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s/kreth/Kreta/gi

Bebauungsplaene Weiskirchen/Rappweiler - Auf dem Heidelsfeld - Die Stuempf auf der Kreth - Wiesenweg

Bebauungsplaene und Umringe der Gemeinde Weiskirchen (Saarland), Ortsteil Rappweiler:Bebauungsplan "Auf dem Heidelsfeld - Die Stuempf auf der Kreth - Wiesenweg" der Gemeinde Weiskirchen, Ortsteil Rappweiler

Strukturelle Entwicklung und Geochronologie des Altkristallins Ostkretas

Das Altkristallin Ostkretas stellt eine Besonderheit im kretischen Deckenstapel dar. Im Zuge der alpidischen Subduktion wurde es auf lediglich ca. 300 Grad C aufgeheizt, so dass die alpidische Deformation auf diskrete Scherzonen beschränkt ist. Infolgedessen ist das präalpidische strukturelle Inventar im Altkristallin noch weitgehend vorhanden. Detaillierte strukturelle und mikrogefügekundliche Untersuchungen der Altkristallineinheiten (Gneise, Glimmerschiefer, Amphibolite etc.) sollen dazu beitragen, die bisher kaum verstandene präalpidische Kinematik sowie die beteiligten Deformationsmechanismen und -bedingungen zu entschlüsseln. Erste U-Th-Pb-Datierungen von Monaziten mit der EMP-Methode belegen, dass die präalpidische Metamorphose im Perm stattgefunden haben muß. Weitere geochronologische Untersuchungen sollen helfen, die noch fehlenden Zeitmarken im Altkristallin festzulegen. Konventionelle U-Pb-Datierungen von Monazit und Zirkon werden es erlauben, das Alter der präalpidischen Metamorphose erstmals sehr exakt zu datieren. Darüber hinaus sollte sich mit dieser Methode auch das Protolithalter zweier neu aufgefundener Orthogneiskomplexe bestimmen lassen. Im Hinblick auf eine ICDP-Bohrung in der Mesara-Ebene Mittelkretas kommt der Untersuchung des Altkristallins keine unbedeutende Rolle zu, da nicht ausgeschlossen werden kann, dass Altkristallin auch von der Bohrung angetroffen werden wird.

Fossile Faunen und Floren Kretas/Albaniens und ihre stratigraphische und ökologische Bedeutung

Im Anschluss an ältere, vor allem in der zweiten Hälfte der achtziger Jahre durchgeführte Untersuchungen in Griechenland und später Albanien sind einige ergänzende Geländearbeiten mit Kollegen der genannten Länder geplant, wozu alleine Reisemittel beantragt werden. Die biostratigraphisch ungegliederten Plattenkalke des Lefka-Gebirges führen nach Funden auf sekundärer Lagerstätte offensichtlich Fossilien, die im Anstehenden gesucht werden sollen. Die besonders von unserer Arbeitsgruppe gut untersuchten neogenen marinen Schichten Kretas sollen jetzt zusätzlich isotopen-stratigraphisch erfasst werden, wozu eine Mitarbeiterin die Proben nehmen muss. Rezente und fossile Algen-Vermetiden-Riffe Westkretas sind einer ersten Untersuchung unterzogen worden, jedoch fehlt noch eine quantitative Aufnahme bzw. Beprobung. Im Rahmen eines größeren Projektes über die Molassesedimente in der albanischen periadriatischen Depression wird ein Mitarbeiter an ausgewählten Profilen Beprobungen zur Untersuchung des Mikro- bzw. schwerpunktmäßig des Nannoplanktons durchführen und im Rahmen einer Dissertation untersuchen.

Monitoring und Modellstudie zu Desertifikation und Einfluessen von Klimaaenderungen im Messara-Tal auf Kreta

Messungen der radiometrischen Eigenschaften im Messara-Tal sowie der Waermefluesse und der Verdunstung ueber einem Olivenfeld wurden am Ende des Sommers und am Ende des Winters durchgefuehrt mit dem Ziel, die Verdunstung als einen Teil des Wasserkreislaufs zu erfassen und gleichzeitig, um die in Berlin empfangenen und aufbereiteten taeglichen Satellitendaten hinsichtlich des daraus berechneten Vegetationsindexes zu validieren. Die jahreszeitliche Welle der Vegetationsentwicklung in Kreta wird aus diesen Daten sehr deutlich.

Ein Real-Labor für verbesserte Prognose- und Aktionsmöglichkeiten für multiple geomarine Extremereignisse, Leitantrag;' Vorhaben: Monitoring der Deformation im Hellenischen Bogen und des Kolumbo Vulkans'

Geochemie von Stofftransportprozessen im Bereich aktiver konvergenter Plattengrenzen (Kreta, Griechenland)

In Subduktionszonen werden aus dem abtauchenden Lithosphaerensegment durch Kompaktierung, Dehydratisierung und Devolatillisierung der Gesteine erhebliche Mengen an Fluiden freigesetzt. Dabei werden Elemente mobilisiert und Reaktionsmechanismen ausgeloest, die zu einer tiefgreifenden stofflichen Umwandlung der Kruste fuehren. Ueber den Fluidhaushalt und die fluidvermittelten Stofftransportprozesse in Akkretionskomplexen ist trotzdem relativ wenig bekannt. Kreta bietet durch seine tektonische Lage hervorragende Bedingungen um diese Prozesse durch das Abteufen einer Tiefbohrung eingehend studieren zu koennen. Der diesbezueglich lueckenhafte Kenntnisstand setzt jedoch umfangreiche spuren- und isotopen-geochemische Vorfelduntersuchungen voraus. Diese sollen Auskunft ueber Regime, Zusammensetzung, Herkunft der Fluide und Aenderungen des Fluid/Gestein-Verhaeltnisses waehrend der tektono-metamorphen Entwicklung der wichtigsten lithologisch-strukturellen Einheiten liefern. Die durch die Fluide vermittelten Stofftransportprozesse und Mobilisierungen von Elementen sollen unter Einbeziehung der Nebengesteinschemie, anhand der spezifischen Spurenelementsignaturen der Mineralneubildungen und Alterationszonen untersucht werden. Es besteht auch die Aussicht, Informationen ueber metamorph gesteuerte Austausch- und Fraktionierungsmechanismen der untersuchten Isotopensysteme zu erhalten.

