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Wildkatzen erobern Lebensräume in Sachsen-

Halle (Saale), 11.03.2025 Wildkatzen erobern Lebensräume in Sachsen- Die Präsidentin Anhalt zurück Viele Jahrzehnte lebten Wildkatzen nur noch in geringer Zahl im Harz. Seit den 2000er Jahren breiten sie sich auch außerhalb des Harzes und seiner Vorländer wieder aus. Inzwischen hat die Wildkatze sogar die entfernten Waldgebiete im Norden Sachsen-Anhalts erreicht und sich dort dauerhaft etabliert, wie Monitoringergebnisse des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt (LAU) zeigen. Wildkatzenmonitoring Aufgrund ihrer verborgenen Lebensweise und der Ähnlichkeit zu Hauskatzen werden bei der Bestandserfassung von Wildkatzen verschiedene Methoden eingesetzt, darunter Wildkameras und genetische Analysen. Das LAU kooperiert dabei mit zahlreichen hauptberuflichen und ehrenamtlichen Naturschützerinnen und Naturschützern, Vereinen, Forst und Jägerschaft. Dennoch ist eine genaue Zählung der einzelnen Individuen nicht möglich. Stattdessen wird die Anwesenheit der Art auf Rasterfeldern von 10 mal 10 Kilometern ermittelt. Vorkommen In den Jahren 2000 bis 2011 wurden 25 belegte Rasterfelder dokumentiert, zwischen 2012 und 2024 bereits 117. Die Vorkommen sind dabei nicht wie früher angenommen auf große, unzerschnittene Laubwaldgebiete beschränkt. Aktuell besiedelt sind auch Pressemitteilung Nr.: 02/2025 vzp@ lau.mwu.sachsen-anhalt.de Flussauenwälder und feuchte Niederungen wie der Drömling, Landesamt für Umweltschutz 06116 Halle (Saale) ausgedehnte offene Heiden der Altmark, Tagebau- Rekultivierungslandschaften sowie kleinere Waldgebiete in der Tel.: 0345 5704-101 Fax: 0345 5704-190 Agrarlandschaft, zum Teil in Siedlungsnähe. Offenbar sind Wildkatzen Web: lau.sachsen-anhalt.de 1 deutlich anpassungsfähiger in Bezug auf ihren Lebensraum als bisher angenommen. Aktualisierung des Habitatmodells Die neuen Erkenntnisse haben Auswirkungen auf das sogenannte Habitatmodell, mit dem geeignete Flächen identifiziert und zukünftige Ausbreitungen abgeschätzt werden können. Unter Leitung des Wildbiologen und Artspezialisten Malte Götz wurde das Habitatmodell daher fachlich aktualisiert. Die Fläche geeigneter Lebensräume hat sich gegenüber früheren Einschätzungen dadurch um mehr als 50 Prozent vergrößert und umfasst weite Teile Sachsen-Anhalts. Erkenntnisse Telemetriedaten Eine aktuelle Besenderungsstudie in der Altmark zeigt, dass Laubwälder immer noch die wichtigsten Rückzugsgebiete sind, insbesondere für die Aufzucht der Jungen. Götz, der die Untersuchung für die Deutsche Wildtier Stiftung durchgeführt hat, erklärt: „Langfristig ist es wichtig, naturnahe, ausreichend große Altholzbestände im Wirtschaftswald zu sichern und die forstliche Praxis anzupassen. Gerade während der jetzt beginnenden Aufzuchtzeit sollten keine Holzpolter oder Energieholzmieten entfernt werden.“ Auch unaufgeräumte und versteckreiche Käferbefalls- und Windwurfflächen sollten von März bis Juni unbedingt in Ruhe gelassen werden. Dorthin ziehen sich Wildkatzenmütter mit ihren Jungen ebenfalls gern zurück. Gründe für die Ausbreitung Neben einer stabilen Quellpopulation im Harz haben vermutlich milde, schneearme Winter Einfluss auf die Ausbreitung, denn Wildkatzen leiden bei hohen Schneelagen unter Nahrungsmangel und in der Folge an Krankheiten und erhöhte Sterblichkeit. Weiter vermuten Fachleute einen positiven Effekt durch einen hohen Totholzanteil und Auflichtungen, die durch Windwürfe und Käferbefall im Nadelwald entstanden sind. Möglicherweise zeigen auch Maßnahmen wie Kleintierdurchlässe und Grünbrücken an wichtigen Ausbreitungskorridoren der Wildkatze bereits positive Effekte, weil sie Gefahren bei der Straßenquerung reduzieren. 2 Wildkatzen und Hauskatzen Die Europäische Wildkatze ist eine heimische Art, während unsere Hauskatze von der afrikanischen Falbkatze abstammt. Die Unterscheidung nach äußeren Merkmalen ist selbst für Fachleute oft schwierig und unsicher, zumal auch Hybridisierung, also genetische Vermischung von Wild- und Hauskatzen, vorkommt. Das ist vor allem am Rand des Verbreitungsgebietes zu beobachten, wo die Individuendichte noch gering ist. Welchen Umfang und welche langfristigen Konsequenzen Hybridisierung auf die Bestandsentwicklung hat, muss noch erforscht werden. Klar ist, dass Hauskatzen, die als gebietsfremde Tierart Wildkatzenlebensräume besiedeln und die nicht sterilisiert sind, den Erhalt der Europäischen Wildkatzen gefährden. 3

