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Digital Kreisläufe schließen am Beispiel des Recyclings von Sportbooten, Leichtflugzeugen sowie Bedarfsgegenständen aus Faserverbundwerkstoffen

Das Recycling von Faserverbundkunststoffen (FVK) ist technisch anspruchsvoll und bedingt die getrennte Erfassung sowie eine aufwendige Demontage. Es findet aktuell in Deutschland kaum statt. Hinzu kommt, dass die derzeitigen Abfallmengen an carbon- und glasfaserverstärkten Kunststoffabfällen (CFK und GFK-Abfälle) gering sind. Das Recycling der ressourceneffizienten Leichtbauwerkstoffe gilt als unwirtschaftlich. Die durchgeführte Marktstudie für Sportboote und Leichtflugzeuge sowie Bedarfsgegenständen aus CFK legt den Verbleib der entsprechenden Altprodukte dar und zeigt, dass die FVK-haltigen Abfälle dieser Produktgruppen sowie teilweise auch die vollständigen Produkte der hochwertigen Verwertung verloren gehen. Das ist von erheblichem ökologischem Nachteil. Eine Bündelung und ein gemeinsames Recycling dieser drei Produktgruppen mit anderen FVK haltigen Abfällen (z.B. Rotorblätter von Windenergieanlagen und bestimmte Bauprodukten) erscheint ökologisch sinnvoll und praktikabel im Sinne einer hochwertigen, schadlosen und wirtschaftlich zumutbaren Abfallverwertung. Vor diesem Hintergrund ist es Ziel dieses Vorhabens, ein Kreislaufkonzept für Sportboote und Leichtflugzeuge sowie Bedarfsgegenständen aus CFK zu entwickeln. Um ein hochwertiges Recycling zu ermöglichen, müssen Bauteile aus FVK separat erfasst werden. Hierzu wurden detaillierte Handlungsanweisungen für die Trockenlegung, Demontage und Zerkleinerung von Sportbooten und Leichtflugzeugen sowie Möglichkeiten zur Sammlung und Rücknahme von CFK-haltigen Bedarfsgegenständen erarbeitet. Das Konzept schließt die systematische Wiederverwendung und Vorbereitung zur Wiederverwendung ein. Aus Sicht des Umweltschutzes kritische Punkte der Abfallverwertung wurden erkannt, beschrieben und Vorschläge für den sicheren Umgang mit Abfällen erarbeitet. Diese umfassen neben grundlegend wichtigen Empfehlungen zur Verwertung und der Nutzung digitaler Konzepte auch die Berücksichtigung politischer und organisatorischer Instrumente. Die Instrumente umfassen die Einführung von technischen Standards basierend auf den im Rahmen der Studie entwickelten Handlungsanweisungen, die Fortentwicklung bestehender Recyclingverfahren, den digitalen Produktpasses für Sportboote und freiwillige Rücknahmesysteme für CFK-haltige Bedarfsgegenstände. Eine wichtige formale Voraussetzung für die spezialisierte Verwertung ist die Einführung entsprechender Abfallschlüssel, was eine Änderung des Europäischen Abfallverzeichnisses erfordert. Quelle: Forschungsbericht

BfS-Magazin: „Einblicke Nummer 14 | Informationen über ein Endlager“ (PDF, nicht barrierefrei)

