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Liebe Leser*innen, die Erfassung und Bewertung von Fortschritten in der Klimawandelanpassung ist herausfordernd – aber unverzichtbar, um wirkungsvolle Strategien und Maßnahmen zu entwickeln und umzusetzen. Das Umweltbundesamt (UBA) diskutierte daher am 16. und 17. September 2025 Fragen der Fortschrittserfassung in einer Fachkonferenz und launchte den „Anpassungsscanner“ – ein Helfer zur Bewertung der Aktivitäten und Handlungsbedingungen in Kommunen. Unser Schwerpunktartikel fasst die Kernbotschaften der Konferenz zusammen und verrät, was sich hinter dem neuen Tool verbirgt. Außerdem in diesem Newsletter: Herausforderungen und Lösungsansätze für naturbasierte kommunale Klimaanpassung, eine Roadmap für Klimaanpassung im Leistungssport sowie weitere neue Forschungserkenntnisse und Tools. Herzliche Grüße Ihr KomPass-Team im Umweltbundesamt UBA-Fachkonferenz: Fortschritte in der Klimaanpassung erfassen Reger Austausch unter den Teilnehmenden der Fachkonferenz im Atrium des Umweltbundesamtes in Dessau. Quelle: Jörg Farys / UBA Wie können Fortschritte in der Anpassung an den Klimawandel erfasst und bewertet werden? Die UBA-Fachkonferenz „Klimawandelanpassung im Blick – welche Fortschritte machen wir?“ lieferte Antworten: Die Zwecke der Fortschrittserfassung bestimmen die Durchführung, quantitative Indikatoren allein reichen nicht aus, ein gemeinsames Begriffsverständnis ist entscheidend. Zwar ist die Wirksamkeitserfassung und -bewertung von Anpassungsstrategien und -maßnahmen herausfordernd, doch ist Lernen aus Erfahrungen wesentlich für bessere Entscheidungen und mehr Wirksamkeit. Als praktisches Tool wurde der UBA-„Anpassungsscanner“ vorgestellt – ein kostenloses Excel-Tool für Kommunen. Es erfasst Handlungsbedingungen und Aktivitäten in fünf Bereichen: Ziele, Wissen, Zusammenarbeit, Ressourcen und Maßnahmenumsetzung. Das Tool ermöglicht eine Bestandsaufnahme, zeigt Fortschritte auf und unterstützt bei der Priorisierung von Klimaanpassungsaktivitäten. Naturbasierte Lösungen für die kommunale Klimaanpassung stärken: Herausforderungen und Lösungsansätze In einem Bericht stellt das Vorhaben „Natürlich Klimaanpassung! Resiliente naturbasierte Lösungen für Kommunen“ im Auftrag des Umweltbundesamtes den Wissensstand zur Umsetzung naturbasierter Lösungen für die Klimaanpassung in Deutschland dar. Die Autor*innen identifizieren wesentliche Hindernisse auf kommunaler Ebene und zeigen Handlungsoptionen auf. Praxisbeispiele veranschaulichen Interessenkonflikte und Synergien bei der Umsetzung naturbasierter Lösungen und verdeutlichen: Es ist in jedem Fall erforderlich, mehrere Strategien miteinander zu kombinieren und diese an den spezifischen lokalen Kontext anzupassen. Der Bericht liefert die Grundlage für weitere Produkte und Leitfäden. Empfehlungen für den europäischen Rahmen für Klimaresilienz und Risikomanagement Der Klimawandel wirkt sich auf alle Regionen Europas aus und stellt Menschen, Ökosysteme und Wirtschaft vor komplexe Herausforderungen. Auch wenn in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte erzielt wurden, muss der künftige Europäische Rahmen für Klimaresilienz und Risikomanagement (European Climate Resilience and Risk Management Framework – ECRRMF) ehrgeiziger werden, um bis 2050 Resilienz und Vorsorge in ganz Europa sicherzustellen. Basierend auf 20 Jahren Erfahrungen in Deutschland enthält dieses englischsprachige