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Zum Welttag der Meteorologie am 23. März

Nr.: 09/2023 Halle (Saale), 22.03.2023 Zum Welttag der Meteorologie am 23. März Die Präsidentin Wetteraufzeichnung Seit 1881 werden in Deutschland Wetterdaten systematisch erfasst und verglichen. Damit können belastbare Durchschnittswerte berechnet und langfristige Klimaveränderungen dargestellt werden. Kältester Monat in Sachsen-Anhalt Der kälteste Monat in der Region Sachsen-Anhalt seit Beginn der Wetteraufzeichnungen war der Februar 1929. Die Monatsmitteltemperatur für ganz Sachsen-Anhalt betrug -11,3 Grad Celsius. Verglichen mit dem langjährigen Mittelwert von 1961-1990, der häufig als Vergleichswert dient, war es um 11,7 Kelvin kälter als üblich. So gab es in Zerbst nur drei Februartage, an denen das Thermometer über die Null kletterte – die also keine Eistage waren. Damit hatte der Februar so viele Eistage wie laut dem langjährigen Mittel (1961-1990) im gesamten Jahr erwartbar gewesen wären. Es gab damals auch 24 Strengfrosttage im Februar mit Tiefsttemperaturen unter -10 Grad. Am 21. Februar wurde eine Tiefsttemperatur von -27,1 Grad registriert. Die tiefste je in Sachsen-Anhalt gemessene Temperatur betrug allerdings -30,2 Grad Celsius und wurde am 20. Januar 1963 in Quedlinburg gemessen. Wärmster Monat in Sachsen-Anhalt Der bisher wärmste Monat in Sachsen-Anhalt war der Juli 2006. Er erreichte eine Monatsmitteltemperatur von 22,9 Grad, was einer Abweichung von Pressemitteilung Kältester und heißester Monat seit Beginn der praesidentin@ lau.mwu.sachsen-anhalt.de Landesamt für Umweltschutz 06116 Halle (Saale) 5,4 Kelvin im Vergleich zum 30-jährigen Mittel (1961-1990) entspricht. Am heißesten war es dabei in Bernburg, wo eine Tageshöchsttemperatur von 38,9 Grad registriert wurde. Das war gleichzeitig auch deutschlandweit dieTel.: 0345 5704-101 Fax: 0345 5704-190 höchste Temperatur des Jahres 2006. Es gab in diesem Monat in Bernburglau.sachsen-anhalt.de 1 nur Sommertage, also Tage, an denen mindestens 25 Grad erreicht wurden – so viele wie der langjährige Mittelwert (1961-1990) für ein ganzes Jahr vorsieht. Gleich 14 aufeinander folgende Julitage waren sogenannte heiße Tage, an denen 30 Grad oder mehr gemessen wurden. Im Vergleichszeitraum 1961 bis 1990 gab es durchschnittlich nur sechs heiße Tage pro Jahr in Sachsen-Anhalt. Solche Hitzemonate wie der Juli 2006 könnten in 80 Jahren regelmäßig auftreten, wenn weiterhin kein konsequenter, globaler Klimaschutz umgesetzt wird. Dies zeigen die Ergebnisse der Klimamodellauswertung Sachsen-Anhalts von 1961 bis 2100. Welttag der Meteorologie Der Welttag der Meteorologie erinnert jedes Jahr am 23. März an die Gründung der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) im Jahr 1950. Damals begann eine beispielhaft friedliche Zusammenarbeit verschiedenster Nationen, die zuverlässig und ohne Rücksicht auf politische „Großwetterlagen“ Daten austauschen. Deutschland ist dort seit 1954 mit dem Deutschen Wetterdienst (DWD) vertreten. 2

Oktober 2022 in Sachsen-Anhalt:

