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Resilienz der Wasserversorgung und -speicherung im ländlichen Raum, Teilprojekt 2

Klimarisikoanalyse 2028, Teil 1: Vorbereitung

Das Vorhaben bereitet die nächste Klimarisikoanalyse für Deutschland vor. Es soll ein schlanker Ansatz gewählt werden, beispielsweise soll sich die quantitative Untersuchung von Klimawirkungen auf Klimadaten konzentrieren und die fachlichen Analysen größtenteils literaturbasiert erfolgen. Nach ISO 14091 soll die Risikoanalyse in 3 Schritten durchgeführt werden: 1. Vorbereitung, 2. Durchführung, 3. Kommunikation. Neue Forschungsaspekte umfassen unter Schritt 1 'Vorbereitung' die Weiterentwicklung der Methodik durch die Reduktion auf ein wesentliches Minimum, die verstärkte Verschneidung mit dem Monitoringbericht, sowie sozioökonomische Szenarien als Narrative mit Fokussierung auf ausgewählte Zukunftsthemen und -trends. Im Hinblick auf Schritt 2 'Durchführung' sollen die Bewertung der Klimarisiken und die Ableitung der Handlungsbedarfe die neuen Anpassungsziele berücksichtigen, in der integrierten Auswertung sollen die Kaskadeneffekte auch im Hinblick auf vulnerable Gruppen und Systeme untersucht werden, und die Anpassungskapazitätsbewertung sollen mit vorhandenen ex-ante Maßnahmenbewertung enger verschnitten und auf Lücken und Bedarfe ausgerichtet werden. Im 2. Schritt 'Kommunikation' stehen zielgruppenspezifische Kommunikationsprodukte im Vordergrund. Um die dynamische wissenschaftliche Entwicklung besser abzubilden, wird die KRA in 2 Slots ausgeschrieben werden: Teil I: 2023-2025 Vorbereitung KRA 2028; Teil II: 2024-2028 Durchführung und Kommunikation KRA 2028.