wissenschaftliche Gutachten des Umweltbundesamtes wichtige Empfehlungen, um den ECRRMF zu stärken. Potentiale der Weiterentwicklung der deutschen Klimaanpassungsstrategie Die Deutsche Anpassungsstrategie (DAS) stellt die bundesweite Grundlage für Konzepte der Klimaanpassung und die Entwicklung von Maßnahmen dar. Die regelmäßige Weiterentwicklung der DAS bietet entscheidende Chancen, neue wissenschaftliche Erkenntnisse einzubeziehen und Ansätze und Verfahren zu optimieren. Der Abschlussbericht des Vorhabens „Behördennetzwerk Klimaanpassung“ im Auftrag des Umweltbundesamtes zeigt Methoden auf, wie die deutsche Klimaanpassungsstrategie unterstützt und inhaltlich weiterentwickelt werden kann. Zentrale Empfehlungen umfassen die integrative Gestaltung eines Policy Mix und die stärkere Akteurseinbindung. Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz weiterentwickeln: Vorschlag des Bundesumweltministeriums Die Bundesregierung fördert seit 2023 mit dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) langfristige Investitionen in Lebensräume. In einer zweiten Phase legt das Bundesumweltministerium (BMUKN) in dem Aktionsprogramm nun einen Schwerpunkt auf Wälder, Moore und Böden. Denn derzeit stoßen geschädigte Wälder, trockengelegte Moore und ausgelaugte Böden mehr Treibhausgase aus, als sie aufnehmen. Diesen Trend will das Ministerium umkehren – und damit zugleich das Grundwasser und künftige Ernten schützen und in heißen Sommern für Abkühlung sorgen. Das vorgeschlagene Paket des BMUKN enthält 41 Maßnahmen. Internationale Klimafinanzierung 2024: Deutschland bleibt verlässlicher Partner in der globalen Klimapolitik Deutschland hat seine Zusage für die internationale Zusammenarbeit für Klimaschutz und Klimaanpassung im Jahr 2024 erfüllt. Dies zeigen aktuelle Zahlen, die Deutschland der EU-Kommission gemeldet hat. So belief sich Deutschlands internationale Klimafinanzierung im vergangenen Jahr auf insgesamt 11,8 Milliarden Euro, davon entfielen 6,1 Milliarden Euro auf Haushaltsmittel. Damit erreicht Deutschland die international zugesagte Zielmarke, jährlich mindestens sechs Milliarden Euro aus Haushaltsmitteln für internationale Klimafinanzierung bereitzustellen. Baden-Württemberg: Monitoringbericht zur Anpassungsstrategie an den Klimawandel Baden-Württemberg setzt zur Anpassung an den Klimawandel auf eine umfassende Strategie, um den Auswirkungen von Hitze, Trockenheit, Starkregen und anderen Extremereignissen sowie des Wandels natürlicher Lebensräume und Arten zu begegnen. Nach 2017 und 2020 hat die Landesregierung den dritten Monitoringbericht zur Anpassungsstrategie vorgelegt. Der Bericht zeigt, dass zahlreiche Aktivitäten in den vergangenen Jahren verstärkt werden konnten. So sind mehr als die Hälfte der 101 Maßnahmen der Anpassungsstrategie bereits als Daueraufgabe in das Handeln der öffentlichen Stellen im Land integriert. Hessen: Neues Regionalbüro für Natürlichen Klimaschutz Hessen hat ein Regionalbüro für Natürlichen Klimaschutz gestartet und beteiligt sich damit an dem bundesweiten Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK). Hauptaufgaben des Büros sind die Förderberatung, die Unterstützung bei der Antragstellung, die Vernetzung hessischer Akteure sowie die Initiierung neuer Maßnahmen für Natürlichen Klimaschutz. Herausforderungen werden auf regionaler Ebene identifiziert und Lösungsansätze entwickelt, damit neue Projekte schnell und passgenau auf den Weg gebracht