Mineralölfreie Druckfarben senken Risiko von Verunreinigungen in Lebensmitteln Mineralöle in Lebensmitteln haben viele Quellen. Diese lassen sich durch verschiedene Maßnahmen mindern oder ganz abstellen. Einen wichtigen Beitrag kann der Einsatz mineralölfreier Druckfarben leisten. Dadurch lässt sich die Übertragung von Mineralölen deutlich abschwächen. Auch wenn dafür technische Anpassungen an den Druckmaschinen und den Druckfarben erforderlich sein können, sind mineralölfreie Farben mit keinen größeren Mehrkosten verbunden. Der Präsident des Umweltbundesamtes, Jochen Flasbarth appelliert: „Verpackungshersteller und Zeitungsdrucker sollten flächendeckend auf mineralölfreie Druckfarben umsteigen. Damit kann der Eintrag von Mineralöl in den Papierkreislauf direkt an der Quelle vermieden werden.“ Das Umweltbundesamt (UBA) verwendet für seine im Bogenoffset-Heatset-Verfahren gedruckten Broschüren und Flyer schon seit längerem mineralölfreie Druckfarben - ohne Qualitätsverlust. Mineralöle können sich von Verpackungen auf Lebensmittel übertragen. Selbst durch Zwischenverpackungen können die Mineralölrückstände diffundieren und auf die Produkte übergehen. In einem am 26. November 2012 veröffentlichten Test der Stiftung Warentest konnten Mineralölbestandteile in der Schokolade von Adventskalendern nachgewiesen werden. In einigen Proben konnten die Tester pro Kilogramm Schokolade mehr als 10 Milligramm Mineralöl ermitteln. Hierfür werden verschiedene Ursachen verantwortlich gemacht. Mineralöle und mineralölähnliche Verbindungen können sowohl aus Druckfarben als auch aus Kunststofffolien entweichen. Negativ wirken sich mineralölhaltige Druckfarben auch beim Papierrecycling aus. Wenn das Altpapier mit diesen Farben bedruckt wurde, kann das daraus entstehende Recyclingpapier wieder Mineralöle enthalten und in Lebensmittel abgeben. Weitere potentielle Quellen für Mineralöle in Lebensmitteln bilden die Maschinenöle in den Produktionsmaschinen sowie altpapierhaltige Verpackungen, die für den Transport verwendet werden. Für besonders gefährdete Lebensmittel ist daher eine wirksame Barriere in der Verpackung zum Schutz der Verbraucher notwendig. Solche Lösungen stehen bereits zur Verfügung. An der Weiterentwicklung entsprechender Konzepte wird intensiv gearbeitet. Dennoch gilt: Verpackungen aus recycelten Altpapier sind umweltfreundlicher und nachhaltiger als Verpackungen aus Frischfasern. Dieser Vorteil ließe sich noch weiter ausbauen, wenn beim Bedrucken von Papier nur mineralölfreie Farben zum Einsatz kämen. Besonders relevant ist der Zeitungsdruck. Setzten die Druckereien für Zeitungen nur mineralölfreie Farben ein, könnten mehr als 60.000 Tonnen Mineralöl im Papierkreislauf direkt an der Quelle vermieden werden. Die Mehrkosten dafür belaufen sich dabei nach Schätzungen auf 1 bis 2 Cent pro Zeitung. Druckfarbenhersteller bestätigen: Wir liefern mineralölfreie Druckfarben, sobald die Nachfrage dafür wächst. Unterschiedliche Unternehmen gehen bereits mit positivem Beispiel voran. Bereits seit Januar 2012 druckt die Report Verlagsgesellschaft mbH in Bocholt ihre Zeitungen mineralölfrei. Dafür nutzt sie das Rollenoffset-Coldset-Verfahren. Auch die Kundenzeitungen mehrerer Supermarktketten werden mit mineralölfreien Farben gedruckt, genutzt wird hierfür das Rollenoffset-Heatset-Verfahren. Auch das Umweltbundesamt druckt alle Publikationen im Bogenoffset-Heatset-Verfahren ohne mineralölhaltige Farben. Jochen Flasbarth: „Es ist wichtig, dass alle Akteure in der Wertschöpfungskette dazu beitragen, den Eintrag von Mineralöl in den Stoffkreislauf zu verringern. Mit dem Einsatz mineralölfreier Druckfarben kann bereits an der Quelle ein großer Schritt in diese Richtung getan werden. So wird sowohl dem Verbraucherschutz wie auch dem Umweltschutz nachhaltig Rechnung getragen.“ Auch die deutschen Verlagshäuser und die Druckbranche als wesentliche Akteure in der Papierrecyclingkette sind daher aufgerufen, die Ergebnisse des erfolgreichen mineralölfreien Drucks einzelner Unternehmen auf die flächendeckende Herstellung von Presseprodukten zu übertragen. Die Broschüre kann kostenlos bestellt und heruntergeladen werden.
