Interaktive Darstellung der Corona-Statistik (bestätigte Fälle und Todesfälle) im Kreis Recklinghausen und deren zehn Gemeinden. In der Regel werden die Daten vormittags automatisiert aktualisiert.
Bacteria of the genus Legionella cause waterborne infections resulting in severe pneumonia. In Europe, 70Prozent of the cases of the so-called Legionnaires disease (LD) originate from strains of L. pneumophila serogroup (Sg) 1, 20Prozent from other L. pneumophila serotypes and 10Prozent from other Legionella species. In contrast, in the Middle East most legionella infections are due to L. pneumophila Sg3. The overall objective of this project is to advance current knowledge on the ecology of legionella in freshwater systems, the environmental factors affecting their occurrence, virulence potential and infectivity and to understand their transmission to humans. We will analyze the major environmental factors regulating the abundance of legionella, such as grazing and assimable dissolved organic carbon, because the occurrence of these heterotrophic bacteria in aquatic habitats is highly dependent on these factors. We will use an integrated molecular approach based on highresolution diagnostics of environmental samples and clinical isolates to determine the abundance, activity and virulence potential of Legionella populations in-situ. Combining environmental and molecular epidemiological data, we aim at understanding the link between ecology and population dynamics of legionella and cases of LD. The project will result in a novel understanding of the molecular epidemiology of legionella and provide new surveillance tools and strategies to prevent LD.
Zielsetzung: Mit verbesserter Technik der Frühdiagnose soll der vorausgesagte Anstieg der Asbest-Krebserkrankungen bis 2025 aufgefangen werden. Aktivitäten/Methoden: Untersuchung eines spezifischen Kollektivs mit reiner Krokydolith-Exposition über vier Jahre; arbeitsmedizinische Untersuchung nach BG-Grundsatz 1.2; HRCT, Analyse von Morphologie und Kinetik asbeststaubassoziierter Plaquesbildungen.
Ziel: Es soll untersucht werden, ob es eine Beziehung zwischen dem klinischen Zustand von Patienten mit COPD und verschiedenen meteorologischen Parametern gibt. Methodik: Hierzu werden verschiedene Lungenfunktionsparameter von Patienten zugrunde gelegt, die seit mindestens 1,5 Jahren bis zu viermal täglich ihre Lungenfunktionsmessung durchführen. Weiterhin werden zur statistischen Auswertung meteorologische Parameter und Umweltschadstoffe aus der nahen Umgebung der Patienten verwendet.
Vorsorgemedizinische Untersuchungen und diagnostische Moeglichkeit zur Erkennung von Erkrankungen allergischer Natur bei Personen, die organische Staeube einatmen (z.B. bei Siloarbeiten/Bauern/Vogelzuechtern); Zusammenarbeit mit Lungenfachaerzten und Fachkliniken.
Feinstäube in der Außenluft stellen eine gesundheitliche Belastung dar und sind daher im Rahmen der 39. Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes in Form von Grenzwerten reglementiert. Es gibt Grenzwerte für Feinstäube mit einem Durchmesser von 10 und 2,5 Mikrometer, jedoch keine für ultrafeine Partikel (UFP) mit einer Größe kleiner als 0,1 Mikrometer. Aufgrund ihrer geringen Größe können UFP tief bis in die Lungenbläschen und von dort aus in das Herz-Kreislaufsystem gelangen. Im Herz-Kreislaufsystem sowie in anderen Organen können UFP Entzündungsreaktionen hervorrufen. Es wird angenommen, dass durch anhaltende Entzündungen Organschädigungen und chronische Erkrankungen wie zum Beispiel chronische Lungenerkrankungen, Herz-Kreislauferkrankungen oder eine Schwächung des Immunsystems begünstigt werden. Zu diesen gesundheitlichen Wirkungen insbesondere nach langfristiger Exposition gegenüber UFP gibt es derzeit kaum epidemiologische Studien. Dieses Vorhaben soll diesem Mangel begegnen, indem eine epidemiologische Studie konzipiert und pilotiert wird. Hierbei sollen die gesundheitlichen Auswirkungen einer langfristigen Exposition gegenüber UFP untersucht werden unter Berücksichtigung von Confoundern und anderen Luftschadstoffen. Die Pilotierung bezieht sich auf verschiedene UFP-Messungen und Metriken, um deren zeitliche und räumliche Variabilität abdecken zu können, denn Durchschnittswerte, welche in epidemiologischen Studien meist verwendet werden und repräsentativ für eine bestimmte Umgebung und einen Zeitraum sind, können für UFP nicht verwendet werden. Es sollen konkrete Vorschläge für eine umfassende epidemiologische Studie inklusive Expositionsschätzung, UFP Metrik, Fallzahl, möglicher zu untersuchender Gesundheitsendpunkte sowie deren Erfassung gemacht werden. Das Projekt wird von einem Konsortium bearbeitet, welches aus den folgenden Institutionen besteht: Institut für Energie- und Umwelttechnik e.V., TNO - Netherlands Organisation for Applied Scientific Research, Institut für Arbeits- Sozial- und Umweltmedizin, Heinrich-Heine-Universität, Hochschule Düsseldorf, Labor für Physik und Umweltmesstechnik, IVU Umwelt GmbH, Ing.-Büro Janicke.