lu-krie_511-524-Ringelnatter.pdf

||||||||||||||||||||| Berichte 4.3.25 des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, Heft RINGELNATTER 4/2015: 511 – 524 Ringelnatter – Natrix natrix (LINNAEUS, 1758) Jürgen BUSCHENDORF 1 Artsteckbrief Kennzeichen: Haut mit hornigen Schuppen/Schilden bedeckt, unbewegliche Augen- lider, mehr oder weniger abgesetzter Kopf, gekielte Rückenschuppen, beiderseits des Hin- terkopfes ein deutlicher gelber/weißer Fleck, vorn und hinten schwarz begrenzt. Größe: ♂♂ durchschnittliche Länge 70 cm (maximal 100 cm), ♀♀ durchschnittliche Länge: 85 cm, (maxi- mal 150 cm), kräftiger, dicker als ♂♂ (4 – 5 cm Körper- querschnitt). Geschlechtsunterschiede/Trachten: Oberseite: Alle Abstufungen von grau (braungrau-schwarz), oft mit 4 – 6 Längsreihen kleiner schwarzer Flecken, Unter- seite: Weiß, elfenbeinfarben mit schwarzer oder bläu- lich-schwarzer Würfelung, ♂♂ mit verdickter Schwanz- wurzel. Melanistische Exemplare sind nicht selten. Habitate: Breites Spektrum von offenen und halboffe- nen Habitaten entlang von Still- und Fließgewässern mit Eiablageplätzen, Sonnenplätzen und Tagesverste- cken, natürliche und künstliche Seen, Teiche, Rest- löcher, terrestrische Habitate: Auwälder, Feuchtgrün- land, Sümpfe. Aktivität: Hauptsächlich tagaktiv, Verlassen der Win- terquartiere März/April, Wandern zum Paarungsplatz, Paarungsaktivität Abb. 1: Oben: Auf Ast ruhende Ringelnatter (Foto: S: Eller- mann); Unten: Ringelnatter mit Gelege (Foto: P. IBe) (Montage). Mai – Juni, Aufsuchen des Eiablageplat- zes, Aufsuchen des Winterquar- tiers September/Oktober, Winterstarre. Wanderungen/Reviere: Hält sich bei günsti- gen Habitatbedingungen oft jahrelang an denselben Plätzen auf, Aktionsradius (Normalfall): 300 – 500 m, „home-range“ 8 – 30 ha, zum Aufsuchen der Eiabla- geplätze und Abwanderung von diesen werden durch- schnittlich täglich 150 m zurückgelegt, größte tägliche Wanderleistung: 460 m (Luftlinie). Fortpflanzung/Entwicklung: Paarungen Ende April bis Mai, Eiablage Ende Juni – Anfang August, schnee- weiße, von klebrigem Sekret umgebene Eier in trau- benförmigen Klumpen, Gelegegröße: am häufigsten 10 – 30 (6 – 116), Eigrößen: Länge 24 – 30 mm, Breite 14 – 20 mm. Jungtiere schlüpfen nach 30 – 33 Tagen (4 – 10 Wochen) mit 18 – 21 (13 – 23) cm Länge, 1. Häutung 1 – 14 Tage nach Schlupf, wachsen bis zur Einwinterung auf 25 cm Länge. Nahrung: Frösche (vorrangig Braunfrösche), Molche und deren Larven, auch Kröten, Fische, Kleinsäuger (Mäuse, Spitzmäuse). Alter: Im Freiland 20 – 25 Jahre, im Terrarium 28 – 35 Jahre. 511 ||||||||||||| RINGELNATTER 2Verbreitung und Ökologie 2.1Allgemeine Verbreitung 2.1.1 Areal Die Art kommt in mit Ausnahme von Irland, Schott- land, Nordskandinavien und einigen Mittelmeerinseln (Malta, Kreta, Balearen, einige Kykladen) in ganz Europa vor. Die Nordgrenze des Verbreitungsgebietes verläuft entlang des 67. Breitengrads durch England, Wales über Schweden, Norwegen und Finnland zu den Nordküsten von Ladoga- und Onegasee im euro- päischen Teil Russlands. Im Osten reicht das Areal bis zum nördlichen (burjatischen) Teil der Mongolei ca. 200 km östlich des Baikalsees. Die Südgrenze verläuft durch die Nordwestmongolei, Nord-Xinjiang (China) durch Kasachstan, Turkmenien, den nördlichen Iran bis Syrien und den nördlichen Libanon. Reliktar- tige Vorkommen wurden aus Teilen Nordwestafrikas gemeldet. 2.1.2 Verbreitung in Deutschland Die Ringelnatter ist die in Deutschland häufigste und am weitesten verbreitete Schlangenart. Es gibt aber zahlreiche Verbreitungslücken, vor allem in gewässer- armen, ausgeräumten Agrarlandschaften sowie in den Hochlagen der Mittelgebirge und der Alpen. Höchst- wahrscheinlich sind auch eine Reihe der Fehlstellen kartierungsbedingt. Die Ringelnatter wurde bisher noch nicht auf den Ostfriesischen Inseln nachgewie- sen. Von den Nordfriesischen Inseln ist sie nur auf Sylt beobachtet worden. Regionen ohne oder nur mit wenigen Nachweisen der Art sind einige Geestgebiete (Ems-Hunte und Ostfriesisch-Oldenburgische Geest), Wendland-Altmark, Nordbrandenburgisches Platten- und Hügelland, Luchland, Teile im Osten und Westen der Westfälischen Bucht, Niederrheinisches Tiefland, Kölner Bucht und Schwäbische Alb. Sehr lückige Ver- breitung der Ringelnatter weisen folgende Landschaf- ten auf: Stader Geest, Lüneburger Heide, Weser-Lei- ne-Bergland, Östliches und Nördliches Harzvorland und Börden, Fläming, Thüringer Becken, Teile des Rheinischen Schiefergebirges (Eifel, Hunsrück, Süderbergland), Nahe-Bergland, Teile des Südwest- deutschen Schichtstufenlandes und das Alpenvorland. 