Westlich von Berga und Kelbra erstreckt sich der Helmestausee, der vor über 30 Jahren vorrangig für den Hochwasserschutz gebaut wurde. Der Ersteinstau fand 1967 statt. Der Stausee und das westlich angrenzende Rückhaltebecken setzen sich im angrenzenden Thüringen fort. Der Stausee und der etwa 4 km lange Staudamm zwischen Berga und Kelbra bestimmen das Landschaftsbild in der Niederung der Goldenen Aue. Der Stausee ist ca. 700 ha groß, maximal nur 3,5 m tief und von fast dreieckiger Form. Bei Hochwasser kann sich die Fläche auf 1 400 ha ausdehnen. Dann werden weite Teile des landwirtschaftlich als Grünland genutzten Rückhaltebeckens überstaut. Das LSG liegt zwischen den Grundgebirgsaufragungen des Harzes und des Kyffhäusergebirges innerhalb der Helmeniederung, der Goldenen Aue, die durch Ablaugung von Salzgestein des Zechsteinuntergrundes entstand. Prägende tektonische Elemente sind am Ostrand des LSG die NNW-SSE gerichtete Thyratal-Störungszone und die Kelbraer-Störung am Südrand der Goldenen Aue. In dem morphologisch wenig gegliederten LSG wird der Festgesteinsuntergrund vollständig von pleistozänen Sanden und Kiesen sowie im südlichen Teil von braunkohleführenden Sedimenten des Tertiärs überdeckt. Die känozoischen Ablagerungen erreichen im westlichen Teil Mächtigkeiten bis 100 m.Darunter setzentiefgründig entfestigte Schluffsteine des Unte-ren Buntsandsteins ein, die ca. 200 m unter Gelände von Sulfat- und Karbonatgestein sowie Steinsalz der Zechstein-Serie unterla-gert werden.Im mittleren südlichen Abschnitt,nördlich der Numburg, können unter einer nur geringmächtigen quartären Lockergesteinsbedeckung direkt hochverkarstete Gipsgesteine der Werra-Folge anstehen. In diesem Bereich ereigneten sich insbesondere im Zeitraum zwischen 1988 und 1990 zahlreiche Erdfälle, nachdem der Stausee in den Absenkungstrichter des zwischenzeitlich eingestellten Sangerhäuser Kupferschieferbergbaues gelangte. Über die Erdfälle flossen erhebliche, montanhydrologisch nicht mehr beherrschbare Wassermengen (max.32 m3/min) den untertägigen Grubenbauen zu. Das LSG breitet sich in der Bodenlandschaft „Helme-Unstrutaue mit Goldener Aue“ aus. Mit der Bezeichnung „Goldene Aue“ wird die sehrhohe Ertragsfähigkeit der Böden in diesem Gebiet hervorgehoben. Die hier vorkommenden schluffig-tonigen Auenböden sind frische bis grundfrische Vegen, grund- und stauwasserbeeinflusste Gley- und Pseudogley-Vegen. Die breite Aue war noch im frühen Mittelalter vermoort. Nach der Trockenlegung durch die Holländer im 11. Jh. wurde auf den moorigen Böden noch eine tonige Auelehm-Schicht von 0,8 bis 1 m abgelagert, in der sich Gley-Pseudogleye bis Humusgleye bildeten. Gleye, Humusgleye und grundwasserbeherrschte Anmoorgleye finden sich heute in den zentralen, tiefsten Bereichen der Landschaft. Im Laufe der Zeit wurden in dieser Gegend zahlreiche Meliorationsmaßnahmen durchgeführt. In der Regel führte das zu Grundwasserabsenkungen, die Spuren in den Bodenprofilen hinterließen. Die Anlage des Helmestausees bewirkt in seiner näheren Umgebung eine Wiedervernässung der Böden. Eine Besonderheit in diesem LSG sind die Bittersalz-Quellen ander Numburg, einem heute unter Wasser stehenden Bauernhof. Im Umfeld der Quellen sind „Salzböden“ mit entsprechenden Pflanzengesellschaften entwickelt. Der Wasserhaushalt des Gebietes wird ausschließlich von der Talsperre Kelbra bestimmt. Die Stauhaltung dieses Gewässers und das auf den Tourismus und die Fischwirtschaft ausgelegte Betriebsregime prägen die hydrologischen Verhältnisse. Der Helmestausee Berga-Kelbra besitzt für den Vogelzug im Binnenland eine besondere Bedeutung. Mit der Veränderung der Zugwege des Kranichs entwickelt sich der Helmestausee seit etwa Anfang der 1990er Jahre zum wohl derzeit bedeutendsten Kranichrastplatz in Mitteldeutschland während des Herbstzuges. Die Entwicklung der maximalen Rastzahlen der letzten sechs Jahre soll das belegen: 1996 – 2 300, 1997 – 4 000, 1998 – 5 000, 1999 – 5 