Biotopverbund und biologische Vielfalt

Wesentliche Bedingung für reiche biologische Vielfalt sind miteinander verbundene Lebensräume. Sie ermöglichen es Tieren und Pflanzen, lebensfähige Populationen zu erhalten und sich auszubreiten. Seit 2002 schreibt das Bundesnaturschutzgesetz vor, auf mindestens zehn Prozent der Landesfläche einen solchen Biotopverbund auszuweisen. Diese Aufgabe hat das Landschaftsprogramm (LaPro) mit Unterstützung der Technischen Universität übernommen. Die Basis bildet ein Zielartenkonzept , das 34 besonders wichtige Arten, sogenannte Zielarten , und deren Lebensräume unter die Lupe nimmt: Wo leben die Zielarten und wie kann ihre Erhaltung gesichert werden? Welche weiteren Gebiete könnten ihnen Lebensraum bieten? Wie lassen sich Verbindungen schaffen? All diese Überlegungen fließen zusammen in das Biotopverbundsystem . Um den Biotopverbund voranzutreiben und zu stärken, werden Flächen unter Schutz gestellt und konkrete Maßnahmen umgesetzt. Begrünte Bahntrassen, ökologisch aufgewertete Kanalufer, die Errichtung von Fischtreppen oder der Erhalt von Offenland und Waldlichtungen sind Beispiele für wichtige Entwicklungsziele im Biotopverbund. Berlins Biologische Vielfalt ist eine Querschnittsthematik. Dem LaPro kommt die Aufgabe zu, Ziele zur Erhaltung und Entwicklung biologischer Vielfalt in den verschiedenen Planungsprozessen zu verankern. Dazu gehört neben der Vernetzung von Lebensräumen auch der Schutz von seltenen oder besonders spezialisierten Arten. Dazu zählen zum Beispiel der Eisvogel, die Rotbauchunke oder verschiedene Fledermausarten. Für diese und viele andere zumeist geschützte Arten liefert das LaPro die planerische Grundlage für Artenhilfsprogramme, die konkret die Lebensbedingungen dieser Arten verbessern sollen. Das gelingt etwa durch den Bau von Krötentunneln unter stark befahrenen Straßen, durch den Schutz von Steilhängen, die der Eisvogel für seine Bruthöhle braucht, oder durch die Einrichtung von Winterquartieren für Fledermäuse.

