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Flammschutzmittel DecaBDE ab 1. Juli 2008 in Elektro- und Elektronikgeräten verboten

Umweltbundesamt plädiert für Ersatz auch in Textilien Elektro- und Elektronikgeräte, die in Europa auf den Markt kommen, dürfen ab dem 1. Juli 2008 nicht mehr das Flammschutzmittel Decabromdiphenylether (DecaBDE) enthalten. Dies gilt unabhängig vom Herstellungsort der Geräte und für alle enthaltenen Bauteile. Der Präsident des Umweltbundesamtes (UBA), Prof. Dr. Andreas Troge sagte: „Damit ist das besonders problematische DecaBDE endlich aus neuen Elektro- und Elektronikgeräten verbannt. Auch die Textilindustrie sollte für den Flammschutz bei Vorhängen, Rollos oder Möbelbezugsstoffen auf DecaBDE verzichten. Umweltschonendere Alternativen stehen bereit.” Das können etwa Textilfasern mit fest eingesponnenen Flammschutzmitteln auf Phosphorbasis sowie Gewebe aus schwer entflammbaren Kunststoffen - wie Polyaramiden - oder aus Glasfasern sein. Oft lässt sich die Entflammbarkeit der Textilien und Möbel auch mit einer anderen Webtechnik oder einem dichteren Polsterschaum stark herabsetzen. In diesen Fällen wären überhaupt keine Flammschutzmittel mehr notwendig. ⁠ DecaBDE ⁠ ist in der Umwelt schwer abbaubar und kann sich in Lebewesen anreichern. Daher ist es sowohl in der Polarregion, bei Füchsen, Greifvögeln und Eisbären sowie anderen Tieren nachweisbar, die am Ende der Nahrungskette stehen. Auch in der Frauenmilch ließ sich DecaBDE nachweisen. Der ⁠ Stoff ⁠ wirkt zwar nicht sofort giftig, es besteht aber der Verdacht auf langfristig schädliche Wirkungen für die Embryonalentwicklung (Entwicklungsneurotoxizität) und auf den langsamen Abbau zu den stärker toxischen, bereits in allen Anwendungen verbotenen Verbindungen Penta- und Octabromdiphenylether (⁠ PentaBDE ⁠, OctaBDE). Die Eigenschaften hält das ⁠ UBA ⁠ insgesamt für so problematisch, dass es DecaBDE als persistenten, bioakkumulierenden und toxischen Stoff – sogenannten ⁠ PBT ⁠-Stoff – bewertet und sich schon lange für ein Verwendungsverbot in Elektro- und Elektronikgeräten einsetzt. Als umweltverträglichere Alternativen für DecaBDE sind vor allem bestimmte halogenfreie, phosphororganische oder stickstoffhaltige Flammschutzmittel sowie Magnesiumhydroxid geeignet. Viele Hersteller elektrischer und elektronischer Geräte verzichten daher bereits heute vollständig auf den Einsatz bromierter Flammschutzmittel zugunsten dieser Alternativen. ”Bei problematischen Chemikalienanwendungen, für die weniger schädliche Ersatzstoffe vorhanden sind, sollten die Hersteller schnell auf die Alternativen setzen”, sagte UBA-Präsident Troge. „Sonst kostet es viel zu viel Zeit und Geld, bis man letzte Gewissheit für die Schädlichkeit eines Stoffes hat und schließlich handelt”. Im Fall des DecaBDE bedeutet dies: Der Stoff ist auch beim Flammschutz in Textilien so schnell wie möglich zu ersetzen. Bislang gibt es in Deutschland Brandschutzanforderungen an Textilien nur für Gebäude mit öffentlicher Nutzung. Da flammgeschützte Textilien großflächig in Innenräumen zum Einsatz kommen können und das Waschen – etwa eines flammgeschützten Vorhangs - nicht auszuschließen ist, sind gerade in Textilien umweltschädliche Stoffe zu vermeiden. So werden Belastungen der Innenraumluft sowie des Abwassers und des Klärschlamms - und in Folge der Gewässer oder Böden - von vornherein verhindert. Die Europäische Union wollte bereits vor zwei Jahren die Anwendung des DecaBDE als Flammschutzmittel für elektrische und elektronische Geräte verbieten. Dies sah die Richtlinie 2002/95/EG zur „Beschränkung der Verwendung bestimmter gefährlicher Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten” (so genannte RoHS-Richtlinie) vor. Bevor das Anwendungsverbot für DecaBDE in elektrischen und elektronischen Geräten überhaupt in Kraft trat, hob die Europäische Kommission es im Herbst 2005 wieder auf. Dagegen wandten sich EU-Parlament und Dänemark. Beiden gab der Europäische Gerichtshof (EuGH) nun endgültig Recht. Laut EuGH darf ein Anwendungsverbot für Stoffe in elektrischen und elektronischen Geräte unter der RoHS-Richtlinie nur aufgehoben werden, falls keine technisch geeigneten Alternativen vorlägen oder diese noch schädlichere Wirkungen auf Umwelt- und Gesundheit hätten als der Stoff, dessen Anwendung verboten werde. Da es Alternativen gibt, tritt das Anwendungsverbot für DecaBDE in neuen elektrischen und elektronischen Geräten nun zum 1. Juli 2008 wieder in Kraft.

Bromierte Flammschutzmittel: Schutzengel mit schlechten Eigenschaften?