Newsletter Klimafolgen und Anpassung - Nr.: 97

Liebe Leser*innen, Kommunen könnten Aufgaben wie Regenwassermanagement, Baumpflege oder Dachbegrünung noch smarter gestalten als bisher. Unser Schwerpunktartikel zeigt, wie naturbasierte Lösungen für Klimaanpassung und -schutz vom vorausschauenden Einsatz digitaler Tools profitieren können. Passend dazu gibt es neue Entwicklungen – den digitalen Klimaatlas für die Region Stuttgart und ein bundesweites Datenportal, das bei der klimaresilienten Auswahl von Baumarten hilft. Außerdem in diesem Newsletter: Neuigkeiten zu Anpassungsstrategien, eine Klima-Toolbox für Arztpraxen, Praxistipps für den Sport und inspirierende Maßnahmenbeispiele. Tipp: Kennen Sie schon das Programm der Woche der Klimaanpassung ? Vom 15. bis 19. September gibt es zahlreiche kostenfreie Veranstaltungen. Auch wir sind mit dabei! Herzliche Grüße Ihr KomPass-Team im Umweltbundesamt Digitale Wege für kommunale Klimaanpassung und Klimaschutz Naturbasierte Klimaanpassung hat das primäre Ziel, die Folgen des Klimawandels abzumildern. Quelle: Martina Schikore / Fotolia.com Zunehmende Klimarisiken stellen Städte und Gemeinden vor große Herausforderungen. Naturbasierte Lösungen bieten hier einen doppelten Nutzen: für den Klimaschutz und für die Klimaanpassung. Digitale Technologien können dabei helfen, naturbasierte Maßnahmen gezielter zu planen, umzusetzen und zu überwachen. Das vom Bundesumweltministerium geförderte Projekt DiNaKom hat Herausforderungen für Kommunen untersucht, konkrete Potenziale identifiziert und Lösungsansätze entwickelt. Der Bericht bietet zudem praxisnahe Einblicke in Digitalisierungsansätze für naturbasierte Lösungen. Das KLiVO-Portal bei der Woche der Klimaanpassung (WdKA) Bereits zum vierten Mal findet die WdKA, organisiert vom Zentrum KlimaAnpassung, statt. Zahlreiche Angebote – vor Ort und online – laden dazu ein, die Vielfalt an Akteur*innen, Kompetenzen und Projekten der Klimaanpassung in Deutschland zu entdecken. Das Umweltbundesamt und der Deutsche Wetterdienst laden Sie am 19. September von 9:15 bis 10:15 Uhr ein, in einem Webinar das Deutsche Klimavorsorgeportal sowie ausgewählte Dienste zu Ihrer Unterstützung genauer kennenzulernen. Politikinstrumente bewerten: Neue Methode für wirksame Policy Mixe Wie gelingt ein wirksamer Policy Mix für die deutsche Klimaanpassungsstrategie? Um Chancen und Risiken möglicher Politikinstrumente behördenübergreifend einschätzen zu können, entwickelte ein Projekt im Auftrag des Umweltbundesamtes eine Methodik zu deren ex-ante Bewertung. Besonderes Augenmerk lag auf der Definition und Operationalisierung der vier Kriterien Effektivität, Kosten, ⁠Nachhaltigkeit⁠ und Wechselwirkungen. Die Methodik und das darauf basierende Tool wurden in dem Vorhaben erfolgreich durch das Behördennetzwerk ⁠Klimawandel⁠ und Anpassung angewendet. Haushaltsentwurf: Starke Zeichen für Klimaanpassung, Natur-, Umwelt- und Klimaschutz Mit dem Entwurf des Haushalts 2026 und der Finanzplanung bis 2029 will die Bundesregierung neue Förder- und Maßnahmenprogramme für Klima und Umwelt ermöglichen. Dazu gehört das Sonderprogramm Naturschutz und Klimaanpassung mit über einer halben Milliarde Euro und ein Programm zur Umsetzung der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie. Erfolgreiche Programme wie das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz sollen fortbestehen. Das Sondervermögen Infrastruktur und Klimaneutralität hilft dabei, den Klima- und Transformationsfonds zu finanzieren. Bundesumweltminister will Deutschland für Extremwetter wappnen Carsten Schneider hat eine Initiative für mehr Wasserspeicher und Abkühlung in Städten und Gemeinden gestartet. Neben technischen Lösungen zur Regenwasserspeicherung ist eine intakte Natur dabei zentral. Die Initiative umfasst daher Maßnahmen für den Waldumbau, für Landwirtschaft in wiedervernässten Mooren, für Entsiegelung und Stadtnatur. Beispiel: Die Mittel für ein klimaangepasstes Waldmanagement sollen für zehn Jahre jährlich um zehn Millionen Euro aufgestockt werden. Ziel sind zudem mehr gemeinsame Investitionen von Bund und Ländern sowie eine beschleunigte Planung. Baden-Württemberg: Wärmeplanung und Klimaanpassungskonzept für alle Kommunen Um die neuen bundesrechtlichen Regelungen vor Ort umzusetzen, hat Baden-Württemberg sein Klimaschutz- und Klimawandelanpassungsgesetz (KlimaG BW) angepasst. Nun müssen auch kleinere Gemeinden bis Mitte 2028 eine Wärmeplanung vorlegen. Zugleich sollen flächendeckend analysebasierte Klimaanpassungskonzepte erstellt werden. In beiden Bereichen dürfen bestehende Konzepte (vorerst) gültig bleiben. Für die Pflichtaufgaben erhalten die Kommunen einen finanziellen Ausgleich. Schleswig-Holstein: Neues Bildungsprojekt in der Landwirtschaft In den letzten Jahren führte der Klimawandel immer wieder zu Einbußen bei der Ernte. Höchste Zeit, die Themen Klimaanpassung und Klimaschutz systematisch in die landwirtschaftliche Berufsschulausbildung zu integrieren. Dafür startet Schleswig-Holstein ein Bildungsprojekt: Auszubildende sollen lernen, Treibhausgasemissionen in der landwirtschaftlichen Praxis zu verringern und wirksam auf klimatische Veränderungen zu reagieren. Bremen: Neue Klimaanpassungsstrategie 2025 beschlossen Wie können Bremen und Bremerhaven besser mit Hitze, Starkregen und Hochwasser umgehen? „Mehr Stadtgrün ist ein wichtiger Baustein, klimagerechtes Bauen, entsiegelte Flächen und ein guter Hochwasserschutz sind weitere“, so die zuständige Senatorin Moosdorf. Auf Basis neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse wurde die Strategie von 2018 aktualisiert und mit über 30 Maßnahmen untermauert. Besonderer Fokus: das Wassermanagement. Neben Maßnahmen für die Schwammstadt geht es um den Schutz vor Hochwasser, aber auch vor der Versalzung des Trinkwassers. Kommunen-Ticker: Neues aus München, Marburg, Gelsenkirchen und Datteln Klimaresilientes München 2050: Beschlussvorlage des Stadtrats legt fünf Visionen bis 2050 sowie 26 Ziele bis 2030 als Transformationspfad hin zur Verwirklichung der Visionen fest. ++ Modellprojekt in Marburg: Für die Renaturierung von Teufelsgraben und Michelbach erhält die Stadt 2,8 Millionen Euro Bundesmittel. ++ Beim Unternehmertreff der Gelsenkirchener Wirtschaftsförderung stand die Klimaanpassung im Fokus. ++ Auf dem Weg zur Schwammstadt hat sich Datteln der Zukunftsinitiative Klima.Werk angeschlossen. Digitaler Klimaatlas: Neue Planungshilfe für die Region Stuttgart Stuttgart ist stark verdichtet, hinzu kommt die Tal-Kessellage der Region. Um im Neubau Klimarisiken besser einzuplanen, aber auch um Handlungsbedarf im Bestand zu erkennen, steht Planer*innen jetzt ein digitales Tool zur Verfügung. Das Projekt „Integrative stadt-regionale Anpassungsstrategien in einer polyzentrischen Wachstumsregion“ (ISAP) erstellte das Tool mit Förderung des BMFTR. Es erleichtert auch den Schutz kritischer Infrastrukturen und wichtiger Wirtschaftsstandorte – etwa Krankenhäuser, Feuerwehrzentralen oder Produktionshallen, die bei Starkregen in potenziellen Überflutungsgebieten liegen. Neue Versuchsanlage: Berlin testet Verdunstungsbeete Forschung und Wasserwirtschaft wollen auf dem ehemaligen Flughafen Tegel konkrete Lösungen für die Schwammstadt entwickeln. Auf insgesamt 450 Quadratmetern legen sie Testbeete an, die mit Regenwasser versorgt werden und möglichst gut durch Verdunstung zu einem kühleren Stadtklima beitragen sollen. Forschende der Technischen Universität Berlin untersuchen die Vitalität der Bepflanzung. Die Berliner Hochschule für Technik untersucht die hydrologischen Prozesse in den Beeten. „Kühle Spur“ – Deutschlands erster klimaangepasster Radweg Im Landkreis Oberspreewald Lausitz macht das Radeln auch bei Hitze Spaß: Die neue 30 Kilometer lange „Kühle Spur“ führt durch Wälder, Baum- und Buschreihen, die für angenehme Temperaturen sorgen. Bademöglichkeiten, Wasserspender und Cafés entlang des Weges bieten zusätzliche Erfrischungen. Damit zeigt das vom BMFTR geförderte Projekt LIL-KliBioTo​ exemplarisch auf, wie Fahrradwege an den Klimawandel angepasst werden können. Das ist eine Chance für die Gesundheit und für den naturnahen (Fahrrad-)Tourismus. Niedrigschwellig: Mini-Oase und Lernwerkstatt Wie ermöglicht man einen leichten Einstieg in die komplexen Themen Klimawandel und Klimaanpassung? Zwei Beispiele: Die „Klima-Kiste“ ist eine Mini-Oase in Wiesbaden. Sie macht den Unterschied zwischen einem versiegelten Platz und einer begrünten, mit Sprühnebel gekühlten Sitzinsel hautnah erlebbar. Aktuell steht sie auf dem Kochbrunnenplatz. Auf dem KlimaWandelWeg lernen Schulklassen in Rheinland-Pfalz das Wichtigste über die Klimakrise und ihre Folgen. Schulen können die BNE-gestützte Lernwerkstatt kostenlos ausleihen. Datenportale für Baumarten und Waldbrandausweitung Die Plattform EVA – Evidenzbasierte Anbauempfehlungen im Klimawandel – verdeutlicht, welche Baumarten durch den Klimawandel aus Deutschland verdrängt werden. Zugleich zeigt die in Bayern entwickelte interaktive Karte auch Baumarten, die mit den sich ändernden Bedingungen besser zurechtkommen. Das europäische Projekt TREEADS erforschte mit Brandversuchen in Sachsen-Anhalt und Brandenburg die Ausbreitung von Vegetationsbränden – insbesondere Bodenbrände, die häufig unbemerkt schwelen. Die Daten werden in ein umfassendes Brandmanagementsystem einfließen. Klima-Toolbox für Arztpraxen Ärzt*innen müssen zunehmend klimabedingte Krankheitsbilder erkennen, behandeln und präventiv tätig werden. Beispiel: Medikamente wie Insulin oder Blutdrucktabletten müssen bei Hitze unter Umständen angepasst werden. Zudem brauchen die Praxen Notfallpläne für Überflutungen. Das Projekt AdaptNet entwickelte eine Klima-Toolbox, die unkompliziert eingesetzt werden kann – von der Checkliste für Starkwetterereignisse bis hin zu Aufklärungsmaterial für Patient*innen. Tipps für UV-Schutz beim Sport Auf dem Sportplatz ist das Risiko für einen Sonnenbrand hoch – und durch den Klimawandel nimmt die Hitzebelastung weiter zu. Der Deutsche Olympische Sportbund und das Bundesamt für Strahlenschutz haben daher eine Broschüre mit Praxistipps für Vereine und Verbände veröffentlicht. Viele Sonnenschutzmaßnahmen lassen sich gut umsetzen – von der passenden Uhrzeit für Trainingseinheiten bis zur Anzeige des UV-Index bei Wettkämpfen. Klima-Risikomanagement im Finanzsektor verbesserungswürdig Zwar setzen sich viele Unternehmen des Finanzsektors grundsätzlich mit den physischen Risiken des Klimawandels auseinander, doch es gibt noch viel Luft nach oben. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht. Befragt wurden Kreditinstitute und Versicherer, deren Geschäftsmodell besonders von Naturgefahren betroffen sein könnte. Dabei wurde deutlich: Eine vollständige Integration in das Risikomanagement fehlt noch. IGH-Gutachten: Staaten haften für Klimaschäden Eine saubere, gesunde und nachhaltige Umwelt ist ein Menschenrecht. Zu diesem Schluss kommt der Internationale Gerichtshof (IGH) in Den Haag, das höchste Gericht der Vereinten Nationen. Mit seinem Gutachten hat er den Schutz vor dem Klimawandel zur völkerrechtlichen Pflicht erklärt: Staaten müssen handeln – für heutige und zukünftige Generationen. Studierende aus pazifischen Inselstaaten hatten den Prozess angestoßen. Klimaschützende Kohlenstoffsenken der EU-Wälder werden schwächer Wälder bedecken etwa 40 Prozent der EU-Landoberfläche. Zwischen 1990 und 2022 nahmen sie rund 10 Prozent der europäischen, menschlich verursachten CO ₂ -Emissionen auf. Doch ihre Leistung als Kohlenstoffsenke schwächt sich zunehmend ab, wie ein internationales Forschungsteam berechnet hat. Weil dies die EU-Klimaziele gefährdet, empfiehlt die Studie Maßnahmen für Forschung und klimaangepasste Waldbewirtschaftung, um den Trend zu stoppen oder umzukehren. Jetzt Feedback geben zur EU-Initiative für Klimaresilienz Europa erwärmt sich doppelt so schnell wie der globale Durchschnitt. Während die Risiken für Bevölkerung, Wirtschaft und Gesellschaft steigen, halten die derzeitigen politischen Maßnahmen nicht Schritt. Die Initiative „European climate resilience and risk management – integrated framework“ soll die Mitgliedstaaten dabei unterstützen, mit ihren Maßnahmen den Herausforderungen gerecht zu werden. Bis zum 4. September können Interessierte Rückmeldungen zum Entwurf einreichen. EU Horizon: Ausblick auf Mittel für Nachhaltigkeitsforschung Die Europäische Kommission hat Entwürfe der Arbeitsprogramme für 2026–2027 veröffentlicht. Sie geben Einblick in geplante Ausschreibungen zu Forschungs- und Innovationsprojekten. Für die Klimaanpassung besonders relevant sind etwa Missionen wie „Anpassung an den Klimawandel“, das Programm „Neues Europäisches Bauhaus“ sowie das Cluster 5 „Klima, Energie und Mobilität“. Für Antragstellende bietet die frühe Einsicht eine Orientierung zu Schwerpunkten und Fördermöglichkeiten der kommenden Jahre. Erweitertes Indikatoren-Set zur Messung der Bodendegradation Wie lassen sich Bodenqualität und Maßnahmen zu ihrer Verbesserung bewerten? Der Bericht des Umweltbundesamtes dokumentiert das Spektrum an Bodenindikatoren auf nationaler und auf EU-Ebene. Darüber hinaus wurden Vorschläge für zwei weitere Bodenindikatoren erarbeitet, die thematisch bestehende Lücken bei der Berichterstattung zur Bodenbiologie und der organischen Bodensubstanz schließen sollen. Prognos-Studie: Klimaanpassung im Gebäudesektor Den Gebäudebestand in Deutschland an Hitze, Starkregen, Flusshochwasser, Sturm, Hagel und Gewitter anpassen: Eine Prognos-Studie zweier Branchenverbände quantifizierte erstmals die dafür nötigen Maßnahmen sowie die Chancen, die sich daraus für die Bauwirtschaft ergeben. Im Szenario eines leichten Klimawandels wird bis 2035 ein Investitionsbedarf von 137 Milliarden Euro identifiziert, mit Starkregen als wichtigstem Faktor. Bei einem starken Klimawandel liegt der Investitionsbedarf bei 237 Milliarden Euro, mit Hitze als Haupttreiber. Europa: Deutlich mehr Hitzetote als Verkehrstote Eine Analyse des Centre for Planetary Health Policy und der Deutschen Allianz Klimawandel zeigt: Die Hitze fordert in Europa mehr Menschenleben als der Straßenverkehr. Im Jahr 2023 wurden rund 44.600 hitzebedingte Todesfälle registriert – 2,2‑mal so viele wie Verkehrstote im selben Zeitraum. In 16 von 27 EU-Ländern überstieg die Zahl der Hitzetoten bereits die der Verkehrstoten. Besonders betroffen sind ältere Menschen, vor allem ältere Frauen, sowie Menschen mit chronischen Erkrankungen, sozial Benachteiligte und Stadtbewohner*innen. Social Vulnerability als Dimension der klimaangepassten Planung Wie gut wird die Soziale Vulnerabilität in der Praxis der Anpassungsplanung bereits berücksichtigt? Das Projekt Regions4Climate führte Befragungen und Interviews in zwölf europäischen Regionen durch und beschreibt bestehende Herausforderungen. Nach wie vor ist Soziale Vulnerabilität ein neuartiges, mehrdeutiges Konzept. Es gibt zum Beispiel nur wenige formalisierte Ansätze zur Identifizierung und Einbeziehung sozial vulnerabler Gruppen in den regionalen Kontexten. Der Beitrag entwirft Schlüsselfragen für eine gerechtere, inklusivere Klimaanpassungsplanung. Fortbildung für betriebliches Klimaanpassungsmanagement Unternehmen müssen sich damit befassen, wie sie vom Klimawandel betroffen sind und wie sie den Risiken begegnen wollen. Die Tatenbank des Umweltbundesamtes stellt dafür ein herausragendes Projekt vor: Im Fortbildungsangebot von Klima-ISO lernen Unternehmen und Berater*innen, Organisationen an Klimafolgen anzupassen. E-Learning-Module mit interaktiven Inhalten, Fallstudien und Videos werden durch Online-Sitzungen ergänzt. Der Kurs orientiert sich an gängigen ISO-Normen, um eine einfache Integration in bestehende Managementsysteme zu ermöglichen.