Asse E i n blicke Nr. 14 August 2011 Informationen über ein endlager Vor Einlagerungskammer 7: Der Arbeitsbereich in 750 Metern Tiefe nimmt Gestalt an GASTBEITRAG Endlagerung auf Nummer sicher Der ehemalige Oberbürgermeister Stuttgarts bemerkte in der Stuttgarter Zeitung vom 8. Januar 2008: „Einige britische Philo­ sophen, vor allem John Locke, haben das langfristige Denken zu ­einer Frage der Moral erklärt, je langfristiger desto moralischer: Da ist etwas dran.“ Was heißt es, bei der Endlagerung radioaktiver Abfälle, ­moralisch zu handeln? Zuerst: Als Erfahrungswesen müssen wir lernen, nicht nur aus der Vergangenheit, sondern aus der wahrscheinlichen Zukunft heute unsere Schlüsse zu ziehen. Weil es mit der Lagerung radio­ aktiver Abfälle nur sehr begrenzte Erfahrungen gibt, stehen wir als Erfahrungswesen in der Tat vor einer neuen, kulturellen Ver­ antwortung, die Verantwortungsethik schwierig, aber nicht unmöglich macht, — näm­ lich uns mehr oder minder wahrscheinliche Zukünfte vorzustellen, hieraus ex ante ­unsere Schlüsse zu ziehen, also gewissermaßen prospektiv zu lernen und dann heute zu entscheiden, was jetzt wahrscheinlich eine sichere Endlagerung über viele Gene­ rationen im Kern ausmacht. Zweitens: Nicht das, was wir heute für die bestmögliche sichere Endlagerung halten, muss auch in der Zukunft so sein. Dies liegt — naturwissenschaftlich-technisch betrachtet — sowohl an der sehr begrenzten Prognostizierbarkeit der Stabilität der ver- schiedenen geologischen Wirtsformationen über Jahrtausende und der Wirkungen dort gelagerter, speziell hochradioaktiver, Abfälle über lange Zeiträume. Vor allen Dingen ist für solche Zeiträume kaum vorhersagbar, wie sich Gesellschaften mit ihren Ver­ haltensregeln und sonstigen Institutionen entwickeln werden. Robert Spaemann hat mit seiner Feststellung in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 6. Oktober 2008 recht: „Unsere wissenschaftlich-technische Zivilisation ist eine labile und gefährdete Ausnahmeerscheinung auf diesem Planeten. Es ist frivol, in sie für unsere Nachfahren Gefahrenquellen einzubauen.“ Aber was heißt das für die Endlagerung von Abfällen? Indem unser Gemeinwesen zukünftigen Generationen jene Entscheidungs- und Handlungsmöglichkeiten zugestehen will, über die wir heute verfügen, heißt dies ­ für die Gegenwart, möglichst finale, faktisch nicht korrigierbare Entscheidungen und Handlungen zu vermeiden. Im Sinne einer so verstandenen Verantwortungsethik belastet eine sogenannte nicht-rückholbare Endlagerung zukünftige Generationen mit den Risiken unserer heutigen Prognosen über die Stabilität der verschiedenen Endlagerungsoptionen über Jahrtausende. Unsere Erfahrung aus der Evolution lehrt uns Bescheidenheit hinsichtlich der ­Sicherheit unserer — auch wissenschaftlichen — Erkenntnis, wie es der „kritische Ratio­ nalismus“ eines Karl Popper lehrt. Was uns heute sicher erscheint — die nicht-rückhol­ bare Endlagerung — kann sich schon in unserer, unserer Kinder- oder Enkelkinder-Zeit als Irrtum entpuppen und die Risiken für Fehlprognosen wachsen mit der Zeit, für die man Voraussagen versucht. Sicherheit auf Dauer im Sinne einer schon heute zu tragenden Verantwortung für zukünftige Generationen heißt deshalb aus meiner Sicht: Die Endlagerung muss nach bestem heutigem Wissen für uns gegenwärtig Lebende so risikoarm wie möglich sein. Falls wir uns aber in unseren Erwartungen geirrt haben sollten und radioaktive Strahlung aus den Abfällen doch in die Biosphäre zu gelangen droht, muss die Revision der heutigen Entscheidung nicht nur prinzipiell, sondern auch praktisch möglich sein. Eine nicht — also weder grundsätzlich noch gar praktisch mögliche — rückholbare Endlagerung radioaktiver Abfälle wäre — angesichts unserer heutigen, sehr begrenzten Kenntnisse — langfristig risikoreich und mit der Verantwortung auch für folgende Generationen nicht zu vereinbaren. Denn auch diese sollten Entscheidungs- und Handlungsoptionen aus ihrer Sicht haben. Einen genera­ tionenübergreifenden Determinismus dürfen wir uns nicht anmaßen. Prof. Dr. Andreas Troge Präsident a. D. des Umweltbundesamtes Ein neuer Weg Um die Rückholung des radioaktiven Abfalls so sicher und schnell wie möglich durchführen zu können, ist ein neuer Schacht geplant. In 750 Metern Tiefe wird die erste Bohrung in eine Einlagerungs­ kammer vorbereitet A ußenstehenden erscheint es oft unvorstellbar, wie viele Menschen und welche Menge an Material über den Aufzug in Schacht 2 der Asse in die Tiefe ge­ bracht werden. Sämtliches Gerät, das im Bergwerk Verwendung findet, ist im eineinhalb mal zwei Meter großen und maximal