Das Hotel Angerhof beantragt die immissionsschutzrechtliche Genehmigung für die Errichtung und den Betrieb einer Lageranlage für Flüssiggas (Propan) auf dem Grundstück Fl. Nr. 395 der Gemarkung Sankt Englmar, Gemeinde Sankt Englmar. Der beantragte Behälter für Flüssiggas dient der Lagerung von ca. 29,8 t Propan nach DIN 51622. Dies entspricht einem Fassungsvermögen von ca. 62.000 l. Das eingelagerte Propan wird zur Versorgung verschiedener Anlagen, die der Erzeugung von Strom und Wärme dienen, benötigt. Das Flüssiggas wird über zwei Mitteldruck-Flüssiggasregler reguliert. Die Verlegung der Rohrleitungen erfolgt mit 60 cm Erddeckung und einer 10 cm dicken Sandbettung. 20 cm oberhalb der Gasleitung wird ein Warnband aus Kunststofffolie verlegt. Die Leitung wird so vor mechanischer Beschädigung geschützt. Vor den Verbrauchsgeräten wird der Mitteldruck durch Flüssiggasregler auf den benötigten Betriebsdruck von 50 mbar reguliert. Die Rohrleitung mit den dazugehörigen Reglern ist Bestandteil der Flüssiggas-Anlage.
Online-Tagung der KBU zum Weltbodentag 2020 „Kunststoffe in der Umwelt – Ein Problem für unsere Böden, oder nur falscher Alarm?“ am 3. Dezember 2020 Kleinste Kunststoffpartikel finden sich bereits in allen Umweltkompartimenten (Boden, Wasser und Luft). In den Boden kann Mikroplastik direkt oder indirekt vor allem aus Quellen wie Kosmetika, Reinigungsmitteln, Kunststofferzeugnissen, Littering, Sekundärrohstoffdüngern und Straßenverkehr gelangen. Boden der uns für die Erzeugung und Produktion von Nahrungsmitteln dient und der als Filter und Schutzschicht unser Trinkwasser schützt. Anhand erster Untersuchungen liegt die Vermutung nahe, dass der Eintrag von Kunststoffen in den Boden beträchtlich ist. Hauptquellen für den Eintrag der Kunststoffpartikel sind nach vorliegenden Untersuchungen vor allem von Straßen abgeschwemmte Reifenpartikel, fragmentierte Plastikfolien aus der Landwirtschaft, Klärschlamm sowie mit Plastikteilchen verunreinigte Biokomposte und Gärprodukte. Im Detail wird dies in den verlinkten Vorträgen ausgeführt. Die Tagung fokussierte auf die folgenden drei Fragen: Wo stehen wir mit unserem Wissen? Was können und müssen wir tun? Wo bestehen Möglichkeiten zur Reduzierung der Einträge in den Boden? Über 300 Teilnehmende aus Deutschland, Österreich und der Schweiz nahmen an der online-Veranstaltung teil. Hier finden Sie das Ergebnispapier . Block 1: Wo stehen wir mit unserem Wissen? Grußwort (Mechthild Caspers, Referatsleiterin im BMU ) Warum dieses Thema? (Prof. Dr. P. Grathwohl, KBU) Kunststoffe in Böden: ja, und? (Dr. C. Schulte, UBA , Leiter der Abteilung II 2 „Wasser und Boden“) Reifenpartikel – vom Fahrzeug bis in den Boden (Prof. Dr. M. Barjenbruch, D. Venghaus, TU Berlin) Mikrokunststoffe in Produkten aus Bioabfall – Einträge in Böden (Prof. Dr. M. Kranert, Universität Stuttgart) Block 2: Dialogforum mit kurzen Eingangsstatements Wie minimiert man Plastik bei der Bioabfall-Sammlung? (J. Ohde u. Y. Eger, GAB Umwelt Service, Pinneberg) Wie entfernt man Plastik aus Kompost? (M. Balhar, Geschäftsführer Gütegemeinschaft Ost) Klärschlamm als Senke für Mikroplastik jetzt und in