2.1.3 An Sachsen-Anhalt grenzende Vorkommen Die sehr lückige Verbreitung der Art entlang der östli- chen Landesgrenze setzt sich auch auf brandenbur- gischem Gebiet fort. Allerdings sind dort im mittleren Grenzabschnitt (MTB 3239 südwärts bis 3639) mehr MTB besetzt als in der Elbtalniederung Sachsen-An- halts. Südlich davon existieren bis zur sächsischen Grenze beiderseits sehr große Verbreitungslücken (Fläming und Elbe-Mulde-Tiefland). Die zahlreichen Vorkommen im Schwarze-Elster-Tal, im Dessauer Elbtal und in der Dübener Heide setzen sich auch auf sächsischem Gebiet fort. Wenige Vorkommen existie- ren im Norden der Düben-Dahlener Heide und im Rie- sa-Torgauer Elbtal. Die zahlreichen Fundpunkte an der Mulde auf sachsen-anhaltischem Gebiet finden eine abgeschwächte Fortsetzung in Sachsen. Gleiches trifft auch auf das Tal der Weißen Elster zu. Ansonsten sind auf beiden Seiten des südöstlichen Grenzverlaufs kaum Vorkommen bekannt. Die Art ist im gesamten Grenzgebiet zu Niedersachsen nur an wenigen Stellen nachgewiesen. Das ist der Fall im Norden der West- lichen Altmarkplatten, im Gebiet der Jeetze, am Mit- tellandkanal bzw. der Ohre und im Harz. Die wenigen Vorkommen im Gebiet der Weißen Elster und Saale auf sachsen-anhaltischem Gebiet finden auf thüringi- scher Seite ihre Fortsetzung. Die zahlreichen Vorkom- men in den Grenzgebieten des Südlichen Harzvorlan- des und der Helme-Unstrut-Niederung setzen sich in Thüringen nur teilweise fort. Im Mittelharz-Grenzgebiet konnten sowohl in Sachsen-Anhalt als auch in Thürin- gen mehrere Vorkommen registriert werden. 2.2 Vorkommen in Sachsen-Anhalt 2.2.1 Verbreitung und Häufigkeit Datengrundlagen In Sachsen-Anhalt liegen zur Ringelnatter 1.609 Datensätze (von 9.273 Datensätzen zu Reptilien) vor. Diese bilden die Grundlage für die Errechnung der aktuellen Präsenz der Art und eine Reihe anderer Aus- sagen über die Art. Aus den 1.609 Datensätzen zur Ringelnatter konnten 1.242 Fundorte (von insgesamt 5.676 Reptilienfundor- ten in Sachsen-Anhalt) für weitere Auswertungen ver- wendet werden. Historische Verbreitung Aus dem 18. Jahrhundert berichtet Stübner (1790) über Vorkommen der Art bei Blankenburg und Walken- ried: „Wasserschlangen, welche zum Theil 4 Fuß lang sind, schwarze Hauptschilde haben, und nicht bestän- dig im Wasser, sondern mehrentheils auf dem Lande Tab. 1: Datengrundlagen zur Ringelnatter in Sachsen-Anhalt. Karte 1: Aktuelle Verbreitung (1990 – 2014) der Ringelnatter in Deutschland (modifiziert nach DGHT e. V. 2014). 512 RINGELNATTER Abb. 2: Ringelnatter in typischer Ruhestellung (Foto: S. Teufert). leben.“ Im 19. Jahrhundert sind schon mehr Infor- mationen über das Vorkommen der Ringelnatter auf dem Gebiet des heutigen Sachsen-Anhalt bekannt. So schreibt Zimmermann (1834): „Auf den Höhen des Oberharzes gar nicht, in den Thälern … selten; häufiger am Vorharze“. Rimrod (1856a) fand die Art „am Vorharze i. d. Thälern“ und Geitel (1881) in der Umgebung von Blankenburg und Goldfuss (1886) häufig in der Götsche bei Bitterfeld. Kohlmann (1850) schreibt von Ringelnattereierfunden bei Dessau. Wolterstorff (1888) fand eine 1,10 m lange Haut eines Stückes bei Osterburg, wo sein Bruder noch größere Stücke gesehen haben soll. Er schreibt: „Ich selbst kenne die Art nur von einen Fundort, Osterburg, genauer, wo sie in dem keineswegs großen Walde „der Klei“ sehr häufig ist.“ Alle anderen, von ihm aufgeführten Fundorte sind Angaben aus der Literatur bzw. von Gewährsleu- ten, so Naumburg, Salziger See, Seeburg, Goseck bei Weißenfels, Zöckeritz bei Bitterfeld, Friederiken- berg östlich von Tochheim bei Zerbst, bei Dessau, am Regenstein, im Selke- und Bodetal, Treseburg, am Vorharz, bei Neuhaldensleben (Bode). Köhnke (1893) schreibt von einer sicheren Beobachtung der Ringelnatter in der Umgebung von Salzwedel. Wol- terstorff (1893a) wurden Beobachtungen der Art von A. Smalian (Halle) mitgeteilt: Im Selkegebiet, z. B. bei Pansfelde, am Falkenstein, im Selketal, im südöst- lichen Teil des Harzes seltener beobachtet, Degen- ershausen, Bodetal bei Treseburg, Sägemühlenteich und Umgebung bei Blankenburg (häufig), Bodetal, im Harz weitverbreitet, aber kaum häufig, bei Eisleben ab und zu vorkommend, Steinklöbe unterhalb Wendel- Abb. 3: Ringelnatter im Angriffsverhalten (Foto: S. Ellermann). 513

