API src

Found 7 results.

USA genehmigt erste Tiefseebohrung nach Ölkatastrophe im Golf von Mexiko

Die US-Behörden haben nach der Explosion der BP-Ölplattform Deepwater Horizon im April 2010 erstmals wieder eine Tiefseebohrung im Golf von Mexiko genehmigt. Am 28. Februar 2011 erteilte die für Tiefseebohrungen zuständigen Aufsichtsbehörde (BOEMRE) dem Konzern Noble Energy die Erlaubnis für die Fortsetzung von Ölbohrungen rund 110 Kilometer südlich der Küste des Bundesstaats Louisiana.

Krabbenfang im Golf von Mexiko wieder freigegeben

Die US-Wetter- und Ozeaniegraphiebehörde (NOAA) der Vereinigten Staaten von Amerika hat am 2. Februar 2011 rund 11 000 Quadratkilometer Gewässer vor den Küsten der US-Staaten Louisiana, Mississippi und Alabama nach der Ölpest im Golf wieder für den Krabbenfang freigegeben.Nach Aussage der Behörden haben Tests ergeben, dass das Areal keinerlei Ölspuren oder andere Verschmutzungen aufweist. Nach der Explosion der Ölbohrplattform Deepwater Horizon war das Fischfanggebiet zunächst gesperrt, jedoch später wieder zugänglich gemacht worden. Nachdem ein Krabbenfischer Teerklumpen in seinem Netz entdeckte, hatten die Behörden am 24. November 2010 ein neuerliches Fangverbot verhängt.

Neues Ölleck im Golf von Mexiko

Ein Lastschiff rammte am 27. Juli 2010 vor der Küste des US-Bundesstaats Louisiana eine 2008 stillgelegte Öl-Plattform. Eine Fontäne aus Öl und Gas schoss aus dem Leck ewa 30 Meter in die Höhe. Das Leck befindet sich in der Barataria-Bucht rund 100 Kilometer südlich von New Orleans. Barataria Bay ist ein ökologisch besonders empfindliches Gebiet, das bereits durch das Öl aus dem Leck der explodierten BP-Plattform Deepwater Horizon verschmutzt wurde.