Zukunft? (Dr. K. Bauerfeld ,TU Braunschweig) Agrarfolien – Verwertung erfolgreich? (M. Dambeck, Geschäftsführer RIGK GmbH) Block 3: Podiumsdiskussion: Nächste Schritte - Was müssen wir tun? Dr. L. Busse UBA, Leiterin des Fachbereichs II (Gesundheitlicher Umweltschutz, Schutz der Ökosysteme); M. Dambeck, Geschäftsführer RIGK GmbH; P. Heldt Verbraucherzentrale NRW; Prof. Dr. M. Kranert, Universität Stuttgart, Institut für Siedlungswasserbau Block 4: Schlussdialog: Prof. Dr. Bernd Hansjürgens (Vorsitzender der KBU) und Prof. Dr. Peter Grathwohl (KBU) Im Ergebnis wurden folgende Punkte aus der Tagung herausgestellt: Vorsorgeprinzip, d.h., Minimierung der Stoffeinträge als wichtigstes Gebot Vorsorge- und Prüfwerte für den Boden Vermeidung persistenter Stoffe, möglichst weniger persistente Materialien in Verkehr zu bringen Stoffströme prüfen und optimieren (Komposte, Gärrückstände usw.) Mikroplastik aus Abfallströmen generieren thermische Verwertung voranbringen Im Bereich Forschung sieht die KBU folgende Schwerpunkte: standardisierte Analytik von Plastik in der Umwelt, mehr Kenntnis über Abbauprozesse im Boden, Wirkungen von Nanoplastik, Prozesse beim Zerfall vom MP unter UV-Strahlung weitere technische Methoden zur Abtrennung von Plastikmaterialien aus den Abfallströmen. Verfahrensentwicklung, um Störströme zu isolieren
Lagerhaltung von Holz geht mit 90 Prozent weniger Energie Rund 90 Prozent der bei der Lagerhaltung und Kommissionierung von Konstruktionsvollholz und Brettschichtholz genutzten Energie kann eingespart werden. Das zeigt die erste großtechnische Umsetzung eines elektrisch betriebenen vollautomatischen Kran- und Saugsystems, das mit Förderung des Umweltinnovationsprogramms bei der Holzgroßhandlung Karl Ahmerkamp Vechta GmbH & Co. KG in Betrieb ging. Die neue Anlage übernimmt vollautomatisch die Einlagerung neuer Lieferungen und die Bereitstellung bestimmter Artikel aus dem Lager (Kommissionierung). Sie spart dabei rund 90 Prozent Energie gegenüber dem bisherigen Stand der Technik in der Branche. Bei der bisherigen Art der Kommissionierung in der Firma musste zunächst der gesamte Inhalt eines Regalfaches des Hochregallagers mit einem dieselbetriebenen Gabelstapler zum Kommissionierplatz transportiert werden. Dort wurde die benötigte Anzahl an Hölzern händisch aus dem Paket entnommen. Im Anschluss mussten die verbliebenen Reststücke mit dem Gabelstapler wieder zurück ins ursprüngliche Fach des Hochregallagers gebracht werden. Zum Schutz der Ware wurden die Kommissionspakete im Anschluss händisch mit Plastikfolie umwickelt. Das neue, automatische Transportsystem besteht aus zwei Kransystemen, die wiederum jeweils zwei Saugsysteme zum Anheben der Hölzer besitzen. Durch eine softwareseitige Optimierung der Fahrwege und der Stapelbildung in einem Flächenlager werden Fahrwege insgesamt minimiert und Leerfahrten vermieden. Bremsenergie wird zurückgewonnen. Der Umstieg auf eine vollautomatische Umwicklungsmaschine am Warenausgang führt zusätzlich zu einer Einsparung von insgesamt 1,9 Tonnen Plastikverpackungsmaterial pro Jahr. Die Technik ist auf zahlreiche Unternehmen der Holzhandelsbranche übertragbar.