Halle (Saale), 08.11.2022 Oktober 2022 in Sachsen-Anhalt: zu warm, zu trocken, zu sonnig Mit einer Monatsmitteltemperatur von 12,9 °C war der Oktober 2022 in Sachsen-Anhalt um 3,5 Kelvin wärmer, als es nach der Klimaperiode 1961 bis 1990 zu erwarten gewesen wäre. Der vergangene Monat war damit der wärmste Oktober in Sachsen-Anhalt seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881. Der bisherige Rekordhalter aus dem Jahr 2001 landet nun auf Platz zwei. Den drittwärmsten Oktober gab es 2006. Vor allem die zweite Monatshälfte war durch sehr warme Luftmassen geprägt. Am 17. Oktober wurde verbreitet nochmals ein Sommertag mit 25 °C oder mehr registriert. Ein weiterer beachtlicher Wärmeschub zum Monatsende sorgte am 28. Oktober an einigen Orten erneut für sommerliche Temperaturen. Magdeburg, Quedlinburg und Aschersleben verzeichneten dadurch zwei Sommertage im Oktober. Im vergangenen Monat fielen insgesamt 30,1 mm Niederschlag. Das entspricht 84,5 % der zu erwartenden Menge entsprechend der Klimaperiode von 1961 bis 1990. Damit ist der Oktober der achte zu trockene Monat des Jahres 2022. Regional gab es allerdings große Unterschiede. Besonders trocken war es in Seehausen in der Altmark, wo nur 11,7 mm Niederschlag gemessen wurden. Feuchter war es im Harzumfeld mit beispielsweise 67,3 mm in Sorge. Außerdem wurden im Oktober 157,0 Sonnenstunden registriert. Das entspricht 150,5 % gegenüber der Klimaperiode von 1961 bis 1990. Die Präsidentin Pressemitteilung Nr.: 23/2022 praesidentin@ lau.mlu.sachsen-anhalt.de Landesamt für Umweltschutz 06116 Halle (Saale) Tel.: 0345 5704-101 Fax: 0345 5704-190 www.lau.sachsen-anhalt.de Ausgewählte Daten: Wärmste Oktobermonate in Sachsen-Anhalt seit Beginn der Wetteraufzeichnung 1881 PlatzJahrMitteltemperaturAbweichung zu 1961-1990 1202212,9 °C3,5 K 2200112,7 °C3,3 K 3200612,5 °C3,1 K Beispielhafter Temperaturverlauf und Vergleichswerte 1961-1990 Temperaturverlauf des Oktobers 2022 in Wernigerode 23,0 21,0 Temperatur in °C 19,0 17,0 15,0 13,0 11,0 9,0 7,0 3,0 01.10.2021 02.10.2021 03.10.2021 04.10.2021 05.10.2021 06.10.2021 07.10.2021 08.10.2021 09.10.2021 10.10.2021 11.10.2021 12.10.2021 13.10.2021 14.10.2021 15.10.2021 16.10.2021 17.10.2021 18.10.2021 19.10.2021 20.10.2021 21.10.2021 22.10.2021 23.10.2021 24.10.2021 25.10.2021 26.10.2021 27.10.2021 28.10.2021 29.10.2021 30.10.2021 31.10.2021 5,0 Mittlere Tagesmitteltemperatur (1961-1990) Tagesmitteltemperatur 2022 Grün: Tagesmitteltemperatur im Oktober 2022 Schwarz: Mittlere Tagesmitteltemperatur im Oktober in der Vergleichsperiode 1961 bis 1990 Orte mit einer Tageshöchsttemperatur von mindestens 25 °C 17.10.2022 28.10. Tages- Ort Tages- höchst- Ort temperatur höchst- temperatur 1.Bernburg26,81.Quedlinburg26,2 2.Bad Lauchstädt26,62.Huy-Pabstorf25,3 3.Aschersleben26,43.Wernigerode25,2 4.Querfurt26,44.Magdeburg25,0 5.Jeßnitz26,45.Aschersleben25,0 6.Magdeburg25,87.Quedlinburg25,78.Osterfeld25,59.Zeitz25,510.Drewitz bei Burg 25,411.Wittenberg25,412.Genthin25,213.Demker25,0

The forecast data for temperature at 850hPa [K] from GPC_Offenbach (DWD).

This resource contains the monthly mean temperature at 850hPa [K] for 6 months. The format of resource is GRIB2. It is provided through the web site of WMO Lead Centre for LRF MME (Long Range Forecast Multi-Model Ensemble) on about the 15th of each month. The web site requests a user account. The Grade A(GPCs) and Grade B(NMHSs, RCCs) users can download the data USAGE: Menu: Data and Plot > Data Exchange > Search/Download. This forecast data is made by GPC_Offenbach (DWD) using an operational seasonal prediction system. For more detailed information about the seasonal forecasts of GPC_Offenbach (DWD) visit the web site http://www.dwd.de/EN/ourservices/seasonals_forecasts/start.html.

The hindcast data for temperature at 850hPa [K] from GPC_Offenbach (DWD).

This resource contains the monthly mean temperature at 850hPa [K] for 6 months. The period of hindcast data is January, 1993 - December, 2019. The format of resource is GRIB2. It is provided through the web site of WMO Lead Centre for LRF MME (Long Range Forecast Multi-Model Ensemble). The web site requests a user account. The Grade A(GPCs) and Grade B(NMHSs, RCCs) users can download the data USAGE: Menu: Data and Plot > Data Exchange > Search/Download. This hindcast data is made by GPC_Offenbach (DWD) using an operational seasonal prediction system. For more detailed information about the seasonal forecasts of GPC_Offenbach (DWD) visit the web site http://www.dwd.de/EN/ourservices/seasonals_forecasts/start.html.

Klimahistorische Datenbank Euro-Climist

Ausserordentliche Wetterereignisse und 'Natur'katastrophen wollen in einen längeren Zeitraum eingeordnet werden. Dies ermöglicht die Datenbank Euro-Climhist, die seit den 1970er-Jahren von Prof. em. Dr. Christian Pfister und zahlreichen seiner Mitarbeitenden zusammengetragen wurde. Sie enthält in ihrer ersten Ausbaustufe (Schweiz ab 1500) rund 150 000 Daten auf verschiedenen zeitlichen Ebenen (Tag, Woche, Monat, Jahreszeit), die mit einer benutzerfreundlichen Software zugänglich gemacht werden. Dazu gehören: - Beschreibungen der täglichen Witterung: Himmelsbedeckung, Niederschlag, Lufttemperatur, Windrichtung und -stärke. - Sehr lange Messreihen der mittleren Monatstemperatur (u.a. Basel seit 1755, Genf seit 1768) und des Monatsniederschlags (u.a. Genf ab 1778, Zürich seit 1708 mit Lücken, Bern seit 1760), Tage mit Niederschlag (Zürich 1684-1738, 1864-2011 sowie Genf ab 1768). - Monatliche Witterungsberichte (1820-1999), mit kleinen Lücken. Diese dienen einer raschen Orientierung. - Beschreibungen von Witterungsschäden und Naturgefahren (Sturm, Hagel, Frost, Nässe, Dürre, Überschwemmungen, Erdrutsche, Feuer, Schnee etc.). - Beschreibungen des Blüte- und Reifezeitpunkts von (Kultur-)pflanzen: u.a. Zeitpunkt von Roggenernte und Weinlese (ab 1501), Kirschbaumblüte (ab 1721). - Beschreibungen der Schneebedeckung, Vereisung von Gewässern. - Aus manchen Beschreibungen wird deutlich, warum die Menschen Witterungsereignisse aufgezeichnet haben, von welchen Weltbildern sie geleitet wurden und wie sie auf Extreme reagierten.