Reparieren, recyceln, Ressourcen schonen

Alte Smartphones sind wahre Rohstoffspeicher Quelle: Maksym Yemelyanov / Fotolia.com Darrow, Louisiana, USA: Bauxit-Abfall aus der Aluminium-Produktion Quelle: J Henry Fair Texas City, Texas, USA: Petrolkoks ist ein festes Material mit hohem Karbonanteil Quelle: J Henry Fair New Mexico, USA: Kupfertagebau - zu sehen sind die Zufahrtsstraße, Sickergruben und der Abtrag Quelle: J Henry Fair Golf von Mexico 2010: Bei der Explosion der Bohrinsel "Deepwater Horizon" strömte Erdöl ins Meer Quelle: J Henry Fair Dokumente des Raubbaus an der Natur: Wo andere wegsehen, schaut J Henry Fair genauer hin Quelle: J Henry Fair Aus New York nach Dessau: 30 großformatige Fotografien zeigt Fair im Umweltbundesamt Quelle: J Henry Fair Infotafeln erläutern Art und Auswirkung der dargestellten Umweltschäden Quelle: J Henry Fair Handy und Co. stecken voller wertvoller Rohstoffe – längere Nutzung, Reparieren statt Ersetzen und anspruchsvolles Recycling helfen, Ressourcen und Umwelt zu schonen Viele unserer elektronischen Alltagsbegleiter – von Handy über Laptop bis hin zur Waschmaschine –stecken voller wertvoller Rohstoffe, deren Abbau mit teils hohen Umweltschäden verbunden ist. Längere Nutzung, Reparieren statt Ersetzen und anspruchsvolles Recycling helfen, Ressourcen und Umwelt zu schonen. Häufig tauschen wir unsere Produkte schon nach kurzer Zeit aus – und ein neues Gerät benötigt frische Ressourcen. Das betrifft insbesondere Produkte der Unterhaltungselektronik. So werden Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen, Geschirrspüler oder Kühlschränke durchschnittlich 13 Jahre lang genutzt. Laptops oder derzeit auch Flachbildschirme werden nach nur fünf bis sechs Jahren neu gekauft, Smartphones gar bereits nach 2,5 Jahren ausgetauscht. Dabei werden gerade für diese Produkte besonders seltene und wertvolle Rohstoffe verarbeitet. So stecken beispielsweise in Handys neben den verbreiteten Metallen wie Eisen, Kupfer, Aluminium, Nickel und Zink auch viele seltene Stoffe wie Indium, Tantal und Gold. Deutschland ist bei Metallen und ihren Erzen nahezu vollständig von Importen abhängig, um seine rohstoffintensive exportorientierte Industrie mit Rohstoffen zu versorgen. Die Gewinnung und Veredelung dieser Metalle hat häufig außerordentlich hohe Umweltauswirkungen. So verursacht beispielsweise ein Kilo Gold 17,9 t ⁠ CO2 ⁠-Äquivalente, ein Kilo Stahl dagegen nur 1,6 kg. Noch drastischer ist es mit Blick auf die vor Ort auftretenden Emissionen: Umweltschädliche Gewässerbelastungen sind bei Gold um das rund 60.000fache höher als bei Stahl. Studien belegen: in der großen Mehrzahl der Fälle ist das langlebige Produkt das umweltfreundlichere Produkt. Beispiel Laptops: Zwischen 2004 und 2012 blieb die Nutzungsdauer nahezu gleich und liegt im Durchschnitt bei fünf bis sechs Jahren. Allerdings haben sich die Gründe für einen Austausch verändert. So waren 2012 in 25 Prozent der Fälle technische Defekte entscheidend für den Neukauf, 2004 waren dies nur etwa sieben Prozent. Geräte sollten so konstruiert sein, dass sie lange halten oder zumindest einfach zu reparieren sind. Das kann die EU über die Ökodesign-Richtlinie vorschreiben. Das schützt Ressourcen – und den Verbraucher. Auch sollte die Konstruktion ein hochwertiges Recycling ermöglichen. Eine aktuelle Studie zur Ökodesign-Verordnung für Geschirrspüler zeigt das Potenzial: Werden wertstoffhaltige Komponenten durch entsprechendes Design leichter entnehmbar, könnte sich die jährliche europaweite