825, 2000 – 10 264, 2001 – 10 540! Im Jahre 1982 entstand im Bereich des Auwäldchens eine Graureiherkolonie, in der 1994 einmalig auch zwei Kormoranpaare einen Brutversuch unternahmen. Der Weißstorch nutzt das Gebiet als Nahrungsraum. Die Großseggenriede sind Lebensraum für Wasserralle und Tüpfelsumpfhuhn. Feuchtere Bereiche des Grünlandes nutzt die Bekassine zum Brüten, seltener erscheint hier auch der Wachtelkönig. Die Beutelmeise baut ihr hängendes Nest an den Zweigen der Weiden. Neben den speziellen Regelungen zum Bewirtschaftungssystem des Stausees, die aus Sicht des Vogelschutzes zu verbessern sind, ist das Schutzziel auch darauf gerichtet, naturnahe Uferabschnitte und uferbegleitende Vegetation zu sichern und damit wesentlich zum Schutz der Vogelwelt beizutragen. Das Grünland soll erhalten, gepflegt und entwickelt werden. Dazu ist vor allem eine Extensivierung der Nutzung notwendig. Das LSG kann durch die Anlage von Gehölzen bereichert werden, ohne dabei jedoch den offenen Charakter des Vogelschutzgebietes zu beeinträchtigen. veröffentlicht in: Die Natur- und Landschaftsschutzgebiete Sachsen-Anhalts - Ergänzungsband © 2003, Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, ISBN 3-00-012241-9 Letzte Aktualisierung: 30.07.2019
EU-Nr.: DE 3536 301 Landes-Nr.: F35/S26LSA Jahr der Fertigstellung: 2012 Managementplan (PDF) Karten: © GeoBasis-DE / LVermGeo LSA , [010312] Es gelten die Nutzungsbedingungen des LVermGeo LSA. Karte 1 Potentiell natürliche Vegetation (PDF) Karte 2 Schutzgebiete (PDF) Karte 3 Biotoptypen (PDF) Karte 4 Bestand und Berwertung der FFH-Lebensraumtypen des Anhangs I der FFH-Richtlinie (PDF) Karte 5a Bestand und Berwertung der Habitatflächen von Arten des Anhangs II der FFH-Richtlinie (PDF) Karte 5b Untersuchungsmethodik Bechsteinfledermaus (PDF) Karte 5c Untersuchungsmethodik Mopsfledermaus (PDF) Karte 5d Untersuchungsmethodik Großes Mausohr (PDF) Karte 5e Ergebnisse Telemetrie 2010 - Mopsfledermaus 1-3 (PDF) Karte 5f Ergebnisse Telemetrie 2010 - Mopsfledermaus 4-6 v Karte 5g Brut- und Gastvögel (Arten des Anhangs II der VSRL) Grauspecht, Mittelspecht, Schwarzspecht (PDF) Karte 5h Brut- und Gastvögel (Arten des Anhangs II der VSRL) Bekassine, Kranich, Neuntöter, Ortolan, Rotmilan, Schwarzstorch, Seeadler, Wespenbussard (PDF) Karte 5i Arten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie (PDF) Karte 6a Maßnahmen - FFH-Lebensraumtypen des Anhangs I der FFH-Richtlinie (PDF) Karte 6b Maßnahmen - Arten des Anhangs II der FFH-RL und der Anhangs I der EU-VSRL (PDF) Textabbildung 13 Urmesstischblatt (PDF) Textabbildung 15 Revierübersicht (PDF) zurück zur Übersicht "Abgeschlossene Managementpläne" Letzte Aktualisierung: 22.01.2020
EU-Nr.: DE 4239 302 und DE 4139 401 Landes-Nr.: FFH0129LSA und SPA0001LSA Jahr der Fertigstellung: 2013 Managementplan (PDF) Maßnahmen (PDF) Karten: © GeoBasis-DE / LVermGeo LSA , [010312] Es gelten die Nutzungsbedingungen des LVermGeo LSA. Karte 1 Potentielle natürliche Vegetation (PDF) Karte 2 Schutzgebiete (PDF) Biotoptypen: Karte 3a (PDF) Karte 3b (PDF) Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie: Karte 4a (PDF) Karte 4b (PDF) Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie: Karte 5.1a (PDF) Karte 5.1b (PDF) Arten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie: Karte 5.2a (PDF) Karte 5.2b (PDF) Brutvögel (Arten des Anhangs I der VSRL): Eisvogel, Wachtelkönig, Kranich, Weißstorch, Fischadler, Rohrweihe, Rotmilan, Schwarzmilan Karte 5.3a (PDF) Karte 5.3b (PDF) Brutvögel (Arten des Anhangs I der VSRL): Neuntöter, Spoerbergrasmücke, Mittelspecht, Schwarzspecht, Grauspecht Karte 5.4a (PDF) Karte 5.4b (PDF) Brutvögel (sonstige wertgebende Arten): Drosselrohrsänger, Flussregenpeifer, Flussuferläufer, Uferschwalbe, Gänsesäge Karte 5.5 (PDF) Karte 5.6 Zug- und Rastvög (PDF) Maßnahmen: Karte 6a (PDF) Karte 6b (PDF) zurück zur Übersicht "Abgeschlossene Managementpläne" Letzte Aktualisierung: 22.01.2020