Fluidhaushalt und Stofftransportprozesse im Akkretionskomplex von Kreta (Griechenland)

In Subduktionszonen werden aus dem abtauchenden Lithosphaerensegment durch Kompaktierung, Dehydratisierung und Devolatilisierung der Gesteine erhebliche Mengen an Fluiden freigesetzt. Dabei werden Elemente mobilisiert und Reaktionsmechanismen ausgeloest, die zu einer tiefgreifenden stofflichen Umwandlung der Kruste fuehren. Ueber den Fluidhaushalt und die fluidvermittelten Stofftransportprozesse in Akkretionskomplexen ist trotzdem relativ wenig bekannt. Kreta bietet durch seine tektonische Lage hervorragende Bedingungen um diese Prozesse durch das Abteufen einer Tiefbohrung eingehend studieren zu koennen. Der diesbezueglich lueckenhafte Kenntnisstand setzt jedoch umfangreiche spuren-und isotopengeochemische Vorfelduntersuchungen voraus. Diese sollen Auskunft ueber Regime, Zusammensetzung, Herkunft der Fluide und Aenderungen des Fluid/Gesteinsverhaeltnisses waehrend der tektono-metamorphen Entwicklung der wichtigsten lithologisch-strukturellen Einheiten liefern. Die durch die Fluide vermittelten Stofftransportprozesse und Mobilisierungen von Elementen sollen unter Einbeziehung der Nebengesteinschemie anhand der spezifischen Spurenelementsignaturen der Mineralneubildungen und Alterationszonen untersucht werden. Es besteht auch die Aussicht, Informationen ueber metamorph gesteuerte Austausch- und Fraktionierungsmechanismen der untersuchten Isotopensysteme zu erhalten.

