Das Projekt "Identifizierung der Brassica Chromosomen durch physikalische Lokalisierung von DNA Sequenzen mittels Fluoreszenz in situ Hybridisierung (FISH)" wird/wurde gefördert durch: Deutsche Forschungsgemeinschaft. Es wird/wurde ausgeführt durch: Universität Göttingen, Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung.Die Fluoreszenz in situ Hybridisierung (FISH) als Kombination molekulargenetischer und cytologischer Methoden erlaubt erstmals eine sichere Unterscheidung von Brassica Genomen. In B.caninata (BBCC) und B.juncea (AABB) konnte das B-Genom mittels Genomischer Fluoreszenz in situ Hybridisierung (GISH) markiert werden. Dies erlaubt die Verfolgung von Fremdchromatin des B-Genoms in Artkreuzungen und ihren Rückkreuzungen. Translokationen, Additions- und Substitutions-Chromosomen sollen in schon selektierten Artkreuzungen und ihren Rückkreuzungs-Nachkommen nachgewiesen werden. In der Meiose soll das Paarungsverhalten der Genome untersucht werden, weil mit GISH jetzt zwischen Homologen- und Homöologenpaarung unterschieden werden kann. Homöologenpaarungen ermöglichen intergenomische Rekombinationen, die bei Artkreuzungen zu einem stabilen Einbau neuer Methoden führen können. Die beiden Genome von B.napus (AACC) lassen sich nicht mit GISH unterscheiden, weil sie sich zu ähnlich sind. Es sollen genomspezifische Sequenzen selektiert werden, die lang genug sind, um Fluoreszenz-Signale zu erkennen. Mit diesen Sonden lassen sich nicht nur die beiden Genome unterscheiden, sondern je nach Sonde auch einzelne Chromosomen identifizieren
Lectures on Biodiversity Informatics Future and Connectivity data cubes
Maßnahmen Nützlinge – Gegenspieler Bei der Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners im Stadtgebiet Berlin wurden bislang nur Maßnahmen im Sinne des vorbeugenden Gesundheitsschutzes durchgeführt, Eichen und Eichenbestände sind nicht gefährdet. Weiterhin gültig ist das Strategiepapier vom 04.03.2013 für die Vorgehensweise im Land Berlin. Es ist entstanden als Resultat aus insgesamt vier Fachgesprächen (von 2010 bis 2013), in denen in kurzen Beiträgen die Problemfelder im Umgang mit dem Eichenprozessionsspinner zur jeweiligen Ausbreitungssituation, den Ergebnissen aus Bekämpfungsversuchen, zu rechtlich relevanten Bereichen (u.a. Natur-, Arten,- und Wasserschutz) und der jeweilig aktuellen Strategie der Bekämpfung, aufgezeigt wurden. Gegenmaßnahmen werden dann notwendig, wenn Menschen, die sich im Bereich von befallenen Eichen aufhalten durch Raupennester oder wandernde Raupen gefährdet werden. Dabei gilt es, möglichst die Gifthaarbildung zu verhindern. Sollte es nach Einschätzung des Befalls der Eichen durch die Eichenprozessionsspinner, der Aufenthaltsdauer und Anzahl von Menschen zu einer Bekämpfungsentscheidung im Sinne des Gesundheitsschutzes kommen, so ist die mechanische Beseitigung der Raupen und die Anwendung von Bioziden unter Beachtung aller rechtlichen Rahmenbedingungen möglich, um die Gifthaarbildung der Raupen zu verhindern. Zunächst wird die Befallsstärke am Standort der Bäume festgestellt. Als leichter Befall gilt, wenn einzelne Bäume mit nur wenigen und kleinen Nester betroffen sind. Bei einem starken Befall ist mehr als ein Baum mit mehreren großen Nestern pro Baum betroffen. Bei einem leichten Befall sind in aller Regel mechanische Maßnahmen ausreichend. Die unter Beachtung des Arbeitsschutzes zum Einsatz kommenden Methoden können sein: Absaugen Verkleben / Fixieren anschließend Absammeln Heißwasserbehandlung (in der Erprobung) Die Entsorgung der Nester erfolgt in der Regel über Müllverbrennungsanlagen. Bitte die Hinweise der örtlichen Entsorger beachten. Eine sehr sichere Methode, die Raupen zu entfernen, ist das Absaugen der Raupen, der Tagesnester und der alten Nester mit einem Spezialsauger mit entsprechenden Filtern. Eine mögliche Alternative könnte die Heißwasserbehandlung werden, bei der mit einer Lanze heißes Wasser auf die Nester ausgebracht wird. Dabei zerstört das heiße Wasser die Brennwirkung der Haare. Inwieweit die hohen Temperaturen zu Schäden an den Bäumen führen können befindet sich noch im Untersuchungsstadium. Das häufig angewandte Abflammen der Nester hat sich aus Arbeitsschutzgründen als ungünstig erwiesen, da die feinen Härchen durch die Wärmeentwicklung verdriftet werden. Zudem kann bei unsachgemäßer Durchführung die Hitzeentwicklung an den Stämmen zu Schäden am Baum führen. Bei starkem, auch mehrjährigem Befall, besonders in sensiblen Bereichen wo sich viele Menschen aufhalten, kann nach Abwägung des