Die Blumberger Mühle (BBM) ist das größte Informationszentrum des NABU-Bundesverbandes und Hauptinformationszentrum des Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin. Es wurde 1997 eröffnet und liegt ca. 80 Kilometer nördlich von Berlin bei Angermünde (Landkreis Uckermark). Der Aufbau wurde maßgeblich mit Mitteln der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert. Jährlich kommen knapp 30.000 Besucher. Das Gelände umfasst ca. 12 Hektar gestaltete Naturerlebnislandschaft direkt am Zentrum und das angrenzende Naturschutzgebiet 'NSG Blumenberger Teiche' mit einer verpachteten Teichwirtschaft. Zu dieser gehören mehrere Gebäude, darunter ein denkmalgeschütztes Bruthaus und künstliche Hälterteiche.
In bis zu drei Teichen der Teichwirtschaft Blumberger Mühle (BBM) sollen über das Projekt zukünftige Elterntiere des Baltischen Störs bis zur Geschlechtsreife gehältert und Jungfische im Bruthaus des Betriebes aufgezogen werden. Das Bruthaus der BBM wurde entsprechend baulich saniert und eine Aufzuchtanlage in Form von sieben Langstrombecken installiert werden. Die Becken erhalten eine unabhängige Wasserzufuhr und Belüftung. Die Sicherung der Zukunftslaicher bedingte einen effektiven Schutz gegen möglichen Fischotterfraß. Ein integrierter Projektansatz verbindet regionale wirtschaftliche Strukturen mit Instrumenten des Naturschutzes. Das Projekt wird intensiv durch Informations- und Bildungsmaßnahmen begleitet.
Fazit
Die im Projekt vorgesehenen Aktivitäten und Maßnahmen konnten vollständig umgesetzt werden. In der Anfangsphase des Projektes musste der Finanzplan kostenneutral angepasst werden, da die baulichen Maßnahmen am Bruthaus BBM kostenintensiver waren als geplant. Dieses konnte durch eine Umwidmung innerhalb des Projektes aufgefangen werden. So wurde mit dem Elektrozaun als mobilen Fischotterschutz eine günstigere Lösung gefunden als die ursprünglich geplante feste Zauninstallation.
Die Aufzucht der Jungstöre war fachlich anspruchsvoll und arbeitsintensiv. Hier war die enge wissenschaftliche Anbindung an das IGB Berlin hilfreich und unverzichtbar. Es konnte eine steile Lernkurve bei der Aufzucht der Jungstöre beobachtet und die Mortalitätsrate kontinuierlich verringert werden. Das Projekt stößt auf eine große Resonanz und Akzeptanz in der Region, das mediale Interesse ist groß und die Zusammenarbeit der Projektpartner lief sehr gut. Der Projektverlauf erfüllte die entsprechende Zielstellung des Biosphärenreservats, eine nachhaltige Nutzung und eine naturschutzfachliche Weiterentwicklung der Teichwirtschaft gemeinsam voranzubringen. Um das Störprojekt Blumberger Mühle dauerhaft zu etablieren, möchte sich der NABU im Jahr 2016 an einem gemeinsamen EU-Life-Antrag mit der GRS, der Landesforschungsanstalt Mecklenburg-Vorpommern sowie Partnern aus Dänemark, Polen und dem Baltikum beteiligen. Eine Entscheidung dazu steht im Sommer 2016 an. Insbesondere die grenzübergreifende Naturschutzarbeit zwischen Polen und Deutschland soll kontinuierlich ausgebaut werde