Kurzbeschreibung In diesem Bericht werden die Ergebnisse einer Studie dargestellt, die den Eintrag von Mikrofasern aus dem Waschen von Textilien ins Haushaltsabwasser systematisch untersucht hat. Die Auswahl der Textilmaterialien richtete sich nach den am häufigsten in privaten Haushalten gewaschenen Textilien. Betrachtet wurden gebrauchte und neuwertige Kleidungsstücke und Handtücher aus Baumwolle sowie Sportkleidung, Fleece-Jacken, Mützen, Schals und Decken aus den synthetischen Materialien Polyester, Polyamid und Polyacrylnitril. Die Textilien wurden in einer handelsüblichen Waschmaschine mit Frontbeladung unter den auf den Etiketten angegebenen Waschbedingungen gewaschen, d.h. mit den jeweils angegebenen Temperaturen und den damit vom Werk vorgegebenen Waschzeiten, sowie einer maximalen Schleuderzahl von 1400 U min-1. Um Maßnahmen zur Verringerung der Meeresverschmutzung durch Müll effektiv zu gestalten, ist eine gute Kenntnis der Eintragsquellen und der Mengen erforderlich. Durch die Studie wurden Grundlagen zur Umsetzung der Maßnahme „Reduzierung der Emission und des Eintrags von Mikropartikeln“ (UZ5-09)“ als Teil des deutschen Maßnahmenprogramms der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie erarbeitet. Die Studie wurde von der Universität Osnabrück durchgeführt und vom NLWKN beauftragt.
"Weniger ist mehr – auch beim Frühjahrsputz" Verschiedene Stoffe aus Reinigungsmitteln gelangen über das Abwasser in die Umwelt und belasten die Ökosysteme – Tipps für den umweltfreundlichen Frühjahrsputz von UBA-Experte Marcus Gast. Was brauche ich unbedingt für meinen Frühjahrsputz? Auch für den jährlichen Frühjahrsputz braucht es keine besonderen Reinigungsmittel. Die Klassiker wie Allzweckreiniger, Spülmittel, Badreiniger und Küchenreiniger, wozu auch die Scheuermilch zählt, reichen völlig aus, um den Schmutz von allen wisch- und scheuerbeständigen Flächen zu beseitigen. Am besten verwendet man dabei spezielle Textilien aus Mikrofaser. Diese wirken wie eine feine Bürste und unterstützen den Reinigungsprozess. Komplett verzichtet werden sollte auf Desinfektionsreiniger und auf ätzende Reiniger mit starken Säuren oder starken Laugen. Warum? Ist das schädlich für die Umwelt, oder für die Gesundheit? Die Verwendung von Desinfektionsmitteln ist im Normalfall nicht nötig. Die Reinigung der Flächen mit einem normalen Reinigungsmittel reicht zumeist, um vorhandene Mikroorganismen ausreichend zu entfernen. Daran hat sich trotz Corona* nichts geändert. Desinfektionsreiniger enthalten Wirkstoffe, um Mikroorganismen abzutöten. Gelangen diese zum Teil schlecht biologisch abbaubaren Wirkstoffe ins Abwasser, was nach dem Putzen ja normalerweise der Fall ist, so belastet das die Kläranlagen unnötig. Studien belegen außerdem, dass in Haushalten, in denen häufiger Desinfektionsmittel eingesetzt werden, auch häufiger Allergien aufgetreten. Produkte mit starken, anorganischen Säuren oder Laugen wirken zwar schneller. Hier ist jedoch auch die Gefahr von Verätzungen höher. Auch können von diesen aggressiven Reinigern möglicherweise empfindliche Oberflächen angegriffen werden. In jedem Fall gilt: Vorsorglich bei allen Reinigern die Gebrauchsanweisung lesen und etwaige Sicherheitshinweise beachten. Woran