werden können. Sachsen: Infrastrukturministerium fördert Modellprojekte für klimaresiliente Städte Um eine klimaangepasste Stadtentwicklung zu fördern, unterstützt das Sächsische Staatsministerium für Infrastruktur und Landesentwicklung innovative Modellprojekte. Gefördert werden Vorhaben, die sich möglichst unkompliziert übertragen lassen und gleichzeitig eine breite Wirkung entfalten. Städte und Gemeinden haben im Zeitraum von Mitte November bis Mitte Januar 2026 die Möglichkeit, ihre Projektideen einzureichen. Zerbst investiert in mobile Starkregenvorsorge Die Gemeinde Zerbst in Sachsen-Anhalt mit vielen Ortsteilen an Elbe oder Nuthe steht beim Schutz vor Hochwasser und Starkregen vor großen Herausforderungen. Daher investiert die Stadt mit Unterstützung des Umweltministeriums in mobile Systeme: Dazu zählen etwa eine mobile Netzersatzanlage für den Betrieb von Pumpen und Beleuchtung, eine mobile Hochwasser- und Starkregenpumpe, eine stationäre Hygiene- und Waschanlage zur Reinigung kontaminierter Einsatzkleidung und ein mobiles System zum Hochwasser- und Starkregenschutz. Hürtgenwald: Schulhof entsiegelt Die Sekundarschule Nordeifel im Ortsteil Kleinau der Gemeinde Hürtgenwald (NRW) hat ihren Schulhof mit Förderung aus dem Landesprogramm „Klimawandelvorsorge in Kommunen“ entsiegelt. Ein Teil der ehemaligen Asphaltfläche auf dem Schulhof wurde aufgebrochen und teilweise durch Grünflächen ersetzt. Ein unterirdischer Rigolenkörper sorgt dafür, dass Regenwasser auf dem Gelände versickern und dem Grundwasser zugeführt werden kann. Studie: Klimawandel erhöht Waldbrandrisiko in Brandenburg Das Land Brandenburg ist wegen sandiger Böden und großer Kiefernmonokulturen besonders anfällig für Dürre und Waldbrände. Forscherinnen der TU Berlin zeigen, dass Vegetationstyp und -zustand die Brandentstehung entscheidend beeinflussen. Monokulturen brennen häufiger und stärker; Kiefernwälder sind durch ihren Harz- und Ölgehalt besonders entflammbar. Die Autorinnen empfehlen den Umbau zu Mischwäldern, besseres Brandrisiko-Monitoring und mehr Aufklärung der Bevölkerung. Bildungsmaterialien zum Natürlichen Klimaschutz des Projekts NaKlim Intakte Ökosysteme sind unverzichtbar, um das Klima zu schützen und uns an die Folgen des Klimawandels anzupassen. Das Projekt „Natürlich - Klima schützen!“ (NaKlim) stärkt das Bewusstsein von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen für natürlichen Klimaschutz und Klimaanpassung und motiviert sie zu eigenem Handeln. Dafür stellt NaKlim pädagogische Materialien zu Wäldern, Stadtgrünflächen sowie jetzt neu auch zu Auen und Gewässern bereit. Die NaKlim-Basics-Hefte für verschiedene Altersgruppen können kostenfrei als Klassensatz bestellt werden. Eine interaktive „Adventure Map“ lädt dazu ein, eigene kreative Beiträge einzureichen und sich mit anderen auszutauschen. Das Projekt wird vom BMUKN gefördert. Start-up „Planterial“ entwickelt neuartigen Nährboden für Gründächer Gründächer können zur Anpassung dicht bebauter urbaner Zentren an den Klimawandel beitragen. Doch Nährbodenplatten auf dem Dach bestehen zumeist aus mineralischen Rohstoffen. Diese Materialien sind endlich. Das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderte Start-up „Planterial“ hat eine neuartige Bodenplatte mit nachwachsenden Rohstoffen aus wiedervernässtem Moor entwickelt. Deren Speicherkapazität von 20 bis 26 Litern Wasser pro Quadratmeter dient dazu, Regenwasser lokal zurückzuhalten, die