<p>Blattläuse: Unbeliebte Gartenbesucher</p><p>So bekämpfen Sie Blattläuse ohne Chemie</p><p><ul><li>Gestalten Sie Ihren Garten naturnah, um Fressfeinde anzulocken.</li><li>Wählen Sie Pflanzensorten, die bei Blattläusen unbeliebt sind.</li><li>Kontrollieren Sie Ihre Pflanzen regelmäßig, damit sich Läuse nicht massenhaft vermehren.</li><li>Tolerieren Sie einen geringfügigen Befall.</li><li>Entfernen Sie Blattläuse notfalls per Wasserstrahl.</li></ul></p><p>Gewusst wie</p><p>Blattläuse (<em>Aphidina</em>) zählen zu den bekanntesten Schädlingen im Garten. Allein in Mitteleuropa sind rund 850 Blattlausarten bekannt. Sie stechen die Pflanzen an und saugen den zuckerhaltigen Pflanzensaft. Meist ist der Befall harmlos und kann toleriert werden. Insbesondere an Ziergehölzen sind Blattläuse nur ein optisches Problem. Wenn sie jedoch über einen längeren Zeitraum in großer Zahl an einer Pflanze saugen, schwächen sie diese. Die zuckerhaltigen Ausscheidungen der Blattläuse, der sogenannte Honigtau, sind außerdem ein idealer Nährboden für Rußtaupilze. Diese Pilze bilden einen schwarzen Belag, wodurch die Photosyntheseleistung der Pflanze sinkt. In einzelnen Fällen können Blattläuse auch Viruskrankheiten übertragen. Sie geben zum Beispiel Tabakmosaikviren an Tomaten, Gurken und Paprika sowie das Scharkavirus an Steinobst weiter. Gegen Viren gibt es keine <a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/p?tag=Pflanzenschutzmittel#alphabar">Pflanzenschutzmittel</a>.</p><p><strong>Blattläuse in der Nahrungskette:</strong> Viele Vogelarten, Spinnen und Insekten ernähren sich von Blattläusen und deren Ausscheidungen. Insbesondere der Marienkäfer ist ein fleißiger Blattlausräuber. Ein ausgewachsener Käfer vertilgt in seinem etwa einjährigen Leben bis zu 5.000 Blattläuse. Die Käfer werden durch bestimmte Düfte (Pheromone) angelockt, welche befallene Pflanzen abgeben. Die Weibchen legen ihre Eier in die Blattlauskolonie und nach wenigen Tagen schlüpfen die ersten Larven, welche umgehend mit der Vertilgung der Blattläuse beginnen. Damit Marienkäfer nach ihrer Winterruhe gute Startbedingungen haben, brauchen sie schnell Nahrung. Diese besteht im Frühjahr, neben Blattläusen, auch aus Pollen von Rosengewächsen. Deshalb sollten Sie insbesondere im Frühjahr auf Insektizide verzichten, wenn Ihre Rosen von Blattläusen befallen sind. Die Rosen überstehen den Befall und blühen trotzdem. Marienkäfer und Meisenbrut danken es Ihnen.</p><p><strong>Locken Sie Fressfeinde an:</strong> Gestalten Sie Ihren Garten abwechslungsreich und naturnah und errichten Sie Versteck- und Nistmöglichkeiten für Blattlaus-Räuber.</p><p><strong>Sortenwahl:</strong> Es gibt einige Pflanzensorten, die gegen den Befall von Blattläusen resistent bzw. weniger anfällig sind. Allerdings wurden in Versuchen regionale Unterschiede nachgewiesen. In einigen Regionen Deutschlands sind zudem in den letzten Jahren die Blattlausresistenzen zusammengebrochen. Die Sauger befallen nun also auch Sorten, die sie vorher verschmäht haben. Informieren Sie sich zu passenden Sorten in Fachmedien und lassen Sie sich im Fachhandel (z.B. Gärtnereien, Baumschulen) dazu beraten.</p><p><strong>Übrigens:</strong> Pflanzen mit einer intensiven grünen Farbe haben eine hohe Anziehungskraft auf Blattläuse. In einzelnen Kulturen kann es daher auch hilfreich sein, auf Sorten mit anderer Blattfarbe zurückzugreifen, z.B. rotblättriger Salat statt grünblättriger.