Beobachtete und künftig zu erwartende globale Klimaänderungen

<p>Die Veränderungen im globalen Klimasystem haben seit 1950 rapide zugenommen und sind beispiellos im Vergleich zu den vorherigen Jahrtausenden. Der menschliche Einfluss hat zweifellos zur deutlichen Erwärmung der Atmosphäre, Ozeane und Landflächen geführt. Anhaltende Treibhausgas-Emissionen werden auch künftig starke Klimaänderungen und weitere Extremereignisse verursachen.</p><p>Aktueller Stand der Klimaforschung </p><p>Auf Basis deutlich verbesserter Kenntnis der Klimaprozesse, besserer (paläoklimatischer) Nachweise zu den Klimabedingungen vergangener Erdepochen und der Reaktion des Klimasystems auf den zunehmenden Strahlungsantrieb der Sonne ist der vom Menschen verursachte ⁠<a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/k?tag=Klimawandel#alphabar">Klimawandel</a>⁠ eindeutig nachweisbar. Er wirkt sich bereits auf sehr viele ⁠<a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/w?tag=Wetter#alphabar">Wetter</a>⁠- und Klimaextreme in allen Regionen der Welt aus.</p><p>Dieser Einfluss des Menschen auf das Erdklima (anthropogener Klimawandel) und die damit einhergehenden weitverbreiteten Veränderungen zeigen sich in der schnellen Erwärmung der unteren ⁠<a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/a?tag=Atmosphre#alphabar">Atmosphäre</a>⁠ und der Ozeane, in den Veränderungen des globalen Wasserkreislaufs, in der weltweiten Abnahme von Schnee und Eis, im Anstieg des mittleren globalen Meeresspiegels und an veränderten Jahreszeiten. Zudem gibt es jetzt noch mehr beobachtete Veränderungen von Wetterextremen wie Hitzewellen, Starkniederschlägen, Überflutungen, Dürren und tropischen Wirbelstürmen sowie insbesondere noch mehr eindeutigere Belege für deren Zuordnung zum Einfluss des Menschen.</p><p>Die <a href="https://gml.noaa.gov/ccgg/trends/">Treibhausgas-Konzentrationen in der Atmosphäre</a> sind auch in den letzten 10 Jahren weiter angestiegen und haben 2024 jährliche Mittelwerte von 421 ⁠<a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/p?tag=ppm#alphabar">ppm</a>⁠ für Kohlendioxid (CO2), 1.930 ⁠<a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/p?tag=ppb#alphabar">ppb</a>⁠ für <a href="https://gml.noaa.gov/webdata/ccgg/trends/ch4/ch4_annmean_gl.txt">Methan</a> (CH4) und 337,7 ppb für Lachgas (N2O) erreicht. Die mittlere globale dekadische Oberflächentemperatur stieg im Zeitraum von 1880 bis 2024 um mehr als 1,3 °C (vgl. Abb. „Der Einfluss des Menschen hat das ⁠<a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/k?tag=Klima#alphabar">Klima</a>⁠ in einem Maße erwärmt, wie es seit mindestens 2.000 Jahren nicht mehr der Fall war"). Das Einzeljahr 2024 lag ca. 1,55 °C über dem vorindustriellen Niveau. Auf der Nordhalbkugel war die letzte Dekade die wärmste seit mehr als 125.000 Jahren. .&nbsp;</p><p>Zu erwartende globale Klimaänderungen</p><p>Bis Ende des 21. Jahrhunderts wird sich die Erwärmung der bodennahen Luftschicht fortsetzen. Alle zugrunde gelegten Treibhausgasemissionsszenarien ergeben bis Ende des 21. Jahrhunderts eine Temperaturzunahme. Je nach ⁠<a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/s?tag=Szenario#alphabar">Szenario</a>⁠ kann die mittlere Erwärmung von 1,5 bis 5,7 °C im Vergleich zu vorindustriellen Bedingungen (Referenzperiode: 1850-1900) reichen. Nur unter der Voraussetzung äußerst ambitionierter Klimaschutzmaßnahmen und drastischer Verminderung der CO2- und anderer ⁠<a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/t?tag=Treibhausgas#alphabar">Treibhausgas</a>⁠-Emissionen ließe sich der mittlere Temperaturanstieg bis 2100 gegenüber der vorindustriellen Zeit auf 1,5 °C bis 2,4 °C begrenzen.</p><p>Nähere Informationen zum Sechsten Sachstandsbericht des Weltklimarats (⁠<a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/i?tag=IPCC#alphabar">IPCC</a>⁠-AR6) finden Sie auf der Seite der <a href="https://www.de-ipcc.de/250.php">Deutschen IPCC Koordinierungsstelle.</a></p><p>Die Teilberichte des AR6</p><p>Der Bericht der Arbeitsgruppe I des Weltklimarates ⁠<a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/i?tag=IPCC#alphabar">IPCC</a>⁠ kommt zu dem klaren Schluss, dass die vom Menschen verursachten (anthropogenen) Treibhausgasemissionen eindeutig die Ursache für die bisherige und die weitere Erwärmung des Klimasystems der Erde sind. Die zahlreichen ⁠Folgen der Klimaerwärmung⁠ - einschließlich der Extremereignisse – werden immer offensichtlicher und lassen sich direkt dem anthropogenen ⁠Treibhauseffekt⁠ zuordnen. Die Auswirkungen der globalen Klimaveränderungen sind somit intensiver und häufiger geworden und werden dies auch in den kommenden Jahrzehnten weiterhin tun. Der Anstieg der globalen, über 20 Jahre gemittelten Oberflächentemperatur wird im Vergleich zum vorindustriellen Niveau wahrscheinlich Anfang der 2030er Jahre den Wert von 1,5°C erreichen.</p><p>Mehr dazu, dass der ⁠<a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/k?tag=Klimawandel#alphabar">Klimawandel</a>⁠ schneller und folgenschwerer verläuft finden Sie <a href="https://www.umweltbundesamt.de/themen/ipcc-bericht-klimawandel-verlaeuft-schneller">hier</a>.</p><p>Im Fokus des zweiten Teilberichtes stehen die Folgen des Klimawandels sowie die ⁠<a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/a?tag=Anpassung_an_den_Klimawandel#alphabar">Anpassung an den Klimawandel</a>⁠. Der IPCC warnt: Die Klimarisiken für Ökosysteme und Menschen nehmen weltweit rapide zu. Nur konsequenter ⁠<a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/k?tag=Klimaschutz#alphabar">Klimaschutz</a>⁠ und frühzeitige Klimaanpassung können Risiken verringern.</p><p>Der Teilbericht beschreibt sehr deutlich die Auswirkungen der Klimakrise. Bereits jetzt sind massive Folgen für Ökosysteme und Menschen in allen Regionen der Welt sichtbar und die weltweiten CO₂ Emissionen steigen weiter. Die Auswirkungen der <a href="https://www.umweltbundesamt.de/presse/pressemitteilungen/klimarisiken-gefaehrden-lebens-umweltqualitaet">Klimakrise</a> werden Menschen und Ökosysteme selbst dann noch spürbar belasten, wenn es uns gelingt, entschieden umzusteuern und die Erderhitzung auf 1,5 °C zu begrenzen.</p><p>Mehr zur Anpassung an den Klimawandel finden sie <a href="https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/klimafolgen-anpassung">hier</a>.</p><p>Die wohl wichtigste Botschaft des dritten Teilberichtes ist, dass es technisch und ökonomisch nach wie vor möglich wäre, die globale Erwärmung entsprechend des Übereinkommens von Paris auf 1,5°C bis 2100 zu begrenzen. Dafür sind allerdings eine sofortige globale Trendwende sowie tiefgreifende ⁠<a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/t?tag=Treibhausgas#alphabar">Treibhausgas</a>⁠-Minderungen in allen Weltregionen und allen Sektoren nötig (d.h. in Energiesystemen, Städten, Land- und Forstwirtschaft, ⁠<a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/l?tag=Landnutzung#alphabar">Landnutzung</a>⁠, Gebäuden, Verkehr und Industrie). Sofortige Klimaschutzmaßnahmen würden das globale Wirtschaftswachstum nur geringfügig verringern – verglichen mit einer rein hypothetischen Entwicklung, die den Klimawandel gar nicht enthält. Verglichen mit den zu erwartenden Wirtschaftskrisen und Rezessionen bei einer Erwärmung von mehr als 1,8 °C stellen sofortige Klimaschutzmaßnahmen dagegen auch ökonomisch eine äußerst lohnende Investition dar.</p><p>Erstmalig stand auch das energie- und emissionssparende Verhalten in Unternehmen und im Alltag im Zentrum des Teilberichtes. Weltweit verbesserte Rahmenbedingungen wie politische und regulatorische Instrumente, internationale Zusammenarbeit, Marktinstrumente (z.B. CO₂-Bepreisung), Investitionen, Innovationen, Technologietransfer, Aufbau von Know-How sowie klimafreundliche Lebensstile bieten Möglichkeiten, die notwendigen System-Transformationen im Einklang mit nachhaltiger Entwicklung und globaler Gerechtigkeit zu gestalten.</p><p>Armutsbekämpfung und eine gesicherte Energieversorgung könnten global ohne signifikante Emissionssteigerungen erreicht werden. Die allerwichtigsten Optionen liegen dabei in der Nutzung von Sonnenenergie und Windkraft sowie im Mobilitäts-, Gebäude- und Ernährungs-Sektor (hier vor allem weniger Fleischkonsum), aber auch besonders im Schutz und der Verbesserung der Wirksamkeit von Ökosystemen (vor allem der globalen Wälder und Moore).</p><p>Hier haben wir für Sie die <a href="https://www.umweltbundesamt.de/minderung-des-klimawandels-was-notwendig-moeglich">Kernaussagen des dritten Teilberichts</a> zusammengefasst.</p>