lu-krie_291-312-Laubfrosch.pdf

||||||||||||||||||||| Berichte 4.3.12 des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, Heft 4/2015: LAUBFROSCH 291 – 312 Europäischer Laubfrosch – Hyla arborea (Linnaeus, 1758) Wolf-Rüdiger Grosse und Marcel Seyring 1 ||||||||||||| FFH FFH Artsteckbrief Kennzeichen: Der Europäische Laub- frosch, im Folgenden Laubfrosch genannt, ist ein kleiner Baumfrosch mit glatter glänzen- der Haut; Grundfärbung blattgrün, selten grau, braun, gelb oder blau, entlang der Seite schwar- zer, oft hell gesäumter Streifen vom Nasenloch über das Auge, das Trommelfell bis zum Bein­ansatz reichend, dort meist Ausbildung einer nach vorn oben gerichteten Leistenspange (Hüftschlinge); Bauchseite weiß bis grau, Hautoberfläche granuliert; großer Kopf mit seitlich hervortretenden Augen, mit waagerecht-elliptischer Pupille; schlanke Gliedmaßen mit Haftscheiben an Zehen und Fingern, Trommelfell deutlich sichtbar. Größe: Kopf – Rumpflänge der ♂♂ 35 – 55 mm und der ♀♀ 40 – 60 (max. 70) mm. Geschlechtsunterschiede/Trachten: ♂♂ an der Kehle mit Schallblase, die gelb-orange bis bräunlich gefärbt ist, sie liegt in Ruhe in Querfalten; vier Typen von Rufen, zur Paarungszeit ertönt ein weithin hörbares Konzert (Paarungsruf ist ein schnell vorgetragenes „Äpp...Äpp...Äpp...“); ♀♀ deutlich größer, Kehle weißlich glatt. Habitat: Kleine bis mittelgroße stehende, flache, besonnte Gewässer, regional auch größere, tiefere perennierende Wei- her, Teiche und Seen werden zur Reproduktion genutzt, Flu- tungswiesen in Auen und in extensiv genutztem Grünland, im Sommer Hecken, Bäume und Saumhabitate. Aktivität: Winterruhe (Mitteleuropa) witterungsabhängig von Oktober bis März; Fortpflanzungszeit von Ende April bis Mitte Juni, Sommer/Herbstrufe auf Büschen und Bäumen. Wanderungen/Reviere: Zumeist weniger als 1.000 m (max. 12,5 km). Fortpflanzung/Entwicklung: ♀ legt je Saison 2 – 10 Laichbal- len mit durchschnittlich 25 Eiern, 1,0 – 1,5 mm Durchmesser, mit Gallerthülle 4,5 – 6,5 mm, animaler Pol (oben) bräunlich, vegetativer Pol (unten) weißlich; Ablage der Laichballen unter Wasser an Pflanzen und Stängeln in warmen Flachwasser- bereichen. Embryonalentwicklung 7 – 10 Tage, Larven beim Schlupf 7 – 9 mm, freischwimmend 12 mm; Länge im Endsta- dium 40 – 60 mm; Metamorphose nach 50 – 70 Tagen, Jungfrö- sche 14 – 22 mm, seltener 25 mm, gehen ab Mitte Juli bis Ende August an Land; Jungtiere und Erwachsene leben im Sommer gemeinsam in blütenreichen Pflanzenbeständen, Säumen und Hecken. Nahrung: Nahrungssuche tagsüber und in der Dämmerung, flugaktive und krabbelnde Insekten (vorwiegend Fliegen, Käfer, Ameisen), Spinnen, Asseln. Alter: Bis 5 Jahre im Freiland, 22 Jahre im Terrarium. Abb. 1: Laubfrösche beim Sonnenbad, klet- ternd und bei der Paarung [Montage, Fotos: A. Westermann (oben und Mitte), J. Herder (unten)]. 291 LAUBFROSCH FFH 2Verbreitung und Ökologie 2.1Allgemeine Verbreitung 2.1.1 Areal Das Areal der Laubfroschgruppe in der Westpaläarktis erstreckt sich von Südschweden im Norden über weite Teile Mitteleuropas und des Balkans bis nach Portu- gal im Westen und Kreta und die Türkei im Südosten. Darüber hinaus werden das westliche Russland, die Ukraine sowie das westliche und nördliche Kleinasien besiedelt. In weiten Teilen seines Areals ist der Laub- frosch ein Bewohner des Tief- und Hügellandes. Aufgrund moderner molekulargenetischer Untersu- chungen und unter Einbeziehung phylogeografischer und verhaltensbiologischer Erkenntnisse trennen Stöck et al. (2012) die Laubfroschgruppe in mindes- tens acht Arten auf. Den Hauptteil des mitteleuropäi- schen Areals bewohnt der Europäische Laubfrosch H. arborea (Grosse 2013d). Westlich davon leben der Iberische (Spanische) und der Mittelmeerlaubfrosch. Östlich und südöstlich davon findet man den Östlichen, den Mittelöstlichen (Kleinasiatischen) und den Arabi- schen Laubfrosch und im Süden den Italienischen und den Thyrrenischen (Sardinischen) Laubfrosch. Damit verbleibt für den Europäischen Laubfrosch ein Areal, das sich von Frankreich über die Benelux-Staa- ten, Norddeutschland, Teile Südostdänemarks und Südschwedens entlang der Ostseeküste bis nach Polen, etwa zur Mündung der Weichsel erstreckt. Die Ostgrenze verläuft weiter quer durch Polen, die Slowa- kei und weiter westlich des Karpatenbogens (erreicht hier die Ukraine) durch Mittelrumänien, Westbulga- rien bis Griechenland. Die Südgrenze verläuft von dort lückig entlang der Adria bis Ostitalien, nördlich der Alpen über die Nordwestschweiz bis Frankreich, ohne hier das Mittelmeer zu erreichen (Schneider & Grosse 2009). 2.1.2 Verbreitung in Deutschland In Deutschland kommt der Laubfrosch in fast allen Bundesländern vor. Er fehlt in Berlin, Bremen und im Saarland (aktuelle Vorkommen basieren auf ausge- setzten Tieren, allochthon). Die höchste Verbreitungs- dichte weist die Art in Nordostdeutschland auf. Vom östlichen Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpom- mern, Nordsachsen und Ostthüringen sind seit je her individuenstarke Populationen bekannt (Grosse & Günther 1996). Die geringste Rasterfrequenz besitzt die Art in Rheinland-Pfalz. Die Art ist hier auf den Westerwald und Vordertaunus sowie auf den rhein- hessisch-pfälzischen Oberrheingraben beschränkt. Weiter am Oberrhein in Baden-Württemberg finden sich viele Laubfroschvorkommen. Die Landesmitte ist weitlückig besetzt und ein großes zusammenhängen- des Verbreitungsgebiet besteht im Alpenvorland vom Bodenseegebiet bis zum westlichen Allgäu und wei- ter nach Bayern, wo die Art stellenweise auch noch häufig ist. Naturräumlich und klimatisch bedingt fehlt der Europäische Laubfrosch auf den Nordseeinseln, in den Marschgebieten, im nordwestlichen Niedersach- sen, weitgehend in den Höhenlagen der nordöstlichen Mittelgebirge (Harz, Erzgebirge, Vogtland, Thüringer Wald, Rhön) und in den südlichen Mittelgebirgen von Nordrhein-Westfalen (Eifel, Bergisches Land, Sau- erland), Rheinland-Pfalz (Hunsrück, Pfälzer Wald), Baden-Württemberg (in den höheren Lagen des Schwarzwaldes, Schwäbische Alb) sowie in Nordbay- ern (Tertiäres Hügelland). 