sechs Meter hohen För­ derkorb transportiert worden. Die Au­ tos und Radlader, die unter Tage benö­ tigt werden, mussten zuvor demontiert bzw. mit dem Schneidbrenner zerlegt, hochkant transportiert und unten wie­ der zusammengebaut werden. Auch die rund 126.000 Behälter mit schwach- und mittelradioaktivem Abfall gelangten einst über Schacht 2 in die Tiefe. Im letzten Jahr der Einlagerung, 1978, waren das über 30.000 Fässer. Den Atommüll nun im Zuge der Rückholung über denselben Weg nach oben zu befördern, ist keine op­ timale Lösung. Die Förderanlage ist auf einen bergbaulichen Betrieb aus­ gerichtet und bietet für die Rückho­ lung nicht die Förderkapazität, die von Gutachtern für ein zügiges Vorge­ hen empfohlen wird. Auch aus Sicht des Strahlenschutzes wäre ein wei­ terer Schacht deutlich vorteilhafter. Damit die Rückholung schnellstmög­ lich umgesetzt werden kann, hat das BfS frühzeitig entschieden, sowohl die bestehende Schachtförderanlage zu modernisieren als auch den Bau eines neuen Schachts (Schacht 5) zu verfol­ gen. In den letzten Monaten wurde geprüft, wo dieser neue Schacht 5 ge­ baut werden könnte (siehe Infografik Seite 2 und 3). Unter Berücksichtigung der geolo­ gischen Gegebenheiten und der vor­ gesehenen Verbindung zu dem beste­ henden Grubengebäude hat das BfS nun einen Standort gefunden, an dem ein Schachtneubau möglich wäre. Die­ ser Standort liegt etwa 500 Meter öst­ lich vom bisherigen Hauptschacht 2, allerdings in einem Naturschutz­gebiet. Als Nächstes muss mit Erkundungs­ bohrungen untersucht werden, ob der Standort geeignet ist. Dafür benötigt das BfS eine Genehmigung des Nieder­ sächsischen Landesamts für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG). Auch die Belange des Naturschutzes müssen be­ rücksichtigt werden. Um Genehmigungen geht es auch beim Anbohren der Einlagerungskam­ mern 7 und 12 im Rahmen der Probe­ phase (Faktenerhebung). Das Nieder­ sächsische Umweltministerium (NMU) hatte die Genehmigung für das Anboh­ ren der beiden Kammern am 21. April an insgesamt 32 Auflagen gebunden, die es nun zu erfüllen gilt. Die Boh­ rungen sind der erste Schritt im Rah­ men der dreistufigen Probephase. Mit den Ergebnissen der Probephase sol­ len bestehende Unsicherheiten und Wissenslücken über den Zustand der Einlagerungskammern und der Abfall­ behälter beseitigt werden. Ziel ist es, die Randbedingungen der Rückho­ lung zu klären, um die Sicherheit der Bevölkerung und der Beschäftigten ge­ währleisten zu können. Derzeit wird der erste Bohrstandort, der Bereich vor der Einlagerungskam­ mer 7, eingerichtet. In 750 Metern Tiefe wurde zunächst ein Betonfundament gegossen und auf den Beton ein dekon­ taminierbarer Bodenbelag ausgelegt. Auf den Bodenbelag wurden zwei Mess- container aufgebaut und der gesamte Arbeitsbereich mit einer Leichtbau­ wand (Einhausung) vom bestehenden Grubenbereich abgetrennt. Für den unwahrscheinlichen Fall, ­dass trotz al­ ler Sicherheitsvorkehrungen radioaktiv belastete Gase oder Stäube aus der Bohranlage austreten sollten, wird die Luft im Arbeits­bereich ständig abge­ saugt und gefiltert. Vor der ersten Boh­ rung müssen alle Anlagen und Geräte gemäß den Genehmigungsauflagen durch Gutachter und Aufsichtsbehör­ den aufwendig geprüft und abgenom­ men werden. Bei optimalem Verlauf könnte noch in diesem Jahr mit der Probe­bohrung begonnen werden. Die erste Bohrung soll klären, ob hinter dem Verschluss der Einlage­ rungskammer 7 ein Hohlraum anzu­ treffen ist. Sollte dem so sein, wird durch das Bohrloch eine Kamera- sonde eingeführt und Proben der Luft genommen. Aus Bildern und Kammerluft sollen sich erste Erkennt­ nisse ergeben. Allen Beteiligten ist klar, dass die Abfälle nach ihrer Rückholung sicher aufbewahrt werden müssen. Dafür muss ein Zwischenlager errichtet wer­ den. Eine standortunabhängige Kon­ zeptstudie hat sich bereits mit der Frage der Verpackung der geborgenen radio­a ktiven Materialien befasst. Bevor eine endgültige Entscheidung über den Standort des Zwischenlagers erfolgen kann, müssen alle Informa­ tionen für eine Abwägung der Vor- und Nachteile von unterschiedlichen Konzepten ­vorliegen. Hierzu hat das BfS bereits 2010 eine Konzept- und Ge­ nehmigungsplanung europaweit aus­ geschrieben. Die Auftragsvergabe steht kurz bevor. asse einblicke nr. 14 August 2011 14. Wo ein neuer Schacht entstehen könnte Bei der Rückholung des radioaktiven Mülls aus der Schachtanlage Asse II müssen die Abfälle unter Tage geborgen, verpackt und anschließend nach über Tage transportiert werden. Derzeit hat das Bergwerk nur ei­ nen einzigen vollwertigen Schacht, den Schacht 2. Bei der Rückholung müssten so­ wohl der Abfall als auch das Personal und alle Materialien und Maschinen über die­ sen einen Schacht transportiert werden. Der vorhandene schmale Notschacht 4 ist für das Rückholen der Abfälle nicht ge­ eignet. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) prüft deshalb, ob es eine Möglichkeit für den Bau eines neuen Schachts (Schacht 5) gibt. Die Rückholung des radioaktiven Abfalls über den bestehenden Schacht 2 wäre zwar nach der geplanten Moderni­ sierung prinzipiell technisch möglich, hät­ te aber vor allem aus Sicht des Strahlen­ schutzes Nachteile. Außerdem würde die begrenzte Kapazität eines einzigen voll­ wertigen Schachts die Rückholung der Abfälle und den Betrieb stark behindern. Bei einem neuen Schacht könnte zudem die Belüftung der Grube umgestellt werden. Die frische einziehende Luft könnte dann über den bestehenden Schacht 2 geleitet werden, über den auch das Personal einfährt. Die Abfälle würden über den neuen Schacht ab­ transportiert – ebenso die verbrauchte Luft. Diese Infografik zeigt, welche geologischen und bergbaulichen Randbedingungen bei der Planung eines neuen Schachtes be- rücksichtigt werden müssen und wo ein geeigneter Standort liegen könnte. Über Tage Standort B ASSE II Hauptschacht 2 Notschacht 4 Standort A Unter Tage Das Ergebnis Standort B Notschacht 4 Hauptschacht 2 Legt man alle Bereiche übereinander, in denen aus Sicherheitsgründen nicht ge­ bohrt werden kann, erkennt man im unteren Bild, dass es nur zwei kleine Bereiche (A und B) gibt, in denen theoretisch ein neuer Schacht gebaut werden könnte. Die beiden Stellen liegen östlich bzw. westlich vom bisherigen Hauptschacht 2 (Bild oben). Im direkten Vergleich scheidet der Standort A aber praktisch aus, denn der neue Schacht würde hier sehr dicht an die stark durch­ bauten Grubenbereiche grenzen und auch die Kalisalze antreffen. Am Standort B ist der Untergrund voraussichtlich wesentlich stabiler. Der neue Schacht könnte an dieser Stelle fast ausschließlich im festen Steinsalz gebaut werden. Auch würde der neue Schacht weit weg von den bestehenden Ab- baukammern und Gängen liegen. Über Tage gäbe es außerdem genügend Platz für die Förderanlage und die Schachthalle. Standort A Sicherheitsrelevante Bereiche im Bergwerk ASSE I ASSE II Standort A Sicherheitsabstand zum Schacht Asse I ASSE II Nicht geeignet ist der Bereich, der sich zur abgesoffenen Schachtanlage Asse I hin er- streckt. Der bergrechtlich vorgeschriebene Sicherheitsabstand muss gewahrt werden. Standort B 3 2 1 Hauptschacht 2 ProbeBohrungEN Um zu überprüfen, ob ein Standort tatsäch­ lich für den neuen Schacht geeignet ist, wird dieser Bereich zunächst mit drei Bohrungen erkundet. Eine Erkundungsbohrung wird senk­ recht von über Tage erstellt. Zwei weitere erfolgen unter Tage in einer Tiefe von etwa 575 Metern leicht schräg nach unten in Rich­ tung des geplanten Schachtes sowie waage­ recht in etwa 700 Metern Tiefe. Die unter­ tägigen Erkundungsbohrungen werden aus dem bestehenden Grubengebäude gebohrt. Erst nach Auswertung der Ergebnisse ist eine Entscheidung für den Bau eines neuen Schachtes möglich. Notschacht 4 Zwei Schächte sind auf der Asse noch in Betrieb: der Hauptschacht 2 und der Notschacht 4 7 4 anhydrit und Nebengebirge Zu bestimmten Gesteinsschichten müssen beim Bau des neuen Schachts Sicherheits- abstände eingehalten werden. Das betrifft insbesondere den Rötanhydrit an der Süd­ flanke (1) und den Anhydrit an der Nord­ flanke (2), in denen Wasser vermutet wird. So wird verhindert, dass weiteres Wasser in das Grubengebäude fließt. Daher kann auch nicht rechts und links neben dem Salzsattel einfach durch das Nebengebirge (3) bzw. in die Flanken gebohrt werden. Dieser Bereich ist zudem durch die Form des ­Salzsattels und das Fehlen eines schützenden Hutge­ steins für Bohrungen ungeeignet. KaliSALZ Der neue Schacht kann genauso wenig im leicht löslichen und weniger standfesten Kalisalz (4) gebaut werden. 5 6 575 m 5 Geologisch unsichere Bereiche und Sicherheitsabstände Zu weiteren unsicheren Bereichen gehören u. a. die stark verformten bzw. beanspruch­ ten Bereiche im Salzstock und im Nebenge­ birge. Denn die Stabilität des Nebengebirges ist hier bereits beeinträchtigt. Zu den Salz­ abbaukammern muss ein Sicherheitsab­ stand von 50 bis 75 Metern eingehalten wer­ den (5). Zu den Gängen im Grubengebäude werden mindestens 25 Meter empfohlen (6). Auch die Bereiche um den Hauptschacht 2 und den Notschacht 4 (7) dürfen aus Sicher­ heitsgründen nicht angebohrt werden. Hier müssen ebenso bergrechtlich festgelegte Sicherheitsabstände eingehalten werden.