Regionale und lokale Klimafolgenanpassung

Unter Klimaanpassung versteht man alle Handlungen, die die Auswirkungen des Klimawandels auf ein System reduzieren und damit die Widerstandsfähigkeit gegenüber klimatischen Veränderungen oder Extremereignissen erhöhen. Der Begriff System ist sehr weit gefasst. Darunter kann beispielsweise eine einzelne Person, eine Stadt, ein Landkreis, ein Unternehmen oder aber ein ganzes Land verstanden werden. Auch die Betrachtung von Teilsystemen ist üblich. Die Landwirtschaft oder ein bestimmter Fluss wären so ein Teilsystem. Abgesehen von Anpassungsstrategien und Anpassungskonzepten – welche in der Regel ganzheitlichen Charakter besitzen – beziehen sich konkrete Anpassungsmaßnahmen meistens auf eine oder mehrere ausgewählte Klimafolgen, wie beispielsweise Hitze oder Hochwasser. Woran genau sollte ich mich anpassen? Diese Frage lässt sich leider wie so oft nicht einfach beantworten. Grob gesagt, stellt der Klimawandel uns vor zwei verschiedene Herausforderungen. Zum einen sind das relativ langfristige und kontinuierlich ablaufende Veränderungen. Durch die globale Erwärmung wird es auch bei uns im Mittel immer wärmer. Diese Temperaturänderungen sowie die damit verbundenen Klimafolgen – temperaturbedingte Veränderungen von Flora und Fauna, Abschmelzen der meisten Gletscher, Erhöhung der Wassertemperaturen und vieles mehr – lassen sich gut beobachten und in die Zukunft projizieren . Diese kontinuierliche Klimaveränderung bewirkt jedoch diskontinuierliche Folgephänomene: Die Zunahme von Extremwetterereignissen . Beispiele hierfür sind Hitzewellen, Hoch- und Niedrigwasserereignisse, Trockenheit und Dürre oder Starkregenereignisse. Aufgrund der Seltenheit dieser Ereignisse lassen sich hierzu viel schwerer verlässliche Aussagen hinsichtlich der Veränderung von Häufigkeit, Intensität oder Dauer treffen. Fest steht jedoch: Das Wetter wird in Zukunft extremer! Grundlegendes Vorgehen Das Problem ist also komplex. Um hier Klarheit zu schaffen, hilft es schrittweise und systematisch vorzugehen. Der Weg zur erfolgreichen Klimaanpassung folgt in der Regel immer nachfolgendem Schema – egal für welches System und egal für welche Klimaänderung: Problem erkennen und Verständnis vermitteln Bewertung von Klimarisiken (Betroffenheitsanalyse), Identifikation von Handlungsoptionen (Anpassungsmaßnahmen entwickeln), Umsetzung von Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel Monitoring und Evaluation (Erfolgskontrolle) Durch dieses sich wiederholende und systematische Vorgehen existieren mittlerweile eine Vielzahl an Onlineangeboten, Broschüren, best-practice-Beispielen und Handlungsempfehlungen, auf die zurückgegriffen werden kann. Für Kommunen gibt es einen speziellen Leitfaden für die Anpassungsplanung ( Klimalotse ). Das Zentrum Klimaanpassung bietet darüber hinaus eine Vielzahl von Unterstützungsangeboten. Wo bekomme ich die ganzen Informationen her? Je nach Umfang und Komplexität der geplanten Anpassungsmaßnahmen sind in der Regel standort- und problemspezifische eigene Untersuchungen notwendig. Das heißt jedoch nicht, dass im Einzelfall mit den bereits existierenden Informationen keine erfolgreiche Anpassung erfolgen kann. Die Aufzählung orientiert sich an o. g. Schema: Welche Klimaveränderungen bisher stattgefunden haben, kann auf dem Regionalen Klimainformationssystem der Länder Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ( ReKIS ) nachgeschaut werden. Wie sich das Klima in Zukunft ändern wird, kann in der Studie „Klimamodellauswertung Sachsen-Anhalt 1961-2100“ nachgelesen werden ( Endbericht , Synthesebericht ). Für die Betroffenheitsanalyse kann auf die Klimawirkungs- und Risikoanalyse des Bundes , die Seite „ Klimafolgen Deutschland “ des Umweltbundesamtes oder die Klimafolgenindikatoren des LAU verwiesen werden. Die Strategie des Landes zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels zeigt Handlungsoptionen auf Bundeslandebene auf. Wie die Entwicklung von kommunalen Anpassungsmaßnahmen aussehen kann, zeigt diese Seite des ReKIS, basierend auf den Ergebnissen des KlimaKonform -Projektes. Eine Seite mit vielen gelungenen Anpassungsmaßnahmen ist die Tatenbank des Umweltbundesamtes. Wie die Erfolgskontrolle von Anpassungsmaßnahmen aussehen kann, zeigt der Monitoringbericht zur Deutschen Anpassungsstrategie . Der Monitoringbericht zur Anpassungsstrategie des Landes Sachsen-Anhalt findet sich hier . Sie fühlen sich erschlagen? Ohne viel Zeit zu investieren, sind all diese Informationen und vor allem Zusammenhänge kaum zu fassen. Die Kolleginnen und Kollegen des Dezernates befassen sich tagtäglich mit dem Klimawandel, seinen Auswirkungen und auch mit den Fragen der Anpassung. Wenn Sie eine Anpassungsplanung vornehmen möchten oder eine Frage zu einer konkreten Anpassungsmaßnahme haben, können Sie gerne auf uns zukommen. Wir können Sie sicher unterstützen! Das Bundes-Klimaanpassungsgesetz Mit dem zum 01.07.2024 in Kraft getretenen Bundes-Klimaanpassungsgesetz ( KAnG ) liegt erstmalig eine verbindliche Regelung zur Klimaanpassung auf Bundesebene vor. Ziel des Gesetzes ist es, eine flächendeckende und systematische Analyse von Betroffenheiten und Anpassungserfordernissen auf regionaler und lokaler Ebene im gesamten Bundesgebiet sicherzustellen. Das KAnG verpflichtet die Länder, diejenigen öffentlichen Stellen zu bestimmen, die für die Gemeinden und/ oder Landkreise Klimaanpassungskonzepte erstellen sollen. Die Länder sollen weiterhin die öffentliche Stellen in die Lage versetzen, Betroffenheitsanalysen zu erstellen und ein planmäßiges Vorgehen im Bereich Klimaanpassung unterstützen. Nähere Informationen dazu werden zu gegebener Zeit auf der Seite des Ministeriums für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt veröffentlicht. Letzte Aktualisierung: 05.08.2025