Liebe Leser*innen, die aktuellen Ergebnisse der Umweltbewusstseinsstudie zeigen deutlich: Immer mehr Menschen spüren die Auswirkungen des Klimawandels in ihrem Alltag. Kommunen, Länder und Bund arbeiten intensiv daran, diesen Folgen entgegenzuwirken. Für die Umsetzung wirksamer Maßnahmen braucht es nicht nur gute Ideen, sondern auch finanzielle Mittel – zum Beispiel aus dem EU-Förderprogramm LIFE. In unserem Schwerpunktartikel erfahren Sie alles Wissenswerte rund um das Programm, dessen aktuelles Förderfenster noch bis zum 23. September geöffnet ist. Doch wie wirken Anpassungsmaßnahmen bisher und wie können wir Anpassungsfortschritte messen? Diesen und weiteren Fragen widmet sich die UBA-Fachkonferenz „Klimawandelanpassung im Blick – Welche Fortschritte machen wir?“ am 16.-17. September 2025 in Dessau , für die Sie sich ab sofort anmelden können. Herzliche Grüße Ihr KomPass-Team im Umweltbundesamt Mit EU-Förderung LIFE Klimaschutz und -anpassung finanzieren Digitale Tools helfen Kommunen bei der Umsetzung verschiedener naturbasierter Maßnahmen. Quelle: Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und Net Positive Cities Bis zum 23. September 2025 können private und öffentliche Einrichtungen aus der Europäischen Union Fördermittel des LIFE-Programms – dem Förderinstrument der EU für Umwelt- und Klimaschutz – beantragen. Das LIFE-Teilprogramm „Klimaschutz und Anpassung“ fördert die Entwicklung innovativer Lösungen oder die Anwendung bewährter Best Practices. Es unterstützt zudem Projekte, die politische oder administrative Konzepte entwickeln und/oder umsetzen, ebenso wie Projekte, die Verwaltungsprozesse optimieren. Die Förderquote von Klimaprojekten liegt bei bis zu 60 Prozent. In diesem Beitrag erläutern Autorinnen von der LIFE-Beratungsstelle beim Projektträger Zukunft-Umwelt-Gesellschaft (ZUG) das Förderinstrument sowie die Voraussetzungen zur Antragstellung. Mit den beiden Projekten „Roll-out-ClimAdapt“ und „CONTEMPO2“ stellen die Autorinnen aktuelle Beispiele von LIFE-Förderungen in dem Themenfeld vor. 16.-17. September 2025: UBA-Fachkonferenz „Klimawandelanpassung im Blick – Welche Fortschritte machen wir?“ Das Umweltbundesamt (UBA) lädt dazu ein, auf der Fachkonferenz über die Erfassung von Fortschritten bei der Anpassung an die Folgen des Klimawandels zu diskutieren. Die interaktive Tagung bietet neben Inputvorträgen und Paneldiskussionen renommierter Expert*innen aus Wissenschaft und Praxis zwei Sessions mit parallelen Arbeitsgruppen zu Fortschrittsindikatoren, Erhebungs- und Bewertungsmethoden sowie zur Zieldefinition mit den Schwerpunkten: Starkregen und Sturzfluten, Trockenheit und Dürreperioden, Hitzeschutz, kommunale Anpassungsaktivitäten und Handlungsbedingungen. Die Tagung findet als Veranstaltung im Rahmen der Woche der Klimaanpassung 2025 statt. Die Anmeldung ist jetzt und bis einschließlich 15.August 2025 möglich. Neue UBA-Themenseite unterstützt Kommunen bei naturbasierter Klimaanpassung Naturbasierte Lösungen wie Grünflächen oder Flussrenaturierungen können einen wertvollen Beitrag zur kommunalen Klimaanpassung leisten. Die neue Themenseite „Naturbasierte Klimaanpassung in Kommunen“ auf der Webseite des Umweltbundesamtes zeigt, welche vier Typen naturbasierter Lösungen es für die städtische Klimaanpassung gibt. Sie beleuchtet unterschiedliche Aspekte solcher Ansätze und bietet Kommunen Unterstützung bei der Planung und Umsetzung von Maßnahmen. Neben Informationen zum rechtlichen Rahmen oder zu Finanzierungsfragen finden sich dort auch Praxisbeispiele und Publikationen. Aktualisiert und für Gemeinden individualisierbar: Der Hitzeknigge – Tipps für das richtige Verhalten bei Hitze Seit zehn Jahren gibt es den Hitzeknigge des Umweltbundesamtes. Der Ratgeber für das richtige Verhalten bei Hitze mit Tipps für die Bevölkerung und insbesondere vulnerable Gruppen wurde jetzt aktualisiert. Er benennt Hitzegefahren, gibt Empfehlungen zum Hitzeschutz, Tipps zur Beobachtung der eigenen Verhaltensweisen und Anregungen zur Veränderung. Gemeinden können den Hitzeknigge selbstständig um ihr Logo, ihre Ansprechpersonen und auch eigene Inhalte erweitern. Kontaktieren Sie das UBA dafür über kompass@uba.de mit dem Betreff „Hitzeknigge individuell“. Sie erhalten dann zeitnah ein digitales Paket zur individuellen Anpassung des Hitzeknigges mit Schritt-für-Schritt-Anleitung. Umweltministerkonferenz: Herausforderungen bei Naturschutz und Klimaanpassung gemeinsam bewältigen Auf der 104. Umweltministerkonferenz in Orscholz haben sich die Länder für eine starke Zusammenarbeit mit dem Bund ausgesprochen. Zentrale Themen waren die Finanzierung von Klimaanpassung, eine krisenfeste Wasserversorgung, die Fachkräftesicherung und eine Versicherungspflicht für Elementarschäden. Einigkeit herrschte: Nur gemeinsam lassen sich die Herausforderungen der Klima- und Biodiversitätskrise wirksam bewältigen. Niedersachsen stärkt die Entsiegelung Das Land Niedersachsen stärkt die Klimaanpassung durch Entsiegelung: Der Leitfaden „Entsiegelung in der Klimaanpassung“ des Landesamts für Bergbau, Energie und Geologie zeigt Hintergründe, Vorgehensweisen und bodenschutzfachliche Hinweise. So wird