Das Projekt "Historische Siedlungsgeographie des Latmos-Gebirges (Besparmak)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Tübingen, Geographisches Institut durchgeführt. Seit über 10 Jahren stehen historisch-geographische Untersuchungen zur Genese der bäuerlichen Kulturlandschaft in der Türkei im Vordergrund der Forschungen des Antragstellers. Sie sind weitgehend eingebunden in verschiedene interdisziplinäre Forschungsprojekte zur Rekonstruktion der Kulturlandschaftsentwicklung in der Türkei seit der Antike. Es handelt sich dabei vor allem um historisch vielschichtige, großmaßstäbige und kleinräumige Untersuchungen in überschaubaren Einzelregionen, die sich für einen Vergleich anbieten. Diese Forschungen stützen sich in erster Linie auf Geländearbeit. Sie sollen vorhandene geschichtliche und archäologische Quellenaussagen, die zumeist kaum mehr als grobe Überblicksmuster bieten, geschichtlich weiter zurückgreifend detaillierter untermauern. Die als Untersuchungsgebiete gewählten Regionen in der Türkei, die zentrale Troas (Troia-Projekt unter Leitung von Prof. Dr. Manfred Korfmann, Universität Tübingen), das Bergland von Yavu im Umfeld der antiken Stadtsiedlung Kyaneai in Lykien (Lykien Projekt unter Prof. Dr. Frank Kolb, Universität Tübingen) und das Latmos-Gebirge im Hinterland von Herakleia am Bafa-See (Heraklea-Projekt des DAI Berlin unter Leitung von Frau Dr. Anneliese Peschlow-Bindokat) sind entsprechend überschaubar und beispielhaft. Als ein Teil der historisch-genetischen Kulturlandschaftsanalyse bemüht man sich dort u.a. um die großflächige Erfassung des Siedlungsgefüges, insbesondere des ländlichen Siedlungsgefüges, zurück bis in die Antike und um die Bewertung und Rekonstruktion seiner genetischen Verteilung im Raum. Ein Beitrag ist wohl - wenn auch nicht ohne Verbindung mit Archäologie und Geschichte - in erster Linie von der Geographie zu leisten.
Das Projekt "Das KLW-Programm als modernes Instrument der raumdynamischen Analyse (graphisch-reproduktionstechnischer Teil)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Eidgenössische Technische Hochschule Zürich, Institut für Kartographie durchgeführt. Als Ausgangslage dient das in den siebziger Jahren gestartete Kulturlandschaftswandel-(KLW-)-Programm zur Erfassung der Landschaftsveraenderungen in 26 Testgemeinden der Schweiz durch einheitliche Erhebung der Bereiche Siedlung, Landwirtschaft und Grundeigentum. Das heutige Projekt will anhand einer Testgemeinde diese Methodik ueberpruefen und weiterentwickeln. Ferner sollen Perspektiven zur Fortsetzung des nationalen Programms entwickelt sowie die praktische Anwendbarkeit dynamischer Raumdaten geprueft werden. Im graphisch-reproduktionstechnischen Teil soll die Umsetzung der verschiedenartigen Daten und Ergebnisse in dynamischen Karten erprobt werden. Dazu werden integrale digitale Kartenherstellungsmethoden entwickelt.