Klimastatistische Einordnung des meteorologischen Frühlings 2023 Einordnung von Temperatur, Niederschlag und Sonnenschein Frühjahr

Das Frühjahr 2023 war in Sachsen-Anhalt zu warm und erneut zu trocken. Die Sonnenscheindauer übertraf das langjährige Mittel. Im Folgenden wird zunächst ein Überblick über die einzelnen Monate gegeben. Am Ende wird das gesamte Frühjahr zusammenfassend bewertet. Die angegebenen Monatsmittelwerte beziehen sich dabei auf das Mittel der Fläche des Landes Sachsen-Anhalt (Quelle: Deutscher Wetterdienst). Der März zeichnete sich durch überwiegend von Tiefdruck beeinflusstes Wetter aus, das sich vor allem im ersten Monatsdrittel sehr kühl gestaltete. Der Rest des Monats präsentierte sich häufig frühlingshaft mild. Dies führte zu einer Monatsmitteltemperatur von 5,9 °C, die somit 2,2  K über dem langjährigen Mittel der Klimaperiode von 1961 bis 1990 und 1,1 K über dem 30-jährigen Mittel von 1991 bis 2020 lag. Schneefälle sorgten am Morgen des 8. März vor allem im Süden Sachsen-Anhalts für eine Schneedecke. So lagen beispielsweise abseits des Harzes in Braunsroda 11 cm und in Finne-Lossa 10 cm Schnee. Auch an den Folgetagen bis zum 11. März kam es immer wieder zu Schneefällen und es bildete sich im Tiefland mancherorts eine dünne Schneedecke. Insgesamt fielen in diesem tiefdruckgeprägten März 68,5 mm Niederschlag. Dies entspricht 172,4 % des langjährigen Klimamittels von 1961 bis 1990. Auch gegenüber dem 30-jährigen Mittel von 1991 bis 2020 erreichte der März 167,3 % des üblichen Niederschlags. Damit war der März 2023 der feuchteste März seit 22 Jahren. Mit 90,1 Sonnenstunden war der März der sonnenscheinärmste seit 2009. Er erreichte 82,4 % des Klimamittels von 1961 bis 1990 und nur 73,1 % zum 30-jährigen Mittel von 1991 bis 2020. Mit 7,8 °C traf der April fast genau (0,1  K) den Mittelwert der Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber dem 30-jährigen Mittel von 1991 bis 2020 hingegen schloss der April um -1,6 K zu kühl ab. Damit war der April gegenüber der neusten Klimaperiode von 1991 bis 2020 der dritte zu kalte April in Folge. Die erste Monatshälfte gestaltete sich zunächst wechselhaft und kühl, die zweite Monatshälfte hingegen war beständiger und milder. So konnte am 21. April in Sachsen-Anhalt verbreitet der erste Tag mit mehr als 20 °C registriert werden. Dank der feuchten ersten Monatshälfte erreichte der April eine Niederschlagssumme von 42,0 mm. Dies entspricht 97,0 % des Solls der Klimaperiode von 1961 bis 1990. Im Vergleich zum Mittel von 1991 bis 2020 waren es 114,2 %. Der April war somit gegenüber der Periode von 1961 bis 1990 seit 2009 immer zu trocken. Hingegen war er dieses Jahr im Vergleich zu 1991 bis 2020 seit 2008 erstmals wieder zu feucht gewesen. Der April erreichte 153,3 Sonnenstunden, dies entspricht 100,8 % im Vergleich zur Referenzperiode von 1961 bis 1990 und 82,6 % in Bezug zur Klimaperiode von 1991 bis 2020. Der Mai zeigte sich in diesem Jahr in Sachsen-Anhalt sehr hochdruckgeprägt. Dies führte zu milden Tagen, aber auch zu kühlen Nächten. Im Monatsmittel erreichte der Mai 13,4 °C und war damit um 0,6  K wärmer als in der Referenzperiode von 1961 bis 1990. Im Vergleich zum Zeitraum 1991 bis 2020 war der Mai um 0,2 K zu kühl. Besonders zu Monatsbeginn gab es frostige Nächte, so wurde am 1. Mai in Genthin eine Tiefsttemperatur von -1,2 °C gemessen und am Folgetag -1,6 °C in Gardelegen. Mit lediglich 11,6 mm Niederschlag war der Mai der trockenste in Sachsen-Anhalt seit Aufzeichnungsbeginn 1881. Diese Summe entspricht lediglich 22,4 % der üblichen Menge des 30-jährigen Zeitraums von 1961 bis 1990 bzw. 21,0 % zur Klimaperiode 1991-2020. Damit setzte sich die trockene Phase, welche seit Mitte April andauert, über den Mai hinweg fort. Die fünf trockensten Maimonate seit 1881 sind in untenstehender Tabelle aufgelistet. Mit 269,6 Sonnenstunden konnten im Mai 130,8 % der von 1961 bis 1990 üblichen Sonnenscheindauer gemessen werden, was 122,3 % der Klimaperiode 1991 bis 2020 entspricht. Tabelle 1: Niederschlagsummen der trockensten Maimonate seit 1881 Rang Jahr Niederschlagssumme 1 2023 11,6 mm 2 1990 12,4 mm 3 1919 12,9 mm 4 1915 13,4 mm 5 1988 13,7 mm Betrachtet man das gesamte Frühjahr vom 1. März bis zum 31. Mai, dann ergibt sich ein Temperaturmittel von 9,1 °C. Dieses liegt 1,0 K über dem Wert der Referenzperiode von 1961 bis 1990 bzw. 0,2 K unter dem Klimamittel von 1991 bis 2020. Den rekordtrockenen Mai konnte der sehr feuchte März nicht vollständig kompensieren. So reichten die über das Frühjahr gefallenen 122,2 mm Niederschlag nicht aus, um das Soll des Frühjahrs zu erreichen. Somit erreichte der Frühjahrsniederschlag 90,6 % des Klimamittels von 1961 bis 1990 und gegenüber dem 30-jährigen Mittel von 1991 bis 2020 95,8 %. Das bedeutet für Sachsen-Anhalt, dass das Frühjahr 2023 das 10. zu trockene Frühjahr in Folge im Vergleich zur Referenzperiode von 1961 bis 1990 gewesen ist. Während des Frühjahrs schien die Sonne in Sachsen-Anhalt 513,0 Sonnenstunden. Dies entspricht im Vergleich zur Referenzperiode von 1961 bis 1990 109,7 % und zur Klimaperiode von 1991 bis 2020 96,9 %.