verdeutlicht, wie Flächen wieder durchlässig und ökologisch nutzbar gemacht werden können. Der Leitfaden ergänzt das Entsiegelungskataster, das derzeit vom Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung entwickelt wird. Insgesamt investiert das Land rund 2,25 Millionen Euro in das Kataster und in Maßnahmen, um Klimaresilienz zu fördern. Kommunen-Ticker: Neues aus Bonn, Gelsenkirchen, Göttingen, Regensburg und Rheinbach Die Stadt Bonn wertet mit einem Projekt im Förderprogramm „Natürlicher Klimaschutz in ländlichen Kommunen“ Grünflächen auf, um die natürliche Klimaschutzfunktion von Stadtgrün und Artenschutz zu fördern ++ Im Projekt „Grünes Bürgerbudget“ konnten Bürger*innen aus Gelsenkirchen ihre Ideen zur Klimaanpassung in der Stadt einreichen. Eine Jury hat jetzt zehn Vorschläge ausgewählt, die bis Ende 2025 umgesetzt werden sollen. ++ Göttingen unterstützt mit einem städtischen Klimafonds Bürger*innen durch finanzielle Anreize für klimafreundliche Vorhaben und Sanierungen. Das weiterentwickelte Programm gilt ab 1. Juli 2025 ++ Mit dem Förderprogramm „Regensburg resilient“ unterstützt die Stadt als Teil seines Hitzemanagements bei Begrünungs- und Entsiegelungsmaßnahmen. ++ Baumpflanzungen bilden den Auftakt für die Umsetzung eines Gesamtkonzepts zur Klimaanpassung in der Stadt Rheinbach. Trockenregion Unterfranken: Öko-Modellregionen beraten zur Umstellung auf Ökolandbau Unterfranken zählt zu den niederschlagsärmsten Gebieten Deutschlands. Die Landwirtschaft steht dort vor besonderen Herausforderungen. In der Veranstaltungsreihe „Sagt doch mal! Wie geht die Umstellung zum Ökolandbau?“ der unterfränkischen Öko-Modellregionen Landkreis Aschaffenburg, Oberes Werntal, Rhön-Grabfeld und Würzburg informierten Praktiker*innen zu den Schwerpunkten Viehhaltung, Ackerbau und Weinbau. Bereits umgestellte Bio-Betriebe gaben praxisorientierte Einblicke. Die Veranstalter berichten von einem wachsenden Interesse seitens der Landwirt*innen. Bremen: Handlungskonzept für klimaangepasste Parkgewässer Wie Bremens Parkgewässer fit für den Klimawandel gemacht werden können, hat die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft Bremen im Projekt „Klim-Park – Klimaangepasste Parkgewässer Bremen“ erarbeitet. Das Vorhaben hat die Gewässer in Bremens Parks in den Fokus gerückt, Pilotmaßnahmen umgesetzt und ein Handlungskonzept erarbeitet mit dem Ziel, ein nachhaltiges und klimaangepasstes Management der Parkgewässer zu entwickeln. Die Projektbeteiligten stellten nun zentrale Ergebnisse und das erarbeitete Handlungskonzept vor. Effektiver Hitzeschutz für Kommunen – VDI-Expertenempfehlung „Hitzeaktionsplanung“ Der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) hat eine Expertenempfehlung zum Schutz vor Hitze veröffentlicht. Städte und Gemeinden können sich anhand dieser Empfehlungen besser auf extreme Hitze vorbereiten. Ziel der VDI-Expertenempfehlung (unterteilt in die Teilblätter VDI-EE 3787 Blatt 13.1 bis 13.3) ist es, die Gesundheit der Menschen zu schützen. Zentrale Elemente sind dabei eine fachübergreifende Zusammenarbeit, vorbereitende Maßnahmen zum Schutz vulnerabler Risikogruppen sowie kurz- und mittelfristige Maßnahmen zur Hitzereduktion. Studie zum Umweltbewusstsein: Zwei Drittel der Befragten fühlen sich durch Hitzeperioden gesundheitlich belastet Die Umweltbewusstseinsstudie des Umweltbundesamtes zeigt, dass viele Menschen bereits jetzt unter den Folgen des Klimawandels leiden: Zwei Drittel fühlen sich durch Hitzeperioden gesundheitlich belastet; ein Viertel gibt an, dass es in ihrem Wohnumfeld keinen ausreichenden Hitzeschutz gibt. Ein ähnlich großer Anteil sorgt sich, dass sich dieser Zustand künftig verschlechtern wird. Einen klaren Bedarf, den Schutz vor großer Hitze zu verbessern, sehen 85 Prozent. Die Studie, die seit 1996 alle zwei Jahre durchgeführt wird, hat das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung im Auftrag des Bundesumweltministeriums und des UBA umgesetzt. UBA-Studie zu hitzebedingten Todesfällen in Deutschland Das Umweltbundesamt und das Robert-Koch-Institut haben die Berechnung der durch Hitze verursachten Todesfälle in Deutschland präzisiert. In einer Studie zeigen sie, dass es in den Sommern 2023 und 2024 jeweils etwa 3.000 hitzebedingte Todesfälle in Deutschland gab. Betroffen waren vor allem Menschen über 75 Jahre mit Vorerkrankungen wie Demenz, Herz-Kreislauf- oder Lungenerkrankungen. Schon einzelne heiße Tage stellen eine Hitzebelastung dar. Bleibt es über mehrere Tage in Folge heiß, ohne nächtliche Abkühlung, steigt die Sterblichkeit weiter an und erreicht ein nach etwa drei bis vier Tagen gleichbleibend hohes Niveau. Städte sind stärker betroffen als das kühlere Umland. Klimaanpassung in der Sozialen Arbeit: Ein Leitfaden für Einrichtungen und Dienste Die Klimakrise stellt soziale Einrichtungen vor neue Herausforderungen – besonders dort, wo vulnerable Gruppen betroffen sind. Der Paritätische Gesamtverband hat gemeinsam mit der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit und KlimaKom einen praxisnahen Leitfaden entwickelt, der soziale Träger bei der Umsetzung von Klimaanpassungsmaßnahmen unterstützt. Der Leitfaden bietet