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Neunte UN-Klimakonferenz in Mailand (COP 9)

Die neunte Vertragsstaatenkonferenz der Klimarahmenkonvention (COP 9) fand vom 1. bis zum 12. Dezember in Mailand in Italien statt. Die Klimakonferenz wurde zunächst durch die widersprüchlichen Aussagen aus Russland zur Ratifizierung des Kyoto-Protokolls und der Unsicherheit zum Zeitpunkt des Inkrafttretens des Kyoto-Protokolls, sowie der Darstellung des US-amerikanischen Ansatzes der Klimapolitik in den Medien und in Nebenveranstaltungen bestimmt. Trotzdem gelang es auf dem Klimagipfel die Unterstützung der überwältigenden Mehrheit der Staatengemeinschaft für das Kyoto-Protokoll deutlich zu machen. Außerdem wurde der Abschluss der zweijährigen Verhandlungen über die Regeln für die Aufforstungs- und Wiederaufforstungsprojekte in Entwicklungsländern erzielt. Damit wurde die letzte Lücke in den Umsetzungsregeln des Kyoto Protokolls geschlossen.

Ölpest im italienischen Fluss Lambro

Nach einem Sabotageakt sind aus einer stillgelegten Raffinerie der Firma Lombarda Petroli in Villasanta bei Monza nördlich von Mailand viele tausend Kubikmeter Alt- und Heizöl in den Fluß Lambro gelaufen.

Verkehrs- und Fluglärm machen auf Dauer krank

Internationale Studie zeigt erneut: Mit steigender Lärmbelastung, steigt der Blutdruck Lärm nervt nicht nur, Lärm kann auch krank machen: So haben etwa Personen, die erhöhtem Nachtfluglärm ausgesetzt sind, häufiger höhere Blutdruckwerte, als Menschen in ruhigeren Wohngebieten. Schon ein Anstieg des nächtlichen Fluglärmpegels um 10 Dezibel [dB(A)] im Schallpegelbereich zwischen 30-60 [dB(A)] erhöht das Risiko für Bluthochdruck bei Frauen und Männern um rund 14 Prozent. Das geht aus einer aktuellen internationalen Studie hervor, welche die Europäische Kommission förderte. An der großen europäischen Studie – an der das Umweltbundesamt mitwirkte – nahmen rund 5.000 Anwohner der Flughäfen Amsterdam, Athen, Berlin, London, Mailand und Stockholm teil. Die Experten ermittelten die Wirkungen des Flug- und Straßenverkehrslärms auf die Gesundheit – vor allem auf den Blutdruck. Die Forscherinnen und Forscher ermittelten den Fluglärm anhand der Flugbewegungen und Flugzeugdaten. Die nächtliche Fluglärmbelastung der Testpersonen lag zwischen 30 und 60 dB(A). Die Stichproben schlossen auch Personen ein, die keinen wesentlichen Lärmbelastungen ausgesetzt waren. Das ermöglichte Vergleiche zwischen Personen aus stark und weniger stark lärmbelasteten Wohngebieten. Zudem sicherten die Angaben der Probanden in den Fragebögen, dass sich die Vergleichsgruppen nicht in soziodemografischen Merkmalen – wie Alter und Schulbildung – oder bestimmten Risikomerkmalen – etwa Rauchen, Übergewicht, körperliche Aktivität – unterschieden. Im Ergebnis der Untersuchung zeigte sich für alle Flughäfen: Personen, die Nachtfluglärm ausgesetzt waren (mittlere Lärmbelastung im Zeitraum zwischen 22:00 Uhr bis 6:00 oder 23:00 bis 7:00 Uhr, je nach Land) wiesen häufiger höhere Blutdruckwerte (vor Ort gemessen) auf oder waren bereits wegen Bluthochdrucks in ärztlicher Behandlung, als Personen aus ruhigeren Wohngebieten. Die Forscher fanden heraus: Ein um 10 dB(A) höherer Fluglärmpegel ist mit einem Anstieg des Risikos für Bluthochdruck um rund 14 Prozent verbunden. Männer und Frauen sind gleichermaßen betroffen. Für den Flughafen Berlin-Tegel existiert ein Nachtflugverbot. Die Ergebnisse der Berliner Teilstichprobe stellen sich daher etwas anders dar: Hier war es vornehmlich die Tages-Lärmbelastung (gemessen zwischen 6 Uhr und 22 Uhr), die mit einem erhöhten Blutdruckrisiko einherging. Darüber hinaus ermittelten die Forscher die Straßenverkehrslärmbelastung der Anwohner. Dies geschah in Berlin mit Hilfe der Berliner Verkehrslärmkarte. Im Ergebnis ist auch für den Straßenverkehrslärm ein Zusammenhang zwischen Lärm und höherem Blutdruck nachweisbar. Steigt der mittlere Straßenverkehrslärmpegel (24 Stunden-Mittelwert) um 10 dB(A), erhöht sich das Risiko für Bluthochdruck um etwa zehn Prozent, im Schallpegelbereich von 45 bis 70 dB(A). Diese leichte Risikoerhöhung betraf vornehmlich Männer. Bei den Frauen war der Effekt nicht so stark ausgeprägt. Die Berliner Ergebnisse weichen im Vergleich zu den anderen Flughäfen insofern etwas von der Gesamtauswertung ab, als in Berlin der Straßenverkehrslärm einen etwas stärkeren Einfluss auf den Blutdruck hatte als der Fluglärm. Die subjektive Einschätzung der Lärmsituation der befragten Personen zeigt zudem, dass ein deutlicher Zusammenhang zwischen der Lärmbelästigung des Flug- sowie des Straßenverkehrslärms und dem Schallpegel außerhalb der Wohnungen besteht: Je höher die Schallbelastung, desto höher die Belästigung der Menschen durch den Lärm. Die Forscher stellten fest, dass sich die Menschen bei gleicher Schallbelastung durch Fluglärm stärker gestört fühlen, als bisher aus früheren Untersuchungen bekannt.