erkenne ich denn, welche Inhaltsstoffe enthalten sind? Und was ist das überhaupt? Die Hersteller müssen alle Inhaltstoffe eines Reinigungsmittels als Liste im Internet veröffentlichen. Diese Liste im Internet ist ähnlich wie die Inhaltsstoffangabe bei kosmetischen Mitteln auf der Verpackung. Hier kann man also nachschauen, welche Stoffe als Bestandteil aufgeführt werden. Stehen sie weit oben in der Liste, dann ist dies ein Hinweis auf eine verhältnismäßig hohe Konzentration in Produkt. Eine starke anorganische Säure ist beispielsweise Salzsäure, eine starke anorganische Lauge zum Beispiel die Natronlauge. Diese aggressiven Stoffe sind als "ätzend" eingestuft. Auch auf der Verpackung sind bereits wichtige Angaben zu den Inhaltsstoffen angegeben. Dort sind zum Beispiel Angaben zu den enthaltenen Konservierungsmitteln und den Duftstoffen zu finden. Auf welche Siegel und Label sollte ich achten, welche sind empfehlenswert? Offizielle Umweltzeichen bieten Orientierung und liefern Hinweise zu Umwelt- und Gesundheitsschutz. Besonders empfehlenswert sind Reinigungsmittel mit dem Blauen Engel oder mit dem EU-Umweltzeichen "Euroblume" . Allzweckreiniger, Spülmittel, Badreiniger und Küchenreiniger gibt es von verschiedenen Anbietern mit einem solchen Umweltzeichen. Diese sind im Vergleich zu konventionellen Produkten besonders umweltschonend und besitzen außerdem eine gute Reinigungsleistung. Dies wird übrigens durch eine unabhängige Stelle überprüft. Doch auch bei weniger umweltbelastenden Reinigungsmitteln mit Umweltzeichen sollte man auf die Dosierung achten – denn nur bei korrekter Dosierung sind diese tatsächlich umweltfreundlicher als andere Produkte. Es gilt also auch hier: Weniger ist mehr. Und wie umweltfreundlich sind selbst hergestellte Putzmittel, zum Beispiel mit Natron, Soda, Zitrone oder Essig? Ist das eine Alternative? “Do it yourself” (DIY) liegt im Trend. Ein Reinigungsmittel selbst herzustellen ist jedoch kein Garant dafür, dass das Reinigungsmittel auch umweltfreundlich ist. Natron oder Soda sind häufig Bestandteil von Allzweck- oder Küchenreiniger. Auch Reiniger mit Essigsäure werden angeboten. Entscheidend für die Abwasserbelastung ist jedoch eine Kombination aus Umweltwirkung, biologischer Abbaubarkeit und eingesetzter Menge. Mangels eindeutiger Dosiervorgaben ist bei DIY-Reinigern deren Abwasserbelastung meist nicht bestimmbar. Mit Essig gibt es zusätzlich das Problem, dass die darin enthaltene Essigsäure eine flüchtige organische Säure und somit ein so genannter VOC-Stoff ist, welcher die Innenraumluft belastet. Reinigungsmittel mit einem Umweltzeichen enthalten darum zumeist Zitronensäure , denn Zitronensäure ist nicht flüchtig und auch weniger aggressiv. *Bezüglich der Hygiene im Zusammenhang mit dem Coronavirus verweist das UBA auf die Ratschläge des Bundesinstituts für Risikobewertung ( BfR ): Kann das neuartige Coronavirus über Lebensmittel und Gegenstände übertragen werden? , Fragen und Antworten zu Nutzen und Risiken von Desinfektionsmitteln im Privathaushalt sowie auf die Informationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): infektionsschutz.de . Generelle Informationen zur Hygiene finden sich auch unter Hygiene im Privatbereich in unserem Biozid-Portal.