Gefährdungspotentials eine Sprühbehandlung der jungen Raupen durchgeführt werden. Einsatz von Bioziden – chemische Maßnahmen Die Anwendung von chemischen Maßnahmen (im Sprühverfahren) muß nach dem Austrieb der Eiche Mitte / Ende April und bis zum 3. Raupenstadium ca. Mitte / Ende Mai (22. Woche) erfolgen. Bei der Ausbringung sind neben den Anwendungsbestimmungen auch die Witterungsbedingungen zu beachten. Gerade diese sind für den Erfolg der Maßnahmen entscheidend. Damit wird der Einwicklung von Brenn-, Gifthaaren entgegengewirkt. Bei chemischen Behandlungen, sind alle rechtlichen Rahmenbedingungen (Natur-, Arten-, Landschafts-, Wasserschutzverordnungen) zu beachten. Einsatz von Nematoden – biologische Maßnahmen Die Anwendung von Nematoden erfolgt nach dem Schlupf der Raupen Anfang / Mitte April und ist bis zum 3. Raupenstadium ca. Mitte / Ende Mai (22. Woche) möglich. Die Anwendung ist nach 10 bis 14 Tagen zu wiederholen. Wichtig : die Ausbringung sollte nachts zwischen 20.00 und 06.00 Uhr erfolgen. Die Ausbringung ist nur bei folgenden Witterungsbedingungen erfolgreich: Windstille (max. Windstärke 2), kein Regen (min. bis 2 Stunden nach der Ausbringung) und Temperaturen von min. 8°C (bis min. 2 Stunden nach der Ausbringung). Die Anwendungshinweise zum Umgang und Ausbringung der Nematoden sind unbedingt zu beachten. Weitere Informationen zum Artenschutz Raupenfliegen Brackwespen-Arten Schlupfwespen Laufkäfer In der Literatur werden bestimmte Vogelarten wie der Kuckuck, Meisen und Sperlinge als mögliche Gegenspieler der Raupen des Eichenprozessionsspinners benannt. In mehrjährigen Untersuchungen konnten im Berliner Stadtgebiet bisher keine eindeutigen Nachweise festgestellt werden, dass diese Vogelarten größere Populationen des Problemschädlings vertilgen. Unter den Insekten sind Raupenfliegen die wichtigsten Gegenspieler. Daneben konnten noch Brackwespen-Arten, Schlupfwespen und Laufkäfer als natürliche Feinde festgestellt werden. Die Raupenfliegen sind die wichtigsten Gegenspieler der Eichenprozessionsspinner im Stadtgebiet. Es konnten verschiedene Arten festgestellt werden. Besonders häufig trat in Jahren mit hoher Populationsentwicklung der Eichenprozessionsspinner die spezialisierte Raupenfliegenart Carcelia iliaca im Stadtgebiet auf. Sie ist ca. 15 mm groß und blaugrau ausgefärbt. Weitere Raupenfliegenarten schlüpften aus Nestern der Eichenprozessionsspinner. Lebensweise: Bei sonnigem Wetter im Juni sitzen die Raupenfliegen auf den Tagesnestern (tagaktiv). Die Eier werden einzeln auf der Nestoberfläche und am Rand abgelegt. Bei der Wanderung der Raupen haften die Eier an deren Körper an, aus denen anschließend die Jungmaden schlüpfen. Nach dem Eindringen der Jungmaden in die Raupe der Eichenprozessionsspinner entwickelt sie sich der im Inneren bis zur Verpuppung. An den Nestern der Eichenprozessionsspinner konnten Puppen von Brackwespen festgestellt werden. Meist handelt es sich dabei um die Gattung Meteorus . Diese Gegenspielerart konnte im Stadtgebiet an verschiedenen Standorten und Jahren auf den Nestern gefunden werden. Lebensweise: Die Imagines parasitieren die Larven der Spinnerraupen indem sie ihre Eier mittels Legebohrer in den Wirt ablegen. Nach der Entwicklung der Brackwespenlarven im Inneren der Raupe des Eichenprozessionsspinners sind die Puppen der Brackwespen an der Nestoberfläche erkennbar. Auch mittelgroße Schlupfwespen parasitieren die Puppen der Eichenprozessionsspinner. In Jahren mit einem hohen Befallsdruck durch die Eichprozessionsspinnerraupen konnten Schlupfwespen der Gattung Pimpla in Waldbeständen an den Eichen festgestellt werden. Sie sind etwa 12 mm groß und bei sonnigem Wetter auf Eichen zu sehen. Lebensweise: Mittels Legestachel belegen die adulten Schlupfwespen die Puppen der Eichenprozessionsspinner im Nest. Die Schlupfwespenlarve lebt bis zur Verpuppung im Inneren des Wirtes und tötet ihn. Großer Puppenräuber Calsoma sycophanta und Kleiner Puppenräuber Calsoma inquisitor Sie können eine Größe von bis zu 25 mm erreichen, sind dunkel metallisch gefärbt. Beide Arten leben in Baumbeständen. Sie bewegen sich dabei nicht nur am Boden sondern auch in den Kronen der Bäume. Bei Massenauftreten von Frostspanner, Schwammspinner und Eichenprozessionsspinnern übernehmen sie einen wichtigen Anteil in der Regulierung der Schadschmetterlingspopulation. Sie sind dann im Baumbestand und auch in den Nestern des Eichenprozessionsspinners zu finden. Lebensweise: Die Käfer und Larven leben räuberisch und verzehren unterschiedliche Schmetterlingsraupen und Puppen.