Die Pectec GmbH verarbeitet und stellt hochwertige Folien aus Nichteisenmetallen her, die aufgrund ihrer geräusch- und wärmeisolierenden Eigenschaften vorwiegend in der Automobil-, Flugzeug- oder Raumfahrtindustrie Anwendung finden. Ziel des Vorhabens war es, die bisher üblichen Kaschierverfahren, bei dem u. a. mittels lösemittelhaltiger Primer verschiedenste Kunststofffolien (z. B. PE-, PP-Folien) gegen eine Trägerfolie kaschiert werden, zu ersetzen. Mittels innovativer Kalandriertechnik wird das zu beschichtende Metall mit lösemittelfreiem Pulverklebstoff bestreut, der z.B. mit einem Eintrag von Wasserdampf gleichmäßig verteilt werden soll. Das beschichtete Metall wird nach dem Vernetzen im Kalander direkt abgekühlt und auf einen Coil gewickelt. Die gesamte Prozesskette wurde komprimiert in einer gekapselten Anlage ausgeführt. Mit dem Verfahren werden Möglichkeiten für die Beschichtung anderer Materialien, wie Vliesstoffe, Kunststoffe und Papier bis zu einer Arbeitsbreite von 1.500 Millimetern eröffnet. Mit dem neuen Verfahren kann das Unternehmen vollständig auf lösemittelhaltige Primer sowie auf zusätzliche Kunststofffolien verzichten. Dadurch werden 600 Liter Lösemittel und 45 Tonnen PE-Klebefolie pro Jahr eingespart. Der nicht auf der Metallfolie anhaftende Pulverklebstoff wird zurückgewonnen und dem Prozess wieder zugeführt. Abwärme, die im Prozess anfällt, soll zur Beheizung der Produktionshalle und des Bürogebäudes verwendet werden. Damit reduziert sich der Energieverbrauch um 13,2 Prozent. Insgesamt werden damit jährlich ca. 146,2 Tonnen CO 2 -Emissionen vermieden. Branche: Metallverarbeitung Umweltbereich: Ressourcen Fördernehmer: Pectec GmbH Bundesland: Baden-Württemberg Laufzeit: 2017 - 2019 Status: Abgeschlossen
Die NL4P Compounding GmbH wurde im Februar 2014 zum Recycling von Kunststoffprodukten gegründet. Bei der Produktion von Klebefolien fallen jährlich tausende Tonnen Kunststoffreste an. Diese konnten bisher auf Grund des hohen Klebstoffanteils nur thermisch verwertet (Stand der Technik) und nicht stofflich wiederaufbereitet werden. Ziel des Vorhabens ist es, im Recyclingprozess den Klebstoff von den Kunststoffresten zu separieren und ein homogenes Granulat zu erhalten, welches erneut in die Kunststoffproduktion eingebracht werden kann. Die technische Innovation des Projekts besteht darin, mehr als 20 verschiedene mechanische, werkstoffliche und thermische Prozessschritte erstmalig miteinander zu kombinieren. Zunächst werden die Folienreste zerkleinert. Danach wird auf die porösen Materialklumpen ein Klebkraft reduzierender Stoff aufgetragen. Die Folienklumpen werden erhitzt. Der Kleber beginnt sich aufzuspalten (cracken) und zu entgasen. Die sich dabei bildenden Agglomerate werden abgekühlt und durch Gebläse von Feingut und Staub befreit. Im Extruder wird das Agglomerat vollständig aufgeschmolzen und homogenisiert. Zum Schluss wird der geschmolzene Kunststoff kontinuierlich durch eine Lochmatritze gepresst und von rotierenden Messern abgeschnitten. Das Re-Granulat wird zuerst im Wasserbad, danach im Luftstrom gekühlt und in Big-Bags verpackt. Dieses Verfahren soll für die Kunststoffe Polyethylen (PE), Polypropylen (PP) und Polyethylenterephtalat (PET) eingesetzt werden. Mit dem Vorhaben werden 4.500 Tonnen Kunststofffolien nicht in die Verbrennung gegeben, sondern einer stofflichen Verwertung zugeführt. Im Vergleich