Verdunstungskühlung zu erhöhen und Überflutungen durch Starkregen zu mindern, so die DBU. KI-Modell: Hitzebelastung in Städten metergenau sichtbar Ein neues KI-Modell der Universität Freiburg und des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) berechnet erstmals, wie sich die Hitzebelastung einer Stadt zukünftig pro Quadratmeter entwickeln wird. Das Modell kann Städte bei der Anpassung an den Klimawandel unterstützen und bietet Impulse für eine klimagerechte Stadtplanung. Das KI-System kombiniert Geodaten wie Gebäudehöhen und Vegetationsstrukturen mit Wettervorhersage- oder Klimaprojektionsdaten wie Lufttemperatur oder Strahlung. Roadmap für Nachhaltigkeit und Klimaanpassung im Leistungssport Mit dem Forschungsschwerpunkt „Nachhaltigkeit und Klimaanpassung im Leistungssport“ (NiKlas) möchte das Bundesinstitut für Sportwissenschaft aufzeigen, wie der Klimawandel Trainings, Wettkämpfe und die Gesundheit der Athlet*innen beeinflusst. Seine Ziele und geplanten Maßnahmen hat das Institut in einer Roadmap veröffentlicht. Im Fokus stehen praxisnahe Lösungen – von hitzeangepasstem Training über nachhaltige Sportanlagen und innovative Regenerationsmethoden bis hin zu klimaresilienter Wettkampfplanung. Über 40.000 zusätzliche Arbeitskräfte für Klimafolgen und Anpassung bis 2030 in Deutschland erforderlich Die Nachfrage nach Arbeitskräften wird vom Klimawandel und seinen Folgen beeinflusst. Zum einen muss der globale Temperaturanstieg gebremst werden. Zum anderen macht der Klimawandel Anpassungsmaßnahmen erforderlich. So müssen etwa Deiche an Küsten und Flüssen sowie Bewässerungsanlagen in der Landwirtschaft gebaut werden. Modellrechnungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigen: Um den Folgen des Klimawandels zu begegnen und Anpassungsmaßnahmen umzusetzen, sind in Deutschland bis 2030 beziehungsweise bis 2040 jeweils über 40.000 zusätzliche Arbeitskräfte erforderlich. Mehr Grün trotz starkem Flächendruck: Sechs Städte zeigen machbare Wege Mehr Menschen, mehr Bebauung – und trotzdem mehr Grün? Dass das möglich ist, zeigen sechs Städte, die im Projekt Green Urban Labs II neue Wege gegangen sind. Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) hat nun die Ergebnisse veröffentlicht. Die Botschaft: Stadtgrün ist kein Luxus, sondern unverzichtbare Infrastruktur für Klimaresilienz, Klimaschutz, Artenvielfalt, Gesundheit und Lebensqualität. Die sechs Modellvorhaben stammen aus den Städten Aachen, Dresden, Fellbach, Ingolstadt, Karlsruhe und Saarbrücken. Neues Tool zur Anpassung an den Klimawandel an Küsten und Ozeanen Das Climate Service Center Germany hat ein neues Instrument zur Anpassung an den Klimawandel an Küsten und Ozeanen veröffentlicht. Dieses Tool soll Ländern dabei helfen, Pläne zum Schutz ihrer Küsten und Ozeane vor den Auswirkungen des Klimawandels zu entwickeln und umzusetzen. Es enthält Empfehlungen dazu, wie Anforderungen zur Anpassung an den Klimawandel an Küsten und Ozeanen in nationale Anpassungspläne integriert werden können. Das Instrument ist Teil der offiziellen Leitlinien und der Online-Bibliothek der UN-Klimarahmenkonvention. Europäische Umweltagentur warnt vor Klimafolgen Der aktuelle Report zum Umweltzustand der Europäischen Umweltagentur (EEA) zeigt, dass sich Europas Umweltlage trotz Fortschritten bei Emissionsminderung und Luftqualität verschlechtert. Besonders Biodiversitätsverlust, Ressourcenübernutzung und der Klimawandel setzen