Das Projekt "Nachweis von Kupferausscheidungen mittels mikromagnetischer Pruefverfahren" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fraunhofer-Institut für Zerstörungsfreie Prüfverfahren durchgeführt. Der kupferlegierte Stahl 15 NiCuMoNb 5 (WB 36, Werkstoffnummer 1.6368) wird in deutschen Kernkraftwerken in grossem Umfang als Rohrleitungswerkstoff bei Betriebstemperaturen bis knapp unter 300 Grad C verwendet. Als Behaelterwerkstoff ist er im Druckhalter einer deutschen Druckwasserreaktoranlage bei Betriebstemperaturen bis zu 340 Grad C eingesetzt. Bei Werkstoff WB 36 kann es zu einer betrieblichen Nachausscheidung von Kupfer kommen, die zu einer unerwuenschten Werkstoffveraenderung fuehrt. Allerdings sind diese Vorgaenge noch nicht ausreichend verstanden. Hier mehr Klarheit zu schaffen, ist im Hinblick auf moegliche Fragestellungen bezueglich des sicheren Einsatzes des WB 36 in der Kerntechnik dringend erforderlich. Im Rahmen des vorliegenden Projekts soll geprueft werden, ob mit mikromagnetischen Verfahren ein Nachweis betriebsbedingter Kupferausscheidungen fuer die Stahlguete WB 36 erbracht werden kann. Darueber hinaus soll festgestellt werden, inwieweit die durch die Kupferausscheidungen bedingten Veraenderungen des Mikroeigenspannungszustandes mit dem genannten Verfahren erfasst werden koennen. Dieses Projekt steht in unmittelbarem Zusammenhang mit dem MBA-Projekt, 'Betriebsbedingte Eigenschaftsaenderungen kupferhaltiger ferritischer Behaelter- und Rohrleitungsbaustaehle'. Durch die Zusammenarbeit mit der MPA Stuttgart werden die Kompetenzen zur mechanisch-technologischen und metallkundlichen Charakterisierung und zur zerstoerungsfreien Spannungsanalyse zusammengefuehrt.