zum Stand der Technik reduzieren sich die CO 2 -Emissionen dadurch um nahezu 85 Prozent. Die absolute CO 2 -Reduzierung beträgt 3.870 Tonnen pro Jahr. Das innovative Verfahren könnte bei erfolgreichem Projektverlauf für Klebefolien aller Art Anwendung finden. Das Vorhaben trägt zur stofflichen Verwertung von klebestoffhaltigen Folienresten und damit zum Ressourcen- und Klimaschutz bei. Branche: Chemische und pharmazeutische Erzeugnisse, Gummi- und Kunststoffwaren Umweltbereich: Klimaschutz Fördernehmer: NL4P Compounding GmbH Bundesland: Nordrhein-Westfalen Laufzeit: seit 2016 Status: Laufend
Kurzbeschreibung ERDE ist ein Rücknahmesystem von Erntekunststoffen, das unter dem Dach der IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen gegründet wurde. In den letzten 3 Jahren wurden erfolgreich Sammelaktionen für gebrauchte Silo- und Stretchfolien durchgeführt. Die Sammelmenge stieg kontinuierlich (2014: 2200t; 2016: 5300t) und immer mehr Sammelstellen wurden eingerichtet und betrieben. Über 95% der zurückgenommenen Folien gingen in die stoffliche Verwertung. So ermöglichte ERDE eine Treibhausgas-Einsparung von 16.000 Tonnen CO2 in den letzten 3 Jahren, wie eine Studie von Fraunhofer UMSICHT ergibt. Ab dem Jahr 2017 wird ein neues Konzept eingeführt. Dabei wird das Rücknahmesystem noch planbarer und transparenter gestaltet. Mit Hilfe des neuen Konzeptes soll die Sammelmenge weiter gesteigert werden. Es ist geplant, weitere Folienarten (Gewächshausfolien, Tunnelfolien und Lochfolien) ab 2017 ins Portfolio aufzunehmen, um noch mehr Umweltbeitrag zu leisten. Ergebnisse Studie Fraunhofer UMSICHT ,,Berechnung der Treibhausgaseinsparung durch Nutzung des Rücknahmesystems für Agrarfolien" (2015), Ergbnisse siehe Website
Neue Kommunikationsmaterialien für nachhaltigen Konsum verfügbar Klimaschutz braucht gute Klimakommunikation. Mit neuen kostenlosen Informationsmaterialien möchte das Kompetenzzentrum Nachhaltiger Konsum (KNK) dazu beitragen, Menschen für nachhaltigen Konsum zu begeistern und zum Handeln zu motivieren. Die Plastikfolie um die Bio-Gurke, im Glas oder im Verbundkarton, Fairtrade, regional, saisonal: Wer umweltfreundlich konsumieren will, muss viele Entscheidungen treffen: Was ist wichtig? Wo soll ich anfangen? Und wo kann ich auch mal ein Auge zudrücken? Denn auch wenn jeder kleine Schritt zählt, sind es die großen Hebel, die den CO₂-Fußabdruck effektiv reduzieren. Diese großen Hebel werden Big Points genannt. Das Gute ist: Schon wenige Big Points reichen, damit eine Person in Deutschland mit durchschnittlichem Konsumverhalten ihren Fußabdruck um die Hälfte reduzieren kann. Big Points und Handabdruck Das Kompetenzzentrum Nachhaltiger Konsum möchte die Big Points für mehr Nachhaltigkeit im Alltag bekannter machen, denn sie haben einen besonders großen Einfluss auf den ökologischen Fußabdruck. Neben dem Fußabdruck sollte aber auch d er ökologische Handabdruck beim nachhaltigen Konsum mit einbezogen werden. Er inspiriert andere zum Mitmachen und zeigt die positive Wirkung, die auf gesamtgesellschaftlicher Ebene geschaffen wird. Neben drei neuen Infografiken hat das Kompetenzzentrum nun auch zwei kurze Erklärvideos im Portfolio. Hier werden die Fragen „ Was sind die Big Points des nachhaltigen Konsums? “ und „ Was ist der ökologische Handabdruck? “ beantwortet. Infografiken und Sharepics Alle Grafiken des KNK stehen als offene Dateien