Auswertung von Versuchsflaechen in Bergmischwaeldern im bayerischen Alpenraum, Entwicklung eines expositions- und neigungssensitiven Konkurrenzmodells, Anlage von Wuchsreihen in Fichten-Tannen-Buchen-Bestaenden und Anpassung des Wachstumssimulators SILVA2.0 an diese Bestandesform.
In bisherigen Waldwachstumsmodellen für die Prognose und Planung im Forstbetrieb wird bisher nicht berücksichtigt, ob das Baumwachstum durch oberirdische Ressourcen (Licht, Strahlung) oder bodengebundene Ressourcen (Wasser, Nährstoffversorgung) limitiert wird. Eine solche Differenzierung ist für den Einsatz der Modelle über ein breites Standortsspektrum insbesondere unter sich ändernden Klimabedingungen elementar. Im Rahmen einer Forschungskooperation mit dem Department für Wald und Holzwissenschaft der Universität Stellenbosch, Südafrika (finanziert über NRF) wird auf Basis des Datenmaterials langfristiger Versuchsflächen beider Projektpartner ein Konkurrenzmodell als Algorithmus entwickelt und parametrisiert. Hierbei repräsentieren Standorte in Deutschland einen Konkurrenzmodus, der durch eine Lichtlimitierung geprägt ist. Südafrikanische Standorte sind eher durch bodengebundene Ressourcen limitiert. Durch die Einbindung der angestrebten Konkurrenzmodelle in bestehende Wachstumssimulatoren steht letztlich beiden Partnergruppen ein standortabhängiges Wuchsmodell für Planung und Prognose zur Verfügung. Das Vorhaben fußt auf einer langjährigen Kooperation beider Partner. Über die Einbindung junger Wissenschaftler soll der Generationenübergang der Partnerschaft vollzogen werden. Für beide Partnerländer ergibt sich ein hohes Nutzungspotenzial der Ergebnisse für die forstliche Praxis. Durch das Förderinstrument werden im Wesentlichen Austausche von Wissenschaftlern zwischen den beteiligten Institutionen gefördert.