Smogalarm in Italien verhindert Silvesterfeuerwerk

In mehreren Städte in Italien wurden zum Jahreswechsel 2015/ 2016 Silvester-Feuerwerke verboten. Rom, Mailand, Turin und Venedig verhängten Verbote, zahlreiche andere Gemeinden sprachen Einschränkungen aus. Grund hierfür sind anhaltende Feinstaubkonzentrationen Ende Dezember 2015 in italienischen Großstädten. Trotz Fahrverbote in Italiens Großstädte war die Feinstaubbelastung unverändert hoch. Warmes und windarmes Wetter sorgte dafür, dass sich der Smog nicht auflöste. Durch das Abbrennen von Feuerwerkskörpern steigt die Belastung der Luft mit Schadstoffen "explosionsartig" an, warnt das Umweltbundesamt. Am ersten Tag des neuen Jahres ist die Luftbelastung mit gesundheitsgefährdendem Feinstaub vielerorts so hoch wie sonst im ganzen Jahr nicht.

Meteogramm bis H+78 16066 Mailand - Meteogram up to H+78 16066 Milano

3 Tage Vorhersage. Wind, Temperatur, Bodendruck, Bedeckung, Konvektionswolken und Niederschlag. - 3 days forecast. Wind, temperature, pressure mean sea level, cloud cover, convective clouds and precipitation.

Model Output Statistics for MILANO-LINATE AIRP. (MAILAND) (16080)

DWD’s fully automatic MOSMIX product optimizes and interprets the forecast calculations of the NWP models ICON (DWD) and IFS (ECMWF), combines these and calculates statistically optimized weather forecasts in terms of point forecasts (PFCs). Thus, statistically corrected, updated forecasts for the next ten days are calculated for about 5400 locations around the world. Most forecasting locations are spread over Germany and Europe. MOSMIX forecasts (PFCs) include nearly all common meteorological parameters measured by weather stations. For further information please refer to: [in German: https://www.dwd.de/DE/leistungen/met_verfahren_mosmix/met_verfahren_mosmix.html ] [in English: https://www.dwd.de/EN/ourservices/met_application_mosmix/met_application_mosmix.html ]

Model Output Statistics for MILANO-MALPENSA (MAILAND) (16066)

DWD’s fully automatic MOSMIX product optimizes and interprets the forecast calculations of the NWP models ICON (DWD) and IFS (ECMWF), combines these and calculates statistically optimized weather forecasts in terms of point forecasts (PFCs). Thus, statistically corrected, updated forecasts for the next ten days are calculated for about 5400 locations around the world. Most forecasting locations are spread over Germany and Europe. MOSMIX forecasts (PFCs) include nearly all common meteorological parameters measured by weather stations. For further information please refer to: [in German: https://www.dwd.de/DE/leistungen/met_verfahren_mosmix/met_verfahren_mosmix.html ] [in English: https://www.dwd.de/EN/ourservices/met_application_mosmix/met_application_mosmix.html ]