Strom vom Dach, Gemüse aus dem Hochbeet, Honig von den Schulbienen: Die Kolibri-Grundschule setzt auf nachhaltige Eigenproduktion. Schulgarten Kolibri-Paradiso Der Schulgarten hat den schönen Namen Kolibri-Paradiso bekommen. In den Beeten werden Nutzpflanzen wie Salat und Tomaten, Obst und Kräuter angebaut. Die Fläche wird aber auch für Lernveranstaltungen und die Freizeitgestaltung der Schülerinnen und Schüler genutzt. Er dient im Sachkundeunterricht als Grünes Klassenzimmer, bietet den Kindern die Möglichkeit eigene Gartenarbeitsprojekte durchzuführen, liefert Materialien für Unterrichtszwecke und Bastelmaterial. Die ausgereifte Kompostwirtschaft und der Einsatz von Stallmist als organischer Dünger veranschaulichen Stoffkreisläufe in der Natur. Insektenhotels, Vogelnistkästen und Nektarpflanzen bieten nicht nur Bienen, Meisen und Co. Nahrung und Schutz. Sie dienen als abwechslungsreiches Biotop auch dem Naturschutz. Der kleine Teich im Schulgarten soll in naher Zukunft zugunsten der Artenvielfalt regeneriert werden. Eine Besonderheit sind die “Kolibrienen” – Zehntausende Honigbienen, die im Bienenlehrgarten neben dem Schulgelände zu Hause sind. Die schuleigene Imker-AG kümmert sich um die drei Bienenvölker, das Schleudern des Honigs und das Ziehen von Bienenwachskerzen. Die Bienenbeuten haben die Schülerinnen und Schüler in liebevoller Handarbeit selbst gebaut. Die Pflanzen auf den Gründächern der Kolibri-Grundschule binden CO 2 und Feinstaub, speichern Regenwasser, dämmen das Gebäude im Winter und halten es im Sommer kühl. Die Solaranlage, die im Jahr 2020 von den Berliner Stadtwerken auf dem langen Flachdach hin zur Schönewalder Straße installiert wurde, ist über 280 Quadratmeter groß und produziert fast 88.000 Kilowattstunden pro Jahr. Durch die Anlage werden rund 53.000 Kilogramm CO 2 -Emissionen eingespart. Genutzt wird der Solarstrom im Schulgebäude und in den Turnhallen. Trinkwasserspender | Schulgarten | Biodiversität | Grünes Klassenzimmer | Schulprogramm | Projekte Die öffentliche Grundschule mit offener Ganztagsbetreuung beschäftigt rund 100 Lehrkräfte, Unterrichtshilfen, Erzieherinnen und Erzieher. Gemeinsam unterrichten sie die 870 Schülerinnen und Schüler in den Jahrgangsstufen 1 bis 6. Die Kolibri-Grundschule ist die größte Grundschule im Bezirk-Marzahn-Hellersdorf. Die Kolibri-Grundschule hat ein ein sport- und sprachbetontes Profil. Die Schule versteht sich als Ort des Lernens und des friedvollen und gewaltfreien Zusammenlebens. Sie sieht sich als eine Schule für alle, die allen gleiche Teilhabe garantiert. Temporäre Lerngruppen für Kinder mit unterschiedlichen Förderbedarfen sind Bestandteil der täglichen Arbeit. Bild: Fuchsberg-Grundschule Weitere engagierte Schulen in Marzahn-Hellersdorf Übersicht: Diese Marzahner und Hellersdorfer Schulen engagieren sich besonders im Klima- und Umweltschutz. Weitere Informationen Bild: Dmyrto_Z/Depositphotos.com Handlungsfelder Ressourcenschutz, Nachhaltigkeit, Klimabildung: In diesen Bereichen engagieren sich Schülerinnen und Schüler aller Altersgruppen für nachhaltige Verbesserungen im Klimaschutz. Weitere Informationen
Gebietsbeschreibung Das LSG liegt in der Landschaftseinheit Köthener Ackerland westlich der Kreisstadt Köthen zwischen den Gemeinden Wörbzig und Dohndorf an der Grenze zum Landkreis Bernburg. Es umfaßt die inmitten der Ackerflur gelegene Wiesenniederung entlang des Horngrabens, einem der Ziethe zufließenden kleinen Gewässer. Das Gebiet ist weithin eben mit einem Höhenniveau um 80 m über NN. Die höchste Erhebung ist der Weinberg mit 82,3 m über NN, eine schwache, kaum sichtbare Erhebung im Ackerland. Entlang des in Ost-West-Richtung verlaufenden Grabensystems des Horngrabens erstrecken sich Gehölze oder Wiesen, die im Kontrast zu den umgebenden Ackerflächen stehen. Der Horngraben erhält sein Frischwasser aus einer im Nordosten des Gebietes befindlichen Quelle im „Kirschwald“. Der eigentliche, von Edderitz im Süden kommende Horngraben führt in niederschlagsarmen Zeiten kein Wasser. Westlich von Wörbzig befindet sich der „Wörbziger Busch“, ein kleinerer, für das Gebiet aber bedeutender Laubmischwald aus Stiel-Eichen, Hainbuchen, Eschen und Ulmen, durch den auch der Horngraben fließt. Dieses Gehölz setzt sich westwärts saumartig entlang des Horngrabens fort, wird hier aber von Weiden, auch Kopfweiden, und Erlen gebildet. Nördlich von Dohndorf weitet sich das Gehölz wieder waldartig auf und wird von mehreren Laubholzarten gebildet. Nordwestlich von Wörbzig befinden sich inmitten der Ackerflur zwei kleine, gehölzumstandene, stark verlandete und mit Röhricht bestandene Gewässer, genannt Karolinenteich. Landschafts- und Nutzungsgeschichte Das LSG gehört zum Altsiedlungsgebiet des Köthener Ackerlandes und wurde, bis auf