L 390 - Ausbau zwischen Leithöfe und Winnweiler

Im Rahmen der Maßnahme ist vorgesehen, die Landesstraße Nr. 390 (L 390) zwischen Leithöfe und Winnweiler von ca. Bau-km 0+061,334 bis 3+230,668 grundhaft zu erneuern und die Fahrbahn auf 6 m zu verbreitern. Der betroffene Streckenabschnitt ist derzeit gekennzeichnet durch geringe Fahrbahnbreiten, eine durchgehend schadhafte Fahrbahnoberfläche sowie eine teilweise unübersichtliche und unstete Streckenführung. Ferner erfolgt eine Verlegung des Grummbachs von ca. Bau-km 1+200 bis 1+350 sowie die Anlage einer naturnah gestalteten Polderanlage/ Flutmulden im Seitenbereich des Grummbachs zwischen ca. Bau-km 1+600 und 1+800. Des Weiteren sind umfangreiche Amphibienschutz- und Leiteinrichtungen sowie Querungsmöglichkeiten in Form von Amphibien- und Kleintierdurchlässen geplant. Für das Bauvorhaben einschließlich der naturschutzrechtlichen Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen werden Grundstücke in den Gemarkungen Potzbach, Winnweiler und Sippersfeld beansprucht. Für das Vorhaben besteht keine Verpflichtung zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung nach dem Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG) i.V.m. § 4 Abs. 1 des Landesgesetzes über die Umweltverträglichkeitsprüfung (LUVPG). Nach dem Ergebnis einer UVP-Vorprüfung des Einzelfalles, welche auf der Grundlage der vom Vorhabensträger vorgelegten Planunterlagen unter Berücksichtigung der Merkmale des Vorhabens, seinem Standort sowie seinen möglichen Umweltauswirkungen durchgeführt wurde, sind nach überschlägiger Prüfung der Anhörungsbehörde keine erheblichen nachteiligen Umweltauswirkungen zu erwarten, die bei der Entscheidung über seine Zulässigkeit zu berücksichtigen wären. Eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) ist daher nicht erforderlich. Die vollständigen Planunterlagen sind ab dem 23.06.2025 auf der Internetseite lbm.rlp.de des Landesbetriebes Mobilität Rheinland-Pfalz in der Rubrik „Themen\Baurecht\Straßenrechtliche Planfeststellung“ einsehbar.

L 387, Amphibienschutzanlage und Radwegeoptimierung bei Otterberg

Die vorliegende Planung umfasst die Verlängerung des vorhandenen Rad- und Gehweges sowie den Bau einer Amphibienschutzanlage entlang der L 387, am Ende der Ortslage Otterberg bis zur Einfahrt zum Parkplatz des Schwimmbades Otterberg. Zudem beinhaltet die Planung einen neuen Gehweg entlang der L 387 bis zur Neumühle inklusive Querungsstelle im Bereich der Zufahrt zum Campingplatz. Die Ausbauplanung umfasst im Wesentlichen folgende Punkte: - Die Radwegeverbindung soll entlang der L 387 und im Einmündungsbereich auf die Landesstraße führen. Der Radweg erhält eine Breite von 2,50 m und wird in Asphalt hergestellt. - Anlage eines Schottergehweges in einer Breite von 1,50 m bis zur Querungsstelle für Fußgänger zum Campingplatz, um eine verkehrssichere fußläufige Verbindung herzustellen. - Anlage einer Bordrinnenanlage im Bereich der Neumühle zur Ableitung des anfallenden Oberflächenwassers der Fahrbahn der L 387 und anschließender Stichleitung in Richtung des Vorfluters. - Ausbau einer Trenninsel mit geklebten Flachbordsteinen auf die vorhandene Sperrfläche an der Hauptstraße. - Anlage eines Amphibienleitsystems inklusive zweier Amphibientunnel im Zuge des Rad- und Gehwegbaues. Der Streckenabschnitt liegt im Verwaltungsbereich der Verbandsgemeinde Otterberg-Otterbach im Landkreis Kaiserslautern.