Über Nutzen, Risiken und Ersatzstoffe informiert ein neues Hintergrundpapier des Umweltbundesamtes Flammschutzmittel retten Leben – denn sie können verhindern, dass Brände entstehen. Viele Hersteller setzen die Stoffe daher in Elektro- und Elektronikgeräten, Dämmstoffen oder Textilien ein. Aber: Einige der potentiellen Lebensretter haben nicht nur gute Eigenschaften. Besonders die bromierten Flammschutzmittel können sich in der Umwelt verbreiten sowie in der Nahrungskette und im Menschen anreichern. Die beiden häufig verwendeten Flammschutzmittel Decabromdiphenylether (DecaBDE) und Hexabromcyclododecan (HBCD) sind beispielsweise in der Muttermilch, in Fischen, Vogeleiern und Eisbären nachweisbar. HBCD ist akut giftig für Gewässerorganismen. Bei DecaBDE bestehen konkrete Hinweise auf langfristig schädliche, neurotoxische Wirkungen und den langsamen Abbau zu niedriger bromierten, stärker toxischen Verbindungen. „Vor allem die weite Verbreitung des DecaBDE und HBCD macht mir Sorge. Chemikalien, die sich in Mensch oder Tier anreichern, gehören nicht in die Umwelt”, sagt Prof. Dr. Andreas Troge, Präsident des Umweltbundesamtes (UBA). Für viele bromierte Flammschutzmittel gibt es sinnvolle Alternativen – und zwar ohne Abstriche an der Sicherheit. Möglich sind gänzlich andere Materialien – beispielsweise Textilien aus Glasfasern – oder weniger schädliche Flammschutzmittel, etwa Magnesiumhydroxid oder bestimmte halogenfreie, phosphororganische Flammschutzmittel. Der Einsatz dieser Alternativen ist technisch und wirtschaftlich möglich. Ein neues Hintergrundpapier des UBA stellt die wichtigsten Fakten zu bromierten Flammschutzmitteln zusammen. Bromierte Flammschutzmittel sind technisch gut zu verarbeiten und relativ kostengünstig. ⁠ DecaBDE ⁠, HBCD und Tetrabrombisphenol A (TBBPA) gehören mit jeweils 56.400 Tonnen, 22.000 Tonnen und 145.000 Tonnen pro Jahr zu den weltweit meistverbrauchten bromierten Flammschutzmitteln. Zu Emissionen kommt es sowohl während der Produktherstellung als auch bei der Produktnutzung und der Entsorgung. Die Anteile der verschiedenen Eintragungspfade sind noch nicht ausreichend geklärt. Die neue europäische Chemikalienverordnung ⁠ REACH ⁠ sieht vor, dass so genannte ⁠ PBT ⁠-Stoffe - also Stoffe, die gleichzeitig persistent, bioakkumulierend und toxisch sind – in Zukunft nicht mehr verwendet werden sollen. Ausnahmen lässt die Europäische Chemikalienagentur nur unter drei Bedingungen zu: Es liegen keine weniger gefährlichen Ersatzstoffe vor, Umwelteinträge lassen sich nachweislich auf ein Mindestmaß reduzieren und der gesellschaftliche Nutzen übersteigt die Risiken. HBCD ist bereits als PBT-⁠ Stoff ⁠ bewertet, bei DecaBDE steht die Entscheidung noch aus. Diese beiden Flammschutzmittel wären damit unter den ersten bedeutenden Industriechemikalien mit einer solchen Bewertung. „Ich halte eine Bewertung als PBT-Stoffe und eine deutliche Begrenzung der Anwendung dieser Substanzen für dringend geboten”, so ⁠ UBA ⁠-Präsident Troge. Sowohl DecaBDE als auch HBCD und TBBPA kommen in Gehäusen von Elektro- und Elektronik–geräten vor, ebenso sind DecaBDE und HBCD in Textilien enthalten. Hier plädiert das UBA für ein rasches Ende aller Anwendungen, da weniger problematische Ersatzstoffe – wie Magnesiumhydroxid, bestimmte phosphororganische oder stickstoffhaltige Flammschutzmittel – verfügbar sind. Für HBCD in Dämmstoffen aus Polystyrol ist bisher kein alternatives Flammschutzmittel bekannt. Allerdings erfüllen bei den meisten Anwendungen andere Dämmstoffe – beispielsweise Mineralwolle – die gleiche Funktion. Das UBA hält es allerdings für vertretbar, HBCD wegen seiner positiven Wirkung bei der Wärmedämmung befristet als Flammschutzmittel weiterzuverwenden. Dies gilt jedoch nur, sofern eine strenge Emissionskontrolle während der Herstellung und Verarbeitung erfolgt und die Entwicklung geeigneter Ersatzstoffe schnell voranschreitet. TBBPA kommt vorwiegend als reaktives Flammschutzmittel in elektronischen Leiterplatten zum Einsatz und ist dort das dominante Flammschutzmittel. Es liegen jedoch marktreife Alternativen vor, weshalb das UBA den Ersatz hier mittelfristig anstrebt. Als Ersatzstoffe kommen auch hier bestimmte halogenfreie, phosphororganische Flammschutzmittel oder von sich aus schwer entflammbare Kunststoffe in Betracht.