Studie: Berlin könnte Drehkreuz für europäisches Nachtzugnetz werden

Die Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz hat mit einer Studie die Potenziale Berlins als künftigem Drehkreuz für ein europäisches Nachtzugnetz bis zum Jahr 2040 untersuchen lassen. Die Analyse der Beratungsagentur Ramboll (Titel: „Berlin als europäischer Nachtzug-Hub?“) wurde am Mittwoch auf einer Videokonferenz-Tagung mit internationaler Beteiligung vorgestellt. Wichtigstes Ergebnis: Für Berlin mit seiner günstigen Lage im Zentrum Europas ergeben sich große Chancen, zum Nachtzughub für Verbindungen in andere Großstädte in Ost, West, Nord und Süd zu werden. Konkret sieht die Studie – zusätzlich zu bereits geplanten Verbindungen nach Brüssel und Paris – Potenzial für Nachtzüge von Berlin ins Baltikum (Vilnius), nach Zagreb und Belgrad, Richtung Westen nach Lyon, Richtung Süden nach Italien (Mailand, Rom) und Richtung Norden nach Oslo und Stockholm. Voraussetzungen hierfür sind unter anderem der massive Netzausbau in Europa wie in den laufenden Projekten Rail Baltica oder dem Brennerbasistunnel. Senatorin Bettina Jarasch: „Wenn Berlin zum europäischen Zentrum und Drehkreuz für Nachtzüge würde, wäre das nicht nur ein Schritt, sondern es wäre ein großer Sprung Richtung Klimaschutz. Per Nachtzug in den Urlaub beziehungsweise ins Ausland zu fahren ist dabei nicht nur besser fürs Klima, sondern eine ganz andere, gesündere, entspanntere Form des Reisens. Die Studie zeigt eindrucksvoll die Möglichkeiten für den Bahn-Fernverkehr, eine attraktive Alternative zum klimabelastenden Fliegen zu werden. Bequem und mit hohem Serviceangebot direkt von Zentrum zu Zentrum zu reisen ist ein entscheidender Vorteil der Bahn. Wir werden uns beim Bund intensiv dafür einsetzen, dass Berlin seine Chance nutzen kann, sich zu einem europäischen Nachtzugdrehkreuz zu entwickeln.“ Damit ein reaktivierter Nachtzugverkehr einen effektiven Beitrag zum Klimaschutz – als Ersatz fürs Fliegen – leisten kann, sind noch weitere Hindernisse zu überwinden. So verhindern laut Studie derzeit die hohen Trassenpreise in Europa einen wirtschaftlich zu betreibenden Nachtzugverkehr, bis auf wenige Strecken. In der Videokonferenz zur Studie am Mittwoch stellte die beteiligten Expert*innen einhellig heraus, dass es dringend erforderlich sei, auch die deutschen Trassenpreise zu senken und die Bestellung von Schlaf- und Liegewagen durch Förderprogramme zu unterstützen. Hier gebe es dringenden Handlungsbedarf auf Bundes- sowie EU-Ebene. Weitere wichtige Voraussetzungen werden in der Beseitigung von Hemmnissen des Bahnverkehrs an den Grenzen sowie im Ausbau des digitalen europäischen Signalsystem ETCS gesehen, das für Nachtzüge sehr wichtig ist. Die Studie liefert erstmals eine Datengrundlage für den Fernverkehr, um Bündelungen von Urlaubern und Geschäftsreisenden für Nachtzüge herauszuarbeiten. Wesentlich war hier die Analyse von Daten der Fluggesellschaften vor der Pandemie, um eine Übersicht zu erhalten, wo die Berliner und Brandenburger Urlauber*innen und Geschäftsleute in Europa bisher hingeflogen sind und woher die Besucherverkehre kommen. Bündelungen sind ein wichtiger Anhaltspunkt für eine höhere Wirtschaftlichkeit von Nachtzügen. Für verschiedene Zeithorizonte (2025+, 2030+, 2040) wurde in der Studie der Aktionsradius (abends einsteigen, vormittags am Ziel) auch anhand der in der EU geplanten Ausbauvorhaben und Schnellfahrstrecken berücksichtigt. Die Studie bietet somit einen guten Ausgangspunkt für notwendige weitergehende Schritte und ist ein erster Baustein für eine weiterführende Machbarkeits- und Potenzialanalyse für ein Nachtzugnetz von und nach Berlin. An der Videokonferenz-Tagung nahmen mehr als 150 Vertreterinnen und Vertreter von Eisenbahnverkehrsunternehmen, Fahrgastverbänden, Industrie- und Handelskammern, zudem von Behörden aus Deutschland, Frankreich, Polen, Schweden, Norwegen, Österreich, den Benelux-Staaten sowie viele Abgeordnete teil. Die Präsentationen der Tagung werden zeitnah auf den Internetseiten der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz veröffentlicht.

