Die notwendigen Anpassungsmaßnahmen der Energieversorgung im Rahmen des Energiepaktes erfordern den Ausbau der erneuerbaren Energien, die Steigerung der Energieeffizienz sowie die Senkung des Energieverbrauchs. Im Rahmen regionaler Energiekonzepte können der Energieverbrauch, aber auch Einspar- und Erzeugungspotenziale ermittelt sowie energiepolitische Strategien für die Region entwickelt werden. Der Landes- und Regionalplanung kommt dabei aufgrund der Flächenrelevanz einiger erneuerbarer Energien, aber auch als regionaler Koordinator eine besondere Rolle zu. Regionale Energiekonzepte gelten als wichtiges Planungsinstrument, das neben den Ausbaupotenzialen für erneuerbare Energien auch Empfehlungen für die Energieeinsparung sowie die Steigerung der Energieeffizienz beinhaltet. Dabei nimmt die Regionalplanung eine zentrale Rolle ein, da sie nicht nur für die Ausweisung und räumliche Konkretisierung benötigter Flächen zuständig ist, sondern auch als Mittler zwischen den Interessen der Kommunen und den übergeordneten Zielen des Bundes und der Länder im Gegenstromprinzip wirkt. Zielsetzung und Gegenstand des Modellvorhabens: Gegenstand des Modellvorhabens sind die Anwendung und Umsetzung bereits vorliegender regionaler Energiekonzepte. Dabei sollen unterschiedliche erneuerbare Energieoptionen, Energieeffizienz, Netz- und Speicherinfrastrukturen sowie formelle und informelle Verfahren zur Umsetzung der Energiewende auf regionaler Ebene im Vordergrund stehen. Die Regionalplanung dient in diesem Zusammenhang als Schnittstelle zwischen Landes- und Bundesvorgaben sowie kommunalen Interessen, die die zunehmend dynamischen Entwicklungen des Einsatzes erneuerbarer Energien und Effizienzmaßnahmen auf der kommunalen und regionalen Ebene ebenso in den Blick nimmt, wie Ausbauziele und energietechnische Fragestellungen. In fünf Modellregionen sollen bis Ende 2014 Lösungsansätze zur Umsetzung, Weiterentwicklung oder Überprüfung vorliegender Energiekonzepte untersucht werden. Dabei werden auch die Möglichkeiten der Integration in die Regionalplanung berücksichtigt. Das Instrument des regionalen Energiekonzepts und dessen Bausteine sollen auf dieser Grundlage für alle Beteiligten weiterentwickelt und etabliert werden. Neben übertragbaren Ergebnissen für andere Regionen stehen ebenfalls Handlungsempfehlungen für die Bundes- und Landespolitik im Vordergrund des Vorhabens. Durchgeführt wird das Modellvorhaben unter wissenschaftlicher Begleitung des Fachgebietes Ver- und Entsorgungssysteme (VES) der Fakultät Raumplanung an der Technischen Universität Dortmund unter der Leitung von Prof. Dr. Tietz in Zusammenarbeit mit BPW baumgart+partner, Stadt- und Regionalplanung als MORO-Geschäftsstelle sowie MUT Energiesysteme, Gesellschafter der Klima- und Energieeffizienzagentur (KEEA). (Text gekürzt)
In dem Forschungsprojekt werden von MultiplikatorInnen aus den Bildungsstätten: Berufsschulen, Landwirtschaftskammern, kirchliche Bildungseinrichtungen und Verbraucherzentralen, Einstellung, Bedeutungszuschreibung, Problembewusstsein, Kenntnisstand, Informations- und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie spezifische institutionelle Rahmenbedingungen erhoben und beschrieben. In einer Modellanalyse werden der Zusammenhang zwischen personenspezifischen, situationsspezifischen und sozial-interaktiven Variablen mit dem Vermittlungshandeln ermittelt und dargestellt.
