinationen gewünschter Eigenschaften frühzeitig erkennen und geeignete Klone selektieren zu können. Ein Set von 20 Mikrosatelliten, die Pappelart-spezifisch sind, sowie verschiedene SNP Marker sollen hinsichtlich der Erstellung eines genetischen Fingerabdrucks der Ausgangslinien für eine Fusion verwendet werden. Darüber hinaus sollen für jedes Chromosom mindestens 2 Chromosomen-spezifische SSR-Marker entwickelt werden, so das asymmetrische Fusionshybride dahingehend untersucht werden können, welches Chromosom zusätzlich vorhanden ist. Die Nutzung der informativen Mikrosatelliten und SNP-Marker (cp- und Kern SNPs) dient dann zur Überprüfung und Charakterisierung der Fusionsprodukte hinsichtlich einer erfolgreichen symetrischen und asymetrischen Fusion sowie zur Bestimmung der Herkunft der Organellen in den Fusionshybriden. Eine Korrelation bereits bestimmter QTLs (z.B. Melampsora Resistenz mit molekularen soll versucht werden. Die Technik der somatischen Hybridisierung bietet ganz neue Kombinationsmöglichkeiten von verschiedenen Pappelarten, sowie einen Ansatz zur wesentlichen Vergrößerung der Diversität des bestehenden Pappelsortimentes. Es sind somit höhere Erfolgsquoten einer Neukombination als bei klassischer Kreuzungszüchtung möglich, was völlig neue Perspektiven und (Nutzungs)Potentiale eröffnet.

DEMO R&D im Rahmen des deutschen Beitrages zum 'Broader Approach'

Vorhabensziel ist die Umsetzung der deutschen IFERC DEMO-Blanket Vorhaben im Rahmen des Broader Approach (BA), d.h. die Bereitstellung der diesbezüglich spezifizierten Halbzeuge und werkstoffkundlichen Herstellungsparameter in den Bereichen (i) reduziert aktivierbarer Strukturwerkstoff EUROFER, Basismaterial und Schweißtechnologien, (ii) Neutronenmultiplikatoren (Beryllide) und (iii) Brutkeramiken (Lithiumortosilikat). FZK ist derzeit in ganz Europa das einzige Institut, welches Fusions-Referenzwerkstoffe entwickelt und zusammen mit der Industrie technologisch skalierbar herstellt. Die Arbeitsplanung basiert auf den zeitlichen und inhaltlichen Vorgaben des europäisch-japanischen BA- Abkommens. Dementsprechend konzentrieren sich alle FZK-Arbeitsvorhaben zu den IFERC DEMO-Blanketvorhaben ausschließlich auf zentrale Struktur- und Funktionswerkstoffe von DEMO-Leistungsreaktiren und ITER-Testblanketmodule. Die eingegangenen Verpflichtungen sollen bis Ende 2012 abgeschlossen sein. Die Ergebnisse sind unverzichtbare Grundlage für den Bau von ITER-TBMs und dienen darüber hinaus dem Design von DEMO-Leistungsreaktoren.