Über Waschmaschinen werden beträchtliche Mengen an Mikrofasern aus Kunststoff ins Abwasser eingetragen. Kläranlagen scheinen diese jedoch fast vollständig aus dem Abwasser zu entfernen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die der NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) in Auftrag gegeben hat. Experten des Instituts für Umweltsystemforschung der Universität Osnabrück untersuchten den Eintrag von Mikrofasern aus dem Waschen von Textilien ins Haushaltsabwasser. Betrachtet wurden u.a. gebrauchte und neuwertige Sportbekleidung, Fleece-Jacken, Mützen Schals und Decken aus den synthetischen Materialien Polyester, Polyamid und Polyacrylnitril. Hintergrund ist der Schutz der Tier- und Pflanzenwelt in Flüssen und Meeren. „Wir brauchen Fakten, um daraus sinnvolle Maßnahmen zur Reduzierung des Eintrags von Mikroplastik in Gewässer ableiten zu können“, erklärte Ute Schlautmann vom NLWKN. In der Studie wurden im Abwasser von Waschmaschinen erhebliche Mengen an Mikrofasern festgestellt. Bei der Kläranlage in Osnabrück konnte allerdings gezeigt werden, dass diese Mikrofasern in der Abwasserreinigung fast gänzlich zurückgehalten werden. „Das ist zunächst einmal positiv für die Gewässerqualität“, so Schlautmann. Es bestehe jedoch Bedarf für weitere Untersuchungen, um die gute Rückhaltekapazität bezüglich Textilfasern auch bei anderen Kläranlagen zu überprüfen. Geklärt werden müsse auch der Verbleib der Fasern im Klärschlamm und ob diese über den Umweg der landwirtschaftlichen Nutzung doch noch in die Umwelt gelangen. „Ebenso muss geklärt werden, durch welche Quellen die Mikrofaserbelastung der Flüsse und der Meere verursacht wird“, sagte Schlautmann abschließend. Hintergrund-Informationen: Hintergrund-Informationen: Was sind Mikropartikel? Was sind Mikropartikel? Als Mikropartikel werden Kunststoffe bezeichnet, die kleiner als fünf Millimeter sind. Unter dem Oberbegriff Mikroplastik werden neben Kunststoffteilen auch synthetische Mikrofasern erfasst. Mikroplastik und -fasern werden als besondere Gefahrenquelle für die Ökosysteme gesehen. Mikrofasern können aufgrund ihrer geringen Größe von den meisten marinen Organismen aufgenommen werden. Die Fasern neigen im Organismus zu Knäuelbildung und können zu Verstopfungen des Magen-Darm-Trakts führen. Eine Anreicherung von organischen Schadstoffen durch Adsorption ist nicht auszuschließen. Die Frage, inwieweit die Aufnahme von Plastikpartikeln durch Organismen auf diese Weise zu einer erhöhten Bioakkumulation toxischer Substanzen beiträgt, ist noch weitestgehend ungeklärt. Einzelheiten zur Studie: Einzelheiten zur Studie: Experten des Instituts für Umweltsystemforschung der Universität Osnabrück untersuchten den Eintrag von Mikrofasern aus dem Waschen von Textilien ins Haushaltsabwasser. Betrachtet wurden u.a. gebrauchte und neuwertige Sportbekleidung, Fleece-Jacken, Mützen Schals und Decken aus den synthetischen Materialien Polyester, Polyamid und Polyacrylnitril. Die Textilien wurden in einer handelsüblichen Waschmaschine unter den auf den Etiketten angegebenen Vorgaben gewaschen. Die Fasern wurden aus dem Ablauf der Waschmaschine mit einem 63 µm Sieb gefiltert, mit chemischen Verfahren von Verunreinigungen befreit, und Stichproben einer FTIR-Analyse (Abkürzung für Fourier-Transformations-Infrarotspektroskopie) unterzogen. Dieses Infrarot-Verfahren erlaubt eine zweifelsfreie Identifikation von Kunststoffen. Die Ergebnisse der Untersuchungen zeigen, dass die Eintragsmenge vorrangig von der Oberflächenbeschaffenheit der gewaschenen Textilien abhängt; die Wahl des Waschmittels oder die Waschzeit haben keinen messbaren Einfluss. Der Eintrag von Polyamid und Polyester aus Sportbekleidung mit glatter Oberfläche lag im Durchschnitt bei 18 mg pro kg Wäsche, während Rückstandsmengen von Polyester oder Polyacrylnitril aus Textilien mit rauer Oberfläche (Fleece-Jacken, Wohn-Decken, Schals, Mützen, Strickjacken) im Durchschnitt 89 mg pro kg Wäsche betrugen. Die ausgewaschenen Mengen waren so groß, dass die Fasern nicht mehr gezählt, sondern nur gewogen werden konnten. Hochrechnungen der Daten ergeben, dass