Recyclingmenge für Kupfer um 1.031 Tonnen, für Silber um 247 kg, für Gold um 50 kg und für Palladium um 27 kg erhöhen, verbunden mit einem wirtschaftlichen Gewinn von 6,3 bis 6,6 Millionen Euro. Eine lange Lebensdauer schützt außerdem das ⁠ Klima ⁠: Bei einer fünfjährigen Nutzungsdauer fallen je Laptop rund 380 kg CO2 an – davon entfallen 55 Prozent auf die Herstellung und 36 Prozent auf die Nutzung. Den Rest machen Vertrieb und Entsorgung aus. Zurück zum Smartphone: Viele der hier eingesetzten Edel- und Sondermetalle gelten als so genannte kritische Rohstoffe. Nicht etwa weil diese zwangsläufig selten in der Erdkruste vorkommen, sondern weil ihre Verfügbarkeit durch technologische, wirtschaftliche oder geopolitische Rahmenbedingungen begrenzt wird und mit der teils rasant wachsenden Nachfrage nicht Schritt halten kann. Unter den kritischen Rohstoffen finden sich auch so genannte Konfliktrohstoffe wie Tantal, Gold, Zinn und Wolfram. Deren Minen in Zentralafrika werden teilweise von militanten Rebellengruppen kontrolliert, die für schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen verantwortlich sind. Sie nutzen die Erlöse aus der Rohstoffgewinnung zur Finanzierung kriegerischer Auseinandersetzungen. Was können Sie als Verbraucherin und Verbraucher tun? Achten Sie beim Kauf neuer Produkte auf Umweltsiegel wie den Blauen Engel oder das Europäische Umweltzeichen. Langlebigkeit, Reparierbarkeit und Recyclingfreundlichkeit sind wichtige Kriterien dieser Siegel. Erkundigen Sie sich bei Händlern und Herstellern nach den Produktionsbedingungen. So können Sie vermeiden, dass Sie mit dem Kauf indirekt bewaffnete Konflikte unterstützen und antreiben. Initiativen wie Fairphone oder NagerIT bieten in dieser Hinsicht nach derzeitigen Möglichkeiten eine maximal mögliche Transparenz. Nutzen Sie Geräte möglichst lange. Es gibt nur wenige Produktgruppen, wo sich ein Austausch noch funktionsfähiger Produkte aus Umweltsicht lohnt. Empfehlungen, wie zum Beispiel bei Kühl- und Gefriergeräten, lassen sich leider immer nur im konkreten Fall geben, da es vor allem auf den Unterschied in der Energieeffizienz zwischen Altgerät und Neugerät ankommt. Entsorgen Sie Altgeräte sachgerecht. Vor allem kleinere Geräte wie Handys landen meist zunächst in der Schublade. Wichtig ist, dass diese Geräte in die richtigen Wege gelangen, nur dann können durch Recycling wichtige Rohstoffe gerettet werden. Mit dem neuen Elektro- und Elektronikgerätegesetzes (ElektroG) wird die umweltgerechte Entsorgung einfacher für die Verbraucherinnen und Verbraucher: Ab Herbst 2015 können kleine Elektroaltgeräte auch bei den größeren Elektrogerätehändlern, z.B. Elektro- oder Baumärkten, kostenlos abgegeben werden ( mehr Infos ). Die aktuelle UBA-Ausstellung „The Hidden Costs“ des Fotografen J. Henry Fair zeigt in bestechend schönen Bildern die ökologischen Folgen eines weltweit zunehmenden Ressourcenverbrauchs. Das Umweltbundesamt zeigt am Standort Dessau-Rosslau noch bis zum 30. August eine Auswahl von 30 Fotografien, ergänzt durch Dokumentationstafeln. Das UBA geht derzeit in drei laufenden Forschungsvorhaben verschiedenen Umweltfragen der Rohstoffpolitik nach. Die Vorhaben zielen darauf ab,  die „ökologische Rohstoffverfügbarkeit“ messbar zu machen, Maßnahmen zur globalen Verbreitung und Einhaltung von Sozial- und Umweltstandards im Bergbau zu entwickeln, und Vorschläge zur Weiterentwicklung der bestehenden deutschen Rohstoff- und Ressourcenpolitiken in Bezug auf soziale und ökologische Aspekte des Bergbaus erarbeiten.