Handlungsempfehlungen, Sofortmaßnahmen und Anleitungen zur Entwicklung eigener Anpassungskonzepte. Er unterstützt soziale Einrichtungen und Dienste dabei, die Risiken der Klimakrise für ihre Arbeit und ihre Zielgruppen besser zu erkennen, Maßnahmen zur Klimaanpassung zu planen und umzusetzen sowie Mitarbeitende und Organisationen für das Thema zu sensibilisieren und zu qualifizieren. UBA-Themenseite: Landschaftswasserhaushalt stabilisieren Der Landschaftswasserhaushalt ist aus dem Gleichgewicht: Begradigte Gewässer, versiegelte Böden und entwässerte Moore halten zu wenig Wasser in der Fläche zurück. Die Folgen: Trockenheit, sinkendes Grundwasser und Hochwasser. Die Lösungen: Wasser durch angepasste Flächenbewirtschaftung zurückhalten, Flüssen mehr Raum geben, Auen überfluten sowie Land und Boden klimaangepasst bewirtschaften. Auf einer Themenseite informiert das Umweltbundesamt über Herausforderungen und Handlungsoptionen auf dem Weg zur Schwammlandschaft und verlinkt relevante Strategien, Fördermöglichkeiten und Publikationen. Leuphana-Projekt: Studierende erarbeiten drei Leitfäden für Kommunen Im Projekt „StudiKommKlima“ der Leuphana Universität wurden Studierende zu kommunalen Klimamanager*innen ausgebildet. Gemeinsam mit Praxispartnern haben sie innovative Ansätze für Klimaanpassung in Kommunen entwickelt. Entstanden sind drei praxisorientierte Leitfäden zur Beachtung wohnungsloser Menschen in Hitzeaktionsplänen, zur Verbesserung des Wasserrückhalts in Gemeinden sowie zur klimaresilienten Umgestaltung von öffentlichen Grünflächen. Mit der Open Educational Ressource „Kommunale Klimaanpassung in der Hochschullehre“ liegen zudem frei verfügbare Materialien für Lehre und Weiterbildung vor. 200 Küstenorte schließen Klima-Bündnis Im Vorfeld der Ozeankonferenz der Vereinten Nationen in Nizza haben etwa 200 Küstenorte am 7. Juni 2025 ein Bündnis geschlossen, um besser auf die Gefahren des Klimawandels wie einen Anstieg des Meeresspiegels reagieren zu können. Bis 2050 werden voraussichtlich mehr als eine Milliarde Menschen in Regionen leben, die weniger als zehn Meter über dem Meeresspiegel liegen, so das Bündnis. Sie sind dadurch besonders gefährdet bei Überflutungen oder Stürmen. Das Bündnis mit Sitz in Nizza plant regelmäßige Online-Konferenzen der Küstenstädte sowie ein jährliches Gipfeltreffen zu Anpassungsmaßnahmen. Der nächste Gipfel soll kommendes Jahr in Marokko stattfinden. GIZ-Reportage: KI für Klimaresilienz trifft auf lokales Wissen Auf entlegenen Inseln des indonesischen Archipels arbeiten Expert*innen für künstliche Intelligenz mit Küstenbewohner*innen daran, gemeinsam die Klimaresilienz zu stärken und digitales Wissen aufzubauen. Die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) arbeitet in dieser Initiative gemeinsam mit der Organisation Common Room daran, ländliche Gemeinden mit KI-gestützten Pilotprojekten bei der Klimaanpassung zu unterstützen. In einer Reportage berichtet die GIZ über das Vorhaben in der Region, die im Dezember 2004 durch einen Tsunami im Indischen Ozean verwüstet wurde. Report der Europäischen Umweltagentur über soziale Gerechtigkeit bei der Klimaanpassung Der Bericht „Social fairness in preparing for climate change: how just resilience can benefit communities across Europe“ der Europäischen Umweltagentur zeigt, dass die vom Klimawandel am stärksten gefährdeten Gruppen zwar unverhältnismäßig stark betroffen sind, doch bei der Planung und Umsetzung von Klimaanpassungsmaßnahmen oft übersehen werden. Obwohl die EU und ihre Mitgliedstaaten Gerechtigkeit zunehmend als Schlüsselprinzip der Klimaanpassung anerkennen, ist das in der Praxis noch wenig berücksichtigt. Ohne gezielte und integrative Maßnahmen können die Anpassungsbemühungen sogar ungewollt bestehende Ungleichheiten vertiefen, so der Report, der sich mit der Klimaanpassung in den vier Schlüsselsystemen bebaute Umwelt, Landwirtschaft und Ernährung, Wasser sowie Verkehr beschäftigt. Bericht: Umwelt im Quartier – Fachliche Grundlagen für eine Strategie zur kommunalen Nachhaltigkeit und Entwicklung eines Kommunikationskonzeptes Das Vorhaben „Umwelt im Quartier“ analysierte, mit welchen Strategien Umweltqualitäten auf Quartiersebene verbessert werden können. Das Forschungsprojekt unter Leitung des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung hat kommunale Nachhaltigkeitsstrategien für grüne, klimaangepasste und ressourcenschonende Städte untersucht und Kommunikationsansätze zur Aktivierung lokaler Akteure in fünf Quartieren erprobt. Der Bericht zeigt Herausforderungen und Potenziale von Bestandsquartieren und leitet Handlungsmöglichkeiten für eine nachhaltige Stadtentwicklung ab. Bericht: Mentale Auswirkungen des Klimawandels und die Bereitschaft zur Anpassung Mentale Auswirkungen durch den Klimawandel können von diffusen Zukunftsängsten bis hin zu manifesten psychischen Erkrankungen reichen. In dem Projekt „Die mentalen Auswirkungen des Klimawandels und die Bereitschaft zur Anpassung“ im Auftrag des Umweltbundesamtes hat das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung eine Literaturrecherche, eine repräsentative Befragung der bundesdeutschen Bevölkerung und Interviews