Zusammen mit Denkmalpflegern, Statikern, Ingenieuren und Architekten wird der derzeitige Zustand der aus Molasse-Sandstein bestehenden Turmanlage des Konstanzer Muensters untersucht. Die Untersuchungen sollen als Grundlage fuer ein Restaurationskonzept des Turmes und fuer die Auswahl der zur Reparatur notwendigen Steine dienen. Gleichzeitig sollen Prognosen ueber den weiteren Verlauf der Verwitterung der vorhandenen Steine und der zur Reparatur vorgesehenen Materialien erprobt werden. Der besondere wissenschaftliche Wert des Objektes liegt darin, dass hier die Wechselwirkung zwischen Naturstein und aus frueheren Reparaturen stammenden Kunststeinen untersucht werden kann.
Die an der Kirche in Todtnau benutzte Molasse wurde hinsichtlich ihrer Verwitterungstiefe untersucht. Die Verwitterungserscheinungen wurden nach Schadensbildern und Verwitterungsablaeufen klassifiziert. Diese wurden mit den Schadensbildern von gleichen Gesteinen in staerker belasteter Grossstadtluft verglichen.
Am Turm der Pfarrkirche St.Stephan wurde das unterschiedliche Verwitterungsverhalten zweier aehnlicher Gesteine, der Meeresmolasse und der Suesswassermolasse, unter vergleichbaren Bedingungen untersucht. Fuer die geplante Restaurierung wurde die Verwitterungstiefe in den Molasse-Sandsteinen festgestellt.
Durch Untersuchungen an den Seitenschiffen und der Welser-Kapelle des Konstanzer Muensters werden Kriterien fuer die Auswahl der zu Reparaturzwecken benoetigten Molasse-Sandsteine erarbeitet. Dabei wurden die mineralogische Zusammensetzung und die physikalischen Parameter der Gesteine beruecksichtigt.