Die in den Phasen I und II des Euromar-Projekts Mermaid entwickelte Technologie soll ueber einen Zeitraum von drei Jahren an der Station UFS 'Elbe', Messplattenform 'Grosser Vogelsand', Meta-Boje und am Wehr Geesthacht auf Operabilitaet, Funktionalitaet und Zuverlaessigkeit ueberprueft und bewertet werden. Es werden Funktionssicherheit und Qualitaetssicherung sowohl der Messinstrumente bzw. Probenehmer als auch das Datenmanagement-System an Bord der Geraetetraeger ueberprueft. Zu diesem Zweck werden regelmaessig Wartungsarbeiten und Vergeichsmessungen an den Stationen und - wo erforderlich - Verbesserungen vorgenommen. Mit dem Ziel des Qualitaetsnachweises werden die gemessenen Daten offline analysiert. Die Wasserproben aus den automatischen Probennehmern werden auf organische Spurenstoffe chemisch analysiert und die Analyseergebnisse bewertet. Ziel des BSH-Teilvorhabens ist es, die Eignung der einzelnen genannten Mermaid-Komponenten fuer einen operationellen Einsatz auf See zu bewerten.
Im Rahmen des geplanten Vorhabens sollen 1) In situ Analysengeraete zur Sauerstoffbestimmung als automatische Kalibrierungsgeraete fuer Sauerstoffsensoren und 2) Analysenautomaten fuer Gesamtphosphor fuer den Langzeitbetrieb auf unbemannten Seestationen entwickelt werden. Ausgehend von den Analyseautomaten (APP), die in Phase 1 des EUROMAR-MERMAID Projektes fuer die Langzeitbestimmung von Naehrstoffkonzentrationen erfolgreich entwickelt worden sind, werden fuer die Bestimmung des geloesten Sauerstoffs und fuer die Ermittlung des Gesamtphosphors zusaetzliche Module zur Fixierung (O2) und zum thermisch/chemischen Aufschluss (Phosphor) benoetigt. Geplant ist die Entwicklung und Erprobung eines speziellen Probenahmemoduls, in dem die Probe durch Zusatz von Reagenzien bzw durch Erhitzen vorbehandelt werden kann, bevor sie filtriert und im APP zur Analyse aufbereitet wird.
In der zweiten Projektphase soll ein drei Stationen umfassendes Messnetz als fernsteuerbares, marines Schadstofferfassungs-System in Abstimmung mit den Ueberwachungsbehoerden entwickelt, aufgebaut und betrieben werden. Wesentliche Komponenten fuer eine Realisierung sind die in Phase 1 entwickelten Module (Analysatoren, Probenehmer, Datenmanagement). Fehlende Komponenten sollen in MERMAID Phase 2 im Rahmen von Teilprojekten entwickelt werden: - Entwicklung eines kleinen Messnetzes aus MERMAID-Modulen als marines Umweltbeobachtungs- und Umweltueberwachungssystem (MAPONET); - In-situ-Analysatoren fuer Sauerstoff und Gesamtphosphat (ANALYSATOREN); - Automatische, fernsteuerbare Wasserprobenehmer fuer Schwermetalle (AISIT-PROTOTYP); - Automatische fernsteuerbare Wasserprobenehmer fuer organische Spurenschadstoffe (ASOM). Die Integration neuer Module in das Messnetz setzt erfolgreiche Funktions- und Langzeittests voraus, die mit Hilfe des auf der Meta-Boje installierten Experimentiersystems (Funktionsmuster) im Rahmen des GKSS-FuE-Programms durchgefuehrt werden.
Es wird ein In-situ Spektrometer auf Polychromatorbasis (360nm-780nm) entwickelt und erprobt. Eine miniaturisierte (2f-28nm) und gleichzeitig stabile Bauform wird dadurch erreicht, dass der Strahlengang im Inneren eines Glaskoerpers verlaeuft, auf den das holographisch erzeugte Konkavgitter aufkopiert und eine Diodenzeile mit 128 Elementen als Detektor aufgekittet ist. Der Eintrittspalt wird faseroptisch ausgefuehrt in Form eines Querschnittwandlers, so dass man eine flexible Verbindung von Spektrometermodul und Messstrecke erhaelt. Die Ansteuerelektronik, die eine Signalverarbeitung bis einschliesslich Analog-Digital-Wandler umfasst, wird auf moeglichst geringe Leistungsaufnahme ausgelegt.