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WWF legt Widerspruch gegen MSC-Zertifizierung der Krabbenfischerei im Wattenmeer ein

Am 30. August 2018 kritisierte der WWF die Empfehlung für eine MSC-Zertifizierung der Krabbenfischerei an der Nordseeküste und legte Einspruch dagegen ein. Ein Teil der Krabbenfischerei findet im Nationalpark Wattenmeer und anderen Meeresschutzgebieten statt. Dies erfordere eine besondere Vorsorge. Der WWF fordert daher auch den MSC auf, strengere Anforderungen für Fischerei in Schutzgebieten in seinen Standard aufzunehmen. Seit vielen Jahren bemüht sich die Krabbenfischerei schon vergeblich um eine MSC-Zertifizierung. Anfang 2016 hatte sie einen erneuten Anlauf als gemeinsame Initiative der deutschen, niederländischen und dänischen Fischerei unternommen. Dies führte nun zu einer Zertifizierungs-Empfehlung durch das mit der Prüfung der Fischerei beauftragte Unternehmen. Der WWF begrüßt zwar die Absicht der Krabbenfischerei sich den Anforderungen einer ökologischen Zertifizierung zu stellen, aber die vorgelegten Maßnahmen zur Verbesserung gingen den Umweltverband nicht weitgenug.

Massives Fischsterben in Louisiana

Am 14. September 2010 veröffentlichte die Wasserpolizei des Landkreises Plaquemines im Bundesstaat Louisiana (USA)Fotos, auf denen ein Teppich lebloser Fische, Krebse, Krabben, Stachelrochen und Aale zu sehen war. Millionen Meerestiere sind im alten Flussarm Chaland nahe dem Mississippi-Delta tot aufgefunden worden. Die Ursache ddien berees von US-Meits als "Extreme Fish Kill" bezeichneten Phänomens ist bislang unbekannt.

Spotlight on “Red rock crab (Cancer productus) movement is not influenced by electromagnetic fields produced by a submarine power transmission cable” by Williams et al. in Continental Shelf Research (2023)

Deutsch: Wie können Unterseekabel das Meeresleben beeinflussen? Hier untersuchen Williams et al., ob diese Kabel das Verhalten von Krabben im Freiland beeinflussen. Da sie keine bemerkenswerten Auswirkungen feststellten, schlussfolgern sie, dass Krabben stärker von natürlichen Umweltreizen als von durch Menschen verursachten Magnetfeldern beeinflusst werden. Diese Erkenntnisse sind wichtig für die Entwicklung nachhaltiger Meeresenergieanlagen, welche die marine Biodiversität nicht gefährden.

Bericht: "Miesmuschel: Organozinn-Belastung; Histopathologie – Niedersächsische Küste (1994)"

An der ostfriesischen Wattenmeerküste musste in den letzten Jahren ein gravierender Bestandsrückgang der Miesmuschel (Mytilus edulis) festgestellt werden. Von 1975 bis 1991 reduzierte sich der Bestand um bis zu 50% […]. Trotz starken Brutfalls (1991) kam es zu frühzeiigen Absterben der jungen Miesmuscheln, so dass die Bestände nicht wiederhergestellt werden konnten. Als Ursachen für ds beobachtete Absterben der Muscheln werden zurzeit unterschiedliche Möglichkeiten diskutiert. In Betracht gezogen werden Parasitenbefall, Schadstoffeinflüsse, Algenblüteneffekte, Einflüsse extremer Klimaverhältnisse, Bestandsüberfischung und erhöhter Fraßdruck durch Strandkrabben und Seevögel. Die vorliegende Studie sollte ein Betrag zur Klärung der Ursachen liefern. Aus einer Fülle möglicher Faktoren wurde die Gruppe der Zinnorganyle ausgewählt, deren Akkumulation in den Muscheln und ihre möglichen histopathologischen Effekte schwerpunktmäßig bearbeitet werden. […] Es wurden 170 Miesmuscheln (Mytilus edulis) von den Stationen Norddeich, Norderneyer Watt, Dornumersiel, Spiekeroog Janssand und Gröninger Plate, Hooksiel und Jadebusen an der ostfriesischen Küste untersucht. Davon wurden 80 Muscheln für die histopathologische Bewertung herangezogen. […] Die TBT-Analytik zeigte, dass die untersuchten Muscheln Rückstände im Weichkörper aufwiesen, die, verglichen mit internationalen Untersuchungen, im mittleren Bereich lagen. Junge Muscheln aus Dornumersiel wiesen die höchsten Werte auf. Es ergaben sich bisher keine Anzeichen für eine positive Korrelation zwischen der TBT-Akkumulation in den Miesmuscheln und den beobachteten Phänomenen, insbesondere den Bysussatrophien.