Das Forschungsprojekt 'Energiekonflikte' beschäftigt sich mit Konflikten im Rahmen der Energiewende - mit besonderem Fokus auf den Bau von Windkraftanlagen, den Ausbau der Stromnetze auf der Hoch- und Höchstspannungsebene, die Errichtung von Photovoltaik-Freiflächenanlagen sowie die Förderung durch das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG). Dazu kooperieren ForscherInnen des PIK, der CAU Kiel, der Universität Potsdam sowie das Institut 'Raum und Energie', um die Konflikte aus unterschiedlichen Perspektiven (Kommunikationswissenschaften, Soziologie, Umweltethik, Verwaltungswissenschaften und Mediationspraxis) zu analysieren. Im Vorhaben wird eine über die Standarddeutung der Bürger als 'NIMBY-Widerständler' hinausgehende Erklärung angestrebt. Dabei geht es keineswegs um eine Weiterentwicklung der 'klassischen Akzeptanzbeschaffung'. Vielmehr werden über die Anerkenntnis der Interessen von Projektgegnern die Chancen und die Grenzen des gesamtgesellschaftlichen Vorhabens 'Energiewende' ausgelotet, um Akzeptanzkriterien zu generieren, die eine weitreichende Einbindung der Projektgegner in die konkreten Planungen ermöglichen. Durch die interdisziplinäre Analyse von konkreten Fallbeispielen und Widerstandsbewegungen in den Regionen Berlin-Brandenburg, Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein sowie durch Interviews mit lokalen Stakeholdern (Bürger, Behörden, Vorhabenträgern etc.), werden nicht nur die Argumentationen und Lebensstile der Projektgegner kartografiert, sondern auch die politischen, verwaltungsrechtlichen und ökonomischen Rahmenbedingungen hinterfragt. Die Konfliktbewegungen werden also durchaus als produktive Momente des Transformationsprozesses Energiewende verstanden, die Schwachstellen und Problemlagen der aktuellen Rahmenbedingungen offenlegen und somit zu deren konstruktiver Verbesserung beitragen können. Die eruierten Akzeptanzkriterien fließen in die Konzeption von Partizipations- und Mediationsverfahren ein, die in ausgewählten Fallbeispielen angewendet werden. Die verwaltungswissenschaftliche Begleitung des Vorhabens durch die Universität Potsdam bezieht sich auf eine Betrachtung der zum Teil unterschiedlichen formalen Verfahren in den drei Untersuchungsregionen für die Genehmigung der oben genannten technischen Anlagen. Es wird betrachtet welche Stakeholder wann und vor allem wie im (Planungs- und) Genehmigungsprozess beteiligt werden. Im Besonderen wird mit Hilfe der Fallbeispiele geprüft, wie formale Vorlagen durch die Prozessbeteiligten in den verschiedenen Projektregionen interpretiert und ausgelegt werden. Anhand eines solchen Vergleichs ist es möglich eine Skizzierung der regional unterschiedlichen Planungskulturen vorzunehmen und abzuleiten ob und inwiefern formale Rahmenbedingungen der Herausforderung Energiewende standhalten und dem Anspruch einer gerechten Bürgerbeteiligung genügen. In Zusammenarbeit mit den anderen Teilprojekten werden Vorschläge für ein verbessertes, die Akzeptanz steigerndes Verwaltungshandeln gemacht.
Das Projekt beschäftigt sich mit Konflikten im Rahmen der Energiewende - mit besonderem Fokus auf den Bau von Windkraftanlagen, den Ausbau der Stromnetze sowie die monetäre Förderung durch das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG). Die Projektpartner analysieren die Konflikte aus unterschiedlichen Perspektiven (Kommunikationswissenschaften, Soziologie, Umweltethik, Verwaltungswissenschaften und Mediationspraxis). Es wird eine über die Standarddeutung der Bürger als NIMBY-Widerständler hinausgehende Erklärung angestrebt. Dabei geht es keineswegs um eine Weiterentwicklung der klassischen Akzeptanzbeschaffung . Vielmehr werden über die Anerkenntnis der Interessen von Projektgegnern die Chancen und Grenzen des gesamtgesellschaftlichen Vorhabens Energiewende ausgelotet, um Akzeptanzkriterien zu generieren, die eine weitreichende Einbindung der Projektgegner in die konkreten Planungen ermöglichen. Durch die interdisziplinäre Analyse von konkreten Fallbeispielen und Widerstandsbewegungen in den Regionen Berlin-Brandenburg, Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein sowie durch Interviews mit lokalen Stakeholdern (Behörden, Betreibern etc.) werden nicht nur die Argumentationen und Lebensstile der Projektgegner wissenschaftlich kartographiert, sondern auch die politischen, verwaltungsrechtlichen und ökonomischen Rahmenbedingungen hinterfragt. Die Konfliktbewegungen werden also durchaus als produktive Momente des Transformationsprozesses Energiewende verstanden, die Schwachstellen und Problemlagen der aktuellen Rahmenbedingungen offenlegen und somit zu deren konstruktiver Verbesserung beitragen können. Die eruierten Akzeptanzkriterien fließen in die Konzeption von Partizipations- und Mediationsverfahren ein, die in Planspielen in ausgewählten Fallbeispielen angewendet werden. Im Teilvorhaben B werden die wesentlichen Argumente der Debatte rekonstruiert, auf ihre ethischen Voraussetzungen hin analysiert und auf Konzepte prozeduraler Gerechtigkeit sowie übergreifende klima- und umweltethische Begründungen bezogen. Darüber hinaus werden die Verbindungen zwischen Argumenten, Lebensstilen und Akzeptanzbedingungen exponiert, um aus den gewonnenen Einsichten Empfehlungen abzuleiten, die den ethischen Standards von Verfahrensgerechtigkeit und Akzeptabilität genügen. Ein besonderer inhaltlicher Fokus liegt auf der Untersuchung der Interessentopologien und ihrer inneren Dynamiken, um die damit verbundenen sozialen Ungleichgewichte und ökologischen Nachteile zu verstehen. Anstatt die sozialen Schieflagen in der bisherigen Lastenverteilung lediglich egalitaristisch zu kritisieren, sollen die Plastizität der technischen Realisierung und die Interessen aller involvierten Akteure ausreichend Beachtung finden. Es gilt zu verstehen, warum bestimmte Ausbaupfade präferiert werden und welche der vorgebrachten technologischen, ökonomischen, sozialpolitischen und umweltethischen Argumente diese Lösungswege belastbar begründen .