Reste, sehr zeitig entwaldet. Die fruchtbaren Schwarzerdeböden wurden auch in der Vergangenheit stets intensiv ackerbaulich genutzt. Lediglich die nach der Entwässerung durch die Anlage des Horngrabens verbliebenen grundwasserbeeinflußten Stellen unterlagen einer Grünlandnutzung bzw. die Bewaldung blieb erhalten. Die Ackerflächen werden auch weiterhin durch den Anbau von Weizen, Zuckerrüben und Kartoffeln genutzt, die Wiesen unterliegen einer Mahdnutzung, vereinzelt werden sie auch beweidet. Der verbliebene Laubwaldrest, der „Wörbziger Busch“ wird vorwiegend für Erholungszwecke genutzt, da er stellenweise parkartig offen ist. Geologische Entstehung, Boden, Hydrographie, Klima Regionalgeologisch gehört das Gebiet zur Edderitzer Mulde, einem Teil der Bernburger Scholle. Der Untergrund wird von Gesteinen des Unteren Buntsandsteins gebildet. Nach einer großen, durch tektonische Bewegungen verursachten Schichtlücke wurden im Eozän terrestrische Beckensedimente abgelagert, die in Teilen des LSG noch erhalten sind. Es handelt sich hier um eine schmale Verbindung zwischen den Braunkohlebecken von Preußlitz-Lebendorf und Edderitz. Über dem Tertiär folgen frühsaalekaltzeitliche Schotter der Saale, eine Grundmoräne und Schmelzwasserbildungen der Saale-Vergletscherung sowie Löß aus der Weichselkaltzeit. In den tieferen Bereichen der Niederung sind die pleistozänen Ablagerungen zum Teil ausgeräumt. Hier stehen Auenablagerungen und Niedermoortorf an. Das LSG erfaßt Bereiche der Köthen-Halleschen Lößebene mit dem Gröbziger Sandlößgebiet. Dabei liegen die Lößböden südlich. Die Sande und Kiese, die in geringer Tiefe (1-1,5 m) unter dem Löß bzw. Sandlöß anstehen, werden in großen Tagebauen abgebaut, zum Beispiel bei Wörbzig und Gröbzig. Dagegen ist der Karolinenteich ein Restloch des früheren Braunkohlebergbaus, ebenso wie der Augustateich südwestlich von Wörbzig. In der Senke, durch die der Horngraben fließt, findet man stauvernäßte, tiefhumose Böden (Pseudogley-Tschernoseme) aus Löß über Ton und grundwasserbeeinflußte Böden (Gley-Kolluvisole bis Humusgleye) aus Abschlämmmassen. Das LSG wird von dem zur Entwässerung angelegten Horngraben durchzogen, der in die Ziethe mündet und damit zum Einzugsbereich der Fuhne gehört. Er hat ein kleines Quellgebiet im sogenannten „Kirschwald“ im Osten des Landschaftsschutzgebietes. Ehemalige kleinere Kies- und Sandabbaustellen sind teilweise wassergefüllt. Die Zuflüsse des Horngrabens sind in Ortsnähe stark abwasserbelastet. Einige Bereiche sind stärker grundwasserbeeinflußt. Das Grundwasser steht im gesamten Gebiet recht hoch an. Das Klima ist wie in der nahegelegenen Fuhneaue subkontinental getönt, also niederschlagsarm und wärmebegünstigt. Das LSG liegt im Klimagebiet des Binnenbeckens im Lee der Mittelgebirge. Das Jahresmittel der Lufttemperatur liegt bei etwa 8,6-9,0oC. Die mittleren Lufttemperaturen betragen im Januar 0oC bis -1oC und im Juli 18oC -19oC. Die mittlere Jahressumme der Niederschläge liegt unter 500 mm. Pflanzen- und Tierwelt Die Waldbestände bei Wörbzig und Dohndorf sind den Eichen-Hainbuchenwäldern in ihrer feuchten, krautreichen Ausbildung zuzuordnen. Als Baumarten finden sich hier Stiel-Eiche, Spitz-Ahorn, Berg-Ahorn, Hainbuche, Gemeine Esche, Winter-Linde und Flatter-Ulme. Infolge einer ungestörten Entwicklung hat sich dichtes Unterholz aus Blutrotem Hartriegel, Gewöhnlicher Traubenkirsche, Schwarzem Holunder und der Naturverjüngung der vorkommenden Baumarten herausgebildet. Die bodendeckende Krautschicht wird aus Giersch, Kletten-Labkraut, Scharbockskraut, Goldschopf-Hahnenfuß und Maiglöckchen gebildet. Weiterhin erwähnenswert sind Weinbergs-Träubel, Wiesen-Silau, Fuchs-Segge und Großes Zweiblatt. Vorhandene Zierstrauchgewächse wie Pfeifenstrauch und Schneebeere sowie Efeu deuten auf ehemalige Versuche, Teile des Waldes in ein parkartiges Gehölz umzuwandeln. Die Ufergehölze am Horngraben bestehen weitestgehend aus Silber-Weiden, Schwarz-Erlen und Eschen. Die Wiesen sind nutzungsbeeinflußte, artenarme Wirtschafts-Grünländer. Die Röhrichtgürtel am Karolinenteich und weiteren kleinen Verlandungsgewässern bestehen aus Schilf und Breitblättrigem Rohrkolben. Faunistisch haben besonders die Waldgebiete Bedeutung für das Vorkommen einer artenreichen, für Laubwälder typischen Vogelwelt. So ist der Wörbziger Busch Bruthabitat für einen stärkeren Nachtigallbestand sowie für zahlreiche Singvögel wie Meisen, Drosseln, Buchfinken, Laubsänger und Stare. Mäusebussard, Rot- und Schwarzmilan finden auf Altbäumen Nistgelegenheiten. Im Röhricht des Karolinenteiches brüten Rohrweihe und Stockente. Während der Feldhasenbestand des Ackerlandes auch hier stark rückläufig ist, kommt das Reh in stabilen Beständen vor. Die Kleingewässer bieten Lurcharten wie Teich- und