bei einem durchschnittlichen Waschverhalten der tägliche Eintrag bei etwa 85.000 synthetischen Mikrofasern pro Person liegt und der tägliche Gesamteintrag einer Stadt von 100.000 Einwohnern bei 1,71 kg. Kläranlagen scheinen die Partikel allerdings zu mehr als 98% zurückzuhalten. Zu diesem Ergebnis kamen die Wissenschaftler nach orientierenden Untersuchungen an der Kläranlage Osnabrück und in dem das gereinigte Abwasser aufnehmenden Fluss Hase. Die Menge der im Abwasser und Flusswasser detektierten Fasern ist vergleichsweise gering und die meisten weisen keine Ähnlichkeit mit Textilfasern auf, die in Waschrückständen identifiziert wurden. Ansprechpartner bei der Universität Osnabrück (Institut für Umweltsystemforschung): Jörg Klasmeier ( jklasmei@uni-osnabrueck.de . 0541/969-2574) Download Studie
Kunststoffe sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken: „Der Verbrauch in Deutschland lag 2013 bei etwa 17 Millionen Tonnen. Ein Teil dieser Kunststoffe gelangt als Abfall auch in die Meeresumwelt – in der Nordsee machen sie etwa 75 Prozent des vorhandenen Mülls aus“, sagt Kirsten Dau, die das Thema im NLWKN federführend bearbeitet. Neben einem ökonomischen und ästhetischen Problem seien diese Abfälle insbesondere für Meerestiere eine Bedrohung. Weniger offensichtlich ist das Vorkommen von Mikroplastik – dies sind Plastikpartikel mit einem Durchmesser kleiner als 5 mm – in Gewässern und im Meer. Mikroplastik wird gezielt industriell hergestellt und gelangt vor allem über das Abwasser in die Umwelt. Es wird z.B. in Kosmetik- und Hygieneprodukten wie Duschgels verwendet, als Granulat in Kunststoffstrahlmitteln oder als Pellets zur späteren Weiterverarbeitung in der Industrie. Eine weitere Quelle sind Mikrofasern, die beim Waschen synthetischer Textilien freigesetzt werden. Mikroplastik entsteht aber auch beim Zerfall von großen Müllteilen aus Kunststoff. Wissenschaftliche Studien belegen das Vorkommen von Mikroplastikpartikeln in Gewässern und aquatischen Organismen: „Kunststoffe geben bei der Zersetzung giftige und hormonell wirksame Zusatzstoffe in die Meeresumwelt oder direkt an aquatische Organismen ab und binden zudem persistente toxische Schadstoffe an ihrer Oberfläche. Diese Schadstoffe können an die Tiere weitergegeben und im Nahrungsnetz angereichert werden“, betont die Leiter des Geschäftsbereiches „Gewässerbewirtschaftung“, Ute Schlautmann vom NLWKN in Oldenburg. Umso wichtiger ist dem Umweltministerium, dem NLWKN und der Jade Hochschule das geplante Symposium. Die Veranstaltung soll über Quellen, Vorkommen und Wirkungen von Mikropartikeln in der Umwelt informieren. Gemeinsam mit Umweltminister Stefan Wenzel sollen mit den Akteuren aus den Behörden, der Wirtschaft, der Wissenschaft, den Umweltverbänden und der Öffentlichkeit mögliche Lösungswege dargestellt und diskutiert werden. Anmeldungen werden bis zum 10 Juni 2015 erbeten; die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldung hier: http://www.nlwkn.niedersachsen.de/wasserwirtschaft/veranstaltungen/
Die Stromzuführung in Rundteiltischen und Rotier-Indexierspindeln für Erodieranlagen geschieht traditionell über Schleifkohlen aus Kupferlegierungen. Die Übertragungsfläche muss zu Beginn erst einlaufen, später verschmutzen die Schleifkohlen durch den Abtrag des Werkstücks beim Erodieren, was die Stromübertragung und den Erodierprozess stört und den Ausschuss erhöhen kann. Umgekehrt gelangt der Abrieb aus der Rotation in das Dielektrikum. Zudem müssen die Schleifkohlen regelmäßig erneuert werden. Die Hirschmann GmbH aus Fluorn-Winzeln bei Rottweil entwickelte eine Stromzuführung ohne Schleifkohlen, direkt im Gehäuse der Rundteiltische integriert, bei der hunderttausende leitfähige Mikrofasern den Strom direkt auf die Welle bringen. Nach Firmenangaben ist damit eine Verschleißfreiheit für die 200.000 Stunden Standzeit des Motors auf der Achse gewährleistet, bei Entfall aller Reinigungs- oder Wartungstätigkeiten. Daher ist auch das Einlaufen der Übertragungsfläche hinfällig. Die Prozessstabilität des Drahterodierens mit integriertem Rundteiltisch verbessert sich dementsprechend.