Natur und Gesellschaft unter Druck. Steigende Extremwetterereignisse, Wasserstress, Degradierung von Ökosystemen und zunehmende Umweltbelastungen gefährden Lebensqualität, Wirtschaft und Sicherheit. Der Bericht fordert unter anderem eine beschleunigte Umsetzung des European Green Deal, Stärkung der Kreislaufwirtschaft und eine verbesserte Nutzung von Land und Wasserressourcen. Bericht: Wissenstransfer in Kommunen. Wissensbedarfe in der Klimaanpassung in Hessen Eine Studie des Instituts für sozial-ökologische Forschung (ISOE) im Auftrag des Fachzentrums Klimawandel und Anpassung zeigt, wie Kommunen ihre Klimaanpassung stärken können. Besonders kleinere Gemeinden kämpfen mit Wissens- und Ressourcenlücken. Im Projekt „WissTransKlima“ wurden Workshops durchgeführt, um Wissenstransfer und Kooperation zu fördern. Das ISOE empfiehlt, ein Transfernetzwerk aufzubauen für Wissens- und Erfahrungsaustausch zur Klimaanpassung, insbesondere auf Kreisebene. Der Bericht „Wissenstransfer in Kommunen. Wissensbedarfe in der Klimaanpassung in Hessen“ ist online verfügbar. Fachartikel: Normen und Standards treiben Klimaresilienz voran Gesellschaft und Wirtschaft müssen sich an die Folgen des Klimawandels anpassen. Ein Fachartikel in der Zeitschrift „Ökologisches Wirtschaften“ zeigt, dass eine wichtige Rolle dabei Normen und Standards spielen. Sie unterstützen Unternehmen und Organisationen dabei, Klimaanpassungen umzusetzen, und konkretisieren gesetzliche Vorgaben. Enhancing climate adaptation planning with limited resources In dem Artikel stellen Autoren der TU Berlin das Rahmenwerk „Streamlined Municipal Adaptation Risk Tool for Climate Risk Assessments“ (SMART-CRA) vor, das Städte dabei unterstützt, mit begrenzten Ressourcen Klimarisiken systematisch zu bewerten und Prioritäten für Anpassungsmaßnahmen zu setzen. An einem Fallbeispiel der deutschen Gemeinde Geestland wird gezeigt, wie SMART-CRA hohe Risiken identifiziert und Handlungsempfehlungen ableitet. Revisiting the challenges to monitoring, evaluation, reporting, and learning for climate adaptation MERL (Monitoring, Evaluation, Reporting und Learning) hilft, Klimaanpassung wirksamer zu gestalten, indem es Reflexion und Verbesserung ermöglicht. In dem Journal-Artikel zeigen Wissenschaftler*innen aus Spanien, dass mit der wachsenden Reife der Anpassungspraxis neue Herausforderungen auftreten – von der Definition von Anpassung über gerechte Einbeziehung von Wissen, Ressourceneinsatz und politische Einflüsse bis hin zu räumlich-zeitlichen Aspekten. Anhand einer umfassenden Auswertung wissenschaftlicher und grauer Literatur haben die Autor*innen einen Rahmen für neue Herausforderungen bei der Konzeption, Umsetzung und Nutzung von MERL für die Anpassung erstellt. HRC-Hitzetool: Bewertung von Hitzeanpassungsmaßnahmen in Städten Das HRC-Hitzetool unterstützt Kommunen, Wohnungsunternehmen, Expert*innen und Interessierte dabei, Klimaanpassungsmaßnahmen gegen Sommerhitze zu priorisieren. Es bewertet die Wirksamkeit von Maßnahmen in Innenräumen und im Freiraum. Entwickelt im Projekt „HeatResilientCity“ (HRC) basiert das Tool auf umfassender Recherche bestehender Hitzetools und dient als praxisnaher Entscheidungshelfer im städtischen Raum. Neu in KLiVO: Neben Klimadiensten sind in dem Portal ab sofort auch über 400 Good-Practice-Beispiele aus der Tatenbank des UBA auffindbar. Sie können nach Handlungsfeldern, Klimawirkungen und Bundesländern gefiltert werden.