Massives Fischsterben in Louisiana

Am 14. September 2010 veröffentlichte die Wasserpolizei des Landkreises Plaquemines im Bundesstaat Louisiana (USA)Fotos, auf denen ein Teppich lebloser Fische, Krebse, Krabben, Stachelrochen und Aale zu sehen war. Millionen Meerestiere sind im alten Flussarm Chaland nahe dem Mississippi-Delta tot aufgefunden worden. Die Ursache ddien berees von US-Meits als "Extreme Fish Kill" bezeichneten Phänomens ist bislang unbekannt.

Geologie/Wasserstoff: Untergrundspeicherung

Erneuerbare Energiequellen sind eine Alternative zu fossilen Brennstoffen und die damit einhergehenden anthropogenen Treibhausgasemissionen. Erneuerbare Energiequellen wie Sonne und Wind unterliegen saisonalen Schwankungen und variieren je nach Wetterbedingungen. In Verbindung mit der schwankenden Energienachfrage, ergeben sich damit wiederkehrend Energieüberschüsse und -defizite. Um die Überschüsse bzw. Defizite zu puffern, bedarf es einem Speichermedium, in dem Energie aus erneuerbaren Energiequellen gespeichert bzw. abgerufen werden kann. Wasserstoff (H 2 ) bietet sich als Energieträger für umweltfreundliche erneuerbare Energiequellen an, insbesondere als saisonaler und großvolumiger Energiespeicher. Allerdings erfordert die erfolgreiche Umsetzung einer auf Wasserstoff basierenden Wirtschaft ausreichende Kapazitäten zur Speicherung. In diesem Zusammenhang gelten künstliche Untergrundspeicher (Kavernen) und natürliche Untergrundspeicher (Porenspeicher) als vielversprechende Optionen, um größere Mengen Wasserstoff in unterirdischen geologischen Formationen zu speichern und so Angebots- bzw. Nachfragespitzen zu puffern. Die Untergrundspeicherung von Wasserstoff wird als Schlüssel zur Verwirklichung der ambitionierten Ziele der EU und Deutschland für die umfassende Nutzung von sauberem Wasserstoff in verschiedenen Wirtschaftssektoren sowie zur Realisierung einer grundlegenden Dekarbonisierung des Stromsektors bezeichnet. Angesichts des wachsenden Drucks, den Klimawandel einzudämmen und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern, gewinnt die effiziente Speicherung von Wasserstoff in unterirdischen Formationen zunehmend an Bedeutung. Diese Entwicklung verspricht nicht nur eine zuverlässige Versorgung mit grüner Energie, sondern auch einen wichtigen Schritt hin zu einer nachhaltigeren Energiezukunft für Europa und darüber hinaus. Das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) spielt in diesem Projekt eine zentrale Rolle bei der Datenerhebung und -aufbereitung zur Wasserstoffspeicherung in Hessen. In mehreren Arbeitspaketen (AP) werden wissenschaftliche Erkenntnisse auf nationaler und internationaler Ebene (AP 1) zusammengetragen, bekannte und potenzielle Speichergebiete identifiziert (AP 2), die vorhandene Informations- und Datenlage im HLNUG analysiert (AP 3) sowie externe Informationen und Daten eingeholt (AP 4). Zusätzlich erfolgt eine Sichtung und der Abgleich externer Daten (AP 5) sowie die Kommunikation der Ergebnisse an relevante Akteure und die Öffentlichkeit (AP 6). Der Begriff "Untergrundspeicher" wird in Deutschland im Bundesberggesetz (BbergG) definiert. Gemäß § 4 Absatz 9 bezeichnet der Begriff "Untergrundspeicher" eine Anlage zur unterirdischen behälterlosen Speicherung von Gasen, Flüssigkeiten und festen Stoffen mit Ausnahme von Wasser unter der Erdoberfläche. Dies kann beispielsweise durch Einspritzen in freie Porenräume der Gesteinsschichten, in dafür geschaffene Kavernen oder aber durch das Einbringen in Bergwerke erfolgen. Ein Untergrundspeicher hat somit die Aufgabe, flüssige oder gasförmige Energieträger wie z.B. Wasserstoff, Druckluft u.a., oder aber Rohstoffe wie Erdgas, Flüssiggas und Erdöl in natürlichen oder künstlich geschaffenen Hohlräumen in tiefliegenden geologischen Schichten oder Grundwasserleitern (Aquiferen) zu lagern. In