Klimastatistische Einordnung des meteorologischen Frühlings 2024 Einordnung von Temperatur, Niederschlag und Sonnenschein Frühjahr

Das Frühjahr 2024 war in Sachsen-Anhalt das wärmste seit Beginn der Messungen im Jahr 1881. Es war etwas feuchter und etwas sonnenscheinreicher als üblich. Im Folgenden wird zunächst ein Überblick über die einzelnen Monate gegeben. Am Ende wird das gesamte Frühjahr zusammenfassend bewertet. Die angegebenen Monatsmittelwerte beziehen sich dabei auf das Mittel der Fläche des Landes Sachsen-Anhalt (Quelle: Deutscher Wetterdienst). Nach dem extrem milden Februar setzte sich die Wärmeanomalie auch im März fort. So erreichte der März in Sachsen-Anhalt eine Monatsmitteltemperatur von 7,6 °C, die 3,9 K über dem langjährigen Mittel der Klimaperiode von 1961 bis 1990 und 2,8 K über dem 30-jährigen Mittel von 1991 bis 2020 liegt. Damit war der März 2024 der zweitwärmste in Sachsen-Anhalt nach 1938. Durch eine kräftige Südströmung zum Monatsende konnten bereits frühsommerliche Temperaturen erreicht werden. So wurden am 30.03. in Osterfeld mit 23,0 °C und in Jeßnitz mit 23,3 °C die höchsten Temperaturen gemessen. Insgesamt fielen in diesem März 29,6 mm Niederschlag. Dies entspricht 74,5 % des langjährigen Klimamittels von 1961 bis 1990. Auch gegenüber dem 30-jährigen Mittel von 1991 bis 2020 erreichte der März nur 72,3 % des üblichen Niederschlags. Damit beendete der März die Reihe von fünf zu feuchten Monaten in Folge. Mit 134,2 Sonnenstunden erreichte der März 2024 in Sachsen-Anhalt 122,7 % des Klimamittels von 1961 bis 1990 und 108,9 % zum 30-jährigen Mittel von 1991 bis 2020. Mit 11,0 °C im Mittel war der April deutlich zu warm und erreichte somit ein Plus von 3,2 K gegenüber der Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber dem 30-jährigen Mittel von 1991 bis 2020 betrug die Abweichung des Aprils noch 1,6 K. Damit war der April der wärmste seit 2018 und setzte die Phase deutlich zu milder Monate seit Februar 2024 fort. Dies war bereits in der ersten Monatshälfte spürbar, die teils schon sommerliche Temperatur hervorbrachte. So wurden vielerorts bereits ungewöhnlich früh 25 bis 28 °C gemessen. Da auch die Vormonate deutlich zu mild waren, war auch die Natur ihrer Zeit weit voraus. Erkennbar in der Phänologischen Uhr in Abbildung 1. Der Vorfrühling mit der Haselblüte startete in Sachsen-Anhalt 2024 bereits im Januar statt Februar und der Vollfrühling mit der Apfelblüte begann bereits Anfang April und damit 18 Tage eher als gewöhnlich. Kälteeinbrüche, die bis Mitte Mai durchaus üblich sind, konnten so die Obstbaumblüte und die Natur im Allgemeinen empfindlich treffen. Dieser Fall trat dann zwischen dem 20. und 25. April auf, als es in mehreren Nächten in Folge zu flächendeckenden Luftfrösten kam. Im Harz sank die Temperatur beispielsweise in Stiege auf -6,9 °C ab, aber auch im Flachland kam es zu Frost, wie in Querfurt mit -4,1 °C oder in Genthin mit -3,6 °C. In der Folge kam es zu massiven Frostschäden in der Landwirtschaft, insbesondere im Obst- und Weinanbau. In den letzten Apriltagen stieg die Temperatur wieder deutlich an und erreichte erneut ungewohnt hohe Werte, wie zum Beispiel mit 28,3 °C in Jeßnitz am 30.04.2024. Mit insgesamt 37,4 mm Niederschlag, war der April 2024 in Sachsen-Anhalt etwas zu trocken. Denn es wurden somit nur 86,4 % des Solls der Klimaperiode von 1961 bis 1990 erreicht. Im Vergleich zum Mittel von 1991 bis 2020 waren es hingegen 119,4 %. Der April erreichte 157,4 Sonnenstunden, dies entspricht 103,5 % im Vergleich zur Referenzperiode von 1961 bis 1990 und 84,8 % in Bezug zur Klimaperiode von 1991 bis 2020. Auch der Mai führt die Reihe sehr milder Monate fort und erreichte eine Monatsmitteltemperatur von 16,2 °C und war damit um 3,4 K wärmer als nach der Referenzperiode von 1961 bis 1990 üblich. Im Vergleich zum Zeitraum 1991 bis 2020 war der Mai um 2,5 K wärmer. Damit war der Mai 2024 der viertwärmste seit 1881 in Sachsen-Anhalt. Die wärmsten Maimonate sind in Tabelle 1 aufgelistet. Wiederholt wurden Sommertage mit 25 °C oder mehr registriert. Die meisten davon konnten in der Altmark gemessen werden. Dort war Seehausen mit 11 Sommertagen Spitzenreiter, hingegen wurde in Querfurt kein einziger Sommertag gemessen. Die Niederschlagsmenge im Flächenmittel Sachsen-Anhalts betrug im Mai 70,3 mm. Diese Summe entspricht 135,5 % der üblichen Menge des 30-jährigen Zeitraums von 1961 bis 1990 bzw. 127,2 % zur Klimaperiode 1991 bis 2020. Damit war der Mai der feuchteste seit 2014. Allerdings verteilte sich der Niederschlag zeitlich und räumlich höchst ungleichmäßig. Bis zum 20.05. blieb es im Land fast gänzlich trocken, während kräftige Regenfälle und Gewitter im letzten Monatsdrittel punktuell enorme Regenmengen brachten. Besonders trocken war es im Osten des Landes, zum Beispiel in Wittenberg mit 27,0 mm (51,5 % im Vergleich zu 1961 bis 1990), während es vom Harz bis nach Halle besonders feucht war, wie z. B. in Bad Lauchstädt mit 135,5 mm (260,1 %). Mit 227,4 Sonnenstunden konnten im Mai 110,3 % der von 1961 bis 1990 üblichen Sonnenscheindauer gemessen werden, was 103,2 % der Klimaperiode 1991 bis 2020 entspricht. Tabelle: Die wärmsten Maimonate seit 1881: Rang Jahr Mitteltemperatur Abweichung zu 1961-1990 1 1889 17,2 °C 4,3 K 2 2018 16,8 °C 4,0 K 3 1931 16,4 °C 3,5 K 4 2024 16,2 °C 3,4 K Betrachtet man das gesamte Frühjahr vom 1. März bis zum 31. Mai, dann ergibt sich ein Temperaturmittel von 9,1 °C. Dieses liegt 1,0 K über dem Wert der Referenzperiode von 1961 bis 1990 bzw. 0,2 K unter dem Klimamittel von 1991 bis 2020. Den rekordtrockenen Mai konnte der sehr feuchte März nicht vollständig kompensieren. So reichten die über das Frühjahr gefallenen 122,2 mm Niederschlag nicht aus, um das Soll des Frühjahrs zu erreichen. Somit erreichte der Frühjahrsniederschlag 90,6 % des Klimamittels von 1961 bis 1990 und gegenüber dem 30-jährigen Mittel von 1991 bis 2020 95,8 %. Das bedeutet für Sachsen-Anhalt, dass das Frühjahr 2023 das 10. zu trockene Frühjahr in Folge im Vergleich zur Referenzperiode von 1961 bis 1990 gewesen ist. Während des Frühjahrs schien die Sonne in Sachsen-Anhalt 513,0 Sonnenstunden. Dies entspricht im Vergleich zur Referenzperiode von 1961 bis 1990 109,7 % und zur Klimaperiode von 1991 bis 2020 96,9 %.