zur Verfügung, sodass sie an das eigene Corporate Design angepasst werden können und das Logo der jeweiligen Organisation eingefügt werden kann. Alle Dateien sind als Creative Commons (CC BY-SA 4.0) lizensiert und können verwendet und weiterverbreitet werden. Darüber hinaus wird ein Dokument mit Posting-Vorschlägen und Hintergrundinformationen bereitgestellt. Das Kompetenzzentrum Nachhaltiger Konsum Ob Ernährung, Mobilität oder Bekleidung: Konsum umfasst als Querschnittsthema alle Bereiche unseres Alltags. An der Förderung des nachhaltigen Konsums in Deutschland sind entsprechend viele Ministerien und Akteure beteiligt. Das Kompetenzzentrum Nachhaltiger Konsum wurde eingerichtet, um deren Zusammenarbeit, die Vernetzung von Aktivitäten sowie Austausch und Bereitstellung von Wissen zu unterstützen. Im Kompetenzzentrum arbeiten nachgeordnete Behörden mehrerer beteiligter Ministerien eng zusammen, die Geschäftsstelle ist beim Umweltbundesamt angesiedelt.
Die HÜHOCO GmbH beschichtet unterschiedliche Metallbänder in verschiedenen Abmessungen mit organischen Beschichtungsstoffen und Gummi. Diese Gummi beschichteten Bänder verfügen über dichtende, geräusch- sowie vibrationsdämpfende Eigenschaften und werden unter anderem in der Automobilindustrie als Motor-Getriebe- und anderen Nebendichtungen und Dämpfungsblechen eingesetzt. In einem Teilsegment der Produktion werden Metallbänder mit Hilfe des Walzenauftragsverfahren (Coil-Coating-Verfahren) mit einer Gummischicht versehen. Dazu wird die Gummimischung in geeigneten Lösemitteln gelöst und auf die kontinuierlich laufenden Metallbänder aufgebracht. Bei diesem Verfahren sind mehrere Beschichtungsdurchläufe und Trocknungsdurchgänge notwendig. Außerdem muss beim Aufwickeln des Bandes als Trennmittel eine Kunststofffolie eingesetzt werden. Ziel des Vorhabens ist es, erstmals vollständig auf Lösemittel zu verzichten. Die technische Innovation besteht darin, dass die Gummimischung direkt über einen Extruder in mehreren aufeinander angeordneten polierten Walzen auf die gewünschte Schichtdicke gebracht wird. Unmittelbar danach wird die Mischung auf die Oberfläche des Metallbandes aufgebracht, getrocknet und vulkanisiert. Mit dem innovativen Verfahren können Beschichtungen von 100 Mikrometern bis 2.000 Mikrometern hergestellt werden. Mit dem neuen Beschichtungsverfahren können im Vergleich zum Stand der Technik jährlich bis zu 98 Prozent an Lösemitteln und Folie eingespart werden. Außerdem verringern sich der Stromverbrauch um bis zu 67 Prozent und der Gasverbrauch um bis zu 85 Prozent. Daraus ergibt sich eine CO 2 -Minderung von bis zu 86 Prozent. Das innovative Verfahren ist auf die gesamte Beschichtungsindustrie übertragbar. Auch in den Bereichen Bergbau, Bedachung, Fördertechnik oder Befestigungselemente für Fassaden kann die Technik angewendet werden. Branche: Metallverarbeitung Umweltbereich: Klimaschutz Fördernehmer: HÜHOCO GmbH Bundesland: Nordrhein-Westfalen Laufzeit: 2017 - 2019 Status: Abgeschlossen