Wiederverwertung von Carbonfasern aus CFK‘s

Aufgrund der steigenden Anzahl an Anwendungen von carbonfaserverstärkten Kunstoffen (CFK) im Leichtbau steigt auch der CFK-haltige Abfall an. Da die CFK-Herstellung sehr energieintensiv ist, empfiehlt es sich, die CFK-Materialien nach Beendigung der Nutzungsphase zu recyceln, damit der positive Effekt (Energieeinsparung durch Gewichtsreduzierung) der CFK’s erhalten bleibt. Beim CFK-Recyclingverfahren werden die Carbonfasern wiedergewonnen und weiterverarbeitet. Das Sächsische Textilforschungsinstitut e.V. beschäftigt sich mit der Wiederverwertung von Carbonfasern in Vliesgeweben. Untersuchungen zeigten, dass eine Vliesbildung mit 30 und 100 mm langen Rezyklatfasern durch mechanisches Kardieren möglich ist. Die Rezyklatfasern wurden durch Pyrolyse aus CFK-Abfällen gewonnen. Die Eigenschaften dieser Vliesstoffe entsprechen mittleren Festigkeitsanforderungen. Daraus ergeben sich mögliche Anwendungen wie beispielsweise im funktionsintegrierten Leichtbau, in der Sport- und Rehabilitationstechnik, im Freizeitbereich, im Bauwesen und in der Architektur.

Errichtung einer Lagerhalle in Leichtbauweise

Die Sonac Mering GmbH, Lechfeldstr. 2, 86415 Mering beantragt die baurechtliche Genehmigung zur zeitlich befristeten (2 Jahre) Errichtung einer Lagerhalle in Leichtbauweise zwischen bereits bestehenden Betriebsgebäuden auf dem Grundstück mit der Flur-Nr. 3242 der Gemarkung Mering

Origami

Die alte japanische Falttechnik Origami wird vermehrt für industrielle Anwendungen adaptiert und teilweise bereits eingesetzt. Mit einem 1:1-Modell wollte beispielsweise der Autobauer Lexus zeigen, dass ein Leichtbau Auto aus gefalteter Pappe herstellbar und fahrfähig ist. Auch die Foldcore GmbH konnte beispielsweise zeigen, dass es möglich ist, Papier so zu falten, dass bei 10 g Papiermasse eine Last von 10 t getragen werden kann. Allerdings gibt es auch industrielle Anwendungen in Schiffbau und Luftfahrt, mit denen Leichtbauwerkstoffe aus Metall, Kunststoffen oder Papiere und Pappen in Form von Faltkernen durch isometrische Faltungen hergestellt werden können. Diese Faltkerne zeichnen sich dadurch aus, dass variable Formen erzeugt werden können, die der Zielform entsprechen und in einem kontinuierlichen Verfahren hergestellt werden können. Für Airbus wurde beispielsweise ein Prototyp für einen Flugzeugrumpf mit dem Ziel, 40 % der Kosten und 30 % der Masse einzusparen, entwickelt. Die so entstandene Sandwichbauweise verfügt über einen leichten Kern aus Faltwaben und ist multifunktional sowie drainagefähig.

Kurzanalyse Nr. 17: Ressourceneffizienz im Leichtbau

Der Leichtbau ist ein Musterbeispiel, um Potenziale der Ressourceneffizienz aufzuzeigen. Die Ressourceneffizienzpotenziale in der Nutzungsphase mobiler Produkte sind bereits häufig untersucht worden und weitestgehend bekannt. Darüber hinaus bieten die unterschiedlichen Leichtbaustrategien und -werkstoffe auch in der Herstellungsphase sowie in der Verwertung und Beseitigung Möglichkeiten zur Steigerung der Ressourceneffizienz.

Steuerbarer Wärmeaustauscher

Während sich die geringe Dichte und die sehr guten Recyclingeigenschaften von Aluminium positiv auf die Gesamtbilanz auch im Vergleich zu anderen Leichtbauwerkstoffen auswirken, schlägt der hohe Energieaufwand zur Herstellung von Primäraluminium in der Ökobilanz negativ zu Buche. Daher ist ein zentraler Ansatzpunkt zur Steigerung der Ressourceneffizienz im Aluminiumleichtbau in der Reduktion des Einsatzes von Primäraluminium durch vermehrte Nutzung von Sekundäraluminium zu sehen. Bei einer Erhöhung des Gesamtbedarfs an Aluminium ist zu bedenken, dass das Angebot an Sekundäraluminium die Nachfrage u. U. nicht decken und somit die Nachfrage nach Primäraluminium trotz einer hohen Recyclingquote steigen kann. Das Standardverfahren zur Herstellung von Primäraluminium durch Schmelzflusselektrolyse erfordert eine konstante Zufuhr großer Mengen elektrischer Energie. Zwar kann der Energiebedarf für diesen Prozess physikalisch-chemisch nicht verringert werden, jedoch ist es der Firma TRIMET in Kooperation mit Wissenschaftler*innen der Bergischen Universität Wuppertal gelungen, diesen Prozess auch unter flexibler Energiezufuhr aufrechtzuerhalten. Dazu wurde ein steuerbarer Wärmetauscher entwickelt, der eine flexible Ofensteuerung ermöglicht. Mit diesem System wird die Energiebilanz im Ofen auch bei fluktuierender Stromzufuhr konstant gehalten. Ein in der Zelle integrierter Aluminiumsee mit zehn Tonnen flüssigem Aluminium dient als Puffer, so dass der anschließende Gießereiprozess nicht gestört wird. Als zusätzlicher Nutzen können derartig ausgerüstete Elektrolyseöfen als „virtuelle Batterie“ und damit als Energiespeicher zum Ausgleich von Fluktuationen im Stromnetz dienen. Damit trägt diese Technik auch zur Integration volatiler erneuerbarer Energiequellen und zur Versorgungssicherheit im Rahmen der Energiewende bei.