- Dargestellt sind die in drei Klassenstufen unterteilten modellierten Vogelzugdichten für Thermiksegler (z. B. Greifvögel, Störche, Kraniche) innerhalb Mecklenburg- Vorpommerns. - die Einteilung der Klassen erfolgte durch Quantilbildung über die Modellergebnisse und entspricht einer geringen bis mittleren (Zone C), mittleren bis hohen (Zone B) sowie hohen bis sehr hohen (Zone A) Vogelzugdichte. - eine detaillierte Beschreibung zur Methodik findet sich in Tenhaeff M., 2024, Überprüfung und Aktualisierung des Gutachtens „Modell der Dichte des Vogelzugs“ (ILN Greifswald 1996). Abschlussbericht Datengrundlage: - Digitales Geländemodell Gitterweite 200 m (DGM200) © GeoBasis-DE / BKG 2023 - Verwaltungsgebiete 1:2 500 000, Stand 31.12.2023 (VG2500) © GeoBasis-DE / BKG 2023 - FIS Gewässer MV, Stand 2023 © LUNG M-V (27.04.2024) - CORINE Land Cover 5 ha, Stand 2018 (CLC5-2018) © Geo-Basis-DE / BKG 2023
Hannover – Gute Nachrichten aus Brüssel: Die EU will sich mit zehn Millionen Euro an einem neuen Natur- und Klimaschutzprojekt „RePeat“ in der Region Hannover beteiligen. „Das ist eine wichtige Investition und europäische Unterstützung für die Wiederherstellung bedrohter Natur, unserer Moore und für ein gutes Klima“, freut sich Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer. „Damit sichern und entwickeln wir gemeinsam mit der Region Hannover drei weitere wichtige Moorkomplexe in Niedersachsen und tragen zu den Umwelt- und Klimazielen erheblich bei.“ Moore sind gute Klimaschützer, speichern CO2, kühlen, stärken die Artenvielfalt und erneuern den Wasserhaushalt in der Region. Mit Geld vom Land und der Region Hannover stehen insgesamt 34 Millionen Euro zur Verfügung. „Unser Ziel ist eine klimaneutrale Region Hannover 2035“, so Regionspräsident Steffen Krach. „Die Wiedervernässung von Mooren ist dafür neben dem Ausbau der erneuerbaren Energien eine der wichtigsten Stellschrauben, denn Moore sind riesige CO2-Speicher. Deshalb investieren wir gemeinsam in das Projekt.“ Träger des Moorschutzprojekts ist das Niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz, das zwölf Millionen Euro an Landesmitteln für das Projekt bereitstellt. Um die Umsetzung kümmert sich der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN). Anne Rickmeyer, Direktorin des NLWKN, freut sich, dass die Vorarbeit für die Antragstellung nun Früchte trägt: „Unsere Fachkolleginnen und -kollegen in den Bereichen Naturschutz und Wasserwirtschaft arbeiten im NLWKN seit vielen Jahren eng verzahnt, motiviert und erfolgreich an der Moorrenaturierung. Daran knüpfen wir mit dem neuen LIFE-Projekt ‚RePeat‘ nun direkt an.“ Ein Teil dieses Großprojektes wird aus dem EU-Umweltprogramm LIFE finanziert. Profitieren werden das Altwarmbüchener Moor, das Rehburger Moor und das Trunnenmoor. Die Moore mit einer Gesamtgröße von 1.840 Hektar liegen in den Städten Neustadt am Rübenberge, Burgwedel, Burgdorf, Lehrte, Sehnde, der Landeshauptstadt Hannover sowie der Gemeinde Isernhagen. Nach dem LIFE+-Projekt „Hannoversche Moorgeest“ konnten die Projektträger für das neue LIFE-Projekt „RePeat“ (Restoration of Peatlands in the Hannover Region) abermals erfolgreich EU-Mittel zur Wiederherstellung von Mooren einwerben. Projektpartnerin ist die Region Hannover, die sich ebenfalls mit zwölf Millionen Euro an der Finanzierung beteiligt. „Die Förderzusage der EU ist ein auch eine Anerkennung und Ergebnis der sehr guten Vorbereitung sowie der bewährten engen Zusammenarbeit von Land und Region, unsere Moore zu schützen“, so Jens Palandt, Umwelt- und Klimadezernent der Region Hannover. „Das Projekt wird einen großen Beitrag zum Artenschutz und zum Erreichen der Klimaschutzziele der Region Hannover leisten.