Monatsbericht Juni 2023

Aktuelle Arbeiten - Schachtanlage Asse II Übersicht über die wesentlichen Arbeiten im Juni 2023 Auf der 616-Meter-Ebene bauen Bergleute ein Becken für eine Baustoffuntersuchung auf. In diesem Becken soll ein besonders fließfähiger Spezialbeton (Sorelbeton) ankommen. Dafür ist das Becken zusätzlich mit Folie ausgekleidet. Auf der 511-Meter-Ebene stellen Bergleute diesen Baustoff her. Er gelangt von dort über Rohrleitungen in das Becken. Die Bergleute untersuchen unter anderem die Dichte sowie Temperatur und bestimmen die Luftporen und das Fließmaß. Die üblichen Komponenten des Spezialbetons bestehen aus Steinsalz, Magnesiumoxid in Pulverform und Magnesiumchloridlösung als Anmachflüssigkeit. Das Magnesiumoxid bestimmt die Fließfähigkeit des Betons. Bei der bisherigen Mischung ist der Beton nur kurze Zeit fließfähig. Also passen Bergleute das Mengenverhältnis der Komponenten an und ersetzen das Magnesiumoxid mit Brucit. Brucit ist ein Mineral, das auch als Magnesiumhydroxid bekannt ist. Mit der neuen Mischung versuchen Bergleute einen Beton herzustellen, der bis zu 48 Stunden fließfähig ist. Dieser könnte dann im Notfall ohne Verstopfen der Leitung von über Tage in das Bergwerk eingebracht werden. Aufbau eines Beckens für eine Baustoffuntersuchung Stabilisierung und Notfallplanung Die Rückholung kann nur in einem langfristig stabilen Bergwerk erfolgen. Zudem müssen Vorbereitungen für einen möglichen Notfall getroffen werden. Auf der 616-Meter-Ebene (Sohle) bohren Bergleute ehemalige Abbaukammern an, um Hohlräume mit Spezialbeton (Sorelbeton) zu verfüllen. Zwischen 1995 und 2004 verfüllten Bergleute die Abbaukammern bereits mit losem Salz. An der Decke der Kammern (Firste) bilden sich Hohlräume, weil sich das Salz mit der Zeit setzt. Diese Hohlräume werden Firstspalte genannt. Durch das Verfüllen mit Spezialbeton wird das Bergwerk stabilisiert. Auf der 700-Meter-Ebene bereiten Mitarbeiter*innen weiterhin die Arbeiten an einer Strömungsbarriere vor. Diese Bauwerke übernehmen im Notfall eine wichtige Aufgabe: Für den Fall, dass so viel Wasser in die Asse läuft, dass der Zutritt nicht mehr zu beherrschen ist, verzögern sie die Ausbreitung radioaktiver Stoffe im Bergwerk. Rückholungsplanung Die BGE hat den gesetzlichen Auftrag die Schachtanlage Asse II unverzüglich stillzulegen. Zuvor sollen die radioaktiven Abfälle zurückgeholt werden. Im Juni führt die BGE die Arbeiten zur Einrichtung des Bohrplatzes für die Erkundungsbohrung Remlingen 18 (R 18) fort. Mitarbeiter*innen beginnen mit Aushubarbeiten im Bereich des Bohrplatzes und lagern das dabei anfallende Bodenmaterial ein. Hierbei handelt es sich um hochwertige Böden, die nach Abschluss der Arbeiten weiterverwendet werden können. Der Aushub aus dem Bereich der Zuwegung wird entsorgt, da es sich um Bauschutt handelt. Die Erkundungsbohrung soll östlich der Schachtanlage Asse II erstellt werden und Erkenntnisse zum Aufbau des Gebirges liefern. Auf Basis dieser Erkenntnisse soll der Ansatzpunkt für den Schacht Asse 5 abschließend festgelegt werden. Die BGE wertet die eingegangenen Angebote für die geowissenschaftlichen Untersuchungen der Erkundungsbohrung Remlingen 18 aus. Diese sollen begleitend zu den Bohrarbeiten ausgeführt werden. Auf der 750-Meter-Ebene arbeiten Mitarbeiter*innen weiter an den Bohrarbeiten zur Erkundung der Einlagerungskammer 12 . Das Erkundungsprogramm soll der BGE Erkenntnisse für die weitere Planung der Rückholung liefern. Dazu gehören unter anderem der Zustand des umliegenden Gebirges, die Zusammensetzung der Kammeratmosphäre und der Zustand der Abfallgebinde. Die Bohrung ist im Juni rund 60 Meter lang. Damit ist rund die Hälfte der Bohrstrecke erreicht. Die Bohrung wird zuerst über die Einlagerungskammer führen. Anschließend wird der Verlauf der Kammerdecke ermittelt. Erst danach wird eine abgelenkte Bohrung in die Kammer ausgeführt. Lösungsmanagement In die Schachtanlage Asse II dringen salzhaltige Lösungen aus dem Deckgebirge ein. Das Lösungsmanagement regelt den Umgang mit diesen Lösungen. Vom 5. bis 7. Juni 2023 werden rund 253 Kubikmeter Salzlösung in der Charge mit der Bezeichnung 2023/09 nach erfolgter Freigabe gemäß Paragraph 31 bis 42 der Strahlenschutzverordnung nach über Tage gebracht. Tritium und Cäsium-137 werden nicht nachgewiesen. Die Nachweisgrenze für Tritium liegt bei 7,6 