Management von Klimarisiken in Unternehmen: Grundlagen, Anleitungen, Stand der Praxis und Empfehlungen

Die Anforderungen der EU-Taxonomie und die Vorgaben zur Berichterstattung gemäß der European Sustainability Reporting Standards (ESRS) werden in vielen großen Unternehmen dazu führen, dass sie sich mit ihren physischen Klimarisiken befassen und diese systematisch managen. Im Rahmen der vorliegenden Studie wurden fachliche Hintergründe, Rahmenwerke, Regulierungen sowie Praxisansätze für das Management physischer Klimarisiken in Unternehmen analysiert. Aus den gewonnenen Erkenntnissen wurde ein modellhaftes Management physischer Klimarisiken abgeleitet. Darüber hinaus haben die Untersuchungen gezeigt, dass der Aufwand zur Ermittlung und Ableitung von Informationen über lokalen Klimagefahren hoch ist. Dies ist ein wesentliches Hemmnis, um in einem Unternehmen die Klimarisiken zu bestimmen. Um Synergien bei Klimarisikoanalysen in der Wirtschaft zu erschließen, kommen verschiedeneAnsätze in Betracht. Beispielsweise könnten Klimarisikoanalysen für Industriegebiete oder für Ballungsräume initiiert werden. Die im Rahmen der EU-Taxonomie definierten Anforderungen an eine Klimarisikoanalyse sollten u.a. anhand der Umsetzungspraxis evaluiert und optimiert werden, um die regulatorischen Anforderungen zu verbessern. Quelle: Forschungsbericht