Das Projekt "Nakt" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Darmstadt, Ernst-Berl-Institut für Technische und Makromolekulare Chemie durchgeführt. Das Gründerteam von Nakt entwickelt ein nachhaltiges Abschminktuch als ersten Anwendungsfall einer eigens patentierten Mikrofasertechnologie aus nachwachsenden Rohstoffen. Es ist frei von petrochemischen Bestandteilen. Durch die innovative Mikrofaser können Schmutz und dekorative Kosmetik besser aufgenommen werden, sodass bei der Gesichtsreinigung Wasser ausreicht und auf hautreizende Abschminkemulgatoren verzichtet werden kann. Das Abschminktuch Nakt ist wiederverwendbar, heiß waschbar, schnell trocknend und bietet Bakterien keine Grundlage für Wachstum. Die Mikrofaser wird nach der Nutzung durch den Verbraucher durch Nakt in die Herstellung reintegriert, wodurch ein konsequent nachhaltiger Kreislauf bedient werden kann und Ressourcen, sowie Kosten gespart werden. Langfristig wollen sich die Gründer mit Nakt als spezialisierte Produzenten für Sonderaufträge und als Entwickler für Mikrofaseranwendungen aus natürlichen Rohstoffen und deren Rückgewinnung etablieren.
Das Projekt "JPI-Oceans Call 2018 Microplastics: Horizontale und vertikale ozeanische Verteilung, Transport und Auswirkungen von Mikroplastik" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel (GEOMAR) durchgeführt. Weniger als etwa 10% des in den Ozean eindringenden Kunststoffs können derzeit erklärt werden, wahrscheinlich aufgrund der Fragmentierung in kleine Mikropartikel (MP), die durch moderne Techniken nicht quantifiziert werden oder aus dem Oberflächenmeer exportiert werden. Es ist nicht bekannt, wie viel Plastikmüll tatsächlich an der Meeresoberfläche schwimmt, welche Mechanismen den Plastiktransport und das Schicksal von Land bis zur Tiefsee steuern und welche ökologischen Auswirkungen dies haben kann. Das HOTMIC-Projekt versucht, diese Wissenslücken zu schließen, indem es sich auf eine modellhafte Land-See-Verbindung zwischen Westeuropa und dem Kreisel des Nordatlantiks konzentriert. Das Ziel von HOTMIC ist es, die Verteilung von MP, einschließlich Partikel kleiner als 10 Mikrometer und Mikrofasern, in Wasser, Sediment und Biota vom Küstenmeer über den Kreisel im offenen Ozean bis zur Tiefsee abzubilden. Dieses Projekt wird Prozesse quantifizieren, die den lateralen und vertikalen Transport von MP steuern, zur Integration in globale Ozeanmodelle. HOTMIC wird mikroplastische Verwitterungssignaturen während des Seetransports untersuchen und die vorherrschenden Mechanismen, die die Verwitterungssignatur erzeugen, bewerten. Diese Ziele werden durch eine Vielzahl von Analyseverfahren unterstützt. Um eine umfassende Detektion von MP-Partikeln kleiner als 10 Mikrometer und Mikrofasern zu erreichen, wird HOTMIC neuartige Analysemethoden entwickeln und optimieren, die auf einer Kombination aus zerstörungsfreien (Raman & FT-IR-Spektrometrie) und zerstörerischen Techniken (HPLC, Py-GC/MS, EGA/MS) basieren. Darüber hinaus wird HOTMIC Raman-Spektroskopietechniken für die automatisierte Detektion von MP inkl. Partikeln kleiner als 10 Mikrometer und Mikrofasern entwickeln, um den Probendurchsatz deutlich zu erhöhen. HOTMIC wird Feld- und Versuchsmessungen einsetzen, um den Transport und das Schicksal von kleinen MP- und Mikrofasern zu verstehen und die Risiken dieser Schadstoffe für die Meeresumwelt und -organismen zu bewerten.