Baustart für neue Amphibienleiteinrichtungen in Röderhof

Am kommenden Montag (19.09.) beginnen in Röderhof (Landkreis Harz) entlang der Landesstraße (L) 83 die Bauarbeiten zur Erneuerung und Erwei-terung der Amphibienleiteinrichtungen. Zusätzlich zum vorhandenen Amphibientunnel unter der L 83 ist der Einbau einer Stopprinne zur Unterquerung der Straße „Am Teich“ sowie im Bereich des Zuganges zum „Krummen Teich“ geplant. Das Land Sachsen-Anhalt investiert hier knapp 600.000 Euro. Darüber hinaus wird im Zuge der Baumaßnahme entlang der L 83 auf einer Länge von rund 100 Metern, zwischen den Einmündungen der Straßen „Am Wiesenweg“ und „Am Teich“ ein Gehweg gebaut. Dadurch wird sich die Verkehrssicherheit in diesem Bereich deutlich erhöhen. Die Bauarbeiten finden unter halbseitiger Sperrung der Landesstraße statt. Der Verkehr wird per Lichtsignalanlage am jeweiligen Baustellenbereich vorbeigeführt. Ende Dezember 2022 sollen die Amphibienleiteinrichtung und der neue Geh-weg fertig sein. Zu Ihrer Information. Für die Zeit der Amphibienwanderung von März bis Mai wurden bisher tem-poräre Schutzzäune errichtet. Dadurch bestand allerdings kein Schutz für die Rückwanderung im Sommer und Herbst. Vor allem die Jungtiere waren gefährdet. Darum werden nun diese dauerhaften Amphibienschutzanlagen gebaut. Der „Krumme Teich“, ein Naherholungs- und Angelgewässer, ist künftig von Röderhof auf einem separaten Gehweg erreichbar. Bisher mussten Fußgänger die Straße nutzen. Impressum: Ministerium für Infrastruktur und Digitales Pressestelle Turmschanzenstraße 30 39114 Magdeburg Tel: (0391) 567-7504 Fax: (0391) 567-7509 E-Mail: presse-mid@sachsen.anhalt.de

Planmäßige Sanierungsarbeiten an Landesstraßen im Harz

Nach Pfingsten (30.05.) beginnen im Landkreis Harz planmäßige Sanierungsarbeiten an zwei Landesstraßen. Autofahrer müssen im Zuge dessen mit Behinderungen rechnen und sollten mehr Zeit für die Umleitungen aufgrund der unvermeidlichen Vollsperrungen einplanen. Die Landesstraße (L) 239 wird zwischen Güntersberge und der Kreuzung mit der L 95 in der Nähe von Friedrichsbrunn umfassend ertüchtigt. Neben der zum Teil grundhaften Fahrbahnerneuerung werden in den Kurvenbereichen Streifen aus Natursteinpflaster als Kurveninnenverbreiterung angesetzt. Die Einmündungsbereiche der L 95 und L 93 werden bis an den Fahrbahnrand der jeweils angrenzenden Straße ausgebaut. Auch die Beschilderung wird im gesamten Sanierungsbereich erneuert. Im Rahmen dieser umfangreichen Arbeiten an dem knapp fünfeinhalb Kilometer langen Straßenabschnitt werden bei Bärenrode im Bereich des Teiches auch die mittlerweile über 20 Jahre alten Einrichtungen zum Schutz der dort lebenden Amphibien durch neue ersetzt. Es ist vorgesehen, die Baumaßnahme in zwei Abschnitten zu realisieren. Der 1. Bauabschnitt erstreckt sich vom Knotenpunkt mit der L 93 bis zur Einmündung der L 95. Hier wird ausschließlich die Fahrbahn saniert. Im 2. Bauabschnitt zwischen dem Ortsausgang Güntersberge und dem Abzweig der L 93 in Bärenrode werden dann neben der Fahrbahndecke auch die Amphibieneinrichtungen erneuert. Das Land investiert rund 1,4 Millionen Euro in das Vorhaben. Im Herbst dieses Jahres soll alles fertig sein. Da einer der Amphibientunnel die gesamte Fahrbahn quert, ist eine halbseitige Sperrung mit Ampelregelung nicht möglich. Die Bauarbeiten müssen daher unter Vollsperrung ausgeführt werden. Der Anliegerverkehr in Bärenrode ist dabei jederzeit gewährleistet. Für den Durchgangsverkehr ist eine Umleitung von Güntersberge über die Bundestraße (B) 242 nach Stiege und die L 95 über Allrode nach Friedrichsbrunn (und umgekehrt) eingerichtet. Außerdem wird ab Dienstag (30.05.) an der L 79 zwischen Eilenstedt und der Kreuzung mit der L 83 ( Arbketal ) gebaut. Hier dauern die Sanierungsarbeiten planmäßig nur bis zum 21. Juli dieses Jahres. Für gut eine Million Euro wird die Asphaltfahrbahn der rund 2,5 Kilometer langen Strecke erneuert. Während der Bauzeit wird der Verkehr von Arbketal über die Kreisstraße(K) 1315 nach Eilsdorf, Schlanstedt und Neudamm bis zur Bundesstraße (B) 245 und von dort weiter zum Knotenpunkt mit der L 79 umgeleitet (Gegenrichtung analog). Impressum: Ministerium für Infrastruktur und Digitales Pressestelle Turmschanzenstraße 30 39114 Magdeburg Tel: (0391) 567-7504 Fax: (0391) 567-7509 E-Mail: presse-mid@sachsen.anhalt.de

