Das Projekt "Nachhaltige Produktion von Levulinsäure aus Zuckerrohrbagasse" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Hamburg-Harburg, Institut für Thermische Verfahrenstechnik V-8 durchgeführt. Ziel ist die Entwicklung eines Verfahrens zur nachhaltigen Gewinnung von Levulinsäure (LA) aus Bagasse. LA (ein 'Top Value Added Chemical..' (NREL, 2013)), wird u.a. als antibakterieller Stabilisator in der Dermatologie verwendet. Die Herstellung der LA erfordert bisher den Einsatz umweltproblematischer Säuren. Das Vorhaben leistet einen Beitrag 1) zur nachhaltigen Biomasseverwertung, 2) zum in der europäischen Pharmaindustrie bestehenden Interesse an einer 'sanften' Produktion der LA, 3) zum in Südafrika bestehenden Bedarf an einer Bagassewertschöpfung, welche über die im schwachrentable Ethanolgewinnung hinausgeht. 4) zum Aufbau und zur Pflege eines Netzwerks von Nachwuchswissenschaftlern mit Ziel eines langfristigen wissenschaftlich/persönlichen Austauschs zwischen den südafrikanischen Partnern und TUHH. In verfahrenstechnischer Hinsicht werden zwei Hauptprozesse verknüpft: 1) Ein nachhaltiges Hydrolyseverfahren für Agrarabfälle bei Beschränkung auf erhitztes Wasser unter Hochdruck sowie die Verwendung von Biokatalysatoren. 2) Die Zuckerfragmente aus (1) sind zu LA zu konvertieren, es wird eine nachhaltige Alternative zur Verwendung mineralischer Säuren gesucht. Die Ergebnisse aus diesem Projekt sollen in einen Horizon 2020-Antrag (Waste) einfließen, mit einer Erweiterung der Aufgabenstellung auf weitere Bioabfälle. Die Aufgabenverteilung erlaubt einen optimierten Einsatz der an TUHH, DUT und SMRI vorhandenen Expertisen. WP1, federf. SMRI, umfasst die Vorbehandlung der Biomasse. WP2 die Hydrolyse der Bagasse zu den Bestandteilen der Lignocellulose, hierbei zum einen via Hochdrucktechnologie (TUHH), zum anderen mit organischen Lösemitteln, saurem Aufschluss oder Ionischen Flüssigkeiten (DUT). Ziel WP 3 ist die nachhaltige Konversion zu Levulinsäure. Referenzmethoden (DUT) werden mit Hochdruck- Alternativen (TUHH-TVT) verglichen. Es folgen Modellierungen für industrielle Anwendungen (WP4) und Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen (TUHH-IUE, Dr. Straetm.)
Das Projekt "Entwicklung eines integrierten katalytischen Prozesses zur Erzeugung von biobasierten Kraftstoffkomponenten aus cellulosehaltiger Biomasse" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forschungsinstitut Bioaktive Polymersysteme biopos e.V. Forschungsstandort Teltow-Seehof durchgeführt. Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung eines integrierten katalytischen Verfahrens zur Synthese von aliphatischen Estern für den Einsatz als Benzin- bzw. als Diesel-Kraftstoff-Komponenten , wobei die niedermolekularen Ester für den Einsatz in Benzin und die höhermolekularen Ester für Diesel-Kraftstoff focussiert werden sollen. Die Plattformchemikalie Lävulinsäure soll aus Lignocellulose-Fraktionierungsprozessen bereitgestellt werden. Eine neue effiziente Konversion zur Herstellung von Valeriansäure mittels bifunktioneller Hydrierkatalysatoren sowie eine anschließende effiziente Veresterung mittels neuartiger fester Alumosilikate ist zu entwickeln. Dabei sollen Ethanol und Butanol als biobasierte Alkohole, möglichst ebenso aus Lignocellulose-Rohstoffen hergestellt, für die Veresterung eingesetzt werden. Zunächst wird die Hydrierung von Lävulinsäure zu Gamma-Valerolacton untersucht. Im Anschluss wird die säurekatalysierte Ringöffnung und Hydrierung von Gamma-Valerolacton zu Valeriansäure durchgeführt. Anschließend wird die Valeriansäure erst mit Ethanol und dann Butanol verestert. Der direkten Konversion von Lävulinsäure zu Valeriansäure folgen die Ermittlung von Blendanalysen, Blendrate und Eckdaten für die technologische Umsetzung.