Becquerel pro Liter, die für Cäsium liegt bei 0,39 Becquerel pro Liter. Weitere Informationen finden Sie in unserem Beitrag zu den Messwerten im Themenschwerpunkt: Das Wasser in der Asse . Vom 26. Juni bis 28. Juni 2023 erfolgt die Abfuhrcharge 2023/10. In der Charge werden rund 272 Kubikmeter Salzlösung nach erfolgter Freigabe nach über Tage gebracht. Tritium und Cäsium-137 werden nicht nachgewiesen. Die Nachweisgrenze für Tritium liegt bei 7,6 Becquerel pro Liter, die für Cäsium bei 0,48 Becquerel pro Liter. Bergbauliche Arbeiten Die Bergleute müssen den sicheren Betrieb der Schachtanlage Asse II gewährleisten. Auf der 637-Meter-Ebene erstellen Bergleute eine neue Extensometerbohrung. Mit Extensometern messen Bergleute die Stauchung des Berges. Somit stellen sie fest, wie viel Druck auf dem Gebirge lastet. Von rund 700 Metern Tiefe bis 679 Metern Tiefe errichten Bergleute ein Stützbauwerk entlang der Hauptverbindungsstrecke (Wendelstrecke). Bevor die Stützmauer aus Spezialbeton gebaut werden kann, entfernen sie rund einen Meter Salz mit einer Fräse. Dadurch wird das Herabfallen größerer Gesteinsbrocken (Löser) vermieden und die Fahrbahn behält ihre Breite. Anschließend bauen Bergleute eine Schalung für die Stützmauer und befüllen den Bereich mit Spezialbeton. Auf der 700-Meter-Ebene im Bereich der größten Baustoffanlage in der Asse bauen Mitarbeiter*innen eine Staubschutzwand vor eine Nische mit einem Kipploch. Durch dieses können Bergleute Salz direkt von der 490-Meter-Ebene in den Bereich der Baustoffanlage auf der 700-Meter-Ebene kippen. Am Ende des Kipplochs entsteht eine erhebliche Staubentwicklung. Die Schutzwand trennt die Nische vom Rest der Anlage. Diesen Monat fertigen Bergleute das Tor für die Nische an. In 700 Metern Tiefe fahren Bergleute eine vorhandene Strecke Richtung Schacht Asse 2 auf. Wenn die Strecke fertig gestellt ist, können Bergleute Stabilisierungsarbeiten am Übergang zum Schacht vornehmen. Im Nachhinein verfüllen sie die Strecke wieder mit Spezialbeton. Im Juni erstellen Bergleute ein Bodenfundament (Sohlenfundament) und errichten am Übergang zum Schacht eine Mauer aus Rasengittersteinen aus Spezialbeton. Auf der 700 -Meter-Ebene setzen Bergleute im Osten des Bergwerks Sensoren in Bohrlöcher in der Decke (Firste). Die Sensoren werden für mikroakustische Messungen genutzt. Die Messungen sollen Aufschluss über das Gebirge geben. Auf der 725-Meter-Ebene verlegen Bergleute eine Stelle, in der Zutrittslösung gefasst wird. Die alte Fassungsstelle liegt in einem Bereich, der gebirgsmechanisch stark beansprucht ist. Im Juni bauen Bergleute ein Stützbauwerk aus Spezialbeton an den Ort der aufgegebenen Fassungsstelle. Strahlenschutz Die Einhaltung und Überwachung des Strahlenschutzes gewährleistet die Sicherheit des Personals, der Besucherinnen und Besucher, der Bevölkerung sowie der Umwelt. Im Juni erhalten Mitarbeiter*innen der BGE eine Schulung in das System des zweiten Hauptgrubenlüfters. Derzeit befindet sich die Anlage in einem Probebetrieb. Dieser soll rund sechs Monate dauern. Nach der Abnahme soll dieser leistungsstärkere Lüfter den bisherigen ablösen. Ein Hauptgrubenlüfter ist für die Frischwetterversorgung unter Tage zuständig. Im Gespräch Im Rahmen unserer Öffentlichkeitsarbeit können sich alle interessierten Bürgerinnen und Bürger über die Schachtanlage Asse II informieren und mit uns ins Gespräch kommen. Am 29. Juni informieren sich rund 40 Personen beim Gebirgsbeobachtungsgespräch darüber, wie das Bergwerk der Schachtanlage Asse II überwacht wird. Informationen über die Messungen und Stabilisierungsmaßnahmen werden zeitnah in einer Meldung auf der BGE-Website veröffentlicht. Dort finden Sie dann auch die weiterführenden Links zur Veranstaltungsaufzeichnung und zu den wesentlichen Unterlagen. Die Infostelle Asse hat mittwochs und donnerstags von 10:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. An den weiteren Wochentagen öffnen die Mitarbeiter*innen die Infostelle nach Vereinbarung. Weitere Informationen zu den Angeboten der Info Asse finden sie auf der Website der Infostelle Asse . Links zum Thema Aktuelle Arbeiten - Schachtanlage Asse II Themenschwerpunkt: Das Wasser in der Asse -Messwerte Asse - Fassungsrate Lösungszutritt Asse – die Entwicklung Asse: Infostelle und Befahrungen BGE startet Erkundungsbohrung Richtung Einlagerungskammer 12