“ Mit dem Klimagesetz hat sich Niedersachsen zum Ziel gesetzt, die jährlichen Treibhausgas-Emissionen aus kohlenstoffreichen Böden bis 2030 um 1,65 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten pro Jahr zu reduzieren. Die Wiedervernässung von Moorböden gilt als eine der effektivsten Maßnahmen des Klimaschutzes. Durch Anhebung der Wasserstände bleiben die Torfe und der darin gespeicherte Kohlenstoff erhalten, Treibhausgas-Emissionen werden reduziert. „Moore sind unsere wichtigsten natürlichen Klimaschützer“, so Umwelt- und Klimaschutzminister Meyer, „als führendes Moorland hat Niedersachsen eine besondere Verantwortung für den Klima- und Naturschutz in Mooren. Ich freue mich, dass wir hier auch in die grüne Infrastruktur investieren.“ Dieser Verantwortung sei Niedersachsen bereits gerecht geworden, indem die wichtigsten Hochmoorgebiete als europäische Natura 2000-Gebiete an die EU gemeldet wurden. Das Altwarmbüchener Moor, das Rehburger Moor und das Trunnenmoor sind Teil dieser Schutzgebietskulisse. Als Fauna-Flora-Habitatgebiete und Naturschutz- oder Landschaftsschutzgebiete unterliegen sie einem strengen Schutzregime, da trotz langjähriger Entwässerung noch viele gefährdete moortypische Tier- und Pflanzenarten dort vorkommen. Dazu gehören Kranich, Teichfledermaus, Moorfrosch, Lungenenzian und Sonnentau. In den kommenden zehn Jahren Projektlaufzeit soll der bislang gestörte Wasserhaushalt in den drei Mooren wieder naturnah werden. So können die Moore wieder wachsen, moortypische Tier- und Pflanzenarten profitieren erheblich. Bisher wird den Mooren durch zahlreiche Entwässerungsgräben das zum Wachstum notwendige Wasser entzogen. Projektziel ist es, das Regenwasser wieder ganzjährig in den Mooren zurückzuhalten. Dies soll durch Verschluss, Verlegung oder Neubau der aus dem Moor herausführenden Gräben sowie dem Bau von Ringwällen im Inneren des Moores erreicht werden. Drei FFH-Managementpläne, die 2021 im Auftrag der Region Hannover erarbeitet wurden, sind eine wichtige Fachgrundlage für die detaillierte Planung und Umsetzung der Arbeiten. Für deren Genehmigung sind drei wasserrechtliche Genehmigungsverfahren unter Beteiligung aller relevanten Akteure vorgesehen. Die frühzeitige Information der Kommunen, der Flächeneigentümer sowie der Interessenverbände zum geplanten Projekt, zu den Beteiligungsmöglichkeiten und den verschiedenen Optionen im weiteren Verfahren ist den Projektträgern ein besonderes Anliegen. Seit Juni letzten Jahres wurde in zahlreichen Informationsveranstaltungen dazu informiert. In zwei zu gründenden Gremien besteht die Möglichkeit, örtliche Belange einzubringen, um die Planung damit abzurunden und gemeinsame Wege zu klima- und naturschutzoptimierten Mooren zu gestalten. Bei der Projektplanung und -umsetzung hat „die Kooperation zwischen Landnutzenden und Naturschutz für das Projekt eine besondere Bedeutung“, so Minister Meyer und Regionspräsident Krach gemeinsam. Die Umgebung der Moore werde nicht beeinflusst, damit eine landwirtschaftliche Nutzung im Umfeld weiterhin möglich ist. Derzeitigen Bewirtschaftern von Grund und Boden sowie privaten Anliegern sollen durch die Renaturierung keine Nachteile entstehen. Ein erheblicher Teil des Projektbudgets ist daher für den Erwerb oder Tausch von Moorflächen zu Gunsten der Projektträger vorgesehen. Auch der Abschluss von Gestattungsverträgen ist möglich. Zusätzlich wird ein Projektbeirat gegründet, welcher das Vorhaben über die gesamte Laufzeit begleiten wird. Der Beirat ist als Praktikerforum konzipiert, in dem unter anderem die Landwirtschaft, die Jagd, die Naturschutzverbände sowie die Unterhaltungsverbände der lokalen Gewässer vertreten sind. Durch das LIFE-Projekt soll der Wasserhaushalt der Projektgebiete großflächig stabilisiert werden. So bekommen Torfmoose und Wollgräser auf großer Fläche eine zweite Chance. Durch einen Verschluss von Entwässerungsgräben und den Bau flacher Verwallungen im LIFE Projekt soll des Niederschlagswasser im Moor gehalten werden. So wird auch der Moorwald erhalten und Torfmoose & Co ziehen in der Krautschicht ein. Durch das LIFE-Projekt soll der Wasserhaushalt des Altwarmbüchener Moores durch den Rückbau der Entwässerungseinrichtungen stabilisiert werden.
