Pinguine sind ein zentrales Element im Ökosystem der Antarktis und des Südozeans. Sowohl als Prädator als auch als Nahrungsquelle für andere Tiere werden sie direkt von Umweltveränderungen beeinflusst. Die in einer Vielzahl von Kolonien beobachteten Bestandsveränderungen werden gegenwärtig dem Klimawandel und der marinen Fischerei zugeschrieben. Gleichzeitig sind Pinguine die einzige Organismengruppe der Antarktis, die mit Hilfe von Satelliten sicher beobachtbar ist. In dieser Studie wurden, aufbauend auf einer vorangegangenen Studie (Mustafa et al. 2017), Methoden entwickelt und überprüft, die ein künftiges antarktisweites Monitoring von felsbrütenden Pinguinen erlauben. Es wird untersucht, welche neuen Technologien sich für die Detektion antarktischer Pinguine eignen. Dies betrifft insbesondere neue Satellitenplattformen (z.B. Sentinel-2, SkySat), aber auch Drohnen (Multikopter, Starrflügler). Neue Verfahren der Klassifizierung von Fernerkundungsdaten werden entwickelt und getestet (GEOBIA, MPRM, Deep Learning), um eine höhere Ergebnisqualität und einen höheren Automatisierungs- und Operationalisierungsgrad zu erreichen. Ein Verfahren zur Bestimmung von Pinguinbrutpaarzahlen aus Drohnenaufnahmen konnte entwickelt werden, während die sichere Unterscheidung der Arten der Gattung Pygoscelis in Satellitenbildern noch immer nicht möglich ist. Für die drohnenbasierte Detektierung von fliegenden Seevögeln und Robben in der Antarktis konnte dagegen eine Planungs- und Bestimmungshilfe erstellt werden. Temporale Variationen in der Ausdehnung und Besetzung von Pinguinkolonien wurden insbesondere auf ihre Verknüpfung mit der Brutphänologie hin untersucht, mit dem Ziel, Klassifikationsergebnisse verschiedener Aufnahmezeitpunkte vergleichbar zu machen. Als potentiell geeignete Referenzgebiete für ein großräumiges Monitoring wurden fünf Gebiete ausgewählt (Ardley Island, Narebski Point, Drake Passage, Deception Island, South Shetland Islands). Die gewonnenen Erkenntnisse sind Teil eines umfangreichen Inventars an Methoden, das künftigen Monitoringprogrammen zur Verfügung steht. Dies schließt auch Erkenntnisse zu den Umweltauswirkungen von Drohnenflügen und die Anwendung stationärer Kameras ein. Für die organisatorische Einbindung eines solchen Programmes wird auf CCAMLR CEMP verwiesen. Neben den entwickelten Methoden wurde in dieser Studie eine Reihe von fernerkundlichen oder terrestrischen Daten erarbeitet, die entweder an vorhandene Datenreihen anschließen, oder Ausgangspunkt für langfristige Beobachtungen sein können. Mit MAPPPD steht inzwischen auch eine geeignete Datenbankstruktur für Speicherung, Abruf und Weitergabe der Daten zur Verfügung. Die inhaltlichen Voraussetzungen für ein hochqualitatives und effizientes antarktisweites Monitoring von Pinguinen sind somit weitgehend vorhanden; es bedarf nur noch einer organisatorischen Umsetzung. Quelle: Forschungsbericht
Das Projekt "Kleingaerten in Berlin (West). Die Bedeutung einer privaten Freiraumnutzung in einer Grosstadt - Nachfragen nach Kleingaerten. Planungskonsequenzen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Berlin, Institut für Landschafts- und Freiraumplanung durchgeführt. Die Arbeit konnte auf Grundlage von Ergebnissen, die im Rahmen einer von der Berlin-Forschung der Freien Universitaet Berlin gefoerderten Untersuchung und Untersuchungen am Institut fuer Landschafts- und Freiraumplanung der TU Berlin erhoben worden sind, erstellt werden. Schwerpunkt ist die Untersuchung des Westberliner Kleingartenwesens anhand empirischer Ergebnisse. Untersuchungsgegenstand sind Kleingaerten in Berlin (West); andere Formen privat nutzbarer Freiraeume wie Haus- und Mietergaerten sind hier nicht beruecksichtigt worden. Waehrend im Band 1 der Forschungsarbeit die geschichtliche Entwicklung des Berliner Kleingartenwesens, die soziale Situation der Paechter, die Kleingartenstruktur und -nutzung selbst sowie als ein Aspekt der oekologischen Bedeutung die klimatischen Wirkungen von Kleingartenanlagen beschrieben worden sind, wird in Band 2 naeher auf die Rechtssituation, auf die Bedeutung der Boeden in Berliner Kleingartenanlagen, auf Daten zu den Kolonien und ihre Ausstattung, auf die stadtstrukturellen Funktionen und auf die Bewerberproblematik eingegangen. Aus den Ergebnissen werden Planungskonsequenzen fuer die kuenftige Entwicklung von Kleingaerten, speziell in Berlin (West) gezogen und praktische Hinweise gegeben. Die Arbeit soll in diesem Zusammenhang der Verwaltung, aber auch den betroffenen Kleingartenpaechtern bei der Bewertung der anstehenden Massnahmen dienen. Sie versteht sich als Beitrag zu einer sozialwissenschaftlich orientierten Freiraumplanung, in der wissenschaftlich erarbeitete Aussagen ueber die derzeitige Struktur in planungsrelevante Daten umgesetzt werden.