Monatsbericht September 2023

Aktuelle Arbeiten - Schachtanlage Asse II Übersicht über die wesentlichen Arbeiten im September 2023 Für den Bau einer Strömungsbarriere erweitern Bergleute auf der 700-Meter-Ebene eine Strecke. Sie stellen darin das erste von zwei Widerlagern, das sind die Endstücke einer Strömungsbarriere, fertig. Da sich der geplante Bauplatz des zweiten Widerlagers in unmittelbarer Nähe zur Hauptverbindungsstrecke (Wendelstrecke) befindet, schneiden Bergleute im September Teile der Hauptverbindungsstrecke nach und versetzen darin verlaufende Rohr- und Versorgungsleitungen. Im Anschluss beginnen sie mit Fräsarbeiten in der sogenannten Kernbarriere, dem Bereich zwischen den Widerlagern. Das Foto zeigt eine Firstenfräse, die bereits erste Profile in die Decke (Firste) geschnitten hat. Die Fräsarbeiten werden fortgesetzt, bis der geplante Querschnitt erreicht ist. Im Anschluss wird das zweite Widerlager errichtet und der im Bereich der Kernbarriere entstandene Hohlraum vollständig mit Sorelbeton verfüllt. Insgesamt sollen im Bergwerk über 80 dieser hochdichten Bauwerke entstehen. Strömungsbarrieren sind ein Bestandteil der Notfallplanung und übernehmen eine wichtige Aufgabe: Für den Fall, dass so viel Wasser in die Asse läuft, dass der Zutritt technisch nicht mehr zu beherrschen ist, verzögern sie die Ausbreitung radioaktiver Stoffe im Bergwerk. Fräsarbeiten unter Tage in der Schachtanlage Asse II. Stabilisierung und Notfallplanung Die Rückholung kann nur in einem langfristig stabilen Bergwerk erfolgen. Zudem müssen Vorbereitungen für einen möglichen Notfall getroffen werden. Im September errichten Bergleute ein Widerlager, also das Endstück einer Strömungsbarriere, in einer zuvor erweiterten Strecke auf der 700-Meter-Ebene. Für den Bau eines zweiten Widerlagers schneiden sie Teile der Hauptverbindungsstrecke (Wendelstrecke) nach und schaffen so den notwendigen Raum. Im Bereich zwischen den Widerlagern (Kernbarriere) beginnen Bergleute mit Fräsarbeiten zur Erweiterung der Strecke bis auf den geplanten Querschnitt. Auf der 750-Meter-Ebene setzen Bergleute die Stabilisierungsarbeiten am Pfeiler im Umfeld des Arbeitsbereichs zur Erkundung der Einlagerungskammer 12 fort. Um die Gesteinsschichten in diesem Bereich zu stabilisieren, setzen sie sogenannte Gebirgsanker. Diese bis zu fünf Meter langen Stangen verbinden die Schichten miteinander. Anschließend verfüllen Bergleute verbleibende Hohl- und Zwischenräume mit Sorelbeton. Um den abschüssigen Arbeits- und Zufahrtsbereich zusätzlich zu sichern, setzen Bergleute im Boden geankerte Stahlträger. In 800 Metern Tiefe führen Bergleute Tests zum Fließverhalten eines neuen Spezialbetons durch. Dieser unterscheidet sich in der Zusammensetzung zum üblichen Sorelbeton aus Steinsalz, Magnesiumoxid und Magnesiumchloridlösung. Im neuen Baustoff wird das Magnesiumoxid durch Brucit (Magnesiumhydroxid) ersetzt. Der neue Spezialbeton zeigt eine verbesserte Fließfähigkeit, höhere Abbindezeiten und ein geringeres Entmischungsverhalten. Dieser Spezialbeton könnte so im Notfall ohne Verstopfen der Leitung von über Tage in das Bergwerk eingebracht werden. Rückholungsplanung Die BGE hat den gesetzlichen Auftrag die Schachtanlage Asse II unverzüglich stillzulegen. Zuvor sollen die radioaktiven Abfälle zurückgeholt werden. Am Bohrplatz für die Erkundungsbohrung Remlingen 18 (R 18) werden im September die Arbeiten zur Einrichtung des Bohrplatzes fortgesetzt. Um das Gelände für den Bau des Fundaments in Böschungslage zu stabilisieren, bringen Mitarbeiter*innen Unterboden und Hartsteinmaterial hinter zuvor gesetzte Winkelstützen ein. Zusätzlich werden Anlagen zur Entwässerung installiert und der Einbau einer Abscheideranlage zum Trennen von Feststoffen aus Flüssigkeiten abgeschlossen. In der zweiten Monatshälfte bauen Mitarbeiter*innen eine stabilisierende Binderschicht ein und gießen die tragende Asphalt-Deckschicht. Damit ist die Einrichtung des Bohrplatzes bis auf wenige Restarbeiten abgeschlossen und der Bereich für den Aufbau und Betrieb der Bohranlage vorbereitet. Die Erkundungsbohrung soll östlich der Schachtanlage Asse II erstellt werden und Erkenntnisse zum Aufbau des Gebirges liefern. Auf Basis dieser Erkenntnisse soll der Ansatzpunkt für den Schacht Asse 5 abschließend festgelegt werden. Für die ausgeschriebenen Planungsarbeiten zur Förderanlage Schacht Asse 5 sind die Teilnahmeanträge eingegangen und ausgewertet. Geeignete Bieter wurden aufgefordert, Angebote für die vorgesehenen Bietergespräche abzugeben. Auf der 750-Meter-Ebene gehen die Bohrarbeiten zur Erkundung der