Klimastatistische Einordnung des meteorologischen Sommers 2023 Einordnung von Temperatur, Niederschlag und Sonnenschein Sommer

Der Sommer 2023 war in Sachsen-Anhalt wie auch die letzten 26 Sommer zu warm verglichen mit der Referenzperiode 1961-1990. Er brachte mehr Niederschlag als üblich und die Sonne schien überdurchschnittlich häufig. Im Folgenden wird zunächst ein Überblick über die einzelnen Monate gegeben. Am Ende wird der gesamte Sommer 2023 zusammenfassend bewertet. Die angegebenen Monatsmittelwerte beziehen sich dabei auf das Mittel der Fläche des Landes Sachsen-Anhalt. Abweichungen werden gegenüber dem Mittelwert 30-jähriger Perioden angegeben. (Datenquelle: Deutscher Wetterdienst). Die Monatsmitteltemperatur des Juni in Sachsen-Anhalt betrug 18,8 °C und wich damit um 2,7 K von der Referenzperiode von 1961 bis 1990 ab. Auch im Vergleich zur Klimaperiode von 1991 bis 2020 war der Monat um 1,9 K wärmer als üblich. Darüber hinaus war der Juni 2023 auch der 8. zu warme Juni in Folge. Der Monat verlief dabei ohne große Hitze, die Temperatur bleib dauerhaft auf hohem Niveau. Dies führte verbreitet zu 17 bis 22 Sommertagen, also Tagen mit Tageshöchsttemperaturen von mindestens 25,0 °C. Im Juni fielen 78,5 mm Niederschlag. Das entspricht 125,0 % des Monatssolls gegenüber der Referenzperiode 1961 bis 1990 und 141,4 % gegenüber der Periode 1991 bis 2020. Dabei gab es örtlich sehr große Unterschiede bedingt durch lokal heftige Gewitter. So fielen in Gröningen im Landkreis Börde 152,8 mm Niederschlag, was 297,8 % des Klimamittels von 1961 bis 1990 entspricht. Davon fielen allein am 22. und 23. Juni binnen 48 Stunden 108,1 mm Niederschlag. Andererseits blieb es gerade in den südlichen Landesteilen häufig zu trocken. Freyburg (Unstrut) erreichte mit 24,6 mm nur 40,1 % des von 1961 bis 1990 üblichen Niederschlags und war damit die trockenste Wetterstation in Sachsen-Anhalt. Die Sonnenscheindauer überstieg ihr langjähriges Mittel mit 270,0 Stunden deutlich, sodass der Juni 2023 gegenüber der Referenzperiode 1961 bis 1990 131,9 % und 121,2 % zur Periode 1991 bis 2020 erreichen konnte. Auch der Juli präsentierte sich im Flächenmittel Sachsen-Anhalts mit 19,3 °C zu warm und lag damit um 1,7 K über dem Wert der Referenzperiode von 1961 bis 1990 und 0,3 K über dem Klimawert von 1991 bis 2020. Der Juli war geprägt durch einen Wechsel aus Hoch- und Tiefdruckgebieten, die abwechselnd sehr heiße und warme Luftmassen nach Sachsen-Anhalt führten. So konnten am 9. Juli im Süden und Westen teils über 35 °C erreicht werden, auch am 15. Juli erreichte sehr heiße Luft das Land. So konnte in Querfurt mit 36,1 °C die höchste Temperatur des Sommers gemessen werden. Die Temperaturwechsel gingen teils mit kräftigen Gewittern einher, die von Sturmböen begleitet wurden. In diesem Zusammenhang wurden am 17.07. und 24.07. schwere Sturmböen gemessen. Die höchsten Windgeschwindigkeiten traten in Wernigerode mit 97 km/h und in Harzgerode mit 94 km/h auf. Der Niederschlag verteilte sich im Juli sehr ungleichmäßig. Während im Flächenmittel mit 55,0 mm Niederschlag 105,2 % des Klimamittels von 1961 bis 1990 erreicht wurden, war der Monat im Vergleich zu 1991 bis 2020 mit 76,9 % zu trocken. Mit 102,7 mm Niederschlag erhielt Diesdorf mit 178,3 % den prozentual meisten Niederschlag in Sachsen-Anhalt im Vergleich zu 1961 bis 