Deutschland werden meistens Erdgas und Erdöl unter der Erde gespeichert. Die Speicherung von Wasserstoff (H 2 ) gewinnt jedoch zunehmend an Bedeutung und auch die Versenkung von Kohlendioxid (CO 2 ) ist wieder im Gespräch. Es ist wichtig zu wissen, dass mit dem Begriff „Speicherung“ normalerweise die Absicht verbunden ist, die gelagerten Stoffe wieder an die Erdoberfläche zurückzuholen. Gelegentlich wird die langfristige unterirdische Deponierung von Kohlendioxid als CO 2 -Speicherung (engl. carbon capture and storage, CCS) bezeichnet. [1] , [2] Es gibt vier bekannte Beispiele für die unterirdische Speicherung von reinem Wasserstoff, die häufig in der wissenschaftlichen Literatur erwähnt werden:  Teesside in Yorkshire (UK), Clemens (USA), Moss Bluff (USA) und Spindletop (USA). Das gemeinsame Merkmal aller vier Standorte ist, dass die Speicher in Salzstrukturen ausgebildet sind. Teesside in Yorkshire (UK), wird seit 1972 von Sabic Petroleum betrieben und speichert reinen Wasserstoff (95% H 2 und 3-4% CO 2 ) in drei Salzkavernen, die von nahe gelegenen Industrieanlagen bei der Herstellung von Ammoniak und Methanol genutzt werden. Die Salzkavernen befinden sich in oberpermischen Salzablagerungen und sind ellipsoidisch geformt. Im Vergleich zu dem Standort im Vereinigten Königreich sind die anderen drei Salzstrukturen in Texas (USA) relativ tief gelegen. Der Clemens-Salzstock wird seit 1983 von ConocoPhilips betrieben. Der Clemens-Salzstock besteht aus drei Salzkavernen, die 95 % Wasserstoff speichern, und ist mit der Old Ocean Raffinerie verbunden. Er hat eine zylindrische Form, die 300 m hoch ist und einen Durchmesser von 49 m aufweist. Praxair betreibt die Moss Bluff-Salzkaverne seit 2007. Sie ist angebunden an das Praxair Golfküsten-Wasserstoff-Pipelinenetz für den petrochemischen Bedarf von Texas und Louisiana. Die Salzkaverne ist 580 m hoch und hat einen Durchmesser von etwa 60 m. Die neueste Spindletop-Kaverne (seit etwa 2017 von Air Liquide betrieben) ist derzeit der größte Wasserstoffspeicher der Welt. [3] Teesside (UK) Clemens (USA) Moss Bluff (USA) Spindletop (USA) Salzformation Schichtensalz Salzstock Salzstock Salzstock Betreiber Sabic Petroleum ConocoPhilips Praxair Air Liquide Inbetriebnahme (Jahr) 1972 1983 2007 2017 Volumen (m³) 210.000 (3 x 70.000) 580.000 566.000 906.000 Durchschnittliche Tiefe (m) 365 1.000 1.200 1.340 Druckbereich (bar) 45 70-137 55-152 68-202 Netto gespeicherte Energie (GWh) Anzahl der 3 und mehr Personenhaushalte, die damit versorgt werden können [4] Netto gespeicherte Energie (GWh) Anzahl der 3 und mehr Personenhaushalte, die damit versorgt werden können [4] 27 Ca. 5.000 27 Ca. 5.000 81 ca. 15.000 81 ca. 15.000 123 Ca. 22.780 123 Ca. 22.780 274 Ca. 50.740 274 Ca. 50.740 Mögliche Arbeitsgaskapazität (1000 t) 0,83 2,56 3,72 Keine Informationen verfügbar Die Untergrundspeicherung stellt im Vergleich zu oberirdischen Speicherlösungen eine kosteneffiziente Option dar. Laut einer Analyse des Energie-Wirtschaft-Instituts (EWI) liegen die Speicherkosten in Salzkavernen zwischen 0,66 und 1,75 Euro pro Kilogramm Wasserstoff. Eine zuverlässige Energieversorgung erfordert großvolumige Speicherlösungen. Doch derzeit gibt es weltweit nur wenige Pilotprojekte, die die Anwendbarkeit von Wasserstoffspeichern validieren. Zu diesen Beispielen zählen das Pilotprojekt der RAG Austria in Österreich und das Hychico-Projekt in Argentinien. Fortlaufende Feld- und Laboruntersuchungen sind erforderlich, um großvolumige Speicherlösungen zu etablieren. Die Untergrundspeicherung von Wasserstoff zielt darauf ab, bestehende Schwankungen im Energieangebot beim Import und Verbrauch von Energie auszugleichen und Spitzenlasten zu decken. Darüber hinaus ist es wichtig, eine strategische Energiereserve zu gewährleisten. Die unterirdische Speicherung von Wasserstoff bietet