Biotopverbund

Für den Erhalt der biologischen Vielfalt spielt die Verbindung von Lebensräumen eine immer größere Rolle. Die zunehmende Zerschneidung unserer Landschaft durch Straßen, Schienen, ausgeräumte Feldfluren oder Siedlungen führt zu einer immer stärkeren Zersplitterung und Isolation ehemals großer, zusammenhängender Populationen. In voneinander isolierten Populationen kommt es schnell zur genetischen Verarmung. Damit erhöht sich die Gefahr, auf Veränderungen von Umweltbedingungen nicht mehr reagieren zu können. Ein Ausweichen ist ebenso unmöglich, wie die spätere Wiederbesiedlung der Flächen, da es Barrieren gibt, die nicht überwunden werden können. Der Biotopverbund wurde daher als Schutzziel im Naturschutzgesetz verankert. In Berlin existieren noch an vielen Stellen scheinbar wertlose Brachflächen, die für den Biotopverbund jedoch eine wichtige Rolle spielen. Aber auch andere Lebensräume müssen miteinander verbunden bleiben oder es wieder werden. An einem stadtumfassenden Konzept der Vernetzung von Lebensräumen durch Korridore wird intensiv gearbeitet. Biber und Feldhase sind zwei von 34 Zielarten, die auf der Grundlage einer Studie der TU-Berlin für die Erarbeitung eines Biotopverbundsystems in Berlin ausgewählt wurden. Für die Verbindung zum Umland können breite Grünzüge mit hohem Anteil natürlicher Strukturen von der Peripherie der Stadt bis hinein ins Zentrum diese Funktion wahrnehmen. Auch Bahntrassen sind durch die sie begleitenden Sekundärbiotope für den Biotopverbund von großer Bedeutung. Flusssysteme wie Havel und Spree haben für an Wasserlebensräume gebundene Arten eine solche Funktion, daher ist die Wiederherstellung der Durchgängigkeit der Gewässer für Wasserorganismen eine Aufgabe gemäß der Wasserrahmenrichtlinie der EU . In Berlin stellen mehrere Schleusen ein unüberwindbares Hindernis dar. Der Bau von Fischtreppen ist daher für einige Schleusen, Wehre und Stauanlagen an den Flüssen und kleineren Fließen in Planung. Für wandernde Amphibien können Straßen tödliche Fallen sein. Durch die Anlage von Amphibienleitsystemen, wie dem Amphibientunnel im NSG Bogenseekette und Lietzengrabenniederung , kann diese Gefahr deutlich gemindert werden. Landschafts­programm – Biotopverbund