Das Projekt "Leitantrag" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel (GEOMAR) durchgeführt. Weniger als etwa 10% des in den Ozean eindringenden Kunststoffs können derzeit erklärt werden, wahrscheinlich aufgrund der Fragmentierung in kleine Mikropartikel (MP), die durch moderne Techniken nicht quantifiziert werden oder aus dem Oberflächenmeer exportiert werden. Es ist nicht bekannt, wie viel Plastikmüll tatsächlich an der Meeresoberfläche schwimmt, welche Mechanismen den Plastiktransport und das Schicksal von Land bis zur Tiefsee steuern und welche ökologischen Auswirkungen dies haben kann. Das HOTMIC-Projekt versucht, diese Wissenslücken zu schließen, indem es sich auf eine modellhafte Land-See-Verbindung zwischen Westeuropa und dem Kreisel des Nordatlantiks konzentriert. Das Ziel von HOTMIC ist es, die Verteilung von MP, einschließlich Partikel kleiner als 10 Mikrometer und Mikrofasern, in Wasser, Sediment und Biota vom Küstenmeer über den Kreisel im offenen Ozean bis zur Tiefsee abzubilden. Dieses Projekt wird Prozesse quantifizieren, die den lateralen und vertikalen Transport von MP steuern, zur Integration in globale Ozeanmodelle. HOTMIC wird mikroplastische Verwitterungssignaturen während des Seetransports untersuchen und die vorherrschenden Mechanismen, die die Verwitterungssignatur erzeugen, bewerten. Diese Ziele werden durch eine Vielzahl von Analyseverfahren unterstützt. Um eine umfassende Detektion von MP-Partikeln kleiner als 10 Mikrometer und Mikrofasern zu erreichen, wird HOTMIC neuartige Analysemethoden entwickeln und optimieren, die auf einer Kombination aus zerstörungsfreien (Raman & FT-IR-Spektrometrie) und zerstörerischen Techniken (HPLC, Py-GC/MS, EGA/MS) basieren. Darüber hinaus wird HOTMIC Raman-Spektroskopietechniken für die automatisierte Detektion von MP inkl. Partikeln kleiner als 10 Mikrometer und Mikrofasern entwickeln, um den Probendurchsatz deutlich zu erhöhen. HOTMIC wird Feld- und Versuchsmessungen einsetzen, um den Transport und das Schicksal von kleinen MP- und Mikrofasern zu verstehen und die Risiken dieser Schadstoffe für die Meeresumwelt und -organismen zu bewerten.
Das Projekt "Teilvorhaben 2: Technische Umsetzung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von H+F Innotech durchgeführt. Vorversuche haben gezeigt, dass gestricke aus Mikrofasern sich als Tiefenfilterstrukturen mit gutem Abscheidegrad, fuer katalytische Prozesse mit hoher Raumgeschwindigkeit und als integrale Adsorpionsmedien mit hoher Speicherfaehigkeit eignen. Darauf basierend soll versucht werden, ein Abluftreinigungssystem zur 'Filtration und zum Abbau heterogener organischer Aerosole' zu entwickeln. Hauptzielrichtung ist die Entwicklung energiesparender, prozessintegrierter Systeme fuer Kleinemittenten. Die in den Teilvorhaben TV 1 und TV 3 zu entwickelnden, zum Teil katalytisch beschichteten Strukturen aus Mikrofasern sollen im TV 2, in den Technikumsmasstab umgesetzt werden. Nach Versuchen mit Modellgasen und Entwicklung der Verfahrenstechnik soll diese Technologie in zwei Zielapplikationen: Spanplattenherstellung und Textil-Veredlungstechnik mit Applikationspartnern einer Erfolgskontrolle unter realistischen Feldbedingungen unterzogen werden.
