Das Projekt "Standsicherheitssanierungen an historischen Baudenkmaelern (Entwicklung faserfreier Moertelsysteme)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität-Gesamthochschule Siegen, Fachbereich 8 Chemie - Biologie, Labor für Bau- und Werkstoffchemie durchgeführt. Fuer die Entwicklung und Optimierung von Injektionsmoertel auf der Bindemittelbasis Huettensand - Gips - Zement wird das Bindemittel durch die Verwendung verschiedener Huettensande, verschiedener Bindemittelmischungen und verschiedener spezifischer Oberflaechen des Huettensandes variiert. Der Zuschlag wird durch den Einsatz verschiedener kugelfoermiger Materialien und Zusatzmittel optimiert. Fuer die Sedimentation und Fliessfaehigkeit werden die optimalen Zusatzmittelverhaeltnisse bestimmt. Injektionsversuche in Probemauern finden in Zusammenarbeit mit der TU Braunschweig statt. Fuer die Entwicklung von Fugendeckmoerteln werden Bindemittel auf der Basis Kalk, hydraulischer Kalk und Puzzolanen eingesetzt. An die Fugendeckmoertel werden strenge Anforderungen gestellt, sehr gute Flankenhaftung, geringstes Anfangsschwinden, niedriger E-Modul, gute Frost-Tau-Wechsel-Widerstandsfaehigkeit, dem Mauerstein angepasstes thermisches und hygrisches Verhalten und in diesem Falle hohe Sulfatwiderstandsfaehigkeit.
Das Projekt "Einsatz von dampfgehärteten Formenmaterial in der Dachziegelinustrie zur langfristigen Schonung der Ressourcen Gips" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von KI Keramik-Institut GmbH durchgeführt. Gips ist eine wertvolle natürliche Ressource und wird u.a. in der keramischen Industrie in großen Mengen als Formenmaterial zur Herstellung von Dachziegeln verwendet. Die Formenstandzeiten sind durch den Oberflächenverschleiß an der Gipsform während des Pressvorganges seit langem immer wieder Gegenstand von Optimierungsversuchen. Solange jedoch der Formenwerkstoff Gips verwendet wird, sind dem enge Grenzen gesetzt. Ein alternativ zu entwickelnder Werkstoff soll den weiteren Abbau von Naturgips reduzieren und so Umweltressourcen schonen. Nebeneffekte sind eine Reduzierung bzw. völlige Einsparung der nach dem Produktionsprozess abzulagernden Gipsmengen, Verringerung von Ausfallzeiten sowie Energie- und damit C02-Emmissionseinsparung durch weniger Formenwechsel (s. Pkt. 8). Ziel des Projekts ist daher die Entwicklung eines umweltfreundlichen Formenwerkstoffes zum Pressen von Dachziegeln, bei dem die Standzeiten der Formen deutlich höher liegen, mindestens beim Fünffachen der bisherigen Standzeit.
Das Projekt "Putzmoertel-Baukasten fuer thueringische Objekte des 18 Jahrhunderts" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Landesamt für Denkmalpflege Thüringen durchgeführt. Verputzte Flaechen praegen den Charakter der Bauwerke einer Region. Ueberkommende Eigenarten in Gestaltung und Erscheinungsbild, in der stofflichen Zusammensetzung und Verarbeitungstechnologie sollen bei ihrer Erneuerung erhalten werden. In Thueringen, auf dem Gebiet des ehemaligen Herzogtums Sachsen-Weimar beherrschen die Putzfassaden des 18 Jahrhunderts aus Kalk- und Kalk/Gipsmoerteln den historischen Bestand. Eine besondere Putzweise ist der 'Knuttenbewurf'. Der von Forschungsinstituten mit maxit entwickelte Putzmoertel-Baukasten ermoeglicht auf der Basis von vier Bindemittelstrahlen die individuelle Anpassung industriell hergestellter Werktrockenmoertel an die Objektsituation. Damit koennen Reparaturen und Fassadenneugestaltungen denkmalvertraeglich und wirtschaftlich ausgefuehrt werden. Anpassungen: Art und Zusammensetzung des Bindemitteltyps, des Zuschlagscharakters und ggf praegender Zusaetze einschliesslich der Oberflaechenschichten; mechanische oder technische, bauphysikalische und bauchemische Vertraeglichkeiten zum Altbestand; subjektive Empfindung der Oberflaechengestalt, Materialwirkung, Farbigkeit; Verarbeitungstechnologie, vor allem die oberflaechenpraegende Putzweise. Die Stoffe des Putzmoertel-Baukastens sollen ab Ende 1998 zur Verfuegung stehen. Erste Anwendungen des Putzmoertel-Baukastens erfolgen an der Dornburg und der Orangerie Weimar.
Das Projekt "Holistic Innovative Solutions for an Efficient Recycling and Recovery of Valuable Raw Materials from Complex Construction and Demolition Waste (HISER)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fundacion Tecnalia Research & Innovation durchgeführt.
Das Projekt "Energieeffizienz und Nachhaltigkeit in nachgerüsteten und neuen Museumsgebäuden (MUSEUMS): Sanierungskonzept für das Herzog-Anton-Ulrich Museum in Braunschweig" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Braunschweig, Institut für Gebäude- und Solartechnik durchgeführt. Ziel des Forschungs- und Entwicklungsprojekts ist die Planung und Umsetzung eines integralen Energie- und Sanierungskonzepts für das 1887 in Braunschweig eröffnete Herzog-Anton-Ulrich-Museum. Unter Mitwirkung aller Projektbeteiligten werden die für die Sanierung relevanten Themengebiete Bauphysik, Raumklima, Heizung und Lüftung, Tages- und Kunstlicht untersucht. Der Einhaltung der für die Exponate maßgeblichen geringen Toleranzen in Bezug auf Feuchte und Temperatur kommt in diesem Zusammenhang besondere Bedeutung zu. Durch das Sanierungskonzept soll eine erhebliche Reduktion des Heizenergie- und elektrischen Stromverbrauchs erreicht werden (Heizenergie: - 35 Prozent, Strom für Beleuchtung, Belüftung und Befeuchtung: - 50 Prozent ). Weiterhin sollen die thermische und visuelle Behaglichkeit und die konservatorischen Randbedingungen für die Exponate verbessert werden. Dabei stehen eine Verbesserung der Gebäudehülle (Herstellung der Luftdichtheit, Einsatz optimierter Verglasungen etc.) und die Vermeidung sommerlicher Überhitzung im Vordergrund. Zur Umsetzung einer weitestgehend natürlichen Klimatisierung wird auch die Reaktivierung des vorhandenen Hypokausten-Systems geprüft. Die Konzepte werden seit Oktober 2000 durch Messungen und Computersimulationen geprüft und validiert. Nach der Sanierung folgt eine einjährige Monitoring- und Evaluierungsphase. Das Sanierungsprojekt für das Herzog-Anton-Ulrich Museum zeigt die vielfältigen Möglichkeiten, wie im behutsamen Umgang mit historischer Bausubstanz die klimatischen und visuellen Anforderungen an Museen optimiert und gleichzeitig erhebliche Energieeinsparungen realisiert werden können.