Verfahren zur Kaltumformung von hochfestem Stahl und Aluminium für den Leichtbau ‚Variotempo‘

Die Allgaier-Group ist ein 1906 gegründetes Unternehmen, das sich heute in zwei Geschäftsbereiche, Automotive und Process Technology, teilt. Die Allgaier Sachsen GmbH ist ein neu gegründetes Unternehmen, das in den Bereich Automotive fällt und schwerpunktmäßig Pressteile sowie einbaufertige Karosseriekomponenten produzie- ren wird. Nach dem derzeitigen Stand der Technik werden Bauteile aus hochfesten Stählen vorwiegend mittels Warmumformung hergestellt. Hierfür ist ein hoher Energie- und Ressourceneinsatz notwendig. Das Unternehmen führt das sogenannte „Variotempo“-Verfahren ein, um künftig die Herstellung vieler dieser Bauteile durch Kaltumformung zu ermöglichen. Hierzu soll am Standort in Oelsnitz/Vogtland eine neuartige Transferpresse für die Großserienproduktion errichtet werden. Zusätzlich soll eine bestehende Presse umgebaut werden, um bei Bedarf auch größere bzw. komplexere Bauteile in einem koppelbaren Prozess produzieren zu können. Mit dem neuen Verfahren können Gewichtseinsparungen von bis zu 60 Prozent pro Bauteil erreicht werden. Die tatsächliche Umweltentlastung ist abhängig von den künftig zu produzierenden Bauteilen. Eine Beispielrechnung unter Zugrundelegung einer Produktion von 100.000 Pkw-Radhäusern ergibt eine Einsparung von ca. 92 Megawattstunden bzw. 34 Tonnen CO 2 pro Jahr. Gleichzeitig wird mit dem neuen Verfahren auch die Fertigung von komplexen, bisher mehrteiligen als nunmehr eintei- liges Bauteil möglich, wodurch aufwendige Fügeprozesse in Form von Schweißen oder Kleben künftig reduziert werden oder sogar komplett entfallen können. Aufgrund der verringerten Anzahl an Fertigungsschritten kommt es zu weniger Material- einsatz, einer Verminderung der Ausschussquote und somit zu Materialeinsparungen. Bei dem von Allgaier entwickelten „Variotempo“-Verfahren handelt es sich um ein grundlegend neues Umformverfahren für hochfesten Stahl und Aluminium, mit dem Umformgrade erreicht werden können, die im Kaltumformungsprozess bisher nicht realisierbar waren. Das neue Verfahren besitzt einen hohen Modellcharakter, da es nicht nur im Automotivbereich eingesetzt werden kann, sondern auch im Gehäuse- und Behälterbau, im Maschinen- und Anlagenbau sowie in der Haushaltsgeräte- industrie. Branche: Metallverarbeitung Umweltbereich: Ressourcen Fördernehmer: Allgaier Sachsen GmbH Bundesland: Sachsen Laufzeit: 2015 - 2018 Status: Abgeschlossen