Freie Fahrt auf neuer Ortsumfahrung Oebisfelde

Nach einer Bauzeit von drei Jahren und neun Monaten wurde heute der zweite und damit letzte Bauabschnitt der Ortsumfahrung Oebisfelde (Landkreis Börde) im Zuge der Bundesstraße (B) 188 für den Verkehr freigegeben. „Die B 188 ist eine wichtige Ost-Westverbindung von Berlin, durch Sachsen-Anhalt nach Niedersachsen“, erklärte Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Thomas Webel anlässlich der Freigabe. „Mit der neuen Ortsumfahrung ist die vielbefahrene Bundesstraße noch leistungsfähiger. Zugleich werden Oebisfelde und die angrenzenden Gemeinden spürbar vom Durchgangsverkehr entlastet“, betonte Webel. In den Bau des 5,3 Kilometer langen Abschnittes, der parallel zur Eisenbahntrasse Hannover-Berlin verläuft, hat der Bund mehr als 47 Millionen Euro investiert. Neben dem eigentlichen Neubau der Strecke wurden unter anderem sechs Brückenbauwerke errichtet; das mit 117 Metern Stützweite längste davon quert den Mittellandkanal. Darüber hinaus ist im Bereich der Anbindung der „alten“ B 188 an die neue Straße bei Frankefelde ein Radweg entstanden. Den besonderen Erfordernissen des Naturschutzes tragen zum Beispiel zwei Amphibientunnel Rechnung. Der Bau des ersten Streckenabschnittes (Länge: rd. 3,8 km; Kosten: rd. 12 Mio. €) erfolgte länderübergreifend zwischen Niedersachsen und Sachsen-Anhalt von 2009 bis 2011. Impressum: Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr Pressestelle Turmschanzenstraße 30 39114 Magdeburg Tel: (0391) 567-7504 Fax: (0391) 567-7509 E-Mail: presse-mlv@sachsen.anhalt.de

Wildökologische Begleituntersuchung zur Wirksamkeit des Pilotprojekts 'Elektronische Wildwechselwarnanlage Aglasterhausen'