Anlage 1

Anlage 1 A. Liegegeld (1) Das Liegegeld beträgt für Fahrgastschiffe und sonstige Fahrzeuge, die Personenbeförderung gegen Entgelt durchführen, unabhängig davon, ob Güter mitgeführt bzw. Personen befördert werden, je zugelassenem Fahrgast und Benutzung bis zu drei Kalendertagen im Hafen Helgoland in der Zeit vom 15. April bis zum 15. Oktober nach Ablauf einer hafengeldfreien Zeit von 24 Stunden 0,23 €, in der übrigen Zeit nach Ablauf einer hafengeldfreien Zeit von 24 Stunden 0,23 €, mindestens 17,00 €, im Hafen Borkum 0,43 € in den übrigen Häfen 0,23 €; je zugelassenem Fahrgast und Benutzung pro angefangene 24 Stunden im Außenhafen Kiel-Holtenau 0,23 € mindestens 27,00 € pro Benutzung; für Bäderboote, Sportanglerfahrzeuge und Personenfähren, unabhängig davon, ob Güter mitgeführt bzw. Personen befördert werden, je zugelassenem Fahrgast und Benutzung bis zu drei Kalendertagen im Hafen Borkum 0,43 €, in den übrigen Häfen 0,23 €; für Fracht- und Tankschiffe (einschließlich Wagen- und Güterfähren) und sonstige Wasserfahrzeuge - mit Ausnahme der in § 3 Absatz 1 Nummer 6 des Entgelts genannten - je BE in den Häfen am Nord-Ostsee-Kanal bei Benutzung für je angefangene 24 Stunden 0,13 €, in den übrigen Häfen bei Benutzung bis zu drei Kalendertagen 0,40 €. (2) Das Liegegeld beträgt nach Ablauf einer Liegezeit von drei Kalendertagen bzw. nach 72 Stunden für die Wasserfahrzeuge nach Absatz 1 je BE oder je zugelassenem Fahrgast und je Kalendertag in den Häfen am Nord-Ostsee-Kanal 0,13 € in den übrigen Häfen 0,40 €. (3) Für Fischereifahrzeuge beträgt das Liegegeld ohne Rücksicht auf die Anzahl der täglichen Benutzungen je angefangene 24 Stunden bei einer Länge von Länge Euro bis zu 7 m 1,30 € über 7 m bis zu 10 m 2,00 € über 10 m bis zu 12 m 2,60 € über 12 m bis zu 14 m 3,00 € über 14 m bis zu 16 m 3,20 € über 16 m bis zu 18 m 4,00 € über 18 m bis zu 20 m 6,00 € über 20 m bis zu 26 m 8,00 € über 26 m bis zu 30 m 12,00 € (4) Für Wasserfahrzeuge nach § 3 Absatz 1 Nummer 6 Buchstabe b des Entgelts beträgt das Liegegeld ohne Rücksicht auf die Anzahl der täglichen Benutzungen im Hafen Helgoland je angefangene 24 Stunden bei einer Länge Länge Euro bis zu 8 m 6,50 € über 8 m bis zu 10 m 10,00 € über 10 m bis zu 14 m 13,00 € über 14 m bis zu 17 m 15,00 € über 17 m bis zu 20 m 18,00 € für jeden weiteren angefangenen Meter Länge zusätzlich 1,10 €, in den übrigen Häfen je angefangene 24 Stunden bei einer Länge Länge Euro bis zu 8 m 5,50 € über 8 m bis zu 10 m 8,00 € über 10 m bis zu 14 m 10,00 € über 14 m bis zu 17 m 11,00 € über 17 m bis zu 20 m 14,00 € für jeden weiteren angefangenen Meter Länge zusätzlich 1,10 €. Bei Mehrrumpfbooten erhöhen sich diese Beträge jeweils um die Hälfte. (5) Die Pauschale nach § 6 des Entgelts beträgt für Fahrgastschiffe und Frachtschiffe für ein Kalenderjahr bis zu jährlich 20 Benutzungen das 15fache, 40 Benutzungen das 30fache, 80 Benutzungen des 45fache 250 Benutzungen das 90fache, über 250 Benutzungen das 100fache des Liegegeldes nach Absatz 1, für Fischereifahrzeuge für jeweils drei aufeinanderfolgende Monate 20 und für ein Kalenderjahr 60 Tagessätze nach Absatz 3. B. Kaigeld Das Kaigeld beträgt je Fahrgast im Hafen Helgoland in der Zeit vom 15. April bis 15. Oktober 1,88 € in der übrigen Zeit 0,29 €, im Außenhafen Kiel-Holtenau 1,05 €, in den übrigen Häfen 0,30 €, für Güter allgemein je Tonne 0,36 €, für Dünger, Düngemittel, Futtermittel, Getreide, Heizöl, Heu, Kies, Kartoffeln, Kohlen, Koks, Reet, Salz, Sand, Soda, Steine, Torf und Zement je Tonne 0,18 €, für Speisefische, Speisemuscheln, Krabben und Fischmehlrohware je 50 kg Bruttogewicht 0,10 €, für lebendes Vieh je Stück 0,23 €, für Fahrräder, Mopeds, Motorroller und Handkarren je Fahrzeug 0,59 €, für Pkw , Pkw-Anhänger je Fahrzeug 2,36 € für Lkw , Omnibusse je Fahrzeug 5,90 €. für jeden weiteren angefangenen Meter Länge zusätzlich 1,10 €. C. Überladegeld Das Überladegeld beträgt für Fahrgäste je Person 0,23 €, für Güter je Tonne 0,97 €. D. Lagergeld Das Lagergeld beträgt nach Ablauf eine lagergeldfreien Zeit von zwei Kalendertagen für jeden folgenden angefangenen Kalendertag je Quadratmeter der belegten Fläche 0,31 €. Stand: 01. Mai 2021