Grasfrosch Laichmöglichkeiten, auch Wechselkröte und Knoblauchkröte wurden hier nachgewiesen. Das LSG wird von 13 Heuschreckenarten besiedelt, von denen Sumpf-Grashüpfer, Kurzflüglige Schwertschrecke und Große Goldschrecke hervorzuheben sind. Entwicklungsziele Das vorrangige Entwicklungsziel dieses LSG besteht darin, innerhalb des großflächigen, strukturarmen Ackerlandes kleinräumige Biotopstrukturen zu entwickeln und vor einer Verinselung zu bewahren. Die vorhandenen Wälder sind in ihrem Umfang, ihrer Zusammensetzung und Funktionsfähigkeit zu erhalten. Insbesondere darf das dichte Unterholz nicht reduziert werden. Die standortfremden Gehölze sollten nicht gefördert, sondern schrittweise durch standortgerechte ersetzt werden. Die Kopfbaumbestände am Horngraben sind zu pflegen. Bei altersbedingtem Ausfall wären sie durch Neupflanzung zu ersetzen. Das Grünland der Horngrabenniederung sollte langfristig in eine extensive Nutzung überführt werden, um ein artenreicheres Spektrum zu erhalten und Möglichkeiten zur Wiedervernässung eröffnen zu können. Alle Möglichkeiten der Wasserstandshaltung bzw. -hebung des Horngrabens, zum Beispiel durch ökologisch verträgliche Stauhaltung, sind zu nutzen, um den Wasserhaushalt zu normalisieren und eine übermäßige Wasserabführung und damit Entwässerung des Gebietes zu verhindern. Die Abwassereinleitung aus den Haushalten und der Landwirtschaft ist zu unterbinden. Auf den umliegenden Ackerflächen ist die Mineraldüngung so durchzuführen, daß kein Nährstoffeintrag in die Gewässer erfolgt. Zur Förderung des Erholungswesens ist das Wegesystem in den Wäldern zu erhalten und zu Rundwanderwegen zu vervollständigen. Exkursionsvorschläge Durch die Kleinheit des Gebietes und seine Lage inmitten einer strukturarmen Ackerlandschaft eignet sich das LSG lediglich für kleine Rundwanderungen durch den Wörbziger beziehungsweise durch den Dohndorfer Busch. In Wörbzig befindet sich eine im 13. Jahrhundert errichtete Dorfkirche, ein spätromanischer Feldsteinbau mit barockem Backstein-Ostgiebel und Westturm. veröffentlicht in: Die Landschaftsschutzgebiete Sachsen-Anhalts © 2000, Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, ISSN 3-00-006057-X Die Natur- und Landschaftsschutzgebiete Sachsen-Anhalts - Ergänzungsband © 2003, Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, ISBN 3-00-012241-9 Letzte Aktualisierung: 30.07.2019
Das Projekt "Grenzflächen in All-Solid-State-Kompositkathoden - Verbesserung der Leistung und Verständnis von Schutzschichten, InCa2 - Grenzflächen in All-Solid-State-Kompositkathoden - Verbesserung der Leistung und Verständnis von Schutzschichten" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Bildung und Forschung. Es wird/wurde ausgeführt durch: Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Institut für Angewandte Materialien - Elektrochemische Technologien.
Das Projekt "Grenzflächen in All-Solid-State-Kompositkathoden - Verbesserung der Leistung und Verständnis von Schutzschichten, InCa2 - Grenzflächen in All-Solid-State-Kompositkathoden - Verbesserung der Leistung und Verständnis von Schutzschichten" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Bildung und Forschung. Es wird/wurde ausgeführt durch: Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig, Institut für Energie- und Systemverfahrenstechnik.
Der Rückblick auf die Förderbilanz 2022 der Mitteldeutschen Medienförderung GmbH (MDM) fällt positiv aus. Die MDM unterstützte mit rund 15,6 Millionen Euro insgesamt 135 Film- und Medienprojekte in der Entwicklung, Produktion und Auswertung. Den Fördergeldern standen Ausgaben der Produzenten von mehr als 32 Millionen Euro in den drei Ländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gegenüber. Damit liegt der Regionaleffekt für Mitteldeutschland bei über 200 Prozent. Der für Medien zuständige Staatsminister und Minister für Kultur, Rainer Robra, zieht positive Schlüsse: „Das Fördergeschäft im Jahr 2022 verlief durch die engagierte Arbeit der MDM weiterhin stark. Wichtig war in dem Zusammenhang, dass die Gesellschafter MDR und ZDF ihre Mittelerhöhung von jeweils 250.000 Euro beschlossen haben. Auch wir haben unsere anteilige Mittelzuführung 2022 erhöht. Kostensteigerungen bei Filmproduktionen wurden damit abgefedert, so dass der Standort Mitteldeutschland weiterhin wettbewerbsfähig bleibt. Nur so konnten die mitteldeutschen Dienstleister das herausfordernde Jahr meistern und tolle Projekte umsetzen.