</p><p><strong>Blattläuse im Gewächshaus:</strong> Im Gewächshaus ist es möglich, gezielt Nützlinge aus dem Fachhandel gegen Blattläuse auszubringen. Da die Tiere unter Umständen aus dem Gewächshaus entweichen können, sollten Sie nur einheimische Arten und Unterarten verwenden. Das ist sehr wichtig, damit natürlich vorkommende Arten nicht beeinträchtigt oder verdrängt werden. Kaufen Sie z.B. nur heimische Marienkäferarten wie den Zweipunkt (<em>Adalia bipunctata</em>) oder den Siebenpunkt (<em>Coccinella septempunctata</em>). Kaufen Sie keine Asiatischen Marienkäfer (<em>Harmonia axyridis</em>, auch Harlekin-Marienkäfer) und keine Australischen Marienkäfer (<em>Cryptolaemus montrouzieri</em>). Mehr dazu lesen Sie <a href="https://www.umweltbundesamt.de/umwelttipps-fuer-den-alltag/garten-freizeit/nuetzlinge-im-garten#kommerzieller-einsatz-von-nutzlingen-im-gewachshaus-und-garten">HIER</a>.</p><p><strong>Blattläuse meiden starke Pflanzen:</strong> Achten Sie schon beim Kauf eines Gewächses darauf, dass es zu den Standortverhältnissen in Ihrem Garten passt. Kümmernde Pflanzen sind ein gefundenes Fressen für Blattläuse. Dasselbe gilt für überdüngte Pflanzen, weil sie ein weiches Gewebe haben.</p><p><strong>Mit Handarbeit gegen Lausbefall:</strong></p><p><strong>Blattlausarten in Obstgehölzen, im Gemüsebau und an Zierpflanzen: </strong>Oft treten an einer Pflanze mehrere unterschiedliche Blattlausarten auf. Zur Orientierung erhalten Sie in der Bildergalerie einen Überblick über wichtige Blattlausarten sowie einige artspezifische Tipps. Für Hobbygärtner*innen ist es allerdings nicht zwingend notwendig, die einzelnen Arten unterscheiden zu können. Die vorbeugenden Maßnahmen und die allgemeinen Strategien zur Befallsminderung treffen weitgehend auf alle Arten gleichermaßen zu.</p><p>Die Grüne Pfirsichblattlaus ist im Frühjahr vorwiegend auf Pfirsichbäumen anzutreffen und wechselt im Sommer auf Gemüsepflanzen. Sie ist vor allem als Virusüberträger von Bedeutung.</p><p>Bei einem starken Befall mit der Schwarzen Mehligen Apfelblattlaus wachsen Triebe verkrümmt, Blätter fallen vorzeitig ab und befallene Früchte bleiben klein. Im Hobbygarten kann ein Befall meist toleriert werden.</p><p>Ein Befall mit Apfelfaltenläusen ist leicht zu erkennen: Die Ränder der Apfelblätter erscheinen faltenartig aufgeworfen und sind leuchtend rot gefärbt. Dem Baum schaden die meist blaugrau gefärbten Blattläuse aber in der Regel kaum, eine Bekämpfung ist daher nicht notwendig</p><p>Die Grüne Apfelblattlaus ist vorwiegend an jungen Bäumen anzutreffen, insbesondere, wenn sie zu viel gedüngt wurden. Eine Bekämpfung ist im Hobbygarten nicht notwendig. Befallene Blätter können abgepflückt, stark befallene Triebspitzen abgeschnitten und über den Kompost oder Biomüll entsorgt werden.</p><p>Die Apfelgraslaus ist vorwiegend an alten Bäumen anzutreffen, meist schon zu Saisonbeginn in größerer Zahl. Sie sollte geschont werden, da sie den Fressfeinden zahlreicher Blattlausarten als erste Nahrung dient und ihnen somit hilft, sich rasch zu vermehren.</p><p>Schwarze Kirschenblattläuse sitzen an den Blattunterseiten insbesondere der Triebspitzen und verursachen gekräuselte und eingerollte Blätter. Kontrollieren Sie die Gehölze im Frühjahr, noch ehe sich die Blütenknospen öffnen, regelmäßig auf einen Befall.</p><p>Die Große Rosenblattlaus muss in der Regel nicht bekämpft werden. Die etwa vier Millimeter großen grünen Blattläuse werden durch Nützlinge meist gut in Schach gehalten. Notfalls können Sie diese auch mit einem harten Wasserstrahl abspritzen oder mit den Fingern abstreifen.