Öle und Fette

Pflanzliche Öle werden als energiereiche Reservestoffe in Speicherorgane von Pflanzen eingelagert. Sie sind chemisch gesehen Ester aus Glycerin und drei Fettsäuren. In Deutschland konzentriert sich der Ölsaatenanbau auf Raps, Sonnenblume und Lein. Im Freistaat Sachsen dominiert auf Grund der Standortbedingungen und vor allem der Wirtschaftlichkeit eindeutig der Raps. Der maximal mögliche Anbauumfang von Raps liegt aus anbautechnischer Sicht bei 25 % der Ackerfläche und ist noch nicht ausgeschöpft (Sachsen 2004: 17 %). Für den landwirtschaftlichen Anbau kommen eine Reihe weiterer ölliefernder Pflanzenarten oder spezieller Sorten in Betracht. Interessant sind sie aus der Sicht der Verwertung insbesondere, wenn sie hohe Gehalte einzelner spezieller Fettsäuren aufweisen. Bei der Verarbeitung können dann aufwändige Aufbereitungs- und Trennprozesse eingespart und die Synthesevorleistung der Natur optimal genutzt werden. Der Anbauumfang ist jedoch meist noch sehr gering. Beispiele sind Nachtkerze und Iberischer Drachenkopf, aber auch Erucaraps und ölsäurereiche Sonnenblumensorten. a) stoffliche Verwertung In der stofflichen Verwertung reichen die Einsatzfelder pflanzlicher Öle von biologisch schnell abbaubaren Schmierstoffen, Lacken und Farben, über Tenside, Kosmetika, Wachse bis zu Grundchemikalien, aber auch Bitumen. b) energetische Verwertung Desweiteren können Pflanzenöle in Fahrzeugen, stationären oder mobilen Anlagen energetisch verwertet werden. Für den breiten Einsatz ist derzeit vor allem Biodiesel geeignet. Dieser kommt als reiner Kraftstoff zum Einsatz, seit 2004 auch in Beimischung zu Dieselkraftstoff. Eine weitere Möglichkeit eröffnet sich durch die Verwendung von reinem Rapsöl.