Newsletter Klimafolgen und Anpassung - Nr.: 94

Sehr geehrte Leser*innen, mit einer neuen vorsorgenden Anpassungsstrategie für Deutschland im Rücken starten wir voller Tatendrang ins neue Jahr. Auch Länder und Kommunen sind aktiv dabei, wie Sie in unseren Rubriken Anpassungspolitik und aus Forschung und Praxis regiona l entdecken können. Dass Anpassungen an die Folgen des Klimawandels notwendig sind, ist bekannt – doch wie viele Mittel sieht der Bund für Anpassungsaktivitäten vor? Das Klimaanpassungsgesetz und die neue Anpassungsstrategie verpflichten den Bund regelmäßig Daten zu den Ausgaben des Bundes zu erheben und zu veröffentlichen. Das Umweltbundesamt hat eine neue Methodik zur Schätzung der Ausgaben entwickelt und erstmals angewandt. Lesen Sie jetzt mehr in unserem Schwerpunktartikel ! Eine interessante Lektüre weiterer Neuigkeiten rund um Klimafolgen & Anpassung wünscht das KomPass-Team im Umweltbundesamt Wie viel gibt der Bund für Klimaanpassung aus? – Eine Annäherung Anpassungen an die Folgen des Klimawandels sind notwendig, doch wie lassen sich diese finanzieren? Quelle: gunnar3000 / Fotolia.com Wie viel gibt der Bund bisher für die Anpassung an den Klimawandel aus? Das war bislang unbekannt. Ein Forschungsvorhaben des Umweltbundesamtes hat ein Vorgehen entwickelt, wie die Ausgaben analysiert werden können. Für den Bundeshaushalt 2022 wurde nun erstmals die Höhe der Anpassungsausgaben geschätzt. Demnach waren in 255 Haushaltstiteln zwischen 2,1 Milliarden Euro und 3,4 Milliarden Euro für die Anpassung an die Folgen des Klimawandels eingestellt. Die Methodik ermöglicht es, regelmäßig Daten zu den Anpassungsausgaben zu erheben, wie es das Klimaanpassungsgesetz oder EU-Vorgaben vorsehen. Angesichts steigender Schadenskosten zeigt die Analyse der Bundesausgaben, dass es bereits vielfältige Anstrengungen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels in Deutschland gibt. Die Methode macht die Ausgaben erstmals sichtbar. Die Autor*innen betonen, dass Klimaanpassung nicht unbedingt neue Haushaltsposten erfordert, sondern auch in bereits bestehenden Förderprogrammen, etwa der Städtebauförderung, besser verankert werden sollte. Weiterbildung zu Solargründächern für die Ausbildung von Dachdecker*innen Um bauliche Maßnahmen zum natürlichen Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel zu fördern, entwickelt das Bundesinstitut für Berufsbildung gemeinsam mit dem Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks und dem Bundesverband GebäudeGrün eine dreitägige Weiterbildung zum Thema Solargründach. Ziel ist es, das Thema Dachbegrünung in Kombination mit Photovoltaikanlagen in der Berufsbildung des Dachdeckerhandwerks zu verankern. Das Vorhaben wird durch das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) des Bundesumweltministeriums (BMUV) gefördert und vom Umweltbundesamt begleitet. Klimaanpassung (für) Zuhause: Ratgeber für Verbraucher*innen Schutz vor Extremwetter und Gesundheitsvorsorge im Klimawandel: Wie das im Alltag gelingen kann, zeigt ein neuer Ratgeber der Verbraucher Initiative. Die praxisorientierten Tipps für Bürger*innen entstanden in einem Reallabor, in dem über 30 Haushalte Anpassungsstrategien erprobten. Mit dem Ratgeber verfolgt das Projekt „Klima ändert Dich!“ das Ziel, mehr Bewusstsein für den Klimawandel zu schaffen und Verbraucher*innen gezielt anzusprechen. Das Vorhaben wird vom Umweltbundesamt gefördert und von KomPass begleitet. Fachartikel zu den Erkenntnissen aus der deutschen Klimawirkungs- und Risikoanalyse Wie steht es um integrierte Risikoanalysen als Teil nationaler Bewertungen von Klimarisiken? Ein Fachartikel im International Journal of Climate Change Strategies and Management zeigt, dass trotz Fortschritten bei integrierten Bewertungsmethoden bisher kein gemeinsamer Rahmen existiert. Fazit der Autor*innen: Nur wenige nationale Klimarisikobewertungen umfassen bislang integrierte Analysen. Das deutsche Beispiel zeige allerdings, dass integrierte Analysen Risikodynamiken, (räumliche) Muster und Handlungsbedarfe aufzeigen und damit praktische Entscheidungshilfen für die nationale Anpassungspolitik liefern können. Save the Date: UBA-Fachkonferenz "Klimawandelanpassung im Blick" Wie können wir Fortschritte in der Klimawandelanpassung erfassen? Wie wirken Anpassungsmaßnahmen und lassen sich diese Auswirkungen bewerten? Diese und weitere Fragen stehen im Fokus der UBA-Fachkonferenz „Klimawandelanpassung im Blick – welche Fortschritte machen wir?“ am 16.–17.09.2025 in Dessau-Roßlau. Erfahren Sie neueste Forschungsergebnisse, diskutieren Sie mit Expert*innen aus Forschung und Praxis und leiten Sie Erkenntnisse für Ihre Arbeit ab. Weitere Infos folgen – jetzt für die Einladung eintragen: mailto:uba-fortschrittserfassung@e-fect.de ! Ökosystemleistungen des Waldes honorieren: BMUV unterstützt Waldbesitzende Die neue Förderung „Klimaangepasstes Waldmanagement PLUS“ des BMUV honoriert die Ökosystemleistungen naturnaher Wälder. Mit finanziellen Anreizen für Biodiversitäts- und Klimaschutzleistungen werden private und kommunale Waldbesitzende beim Waldumbau unterstützt. Auf diese Weise soll die Richtlinie des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz (ANK) stabile, artenreiche und klimaangepasste Laubmischwälder fördern. Die Möglichkeit zur Antragstellung wird voraussichtlich im zweiten Quartal 2025 eröffnet. Bis 29. April 2025 bewerben: Ideen für klimaangepasstes Wassermanagement in der Landwirtschaft Mit der Bekanntmachung „Wirtschaftliche Innovationskraft für einen klimaangepassten Umgang mit Wasser“ fördert das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) Innovationen für das landwirtschaftliche Wassermanagement. Ziel ist es, die bedarfsgerechte Wasserbewirtschaftung und das ressourcenschonende Bewässerungsmanagement sowie innovative Lösungen für einen verbesserten Wasserhaushalt voranzubringen. Auch die Erschließung bislang nicht genutzter (Ab-)Wasserströme wird gefördert, etwa indem Oberflächenwasser gespeichert oder Grau- und Brauchwasser genutzt wird, sofern die Unbedenklichkeit für Gesundheit und Umwelt sichergestellt ist. Bis 15. April bewerben: Technologien zur Klimaanpassung – BMBF fördert KMU Der Klimawandel erfordert neue Technologien für Klimaschutz und Anpassung. Mit der Förderrichtlinie „KMU-innovativ: Energieeffizienz, Klimaschutz und Klimaanpassung“ unterstützt das Bundesforschungsministerium (BMBF) kleine und mittlere Unternehmen, innovative Lösungen zu entwickeln. Im Fokus stehen unter anderem Dienstleistungen und Produkte zur Anpassung an den Klimawandel. Projekte, die zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel beitragen, werden besonders begrüßt. Schleswig-Holstein: Novelliertes Landeswassergesetz Nach der schweren Ostseesturmflut im Herbst 2023 hat die Landesregierung Schleswig-Holstein das Landeswassergesetz angepasst. Es enthält nun Neuregelungen, um zukünftig besser auf häufigere Extremwetterereignisse reagieren zu können. Einen weiteren Fokus legt das Land darauf, Vorhaben zu Küstenschutz- und Hochwasseranlagen zu beschleunigen. Zudem ist die Erstellung von Starkregenkarten durch die Kommunen nun gesetzlich verankert. Das Gesetz trat zum 1. Januar 2025 in Kraft. Länder-Ticker: NRW, Rheinland-Pfalz, Hessen investieren in Klimaanpassung Das Land Nordrhein-Westfalen (NRW) unterstützt das Rheinische Revier bei der Klimaanpassung. In drei Förderkategorien können sich Kommunen für verschiedene Klimaanpassungsmaßnahmen bewerben, die erste Einreichungsrunde läuft bis zum 30. April 2025. ++ Nach dem Pfingsthochwasser 2024 stockt Rheinland-Pfalz die Mittel für die Verstärkung der Deiche an Gewässern erster Ordnung um 3,5 Millionen Euro pro Jahr auf und schafft zudem 8,25 neue Stellen im Hochwasserschutz. ++ Mit 15 Millionen Euro fördert das Land Hessen innovative Maßnahmen für eine nachhaltige und klimaresiliente Stadtentwicklung in 20 Städten und Gemeinden. Kommunen-Ticker: Neues aus Bad Sulza, Daaden, Mühlhausen, Offenbach am Main Mit Förderung in Höhe von 1,5 Millionen Euro aus dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz des BMUV macht die Stadt Bad Sulza in Thüringen (TH) den Baumbestand ihres Kurparks klimafit und gestaltet das Ufer der Ilm naturnah um. ++ Die Stadt Daaden in Rheinland-Pfalz (RLP) wird im Modellvorhaben „Innenstadt-Impulse“ mit 376.000 Euro gefördert und begrünt damit unter anderem die Innenstadt weiter. ++ Mit mehr Grün und mehr Schatten möchte die Stadt Mühlhausen in Thüringen dem Wärmestau in den engen Altstadtgassen entgegenwirken und mit Entsiegelung zur Schwammstadt werden. ++ Offenbach am Main in Hessen (HE) setzt seine Förderrichtlinie zur Klimaanpassung fort und vergibt pro Grundstück Zuschüsse von bis zu 10.000 Euro, um Entsiegelung von Böden, Begrünung von Fassaden und Dächern oder die Installation von Regenwasser-Zisternen zu fördern. Brandenburg: Checkliste unterstützt