“ Für die Produktion von 54 Kino- und Fernsehfilmen (inkl. Nachwuchsprojekten) stellte der Vergabeausschuss der MDM über 11,4 Millionen Euro zur Verfügung. Unter den 54 Filmproduktionen sind aus Sachsen-Anhalt zum Beispiel „Blood and Mud“ der Pallas Film GmbH aus Halle (Saale), „Drought“ der 42film GmbH ebenfalls aus Halle (Saale) und „Monster Mia“ der Mideu Films GmbH (ehemals MotionWorks GmbH).Im Bereich Produktion Neue Medien sticht das 3D-Adventure-Game „Patou“ von Jana Reinhardt, Rat King Entertainment GbR aus Halle (Saale), hervor. Im Jahr 2022 unterstützte die MDM die Entwicklung von attraktiven Stoffen und Projekten, darunter u. a. von Sachsen-Anhalt-Firmen „Acht Neun Reloaded“ (Dokumentarfilm, Antragsteller: Sunday Filmproduktions GmbH), „Ein anderes Leben“ (Dokumentarfilm, Antragsteller: Worklights Media Production GmbH) oder „Loser? Winner? Alles Spinner?!“ (Animationsfilm, Antragsteller: Mideu Films GmbH, Halle). Die starke Förderung des Nachwuchses im Bereich Stoff- und Projektentwicklung im Jahr 2021 führte im Jahr 2022 zu 21 Nachwuchsvorhaben in der Produktion (Fördersumme über zwei Millionen Euro). Dazu zählen der Dokumentarfilm „Nachts träume ich vom Ordnen“ der Hallenserin Laura Reichwald, die sich mit der Geschichte eines kleinen Dorfes in der Altmark auseinandersetzt. „A few Days in the Sun (Drama, Antragsteller: 42film GmbH), „Asphaltkante“ (Dokumentarfilm, Antragsteller: ROSENPICTURES Filmproduktion GbR), „Helene“ (Animationskurzfilm, Antragsteller: Hug Films GbR) und „Moretones“ (Experimenteller Dokumentarfilm, Antragsteller: ROSENPICTURES Filmproduktion GbR). Im Juni veranstaltete die MDM zum 18. Mal ihren Nachwuchstag KONTAKT. Im Capitol Halle stellten neun mitteldeutsche Talente acht Film- und Medienprojekte vor mehr als 100 anwesenden Film- und Medienschaffenden vor. Die Magdeburgerin Susann Frömmer gewann den Pitchingpreis in Höhe von 3.000 Euro für ihr Kurzfilmprojekt „Karo Dame, Herz König“ (AT). Allein für MDM-geförderte Projekte fanden insgesamt 442 Drehtage in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen statt. Mit 196 Drehtagen liegt Sachsen-Anhalt vor Sachsen (146) und Thüringen (100). Für „Die Schule der magischen Tiere 2“ (Regie: Sven Unterwaldt) wurde zum Beispiel im Schloss Wernigerode gedreht. Die Investitionsbank Sachsen-Anhalt unterstützte die Produktionsfirma bei der Herstellung des Films. Eine Auswahl der im Jahr 2022 geförderten Produktionen, die durch Dreh- oder Postproduktionsarbeiten einen Bezug zum Filmland Sachsen-Anhalt haben: „Die Quellen des Bösen“ von Stephan Rick und „Kannawoniwasein“ von Stefan Westerwelle. Die Kino-Neuauflage des DDR-Klassikers „Spuk unterm Riesenrad“ von Mideu Films GmbH in Koproduktion mit KiKA, MDR und ZDF realisierte Thomas Stuber fast komplett in Bernburg. Teile des Historiendramas „King’s Land“ (Regie: Nikolaj Arcel) mit Dänemarks Schauspielstar Mads Mikkelsen wurden in Halle (Saale) gedreht. Blickt man auf die Verleihförderung im vergangenen Jahr, so wurden u. a. „Bibi & Tina – Einfach anders“ (Regie: Detlev Buck), die Adaption des Kinderbuchklassikers „Der Räuber Hotzenplotz“ (Regie: Michael Krummenacher) oder „Alfons Zitterbackes chaotische Klassenfahrt“ (Regie: Mark Schlichter) unterstützt. In dem Zusammenhang können die Kinoprogrammpreise Mitteldeutschland 2022 genannt werden, wobei insgesamt 225.000 Euro an 24 gewerblich betriebene Kinos sowie zehn alternative/nichtgewerbliche Abspielstätten in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen vergeben wurden. Bei den gewerblichen Kinos wurde einmalig ein Hauptpreisträger pro Bundesland gekürt. Der Hauptpreis für das beste Jahresfilmprogramm 2021 in Sachsen-Anhalt ging an das Puschkino in Halle (Saale). Die Auszeichnung ist mit Preisgeldern in Höhe von 15.000 Euro dotiert. Im Jahr 2022 konnten MDM-geförderte Produktionen bei deutschen bzw. internationalen Festivals sowie Preisverleihungen überzeugen. Im Februar feierten zwei geförderte Filme bei der 72. Berlinale ihre Weltpremiere: Sowohl „AEIOU – Das schnelle Alphabet der Liebe“ von Nicolette Krebitz, wobei die Tonpostproduktion des Films komplett in Sachsen-Anhalt stattfand, als auch „Rimini“ von Ulrich Seidl wurden in den Wettbewerb eingeladen. Ebenfalls zwei von der MDM unterstützte Werke erlebten im Mai 2022 bei den 75. Internationalen Filmfestspielen in Cannes ihre Uraufführung. Als Special Screening wurde der ausschließlich aus Archivmaterial, u. a. zugearbeitet von der Progress Film aus Halle (Saale), bestehende Dokumentarfilm „Die Naturgeschichte der Zerstörung“ von Sergei Loznitsa gezeigt. In der Sektion Un Certain Regard lief die von der Hallenser Pallas Film GmbH koproduzierte Tragikomödie „Mediterranean Fever“, die der palästinensischen Regisseurin Maha Haj den Preis für das beste Drehbuch einbrachte. Beim Annecy International Animation Film Festival, dem größten und weltweit bedeutendsten Festival für Animationsfilme, waren die Kurzfilme „Backflip“ von Nikita Diakur und „Paolos Glück“ von Thorsten Drössler zu sehen. Der Film ist neben der MDM-Förderung im Rahmen des Filmförderungsprogramms „wage-mutig“ der Kunststiftung Sachsen-Anhalt entstanden. In der ehemaligen JVA Magdeburg entstand die mit zwei Deutschen Filmpreisen in der Kategorie Bestes Maskenbild und mit der Lola in Bronze in der Kategorie Bester Spielfilm ausgezeichnete Produktion „Große Freiheit“ (Regie: Sebastian Meise). In der Rubrik „Sonstige Maßnahmen“ im Sinne einer Standortförderung wurden rund 1,8 Millionen Euro aufgewandt - darunter auch etablierte Leuchtturmprojekte am Medienstandort Sachsen-Anhalt, wie die Professional Media Masterclass der Worklights Media Production GmbH, das Werkleitz Festival 2022 der Werkleitz Gesellschaft e.V. in Hettstedt, Weiterbildungen der International Academy of Media and Arts e.V., das 5. Wissenschafts- und Medienfestival „SILBERSALZ“ sowie die 15. Filmmusiktage Sachsen-Anhalt jeweils in Halle (Saale). Mit ihrer Gründerinitiative MEDIAstart unterstützt die MDM seit 2021 jährlich bis zu zehn junge Medienunternehmen aus Mitteldeutschland, um am Markt Fuß zu fassen. Im zweiten Jahrgang 2022 nahm aus Sachsen-Anhalt die Moonlit Monitors UG teil. Erfolgsgeschichten aus dem 1. Jahrgang 2021 können vermeldet werden: Die Magdeburger Produzentin Roxana Hennig konnte ihre Firma Maywood Media weiterentwickeln. Im Anschluss an das Programm gründete sie mit Gunnar Dedio, Geschäftsführer der international erfolgreichen LOOKSfilm aus Leipzig, in Magdeburg die Firma LOOKS Media. Sie produziert Online-Inhalte für FUNK, das Content-Netzwerk von ARD und ZDF. Die im Mitteldeutschen Multimediazentrum (MMZ) in Halle (Saale) ansässige Set-Jetting UG von Frank Rößler konzipiert und produziert innovative Inhalte zum Filmtourismus. Ende 2022 wurde die Set-Caching-App veröffentlicht, die den Nutzer via GPS zu Drehorten beliebter Filme führt und mit einer Kombination aus Information, Unterhaltung und spielerischen Elementen ein ganz neues Freizeit-Erlebnis bietet. Hintergrund Die MDM unterstützt wirtschaftlich Erfolg versprechende Film- und Medienproduktionen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Voraussetzung für eine erfolgreiche Antragstellung ist der Nachweis kultureller und wirtschaftlicher Effekte in den Ländern Sachsen, Sachsen-Anhalt oder Thüringen. Neben Sachsen-Anhalt sind Sachsen und Thüringen sowie der MDR und das ZDF Gesellschafter der MDM. Die der MDM von ihren Gesellschaftern bereitgestellten Mittel lagen 2022 insgesamt bei 17,3 Millionen Euro, Sachsen-Anhalt stellte davon über 3,6 Millionen Euro für die Medienförderung in Mitteldeutschland zur Verfügung. Impressum: Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Hegelstraße 42 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567-6666 Fax: (0391) 567-6667 Mail: staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de
null 20 Jahre Erfassung der Brutvogelbestände in Baden-Württemberg GEMEINSAME PRESSEMITTEILUNG DER LUBW LANDESANSTALT FÜR UMWELT BADEN-WÜRTTEMBERG UND DES NABU BADEN-WÜRTTEMBERG Baden-Württemberg/Karlsruhe/Mössingen. Seit 20 Jahren werden alljährlich in Baden-Württemberg die Bestände der häufigen und weitverbreiteten Brutvögel erfasst. Von Mitte März bis zum Ende der Brutsaison schwärmen Ornithologinnen und Ornithologen in alle Teile des Südwestens aus. Sie lauschen, beobachten und erfassen beim „Monitoring häufiger Brutvögel (MhB)“ auf mehr als 300 Flächen die Bestände der Brutvögel von A wie Amsel bis Z wie Zilpzalp. Im Auftrag der LUBW Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg koordiniert das NABU-Vogelschutzzentrum in Mössingen von Beginn an die ehrenamtlich Tätigen. Langjährige Datenreihe ist solide Basis für Politikberatung „Heute sind die kontinuierlich erhobenen Daten eine wichtige Grundlage für die Planung und Umsetzung gezielter Schutzmaßnahmen und eine gute Erfolgskontrolle. Der Datenbestand ist eine solide Basis für Aussagen zu Bestandtrends und Entwicklung der Artenvielfalt heimischer Brutvögel. Diese benötigen wir zur Erfüllung unserer Aufgabe der Politikberatung“, erklärt Dr. Ulrich Maurer, Präsident der LUBW Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg, anlässlich der zwanzigjährigen Zusammenarbeit. „Ich danke dem NABU-Vogelschutzzentrum ausdrücklich für die gute Kooperation und für die solide Vorbereitung der Ornithologinnen und Ornithologen für diese Aufgabe. Ohne das großartige Engagement wäre das Monitoring in der Fläche nicht denkbar“, betont Maurer. Die Daten und Auswertungen sind auch in die kürzlich erschienene 7. Fassung der Roten Liste der Brutvögel Baden-Württembergs eingeflossen. Die Daten werden zusätzlich vom Dachverband Deutscher Avifaunisten in bundesweite und europaweite Auswertungen überführt. Zudem werden sie vom Land Baden-Württemberg für die nationale Berichterstattung nach der EU-Vogelschutzrichtlinie benötigt. Bilanz für die heimischen Brutvögel ist