Das Projekt "Veraendertes Lernverhalten bei Ratten nach praenataler Exposition mit Schwermetallverbindungen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Gesellschaft für Strahlen- und Umweltforschung, Institut für Toxikologie und Biochemie, Abteilung für Toxikologie durchgeführt. Traechtige Wistar-Ratten wurden per Schlundsonde bzw. im Trinkwasser mit Methylquecksilberchlorid (Hg) (0.005, 0.01, 0.05 mg/kg, 6. - 9. Tag p.c.), Bleiacetat (Pb) (109, 382, 1090 ppm, 1. Tag p.c. - 21. Tag p.n.), Thalliumsulfat (Tl) (0.01., 0.5, 2.0 mg/kg, 6. - 9. Tag p.c.) oder Cadmiumchlorid (Cd) (10, 30, 90 ppm, 1. - 21. Tag p.c.) belastet. Ihre Nachkommen wurden im Alter von 4 Monaten in Skinner'schen Versuchskaefigen mit dem Verhaltenstestprogramm 'Differential Reinforcement of High Rate' (DRH) auf Lernleistungsdefizite untersucht. Den hungrigen Ratten wurde hierbei nur dann eine Futterbelohnung gegeben, wenn ihre Verhaltensreaktionen (Hebeldruecken) in drei aufeinanderfolgenden Versuchssitzungen ansteigenden Lernanforderungen folgten. Die Lernprogramme und die Datenregistrierung aus 10 Testkaefigen wurden durch Anpassung eines Microcomputers standardisiert. Die durchschnittliche Verhaltensleistung der praenatal belasteten Tiere (n= 10) wurde mit derjenigen von gleichzeitig getesteten Kontrollen bzw. von postnatal behandelten Gruppen verglichen. Dosisabhaengige Lerndefizite wurden in folgenden praenatal belasteten Gruppen gefunden: Hg (0.01, 0.05 mg/kg), Pb (109, 382 ppm), Tl (0.01, 0.05, 2.0 mg/kg). Aehnliche DRH-Leistungsabfaelle wurden darueber hinaus auch in den folgenden postnatal belasteten Gruppen beobachtet: Tl (0.1 mg/kg), Cd (10, 30 ppm).
Das Projekt "Verhaltensaenderungen und Teratogenitaet bei aquatischen Organismen und Saeugetieren" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von GSF - Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit GmbH, Institut für Toxikologie durchgeführt. Verhaltensaenderungen und vorgeburtliche Schaeden beeintraechtigen die Arterhaltung und koennen bereits durch niedrige Expositionen gegenueber chemischen und physikalischen Noxen ausgeloest werden. Fuer den aquatischen Bereich werden diese Wirkungen anhand von Aenderungen des Verhaltens bestimmt, bei Saeugetieren durch Untersuchung der Lernleistung und teratogener Wirkungen, sowie durch biochemische und molekularbiologische Untersuchungen.