2.1.3 An Sachsen-Anhalt grenzende Vorkommen Der Elbe-Havel-Winkel beherbergt einige Laubfrosch- populationen, die sich auch weiter nach Niedersach- sen (Wendland) und nach Brandenburg erstrecken. Nordwestbrandenburg hat nur ganz vereinzelt Vor- kommen des Europäischen Laubfroschs. Im Südosten des Landes finden sich im Bereich des Elbtals und der Muldeaue direkte Verbindungen zu dem Verbreitungs- schwerpunkt des Laubfroschs in Nordwestsachsen (Zöphel & Steffens 2002). Hauptverbreitungsge- biete sind hier die Dübener und Dahlener Heide, das Leipziger Land, die Elster-Luppe- und die Muldeaue, südlich davon die Altenburg-Zeitzer Lösshügelland- schaft. Hier findet sich auch im äußersten östlichen Bereich die größte Dichte der Vorkommen in Richtung Thüringen, wo die Art im östlichen Teil beinahe flä- chig verbreitet ist (Schiemenz & Günther 1994). Am Kyffhäuser besitzen Sachsen-Anhalt und Thüringen gemeinsame Vorkommen. Eine große Verbreitungslü- cke verläuft vom südlichen Harzvorland, Harz bis zum Nordharzvorland. Gemeinsame Vorkommen mit über- durchschnittlich großen Beständen an Laubfröschen finden sich erst wieder in Niedersachsen im Weser-Al- ler-Flachland (Drömling, Obere Allerniederung, Bur- gdorf-Peiner-Geestplatte, Hannoversche Moorgeest) und in den naturräumlichen Regionen Lüneburger Heide und Wendland, der Elbtalniederung und Lücho- wer Niederung (NLWKN 2011). Die niedersächsischen Vorkommen in der Elbaue enden im NSG „Garbe-Aland- Niederung“ in Sachsen-Anhalt. 2.2 Vorkommen in Sachsen-Anhalt 2.2.1 Verbreitung und Häufigkeit Karte 1: Aktuelle Verbreitung (1990–2014) des Laubfroschs in Deutschland (modifiziert nach DGHT e. V. 2014). 292 Datengrundlagen In Sachsen-Anhalt liegen aus 62.881 Datensätzen zu Amphibien 2.618 Datensätze zum Laubfrosch LAUBFROSCH FFH Abb. 2: Rufendes Männchen am Militärflugplatz Allstedt (Foto: A. Brühl). vor, wobei seit 2001 für 101 MTB bzw. 235 MTBQ Nachweise existieren. Dieser Datenpool wurde der Bestimmung der aktuellen Frequenzen der Art auf dem Niveau der MTB und der MTBQ zugrunde gelegt. Die 2.618 Datensätze des Laubfroschs konn- ten 1.950 Fundorten (von insgesamt 21.526 Amphibi- enfundorten in Sachsen-Anhalt) zugeordnet werden, aus denen die Abfragen/Auswertungen zur Verbrei- tung, naturräumlicher Zuordnung, Höhenverbreitung und Syntopie resultieren. Historische Verbreitung Der Laubfrosch war in Deutschland in den Ebenen, Hügel- und Bergländern überall verbreitet (Dürigen 1897). Während er in den Höhenlagen vieler Mittel- gebirge fehlt, wird von dem Autor (ohne Zitatangabe) ausdrücklich der Oberharz als Verbreitungsgebiet mit den Fundorten Harzburg, Ocker, Goslar und Klausthal genannt. Altbekannte Vorkommen bei Wolferode und Eisleben erwähnen schon Wolterstorff (1888) und Kühlhorn (1941) und bei Salzwedel Köhnke (1893). Alle konnten später nicht bestätigt werden (Grosse 2004c). Hoffmann (1899) erwähnt den Laubfrosch bei Blankenburg. In seiner Arbeit zur Amphibien- und Reptilienfauna der Altmark stellt Wolterstorff (1928) fest, dass der Laubfrosch an geeigneten Stellen überall vorkommt. Nach Wolterstorff (1888) waren Laubfrösche in Magdeburg im Biederitzer Busch sehr häufig. Badewitz et al. (1966) nennen als Einzelfund den Umflutkanal der Tongrube Plötzky bei Magdeburg. Beide Vorkommen sind erloschen. Hampel (1936) erwähnt die Goitzsche als Laubfroschvorkommen. Auch nach der Erschließung der Braunkohle wurden hier an geeigneten Standorten bis Mitte der 1990er Jahre Laub- frösche gefunden (Meyer & Grosse 1997), über deren Fortbestand jedoch keine aktuellen Befunde vorliegen. Nach Buschendorf (1984) existierte ein Vorkommen im Südharzer Zechsteingürtel bei Questenberg. Iso- lierte Vorkommen gab es bei Agnesdorf (etwa 1 km Tab. 1: Datengrundlagen zum Laubfrosch in Sachsen-Anhalt. entfernt vom ehemaligen Questenberger Vorkommen), Othal, Beyernaumburg und Blankenheim. Die Harzvor- länder und der Harz selbst sind nahezu laubfroschfrei, was möglicherweise auf klimatische Ursachen zurück- zuführen ist (Buschendorf 1984, Gassmann 1984). Krüger & Jorga (1990) dokumentieren ein Fehlen der Art im damals zum Bezirk Cottbus gehörigen Kreis Jessen. Schiemenz & Günther (1994) erwähnten das Fehlen der Art bei den Erfassungen zwischen 1978 und 1989 in den montanen Lagen der Mittelgebirge (Harz vgl. bei Dürigen 1897). Für Sachsen-Anhalt wurde eine MTB-Frequenz von 43 % (MTBQ-Frequenz 19 %) ermittelt. Verbreitungsschwerpunkte des Laubfroschs lagen in der nordwestlichen Altmark, dem Drömling und Bördehügelland im Nordwesten und im unteren Elbtal und Elbe-Havelwinkel im Norden, dem mittle- ren Elbtal, der Muldeaue und der Dübener Heide in der Mitte und dem Osten Sachsen-Anhalts und ver- einzelte Vorkommen in der Helme-Unstrutniederung, dem Buntsandstein-Schichtstufenland und dem Raum Zeitz-Hohenmölsen im Süden. Verbreitung nach Landesfauna 2004 Der Laubfrosch war in Sachsen-Anhalt nur weitlückig verbreitet (Grosse 2004c). Im Norden beherbergten die westlichen Altmarkplatten 26 % der Landesvorkommen. Das Fließgewässernetz der Jeetze, ein lichter Waldbe- stand und die wechselhafte Landnutzung bildeten für den Laubfrosch dort einen idealen Großlebensraum. Er erreichte östlich die Linie Osterburg-Bretsch-Bismark. Die östlichen Altmarkplatten, die Nördliche Elbaue und der 293