durchwachsen Johannes Enssle, Landesvorsitzender des NABU Baden-Württemberg, blickt auf die Ergebnisse des Monitorings zurück und zieht eine durchwachsene Bilanz für die häufigen Brutvögel Baden-Württembergs: „Einige der früher noch häufigen Vogelarten nehmen in ihren Beständen so stark ab, dass die Bezeichnung häufige Brutvögel nicht mehr passt. So hat die Feldlerche europaweit dramatische Bestandsrückgänge erlitten. Noch vor 20 Jahren war ihr lieblicher Gesang über Wiesen und Feldern fast allgegenwärtig. Die Anzahl der Grünfinken, Girlitze und Feldsperlinge ist ebenfalls stark zurückgegangen. Das Monitoring macht das Ausmaß dieser Bestandsveränderungen bei unseren ‚Allerweltsarten‘ sichtbar. Aufgabe der Politik ist es, den Verlust an Biodiversität zu stoppen, etwa durch die Stärkung der Artenhilfsprogramme, das Bodenbrüterprogramm oder die Pestizidreduktion, und so bedrohten Arten wieder auf die Beine zu helfen.“ Gesamtverlust von 600 Millionen Vögeln in Europa Der Gesamtverlust in Europa beträgt rund 600 Millionen Brutvögel seit dem Jahr 1980. „Das ist eine enorme Zahl und eine Warnung für den ökologischen Erhaltungszustand der Natur insgesamt“, erklärt Ingrid Stützle, Ornithologin am Vogelschutzzentrum. Bestimmte Zeigerarten weisen zudem deutlich auf den Verlust bestimmter Lebensraumtypen hin. „Braunkehlchen oder Kiebitze sind nur auf ökologisch wertvollen Flächen zu finden. Diese Gebiete werden immer seltener und entsprechend beobachten wir diese Vogelarten bei uns leider auch immer seltener“, erläutert Stützle. Misteldrossel und Stieglitze sind wieder häufiger anzutreffen Aber es gibt auch Gewinner unter den häufigen Brutvögeln: So nehmen Misteldrossel und Stieglitz landesweit stark oder moderat zu. Sie sind Beispiele für Kurzstreckenzieher und eher wenig spezialisierte Arten, die durchschnittlich von Rückgängen deutlich weniger betroffen sind als weit ziehende Vogelarten und Lebensraumspezialisten. Bundesweit zeigen die Daten des Monitorings auch, dass sich die Bestände der Waldvogelarten seit dem Jahr 2010 wieder erholen. Der Haussperling ist die am häufigsten in Baden-Württemberg erfasste Brutvogelart. Die weiteren Ränge der „Top Five“ belegen Amsel, Kohlmeise, Mönchsgrasmücke und Buchfink. Vogelexpertinnen und -experten gesucht Insgesamt wurden für das Monitoring häufiger Brutvögel 400 Flächen im Land ausgewiesen, welche die Lebensräume des Südwestens repräsentieren. Je mehr dieser Flächen kontinuierlich erfasst werden, desto aussagekräftiger sind die Ergebnisse. „Wer alle unsere häufigen Brutvögel anhand von Stimme und Gestalt sicher bestimmen und kartieren kann, ist bei uns genau richtig. Der NABU sucht für die kommenden Jahre in Baden-Württemberg noch Ornithologinnen und Ornithologen, die sich ehrenamtlich beteiligen möchten“, so Stützle. Für das Jahr 2024 sind noch 74 Flächen zu vergeben. Interessierte können sich beim NABU-Vogelschutzzentrum unter der E-Mail-Adresse mhb@nabu-vogelschutzzentrum.de melden. Als Anerkennung erhalten Teilnehmende eine Aufwandspauschale, die im Laufe der Jahre deutlich steigt. Weiterführende Informationen: LUBW: 7. Fassung der Rote Liste der Brutvögel Baden-Württembergs: https://pudi.lubw.de/detailseite/-/publication/10371-7._Fassung._Stand_31.12.2019.pdf LUBW – Das Brutvogelmonitoring in Baden-Württemberg: https://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/blog/-/blogs/lubw-monatsthema-biodiversitat-das-brutvogelmonitoring-in-baden-wurttemberg NABU: Informationen zum Brutvogelmonitoring, Übersichtskarte, Anmeldung und Kontakt unter: www.NABU-vogelschutzzentrum.de/projekte-partner/brutvogelmonitoring/ Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an: Pressestelle der LUBW Telefon: +49(0)721/5600-1387 E-Mail: pressestelle@lubw.bwl.de NABU-Vogelschutzzentrum Dr. Daniel Schmidt-Rothmund mobil: 0172 991 88 77
Der INSPIRE Dienst Verteilung der Vogel-Arten (K) in Deutschland - Verbreitung stellt bundesweite Verbreitungsdatensätze gemäß den Vorgaben der INSPIRE Richtline Annex III Thema bereit. Die Verbreitungsdaten wurden vom Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA) zusammengestellt und mit den Vogelschutzwarten und Fachverbänden der Bundesländer abgestimmt. Die Verbreitungsdaten wurden im nationalen Vogelschutzbericht 2019 nach Art. 12 der Vogelschutzrichtlinie der EU übermittelt. Für die Verbreitungsdaten wurden Daten des Atlas deutscher Brutvogelarten (Gedeon et al. 2014), Angaben aus dem Internetportal www.ornitho.de sowie einzelne ergänzende Daten aus einzelnen Bundesländern zusammengeführt. Die Angaben sind methodisch unterschiedlich erhoben worden. Die Erhebungsdaten stammen aus dem Zeitraum 2005 – 2016. Der Dienst enthält keine Informationen zu sensiblen Arten.
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