Blauer Engel für Klimageräte

Blauer Engel für Klimageräte Klimageräte stoßen nicht nur durch den hohen Stromverbrauch viele Treibhausgase aus: Auch die verwendeten Kältemittel haben negative Auswirkungen auf das Klima. Einem Hersteller eines besonders umweltschonenden Gerätes wird nun der Blaue Engel verliehen. Auf der Klimatechnik-Messe Mostra Convegno Expocomfort in Mailand, Italien, wurde am 14. März dem ersten Hersteller für sein besonders umweltfreundliches Gerät der Blaue Engel verliehen. Ausgezeichnet wird ein Monosplit-Raumklimagerät mit 2,6 bzw. 3,5 kW Nennkälteleistung und dem Kältemittel R 290 (Propan) der Firma Midea. Damit ist das chinesische Unternehmen Vorreiter im wichtigsten Absatzmarkt und gleichzeitig bedeutendsten Herstellerland mit ca. zwei Dritteln der weltweiten Produktionskapazitäten. Die Kriterien des „Blauen Engel für Raumklimageräte für den stationären Einsatz“, welche ebenfalls vom Umweltbundesamt entwickelt wurden, zielen daher auf möglichst niedrige Treibhausgasemissionen im Betrieb. Gewährleistet wird dies durch eine hohe Energieeffizienz im Kühl- und Heizbetrieb sowie konsequent halogenfreie Kältemittel mit dadurch sehr niedrigem Treibhauspotential. Das Gerät muss sich darüber hinaus durch geringe Lärmemissionen im Innen- und ⁠ Außenbereich ⁠ auszeichnen. Durch bestimmte Anforderungen an das Design wird sichergestellt, dass das  Gerät z.B. durch einfache Reinigung des Luftfilters und Wärmeübertragers das hohe Energieeffizienzniveau im Laufe seiner Nutzungsphase beibehält. 2016 wurden weltweit 114 Millionen Raumklimageräte verkauft. Diese verursachen nicht nur wegen des Strombedarfs, sondern auch wegen der verwendeten HFKW-Kältemittel erhebliche negative Auswirkungen auf das ⁠ Klima ⁠. Im neu veröffentlichten Hintergrundbericht des Umweltbundesamtes The Blue Angel for Stationary Room Air Conditioners – market analysis, technical developments and regulatory framework for criteria development gehen die Autorinnen und Autoren des Berichtes davon aus, dass bei einem Monosplit-Klimagerät während seiner Lebensdauer etwa 90% der Erstfüllmenge des Kältemittels  entweichen. Derzeit wird in Raumklimageräten meist das fluorhaltige Kältemittel R 410A eingesetzt, welches ein Treibhausgaspotential von 2.088 hat – was bedeutet, dass ein Kilogramm R 410A innerhalb der ersten 100 Jahre nach der Freisetzung 2.088mal so stark zum ⁠ Treibhauseffekt ⁠ beiträgt wie ein Kilogramm CO 2 . Das bedeutet, dass bei 100 Mio. Geräten und einer durchschnittlichen Füllmenge von 2 kg  allein durch das Kältemittel CO 2 -Äquivalente Emissionen von 375 Millionen Tonnen anfallen. Wären dieselben 100 Mio Geräte statt mit dem fluorhaltigen R 410A mit dem halogenfreien R 290 (Propan) als Kältemittel gefüllt, würden sich die CO 2 -Äquivalenten Emissionen auf etwa eine halbe Million Tonnen reduzieren. Dies liegt darin begründet, dass das Treibhausgaspotential von R 290 mit 3 nur einen Bruchteil des Treibhausgaspotentials von R 410A beträgt. Dieses Rechenbeispiel verdeutlicht, dass bei einer konsequenten Umrüstung der Monosplit-Klimageräte auf R 290 die Kältemittelemissionen in erheblichem Maße reduziert werden können. Des Weiteren muss durch das HFKW „phase down“-Schema gemäß europäischer F-Gas-Verordnung (Verordnung (EU) Nr. 517/2014) das durchschnittliche Treibhauspotential aller Kältemittel auf dem europäischen Markt von derzeit ca. 2.000 auf ca. 450 im Jahr 2030 gesenkt werden. R 290 ist bisher die einzige langfristige Lösung für Monosplit- und mobile Raumklimageräte, die schon heute serienmäßig zur Verfügung steht. Vergleichende Untersuchungen zeigen, dass R 290 auch in Sachen Energieeffizienz die beste Wahl für Raumklimageräte ist.