lu-krie_269-290-Wechselkroete.pdf

||||||||||||||||||||| Berichte 4.3.11 des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, Heft WECHSELKRÖTE 4/2015: 269 – 290 Wechselkröte – Bufotes viridis (Laurenti, 1768) Wolf-Rüdiger Grosse und Marcel Seyring 1 ||||||||||||| FFH Artsteckbrief Kennzeichen: Große einheimische Krötenart mit deutlich warziger Haut, Warzen der Oberseite haben meist bräunlichen dornenartigen Höcker in der Mitte; Oberseite dunkelgrünes bis bräunliches Fleckenmus- ter auf weißlich cremefarbenem Untergrund, selte- ner graugrüner Grundton mit verwaschenen Flecken, orange bis rötlich gefärbte Warzen an den Körperflan- ken; hellgraue bis weißlich-gelbe Unterseite, häufig mit dunkelgrauen Flecken (zur Individualerkennung geeignet), breiter wuchtiger Kopf, waagerecht ellip- tische Pupille, zitronengelbe bis grünliche Iris mit schwarzen Sprenkeln; flache, parallel zueinander ver- laufende Ohrdrüsenwülste, unpaare Gelenkhöcker- chen auf der Zehenunterseite. Größe: Kopf-Rumpflänge der ♂♂ 45 – 90 mm und der ♀♀ 55 – 100 mm. Geschlechtsunterschiede/Trachten: ♂♂ kleiner, Oberseite dunkler, Fleckung nicht deutlich kontras- tiert, kräftigere Oberarme, Paarungsschwielen an der Innen- und Oberseite des Daumens und der Fin- ger 2 und 3, Kehlhaut dünn und violett gefärbt, kleine kehlständige Schallblase drei Ruftypen, Ruf der ♂♂ ein kontinuierlich an Lautstärke zunehmendes melo- disches Trillern; ♀♀ deutlich größer und schwerer, haben einen weißlich hellen Grundton der Oberseite mit deutlichem Kontrast zu der grünen Fleckung, rötli- che Warzen an den Flanken. Abb. 1: Wechselkröten im Paarungs- und Laichgewäs- ser (Montage); [Fotos: A. Westermann, K. Kürbis (links oben)]. FFH Habitat: Sandige Flussauen und steppenartige Bör- delandschaften, Pionierart und Kulturfolger, in Rest- wassertümpeln im Umfeld größerer Flüsse, flache Steinbruchgewässer, Fahrspurrinnen sowie Flachwas- serzonen von mittelgroßen Gewässern, Landlebens- raum sonnige Habitate wie Sand- und Kiesgruben, vegetationsarme Brach- und Ruderalflächen, Bahn- dämme und Äcker. Aktivität: Winterruhe (Mitteleuropa) witterungsabhän- gig von Oktober bis Ende März, Fortpflanzungszeit von April bis Juli, entsprechend lange Sommerphase der Adulti, Larven von April bis Juli. Wanderungen/Reviere: Altersabhängig, 1 – 2 km Ausbreitungswanderungen der Juvenes, Wechsel von 0,2 – 1 km im Laichgebiet, Sommerlebensraum Adulte zwischen 1 – 2 km, zwischen den Jahren mehrere Kilo- meter, Aktionsradius Populationen bis 10 km. Fortpflanzung/Entwicklung: ♀ legt je Saison 5.000 – 10.000 (15.000) Eier in zwei Schnüren mit 2 – 4 Reihen nebeneinander liegender Eier von 1,0 – 1,6 mm Durchmesser, mit Gallerthülle 4 – 6 mm, schwarz, unter Wasser am Boden 5 – 10 cm, in war- men Flachwasserbereichen oder im Uferbereich. Embryonalentwicklung kurz, stark temperaturabhän- gig, 2 – 4 Tage (25 °C), Larven beim Schlupf etwa 3 – 5 mm; Länge 30 – 45 mm, Riesenlarven bis 80 mm; Metamorphose nach 8 – 10 Wochen (Ausnahme 4 bis 6 Wochen bei ephemeren Flachgewässern), Metamor- phoslinge 10 – 16 mm, seltener bis 30 mm, an Land ab Juni bis Ende August; Jungtiere zur Überwinterung bis 45 mm lang, Geschlechtsreife mit zwei Jahren, ♂♂ selten bereits mit einem Jahr. Nahrung: Nahrungssuche in der Dämmerung, krab- belnde Insekten, vorwiegend Käfer, Ameisen, Spring- schwänze, auch Schnecken, Regenwürmer, Spinnen, Milben, Asseln. Alter: Bis 12 Jahre (18 Jahre im Terrarium). 269 WECHSELKRÖTE FFH 2Verbreitung und Ökologie 2.1Allgemeine Verbreitung 2.1.1 Areal Das Gesamtverbreitungsgebiet dieser mehr kontinen- tal verbreiteten Steppenart reicht von Deutschland und Italien über Mitteleuropa inklusive größerer Mittel- meerinseln über das gesamte östliche und südöstliche Europa bis zum Ural. Sie ist auch auf Teilen der Ara- bischen Halbinsel verbreitet. Die nördlichsten Vorkom- men finden sich in Schweden und im Baltikum (Gün- ther & Podloucky 1996). Nach der Revision des Bufo viridis-Komplexes durch Stöck et al. (2006, 2009) ist die Wechselkröte (Bufotes viridis) in weiten Teilen Mittel- und Osteuropas verbrei- tet. Die westliche Arealgrenze verläuft entlang einer Linie vom westlichen Nordrhein-Westfalen bis in den Nordosten Lothringens in Frankreich. Östlich reicht das Areal bis nach Kasachstan, südlich über Nordost­ italien bis nach Kreta. Dagegen werden die Wech- selkröten-Vorkommen in Süd-Schweden, Dänemark und Nordostdeutschland (westlicher Ostseeraum mit Ostholstein) möglicherweise einer eigenen Art Bufotes variabilis zugeordnet. Über eine mögliche Mischzone in dieser Region mit Bufotes viridis ist derzeit nichts bekannt. Weit entfernt von diesen Vorkommen ist das Taxon Bufotes variabilis von Griechenland über die Türkei, Zypern bis nach Syrien und in den Libanon verbreitet. Darüber hinaus ist B. variabilis im Irak und im Iran sowie im Kaukasus, Russland und Kasachstan verbreitet. Die auffällig große Verbreitungslücke zwi- schen den nördlichen Vorkommen in Südschweden, Dänemark und Norddeutschland und dem Hauptareal des Taxons könnte auch auf Defiziten im Bereich der Probenahme der wissenschaftlichen Untersuchungen beruhen. 2.1.2 Verbreitung in Deutschland In Deutschland besitzt die Wechselkröte zwei deut- lich getrennte Großverbreitungsgebiete im Osten bzw. Nordosten sowie im Südwesten bzw. Süden. Vor allem der Osten ist lebensraumabhängig noch flächendeckend mit stabilen und großen Vorkommen besiedelt. Ein weiterer Schwerpunkt liegt im Südwes- ten Deutschlands im Einzugsgebiet des Rheins. Er erstreckt sich von Rastatt entlang des Pfälzer Waldes und des Saar-Nahe-Berglandes bis zur Kölner Bucht. In Baden-Württemberg sind weiterhin Kraichgau, Obere Gäue und Neckargebiet besiedelt. Das dritte Schwerpunktvorkommen im Süden befindet sich in Bayern in der Münchner Schotterebene sowie im Isar- Inn-Gebiet. Im Nordwesten Deutschlands und am Alpenrand fehlt die Wechselkröte völlig. Dazwischen sind mehrere vereinzelte und stark isolierte Standorte bekannt. In Mitteleuropa bilden das östliche Schles- wig-Holstein, Niedersachsen, Thüringen, das Saar- land sowie im weiteren Verlauf das Rheintal die westli- che Verbreitungsgrenze der Wechselkröte. 