1990, während Mücheln mit 21,8 mm mit 41,8 % den wenigsten Niederschlag abbekam. Die Sonnenscheindauer im Juli betrug 236,1 Stunden, was 114,3 % gegenüber dem Mittel der Referenzperiode von 1961 bis 1990 entspricht. Auch im Vergleich zum 30-jährigen Zeitraum von 1991 bis 2020 war dieser Juli mit 105,1 % etwas zu sonnenscheinreich. Mit einer Monatsmitteltemperatur von 18,9 °C schloss der August um 1,8 K zu warm über der Klimareferenzperiode von 1961 bis 1990 ab. Auch im Vergleich zum 30-jährigen Mittel von 1991 bis 2020 war der August 2023 in Sachsen-Anhalt um 0,3 K zu warm. Während die ersten 10 Tage und die letzten 5 Tage des Monats nur mäßig warm waren, zeigte sich der Monat vom 11. bis 25. hochsommerlich warm und schwül. Die sehr warme Phase im August brachte zahlreiche heftige Gewitter für Sachsen-Anhalt. Daraus resultiert ein Flächenmittel des Niederschlags für das gesamte Bundesland von 107,4 mm. Dies entspricht 182,0 % des langjährigen Mittels von 1961 bis 1990 bzw. 185,9 % im Vergleich zum Klimamittel von 1991 bis 2020. Damit war der August der nasseste seit 2010. Dabei gab es regional große Unterschiede, so fielen zum Beispiel in Röblingen am See mit 211,8 mm 399,6 % des normalen Augustniederschlags des Zeitraums 1961 bis 1990, auch in Halle-Döllnitz war es mit 193,7 mm bzw. 342,8 % deutlich zu nass. Im Kontrast dazu wurde beispielsweise in Erxleben mit 57,7 mm bzw. 95,7 % und in Dessau mit 64,1 mm bzw. 96,0 % das Niederschlagssoll des Monats August nicht erreicht. Teilweise fielen auch enorme Niederschlagssummen binnen eines Tages. Eine Übersicht aller Stationen und Tage an denen mindestens 50 mm Niederschlag fielen, sind in Tabelle 1 aufgelistet. Mit den kräftigen Gewittern kam es auch zu schweren Sturmböen, so zum Beispiel am 14.08. in Bad Lauchstädt und am 15.08. in Quedlinburg mit jeweils 96 km/h. Der August erreichte 183,8 Sonnenstunden in Sachsen-Anhalt, das entspricht 92,7 % des langjährigen Mittels von 1961 bis 1990 und 86,8 % des Klimamittels 1991 bis 2020. Datum Wetterstation Niederschlagssumme in 24 h 06.08.2023 Weißenfels 56,7 mm 14.08.2023 Annaburg 63,3 mm Bad Lauchstädt 59,3 mm 15.08.2023 Groß Börnecke - Hecklingen (Börde) 56,9 mm Magdeburg 53,4 mm 16.08.2023 Halberstadt 61,5 mm 25.08.2023 Röblingen am See 72,5 mm Über den gesamten Sommer betrachtet, hatte Sachsen-Anhalt eine Mitteltemperatur von 19,0 °C. Damit lag der Sommer um 2,1 K über dem langjährigen Mittel von 1961 bis 1990 und 0,8 K über dem neueren Klimamittel von 1991 bis 2020. Der letzte zu kühle Sommer im Vergleich zur Referenzperiode von 1961 bis 1990 war der Sommer 1996, gegenüber der Klimaperiode 1991 bis 2020 war der letzte zu kühle Sommer im Jahre 2014. Im Sommer fielen 240,8 mm Niederschlag. Dies entspricht 138,4 % des langjährigen Mittels von 1961 bis 1990 bzw. 130,4 % des Mittels von 1991 bis 2020. Es gab durch die Vielzahl an lokalen Gewittern große regionale Unterschiede. Der prozentual nasseste Ort in Sachsen-Anhalt im Sommer 2023 gegenüber dem Klimazeitraum 1961 bis 1990 war Gröningen mit 346,2 mm bzw. 229,3 %, der prozentual trockenste Ort war Köthen mit 137,8 mm bzw. 82,5 %. Bei der Sonnenscheindauer erreichte der Sommer insgesamt 689,8 Stunden, was 113,1 % des Solls der Referenzperiode 1961 bis 1990 entspricht. Gegenüber der Klimaperiode von 1991 bis 2020 sind es 104,6 % der Sonnenscheindauer.