Vom Waldsterben zur Wiedervereinigung: Chronik 30 Jahre Deutsche Einheit und Umweltschutz - Scrollytelling Umweltbundesamt

Eine Zeitreise durch die Geschichte des Umwelt- und Klimaschutzes und der deutschen Teilung – auf dem Weg zu einem nachhaltigeren Deutschland. In Bern findet im Jahr 1913 die Erste Internationale Naturschutzkonferenz statt. 17 Staaten nehmen teil. Der erste deutsche Naturschutztag findet 1925 in München statt, mit Initiativen zum Alpenschutz und Gründung des "Deutschen Ausschusses für Naturschutz". 1941 beschreibt der deutsche Wissenschaftler Hermann Flohn in der „Zeitschrift für Erdkunde“ in dem Artikel „Die Tätigkeit des Menschen als Klimafaktor“, dass der Klimawandel nicht nur natürlich bestimmt ist – und die Auswirkungen und Folgen kaum vorhersehbar sind. Flohn (1912-1997) gilt als der erste Vertreter der deutschen Klimaforschung. Am 8. Mai 1945 endet der zweite Weltkrieg in Europa, um 23 Uhr tritt die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht in Kraft. Mehr als 60 Millionen Menschen ließen in diesem Krieg ihr Leben. Am 2. September 1945 endet mit der Kapitulation Japans der Zweite Weltkrieg auch im pazifischen Raum. KAPITULATIONSERKLÄRUNG Wir, die hier Unterzeichneten, handelnd in Vollmacht für und im Namen des Oberkommandos der Deutschen Wehrmacht, erklären hiermit die bedingungslose Kapitulation aller am gegenwärtigen Zeitpunkt unter deutschem Befehl stehenden oder von Deutschland beherrschten Streitkräfte auf dem Lande, auf der See und in der Luft gleichzeitig gegenüber dem Obersten Befehlshaber der Alliierten Expeditions-Streitkräfte und dem Oberkommando der Roten Armee. Unterzeichnet zu Berlin am 8. Mai 1945 gez. v. Friedeburg gez. Keitel gez. Stumpff für das Oberkommando der deutschen Wehrmacht Am 5. Juni 1945 übernehmen die vier Siegermächte (Frankreich, USA, Großbritannien, UdSSR) die "Oberste Regierungsgewalt in Deutschland", Deutschland wird in vier Besatzungszonen und Berlin in vier Sektoren geteilt. Am 23. Mai 1949 wird aus den Frankreich, Großbritannien und den USA zugehörigen Besatzungszonen in Westdeutschland die Bundesrepublik Deutschland, nur wenige Monate später, am 7. Oktober 1949 aus der sowjetischen Besatzungszone die Deutsche Demokratische Republik gegründet. Besatzungszonen Deutschland und Berlin Am 28. April 1961 fordert der SPD-Politiker Willy Brandt einen "Blauen Himmel über der Ruhr" und macht damit als erster deutscher Politiker das Thema Umweltverschmutzung im "Pott" zum Wahlkampfthema. Die Forderung bleibt aber in den Jahren danach in der politischen Praxis weitgehend ohne Folgen. Auch die Umweltschutzbewegung in der Zivilgesellschaft hat zu diesem Zeitpunkt noch keine große öffentliche Resonanz erreicht. Bauarbeiten Berliner Mauer Derweil beginnen am 13. August 1961 in Berlin ostdeutsche Grenzpolizisten mit dem Bau der Berliner Mauer. 28 Jahre lang zementierte sie als international bekanntes Symbol die deutsche Teilung. Bis zu ihrem Fall 1989 sterben mindestens 136 Menschen beim Fluchtversuch an der Berliner Mauer. Verlauf der Berliner Mauer „Der stumme Frühling“ dokumentiert 1962 die folgenschweren Auswirkungen von Pestiziden auf die Umwelt und gilt als einer der Auslöser der weltweiten Umweltbewegung. Dass Umwelt- und Naturschutz einen immer höheren Stellenwert in der Öffentlichkeit wie auch in der Politik einnehmen, zeigt die Gründung des weltweit ersten Umweltamts im Jahr 1967 in Schweden. "Der stumme Frühling" von Rachel Carson. 1968 wird der "Club of Rome" gegründet. Sein Ziel: die drängendsten Probleme identifizieren, denen die Menschheit gegenübersteht und Zukunftsszenarien entwickeln. In der 1972 veröffentlichten Studie „Die Grenzen des Wachstums“ kritisieren die AutorInnen erstmals die Folgen des wirtschaftlichen Wachstums auf die Umwelt. 