Einleitung: Die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) hat von 2003 bis 2005 maßgeblich an der Konzeption und Umsetzung eines elektronischen Wildwarnsystems als Pilotanlage in Baden-Württemberg mitgewirkt. Wildunfallpräventionsmaßnahmen sind an einem Abschnitt der Bundesstraße 292 bei Aglasterhausen nach einem dreispurigen Ausbau Ende der 1990er Jahre und einer anschließenden Verdopplung der Wildunfallzahlen auf durchschnittlich 25 Tiere pro Jahr erforderlich geworden. Aus Untersuchungen der FVA war bekannt, dass der entsprechende Streckenteil der B 292 im Bereich eines bedeutenden Fernwechsels (Wanderachse) für Wildtiere liegt. Nach Realisierung der Pilotanlage wurde die FVA vom Innenministerium Baden-Württemberg (Abt. Straßenwesen) mit einer 2-jährigen Monitoring-Studie beauftragt. Beschreibung: Der betreffende Straßenabschnitt ist auf einer Länge von 3,5km mit einem Wildschutzzaun versehen worden, in den zwei 60m lange Lücken mit jeweils einer autarken elektronischen Wildwarnanlage integriert wurden. Dort erfassen Infrarotsensoren Wildtiere, die sich während der Dämmerung und Nacht den Wechselbereichen an der Bundesstraße nähern. Dadurch erfolgt die Auslösung der Wildwarnanlage. Für die Dauer von zwei Minuten warnen blinkende Lichtsignaltafeln die Verkehrsteilnehmer. Gleichzeitig erfolgt eine gestaffelte Geschwindigkeitsreduzierung für den betreffenden Straßenabschnitt auf 70 bzw. 50km/h. Die Anlage ist von der Firma CALSTROM/CH entwickelt und installiert worden. Fazit: Auf der Grundlage der gemachten Erfahrungen kann der Einsatz weiterer Wildwarnanlagen generell empfohlen werden. Vor allem eignen sich diese Anlagen zur Nachrüstung am Straßenbestand, wo nicht nur der Aspekt der Verkehrssicherheit, sondern auch ökologische Funktionsbeziehungen durch mittelgroße und größere Säugetiere aufrechterhalten werden sollen. Ein zweiter Einsatzbereich besteht an neu zu bauenden Straßen oder im Straßenbestand, bei denen der Populationsschutz seltener Säuger, etwa ab der Größe einer Wildkatze, wesentlicher Schwerpunkt der Überlegungen sind und teurere Querungshilfen wie Grünbrücken nicht zu rechtfertigen sind. Durch den Einsatz von Wildwarnanlagen können Ausbreitungs- oder Wiederbesiedlungsbarrieren für diese Tiere deutlich reduziert werden. Wildunfälle sind mit diesem Funktionsprinzip jedoch nie vollständig zu vermeiden, so dass trotzdem mit Tierverlusten gerechnet werden muss. In allen Varianten können zusätzliche Kleintierdurchlässe eine ökologisch sehr sinnvolle und kostengünstige Ergänzung sein. Bei allen Vorhaben sollten die im ausführlichen Bericht gemachten Hinweise unbedingt berücksichtigt werden. Für Autobahnen/vierstreifige Bundesstraßen ist das System ungeeignet, bei dreistreifigem Ausbau hängt der Einsatz vor allem von der Trassenführung und dem täglichem Verkehrsaufkommen ab.

Wirkungskontrolle für Amphibienleitsysteme

Die Bestände der meisten Amphibienarten in der Schweiz sind in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen. Ihre Gefährdung hat sich in den letzen Jahrzehnten dadurch stark erhört. Die weitreichende Entwässerung der landwirtschaftlichen Nutzflächen zur Produktionssteigerung bewirkte die Trockenlegung unzähliger ehemaliger Feuchtgebiete und somit die Reduktion der Amphibienlebensräume, auf oft nur noch punktuelle Weiher oder Tümpel, mit eng begrenztem naturnahen Umfeld. Die noch verbliebenen Restgebiete, in besonders Laichgewässer und Sommerlebensraum, sind vielfach als Fragmente in der Landschaft verteilt und durch Strassen voneinander getrennt. Mit der Installation von Amphibien-Leitsystemen wird versucht die Wanderung von den Überwinterungsgebieten zu den Laichplätzen sowie den Austausch von Teilpopulationen miteinander zu ermöglichen. In der Schweiz gibt es einige unterschiedliche Leitsysteme und Amphibien-Tunnels, deren Erfolg bezüglich Akzeptanz verschiedener Amphibienarten nie systematisch evaluiert wurde. Anekdotisch ist bekannt, dass einige Anlagen mangels Unterhalt nicht funktionieren. Werden nach Installation eines Amphibiendurchlasses an einer Zugstelle im Frühling weniger bis keine überfahrenen Amphibien auf der Strasse gesichtet, gilt der Durchlass als erfolgreich. Jedoch wurde Erfolgskontrollen - wenn überhaupt - nur in den ersten Jahren unmittelbar nach der Erstellung durchgeführt. Wenige Daten liegen vor bezüglich Jungtieren oder Molchen. Ebenfalls fehlen Kontrollen, wie sich das System längerfristig bewährt d.h. ob der Durchlass tatsächlich erfolgreich als Biotopverbund dient und von Adulten als auch von dispergierenden Jungtieren unterschiedlicher Arten über Jahre hinweg akzeptiert und benutzt wird. Im Rahmen einer Projektkooperation KARCH-ZHAW sollen wichtige Kenntnislücken in diesem Bereich geschlossen werden.

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