Das größte Berliner NSG besteht aus zwei Flächen, die rechts und links des Gosener Kanals liegen: Krumme Laake/Pelzlaake sowie Gosener Wiesen und Seddinsee (Nordostteil) . Botaniker schätzen das Gebiet schon lange, findet man hier doch in Berlin sonst seltene Biotoptypen: Torfmoosmoore, Seggenmoore, Kiefern-Moorgehölze, Erlenbruchwald und reiche Feuchtwiesen. Aus einem Spreealtarm hervorgegangen, wurde die Krumme Laake zum eutrophen See mit Schwimmblattvegetation. Der Moorsee Krumme Laake liegt mit seinen Buchten in dem sonst geschlossenen Waldgebiet und bietet den Besuchern malerische Blicke. Die östlich gelegene Pelzlaake wird schon seit Jahrzehnten als Moor beschrieben. 17 Seggenarten kommen hier vor, darunter einige in Berlin vom Aussterben bedrohte Arten. Gleichermaßen gefährdet ist auch der Sprossende Bärlapp. Naturnahe Moorböden mit hohen Wasserständen erfüllen vielfältige und wichtige Ökosystemleistungen. Sie bieten Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten und speichern enorme Mengen an Kohlendioxid in Form von Bodenkohlenstoff im Torf, daher ist die Erhaltung der Moore für den Klimaschutz von großer Bedeutung. Die Berliner Moore sind durch Grundwasserabsenkung gefährdet. Um die Entwicklung der Moore zu dokumentieren wird ein umfassendes Monitoringprogramm (Dauerbeobachtung) durchgeführt. Die Ergebnisse sind Grundlage für Maßnahmen zur Moorerhaltung. An der Kleinen Pelzlaake begannen Ende 2011 die Arbeiten zur Renaturierung des Kesselmoores. Die erste Phase dieser von der Stiftung Naturschutz Berlin betreuten Maßnahme konnte 2012 erfolgreich abgeschlossen werden. Das Gebiet wurde vom größten Teil der Gehölze befreit und ist wieder als Kesselmoor erkennbar. Durch die Beseitigung der Gehölze werden die Verdunstung, die Durchwurzelung des Torfkörpers und die Beschattung des Moores verringert sowie der Wasserhaushalt verbessert. Seitdem werden in regelmäßigem Turnus Moor untypische Pflanzen beseitigt, um die Voraussetzung für eine Wiederausbreitung von moortypischen Arten wie Sphagnum-Moose, Sonnentau und Wollgras zu schaffen. Dieses Projekt wird mit Mitteln der Klimaabgabe des Landes Berlin sowie Mitteln der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz finanziert. Weitere Moorschutzmaßnahmen wurden eingeleitet. Näheres unter: Stiftung Naturschutz Berlin: Projekte Klimaschutzabgabe – Kleine Pelzlaake Stiftung Naturschutz Berlin: Projekte Klimaschutzabgabe – Krumme Laake Ost Stiftung Naturschutz Berlin: Projekte Klimaschutzabgabe – Krumme Laake West Humboldt-Universität zu Berlin: Berliner Moorböden im Klimawandel – Krumme Laake Humboldt-Universität zu Berlin: Berliner Moorböden im Klimawandel – Kleine Pelzlaake Die Gosener Wiesen sind nur Wenigen bekannt. Das mag vor allem daran liegen, dass diese letzten geschlossenen Feuchtwiesen- und Bruchwaldkomplexe im Land Berlin weitgehend unzugänglich sind. Das Gebiet zeichnet sich durch ein vielfältiges Vegetationsspektrum aus, das von Wasserpflanzengesellschaften über Wälder, Feuchtwiesen bis hin zu Sandtrockenrasen reicht. Im nordöstlichen Teil des Seddinsees sind kleine Inseln in Seerosenfelder eingebettet. Gosener Graben, Großer Strom und die Alte Spree sind naturnahe Fließgewässer. Dieses Mosaik verschiedenster Standorte führt zu einem hohen Artenreichtum. So wurden bislang allein 652 Farn- und Blütenpflanzenarten gefunden. Seltene Fischarten, Amphibien, Brutvögel wie Kranich, Wachtelkönig, Trauerseeschwalbe und Eisvogel sind im NSG vertreten. Auch der Fischotter fühlt sich hier wohl. Krumme Laake und Pelzlaake sind von Müggelheim aus zu erreichen. Im Norden führen der Müggelspree-Wanderweg und der Europaradweg R1 entlang. Wer auf diesen Wegen unterwegs ist, sollte sich als “Durchreisender” die Zeit nehmen, den schönen Blick auf die Krumme Laake von der erhöhten Nordostseite zu genießen. Ein idealer Picknickplatz, der zum Verweilen lädt! Der Moorsee mit seinen ruhigen Buchten liegt malerisch in dem sonst geschlossenen Waldgebiet. Zur Pelzlaake sind es von hier nicht einmal zwei Kilometer. Folgt man dem Müggelspree-Wanderweg oder dem Radweg R1 nach Westen, gelangt man zum Müggelsee. In nordöstlicher Richtung führt der Weg über die “Russenbrücke” auf die andere Seite der Müggelspree. Wandert man von der Krummen Laake südwärts über die Gosener Landstraße, gelangt man zur Nordspitze des Seddinsees mit einem schönen Ausblick über den See, seine Inseln