1972 gründet die DDR als erster Ostblockstaat ein eigenes Ministerium für Umweltschutz und Wasserwirtschaft. Im selben Jahr findet in Stockholm die 1. UN-Konferenz über die menschliche Umwelt statt. Sie gilt als Beginn der internationalen Umweltpolitik. Um die industrielle Umweltverschmutzung zu begrenzen und Ökosysteme zu schützen, wird auch das United Nations Environmental Programme (UNEP) eingerichtet. Comic aus DER SPIEGEL 32/1974 Ausgerechnet die Gründung des Umweltbundesamts am 22. Juli 1974 sorgt für schwere Verstimmungen zwischen den beiden deutschen Staaten. Als Standort für die neue Bundesbehörde wird West-Berlin gewählt – und die Gründe hierfür sind deutschlandpolitischer Natur. „Es geht darum, die Entwicklung der Bindungen zwischen den Westsektoren Berlins und dem übrigen Teil der Bundesrepublik, wie sie im Rahmen des Vier-Mächte-Abkommens nunmehr abgesteckt sind, mit Leben zu erfüllen und diese Möglichkeit nicht durch Nichtnutzung in Vergessenheit geraten zu lassen“, erläutert Innenminister Hans-Dietrich Genscher Ende September. Moskau bewertet die Standortentscheidung als Provokation. Die DDR-Regierung legt nicht nur Protest bei der Bundesregierung ein, sie verweigert fünf Tage nach dem Inkrafttreten des Gesetzes einem UBA-Mitarbeiter auch erstmals die Durchreise durch ihr Staatsgebiet. Am 10. Juli 1976 ereignet sich im italienischen Seveso der bisher größte Chemieunfall Europas. In der chemischen Fabrik Icmesa S.p.A, 20 Kilometer nördlich von Mailand werden große Mengen des hochgiftigen Dioxins TCDD freigesetzt. Die Anzahl der Todesopfer ist unbekannt. Untersuchungen dokumentieren aber einen Anstieg von verschiedenen Krebsarten in der betroffenen Region. Nach der Katastrophe in Seveso: Ein Arbeiter in einem Schutzanzug reinigt ein Auto, das die gesperrte Zone A um das mit Dioxin verseuchte Seveso verlässt. Im Februar 1979 findet in Genf die Erste Weltklimakonferenz statt. Internationale Klimaexperten warnen, die Anreichung von Treibhausgasen in der Atmosphäre könne "signifikante Änderungen des regionalen oder sogar globalen Klimas" verursachen und "sich negativ auf das Wohlergehen der Menschheit auswirken". Das ist ein Platzhalter für externe Inhalte. Wenn Sie zustimmen, den Inhalt zu laden, wird eine Verbindung zu einem externen Dienstleister hergestellt. "Dauerhaft laden" erstellt einen Cookie, der sich Ihre Auswahl für 14 Tage merkt. Video tagesschau:Die erste Weltklimakonferenz. Cover DER SPIEGEL 11/1981 Doch zu Beginn der 1980er Jahre versetzt ein anderes Thema als das Klima ganz Deutschland in Aufruhr: das Waldsterben. Im November 1981 prophezeit DER SPIEGEL, dass die ersten großen Wälder bereits in fünf Jahren sterben würden und nicht mehr zu retten seien. Hintergrund der Debatte ist ein Konflikt zwischen Umweltschutz und Industrie. Als Hauptursache gilt, dass anstelle einer verbesserten Abgasreinigung die „Politik der hohen Schornsteine“ betrieben worden war und damit der Ferntransport von Schwefeldioxid in Waldregionen. Ergebnisse aus dem UBA-Luftmessnetz bestätigen, dass in großer Entfernung zu den Schornsteinen die Niederschläge häufig saurer waren als in den Ballungsgebieten selbst. Im Mai 1985 entdecken britische Polarforscher ein Loch in der stratosphärischen Ozonschicht über der Antarktis. Ursache sind Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW), die vor allem als Treibmittel in Spraydosen und als Kühlmittel in Kühlschränken und Klimaanlagen verwendet werden. Das 1987 beschlossene FCKW-Verbot ist das das erste internationale Umweltabkommen, das in allen UN-Staaten umgesetzt wird. Inzwischen ist absehbar, dass sich die Ozonschicht wieder erholt – eine Erfolgsgeschichte. Reparaturarbeiten am Kernkraftwerk Tschernobyl nach der Kernreaktorkatastrophe am 26. April 1986. Dramatisch dagegen die Ereignisse in Tschernobyl (Ukraine, ehem. UDSSR): Am 26. April 1986 ereignet sich im dortigen Kernkraftwerk als Folge einer Kernschmelze und Explosion im Kernreaktor Tschernobyl Block IV eine der größten Umweltkatastrophen überhaupt. Sie gilt als die zweitschwerste nukleare Havarie. Fünf Wochen