vielfältige Vorteile und hat das Potenzial, eine Schlüsselkomponente eines nachhaltigen Energiesystems für Deutschland und Europa zu sein. [3], [5], [6], [11] Damit Gase oder Flüssigkeiten im Untergrund gespeichert werden können, bedarf es allgemein einem Speichergestein, das in geeigneter Tiefe ein ausreichendes Hohlraumvolumen (Porosität) und eine ausreichende Durchlässigkeit (Permeabilität) besitzt. Über dem Speicherhorizont müssen abdichtende und ausreichend mächtige Schichtpakete z.B. aus Ton, Tonstein oder Salz liegen. Diese Deckschichten bilden eine geologische Barriere und verhindern ein ungewolltes Entweichen des gespeicherten Mediums in vertikaler Richtung bis an die Erdoberfläche. In Abhängigkeit von den örtlichen Lagerungsverhältnissen des Untergrundspeichers muss dieser auch seitlich sowie an seiner Basis von einer abdichtenden Gesteinsformation umgeben sein, sodass auch in diese Richtungen ein Entweichen des gespeicherten Mediums nicht möglich ist. In sogenannten „geologischen Fallenstrukturen“ im tiefen Untergrund können sich eingespeicherte Gase bzw. Flüssigkeiten an Ort und Stelle halten, ohne dass sie an andere Stellen innerhalb der Speicherformation entweichen. Dabei wird zwischen strukturellen (Sattelstrukturen bzw. störungsgebunden) und stratigraphischen (gesteinsgebunden) Fallen unterschieden. Alternativ ist es möglich, künstlich erschaffene Hohlräume komplett in abdichtenden Gesteinsschichten wie z.B. Salz zu errichten. [7] Es gibt zwei Arten von Untergrundspeichern: Natürliche und Künstliche. Zu den natürlichen Untergrundspeichern gehören Porenspeicher, die aus Sedimentgesteinen wie Sandstein oder Lockersedimenten wie Sanden, Kiesen und Sand-Kies-Gemischen bestehen. Diese Speicher haben aufgrund ihrer Porosität (Hohlraumvolumen) und Permeabilität (Durchlässigkeit) die Fähigkeit, Gase und Flüssigkeiten aufzunehmen. Ausgeförderte Erdgas- und Erdöllagerstätten eignen sich dabei besonders gut für die Nutzung als Untergrundspeicher. Aquiferspeicher sind eine weitere Form natürlicher Untergrundspeicher, bei denen Gas in einen Grundwasserleiter eingebracht wird. Zu den künstlichen Untergrundspeichern gehören die Kavernenspeicher, große von Menschenhand geschaffene unterirdische Hohlräume. Salzkavernen, die durch die Aussolung von Salzlagern und -stöcken angelegt werden, bieten aufgrund ihrer natürlichen Dichtheit eine gute Möglichkeit für die Speicherung. Derzeit gibt es weltweit vier kommerziell genutzte Kavernen im Salzgestein, die für die Speicherung von Wasserstoff genutzt werden. Mit Stand Februar 2024 sind keine kommerziell genutzten Porenspeicher für Wasserstoff bekannt [3], [7] Geologische Formation Allgemein Vorteile Nachteile Nutzung Salzkaverne Künstliche unterirdische Hohlräume in Salzstöcken oder Salzschichten, die durch eine kontrollierte Injektion von Süßwasser und Auslaugung von Salz geschaffen werden. Die plastischen Eigenschaften des Salzes schützen Kavernen vor dem Auftreten und der Ausbreitung von Brüchen und dem Verlust der Dichtheit. Es ist davon auszugehen, dass mikrobielle Aktivitäten innerhalb einer Salzkaverne gering bis nicht vorhanden sind. Mikroben können Wasserstoff umwandeln und somit die Reinheit vermindern. Es kann reines H 2 gespeichert werden. Begrenztes Kavernenvolumen im Vergleich zu einem Aquifer/ zu einer ausgeförderten Lagerstätte. Aufgrund der Eigenschaft von Salz, sich unter hohen Drücken und Temperaturen zu verformen, ist es schwierig, die Stabilität mit zunehmender Tiefe sicherzustellen. Salzkavernen im Vereinigtem Königreich und der USA für die Speicherung von reinem Wasserstoff Aquifer (Grundwasserleiter) Poröses und durchlässiges Fest- bis Lockergestein (typischerweise Sandsteine oder Karbonatgesteine), die Süß- oder Salzwasser enthalten. Verbreitet in allen Sedimentbecken. Energieverbraucher wie