mit Expert*innen aus Psychologie und Psychotherapie durchgeführt. Der Bericht zeigt die Erkenntnisse zur Betroffenheit der Bevölkerung, vulnerabler Gruppen und Maßnahmen zur Stärkung der eigenen Psyche. Report: Nature-based Solutions and their Governance Structures for Climate Action in the Alpine Region Welches Potenzial haben naturbasierte Lösungen, um Klima- und Biodiversitätskrisen im Alpenraum zu bewältigen? Anhand von acht Modellprojekten analysiert ein Forschungsteam unter Leitung des Instituts für Umweltplanung und Raumentwicklung Vorteile, Herausforderungen und Erfolgsfaktoren. Zentrale Empfehlungen betreffen die Aspekte Governance, rechtlicher Rahmen, Wirtschaftlichkeit und Beteiligung. Bei der Etablierung naturbasierter Lösungen könne insbesondere die Alpenkonvention eine wichtige unterstützende Rolle spielen, so die Studie im Auftrag des Umweltbundesamtes. Journal Climate Policy: Climate overshoot implications for local adaptation planning Mit zunehmender Erderwärmung rückt das Thema „Overshoot“ – das vorübergehende Überschreiten der 1,5 °C-Grenze – stärker in den Fokus. Die damit einhergehenden Risiken für die kurz- und langfristige Klimaanpassung sind jedoch kaum erforscht, so ein internationales Autorenteam im Journal Climate Policy. Ihr Beitrag zeigt, dass die Spitzenerwärmung für Anpassungsbedarf entscheidender sein kann als der Endzustand. Langfristige Planungen, etwa bei Infrastruktur oder Meeresspiegelanstieg, sollten daher diese Überschreitung einbeziehen. Datenlücken und fehlendes Wissen bei lokalen Akteuren müssen gezielt adressiert werden. Leitfaden zu Klimaanpassung im Städtebau Der digitale Leitfaden „Klimagerechter Städtebau“ des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr unterstützt Kommunen dabei, Klimaanpassung frühzeitig in die Siedlungsentwicklung zu integrieren. Basierend auf einem Modellvorhaben mit acht bayerischen Gemeinden bietet der Leitfaden fachliche Orientierung und praxisnahe Handlungsempfehlungen, um städtebauliche Klimaanpassungskonzepte zu erstellen. Ziel ist es, Kommunen und Planende zu sensibilisieren, ihre Eigenverantwortung zu stärken und sie zu befähigen, informelle Planungsprozesse eigenständig umzusetzen. Das KLiVO-Portal unterstützt Akteure bei der Anpassung an den Klimawandel durch gebündelte Daten, Informationen und Dienste – von Leitfäden über Webtools bis hin zu Karten oder Qualifizierungsangeboten. Sie haben selbst einen Dienst, der ins Klimavorsorgeportal passt? Wir freuen uns auf Ihre Nachricht.
[Redaktioneller Hinweis: Die folgende Beschreibung ist eine unstrukturierte Extraktion aus dem originalem PDF] LUA-BILANZ INFEKTIONSPRÄVENTION Zahlen, Daten und Fakten für das Jahr 2023 © candy1812 / AdobeStock SURE: Surveillance nimmt Atemwegserreger in den Fokus Ein eigenes Wächtersystem für Rheinland-Pfalz: Im Januar 2023 startete im LUA das landeseigene Praxis-Sentinel SURE, ein Akronym für „Surveil- lance respiratorischer Erreger“. Ziel des epidemio- logischen Projektes ist es, die aktuelle Verbrei- tung von Erregern akuter Atemwegsinfektionen in Rheinland-Pfalz zu analysieren, um damit die Be- völkerung und die Politik zu informieren. Mithil- fe der Daten können gefährdete Personengruppen gezielt sensibilisiert oder Impfempfehlungen an- gepasst werden. Und so funktioniert SURE: Die teilnehmenden 24 Haus- und 21 Kinderarztpraxen verteilen sich über ganz Rheinland-Pfalz, so dass die Verbreitung der Infektionserreger repräsentativ für die gesam- te rheinland-pfälzische Bevölkerung ist. Jede Pra- xis versendet pro Woche maximal sieben Ab- strichproben von Patientinnen und Patienten mit akuten Atemwegssymptomen an das Landesun- tersuchungsamt (LUA), wobei die Arztpraxen im nordöstlichen Teil von Rheinland-Pfalz ihre Proben an das Institut für Hygiene und Infektionsschutz (IHIS) Koblenz versenden, die Arztpraxen im süd- westlichen Teil an das IHIS Landau. In den Labo- ren werden die Proben mittels PCR untersucht, ei- ner Diagnosetechnik auf Basis der Vervielfältigung des Virusgenoms, die Befunde werden an die Arzt- praxen versandt, so dass die Ärztinnen und Ärzte die Ergebnisse zeitnah mit ihren Patientinnen und Patienten besprechen und bei Bedarf die Behand- lung anpassen können. Die Ergebnisse aus den La- boren des LUA werden in anonymisierter Form außerdem dem Arbeitsbereich Epidemiologie am IHIS Landau für die Auswertung zur Verfügung ge- stellt. Die eingesandten Proben stammen von Patien- tinnen und Patienten aller Al- tersgruppen, so dass SURE auch Aussagen darüber er- möglicht, welche Gruppen aktuell durch bestimmte Erre- ger besonders betroffen sind. Die kontinuierliche strukturierte Sammlung der aus SURE gewonne- nen Informationen ist ein besonderer Vorteil, da dadurch die Verläufe von Infektionswellen über die Zeit verglichen und vorhergesagt werden kön- nen. Derzeit werden die Abstrichproben an den Laboren des LUA auf Influenza A und Influenza B, SARS-CoV-2 sowie Respiratorisches Synzytial-Vi- rus (A/B) untersucht. Influenza A und Influenza B Infektionen mit Influenza A- und B-Viren sind beim Menschen für die saisonale Grippe verant- wortlich, die gewöhnlich zwischen der 40. Kalen- derwoche und der 20. Kalenderwoche