Isotopendaten von Fließgewässern sind von essentieller Bedeutung, um unser Verständnis und Modelle für hydrologische, ökologische, biogeochemische und atmosphärische Prozesse zu verbessern. Jedoch läßt sich das volle Potential wegen viel zu kurzer und unvollständiger Zeitreihen gar nicht ausschöpfen. Hier schlagen wir einen innovativen Beitrag vor, um zur Lösung des Problems, nämlich limitierter Gewässerisotopen-Archive, beizutragen: die Nutzung von Süßwassermuscheln als langzeitliche delta18O-Archive von Fließgewässern. Im Rahmen einer Pilotstudie haben wir die Sauerstoffisotopendaten von Muschelschalen (kompiliert aus 10 Studien) analysiert, die von 18 Lokalitäten aus insg. 16 Flüssen unterschiedlicher geographischer Breiten weltweit stammen. Wir haben signifikante Zusammenhänge zwischen delta18O-Werten des Niederschlags, des Fließgewässers und der Muschelschalen ermittelt. Sowohl die Wasser- als auch die Schalendaten weisen relativ zum Niederschlag stark gedämpfte saisonale Amplituden auf. Aufbauend auf dieser Studie wollen wir nun multidekadische Rekonstruktionen von delta18O-Werten in Fließgewässern vornehmen. Zunächst wollen wir prüfen, ob sich die Wassertemperatur - als wichtige Voraussetzung zur präzisen Rekonstruktion des delta18O-Wertes des Wassers aus delta18O-Werten der Schalen - aus der (a) Zuwachsrate, (b) mikrostruktureller Merkmale und/oder (c) elementchemischer Daten der Schalen rekonstruieren lassen. Dann wollen wir testen inwiefern sich hochauflösende in-situ Messungen der delta18O-Werte der Schalen via SIMS komplementär zur traditionellen naßchemischen Methode via CF-IRMS (Stichwort: Micromilling oder Microdrilling) eignen, vor allem mit welcher Genauigkeit. Insbesondere könnte SIMS, dank wesentlich kleinerer, flacherer Probenpunkte, für langsam wachsende Schalenabschnitte in späten Lebensstadien der Tiere von großem Nutzen sein. Außerdem lassen sich die Meßpunkte wesentlich präziser zeitlich alignieren. Schließlich wollen wir die rekonstruierten delta18O(Wasser)-Zeitreihen von drei Einzugsgebieten in Luxemburg, Schweden und Deutschland mit multidekadischen delta18O-Niederschlags-Zeitreihen vergleichen, um über das derzeitige Verständnis zur Kontrolle der geologischen Begebenheiten auf hydrologische Funktionen hinauszugehen. Wir testen die Hypothese, daß Änderungen im Abfluss-Regime eines Einzugsgebiets (ausgelöst durch den Klimawandel) mechanistisch zu einer Modifikation des Wasseranteils führen, der über schnelle Fließwege zum Strom fließt - mit der zusätzlichen Annahme, daß das Ausmaß dieser Modifikation durch das Gestein moduliert wird. Um unsere Hypothese zu prüfen, bauen wir auf einer Metrik auf, nach der der Anteil jungen Wassers (Fyw) proportional zur Abflußmenge steigt und dadurch einen Anstieg des proportionalen Beitrags schneller Durchläufe bei hohen Abflußmengen aufzeigt. Dieser Ansatz ist besonders geeignet für die Bestimmung von Transitzeiten des Wassers in stationären und heterogenen Einzugsgebieten.