z.B. Industriekomplexe sind oft in der Nähe errichtet. Sie besitzen eine hohe Kapazität. Die geologische Struktur ist meist unbekannt und daher sind beträchtliche Investitionskosten und zeitaufwendige Erkundungsarbeiten zu erwarten. Mögliche Gasverluste aufgrund von Vorhandensein von Wasser, biologischen und chemischen Reaktionen. Erdgas- und Kohlendioxidspeicherung (Belgien, Dänemark, Norwegen, Frankreich und Deutschland), wenn weder ausgeförderte Gas- oder Ölfelder noch Kavernen verfügbar sind. Ausgeförderte Gas- und Öllagerstätten Durchlässige Sandsteine oder Karbonatgesteine Das Vorhandensein von ober- und unterirdischer Infrastruktur. Die geologische Struktur ist in der Regel gut bekannt, sodass niedrigere Investitionskosten zu erwarten sind. Die Dichtigkeit aufgrund der ehemaligen Ansammlung von Gas ist schon nachgewiesen. Das in ausgeförderten Gaslagerstätten verbliebene Gas kann als Kissengas dienen. Das Vorhandensein von Kohlenwasserstoffrückständen in Lagerstätten verringert die Reinheit des Wasserstoffs. Es ist möglich, dass Wasserstoff durch chemische Reaktionen zu Methan umgewandelt wird oder in Lösung und somit verloren geht. Erdgasspeicher [3], [8] Es ist bekannt, dass die Auswahlkriterien für unterirdische Erdgasspeicher oder die Einlagerung von Kohlendioxid bis zu einem gewissen Grad auch für die Entwicklung von unterirdischen Wasserstoffspeichern herangezogen werden können. Als grundlegende Randbedingungen schlagen Bouteldja et al. (2021) für Porenspeicher folgende Kriterien vor: Mächtigkeit des Speichers zwischen 3 und 100 m, minimale Ausdehnung von 0,3 km 2 , maximale Ausdehnung von 60 km 2 , minimale Tiefe von 500 m, maximale Tiefe der oberen Grenze des Speichers von 2500 m, abdichtende undurchlässige Deckschicht, gut ausgebildete Porosität (Hohlraumvolumen) und Permeabilität (Durchlässigkeit), eine Tiefe, die einen Druck erzeugt ähnlich dem Druck des Versorgungsnetzes, Formationsfluide im Speicher ohne Einfluss auf den gespeicherten Wasserstoff sowie keine Korrosion an der Infrastruktur, eine gut dokumentierte Explorations- und Produktionshistorie für eine ausgeförderte Lagerstätte. Für Salzkavernen fassen Małachowska et al. (2022) folgende Kriterien zusammen: Tiefen bis ca. 1800 m, da ansonsten die Deformation durch erhöhte Drücke und Temperaturen zu stark ist und die Stabilität nicht mehr gewährleistet werden kann (Lord et al. 2014), Kapazitäten von ca. 30.000 m 3 bis mehr als 700.000 m 3 , Temperaturen von ca. 40 °C bis 260 °C, Drücke von 4 MPa bis 24 MPa; überwiegend 10 MPa. Allerdings ist eine direkte Übertragung nicht möglich, da sich die physikalischen und chemischen Eigenschaften von Wasserstoff von Erdgas und Kohlendioxid unterscheiden. Daher ist weitere Forschung erforderlich, um das Verhalten von Wasserstoff im Untergrund besser zu verstehen. [8], [9], [10] In Hessen gibt es 6 ehemalige Gas- und Ölfelder.  In Stockstadt fördert das Unternehmen Rhein Petroleum aktuell wieder heimisches Öl. Hier finden Sie weitere Informationen zu Kohlenwasserstoffen in Hessen . Der Untergrundgasspeicher (UGS) Stockstadt befindet sich im nördlichen Teil des Oberrheingrabens und war ursprünglich ein altes Erdgasfeld. Er befindet sich am Top einer Sattelstruktur (Antiklinale: durch Faltung erzeugte Aufwölbung geschichteter Gesteine). Der Untergrundspeicher wird seitlich von Verwerfungen mit unterschiedlichen Orientierungen begrenzt. Er besitzt eine ungefähre Mächtigkeit von 40 Metern, seine Oberkante liegt in einer Tiefe von 360 m unter dem mittleren Meeresspiegel NN (ca. 450 m unter Geländeoberkante GOK). Die geologischen Schichten des Untergrundspeichers sind zwei Horizonte mit unverfestigtem tertiären Sand, veraltete Bezeichnung Jungtertiär II und heutige Bezeichnung Iffezheim-Formation. Diese ehemals erdgasreichen Sande sind innerhalb der Schichtenfolge bekannt als