Küstengewässer Biologische Qualitätskomponenten Benthische wirbellose Fauna

Lebensraum der benthischen Wirbellosen (Makrozoobenthos (MZB) = Makrofauna) ist der Meeresboden und die Pflanzenbestände, die den Meeresboden bewachsen. Das Makrozoobenthos lebt meist im Boden selbst (Infauna). Dabei gibt es nahezu ausschließlich Wirbellose, die im Sediment also den Weichböden siedeln, aber kaum Arten, die befähigt sind in Gestein zu bohren also im Hartsubstrat vorkommen. Viele Wirbellose leben aber nicht im sondern auf dem Meeresboden (Epifauna) und zwar sowohl auf Weich- als auch Hartböden. Viele epibenthisch lebende Wirbellose sind vagil, also frei beweglich, doch auch am Untergrund anhaftende oder verankerte und damit sessile Tiere gibt es unter ihnen. Von der Epifauna können Wirbellose, die mit Pflanzenbeständen vergesellschaftet sind, weiter spezifiziert werden. Viele verschiedene Tiergruppen besiedeln den Meeresgrund. Zu den artenreichsten und zahlenmäßig dominierenden Gruppen zählen die Borstenwürmer (Polychaeta), Flohkrebse (Amphipoda), Muscheln (Bivalvia) und Schnecken (Gastropoda). Der Sedimenttyp bestimmt, welche Tiere sich auf oder im Meeresboden ansiedeln. So sind die Weichbodengebiete (z. B. Sand, Schlick oder Kies) ohne Vegetation dominiert von Borstenwürmern und Muscheln. Gebiete mit Vegetation und Hartbodengebiete (z. B. Steine, Blöcke oder Buhnen) sind typischerweise geprägt von Epifauna, wie Flohkrebsen und anderen Krebstieren sowie Schnecken. Abb. 1: Die Ein- und Ausstromöffnungen der im Weichboden lebenden Sandklaffmuscheln (oben links), eine Wellhornschnecke auf tiefliegendem Schlickgrund (oben rechts), eine Seescheide, Meeresassel auf Seegrasblättern (unten links) und eine Ostseegarnele in mitten von Seescheiden auf einem Brauntang (unten rechts). Die bestimmenden Faktoren für die Verteilung einzelner Arten und die Zusammensetzung der Faunengemeinschaften sind Salzgehalt, Wassertiefe und, wie oben beschrieben, die Form des Untergrundes. Dabei hängen Salzgehalt und Wassertiefe eng zusammen. Eine sogenannte Sprungschicht, die sich in etwa bei 15 m Wassertiefe in den offenen Küstengewässern befindet, trennt eine obere Wasserschicht mit niedrigerem Salzgehalt und höherer Temperatur von einer tieferen Wasserschicht mit höherem Salzgehalt und niedrigerer Temperatur. Die Artenvielfalt ist höher in den salzreicheren, tiefer liegenden Meeresböden. Der überwiegende Teil der Küstengewässer liegt oberhalb der saisonalen Sprungschicht. Neben dem vertikalen gibt es auch einen horizontalen Salzgehaltsgradienten mit ca. 18 - 20 psu im westlichen und ca. 6 - 8 psu im östlichen Teil der Außenküste. Auch am Übergang zwischen den inneren und äußeren Küstengewässern ergibt sich ein Salzgehaltsgradient. In den innersten Bereichen mancher Ästuare und Bodden herrschen nahezu Süßwasserverhältnisse, wodurch Faunenelemente wie Insekten(larven), Oligochaeten (Wenigborster) oder Schnecken zum Artenspektrum hinzutreten. Innerhalb dieser Salzgehaltsgradienten ergibt sich ein Artenminimum, das bei einem Salzgehalt zwischen 5 und 8 psu liegt. Die Wirbellosen nehmen die Vermittlerrolle zwischen den Primärproduzenten, den Pflanzen, und den oberen Stufen des Nahrungsnetzes ein. Sie ist also ein wichtiger Sekundärproduzent und Nahrungsgrundlage der meisten Fische und einiger Vogelarten. Gleichzeitig ernähren sich die meisten Arten der Wirbellosen von Plankton und Detritus, einzelne auch von Großalgen oder Angiospermen. Sie bilden also einen essentiellen Teil der marinen Nahrungsnetze. Als Besonderheit der marinen Wirbellosenfauna kann angesehen werden, dass einige Arten ähnlich wie die Pflanzen einen eigenständigen Lebensraum auf der Oberfläche des Meeresbodens bilden können. Dies trifft vor allem auf die Muschelbänke, aber auch auf die Kolonien von Schwämmen oder Moostierchen. Diese epibenthischen Arten „übernehmen“ die Schutzfunktion, die Vegetationsbestände für Wirbellose haben. Entsprechend ähnlich sind sich auch die Lebensgemeinschaften, die sich innerhalb dieser Lebensräume ausbilden. Abb. 2: Strandkrabbe auf Beutefang in einer Miesmuschelbank (links) und eine Kolonie von Blättermoostierchen (rechts), die ähnliche Wuchsformen wie Rotalgen dieser Tiefenbereiche annehmen. Aktuell stehen verschiedene Verfahren zur Bewertung der benthischen Wirbellosenfauna in Nord- und Ostsee zur Verfügung: Ostsee MarBIT ( Mar ine B iotic I ndex T ool) ( MARILIM 2015 , Berg et al. 2017). Nordsee M-Ambi (M ultimetric A ZTI M arine B iotic I ndex ) ( Borja et al. 2000, Muxika et al. 2007) modifiziertes MarBIT -Verfahren für Helgoland (Boos et al. 2009)