Die Herausforderungen einer nachhaltigen Entwicklung erfordern Antworten auf komplexe Umweltprobleme wie Klimawandel, Verlust an Biodiversität, Verfügbarkeit von sauberem Wasser und biobasierten Materialien für die Kreislaufwirtschaft. Die jüngsten Fortschritte bei der Entwicklung analytischer Technologien bieten vielfältige Möglichkeiten, sich diesen Problemen erfolgreich zu stellen. Diese Entwicklungen gehen jedoch mit einer hohen Spezialisierung einher und bergen die Gefahr einer starken Fragmentierung der verschiedenen Disziplinen der Umweltwissenschaften. Gleichzeitig steigen die Kosten für den Betrieb der analytischen Instrumente kontinuierlich an. Die Etablierung eines Gerätezentrums (GZ) ‘Umweltanalytik’ an der TU Dresden (TUD) soll diese starke Fragmentierung überwinden und damit die Verfügbarkeit und die Zugänglichkeit zu modernen analytischen Instrumenten für Wissenschaftler der TUD und deren externer Partner verbessern. Das angestrebte GZ umfasst sehr innovative und äußerst komplexe Gerätesysteme für die (i) Analyse stabiler Isotope zur Prozessforschung, die Nutzung (ii) spektroskopischer Verfahren zur Identifizierung molekularer Strukturen organischer Substanzen und die Nutzung (iii) der Rasterelektronenmikroskopie (Environmental Scanning Electron Microscopy) zur Erforschung von Mikro- und Nanostrukturen. Diese Kerntechnologien werden ergänzt durch eine breite Palette an unterstützenden analytischen Verfahren, womit insgesamt ein großes Potential für eine integrative Forschung in den Umweltwissenschaften besteht. Die integrative Datenanalyse wird ein weiterer Bestandteil des angestrebten GZ sein. Es wird ein Managementsystem entwickelt, das einen einfachen Zugang und eine effiziente gemeinsame und kostengünstige Nutzung aller Instrumente ermöglicht. Dies ist Voraussetzung einer tiefgreifenden Integration der Umweltwissenschaften und wird gleichzeitig zu einem fruchtbaren Austausch von Wissenschaftlern unterschiedlicher Disziplinen führen. Der Aufbau des GZ wird zu neuen Qualitätsstandards in der Umweltanalytik beitragen. Das GZ geht weit über das Angebot der Nutzung analytischer Kapazitäten hinaus. Die Nutzer werden bei der Auswahl der am besten geeignetsten Kombination analytischer Verfahren wissenschaftlich fundiert beraten. Außerdem wird eine gemeinsame integrative Auswertung bei komplexen Umweltdaten angeboten. Durch das GZ werden besonders interessierten Studenten und jungen Forschern Qualifizierungskurse angeboten. Damit wird das GZ der interdisziplinären Spitzenforschung in den Umweltwissenschaften an der TUD einen starken Impuls verleihen. Externe Partner erhalten mehr Möglichkeiten zur erfolgreichen Zusammenarbeit mit ihren Partnern an der TUD. Dies wird zur Generierung neuer Forschungsideen und deren Umsetzung in wissenschaftlichen Projekten führen. Damit wird das Gerätezentrum zu wissenschaftlich exzellenten Lösungen der komplexen Umweltprobleme beitragen, mit denen unserer Gesellschaft konfrontiert ist.
Durch hochauflösende Ozeanmodellsimulationen sollen verbesserte Einblicke in die Mechanismen von multi-dekadischen Meeresspiegelschwankungen in den Schelfmeeren Südostasiens und des Indonesischen Archipels gewonnen werden und verfeinerte Projektionen möglicher Trends infolge der Klimaänderungen im 21. Jahrhundert erstellt werden.