Einlagerungskammer 12 weiter. Das Erkundungsprogramm soll der BGE Erkenntnisse für die weitere Planung der Rückholung liefern. Dazu gehören unter anderem der Zustand des umliegenden Gebirges, die Zusammensetzung der Kammeratmosphäre und der Zustand der Abfallgebinde. Die Bohrung ist im September rund 100 Meter lang. Der geplante Endpunkt dieser ersten Bohrung liegt bei rund 135 Metern. Die Bohrung wird zuerst über die Einlagerungskammer führen. Anschließend wird der Verlauf der Kammerdecke ermittelt. Erst danach wird eine abgelenkte Bohrung in die Kammer ausgeführt. Lösungsmanagement In die Schachtanlage Asse II dringen salzhaltige Lösungen aus dem Deckgebirge ein. Das Lösungsmanagement regelt den Umgang mit diesen Lösungen. Vom 18. bis 20. September 2023 werden rund 253 Kubikmeter Salzlösung in der Charge mit der Bezeichnung 2023/14 nach erfolgter Freigabe gemäß Paragraph 31 bis 42 der Strahlenschutzverordnung nach über Tage gebracht. Tritium und Cäsium-137 werden nicht nachgewiesen. Die Nachweisgrenze für Tritium liegt bei 7,5 Becquerel pro Liter, die für Cäsium bei 0,30 Becquerel pro Liter. Weitere Informationen finden Sie in unserem Beitrag zu den Messwerten im Themenschwerpunkt "Das Wasser in der Asse" . Bergbauliche Arbeiten Die Bergleute müssen den sicheren Betrieb der Schachtanlage Asse II gewährleisten. Auf der 490-Meter-Ebene beginnen Bergleute mit der Produktion von Blocksteinen aus Spezialbeton an einer speziell dafür erstellten Produktionsstätte. Hier können zeitgleich mehr als ein halbes Dutzend Blocksteine hergestellt werden. Diese ähneln riesigen Klemmbausteinen und werden zum Bau von Stütz- und Barrierebauwerken genutzt. In einer Anschlussstrecke zum Schacht Asse 2 auf der 700-Meter-Ebene bearbeiten Bergleute den Boden (Sohle). In diesem Bereich, nahe der größten Baustoffanlage in der Asse, hebt sich der Boden durch den Gebirgsdruck. Dadurch werden in der Strecke übereinanderliegend installierte Kompressoren gegeneinandergedrückt. Die Bergleute vertiefen den Bereich und verlängern Metallbögen (Gleitbogenprofile), die in der Strecke die Decke (Firste) und Wände (Stöße) stützen. Mit Abschluss der Stabilisierungsarbeiten haben die Kompressoren wieder genug Platz. In 700 Metern Tiefe stellen Bergleute Stabilisierungs- und Verfüllarbeiten an einer aufgefahrenen Bestandsstrecke in Richtung Schacht Asse 2 fertig. Im September stabilisieren sie den Übergangsbereich zum Schacht, errichten Abdichtbauwerke und verfüllen den gesamten Bereich abschnittsweise mit Sorelbeton. Auf der 775-Meter-Ebene berauben Bergleute eine Strecke in einem ehemaligen Versuchsfeld für Abdichtungs-/Injektionsmaßnahmen. Sie verfüllen Bohrlöcher und errichten am Übergang zur Hauptverbindungsstrecke (Wendelstrecke) eine Abdichtmauer. Dieser Bereich soll mit Sorelbeton verfüllt und abgestoßen werden. Im Grubentiefsten in 825 Metern Tiefe erweitern Bergleute eine Strecke mit einer Teilschnittmaschine. Dieser Bereich soll für die Verfüllung von Spezialbeton mit kontaminiertem und unkontaminiertem Wasser (Lösung) zur Verfügung stehen. Strahlenschutz Die Einhaltung und Überwachung des Strahlenschutzes gewährleistet die Sicherheit des Personals, der Besucherinnen und Besucher, der Bevölkerung sowie der Umwelt. Zur Messung einer potenziellen Kontamination durch Jod-129 in der Fort-/Abluft, installieren Mitarbeiter*innen des Strahlenschutzes im September mit Aktivkohle bestückte Filtersysteme an neuralgischen Punkten im Bergwerk. Die Filtersysteme werden nach dem Sammelzeitraum von rund 6 Wochen gammaspektrometrisch ausgewertet. Mit den Messergebnissen soll der Nachweis erbracht werden, dass eine relevante Jod-129 Kontamination in der Fort-/Abluft ausgeschlossen werden kann. Diese Messungen sind turnusmäßig alle vier Jahre als beweissichernde Maßnahme vorgeschrieben. Im Gespräch Im Rahmen unserer Öffentlichkeitsarbeit können sich alle interessierten Bürgerinnen und Bürger über die Schachtanlage Asse II informieren und mit uns ins Gespräch kommen. Die Infostelle Asse hat mittwochs und donnerstags von 10:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. An den weiteren Wochentagen öffnen die Mitarbeiter*innen die Infostelle nach Vereinbarung. Weitere Informationen zu den Angeboten finden sie auf der Website der Infostelle Asse . Links zum Thema Aktuelle Arbeiten - Schachtanlage Asse II Themenschwerpunkt: Das Wasser in der Asse -Messwerte Asse - Fassungsrate Lösungszutritt Asse – die Entwicklung Asse: Infostelle und Befahrungen BGE startet Erkundungsbohrung Richtung Einlagerungskammer 12 Übersicht über die wesentlichen Arbeiten im August 2022

