Das Projekt LäGiV wird mit einer Absenkung des Rollgeräusches um 8 bis 12 dB(A) einen wesentlichen Beitrag zum Lärmschutz im Eisenbahngüterverkehr leisten und dabei die Anforderungen an einen wirtschaftlichen Betrieb (Standzeit von Bremsbelägen und Rädern) und geringe Umrüstkosten bei Bestandsfahrzeugen berücksichtigen. Das Ziel ist die Entwicklung technisch und wirtschaftlich optimierter Verbundstoff-Bremsklotzsohlen (V-BKS) für den Einsatz in Güterwagen zur Lärmreduzierung des Schienengüterverkehrs. Im Rahmen des Projektes LäGiV wird Honeywell Bremsklotzsohlen / -konfigurationen Bg-s, Bgu-s und Bgu-ss entsprechend den Anforderungen aus der international für Güterwagen gültigen Richtlinie UIC 541-4 entwickeln und fertigen. Technologisch wird der Antragsteller sowohl organische (LL-Sohle, K-Sohle) als auch gesinterte Verbundwerkstoffe einsetzen. Die Entwicklung von VBK-Sohlen ist ein iterativer Prozess. Dieser beginnt mit der Rezepturerstellung. Füllstoffe, Reibwertstützer, Schmierstoffe und Verstärkungskomponenten werden zusammen mit dem Bindemittelsystem verarbeitet. Die so erzeugten Mischungen werden in herstellerspezifischen Verfahren kalt- oder heiß- gepresst und anschließend gehärtet bzw. gesintert. Die anschließenden Prüfverfahren müssen wiederholt durchlaufen werden, bis der Bremsklotz allen Anforderungen entspricht.
Kurzbeschreibung: Eisenbahnlärm ist neben dem Straßenverkehrslärm die bedeutendste Lärmquelle. Die größte Lärmbelastung wird dabei durch Güterzüge verursacht, wobei ein bedeutender Anteil auf durchfahrende ausländische Wagen entfällt. Eine Technologie zum Bau von lärmarmen Eisenbahngüterwagen liegt mit der Komposit-Sohle (K-Sohlen) vor. Die Umrüstung der Wagen von konventionellen Grauguss-Bremsklötzen (GG-Sohlen) auf K-Sohlen erfordert jedoch bauliche Änderungen an den Güterwagen und ist damit mit erheblichen Kosten verbunden. Eine Alternative könnten LL-Sohlen mit niederem Reibungskoeffizienten bieten, die praktisch ohne Anpassung und somit kostenneutral in die bestehenden Güterwagen eingebaut werden können. LL-Sohlen sind zwar europaweit im Versuchsbetrieb erprobt, jedoch noch nicht zugelassen. Die Firma AAE ist bereit, LL-Sohlen zu erproben, um deren Zulassung zu beschleunigen und die bisher geringe Akzeptanz für die neue Technologie zu fördern. Projektziele: LL-Sohlen sollen während zwei Jahren mit Containertragwagen mit hoher Laufleistung erprobt werden, vorzugsweise im alpenquerenden Verkehr, damit für diesen Einsatzfall relevante Daten ermittelt werden können.