und die Schwimmblattgesellschaften. Liebhaber romantischer Sonnenuntergänge kommen hier wie auf der gegenüberliegenden Seite des Gosener Kanals auf ihre Kosten. Oftmals können sie sich zusätzlich noch am Anblick eines Seeadlers erfreuen. Die Gosener Wiesen und der Nordost-Teil des Seddinsees sind nur ein kleiner Teil der Spreelandschaft zwischen Fürstenwalde und Berlin. Das unzugängliche Gebiet soll für Besucher nicht weiter erschlossen werden, um Störungen zu vermeiden. Einen einmaligen Einblick in den “Dschungel” der Erlenbrüche, die malerischen Fließe und die großen See- und Teichrosenbestände erhält man, wenn man den Gosener Graben bis zum Dämeritzsee entlang paddelt. Eine Besonderheit bietet auch der im Osten liegende Kaniswall – eine Talsandinsel-, den man von Gosen aus auf einem Weg durch die Wiesen erreichen kann. Das Freilandlabor Kaniswall stellt hier einen “grünen Lernort” für Schüler aller Altersstufen zur Verfügung. Von der Geländekante am Freilandlabor hat man einen wunderschönen Blick über die Feuchtwiesen bis zum bewaldeten Grasehorst. Von hier kann man auch die eher scheuen Bewohner dieser Landschaft sehen – Bekassinen und Kraniche oder einen Storch, der nach Nahrung sucht. In der Abenddämmerung schallt der Ruf des Wachtelkönigs aus den Wiesen. Ausflugstipps – Auf Försters Wegen
Die im Spandauer Forst gelegenen Moore Großer und Kleiner Rohrpfuhl sind aus einem voreiszeitlichen See entstanden. Während der Große Rohrpfuhl sich zum Niedermoor entwickelte, gilt der Kleine Rohrpfuhl als nährstoffarmes Verlandungsmoor. Grundwasserabsenkungen schadeten jedoch beiden Mooren. Heute werden sie durch Wiedervernässungsmaßnahmen gestützt, doch der damit einhergehende Nährstoffeintrag verändert den Charakter des Gebietes. Auch wenn einige seltene und gefährdete Arten inzwischen zurückgekehrt sind, scheinen die echten Moorspezialisten für immer verloren zu sein. Von dem reichlichen Wasserangebot profitieren u.a. Moorfrosch, Grasfrosch und Erdkröte. Ein wichtiges Kammmolchvorkommen beherbergt der Große Rohrpfuhl. Viele Libellenarten – wie Schwarze Heidelibelle und Große Moosjungfer -, die während der Trockenzeit verschwunden waren, haben das Moor wieder besiedelt. Das NSG ist nur bedingt einsehbar, dennoch lassen sich hier nahrungssuchende Kraniche, balzende Bekassinen und Waldschnepfen sowie eine Vielzahl von Schmetterlingen beobachten. Von der Bushaltestelle oder dem Waldparkplatz am Oberjägerweg folgt man der Schönwalder Allee Richtung Schönwalde und biegt dann in den Gestellweg zwischen den Jagen 50 und 52 nach Norden ab. Nach etwa 200 Metern geht es linker Hand zu einem Waldteich, in den der Kreuzgraben mündet. Vor dem Besucher taucht nun der für die Randbereiche des Großen Rohrpfuhls typische Erlensaum auf. Geht man einige Schritte weiter, kann man auf einer Länge von rund 100 Metern einen Blick in den offenen Teil des Moores werfen. Dies ist die einzige Stelle, von der aus man den zentralen Großen Rohrpfuhl einsehen kann. Betreten kann man das Gebiet nicht, denn die Wege sind aus Gründen des Arten- und Biotopschutzes zurückgebaut worden. Einen Eindruck vom Kleinen Rohrpfuhl bekommt man, wenn man auf dem Gestellweg bleibt und diesem nach Norden folgt. Nach etwa 50 Metern kann man dann in den Kleinen Rohrpfuhl blicken. Ausflugstipps – Auf Försters Wegen
Das NSG “Eiskeller und Spandauer Luchwald” ist Teil des großen Havelländisches Luchs. Luch bedeutet vermoorte Niederung. Als Kohlenstoffspeicher kommt Mooren eine besondere klimatische Bedeutung zu. Das NSG beherbergt vielfältige Lebensräume. Die Feucht- und Magerwiesen, Erlen- Eschen-, Moor- und Eichenwälder sind Lebens- und Rückzugsraum für zahlreiche seltene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten. Nicht wenige sind europaweit geschützt, wie zum Beispiel Biber, Fischotter, Kammmolch, Kranich, Eisvogel und Mittelspecht. Den westlichen Zipfel des Gebietes bildet der Eiskeller artenreiche Wiesen und Pferdekoppeln. Er gilt im Winter als der kälteste Ort Berlins, im Sommer kann es dagegen heißer als in der Umgebung werden. Südöstlich schließt sich das Waldgebiet Große Kienhorst an. Der Spandauer Luchwald im Jagen 69 und 70 ist eine Besonderheit. Besonders im Frühjahr zeigt sich der Eichen-Hainbuchenwald mit Flatter-Ulmen und Eschen mit üppiger blütenreicher Krautschicht aus Busch-Windröschen, Nickendem Perlgras, Einbeere, Wald-Ziest, Großem