Raja brachyura Lafont, 1873 Blondrochen Meeresfische und -neunaugen Kein etablierter Nachweis

In der aktuellen Roten Liste als nicht etabliert eingestufte marine Fischarten der vorangegangenen Roten Liste (Fricke et al. 1998): in den vergangenen 100–150 Jahren nie, nur einmal bzw. mehrfach, aber mit großer Unregelmäßigkeit nachgewiesene Arten.

Strategische Zukunftsforschung

Strategische Zukunftsforschung Es kommt nicht darauf an, die Zukunft vorherzusagen, sondern auf die Zukunft vorbereitet zu sein (nach Perikles 490-429 v.Chr.). Die strategische Zukunftsforschung beschäftigt sich mit möglichen, wünschbaren und wahrscheinlichen Zukünften und entsprechenden Gestaltungsmöglichkeiten. Umwelt- und Nachhaltigkeitspolitik sind hoch komplex und miteinander und anderen Politikbereichen vernetzt. Zudem ist Umwelt- und Nachhaltigkeitspolitik, vergleichbar mit der Renten- oder Infrastrukturpolitik: also ein Langfristthema. Damit ist gemeint, dass einmal getroffene – oder auch versäumte – Entscheidungen auch langfristig wirken. Geplante Effekte können von unvorhersehbaren Entwicklungen beeinträchtigt werden. Die umweltpolitischen Herausforderungen verlangen daher integrierte und langfristig ausgerichtete Lösungsansätze – gleichzeitig ändern sich hierfür kontinuierlich die Bedingungen. Hierfür müssen mögliche zukünftige Entwicklungen durchdacht und Annahmen sowie Handlungsoptionen durchgespielt werden. Die strategische Vorausschau – beziehungsweise strategische Zukunftsforschung – verfolgt genau dieses Ziel: Fundierte Grundlagen für langfristige politische Entscheidungen zu liefern. Sie soll vorausschauende Politik unterstützen und so die Zukunftsfähigkeit eines Landes verbessern. Dabei geht es nicht darum, die Zukunft richtig vorherzusagen. Vielmehr geht es um einen Prozess, bei dem ein offener Blick auf mögliche Zukunftsentwicklungen gerichtet wird. Daher ist es ein zentrales Anliegen, starre Denkmuster aufzubrechen, verschiedene Akteure zu vernetzen und eigene Annahmen stets kritisch zu hinterfragen. Die folgenden Ansätze werden derzeit im Umweltbundesamt verwendet. Der Begriff System ist gut aus der Ökologie bekannt: Fast alle Menschen können sich etwas unter „Ökosystem Wald“ oder „Ökosystem Wattenmeer“ vorstellen. Dabei geht es bei der systemischen Sicht darum, einen Ausschnitt der Umwelt zu definieren, der dann näher beschrieben wird. Die Bestandteile eines Systems – beispielsweise die Krebse, Muscheln, Algen, Fische – sind alle miteinander in Nahrungsnetzen verbunden. Aber auch externe Faktoren, wie beispielsweise Verschmutzungen des Wassers, Plastikabfälle oder auch Fischerei stören jeweils das natürliche System und das System reagiert darauf. Hierbei sind Rückkopplungen, Verzögerungen und ambivalente Reaktionen typisch: Je mehr Krabben, desto mehr „Krabbenfresser“, desto mehr Krabben werden durch diese gefressen, desto weniger Krabben sind vorhanden. Je weniger Krabben, desto weniger Krabbenfresser, und der Kreislauf beginnt von vorn. Jeweils dauert es aber eine Weile, bis sich die Krabben, aber auch die Krabbenfresser vermehrt haben. Dieses systematische „Zusammendenken“ der verschiedenen Bausteine eines Systems lässt sich auch auf andere Themen übertragen: zum Beispiel das Wirtschaftssystem, die Verkehrsplanung aber auch auf umweltpolitische Maßnahmen. Entscheidend bei dieser Betrachtung ist die Kenntnis, dass die Bausteine miteinander verknüpft sind und aufeinander