Das Projekt "Teilprojekt: Vorkommen und Auswirkungen von Mikroplastik auf Bodenpilze und Prozesse entlang von Landnutzungsgradienten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Freie Universität (FU) Berlin, Institut für Biologie, Arbeitsgruppe Ökologie der Pflanzen durchgeführt. Plastik wurde in einer Vielzahl von Umweltkompartimenten nachgewiesen, überwiegend als Mikroplastik, d.h. Kunststoffteile kleiner als 5 mm. Erste Untersuchungen wurden in marinen und aquatischen Systemen durchgeführt; Böden sind hingegen erst kürzlich in Bezug auf Mikroplastik in den Fokus gerückt, wobei Daten zeigen, dass es sich um eine verbreitete Kontamination der Böden handelt, mit potenziellen Folgen für bodenphysikalische, -chemische und -biologische Parameter. Angesichts der Vielzahl von Eintragspfaden, zu denen Plastikmüll, Kompost, Ablagerung aus der Luft und Straßen gehören, ist davon auszugehen, dass Mikroplastik in Böden der Biodiversitäts-Exploratorien vorhanden ist. Unsere Forschung hat zwei Ziele: Erstens wollen wir wissen, ob Mikroplastik (Vorhandensein und/oder Typ) die Intensität der Landnutzung widerspiegeln kann. Dafür werden wir Böden aus allen 150 EPs im Grünland beproben und mit Extraktions- und Identifikationsmethoden (Fourier-Transform-Infrarot-Spektroskopie-Mikroskopie) auf Mikroplastikgehalt, -art und -zusammensetzung untersuchen. Wir können diese Daten dann mit Komponenten der Landnutzungsintensität (LUI) sowie mit Bodeneigenschaften verknüpfen. Zweitens wollen wir die Auswirkungen einer experimentellen Mikroplastik-Zugabe im Feld entlang des Landnutzungsgradienten testen. Wir werden dies mit dem Einsatz und der Wiederentnahme (nach einem Jahr) von kleinen Mesh-Beuteln mit Mikroplastik-kontaminiertem Boden angehen, die in allen VPs im Grünland vergraben werden (mit dem Boden der jeweiligen VPs). Wir verwende hierfür Polyesterfasern, von denen wir bereits wissen, dass sie klare und konsistente Auswirkungen auf bodenphysikalische Eigenschaften und Bodenprozesse haben. Unsere Messvariablen umfassen pilzbezogene Bodenprozesse (Zersetzung, Bodenaggregation) und Pilz-Lebensgemeinschaften, die mittels Illumina MiSeq Hochdurchsatzsequenzierung erfasst werden. Mit unserem Feldversuch wollen wir testen, wie sich Mikroplastik-Effekte zwischen Bodenart und Umweltkontext sowie der Intensität der Landnutzung unterscheiden. Alle experimentellen Objekte werden anschließend aus dem Feld entfernt, um sicherzustellen, dass es keine dauerhafte Kontamination der Exploratorien-Böden gibt. Da wir in diesem Bereich nur einen Mikroplastik-Typ verwenden werden und die Mikroplastik-Verschmutzung aber ein vielschichtiges Thema ist, werden wir auch ein komplementäres Laborexperiment durchführen, bei dem wir nur einen Bodentyp pro Exploratorium verwenden, aber zusätzlich zu den Mikrofasern eine Reihe von verschiedenen Mikroplastik-Typen testen. Insgesamt wird dieses Projekt Einblicke in die Verbreitung und Wirkung von Mikroplastik in Böden liefern, indem sie die einzigartige Fülle der für die Exploratorien verfügbaren Informationen nutzt und gleichzeitig eine neue Variable bietet, die für andere Forscher (z.B. in Syntheseprojekten), aber auch für Stakeholder von Interesse sein kann.
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