Nur etwa 14% der ländlichen Bevölkerung Subsahara-Afrikas hat Zugang zu Strom. Für die sozioökonomische Entwicklung spielt der Zugang zu Elektrizität eine entscheidende Rolle, da er im direkten Zusammenhang mit der Jugend-Alphabetisierungsrate steht, die ambulante und pflegerische Versorgung verbessern kann und alternative Einkommensaktivitäten generiert. Während sich die Bevölkerung Westafrikas bis 2050 verdoppeln soll, wird sich der Strombedarf bis 2030 voraussichtlich verfünffachen (IRENA, 2015).
Um den zukünftigen Strombedarf zu decken, ohne dabei die Treibhausgasemissionen zu steigern, die Energiepreise auf einem erschwinglichen Niveau zu halten und nachhaltige Entwicklungsziele zu erreichen, werden kontextspezifische Konzepte benötigt. Hierzu gehören zentralisierte oder dezentralisierte Ansätze, die auf erneuerbaren Energien basieren. Der Reichtum ungenutzter erneuerbarer Energiepotenziale in Westafrika ist eine wertvolle Voraussetzung für die Umsetzung moderner Energietechnologien. Damit haben westafrikanische Länder das Potenzial, die moderne Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien voranzutreiben, ein entscheidender Transformationsprozess, den das CIREG-Projekt unterstützen wird. Zu diesem Zweck arbeiten Forscher aus europäischen und westafrikanischen Institutionen eng mit westafrikanischen Interessengruppen und Entscheidungsträgern zusammen, um im Rahmen der Planung erneuerbarer Energien, bedarfsgerechte Klimadienstleistungen gemeinsam zu generieren.
Ziele und Aufgaben:
- Analyse und Quantifizierung (Simulation) der Potenziale für erneuerbare Energien (Wasser, Wind und Solar) in Westafrika unter heutigen und zukünftigen Klimabedingungen
- Analyse zukünftiger Änderungen des Energiebedarfs (sozio-ökonomische Entwicklung, z.B. Bevölkerungsentwicklung, Urbanisierung) auf subkontinentaler, regionaler und lokaler Ebene
- Durchführung von sozialwissenschaftlichen Studien auf der lokalen bzw. regionalen Ebene
- Gemeinsame Entwicklung bzw. Erarbeitung von Strategien mit regionalen Akteuren (Politik, Energieversorger, Öffentlichkeit), um den wachsenden Energiebedarf, idealerweise mit erneuerbaren Ressourcen bzw. innovativem Energiemix, zu decken
- Ökonomische Analysen zur Durchführbarkeit
- Elektrifizierung eines Dorfes mit ca. 120 Haushalten in Togo mittels eines hybriden Systems basierend auf einer kleinen Wasserkraft- und Solar PV-Anlage. Beobachtung sozial-ökonomischer Auswirkungen zur Projektlaufzeit.
Das Forschungsprojekt verfolgt das übergeordnete Ziel, den Kenntnisstand hinsichtlich der Problematik von flussabgerichteten Fischwanderungen der heimischen Fischfauna an Kontinuumsunterbrechungen, besonders jenen in Verbindung mit Wasserkraftanlagen, zu erweitern. Der Fokus liegt auf der Erarbeitung von fachlichen gewässer- und fischökologischen sowie technischen Grundlagen, mit denen die Bedeutung des Fischabstiegs für die gewässertypischen Fischarten und -populationen unter Berücksichtigung der Zeitkomponente sowie die Notwendigkeit von Maßnahmen und die Entwicklung wirksamer Maßnahmen abgeklärt werden. Diese Maßnahmen werden zu diesem Zeitpunkt noch nicht in dezidierten Stand der Technik-/Sanierungsvorgaben münden. Es sollen entsprechende Lösungsvorschläge für die österreichische Fluss- bzw. Kraftwerkslandschaft erarbeitet werden, wobei sich das Hauptaugenmerk des Projekts auf Kleinkraftwerke bis 10 MW Leistung richtet. Das Projekt fokussiert auf zwei Kernproblemkreise. Zum einen werden Fragestellungen hinsichtlich Fischschutz bearbeitet, zum anderen sollen Notwendigkeit, Möglichkeiten und Varianten zur Gewährleistung des Fischabstiegs an Wasserkraftanlagen geprüft bzw. anhand konkreter Fallbeispiele untersucht werden.