Das Projekt "Innovative Energy Research N-INNER EPFB" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von RWTH Aachen University, Institut für Technische und Makromolekulare Chemie, Lehrstuhl für Technische Chemie und Petrolchemie durchgeführt. 1. Ziel dieses Teilvorhabens ist die Etablierung eines Reaktionsnetzwerkes, das über möglichst einfache, gut steuer- und kombinierbare katalytische Prozesse den Zugang zu einer breiten Palette von kraftstofftauglichen Molekülen aus Lignocellulose ermöglicht. Die synthetische Aufgabenstellung beinhaltet die gezielte Entfernung von Sauerstoff aus den eingesetzten Biomasse-basierten Plattformchemikalien durch katalytische Hydrierungs-, Dehydratisierungs-, Decarboxylierungs- und Decarbonylierungsreaktionen. Die Selektivität der Umwandlungen soll durch die methodische Kombination mit Additiven und die systematische Optimierung der Reaktionsbedingungen gesteuert werden. 2. Arbeitsplanung Für die angestrebte Umsetzung von Plattformchemikalien und Zuckerderivaten werden zunächst homogene Katalysatoren entwickelt, die in Wasser und Ionischen Flüssigkeiten löslich und aktiv sind. Die für die Reaktion benötigten maßgeschneiderten Ionischen Flüssigkeiten werden entsprechend den Anforderungen synthetisiert und optimiert. Nach der Charakterisierung der Katalysatoren erfolgt die Testung in vornehmlich homogen katalysierten Flüssigphasen-Prozessen. Als Ausgangsstoffe für die primären Untersuchungen sollen 5-(Hydroxymethyl)furfural sowie dessen Folgeprodukt Lävulinsäure dienen. Beide Verbindungen zählen zu einer Palette von Chemikalien, die bereits heute in industriellem Maßstab aus Biomasse zugänglich. Auf Grundlage der Ergebnisse erfolgen die Optimierung der Katalysatoren und die methodische Kombination mit aciden Additiven. Anschließend erfolgt die Ausweitung der Untersuchungen auf komplexere Biomasse-Derivate und Vorarbeiten zur Entwicklung eines kontinuierlichen Verfahrens.
Das Projekt "Wertschöpfung für lignocellulosehaltige Abfallstoffe - Anwendung in Lacken, Klebstoffen und Kunststoffen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fraunhofer-Institut für Holzforschung - Wilhelm-Klauditz-Institut durchgeführt. Um petrochemische Rohstoffe langfristig durch biobasierte zu ersetzen, können nicht ausschließlich landwirtschaftliche Erzeugnisse, deren Flächennutzung indirekt in Konkurrenz zu Lebensmitteln stehen, verwendet werden. Dieses Projekt nutzt daher als Rohstoffquelle Holzabfallstoffe, die durch Bioraffinerieprozesse aufgeschlossen werden und somit als Monomere für Polymere der chemischen Industrie zur Verfügung stehen. Anvisierte Endanwendungen sind Lacke, Klebstoffe und Biokunststoffe. Ein zentrales Ziel des Vorhabens ist es, Sägeabfälle und Restholz zu den Monomeren Lävulinsäuren, Xylit und Milchsäure aufzuschließen. Dies erfolgt mit der Expertise der argentinischen Forschungseinrichtung. Darauf aufbauend sollen Polymere aus diesen Basischemikalien synthetisiert werden. Die Erfahrung der beteiligten deutschen Forschungseinrichtung ermöglicht es, diese Polymere in Anwendungen wie Lacken, Klebstoffen und Biokunststoffen einzusetzen.