Kommunen bei Klimaanpassung Insbesondere kleine Kommunen möchte das Brandenburger Klimaschutzministerium mit einer Checkliste beim Einstieg in die kommunale Klimaanpassung unterstützen. Der Leitfaden hilft Kommunen dabei, die örtliche Betroffenheit zu identifizieren und Anpassungsmaßnahmen zu ermitteln. Ziel ist es, dass die Ergebnisse in Klimaanpassungskonzepte oder andere kommunale Konzepte wie Integrierte Stadtentwicklungskonzepte einfließen. Die Handreichung wurde in enger Zusammenarbeit mit Kommunen, Landesverwaltung, kommunalen Spitzenverbänden und der Wissenschaft erstellt. Waldwirtschaft: Bodensee-Gemeinde Eriskirch pflanzt klimastabile Bäume Extreme Wetterverhältnisse haben in den vergangenen Jahren zu Kahlflächen in den Wäldern der Gemeinde Eriskirch am Bodensee geführt. Diese Flächen sollen nun genutzt werden, um die Baumartenvielfalt zu erhöhen und klimastabile Bestände aufzubauen. Auf zwei Hektar plant die Kommune 1.800 Bäume neu zu pflanzen, um so dazu beizutragen, den Wald widerstandsfähiger gegen Wetterextreme zu machen. HeatResilientCity II: Kommunale Klimaanpassung an Hitze verstetigen Wie können Kommunen urbane Gebäude und Siedlungsstrukturen an Hitze anpassen? Ein Bericht des Forschungsprojekts HeatResilientCity II mit Förderung des BMBF zeigt auf, welche Hemmnisse und Perspektiven es gibt, um die kommunale Klimaanpassung an Hitze zu verstetigen. Die Forschenden der Fachhochschule Erfurt haben neun Handlungsempfehlungen für Kommunen entwickelt und dabei verschiedene Akteursgruppen beteiligt wie Kommunen, Wohnungswirtschaft und Zivilgesellschaft. Vorrangiges Ziel: die kommunale Klimaresilienz und gesundheitliche Vorsorge zu stärken. 14.-15. Mai in Berlin und 22.Mai online 2025: Erster Bundeskongress Zukunftsfähige Schulgelände Wie können Schulgelände biodiversitätsfördernd, klimaangepasst, gesund und sozial gerecht gestaltet werden? Der Bundeskongress Zukunftsfähige Schulgelände der Deutschen Umwelthilfe bietet dazu an zwei Tagen vor Ort in Berlin sowie an einem Tag online ein Programm aus Vorträgen, Workshops, Arbeitsgruppen, Podiumsdiskussionen sowie Exkursionen an. Die Veranstaltung richtet sich an Interessierte aus Landschaftsgestaltung, Schulwesen, Kommunalpolitik/-verwaltung, Wissenschaft und Presse. EU-Projekt MIP4Adapt unterstützt Bürgerveranstaltungen zu Klimaanpassung Die von der Europäischen Union geförderte Mission Implementation Platform (MIP4Adapt) unterstützt Unterzeichner*innen der Charta zur Anpassung an den Klimawandel sowie europäische Regionen oder lokale Behörden bei der Organisation wirkungsvoller Bürgerveranstaltungen zur Klimaanpassung. Ein Supportteam berät Akteure dabei, Ziele für Workshops, Informationsveranstaltungen oder Community-Foren zu definieren sowie die Events für den Anpassungsplanungsprozess maßzuschneidern. Auch unterstützt es dabei, Ressourcen effizient zu verwalten sowie strategische Kooperationen aufzubauen. Die Veranstaltungen müssen vor dem 31. Oktober 2025 stattfinden. IPBES Nexus-Report: Integrierte Ansätze zur Lösung globaler Krisen erforderlich Der Nexus-Report der Intergovernmental Platform on Biodiversity and Ecosystem Services (IPBES) ist der erste umfassende globale Bericht, der Krisen wie Klimawandel, Verlust der biologischen Vielfalt, Wasserknappheit sowie Herausforderungen in den Bereichen Ernährungssicherheit und Gesundheit integriert betrachtet. Der Bericht betont, dass Umwelt-, Gesellschafts- und Wirtschaftskrisen eng miteinander verwoben sind. Er bietet mehr als 60 spezifische Handlungsoptionen, um diese Zusammenhänge anzugehen und den gemeinsamen Nutzen zu maximieren. Global Water Monitor Report 2024: Klimawandel störte globalen Wasserkreislauf stark Im Jahr 2024 verursachten wasserbedingte Katastrophen global mehr als 8.700 Todesopfer. 40 Millionen Menschen wurden vertrieben und es entstanden wirtschaftliche Verluste von über 550 Milliarden US-Dollar. Zu den schädlichsten Ereignissen gehörten Überschwemmungen, Sturzfluten, Erdrutsche, Dürren und tropische Wirbelstürme. So das Fazit des Global Water Monitor, der von einem internationalen Konsortium unter Leitung der Australian National University herausgegeben wird. Auf www.globalwater.online stellen die Forschenden ihre Wasser- und Klimadaten kostenfrei zur Verfügung. 75 Milliarden US-Dollar Geldstrafe für fossile Brennstoffindustrie Der Bundesstaat New York zieht in einem im Dezember 2024 erlassenen Klimagesetz Unternehmen der fossilen Brennstoffindustrie für die Folgen der Klimakrise in die Verantwortung . Über einen Zeitraum von 25 Jahren soll eine Strafzahlung in Höhe von 75 Milliarden US-Dollar in einen Fonds einfließen. Dieser wird dafür genutzt, einen Teil der Kosten für die Sanierung und Anpassung an den Klimawandel von den einzelnen Steuerzahler*innen auf die Öl-, Gas- und Kohleunternehmen zu verlagern, die laut dem Gesetz dafür verantwortlich sind. Naturbewusstseinsstudie: Viele Menschen besorgt über Verlust biologischer Vielfalt In Deutschland ist die Sorge um den Verlust der biologischen Vielfalt durch den Klimawandel weit verbreitet. Dies ist ein zentrales Ergebnis der Naturbewusstseinsstudie des Bundesnaturschutzamts (BfN) und des BMUV. Zudem wächst der Anteil der Menschen, die eine Verschlechterung des Zustands von Natur und Landschaft in den letzten 20 Jahren wahrnehmen. Die Ausweisung von Wildnisflächen als Freilandlabore für Klimafolgenanpassung unterstützen gut drei Viertel der erwachsenen Bevölkerung voll und ganz oder zumindest eher, bei Jugendlichen ist die Zustimmung sogar noch höher. Fachzeitschrift Ökologisches Wirtschaften: Klimaanpassung als integratives Handlungsfeld Die Zeitschrift „Ökologisches Wirtschaften“ des Instituts und der Vereinigung für ökologische Wirtschaftsforschung geht in acht Fachartikeln der Frage nach, wie eine integrative Herangehensweise an die Klimaanpassung aussehen sollte: von der notwendigen Reichweite und Geschwindigkeit der Maßnahmen über geeignete politische Verfahren bis hin zur Finanzierung und technischen Umsetzung. Die Beiträge zeigen, dass vielfältige Maßnahmen ineinandergreifen müssen, um die Auswirkungen der Klimakrise zu mindern. Ratgeber für mentale Gesundheit im Klimawandel Der ⁠Klimawandel wirkt sich mental auf die Menschen aus. Das reicht von diffusen Zukunftsängsten bis hin zu manifesten psychischen Erkrankungen. Dieser Ratgeber des Umweltbundesamtes gibt Orientierung, wie Menschen inmitten des Klimawandels ihr psychisches Wohlergehen und das ihrer Mitmenschen stärken können. Er richtet sich an alle, die den Klimawandel als psychisch herausfordernd wahrnehmen und nach Möglichkeiten suchen, einen gesunden Umgang mit den Belastungen zu finden. Das Projekt „Mentale Auswirkungen des Klimawandels“ wurde vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung geleitet. Nature-Based Solutions in Policy and Planning for Urban Resilience Naturbasierte Lösungen stärken die Resilienz von Städten angesichts aktueller Herausforderungen wie Klimawandel, Flächenversiegelung und Ressourcenknappheit. Sie verbessern Luft- und Wasserqualität, mindern den Wärmeinseleffekt und fördern Biodiversität. Das Buchkapitel „Nature-Based Solutions in Achieving Sustainable Development Goals“ und der Bericht „Integrating Nature-Based Solutions in Policy and Planning“ zeigen anhand internationaler Beispiele, wie grüne Infrastrukturen urbane Ökosysteme regenerieren und in Stadtplanung sowie Governance integriert werden können. Journal: Near-term benefits from investment in climate adaptation complement long-term economic returns from emissions reduction Mithilfe eines einfachen Modells zur Bewertung wirtschaftlicher und klimatischer Faktoren zeigen Forschende der Stanford University im Journal Communications Earth & Environment: Werden Anpassungsmaßnahmen mit Vermeidungsstrategien kombiniert, lassen sich positive Effekte früher realisieren als durch Investitionen in Vermeidungsmaßnahmen allein. So belegen die Ergebnisse einen größeren Nettonutzen, wenn ergänzende Investitionen in die Emissionsminderung die langfristigen Klimaschäden verringern und Investitionen in die Anpassung die kurzfristigen Schäden reduzieren. Junge Fußballfans fürs Klima aktivieren: Projekt „Anpfiff fürs Klima“ Fußballbegeisterung gehört zum Lebensalltag vieler Menschen in Deutschland. Wie man gerade junge Fans dazu bringen kann, sich im Fußballkontext auch für Klimaschutz und Klimaanpassung zu interessieren und selbst aktiv zu werden, hat das vom BMUV geförderte Projekt „Anpfiff fürs Klima“ untersucht. In zwei Jahren Laufzeit sind unter anderem eine Train-the-trainer-Schulung und die App „Klima-Meister“ entstanden. Hiermit können Fans bewerten, wie klimatauglich ihre Stadien sind: Gibt es Begrünung, Hitze- oder Regenschutz? Wie sieht es aus mit Energieversorgung, Radinfrastruktur oder Anbindung an ÖPNV? Am Ende der Saison wird ein Fußballstandort als Klima-Meister gekürt.