Klimatische Einordnung des meteorologischen Herbstes 2022 Einordnung der Temperatur, des Niederschlags und des Sonnenscheins Herbst

Der Herbst 2022 war wieder einmal zu warm, brachte weniger Niederschlag als üblich und die Sonnenscheindauer übertraf das langjährige Mittel deutlich. Im Folgenden wird zunächst ein Überblick über die einzelnen Monate gegeben, am Ende wird der gesamte Herbst 2022 zusammenfassend bewertet. Die angegebenen Monatsmittelwerte beziehen sich dabei auf das Mittel der Fläche des Landes Sachsen-Anhalt (Quelle: Deutscher Wetterdienst). Der September erreichte ein Monatsmittel von 13,8 °C und damit genau das Klimamittel der Periode von 1961 bis 1990. Gegenüber dem 30-jährigen Zeitraum von 1991 bis 2020 war der September 2022 um 0,6 Kelvin (K) kühler. Zu Monatsbeginn dominierten noch sommerliche Temperaturen, so wurde beispielsweise in Bad Lauchstädt am 07. September mit 29,7 °C beinahe ein Hitzetag (Tageshöchsttemperatur von mindestens 30,0 °C) erreicht. In der zweiten Monatshälfte überwogen kühle Luftmassen in Sachsen-Anhalt, und es wurde speziell in den Nächten bereits empfindlich kalt. Am 23. September erreichte Genthin mit 0,0 °C erstmals die Null-Grad-Marke abseits des Oberharzes. Mit 55,3 mm Niederschlag war der September gegenüber der Klimaperiode von 1961 bis 1990 deutlich zu feucht und erreichte 133,0 % des Solls. In Relation zur Klimaperiode von 1991 bis 2020 entsprach der Niederschlag 111,9 % des 30-jährigen Mittels. Dabei zeigten sich lokal erneut große Unterschiede. So konnten in Zeitz mit 95,9 mm Niederschlag 219,9 % des Klimamittels von 1961 bis 1990 erreicht werden, während in Dessau-Roßlau mit 29,9 mm lediglich 69,7 % des Solls der 30-Jahres-Periode von 1961 bis 1990 gemessen wurden. Die Sonnenscheindauer im September betrug 157,6 Stunden, was gegenüber der Klimaperiode von 1961 bis 1990 109,6 % des Solls und gegenüber der 30-jährigen Periode von 1991 bis 2020 mit 99,8 % fast exakt dem Soll entspricht. Mit einer Monatsmitteltemperatur von 12,9 °C war der Oktober 2022 in Sachsen-Anhalt um 3,5 K wärmer als nach der Klimaperiode 1961 bis 1990Gegenüber dem 30-jährigen Mittel von 1991 bis 2020 betrug die Abweichung 3,3 K. Damit war der Oktober 2022 der wärmste seit 1881 in Sachsen-Anhalt. Die drei wärmsten Oktobermonate sind in Tabelle aufgelistet. Der Oktober war vor allem in der zweiten Monatshälfte durch sehr warme Luftmassen geprägt, häufig wurden nochmals 20 °C und mehr erreicht. Besonders der 17. Oktober sticht heraus, brachte dieser doch verbreitet nochmals einen Sommertag mit mehr als 25 °C. Am wärmsten war es dabei in Bernburg mit 26,8 °C. Ein weiterer beachtlicher Wärmeschub erreichte Sachsen-Anhalt zum Monatsende. Erneut wurde an einigen Orten ein Sommertag registriert, so war es am 28. Oktober in Quedlinburg mit 26,2 °C am wärmsten. Am 30.10. verfehlte Quedlinburg mit 24,7 °C den Sommertag nur knapp. Doch nicht nur tagsüber war es ungewöhnlich warm, auch die Nächte waren ungewöhnlich mild. Dies führte letztendlich zu einem klaren neuen Rekord für den Monat Oktober. Der Verlauf der mittleren Temperatur in Wernigerode ist in Abbildung 1 dargestellt. Deutlich zu sehen sind die extrem warmen Tage von Mitte Oktober bis Anfang November. Der Oktober brachte insgesamt 30,1 mm Niederschlag, was 84,5 % der Klimaperiode von 1961 bis 1990 entspricht. Gegenüber dem 30-jährigen Mittel von 1991 bis 2020 sind es nur 69,7 % des Niederschlags. Damit ist der Oktober der achte zu trockene Monat des Jahres 2022. Es gab allerdings regional große Unterschiede. Vor allem in der Altmark war es besonders trocken, hier fielen zum Beispiel in Seehausen nur 11,7 mm Niederschlag, während es im Harz deutlich feuchter war wie beispielsweise in Sorge mit 67,3 mm Niederschlag. Im Oktober konnten außerdem 157,0 Sonnenstunden registriert werden. Das entspricht 150,5 % gegenüber der Klimaperiode von 1961 bis 1990 und 140,3 % gegenüber dem 30-jährigen Mittel von 1991 bis 2020. Damit ist der Oktober der siebtsonnigste seit 1951. Tabelle: Übersicht der drei wärmsten Oktobermonate in Sachsen-Anhalt seit 1881 und deren Abweichungen zu den Klimaperioden. Platz Jahr Mitteltemperatur Abweichung zu 1961-1990 Abweichung zu 1991-2020 1 2022 12,9 °C 3,5 K 3,3 K 2 2001 12,7 °C 3,3 K 3,1 K 3 2006 12,5 °C 3,1 K 2,8 K Tabelle: Übersicht der drei wärmsten Oktobermonate in Sachsen-Anhalt seit 1881 und deren Abweichungen zu den Klimaperioden. Die große Wärme von Ende Oktober begleitete das Land auch noch zu Beginn des Novembers, so dass gerade am 8. und 9. November nochmals knapp 20°C gemessen werden konnten, wie am 8. November mit 18,2°C in Quedlinburg. Im weiteren Monatsverlauf näherten sich die Temperaturen wieder den langjährigen Mittelwerten an. Vom 18. bis 21. November kam es zu einem ersten Kaltlufteinbruch, der vom Harz bis zum Burgenlandkreis eine dünne Schneedecke brachte. Über dieser dünnen Schneedecke kam es zu strengem Frost in Stiege mit -11,6 °C bzw. -10,5 °C in Harzgerode. Der November erreichte eine Mitteltemperatur von 6,0 °C, die um 1,6 K über dem Klimamittel von 1961 bis 1990 liegt. Gegenüber dem 30-Jahreszeitraum von 1991 bis 2020 war der November um 0,9 K zu warm. Der November brachte in Sachsen-Anhalt im Mittel 25,4 mm Niederschlag. Dies entspricht lediglich 59,2 % gegenüber der Klimaperiode von 1961 bis 1990 und 57,5 % gegenüber der 30-jährigen Periode von 1991 bis 2020. Der November 2022 war somit der 9. zu trockene Monat dieses Jahr. Die Sonne schien im November 2022 in Sachsen-Anhalt durchschnittlich 88,1 Stunden. Das entspricht gegenüber 1961 bis 1990 174,5 % der üblichen Sonnenscheindauer und 157,9 % zu 1991 bis 2020. Besonders viel Sonne gab es vom Harz bis ins südliche Sachsen-Anhalt mit zum Beispiel 111,2 Sonnenstunden (156,6 %) in Quedlinburg und 100,9 Stunden (186,8 %) in Bad Lauchstädt, während es in der Altmark deutlich trüber blieb. So erreichte Seehausen nur 63,5 Stunden, was aber immer noch 132,4 % der üblichen Sonnenscheindauer entspricht. Mit 10,9 °C lag der Herbst um 1,7 K über dem Mittelwert der Klimaperiode 1961 bis 1990. Gegenüber dem 30-jährigen Mittel von 1991 bis 2020 betrug die Abweichung 1,2 K. Gleichzeitig war der Herbst in Sachsen-Anhalt zu trocken und erreichte mit 110,7 mm 92,2 % des Klimamittels von 1961 bis 1990. Im Vergleich zum 30-jährigen Mittel von 1991 bis 2020 wurden 80,9 % des Solls erreicht. Im Herbst konnten 402,7 Sonnenstunden registriert werden. Dies entspricht 134,9 % des Klimamittels von 1961 bis 1990 und gegenüber dem 30-Jahres-Zeitraum von 1991 bis 2020 123,7 %.