Hexenkraut, Goldschopf-Hahnenfuß und Breitblättrigem Stendelwurz. Viele Vogelarten sind im Luchwald heimisch, wie Hohltaube, Mittelspecht, Kleinspecht, Schwarzspecht, Pirol und Zwergschnäpper. Bis in den Frühsommer ist die charakteristische Stimme der hier brütenden Waldschnepfe in der Morgen- und Abenddämmerung zu hören, wenn die im Flug balzenden Schnepfenmännchen langsam entlang der Waldsäume die Weibchen verfolgen. An den Luchwald schließen sich im Norden Wiesen an. Vorherrschend sind es Frischwiesen mit eingestreuten Kalk- und Sandmagerraseninseln. Sie gehen bei zunehmender Feuchte in wechselfeuchte Pfeifengraswiesen über. Wendehals, Braunkelchen, Sperbergrasmücke, Neuntöter, Heidelerche und Sumpfrohrsänger brüten hier. Im Übergangsbereich von Luchwald und Wiesen hat sich eine artenreiche Lebensgemeinschaft aus seltenen Pflanzen- und Tierarten angesiedelt. Dazu gehören tagaktive Schmetterlinge wie Eisvogel, Schwalbenschwanz, Heufalter, Kaisermantel und Blutströpfchen. Ein guter Standort für die Vogelbeobachtung ist der Laßzinssee, eine ehemalige Kiesgrube. Er wird u.a. von verschiedenen Entenarten bevölkert. Rohrammer, Drossel- und Teichrohrsänger verstecken sich in der Ufervegetation. Die im Umfeld brütenden Greifvögel lassen sich hier ebenso sehen wie eine Vielzahl der im Wald und auf den Wiesen lebenden Singvögel. Das NSG besteht aus mehreren Teilflächen und befindet sich an der nördlichen Stadtgrenze. Es wird über eine längere Strecke vom Berliner Mauerweg und dem Spandauer Weg begleitet, weshalb sich eine Erkundung des NSG z.B. bei einer Fahrradtour anbietet. Es ist aber auch direkt von der Schönwalder Allee aus erreichbar. Der Eiskeller hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich, lange Zeit war er eine Exklave West-Berlins und konnte nur von einem kleinen Personenkreis betreten werden. Durch einen Gebietsaustausch mit der DDR wurde die Grenze zugunsten West-Berlins auch im Bereich von Eiskeller arrondiert und das Waldgebiet Große Kienhorst im Südosten von Eiskeller kam zu West-Berlin. Der weiter östlich im Jagen 69/70 gelegene Luchwald ist ein artenreiches Kleinod und besonders von Frühjahr bis Frühsommer einen Besuch wert. Nördlich des Jagens 68 bietet sich am Laßzinssee die Möglichkeit, auf Aussichtsplattformen in das Vogelschutzgebiet hineinzusehen und eine Vielzahl von Vögeln zu beobachten. Ausflugstipps – Auf Försters Wegen
Die Klassische Geflügelpest (hochpathogene Aviäre Influenza) breitet sich in Rheinland-Pfalz weiter aus bei Wildvögeln. Das Landesuntersuchungsamt (LUA) hat den Erreger vom Subtyp H5N1 bislang bei 60 Wildvögeln sowie in zwei Hausgeflügelbeständen nachgewiesen. Bei 29 Wildvögeln und in einem Hausgeflügelbestand hat das Friedrich Loeffler-Institut (FLI) bestätigt, dass es sich um die hochansteckende Variante „Influenza A H5N1 hochpathogen“ handelt. Durch eine Bestätigung des FLI gilt der Ausbruch der Geflügelpest als amtlich festgestellt. Inzwischen gibt es Nachweise in fast allen Landkreisen in Rheinland-Pfalz. Eine allgemeine Aufstallpflicht für das gesamte Bundesland ist zurzeit nicht geplant, da bisher nur sehr wenige kleine Hausgeflügelbestände betroffen sind. Das Risiko der Weiterverbreitung hängt auch von den lokalen Gegebenheiten ab. Eine Aufstallpflicht kann deshalb auf Betriebs- oder Landkreisebene durch die zuständigen Veterinärämter der rheinland-pfälzischen Kreise nach erfolgter risikoorientierter Analyse und Bewertung der Lage angeordnet werden. Hintergrund: Die Klassische Geflügelpest ist eine tödlich verlaufende Erkrankung von Vögeln. Von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit (Inkubationszeit) vergehen Stunden bis wenige Tage. Die Erkrankungserscheinungen können sehr vielfältig sein. Laut Friedrich Loeffler-Institut besteht eine grundsätzliche Infektionsgefahr für Säugetiere, wenn sie Fleisch oder Aas von infizierten Wasservögeln und damit große Virusmengen aufnehmen. Das Robert Koch-Institut schätzt das Risiko einer Infektion beim Menschen dagegen als sehr gering ein - abgesehen von Menschen mit sehr engem Kontakt zu infiziertem Nutzgeflügel. Trotzdem gilt: Wer einen toten oder kranken Wildvogel findet, darf ihn auf keinen Fall berühren - auch um das Virus nicht weiterzutragen. Auch der Kontakt von Haustieren (wie Hunden beim Spazierengehen) mit kranken oder verstorbenen Vögeln sollte unbedingt vermieden werden. Funde sollten an das zuständige Veterinäramt