Anpassung an die Folgen des Klimawandels: Strategien zur Reduzierung der UV -Belastung

Anpassung an die Folgen des Klimawandels: Strategien zur Reduzierung der UV -Belastung UV -bedingte Erkrankungen, insbesondere Krebserkrankungen, steigen seit Jahrzehnten kontinuierlich an und der Klimawandel verschärft diese Situation noch. Im Rahmen der aktuellen Klimawirkungs- und Risikoanalyse für Deutschland ( KWRA 2021; Teilbericht 5; Handlungsfeld "Menschliche Gesundheit" ) wurde auf Basis der derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnisse für die Klimawirkung " UV -bedingte Gesundheitsschädigungen" darum ein hohes Klimarisiko und ein entsprechend sehr dringendes Handlungserfordernis attestiert. Eine zielgruppenorientierte, nachhaltige und flächendeckende Schaffung und Umsetzung krankheitsvorbeugender (präventiver) Maßnahmen ist dringend geboten. Selbstverständlich zielen diese Maßnahmen nicht darauf ab, UV -Strahlung und damit die Sonne komplett zu meiden. Es geht darum, die Voraussetzungen für einen bewussten Umgang mit Sonne und UV -Strahlung zu schaffen und einen lebbaren UV -Schutz zu ermöglichen. Herausforderung Risikoakzeptanz / Motivation Da UV -Strahlung nicht spürbar ist und darum auch nicht als unmittelbar bedrohlich wahrgenommen wird, mangelt es vielfach am Bewusstsein für das mit UV -Strahlung einhergehende Gesundheitsrisiko und damit an der Motivation, der Gefährdung konsequent entgegenzuwirken. Entsprechend hoch ist der Anspruch an Anpassungsstrategien zur Minimierung des Klimarisikos durch UV -bedingte Gesundheitsschäden. Wirkungsvolle Maßnahmen umfassen Verhaltensprävention und Verhältnisprävention. Die sinnvolle und synergistische Kombination verhaltens- und verhältnispräventiver Maßnahmen erlaubt, den hohen Ansprüchen an die Präventionsarbeit, die die Risikowahrnehmung , die Akzeptanz und die Motivation für präventives Handeln zu stärken hat, gerecht zu werden. Broschüren zum Thema downloaden : zum Download: Praxistipps zum UV-Schutz - Maßnahmen für Kitas und Schulen (PDF, Datei ist barrierefrei⁄barrierearm) … PDF 2 MB Broschüre Praxistipps zum UV -Schutz - Maßnahmen für Kitas und Schulen downloaden : zum Download: Praxistipps zum UV-Schutz - Maßnahmen für Kommunen (PDF, Datei ist barrierefrei⁄barrierearm) … PDF 2 MB Broschüre Praxistipps zum UV-Schutz - Maßnahmen für Kommunen downloaden : zum Download: Praxistipps zum UV-Schutz - Maßnahmen für Vereine (PDF, Datei ist barrierefrei⁄barrierearm) … PDF 2 MB Broschüre Praxistipps zum UV -Schutz - Maßnahmen für Vereine downloaden : zum Download: Handreichung für Aktionen mit kostenloser Sonnencreme in Spendern (PDF, Datei ist barrierefrei⁄barrierearm) … PDF 1 MB Broschüre Handreichung für Aktionen mit kostenloser Sonnencreme in Spendern Anpassungsstrategien zur Minimierung UV -bedingter Erkrankungen Im Rahmen der aktuellen Klimawirkungs- und Risikoanalyse (KWRA 2021) wurden Maßnahmen und Instrumente zur Anpassung in Bezug auf die Klimawirkung " UV -bedingte Gesundheitsschädigungen (insbesondere Hautkrebs)" formuliert. Diese beschlossenen Maßnahmen sind Teil des sogenannten Aktionsplans Anpassung III (APA III) der Deutschen Anpassungsstrategie (DAS). Zu diesen beschlossenen Maßnahmen gehören: die Erstellung und Überprüfung von Informationsmaßnahmen, die auf die einzelnen Bedürfnisse unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen zugeschnitten sind, die Entwicklung von Schulungsangeboten für Multiplikatoren wie Ärzt*innen oder Erziehungs- und Lehrkräfte, die Integration des Themas "Schutz vor UV -Strahlung" in Lehr-, Erziehungs- und Ausbildungspläne, die Integration von UV -Belastung in Frühwarnsysteme, die Berücksichtigung der UV -Strahlung als gesundheitsrelevanter Umweltfaktor bei der Einrichtung eines integrierten Umwelt- und Gesundheitsbeobachtungssystems sowie die Entwicklung von frei zugänglichen GIS-basierten Modellierungsprogrammen zur Visualisierung der UV -Strahlungsbelastung für Stadt- und Gebäudeplanung sowie Landschaftsarchitektur, um die sinnvolle Schaffung von Außenbereichen mit reduzierter UV-Strahlungsbelastung zu erleichtern. Nachhaltigkeit ist das Ziel Für alle Maßnahmen ist entscheidend, dass sie nachhaltig gestaltet sind, also dass diese Maßnahmen nach Etablierung stetig eingesetzt, wiederholt, überprüft und in optimierter Form wieder etabliert sowie weiter angewendet werden. Diese Kontinuität ist entscheidend für den Erfolg, der darauf abzielt, dass UV -bedingte Gesundheitsschäden soweit wie möglich reduziert werden. Gelingen soll dies mit der Förderung flächendeckend etablierter verhaltens- und verhältnispräventiver Maßnahmen. Im Aktionsplan Anpassung III (APA III) wurde hierzu unter dem Begriff "weiterreichende Anpassung" folgendes festgelegt: Förderung der flächendeckenden Etablierung verhaltenspräventiver Maßnahmen, unter anderem durch die Entwicklung von Multikomponenten-Programmen (schriftliche, visuelle, elektronische und interpersonelle Kommunikation inklusive Nutzung von Medien (Internetseiten, Social Media, SMS oder Apps) zur Aufklärung über die UV -bedingte Gesundheitsgefährdung und Anwendung entsprechender Schutzmaßnahmen. In der onkologischen S3-Leitlinie "Prävention von Hautkrebs" wird ausgeführt, dass multimediale Ansätze und die Nutzung von Medien für Kinder und Jugendliche bestens zur Informationsweitergabe geeignet sind. Förderung der flächendeckenden Etablierung verhältnispräventiver Maßnahmen auf kommunaler Ebene. Hierzu gehören die Etablierung von Bebauung, bautechnischen Maßnahmen und vor allem Bepflanzung (Bäume, Gebäudebegrünungen und Rasenflächen), die einzeln und in Kombination eine effektive Reduzierung hoher Sonnenstrahlungsbelastungen ermöglichen. Diese sollen verstärkt in Klimaanpassungsstrategien von Bund und Kommunen integriert sein. Insbesondere bei Flächen mit hohem Rückstrahlvermögen soll bei der Bebauung eine gute Verschattung und ggf. Überdachungen mit Verschattungselementen gewährleistet sein. Durch informierte Planung der Tagesabläufe in Kindergärten und Schulen sowie Arbeitsplanung sollen Sonnenstrahlungsbelastungen reduziert werden – so die mit höchster Priorität bewertete Empfehlung der onkologischen S3-Leitlinie "Prävention von Hautkrebs" . Des Weiteren empfiehlt diese Leitlinie, dass in Anbetracht des voranschreitenden Klimawandels bei der Neuanlage oder Umgestaltung von Plätzen (auch Schulhöfen und Kindergärten) oder des Straßenraums auf Oberflächen mit möglichst geringem Rückstrahlvermögen (Albedo) zurückgegriffen werden sollte, und dass zur Reduzierung des Rückstrahlvermögens und zum Zwecke der Verschattung in Siedlungsgebieten der überwiegende Teil aller nicht überbauten Flächen begrünt werden sollte. Aufnahme des Themas als Teilziel der bereits im Rahmen des Präventionsgesetzes formulierten Gesundheitsziele "Gesund aufwachsen" und "Gesund älter werden" und Anpassung baurechtlicher Regelungen. Stand: 05.02.2025

Analyse und Einsatz von Klimadiensten zum Kapazitätsaufbau, Bildung und Vernetzung zur Klimawandelanpassung

Klimadienste sind ein wichtiges Instrument, mit dem der Bund, die Länder, Forschungs- und Beratungsorganisationen andere Institutionen (z.B. Kommunen, Unternehmen) bei der Anpassung an die Folgen des Klimawandels unterstützen. Sie sollen eine Brücke zwischen Forschung, Wissensträgern und Umsetzungsakteuren schlagen, indem sie Klimainformationen anwendungsfreundlich bereitstellen, Entscheidungen zum Umgang mit Klimarisiken unterstützen und Maßnahmenempfehlungen geben. Bisherige Forschung ergab, dass Klimadienste nur wenig genutzt werden, da die Dienste nicht zu den kontextspezifischen Entscheidungssituationen passen, Zeit-, und Personalressourcen fehlen, die Legitimation und Wirksamkeit der Dienste unklar ist oder sie unbekannt sind. Das Vorhaben begegnet diesen Herausforderungen in einem transdisziplinären Forschungsprozess, der auf drei Ebenen untersuchen soll, wie Klimadienste zukünftige und aktuelle Entscheidungsträger und Umsetzungsakteure bei der Klimaanpassung wirksam unterstützen können: 1) Forschung zum Mainstreaming von Klimaanpassungswissen in relevante berufliche/akademische Aus- und Fortbildungen und Durchführung von Pilotvorhaben mit dem Ziel, Klimawandelanpassung als Grundlagenwissen in prioritär betroffenen Berufsfeldern institutionell zu verankern (z.B. Gesundheitsbereich, Landwirtschaft, Bau-, Planungsbereich) 2) transdisziplinäre Prozessbegleitung und Weiterentwicklung des KlimAdapt Anbieter-Nutzer-Netzwerks zu Klimaanpassungsdiensten, um Dienste partizipativ weiterzuentwickeln, in der Anwendung zu begleiten und das Netzwerk als Lern-, Austausch- und Beratungsplattform auszubauen 3) Evaluation und Weiterentwicklung des Klimavorsorgeportals als ressortübergreifendes Portal für Klimadienste mit dem Ziel die Wirksamkeit des Portals und der Dienste zu erhöhen.

Evidenzbasierte Anbauempfehlungen im Klimawandel

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