nach der Reaktorkatastrophe, am 6. Juni 1986, wird in der BRD aufgrund des höchst umstrittenen Krisenmanagements des Innenministeriums das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit gegründet. Friedenswerkstatt 1983 unter dem Thema „Frieden pflanzen“ in der Erlösergemeinde in Berlin-Lichtenberg. Protestkundgebung des Bundesverbandes Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) gegen Atomenergie am 14. Oktober 1979 im Bonner Hofgarten. Groß-Demonstration von zehntausenden DDR Bürgerinnen und -Bürgern am Palast der Republik in Berlin am 04.11.1989. In Ost und West gründen sich in den 1980er Jahren Umweltgruppen, die sich für eine saubere Umwelt, gegen Atomkraft und für einen nachhaltigen Umgang mit der Natur einsetzen. In der DDR entwickeln sich viele dieser Gruppen hin von reinen Umweltthemen zu politisch-oppositionellen Themen („Wahlen in der DDR“, „Pressezensur“, „Was will die Opposition?“, „Altstadtzerfall“, „Demokratie jetzt“). Videofilmer der Berliner Umweltbibliothek sorgten schließlich dafür, dass die bis dahin größte und entscheidende Demonstration in Leipzig ("Wir sind die Mehrheit! Wir sind das Volk!“) am 9. Oktober 1989 weltweit bekannt wird – und damit zum endgültigen Zerfall der DDR beiträgt. In der ersten Novemberwoche 1989 erreicht die Demonstrationsbewegung ihren Höhepunkt, und die Ereignisse überschlagen sich. Am 7. bzw. 8. November 1989 treten Regierung der DDR und Politbüro der SED geschlossen zurück. Am 9. November 1989 gibt der Zentralkomitee-Sekretär für Information, Günter Schabowski, bekannt, dass die DDR ihre Grenzen geöffnet habe. Das ist ein Platzhalter für externe Inhalte. Wenn Sie zustimmen, den Inhalt zu laden, wird eine Verbindung zu einem externen Dienstleister hergestellt. "Dauerhaft laden" erstellt einen Cookie, der sich Ihre Auswahl für 14 Tage merkt. Pressekonferenz DDR-Reiseregelung (09.11.1989) An den Grenzübergängen herrscht Massenansturm; Grenzsoldaten öffnen schließlich nach 28 Jahren die Berliner Mauer . Ost- und Westdeutsche feiern den Fall der Mauer am Brandenburger Tor 1989. Am 3. Oktober 199 0 treten die fünf ostdeutschen Länder zum Geltungsbereich des Grundgesetzes und damit der Bundesrepublik bei. Die Deutschen feiern die Vereinigung ihrer beider Staaten. Damit ist knapp ein Jahr nach dem Mauerfall die Teilung Deutschlands überwunden. Derweil rücken Umweltthemen wie der immer weiter steigende Ressourcenverbrauch und Klimawandel immer mehr ins Bewusstsein von Politik und Öffentlichkeit. UN-Umweltgipfel in Rio de Janeiro 1992. 1992 fällt auf dem UN-Umweltgipfel in Rio de Janeiro der Startschuss für die globale Klimapolitik. 155 Staaten unterzeichnen die Klimarahmenkonvention. In Artikel 2 wird als Ziel festgeschrieben: "die Stabilisierung der Treibhausgaskonzentrationen in der Atmosphäre auf einem Niveau zu erreichen, auf dem eine gefährliche anthropogene Störung des Klimasystems verhindert wird". Auf der ersten Klimakonferenz („Conference of Parties“, COP 1) 1995 in Berlin verkündet der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl ein nationales CO2-Minderungsziel von 25 Prozent bis 2005 gegenüber 1990. Nach zweijährigen Verhandlungen verabschiedet der dritte UN-Klimagipfel (COP 3) im japanischen Kyoto 1997 das erste rechtlich bindende Abkommen über Emissionsbegrenzungen mit verbindlichen Höchstmengen für Treibhausgase. Deutschland verpflichtet sich für das Kyoto-Protokoll zu einem Ziel von 21 Prozent Treibhausgasminderung im Durchschnitt der Jahre 2008 bis 2012 gegenüber 1990 und avanciert damit weltweit zum Vorreiter im Klimaschutz. Zum Treiber für die Energiewende in Deutschland wird ein Ereignis in Japan: Am 11. März 2011 richten ein heftiges Erdbeben und der dadurch ausgelöste Tsunami schwerste Verwüstungen an. Im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi an der Ostküste der japanischen Hauptinsel kommt es in den folgenden Tagen zur Kernschmelze. Satellitenansicht des Fukushima Reaktors nach dem Erdbeben in 2011. Die Kernschmelze von Fukushima ist eine Nuklearkatastrophe bisher ungeahnten Ausmaßes. Wenige Monate später beschließt der Deutsche Bundestag, sämtliche deutsche Atomkraftwerke bis 2022 abzuschalten. 