gemeldet werden. Übersicht über die Nachweise bei Hausgeflügel (Stand 31.10.2025 11:20 Uhr) Landkreis Tierart Status Altenkirchen 1x Huhn Verdachtsfall Südliche Weinstraße 3x Gans durch FLI bestätigt Übersicht über die Nachweise bei Wildvögeln (Stand 31.10.2025 11:20 Uhr) Landkreis Tierart Status Kreisweite Aufstallpflicht Ahrweiler 1x Kranich durch FLI bestätigt Altenkirchen 1x Kranich Verdachtsfall Alzey-Worms 1x Wildgans Verdachtsfall Ja, Gebiet der kreisfreien Stadt Worms und in den Ortsgemeinden Eich, Gimbsheim und Hamm Bad Dürkheim 2x Kranich Verdachtsfälle Bad Kreuznach 1x Kranich Verdachtsfall Bernkastel-Wittlich 2x Kranich durch FLI bestätigt Birkenfeld 1x Kranich durch FLI bestätigt Bitburg-Prüm 2x Kranich 1 Verdachtsfall, 1 durch FLI bestätigt Cochem-Zell 1x Kranich durch FLI bestätigt Donnersbergkreis 2x Kranich Verdachtsfälle Kaiserslautern 6x Kranich 2 Verdachtsfälle, 4 durch FLI bestätigt Ja Kusel 1x Kranich Verdachtsfall Mainz-Bingen 1x Kranich Verdachtsfall Mayen-Koblenz 6x Kranich 3 Verdachtsfälle, 3 durch FLI bestätigt Neuwied 2x Kranich 1 Verdachtsfall, 1 durch FLI bestätigt Rhein-Hunsrück-Kreis 3x Kranich, 1x Graureiher, 1x Schnepfe 4 Verdachtsfälle, 1 durch FLI bestätigt Rhein-Lahn Kreis 4x Kranich durch FLI bestätigt Rhein-Pfalz Kreis 1x Kanadagans 1x Graureiher 1 Verdachtsfall, 1 durch FLI bestätigt Südwestpfalz 4x Kranich 3 Verdachtsfälle, 1 durch FLI bestätigt Trier-Saarburg 10x Kranich 6 Verdachtsfälle, 4 durch FLI bestätigt Ja Westerwaldkreis 5x Kranich 1 Verdachtsfall, 4 durch FLI bestätigt
Die Klassische Geflügelpest (hochpathogene aviäre Influenza) breitet sich in Deutschland mit ungewöhnlicher Dynamik aus – auch in Rheinland-Pfalz. Das Landesuntersuchungsamt (LUA) meldet aktuell drei vom Friedrich Loeffler-Institut (FLI) bestätigte Fälle des hochpathogenen Subtyps H5N1 bei Kranichen im Rhein-Hunsrück-Kreis und im Rhein-Lahn-Kreis sowie bei einer Kanadagans im Rhein-Pfalz-Kreis. In einem Hausgänsebestand im Kreis Südliche Weinstraße und bei Kranichen in den Kreisen Südwestpfalz, Kaiserslautern, Westerwaldkreis, Mayen-Koblenz und Bernkastel-Wittlich hat die landesweit zuständige Tierseuchendiagnostik des LUA den Ausbruch des Subtyps H5N1 ebenfalls nachgewiesen. Aber es steht noch die Bestätigung des FLI aus, dass es sich um die hochpathogene und damit besonders ansteckende und verheerende Variante handelt. Weitere Verdachtsfälle aus ganz Rheinland-Pfalz erreichen das LUA jeden Tag, zuletzt unter anderem mehrere Kraniche auch aus dem Westerwaldkreis und aus den Kreisen Vulkaneifel, Bitburg-Prüm, Trier-Saarburg, Mayen Koblenz, Rhein-Lahn Kreis, Bernkastel-Wittlich und aus dem Kreis Birkenfeld. Das LUA arbeitet mit Hochdruck daran, das Geflügel schnellstmöglich zu untersuchen und den Kreisverwaltungen positive oder negative Befunde zu melden. Damit es in Rheinland-Pfalz nicht zu Ausbrüchen in großen Geflügelbetrieben wie in anderen Bundesländern kommt, arbeiten die Veterinärbehörden im Hochbetrieb. Sie sind untereinander in engem Kontakt und halten nach weiteren Wildvogelfunden Ausschau. Hintergrund Die Klassische Geflügelpest bzw. die hochpathogene aviäre Influenza ist eine tödlich verlaufende Erkrankung von Vögeln. Der Begriff „Vogelgrippe“ bleibt unscharf. Meist aber werden in der Öffentlichkeit damit Infektionen von Vögeln mit dem hochpathogenen H5N1-Virus aus Asien bezeichnet, das in Europa vor fast zwanzig Jahren erstmals nachgewiesen wurde und nun weltweit verbreitet ist. Von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit (Inkubationszeit) vergehen Stunden bis wenige Tage. Die Erkrankungserscheinungen können sehr vielfältig sein. Laut Friedrich Löffler-Institut (FLI) besteht eine grundsätzliche Infektionsgefahr für Säugetiere, wenn sie Fleisch oder Aas von infizierten Wasservögeln und damit große Virusmengen aufnehmen. Das Robert Koch-Institut (RKI) schätzt das Risiko einer Infektion beim Menschen dagegen als sehr gering ein - abgesehen von Menschen mit engem Kontakt zu infiziertem Nutzgeflügel. Trotzdem gilt: Wer einen toten oder kranken Wildvogel findet, darf ihn auf keinen Fall berühren - auch um das Virus nicht weiterzutragen. Auch der Kontakt von Haustieren (wie Hunden beim Spazierengehen) mit kranken oder verstorbenen Vögeln sollte unbedingt vermieden werden. Funde sollten an das zuständige Veterinäramt gemeldet werden.
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