Der Arktische Ozean und umgebende Landmassen sind bzw. waren Gegenstand sehr schneller und drastischer Umweltveränderungen. Dies spiegelt sich besonders deutlich in dem alarmierenden Schrumpfen der Arktischen Meereisdecke während der letzten 3-4 Dekaden wider. Durch komplexe Rückkopplungseffekte ist die Arktis zum einen ein Motor für globale Klimaänderungen, zum anderen wird die Arktis aber auch extrem von der globalen Klimaerwärmung beeinflusst. Trotz der großen Bedeutung der Arktis im globalen Klimasystem ist die langfristige Klimageschichte mit dem Übergang vom Treibhaus zum Eishaus im Verlauf des Känozoikums wenig erforscht. IODP Exp 302/ACEX (2004), die erste wissenschaftliche Arktis-Bohrung, ist ein Meilenstein der Arktis-Forschung, die durchschlagende neue Erkenntnisse zur frühen Klima- und Vereisungsgeschichte der Arktis geliefert hat. Zahlreiche Schlüsselfragen bezüglich der langfristigen Entwicklung der Arktis und deren Bezug zum globalen Klimasystem blieben aber unbeantwortet. Aufbauend auf den einmaligen ACEX-Daten wurde daher eine zweite IODP-Kampagne auf dem Lomonosov-Rücken vorgeschlagen, die jetzt als IODP Exp 377 im Herbst 2021 durchgeführt wird. In Vorbereitung und Durchführung von IODP Exp 377 soll sich das hier beantragte DFG-Projekt fokussieren auf: (1) Untersuchungen in einer Pilotstudie an Sedimentkernen, die auf der Polarstern-Expedition PS115/2 (2018) an Lokationen potentieller IODP Sites genommen wurden; (2) Weiterführung der Planung und Leitung der IODP Exp 377; und (3) Dokumentation & Präsentation der Ergebnisse der Pilotstudie und der IODP Exp 377 auf Arbeitstreffen/Konferenzen sowie in Reports/Publikationen.Die Pilotstudie ist zentraler Teil dieses Projekts und von übergeordneter Bedeutung für die IODP Exp 377 und soll folgende Arbeiten beinhalten:- Die Polarstern-Kerne repräsentieren die obersten ca. 10m in Topqualität, die in den IODP-Kernen häufig nur in gestörter Form enthalten sind. Durch Kombination der Polarstern- und IODP-Sequenzen wird eine einzigartige, komplette und ungestörte Sedimentabfolge vom frühen Känozoikum bis zum Rezenten vorliegen.- Die Polarstern-Kerne werden nach IODP-Standards geloggt (MSCL) und gescannt (XRF), was eine detaillierte und eindeutige Korrelation der Polarstern- und der IODP-Kerne ermöglicht.- Mittels Litho-, Zyklo-, Paleomagneto-, and 230Th-Isotopen-Stratigraphie soll ein absolutes Altersmodell für die Polarstern-Kerne entwickelt werden, das später in das Gesamtaltersmodell der IODP-Bohrung eingearbeitet werden soll.- Für die Rekonstruktion der quartären Geschichte der Arktischen Meereisverbreitung, der Ausdehnung von Eisschilden in Sibirien sowie der Stärke von Bodenwasserströmungen auf dem Lomonosov-Rücken sollen spezielle Biomarker, mineralogische Proxies, Korngrößenverteilungen und Elementverhältnisse bestimmt werden. Diese Datensätze sind von grundlegender Bedeutung für die Interpretation ähnlicher Daten, die aus späteren Untersuchungen der IODP-Kerne gewonnen werden.
| Origin | Count |
|---|---|
| Bund | 11994 |
| Europa | 11 |
| Global | 4 |
| Kommune | 47 |
| Land | 2819 |
| Wirtschaft | 45 |
| Wissenschaft | 286 |
| Zivilgesellschaft | 53 |
| Type | Count |
|---|---|
| Agrarwirtschaft | 4 |
| Bildmaterial | 1 |
| Daten und Messstellen | 184 |
| Ereignis | 193 |
| Förderprogramm | 7665 |
| Gesetzestext | 1 |
| Lehrmaterial | 7 |
| Repositorium | 13 |
| Taxon | 67 |
| Text | 2429 |
| Tonaufnahmen | 1 |
| Umweltprüfung | 20 |
| Videomaterial | 1 |
| WRRL-Maßnahme | 2184 |
| unbekannt | 2185 |
| License | Count |
|---|---|
| geschlossen | 3044 |
| offen | 11816 |
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| Language | Count |
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| Deutsch | 12932 |
| Englisch | 5646 |
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| Topic | Count |
|---|---|
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| Weitere | 12632 |