195 Staaten einigen sich 2015 auf der UN-Klimakonferenz in Paris auf ein neues internationales Klimaabkommen. Vereinbart wird, den globalen Temperaturanstieg deutlich unter zwei Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu halten; ihn möglichst auf 1,5 Grad zu begrenzen. Im Gegensatz zum Kyoto-Protokoll enthält das Abkommen von Paris Verpflichtungen für alle Vertragsstaaten, die nun nationale Klimaschutzpläne erarbeiten und umsetzen müssen. Globale Umweltthemen wie immer mehr Plastikmüll und Mikroplastik in der Umwelt, zunehmende Luftverschmutzung und das weltweite Artensterben sind mitten ins Bewusstsein von Gesellschaft und Politik gerückt, allen voran der Klimawandel und seine Folgen. Anfang 2019 erreicht die Bewegung „Fridays for Future“, die von der Schwedin Greta Thunberg initiiert ist, auch Deutschland. Jeden Freitag streiken Schülerinnen und Schüler für mehr Klimaschutz. Umfrage zum Umweltbewusstsein in der Bevölkerung: Auf dieser Liste stehen verschiedene Probleme, denen sich unser Land heute gegenübersieht. In den Jahren 2016 und 2018 haben wir jeweils 2000 Deutsche gefragt, wie wichtig Ihnen diese Probleme sind. (Antwort: „sehr wichtig“) Das sind die Ergebnisse: 2020 beschließt Deutschland den vollständigen Ausstieg aus der Kohleindustrie bis spätestens 2038 – ein Baustein auf dem Weg zur Treibhausgasneutralität bis zum Jahr 2050 Der Klimawandel ist zum dominierenden Umweltthema geworden. Er verändert die Welt, in der wir leben, mit vielfältigen Auswirkungen auf Natur, Gesellschaft und Wirtschaft und unser tägliches Leben – sichtbar zum Beispiel als tauende Gletscher, häufigere Hitzetage, ein verändertes Verhalten von Zugvögeln oder ein zeitigerer Frühlingsbeginn. Der Klimawandel ist auch ein Gerechtigkeitsthema. Es ist die neue soziale Frage, dass vor allem die mittellosen Menschen auf der Erde die Folgen des Klimawandels als Erste zu spüren bekommen. Aber auch andere Umweltthemen wie der zunehmende Plastikmüll, die weltweite Luftverschmutzung oder der Verlust der Artenvielfalt sind heute mitten ins Bewusstsein von Gesellschaft und Politik gerückt – genau wie ihre Bedeutung für alle Lebensbereiche und die Zukunft unseres Planeten. Frage: Im Folgenden sehen Sie verschiedene politische Aufgaben. Welche Rolle spielt Ihrer Meinung nach der Umwelt-und Klimaschutz im Hinblick auf diese Aufgaben? Relevante Themen im Bereich Umweltschutz. Ausgabe 2-2020. 40 Jahre Umweltbundesamt. 1974-2014. Verbraucher starten durch beim Klimaschutz. Quellen: Bundeszentrale für politische Bildung: Chronik "Umwelt, Klima und Mensch" https://www.bpb.de/lernen/grafstat/135058/chronik-umwelt-klima-und-mensch Bundeszentrale für politische Bildung: Der Weg zur Einheit – Chronik https://www.bpb.de/izpb/214147/der-weg-zur-einheit-chronik Umweltbundesamt: 40 Jahre Umweltbundesamt https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/40-jahre-umweltbundesamt Landeszentrale für politische Bildung BW8. Mai 1945: Kriegsende https://www.lpb-bw.de/kriegsende Bundeszentrale für politische Bildung: Bau der Berliner Mauer https://www.bpb.de/politik/hintergrund-aktuell/166706/bau-der-berliner-mauer-13-08-2013 Bundeszentrale für politische Bildung: Zeitleiste: Die internationalen Klimaverhandlungen - eine Chronik https://www.bpb.de/gesellschaft/umwelt/klimawandel/200832/zeitleiste-die-internationalen-klimaverhandlungen-eine-chronik Bundeszentrale für politische Bildung: Ende des Atomzeitalters? https://www.bpb.de/shop/buecher/schriftenreihe/141329/ende-des-atomzeitalters Bundeszentrale für politische Bildung: Der neue Weltklimavertrag https://www.bpb.de/politik/hintergrund-aktuell/216161/klimagipfel

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