2.1.3 An Sachsen-Anhalt grenzende Vorkommen Nord- und Nordwestbrandenburg hat nur ganz verein- zelt Vorkommen der Wechselkröte, die keinen Kon- takt zu den auch in Nordost-Sachsen-Anhalt nur ganz vereinzelt auftretenden Populationen haben. Anders dagegen die Vorkommen im Südosten des Landes. Hier finden sich im Bereich des Elbtales und der Mul- deaue direkte Verbindungen zu dem Verbreitungs- schwerpunkt der Wechselkröte in Nordwestsachsen (Zöphel & Steffens 2002). Hauptverbreitungsge- biete sind hier die Dübener und Dahlener Heide, das Leipziger Land (einschließlich der Bergbaufolgeland- schaften rund um Leipzig) und südlich davon die Alten- burg-Zeitzer Lösshügellandschaft. Hier findet sich auch im äußersten östlichen Bereich die größte Dichte der Vorkommen in Thüringen. Sie reichen im Saale- einzugsgebiet bis an den Nordrand des Ostthüringer Schiefergebirges. Wärmegetönte Hanglagen des Kyff- häusers haben in Sachsen-Anhalt und in Thüringen Wechselkrötenvorkommen. Nur wenige Vorkommen zwischen Salzgitter und Helmstedt (Nördliches Harz- vorland) finden sich noch in Niedersachsen (NLWKN 2011) und bilden den Westrand des geschlossenen Areals der Art. Ein Anschluss an die Vorkommen in Sachsen-Anhalt, die allerdings bereits in der kontinen- talen Region liegen, ist gegeben. 2.2 Vorkommen in Sachsen-Anhalt 2.2.1 Verbreitung und Häufigkeit Datengrundlagen In Sachsen-Anhalt liegen von der Wechselkröte 1.701 Datensätze zwischen 1965 und 2014 vor. Seit 2001 wurde sie in 89 MTB nachgewiesen, womit sie mit einer Rasterfrequenz von 43 % zu den durchschnitt- lich verbreiteten Arten zählt (entspricht 192 MTBQ und 26 % Frequenz). Im Vergleich zu den letzten Erhebun- gen (Meyer et al. 2004) ist ein allgemeiner Rückgang Tab. 1: Datengrundlagen zur Wechselkröte in Sachsen-Anhalt. Karte 1: Aktuelle Verbreitung (1990 – 2014) der Wechselkröte in Deutschland (modifiziert nach DGHT e. V. 2014). 270 WECHSELKRÖTE FFH Abb. 2: Altes Weibchen im Sommerlebensraum innerhalb dörflicher Strukturen (Foto: B. Simon). zu verzeichnen. Der Rückgang wiegt umso schwerer, wenn man die gestiegene Bearbeitungsintensität im Rahmen der Grunddatenerfassung berücksichtigt. Historische Verbreitung Das Vorkommen der Wechselkröte im heutigen Sach- sen-Anhalt hat durchaus deutschlandweite Bedeu- tung in der Geschichte der Herpetologie. Die Art fin- det bereits bei Wolterstoff (1888, 1893), Schulze (1891) und Dürigen (1897) ausführliche Würdigung. Bei Letzterem genannt werden die Vorkommen im Nördlichen Harzvorland von Braunschweig, Wolfen- büttel, Schönigen sowie im Ost- und Unterharz im „Badeteich und in einem Graben unterm Regenstein bei Blankenburg“, Ballenstedt (auch Hoffmann 1899), Quenstedt, Quedlinburg sowie an vielen Stellen im öst- lichen Harzvorland. Interessant ist das Vorkommen am alten Kloster in Roßleben, „in dessen Nähe, wie wir aus Rösel’s „Historia ranarum“ ersehen, vor fast andert- halb Jahrhunderten der Hallenser Zoologe Schreber in einem Steinbruch die grüne Kröte für Deutschland entdeckte“ (Roesel 1758 in Dürigen 1897). Die weni- gen anschließend erschienenen Einzelveröffentlichun- gen lieferten Informationen mit mehr lokalem oder regionalem Bezug. So führt Rimrod (1840) die Art in seiner Heimatkunde der Grafschaft Mansfeld und des Oberherzogtums Anhalt-Bernburg und bemerkt ihr Vorkommen bei Hettstedt. Ein weiteres Beispiel dafür ist die ausführliche Beschreibung der Vorkom- men der Art im Hallenser Saaletal auf den Kröllwitzer Höhen, am Trothaer Felsen, am Kröllwitzer Vorwerk in der sandigen Dölauer Heide, bei Seeben, auf dem Petersberg, am Salzigen See bei Teutschenthal und Erdeborn, Seeburg, und selbst in Gärten der Stadt Halle (Wolterstorff 1888). Taschenberg (1909) und Schortmann et al. 1941 bestätigen diese Fund- orte. Wolterstorff (1928) kannte die Art aus der Altmark in Stendal und bei Goldbeck. Buschendorf (1984) und Gassmann (1984) erwähnen noch Vor- kommen bei Zeitz und südlich von Bitterfeld. Auffällig war das damals noch geschlossene Verbreitungsband vom Nordrand des Harzes, dem Nördlichen Harzvor- land, Teilen der Magdeburger Börde bis zur Elbenie- derung bzw. den Kreis Haldensleben. Für den damals zum Bezirk Cottbus gehörigen Kreis Jessen sind nur sehr wenige Vorkommen dokumentiert (Krüger & Jorga 1990). Diese Daten erscheinen dann auch bei Schiemenz & Günther (1994). Aus Nordwest-Sach- sen zwischen Radefeld, Lindenthal und Schkeuditz waren bis in die 1970er Jahre etliche syntope Vorkom- men von Wechsel- und Kreuzkröte bekannt (Grosse 1976, 1977). Die Vorkommen erreichten im Bereich des Schkeuditzer Kreuzes auch das heutige Sachsen-An- halt. In diesen Vorkommen am Rande von Truppen- übungsplätzen, Kiesgruben, Flugplatz Schkeuditz und den Bahnanlagen der Strecke Leipzig-Halle kam es in manchen Jahren, wenn beide Arten gleichzeitig in Paa- rungsstimmung waren und die Wechselkröten entlang der Wanderwege auf die in den Spurrinnen sitzenden Kreuzkröten trafen, zu Fehlverpaarungen, aus denen lebensfähige Bastarde entstanden (meist Wechselkrö- ten ♀ x Kreuzkröten ♂). Mit Krötenbastarden aus dem Freiland und Labor wurde in den 1950er Jahren an der Universität Halle geforscht (Weiss & Ziemann 1959). Schiemenz & Günther (1994) erwähnten das Fehlen der Art in großen Teilen der Altmark und in den Acker- baugebieten rund um Magdeburg. Dicht besiedelt waren das Hallesche Ackerland und weiter in Richtung Nordwestsachsen die Gebiete bis zur Mulde. Allgemein fehlte die Art in den Mittelgebirgen. Für Sachsen-Anhalt wurde eine MTB-Frequenz von 48,8 % (MTBQ-Fre- quenz 23,3 %) ermittelt. Verbreitungsschwerpunkte der Wechselkröte lagen im Mittelteil Sachsen-Anhalts in den dortigen Börden und den Flussauen der mitt- leren Elbe, Mulde und Elster-Luppe-Aue. Weitlückig war das südliche Harzvorland besiedelt, was deutli- che Parallelen zur Verbreitung der Knoblauchkröte im Süden und Osten des Landes ergab. 271

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