Die Holzgroßhandlung Karl Ahmerkamp Vechta GmbH & Co. KG wurde 1964 gegründet. An ihrem Stammsitz in Vechta betreibt das Unternehmen ein automatisches Lager zur Kommissionierung von Konstruktionsvollholz und Brettschichtholz. Im Holzgroßhandel wurden bisher zur Lagerhaltung von Konstruktionsvollholz und Brettschichtholz Hochregal- und Blocklager genutzt. Der innerbetriebliche Transport der Hölzer bei der Warenein- und Warenauslagerung erfolgte mit dieselbetriebenen Gabelstaplern. Die bisherige Art der Kommissionierung erforderte, dass zunächst der gesamte Inhalt eines Regalfaches des Hochregallagers zum vorgesehenen Kommissionierplatz zur Zwischenlagerung transportiert werden musste. Auf dem Kommissionierplatz wurde die benötigte Anzahl an Hölzern händisch aus dem soeben geholten Paket (Inhalt des Regalfaches) entnommen. Im Anschluss mussten die verbliebenen Reststücke wieder zurück ins ursprüngliche Fach des Hochregallagers gebracht werden. Zum Schutz der Ware wurden die Kommissionspakete im Anschluss händisch mit Plastikfolie umwickelt. Ziel des Vorhabens der Karl Ahmerkamp Vechta GmbH & Co. KG war die Automatisierung der Lagerhaltung und Kommissionierung von Konstruktionsvollholz und Brettschichtholz. Dadurch sollte die Effizienz der Lagerhaltung verbessert und der Energieverbrauch deutlich gesenkt werden. Realisiert wurde dieses Ziel durch die erstmalige großtechnische Umsetzung eines elektrisch betriebenen vollautomatischen Kran- und Saugsystems in Verbindung mit einem Flächenlager. Innovativ ist hierbei auch die softwareseitige Optimierung der Fahrwege und der Stapelbildung, so dass die Fahrwege insgesamt minimiert und Leerfahrten vermieden werden. Ab dem Wareneingang werden die Hölzer durch das automatische Transportsystem aufgenommen. Dieses besteht aus zwei Kransystemen, die wiederum jeweils zwei Saugsysteme zum Anheben der Hölzer besitzen. Bereits bei der Wareneinlagerung optimiert die Planungssoftware für den Wareneingang und -ausgang situationsabhängig mögliche Kombinationen von Ein- und Auslagervorgängen, um Fahrwege zu minimieren, Leerfahrten zu vermeiden und die Produktivität zu erhöhen. Die einzulagernden Hölzer werden entsprechend der Warenein- und -auslagerungssteuerung automatisch an einen geeigneten freien Lagerplatz gebracht. Die Reihenfolge und Anordnung der Hölzer am Warenausgang ist ebenfalls softwareoptimiert, sodass ein umlade-, transport- und verladesicherer Stapel erzeugt wird. Die fertigen Pakete werden durch eine automatische Wickelmaschine materialeffizient in Stretch-Folie verpackt. Durch die Nutzung von effizienten Motoren (mindestens IE3) und der Rückeinspeisung von Bremsenergie in das System konnten innerhalb des Vorhabens deutliche Energieeinsparungen erzielt werden. Im Rahmen des durchgeführten Messprogramms konnte eine Energieeinsparung in Höhe von 90 Prozent der ursprünglich benötigten Energie nachgewiesen werden. Das entspricht einer Einsparung von 186.642 Kilowattstunden elektrischer Energie pro Jahr. Umgerechnet in CO 2 Emissionen führt dies zu einer jährlichen Einsparung von 53.378 Kilogramm CO 2 , was eine Minderung um 87 Prozent, bedeutet. Durch die materialeffiziente automatische Wickelmaschine werden zusätzlich 1,9 Tonnen Plastikverpackungsmaterial eingespart. Das innovative Verfahren besitzt Modellcharakter und ist auf zahlreiche weitere Unternehmen des Holzhandels übertragbar. Branche: Holzverarbeitung Umweltbereich: Klimaschutz Fördernehmer: Karl Ahmerkamp Vechta GmbH & Co. KG Bundesland: Niedersachsen Laufzeit: 2015 - 2020 Status: Abgeschlossen
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Bund | 294 |
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Förderprogramm | 275 |
Text | 18 |
Umweltprüfung | 2 |
unbekannt | 6 |
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