Complex utilization of the sea-salt production waste brines connected with minimization the Black-Sea environment damage

Das Projekt "Complex utilization of the sea-salt production waste brines connected with minimization the Black-Sea environment damage" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Bergakademie Freiberg, Institut für Anorganische Chemie durchgeführt. General Information: Irrespective of the preparation methods of sea-salt, bittern containing more than 20 times higher salt content than the Black-Sea water remain after the salt crystallization. These bittern are usually returned to the sea again and are very harmful for both fauna and flora. The only environmental friendly alternative is their complex utilization through developing of new waste less technologies. The main objective of the present project is constructing models of sea water, bittern and other natural solutions of the marine-type system for planning industrial crystallization and extraction processes. For this aim it is expected to compile a data-base with all existing data on the six-component marine-type system and carrying out experiments for completing literature data or specifying uncertain data. Methods of critical evaluation the solubilities will be used for establishment of the most probable solubility diagrams. Using solubility data and thermodynamic studies on ionic activities and osmotic coefficients of water the parameters concerning binary and ternary ionic interactions in the systems will be determined. Studies aimed at elucidating the connection between these parameter values and the solution's structure (ionic interactions, complex formation, association and hydration processes) will be carried out. On this basic models for simulation of multicomponent systems will be elaborated. A complete computer programme will be created for solution of any problems associated with crystallization of salts by water evaporation or polythermal crystallization at arbitrary composition of the multicomponent marine-type system. Application of the elaborated computer programme is foreseen for optimization the crystallization processes in the Black-Sea waste bittern in order to develop methods for their utilization. Elaboration of a waste less complex technology for production of magnesium hydroxide and sulphate, gypsum for building applications, potassium chloride, etc. is expected. Pilot-plant investigations in 'Chernomorski Solnitzi' Ltd. salt production enterprise Burgas, Bulgaria will be carried out for testing the industrial applicability of the technology, obtaining the necessary technological requirements data and economic substation for elaboration of a proposal for introduction the technology in the industry. Prime Contractor: Universite Claude Bernard Lyon 1, Laboratoire de Physico-Chimie des Materiaux Luminescents Physicochimie Minerale II, Villeurbanne, Germany.

Einsatz von Magnesiumhydroxid (Mg(OH)2) in der Abwassertechnik

Das Projekt "Einsatz von Magnesiumhydroxid (Mg(OH)2) in der Abwassertechnik" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Kassel, Institut für Wasser, Abfall und Umwelt, Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft durchgeführt. Recherche zur Identifizierung von Anwendungspotenzialen für Magnesiumhydroxid (Mg(OH)2) in der Abwassertechnik.

Reduzierung der anfallenden Schlammengen bei der Bereitung von hochreinem Kalkwasser

Das Projekt "Reduzierung der anfallenden Schlammengen bei der Bereitung von hochreinem Kalkwasser" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Zweckverband Landeswasserversorgung durchgeführt. Ziel des Forschungsvorhabens ist es, die bei der Bereitung von hochreinem, zur Entcarbonisierung benoetigten Kalkwasser als Ueberschuss-Schlamm anfallenden Rueckstaende (Calciumhydroxid, Magnesiumhydroxid und sandartige Bestandteile) durch Aufloesen bzw. Abtrennen so weit wie moeglich zu minimieren. Zunaechst sollte versucht werden, das im Ueberschuss-Schlamm enthaltene Calcium- und Magnesiumhydroxid durch Verduennung mit Wasser in Loesung zu bringen und die sandartigen Bestandteile abzufiltrieren. Erste Versuche mit einem Zweischichtfilter im Wasserwerk zeigten, dass die Laufzeit des Filters deutlich abnahm und der pH-Wert des Wassers durch das im Schlamm enthaltene Calciumhydroxid zu stark anstieg. Deshalb wurde eine Versuchsanlage im halbtechnischen Massstab zur Vorbehandlung des Ueberschuss-Schlammes erstellt. In dieser Versuchsanlage wurde der Ueberschuss-Schlamm zunaechst mit entcarbonisiertem Wasser verduennt (1 : 10). Anschliessend erfolgte die Abtrennung der sandartigen Bestandteile in einem Hydrozyklon, wobei eine Abreicherung von ca. 50 Prozent erzielt werden konnte. Die restlichen Feststoffe wurden anschliessend in einem Eindicker als Schlamm von dem mit Calciumhydroxid angereicherten Wasser abgetrennt. Erste Versuche zur Zugabe dieses Schlammes vor den Zweischichtfiltern im Wasserwerk haben ergeben, dass sich das im Schlamm enthaltene Magnesiumhydroxid unter den gegebenen Verduennungsverhaeltnissen aufloest und sich der pH-Wert des Wassers nur unwesentlich erhoeht. Die Filterlaufzeiten gehen jedoch auch hierbei noch deutlich zurueck.