reagieren. Mit dieser Sichtweise werden Wirkungsketten, Rückkopplungen, Verzögerungen und Ambivalenzen von Aktivitäten und Maßnahmen sowie die Rollen verschiedener Akteure deutlich. Um diese Vernetzung zu erfassen, gibt es verschiedene Methoden, wie beispielsweise die so genannte Qualitative Modellierung, Wechselwirkungsanalysen („cross-impact-analysis“), morphologische Analysen und quantitative (simulationsgestützte) Szenariostudien. Dabei hat die Nutzung von Simulationen und quantitativen Szenarien schon eine lange Tradition in der Umweltpolitik. Quantitative Szenarien vermitteln Informationen in Form von Zahlen und Zeitreihen, die auf Ergebnissen von Modellberechnungen basieren. Die Effekte verschiedener umweltpolitischer Maßnahmen zum Beispiel auf zu erwartende Kosten oder CO 2 -Einsparungen können so gegeneinander abgeschätzt werden. Die Systemanalyse hilft, Themen und Probleme ganzheitlich in ihrer Komplexität zu erfassen und für eine politische Bewertung zugänglich zu machen. Außerdem können entsprechende Handlungsempfehlungen abgeleitet werden. Wir können heute nicht exakt wissen, wie genau die Zukunft aussehen wird. Aber wir können – mit (Experten-)Schätzungen und Beschreibungen – überlegen, welche grundsätzlichen Entwicklungen möglich wären. Beispielsweise könnte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) eines Landes in den nächsten zehn Jahren stark steigen, stagnieren, sinken oder die Entwicklung wird völlig unstabil. Welche Preisentwicklungen des Rohöls könnten möglich sein? Welche Rolle spielt die demographische Entwicklung, in dem Land und global? Für qualitative Szenarien nutzt man derartige Beschreibungen möglicher künftiger Entwicklungen und bildet daraus konsistente und plausible Darstellungen, wie die Zukunft aussehen könnte. Hierzu wird beispielsweise systematisch durchdacht, wie, beziehungsweise ob ein starkes Bruttoinlandsprodukt mit einem hohen Rohölpreis und einer alternden Bevölkerung in Deutschland „zusammenpassen“. Sinnvolle Kombinationen von möglichen Entwicklungen werden zu „Szenen“ der Zukunft zusammengesetzt. Hierbei geht es stets darum zukunftsoffen, vernetzt und langfristig zu denken. Qualitative Szenarien sind immer von einer spezifischen Fragestellung abhängig. Beispiele sind „das Umfeld für nachhaltige Entwicklung in Deutschland“ oder „das Umfeld für Ressourceneffizienzpolitik in Deutschland“. Hierbei ist es wichtig hervorzuheben, dass Szenarien nicht Strategien sind: Szenarien beschreiben einen nicht unmittelbar beeinflussbaren Kontext, während in Zukunftsstrategien alternative Handlungsoptionen erarbeitet werden. Die Aufgabe eines Horizon Scanning Systems in der Umweltpolitik ist es, die Veränderungen zu identifizieren, die maßgebliche Auswirkungen auf den Zustand der Umwelt und die Umweltpolitik haben könnten. Horizon Scanning untersucht dazu systematisch Trends (auch Megatrends), neue und unerwartete Ereignisse, sogenannte „Wild Cards“, anhaltende Probleme sowie Informationen über beginnende Trends („Weak Signals“). „Weak Signals“ sind gerade auch in Bereichen interessant, die noch nicht allgemein im Zusammenhang mit Umweltpolitik diskutiert werden, aber mittel- und langfristig einen erheblichen Einfluss haben könnten. Ziel ist es, die Umweltpolitik auf solche neuen Themen auszurichten, damit rechtzeitig und vorausschauend die langfristige und strategische Planungs- und Handlungsfähigkeit verbessert wird.