</p><p>Die Blutlaus verbirgt sich ähnlich wie die Wolllaus unter weißen Wachsfäden. Beim Zerdrücken tritt die namensgebende blutrote Flüssigkeit aus. In der Regel genügt es, Blutlauskolonien an der Rinde abzubürsten, den Rest erledigen Nützlinge wie die Blutlauszehrwespe (Aphelinus mali).</p><p>Bohnenkraut schreckt die Schwarze Bohnenblattlaus ab. Auch auf der Fensterbank oder im Gewächshaus vorgezogene Pflanzen werden seltener befallen. Eine gleichmäßige Wasserversorgung erhöht die Widerstandskraft der Pflanzen.</p><p>An Salat können verschiedene Blattlausarten auftreten, besonders häufig jedoch die Grüne Salatblattlaus. Bevorzugen Sie beim Salatanbau resistente Sorten.</p><p>Wenn Möhren kümmern und in den Möhrenreihen viele Ameisen vorkommen, dann sollten Sie probeweise den Wurzelhals einiger Pflanzen (der Bereich, in dem das Möhrengrün ansetzt) freilegen. Es kann ein Befall der Möhrenwurzellaus vorliegen. Regelmäßiges Gießen in Trockenperioden hilft vorbeugend.</p><p>Die Grüne Gurkenblattlaus ist die häufigste Blattlausart an Gurken und kann bei starkem Befall zu Wachstumsstockungen oder gar zum Absterben der Pflanze führen. Regelmäßige Kontrolle hilft, den Befall frühzeitig zu erkennen, bevor sich die Blattläuse massenhaft vermehren.</p><p>Trotz ihres Namens kann die Grüne Erbsenblattlaus auch rötlich gefärbt sein. Befallene Triebe und Erbsenschoten können verkrüppeln. Eine weite Fruchtfolge und ein nützlingsfreundlicher Garten sind die besten Gegenmaßnahmen.</p><p>Die Mehlige Kohlblattlaus kann Wachstumsstockungen verursachen. Bei Blumenkohl wird der essbare Blütenstand mitunter gar nicht erst gebildet oder durch Rußtaupilze verunreinigt. Da sich gerade zwischen den Blumenkohlblättern auch viele Nützlinge verbergen, sollten Sie auf Pflanzenschutzmittel verzichten.</p><p><strong><a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/p?tag=Pflanzenschutzmittel#alphabar">Pflanzenschutzmittel</a></strong><strong></strong><strong> nur im Notfall:</strong> Damit eine Bekämpfung von Blattläusen mit Pflanzenschutzmitteln erfolgreich ist, müssen die Spritzungen genau zum richtigen Zeitpunkt erfolgen. Häufig sind mehrere Spritzungen innerhalb weniger Wochen notwendig, bei denen sämtliche Pflanzenteile benetzt werden müssen. Trotzdem entwischen manche Läuse, die sich an den Triebspitzen, an Blattunterseiten und Wurzeln verstecken. Einige Pflanzenschutzmittel schaden auch Nützlingen. Wer sie trotzdem verwendet, gefährdet das Gleichgewicht zwischen Schädlingen und ihren natürlichen Feinden. Wer Blattläuse mit Pflanzenschutzmitteln bekämpfen will, muss sich deshalb vorher genau informieren.</p>
Head louse infestations continue to be a concern of public health in most countries, including the most developed ones. The present recommendations are intended to inform and stress the role and impact of the different authorities, institutions, industry, and the public in the control of head lice in order to reduce the prevalence of this parasite. We encourage health authorities to pursue more effective methods to correctly identify such infestations, and evaluate existing and new pediculicides, medical devices, louse repellents, and louse- and nit-removal remedies. Pediculicides and medical devices must have verifiable claims in the instructions for use and should be tested © Authors