Newsletter Zero Waste 10

Am 1. Dezember 2021 tritt die Neufassung der Verwaltungsvorschrift Beschaffung und Umwelt – VwVBU in Kraft. Sie wird auch zu einem Umbau im Bausektors beitragen, denn sie schreibt die Wiederverwendung und das Recycling von Baustoffen beim Rückbau öffentlicher Gebäude verbindlich vor. Bei öffentlichen Hochbauvorhaben müssen außerdem künftig ausschließlich nachwachsende Baustoffe und gütegesicherte Recyclingbaustoffe eingesetzt werden. Der Referent für umweltverträgliche Beschaffung in der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz Thomas Schwilling erklärt im Interview mit dem Onlinemagazin „recyclingnews“ die wichtigsten Neuerungen. Zum Interview Eine Studie des Wuppertal Instituts im Auftrag der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz und eBay-Kleinanzeigen zeigt Einstellungen und Gewohnheiten im Umgang mit Gebrauchtem. Demnach ist der Kauf und Verkauf von Gebrauchtwaren selbstverständlicher Teil des Alltags in deutschen Haushalten. Secondhand habe ein hohes Entwicklungspotenzial, gerade auch in Berlin. Mehr als ein Drittel der Bundesbürger*innen kauft mindestens zwei Mal pro Jahr Gebrauchtes – in Berlin sind es sogar 43 Prozent. Knapp die Hälfte (47 Prozent) der bundesweit Befragten können sich vorstellen, künftig noch mehr auf den Kauf von Gebrauchtwaren zu setzen. Mehr Informationen Gut erhaltene Gebrauchtwaren kann man weiterhin im Re-Use Superstore Im Karstadt am Hermannplatz (jetzt Galeria) erwerben. Die festen und teilweise auch wechselnden Aussteller*innen geben gebrauchten Dingen ein zweites Leben zu den Aussteller*innen gehören: BRAL (IT und Elektrogeräte), Zweimalschön (Vintage-Kleidung), UpCycle Berlin (Möbel), Interseroh (Refurbish von IT), WOLLEN MÖBEL KAUFEN?! (Vintage Möbel). Dienstags und freitags bietet Herr Batman sein Repair Café und Freitag führen die Umweltpeers Neukölln durch den Re-Use Superstore mit den Umweltpeers Neukölln. Daneben gibt es aktuelle Aktionen wie Adventskranzbasteln und Fachworkshops. Das ganze Programm Auf der Berliner Fashion Week im September startete die neue digitale Plattform A–GAIN GUIDE. Eine digitale Karte zeigt die kreativsten und effizientesten Wege zur Reparatur, Wiederverwendung sowie zum Up- und Recycling von gebrauchten Kleidungsstücken in Berlin. Über die Filterfunktion wird angezeigt, welche Änderungsschneidereien, Second Hand Shops, Designer*innen, Sammelstellen, Schustereien und welche weiteren Initiativen als Anlaufstellen im direkten Umfeld zu finden sind. Dadurch erhalten Verbraucher*innen ein umfassendes Angebot zu Re-Use und Recycling von Textilien in Berlin – der A–GAIN GUIDE ist dafür der persönliche Wegweiser. Mehr Informationen Der diesjährige Ideenwettbewerb drehte sich um die besten Tipps zur Lebensmittelrettung. Der erste Preis ging an Ingrid Wolf für ihre Idee “Essbar” – Das Foodsharing Café. Den 2. Platz teilten sich Lisa Shoemaker für ihre Idee, Resteverwertungs-Workshops für Kochlehrer*innen anzubieten, und Simon Herdegen, der durch bedruckte Mehrwegtragetaschen für die Idee sensibilisieren will. Der 3. Preis ging an Canan Kinali für die Idee einer Patchwork-Bakery. Mehr Informationen Am 6. Oktober 2021 haben die Senatsverwaltung für Umwelt, Klimaschutz und Verkehr, der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel sowie der Gesamtverband Deutscher Holzhandel einen digitalen Fachdialog über Re-Use- und Recyclingmöglichkeiten von Dämmstoffen durchgeführt. Dabei wurden erste Erfahrungen zum zirkulären Bauen für Dämmstoffe vorgestellt und ausgetauscht. Das Land Berlin plant, zukünftig nur noch wiederverwendbare und recycelbare Dämmstoffe bei öffentlichen Bauvorhaben einzusetzen. Für die Ressourcenwende in dem Bausektor kommt diesem Projekt eine wichtige Rolle zu. Bericht und Präsentationen Zum Thema Circular Economy erarbeitet DIN zusammen mit Fachleuten und Partnern eine Normungsroadmap. Zunächst soll ein Überblick über den aktuellen Stand und zukünftige Bedarfe im Bereich Normen und Standards zur Kreislaufwirtschaft erstellt werden. Mehr Informationen Die Dialogplattform Recyclingrohstoffe der Deutschen Rohstoffagentur (DERA) hat vor Kurzem ihre Arbeit aufgenommen. Sie entwickelt Handlungsoptionen, um die Versorgung der deutschen Industrie mit Metallen und Industriemineralen aus sekundären Rohstoffquellen zu verbessern. Zur Website der Dialogplattform In einem Positionspapier fordert das Umweltbundesamt (UBA), ambitionierte Zwischenziele auf dem Weg zur Klimaneutralität. Die Kreislaufwirtschaft habe dabei einen wichtigen Stellenwert: Mit der Nutzung von Recyclingbaustoffen, verbesserten Rezyklaten, Leichtbauweisen im Verkehr, der Umstellung auf langlebigere Produkte u.v.m. ließe sich der Primärrohstoffeinsatzes bis 2050 um insgesamt bis zu 70 % im Vergleich zu 2010 reduzieren, so das UBA. Mehr Informationen Das Neue Europäischen Bauhauses (NEB) ist ein ökologisches, wirtschaftliches und kulturelles Projekt mit Blick auf die Verwirklichung des europäischen „Green Deals“. Dabei sollen die Aspekte Design, Nachhaltigkeit, Barrierefreiheit, Erschwinglichkeit und Investitionen miteinander kombiniert werden, damit Europa bis zum Jahr 2050 klimaneutral wird. Bis zum 25. Januar 22 können Leuchtturmprojekte eingereicht werden, die zur Durchführungsphase des NEB beitragen. Für die Finanzierung des Neuen Europäischen Bauhauses werden im Zeitraum 2021-2022 rund 85 Millionen Euro aus verschiedenen EU-Programmen bereitgestellt. Mehr Informationen Bei ihrer 5. Jahrestagung im Oktober formulierte die re!source Stiftung Erwartungen an die neue Bundesregierung, die Ressourcen- und Klimapolitik auf eine echte zirkuläre Transformation der Bau- und Immobilienwirtschaft auszurichten. Berichte und Interviews Der neue Leitfaden des UBA zeigt, wie die urbane Ressourceninanspruchnahme durch Stadtplanung und -entwicklung reduziert werden kann. Diese Broschüre richtet sich an die kommunale Verwaltungspraxis. Mehr Informationen und Download der Broschüre Die Kampagne „Einmal ohne, bitte” hat sich zum Ziel gesetzt, Verpackungsmüll bei Einkauf und Take-Away konsequent zu vermeiden. Geschäfte und Lokale, die mitmachen, sind an dem Sticker zu erkennen. Mehr zur Kampagne Kunst-Stoffe e.V. wurde für sein Projekt „Zentrum für klimaschonende Ressourcennutzung“ im Haus der Materialisierung mit dem Großen Preis des Umweltfestival 2021 gewürdigt. Weiter-, Wieder- und Geteilt-Nutzung werden hier in einem Verbund mit verschiedenen Partnern qualitativ und quantitativ neu gedacht und in die Breite der Gesellschaft getragen. Kunst-Stoffe e.V. Fachdialog: Re-Use von Textilien – Auf dem Weg in eine zirkuläre Textilwirtschaft in Berlin 01. Dezember 2022, Berlin (online) Der Fachdialog dreht sich um Potentiale, Elemente und Visionen für eine zirkuläre urbane Textilwirtschaft in Berlin. Außerdem werden Beispiele aus der Praxis sowie erste Ideen und Planungen für ein Pop-Up-Lab vorgestellt. Mehr Informationen und Programm Batmans Reparaturcafé Dienstags und freitags, Re-Use Superstore, Karstadt/Galeria am Hermannplatz mehr Infotour durch den Re-Use Superstore mit den Umweltpeers Neukölln Freitags, Re-Use Superstore, Karstadt/Galeria am Hermannplatz mehr Nachhaltigkeitssymposium der Bauwirtschaft 10.-11. Februar 2022, Essen mehr