des Folge- jahres auftritt, mit einem Höhepunkt zwischen Mitte Februar und Anfang März. Besonders bei äl- teren und immungeschwächten Menschen kön- nen Infektionen mit Influenza schwer verlaufen und zu Krankenhauseinweisungen und vereinzelt auch zu Todesfällen führen - besonders wenn es aufgrund der Schwächung durch die Influenzain- fektion zu einer sogenannten Superinfektion mit Pneumokokken (Streptococcus pneumoniae), Sta- phylokokken (Staphylococcus spp.), Haemophi- lus influenzae oder anderen bakteriellen Erregern kommt. Der potenziell schwere Verlauf von Influ- enza ist die Basis für die Impfempfehlung für Per- sonen über 60 Jahren und andere vulnerable Per- sonengruppen. Der Impfschutz sollte jedes Jahr erneuert werden, um gegen die jeweils vorherr- schenden Virustypen wirksam zu sein. SARS-CoV-2 SARS-CoV-2 (Severe Acute Respiratory Syndro- me-Corona Virus-2) ist der Erreger von COVID-19, welches im Jahr 2019 erstmals in China aufgetre- ten ist und sich seitdem weltweit zu einer ende- misch vorkommenden Krankheit entwickelt hat. COVID-19 hat seit der Pandemie seinen Schre- cken verloren, da beinahe fast jede in Deutschland lebende Person mindestens einmal mit SARS- CoV-2 infiziert war und/oder gegen SARS-CoV-2 geimpft wurde. Das Virus ist durch Mutationen Gesamtzahl der durch die teilnehmenden Arztpraxen eingesandten Proben, aufgeteilt nach Erregernachweisen. zwar infektiöser geworden, hat dafür aber an Viru- lenz eingebüßt. Trotzdem ist COVID-19 weiterhin diejenige Infektionskrankheit, die in Deutschland zu den mit Abstand meisten Krankenhauseinwei- sungen und Todesfällen führt. Es ist also weiterhin unentbehrlich, die Verbreitung zu überwachen. RSV - Respiratorisches Synzytial-Virus (A/B) Respiratorische Synzytial-Viren verursachen bei immunkompetenten Erwachsenen zumeist Sym- ptome, die mit einer gewöhnlichen Erkältung ver- gleichbar sind. Bei Säuglingen, Kleinkindern und immungeschwächten Personen kann RSV aber auch eine schwere Lungenentzündung verursa- chen, so dass eine Krankenhauseinweisung mit Sauerstoffgabe oder sogar mit Beatmung not- wendig werden kann. RSV ist wie die Grippe eine Infektion, die saisonal in den kühleren Monaten auftritt. In Phasen mit hohen Infektionszahlen kann RSV daher zu einer sehr starken Belastung der Kinderstationen in den Krankenhäusern füh- ren, da dann der Großteil der Betten mit RSV-Pa- tientinnen und -Patienten belegt ist. Ergebnisse aus SURE Seit dem Start des Projekts haben die teilnehmen- den Arztpraxen bis zu 185 Proben pro Woche an das LUA eingesandt. In Spätsommer und Herbst war das Infektionsgeschehen hauptsächlich durch SARS-CoV-2 sowie durch andere weniger gefähr- liche Erkältungserreger bestimmt, ab Kalenderwo- che 44 nahmen die Nachweise von RSV zu. In den Ergebnissen ist auch die Grippewelle der Saison 2023/24 deutlich zu erkennen. Beginnend mit ei- nigen Nachweisen ab Kalenderwoche 49 nahmen die Nachweise von Influenza A ab Kalenderwoche 2 deutlich Fahrt auf. Ab Kalenderwoche 7 war ein abnehmender Trend zu beobachten. Während der Untersuchungen ihrer Patientin- nen und Patienten schätzen die teilnehmenden Ärztinnen und Ärzte auch die Schwere der Krank- heitssymptome ein und vermerken dies auf den Probenbegleitscheinen, die zusammen mit den Abstrichproben an die Labore des LUA versandt werden. Es zeigt sich dabei, dass die Symptoma- tik im Durchschnitt schwerer ist, wenn es anteilig © ohenze / AdobeStock 2 3 Kampf gegen die Tuberkulose: Frühe Diagnostik entscheidend Die Tuberkulose zählt weltweit zu den Infektions- krankheiten, die die meisten Todesopfer fordern. Im Jahr 2022 erkrankten nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO weltweit 10,6 Millionen Menschen an Tuberkulose, 1,3 Millionen starben daran. Der öffentliche Gesundheitsdienst spielt eine entscheidende Rolle bei der Kontrol- le dieser Erkrankung. Durch Umgebungs- und Screeninguntersuchungen tragen das LUA und die rheinland-pfälzischen Gesundheitsämter dazu bei, Tuberkulose frühzeitig zu erkennen und die Ver- breitung zu stoppen. Positivitätsrate: Anteil der für die jeweiligen Erreger positiv getesteten Proben an allen eingesandten Proben aus den jeweils zurückliegenden 4 Kalenderwochen; Grauer Bereich: offizielle Grippesaison zwischen Kalenderwoche 40 und Kalenderwoche 20. viele Nachweise von Influenza und RSV gibt, wäh- rend Patientinnen und Patienten, bei denen kei- ner der untersuchten Erreger nachgewiesen wur- de, leichtere Symptome zeigen. Die Positivitätsrate eines bestimmten Erregers be- schreibt jeweils den Anteil der untersuchten Pro- ben, in denen dieser Erreger nachgewiesen wurde. Die Positivitätsraten erlauben den Vergleich zwi- schen den untersuchten Erregern, also welche Er- reger zu einem bestimmten Zeitpunkt den größ- ten Einfluss auf das Infektionsgeschehen durch respiratorische Infektionskrankheiten haben. Da die Positivitätsraten unabhängig von der Anzahl der eingesandten Proben sind, können verschiede- ne Saisons verglichen werden, auch wenn die An- zahl der teilnehmenden Arztpraxen über die Zeit zugenommen hat. Je länger SURE besteht, desto besser wird auch die Vergleichbarkeit des Infekti- onsgeschehens mit vorausgegangenen