Asiatische Krabbenart auf Norderney gefunden

Hemigrapsus sanguineus heißt die Krabbenart, die kürzlich auf Norderney entdeckt wurde. Mitarbeiter des Nationalparkhauses fanden das zunächst unbekannte Tier bei Pflegearbeiten im Aquarium. Vermutlich gelangte die Krabbe zusammen mit den Miesmuscheln in das Becken, die zum Füttern der Aquarientiere von der Hafenmole geholt worden waren. Die Bestimmung des Tieres erfolgte durch Mitarbeiter der Betriebsstelle Brake-Oldenburg des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) auf Norderney. Die ursprüngliche Heimat der Krabbe ist der westliche Nordpazifik, vor allem die japanischen Küstengewässer, weshalb die Art auch als japanische Strandkrabbe bezeichnet wird. Sie lebt in der Gezeitenzone und in küstennahen Flachwasserbereichen. Der Rückenpanzer erreicht eine Breite von 30 bis 35 Millimeter. Die Farbe ist gesprenkelt und reicht von grün über orange-braun bis violett. Die Krabben ernähren sich von verschiedenen Algen- und Tierarten, wodurch sie wahrscheinlich in direkte Konkurrenz zur heimischen Strandkrabbe treten. Der erste Fund dieser Krabbenart außerhalb Asiens wurde 1988 an der Ostküste der USA gemeldet. In Europa trat sie erstmals 1999 in den Niederlanden und Frankreich auf. Seit 2004 werden praktisch jährlich Funde aus den Niederlanden gemeldet. 2006 erfolgte der erste Fund in Schleswig-Holstein.

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