Sand 7 mit einer Mächtigkeit von 5 Metern und Sand 8 mit einer Mächtigkeit von 15 Metern. Sie werden von einer 25 m dicken Tonschicht voneinander getrennt. Sand 7 und Sand 8 liegen bei 400 m (ca. 490 m unter GOK) bzw. 360 m (ca. 450 m unter GOK) unter dem mittleren Meeresspiegel. Der Untergrundspeicher Hähnlein nutzt einen Aquifer. Die BEB Erdgas Erdöl GmbH entwickelte ursprünglich den Untergrundspeicher Stockstadt, der seit 1963 in Betrieb ist. Ende 1985 ging er in den Besitz der Ruhrgas AG über. Seit 2016 betreibt die MND Gas Storage Germany GmbH die beiden Untergrundspeicher Hähnlein und Stockstadt. Zusammen haben beide Anlagen Stockstadt und Hähnlein ein Arbeitsgasvolumen von ca. 2,3 Terawattstunden (TWh), was ca. 235 Millionen m 3 Erdgas entspricht. Stockstadt macht etwa 60 % des gesamten Speichervolumens aus. Das Gasfeld Wolfskehlen befindet sich ca. 7 km nördlich der Stockstadt-Struktur und ist strukturell mit dieser verwandt. Beide Felder haben Erdgas aus den Sanden des oberen Jungtertiärs I gefördert. In der Wolfskehlen-Horststruktur wird die Oberkante der Lagerstätte (Jungtertiär I) in einer Tiefe zwischen 350 und 365 Metern unter dem mittleren Meeresspiegel NN (ca. 440 und 455 m unter GOK) angetroffen, während die Basis des Reservoirs in einer Tiefe von 420 bis 450 Metern unter dem mittleren Meeresspiegel NN (ca. 510 bis 540 m unter GOK) liegt. Die Eigenschaften der Lagerstätte ähneln denen der Lagerstätte Stockstadt. Diese Felder erfüllen die erforderlichen Kriterien wie z.B. geeignete geologische Bedingungen, vorhandene Infrastruktur und Verfügbarkeit relevanter Daten, was sie zu vielversprechenden Kandidaten für die weitere Erkundung und Entwicklung im Zusammenhang mit der Energiespeicherung und Wasserstoffnutzung macht. Es gibt weitere stillgelegte bzw. ausgeförderte Lagerstätten, die Potenzial bieten. [3] [1] https://www.gesetze-im-internet.de/bbergg/BJNR013100980.html [2] https://www.gesetze-im-internet.de/enwg_2005/ [3]    Roy, S. (2023): Literature Review - Underground Hydrogen Storage. Technische Universität Darmstadt. [4] https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Umwelt/UGR/private-haushalte/Tabellen/stromverbrauch-haushalte.htm l [5]    Götz, M., Lefebvre, J., Mörs, F., et al., “Renewable power-to-gas: A technological and economic review,” Renewable Energy, vol. 85, pp. 1371–1390, 2016, issn: 0960-1481. doi: 10.1016/j.renene.2015.07.066. [6]    Jaap Peterse, Luis Kühnen, Helena Lönnberg (2024): The role of underground hydrogen storage in Europe - H2eart for Europe; Guidehouse [7]    Schmitt, O. & Finkenwirth, A. (1971): Über die Möglichkeiten der unterirdischen behälterlosen Gasspeicherung im Lande Hessen. Wiesbaden. 114 Seiten. [8]    Małachowska, A., Łukasik, N., Mioduska, J., and Gębicki, J., “Hydrogen storage in geological formations—the potential of salt caverns,” Energies, vol. 15, no. 14, p. 5038, 2022, issn: 1996-1073. doi: 10.3390/en15145038 [9]    Bouteldja, M., Acosta, T., Carlier, B., Reveillere, A., Jannel, H., and Fournier, C., “Definition of screening and scoring criteria for the selection of a hydrogen storage site in depleted fields or aquifers,” [Online]. Available: hystories.eu/wp- content/uploads/2021/05/D1.1- 0- Selection- criteria- for- H2- storagesites.pdf. [10]    Lord, A. S., Kobos, P. H., and Borns, D. J., “Geologic storage of hydrogen: Scaling up to meet city transportation demands,” International Journal of Hydrogen Energy, vol. 39, no. 28, pp. 15 570–15 582, 2014, issn: 0360-3199. doi: 10.1016/j.ijhydene.2014.07.121. [11] https://www.zfk.de/energie/gas/ewi-analysiert-kosten-fuer-untertaegige-wasserstoffspeicher

Taxonomie und Schutzstatus von Coelogyne louisiana (H.A.Pedersen) M.W.Chase & Schuit.

Informationsseite zur Taxonomie und Schutzstatus von Coelogyne louisiana (H.A.Pedersen) M.W.Chase & Schuit.

1