Saisons. In SURE werden Proben aus allen Altersgruppen ausgewertet, da sowohl Haus- als auch Kinder- 4 arztpraxen teilnehmen. Dabei zeigt sich beispiels- weise in den Kalenderwochen 5 bis 8 des Jah- res 2024, dass alle Altersgruppen von Infektionen durch Influenza betroffen sind, wobei die Positivi- tätsrate mit 70 Prozent aller eingesandten Proben im Kindergartenalter, also bei Kindern zwischen zwei und fünf Jahren am höchsten ist. Die Positivi- tätsraten für RSV sind mit weniger als 10 Prozent in den meisten Altersgruppen vergleichsweise ge- ring. Gleichzeitig ist aber deutlich erkennbar, dass RSV bei Säuglingen und Kleinkindern unter zwei Jahren mit einer Positivitätsrate von 35 Prozent der bedeutendste Atemwegserreger war. Aktuelle Ergebnisse aus SURE werden wöchentlich im SURE-Wochenbericht veröffentlicht und kön- nen auf der Homepage des LUA heruntergeladen werden. Dazu untersucht das LUA Proben des öffentlichen Gesundheitsdienstes auf Tuberkulosebakterien. Dabei wird das sogenannte Sputum, ein Sekret der tieferen Atemwege, auf Tuberkulosebakterien un- tersucht. Bei den untersuchten Patienten handelt es sich größtenteils um Menschen aus den Auf- nahmeeinrichtungen für Asylbegehrende oder um Vertriebene aus Kriegsgebieten. Pro Jahr werden so im Labor des LUA Proben von etwa 1.200 bis 1.500 Patientinnen und Patienten untersucht. Diese Untersuchung stellt eine recht- zeitige Isolation der Infizierten sicher, wodurch eine Verbreitung der Tuberkulose effektiv verhin- dert wird. Zudem können die Infizierten zeitnah eine geeignete Therapie durch die kombinierte Gabe mehrerer Antibiotika erhalten - wodurch die Heilungschancen als sehr gut eingeschätzt wer- den können. Die Erreger der Tuberkulose sind sehr langsam wachsende, stäbchenförmige Bakterien. Sie verfü- gen zudem über eine besonders widerstandfähi- ge Zellmembran, die ihnen den Begriff „säurefes- te Stäbchen“ eigebracht hat. Diese Besonderheit wird im Labor zur mikroskopischen Diagnostik ge- nutzt. Neben der Mikroskopie werden die Bakte- rien auch kulturell nachgewiesen. Es kann jedoch bis zu acht Wochen dauern, bis ein Ergebnis vor- liegt. Weitere sinnvolle Hinweise zum Nachweis der Bakterien kann die molekularbiologische Dia- Tuberkulose führt zu Husten, Brustschmerzen und Atemnot. © Pormezz / AdobeStock gnostik geben. Der Vorteil ist, dass diese Diagnos- tik nur wenige Stunden dauert, der Nachteil ist allerdings, dass sie zwar die Ergebnisse der Mikro- skopie und der kulturellen Ansätze untermauert, sie kann aber alleine nicht für eine sichere Diag- nose verwendet werden. Zu den Mykobakterien die beim Menschen eine Tuberkulose verursachen können, zählen insge- samt zehn Arten, welche zusammenfassend als „Mycobacterium-Komplex“ bezeichnet werden. Der häufigste Erreger ist Mycobacterium tuber culosis. Wie ist die Situation in RLP? Im LUA wurden im Jahr 2023 insgesamt 1.434 Pa- tientenproben auf Tuberkulosebakterien unter- sucht. In 18 Proben konnte durch die kulturelle Anzucht der Nachweis von Mycobacterium tuber- culosis erbracht werden. Mit 62% (2022: 55%) war der größte Anteil der Proben von männlichen Patienten, 27% (2022: 33,0%) waren von weibli- chen Patientinnen, und bei 11% (2022: 11%) fehl- te die Angabe des Geschlechts auf dem Einsender- schein. Mit 14,2% stammten die meisten Proben von Personen aus Syrien (2022: 17,8%), gefolgt mit 9,2% aus Afghanistan (2022: 16,2%) und mit 5 PTA und MTA: Ausbildungsberufe für Apotheke und Labor verändern sich Die Erste Hälfte des Jahres 2023 stand für die Ge- sundheitsfachschulen des LUA ganz im Zeichen der neuen Ausbildungsgesetze sowohl im Schul- zweig für Medizinische-technische Assistentinnen und Assistenten (MTA) als auch im Schulzweig für Pharmazeutisch-technische Assistentinnen und Assistenten (PTA). Nach den Sommerferien star- teten die Lehrgänge erstmals unter neuen gesetz- lichen Gegebenheiten. Anzahl der im LUA untersuchten Proben nach Herkunftsland im Jahr 2023 (ab mindestens 10 Proben und ohne Pro- ben unbekannter Herkunft. 8,3% aus Pakistan (2022: 6,1%). Im Vergleich zum Vorjahr hat mit 7,2% in 2023 die Anzahl der untersuchten Proben von Vertriebenen aus der Ukraine (2022: 19,2%) deutlich abgenommen. Der relative Anteil der Proben von Personen aus Deutschland hat sich mit 4,0% in 2023 dahinge- gen nur wenig erhöht (2022: 3,5%). Erfreulich: Bei den 18 Proben mit kulturellem Nachweis von Mycobacterium tuberculosis wa- ren in allen Fällen die Bakterien sensibel gegen- über den klassischen Antibiotika wie Isoniazid, Ri- fampizin, Ethambutol oder Pyrazinamid und die Erkrankung somit gut therapierbar. Dies ist ein er- freuliches Ergebnis und zeigt, dass die derzeitige Strategie bei der Diagnostik aber auch der Thera- pie in Rheinland-Pfalz erfolgreich ist. Quo vadis? Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat eine umfassende Strategie zur Bekämpfung der Tuber- kulose entwickelt. Diese Strategie basiert unter anderem auf zwei Säulen: ■ Der integrierte Patientenversorgung ein- schließlich der Bereitstellung von qualitativ hochwertigen Tuberkulosediagnostiken, die Verschreibung wirksamer Medikamente, die 6 ■ Überwachung der Patienten während der Be- handlung und die Unterstützung von Maß- nahmen zur Verhinderung der Weiterverbrei- tung der Krankheit. Der Intensivierung von Forschung und Inno- vation Die WHO-Strategie zur Bekämpfung der Tuberku- lose zielt darauf ab, die Tuberkuloseinzidenz wei- ter zu reduzieren und die Infektionskrankheit zu „eliminieren“. Letzteres wird laut WHO erreicht, wenn weniger als ein Erkrankungsfall pro eine Mil- lion Einwohner pro Jahr nachgewiesen wird. Ge- mäß dem kürzlich veröffentlichten Bericht des ECDC (European Centre for Disease Prevention and Control) und der WHO zeigt sich, dass, ob- wohl es einen generellen Rückgang der Tuberku- loseinzidenz in der Europäischen Region gibt, die- ser aktuelle Rückgang nicht ausreicht, um die angestrebten Ziele zur Beendigung der Tuberkulo- seepidemie bis 2030 zu erreichen. Weitere Maß- nahmen wie das frühzeitige Erkennen und Behan- deln von Tuberkuloseinfektionen, die Förderung von Screening-Programmen für gefährdete Bevöl- kerungsgruppen und die Stärkung der öffentlichen Gesundheitssysteme sollten zur effektiven Kont- rolle und Prävention von Tuberkulose intensiviert werden. Im MTA-Bereich gab es tatsächlich grundlegen- de Änderungen. Zunächst wäre da die Umbe- nennung des Berufs in Medizinische Technologin beziehungsweise Medizinischer Technologe für La- boratoriumsanalytik (MT-L) zu nennen. Neu ist auch, dass die Auszubildenden bei einem Träger der praktischen Ausbildung angestellt sind und eine Ausbildungsvergütung erhalten. Diesen Trä- ger zu finden, gestaltete sich für die Schulen des LUA schwierig. Einerseits mussten neue Auszubil- dende gewonnen werden, andererseits konnten noch keine klaren Aussagen zu den notwendigen Verträgen und Ausbildungsvergütungen gemacht werden. Inzwischen ist ein Träger gefunden. Große Veränderungen gibt es aber auch im kon- kreten Ablauf: In der praktischen Ausbildung in den externen Laboren müssen nun doppelt so vie- le Stunden (2.000 an der Zahl) in unterschiedli- chen Zeiträumen abgeleistet werden. Diese neu- en Gegebenheiten stellen die Labore bis heute vor eine große Herausforderung. Für die Schulen aber nicht minder, denn erst die Bereitschaft der Labo- re, Auszubildende während der Schulzeit praktisch auszubilden, ermöglicht die theoretische Ausbil- dung im Schulbetrieb. Alle Beteiligten haben mit Hochdruck an den Lö- sungen der Aufgaben gearbeitet. Am Ende konnte erfreulicherweise die Rhein-Mosel-Fachklinik als Träger der Ausbildung sowie ausreichend viele La- borplätze für 18 Auszubildende an der MT-L-Schu- le Koblenz gefunden werden. An der MT-L-Schule des LUA in Trier beginnt der erste Lehrgang nach den neuen Ausbildungsregeln im Sommer 2024. Natürlich tun sich bei diesen grundlegenden Ver- änderungen immer noch Fragen auf, und es gibt Bedarf zur Anpassung. Auch in den kommen- den Jahren werden sich die Gesundheitsfachschu- len deshalb immer wieder mit dem neuen Ge- setz über Berufe in der medizinischen Technologie (MTB-G) beschäftigen. Mit moderner Technik: Eine MTA-Schülerin betrachtet eine Gewebeprobe unter dem Mikroskop. © LUA 7 Neue Ausbildungsinhalte für PTA Die PTA-Schule hat im September 2023 ebenfalls mit dem ersten Lehrgang nach dem neuen Be- rufsgesetz gestartet. Die Änderungen im Ablauf der Ausbildung sind hier aber nicht so grundle- gend wie bei den MT-L. Allerdings gibt es das neue Unterrichtsfach „Übungen zur Abgabe und Bera- tung“. Darin werden die Grundlagen für eine gute und richtige Beratung in der Apotheke gelegt, und es wird auch praktisch in Rollenspielen geübt. Zu diesem Zweck wurde in der PTA-Schule ein un- genutzter Laborraum in einen Unterrichtsraum umgewandelt, in dem noch eine Übungsapothe- ke entstehen soll. Nicht zuletzt ist nun die Ver- wendung digitaler Medien in einigen Unterrichts- fächern ausdrücklich verankert worden. Zu diesem Zweck wurden ausreichend Laptops angeschafft, damit nun in mehreren Klassen parallel mit Hilfe diverser Datenbanken recherchiert werden kann. Um neue Schüler zu gewinnen, wurde an der PTA- Schule im Januar 2023 der alljährliche Tag der offenen Tür veranstaltet. Zusätzlich gab es im 8 Herbst erstmalig einen Schnuppertag. Dieser Tag konnte Interessierten einen Einblick in den Un- terricht gewähren. Im Gegensatz zum Tag der of- fenen Tür, bei dem die Besucher in den Laboren mitmachen können, war hier die Möglichkeit ge- geben, ganz konkret zu erfahren, wie zum Beispiel die Fächer Arzneimittelkunde, Galenik, Fachrech- nen oder Gefahrstoffkunde unterrichtet werden. Während der Tag der offenen Tür gerne von ehe- maligen Schülern genutzt wird, um an die alte Wirkungsstätte zurückzukehren, ist der Schnup- pertag nur für neue Auszubildende gedacht. Das Angebot wurde so gut genutzt, dass im Februar 2024 ein weiterer Schnuppertag stattfand. Absolventen verabschiedet Dass die Anstrengungen der Gesundheitsfach- schulen auch Früchte tragen, wurde bei zwei Ab- schiedsfeiern im Jahr 2023 deutlich: In Trier konn- ten 20 frischgebacken PTA sowie 11 MTA ins Berufsleben entlassen werden. Auf dem Arbeits- markt wurden sie schon sehnsüchtig erwartet, denn in beiden Berufszweigen ist die Nachfrage nach Fachpersonal sehr groß.
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