BASE-Talk: Demokratie braucht verlässlichen Konsens zum AKW-Ausstieg

BASE-Talk: Demokratie braucht verlässlichen Konsens zum AKW-Ausstieg Meldung Stand: 24.01.2024 „Nukleare Sicherheit als Teil der Energietransformation in Zeiten des abnehmenden Konsenses“ Die nukleare Sicherheit nehme aktuell zu wenig Raum in der öffentlichen Debatte zur Energietransformation ein. Dies stellte Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz Steffi Lemke anlässlich des BASE -Talk am 22.1.2024 zum Thema „Nukleare Sicherheit als Teil der Energietransformation in Zeiten des abnehmenden Konsenses“ fest. Insgesamt nahmen 150 Personen am BASE -Standort in Berlin und ca. 165 Personen online teil. Neben der Keynote von Bundesumweltministerin Steffi Lemke, gab es per Livestream einen wissenschaftlichen Impuls des Astrophysik-Professors und Wissenschaftsjournalisten Harald Lesch. Es folgte eine Podiumsdiskussion mit anschließender offener Fragerunde. Am Podium vertreten waren BASE -Präsident Wolfram König, der Parlamentarische Staatssekretär Stefan Wenzel vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und Martin Kaiser, Geschäftsführer von Greenpeace Deutschland. Gesprächsthemen waren neben der nuklearen Sicherheit, die aktuelle Atomkraft-Debatte und die Herausforderungen der deutschen Endlagersuche. Moderiert hat die Veranstaltung Journalist Thorsten Hapke. Impressionen der Veranstaltung Teilnehmer der Podiumsdiskussion (von links): BASE-Präsident Wolfram König, Moderator Thorsten Hapke, Parlamentarische Staatssekretär Stefan Wenzel (BMWK) und Martin Kaiser, Geschäftsführer Greenpeace Deutschland. © BASE Die Keynote hat Bundesumweltministerin Steffi Lemke gehalten. © BASE Einen Impulsvortrag per Livestream gab es von dem Wissenschaftsjournalisten Harald Lesch. © BASE 150 Teilnehmende vor Ort und ca. 165 Online-Teilnehmer verfolgten die Veranstaltung. © BASE Im Gespräch (von links): BASE-Präsident Wolfram König, Bundesumweltministerin Steffi Lemke und Martin Kaiser, Geschäftsführer Greenpeace Deutschland. © BASE „Die Zeit ist in Anbetracht der langen Suche nach einem Endlager selbst ein Sicherheitsfaktor“, so BASE-Präsident Wolfram König. © BASE BMWK-Staatssekretär Stefan Wetzel erinnerte auch an den langwierigen Rückbau der AKW. © BASE „Wir haben uns auf den Atom-Konsens verlassen“, so Martin Kaiser, Geschäftsführer von Greenpeace Deutschland. © BASE Sicherheitslage europäischer AKW hat sich verschlechtert Zur aktuellen Atomkraft-Debatte machte Bundesumweltministerin Lemke klar: „Der Konsens zum AKW -Ausstieg und zur Endlagersuche ist von Teilen der bisherigen Konsenspartnern ohne Not aufgekündigt worden. Ich erwarte, dass der Konsens aufrechterhalten wird, denn ich halte ihn für sehr wertvoll“. Die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland sollten sich auf eine demokratische Entscheidung wie den Atom -Konsens verlassen können. Im April 2023 wurden in Deutschland die letzten drei Atomkraftwerke abgeschaltet. Dieser Schritt basierte auf einem breiten gesellschaftlichen und politischen Konsens für den Atomausstieg und für eine klare Zielstellung zum Ausbau erneuerbarer Energien aus dem Jahr 2011. Frau Lemke betonte in ihrer Rede, dass Klimaziele nicht mit Atomkraft erreicht werden können. Atomkraftwerke seien zu risikoreich, zu teuer und hinterließen nachfolgenden Generationen gefährliche radioaktive Abfälle. Nicht zu vergessen, dass sich die Sicherheitslage europäischer AKW verschlechtert habe, vor allem angesichts der Ereignisse rund um das AKW Saporischschja. Investitionen in die Atomkraft würden für den notwendigen Ausbau Erneuerbarer Energien entsprechend fehlen, so Lemke. Auch Versprechen zu SMR -Technologien würden im Wesentlichen dazu genutzt, um vom Ausbau der Erneuerbaren abzulenken: „In der Summe werden die Probleme größer, auch wenn die Reaktoren kleiner werden.“ Lesch setzt auf verstärkte Kommunikation Wissenschaftsjournalist Harald Lesch forderte in seinem Impuls dazu auf, das Thema nukleare Sicherheit wieder stärker in die Öffentlichkeit zu bringen. „Die Naivität im Umgang mit Atomabfällen ist legendär.“, sagte Lesch, weshalb die BASE -Arbeit sehr wichtig sei. Um dem schwindenden Atom -Konsens entgegenzuwirken, wünscht sich Lesch eine verstärkte und offensivere Kommunikation, vor allem auch im Internet, und darüber hinaus eine bessere öffentliche und wissenschaftliche Vernetzung zu dem Thema. Alle sollten wissen und verstehen, so Lesch, wie teuer und risikoreich Atomkraft ist. „Macht es Sinn, die stärkste Kraft der Welt [Atomspaltung] einzusetzen, um Wasser heiß zu machen? Das können wir billiger.“, so Lesch in Bezug zur Nutzung der Kernkraft sowie Hoffnungen auf das Forschungsfeld Kernfusion. Die Energiewende ist für ihn nur über die Erneuerbaren Energien zu schaffen. Podiumsdiskussion: Endlagersuche dauert viel zu lange Dass die atomaren Hinterlassenschaften in Vergessenheit geraten, stellte BASE -Präsident Wolfram König auf dem Podium fest: „Mit dem Erfolg des deutschen Atom -Konsenses scheint für viele Menschen das Thema Atomkraft vermeintlich erledigt.“ Jedoch ist das Kapitel Atomkraft und damit auch die nukleare Sicherheit in Bezug auf die angefallenen atomaren Abfälle noch längst nicht abgeschlossen. Die Suche für ein deutsches Endlager laufe noch sehr lange. Die Zeit sei, so Herr König, in Anbetracht der langen Suche selbst ein Sicherheitsfaktor. Darin waren sich alle Podiumsteilnehmer einig: Die deutsche Endlagersuche dauert zu lange. Stefan Wenzel, Parlamentarischer Staatssekretär, dazu: „Wir müssen schneller werden“. In Anbetracht der atomaren Hinterlassenschaften erwähnte Wenzel auch den rund zwanzig Jahre lang dauernden, herausfordernden Rückbau eines Atomkraftwerkes, der noch bevorsteht. Atomkraft könne nicht Teil der Klimawende sein, sie berge „Ewigkeitslasten“, so die Aussage von Martin Kaiser, Geschäftsführer von Greenpeace Deutschland in der anschließenden Podiumsdiskussion. BASE -Präsident König wünscht sich auch in Anbetracht des schwindenden Konsens ein Kompetenzzentrum für die Öffentlichkeit und die Politik. Dort solle über Risiken und Möglichkeiten der Atomkraft informiert werden: „Auch wenn diese Aufgabe niemanden mehr interessieren sollte, so bleibt es unsere Aufgabe für Sicherheit zu sorgen.“ Und Martin Kaiser von Greenpeace machte deutlich: „Es ist in Deutschland jahrzehntelang eine Diskussion zur Atomkraft geführt worden und wir haben uns darauf verlassen, dass der Konsens eingehalten wird.“ Er ließ nicht unerwähnt, dass Staaten, welche weiter auf Atomkraft setzen, Nuklear(waffen)staaten sind. Abschließend folgten Fragen aus dem Publikum an die Podiumsteilnehmer. Mehr Informationen zur Endlagersuche Endlagersuche-Infoplattform

1 2 3 4