Ressourceneinsparung durch Errichtung einer Produktionslinie PL2 als Ersatz von zwei Einzelanlagen

Die Georg Fischer Automobilguss GmbH produziert als 100-prozentige Tochter der Georg Fischer B.V. & Co. KG und somit der Georg Fischer AG Gussteile für hoch beanspruchbare Fahrzeugbauteile. In den letzten Jahren haben sich die Anforderungen der Automobilhersteller an die Produkte und ihre Qualität verändert. So steigt die Nachfrage nach Leichtbaugussteilen sowie fast einbaufertigen Teilen. Die zunehmende Typenvielfalt der Automobile erfordert zudem ein größeres Angebot an unterschiedlichen Gussteilen. Eine ressourcenschonende Produktion von derart variantenreichen leichten Gussteilen in flexiblen Stückzahlen kann mit bisherigen auf dem Markt verfügbaren Anlagen nicht realisiert werden. Ziel des Projektes ist es daher, eine innovative Anlage zur ressourcenschonenden Produktion von Gussteilen in Mittel- bis Kleinserien für die Fahrzeugindustrie zu errichten. Die Anlage besteht aus mehreren Einzelanlagen, die erstmalig miteinander kombiniert werden sowie einem übergeordneten IT-basierten und lernfähigen Dokumentations- und Steuerungssystem. Wesentliche Komponenten der Anlage sind eine Sandaufbereitungsanlage, eine Formanlage mit neuartiger 3D-Oberlauffräse, eine Vergießeinrichtung mit Druckgießofen, ein Kühlbahnhof für die Gussteilkühlung sowie Anlagen für die Rohgussbehandlung und das oberflächenschonende Gussteil-Handling. Zusätzlich ist ein energieeffizientes Abgaserfassungs- und reinigungssystem für die hohen Volumenströme an sehr feuchten Abgasen geplant. Mit der Ausrichtung der Investition auf Flexibilität, Prozesssicherheit und Ausschuss- und Verbrauchsreduktion wird ein wesentlicher Beitrag zur Umsetzung einer ressourcenschonenden Gussfertigung geleistet. Gemeinsam mit den Entwicklungsabteilungen der Fahrzeughersteller können so in Zukunft verstärkt Leichtbaupotenziale erschlossen und somit jährlich über 11.000 Tonnen CO 2 -Emissionen vermieden werden. Branche: Sonstiges verarbeitendes Gewerbe/Herstellung von Waren Umweltbereich: Ressourcen Fördernehmer: Georg Fischer B.V. & Co. KG Bundesland: Baden-Württemberg Laufzeit: 2014 - 2016 Status: Abgeschlossen

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