Herstellung von Magnesiumoxid

Das Projekt "Herstellung von Magnesiumoxid" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von K+S AG durchgeführt. Ziel ist es, aus bisher ungenutzten und die Gewaesser belastenden Endlaugen der Kaliindustrie eine inlaendische Basis fuer Magnesiumoxid zu schaffen, das bisher ausschliesslich importiert wurde. Aus den in den Endlaugen enthaltenden Magnesiumsalzen soll durch Faellung und anschliessendes Filtern, trocknen und kalzinieren Magnesiumhydroxid bzw. Magnesiumoxid gewonnen werden. Die Untersuchungen sollen ueber Labor- und Technikumversuche zum Betrieb einer kontinuierlich laufenden Versuchsanlage fuehren.

Regelbare kompakte Korrosionsschutzzelle auf Basis von Mikroopferanoden

Das Projekt "Regelbare kompakte Korrosionsschutzzelle auf Basis von Mikroopferanoden" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von DECHEMA Forschungsinstitut Stiftung bürgerlichen Rechts durchgeführt. Projektziel: Das Ziel des Projektes ist es, das Auftreten von Rostwasser in Altinstallationen zu mindern und die Leitungen vor weiterer Korrosion zu schützen. Um diese Aufgabe zu realisieren, wird Magnesium in einer speziell entwickelten Korrosionsschutzzelle elektrolytisch so aufgelöst, dass neben Magnesium-Ionen auch aktive Magnesium-Partikel entstehen. Die Zelle zeichnet sich durch ihre kompakte Bauweise aus. Dabei werden vier Magnesium-Stäbe paarweise und abwechselnd als Anoden und Kathoden polarisiert. Mit dem durchströmenden Wasser werden die Magnesium-Partikel in der Hausinstallation verteilt, wo sie als mobile Mikroopferanoden eine kathodische Schutzwirkung auf das sie umgebende Rohrmaterial ausüben, d.h. bei einem korrosiven Angriff löst sich anstelle des Rohrmaterials das Magnesium auf. Das Projekt wird im Auftrag der Firma perma-trade Wassertechnik GmbH bearbeitet. Stand der Arbeiten: Die gewünschten aktiven Partikel können elektrochemisch erzeugt werden, jedoch ohne Einfluss auf Größe und Beschaffenheit. Ihre Zusammensetzung wurde eingehend charakterisiert. - Eine durch die Partikel verursachte Korrosionsschutzwirkung ist nachweisbar. Allerdings ist die geschützte Fläche pro Partikel gering. - Bei der Elektrolyse und dem späteren Zerfall der Partikel entsteht gasförmiger Wasserstoff, der in technischen Systemen nicht vernachlässigt werden darf. - Aufgrund ihrer Größe haften die Magnesium-Partikel nicht an der Rohroberfläche sondern werden mit dem Wasserstrom weiter transportiert. Über welche Distanzen die Partikel transportiert werden können, ist noch nicht geklärt. - Ein Problem in technischen Systemen könnte die Bildung von Magnesiumhydroxid-Schlämmen darstellen.

Reduzierung von Energieverbrauch und Emissionen eines Massenentsäuerungsverfahrens für Bücher

Das Projekt "Reduzierung von Energieverbrauch und Emissionen eines Massenentsäuerungsverfahrens für Bücher" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von ZFB Zentrum für Bucherhaltung GmbH durchgeführt. Zielsetzung und Anlass des Vorhabens Mit dem papersave®-Massenentsäuerungsverfahren der ZFB Zentrum für Bucherhaltung GmbH lassen sich Bücher, Akten und andere Papiere, die durch Säurefraß geschädigt sind, in industriellem Maßstab neutralisieren und mit einer alkalischen Reserve versehen. Dazu werden die im Vakuum vorgetrockneten Bücher mit einer Lösung von Magnesiumethanolat und Titanethanolat in einem unpolaren Solvens getränkt und anschließend mit feuchter Warmluft behandelt. Bei dieser Nachbehandlung entsteht im Papier durch Hydrolyse der Alkoholate alkalisches Magnesiumhydroxid und die Bücher werden wieder auf ihren ursprünglichen Feuchtegehalt gebracht (Rekonditionierung). Dieser letzte Prozessschritt soll nun von einem energetisch ineffizienten Durchströmverfahren auf zwei separate energiesparende Kreislaufverfahren umgestellt werden, um den Stromverbrauch des Verfahrens stark zu reduzieren, die Prozesszeit zu verkürzen und die Qualität des Entsäuerungsergebnisses zu erhöhen. Fazit Das ursprüngliche Vorhaben, die Nachbehandlung in die Hauptbehandlungskammer zu verlagern, konnte nicht umgesetzt werden. Trotzdem konnte das Vorhaben mit dem Bau einer separaten Kammer für die Nachbehandlung sehr erfolgreich umgesetzt werden. Der Strom- und Wasserverbrauch konnte um ca. 90 % reduziert werden. Durch eine beschleunigte Carbonatisierung des Entsäuerungsmittels konnte die Entsäuerung qualitativ verbessert werden. Das durch die Hydrolyse gebildete sehr alkalische Magnesiumhydroxid (Mg(OH)2) konnte in das wenige alkalische thermodynamisch stabile Magnesia alba (Mg(OH)2*4MgCO3*4H2O) überführt werden. Damit ist die Entsäuerung für das Papier schonender.

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