Klimastatistische Einordnung des meteorologischen Sommers 2022 Einordnung der Temperatur, des Niederschlags und des Sonnenscheins Sommer

Der Sommer 2022 war wieder einmal zu warm, brachte deutlich weniger Niederschlag als üblich und die Sonnenscheindauer verpasste einen neuen Rekord nur denkbar knapp. Im Folgenden wird zunächst ein Überblick über die einzelnen Monate gegeben. Am Ende wird der gesamte Sommer 2022 zusammenfassend bewertet. Die angegebenen Monatsmittelwerte beziehen sich dabei auf das Mittel der Fläche des Landes Sachsen-Anhalt. Abweichungen werden gegenüber dem Mittelwert der entsprechenden Periode angegeben. (Quelle: Deutscher Wetterdienst). Der Juni war mit einer Monatsmitteltemperatur von 19,2 °C der sechstwärmste Juni seit 1881 in Sachsen-Anhalt und somit gegenüber der Referenzperiode von 1961 bis 1990 um 3,1 Kelvin (K) zu warm. Schon der Juni des Vorjahres war viel zu warm, nämlich der drittwärmste seit 1881. Der Juni 2022 war auch im Vergleich zur Klimaperiode von 1991 bis 2020 um 2,3 K zu warm. Am 19. Juni sorgte eine Hitzewelle vor allem im Süden Sachsen-Anhalts für Temperaturen bis 37,0 °C in Osterfeld und damit den wärmsten Junitag seit Beginn der Aufzeichnungen an dieser Station im Jahre 1984. Im Juni fielen 30,0 mm Niederschlag. Das entspricht 47,8 % des Solls gegenüber der Referenzperiode 1961 bis 1990 und 54,1 % gegenüber der Periode 1991 bis 2020. Dabei gab es lokal große Unterschiede. Während in Mansfeld-Annarode mit 60,4 mm Niederschlag 91,5 % des Solls von 1961 bis 1990 erreicht wurden, konnten in der Altmark in Arendsee-Kläden lediglich 6,9 mm gemessen werden. Dies entspricht 10,8 % gegenüber dem üblichen Niederschlag von 1961 bis 1990. Die Sonnenscheindauer überstieg ihr langjähriges Mittel mit 292,7 Stunden deutlich, sodass der Juni 2022 in Sachsen-Anhalt der viertsonnigste seit Aufzeichnungsbeginn 1951 war. Gegenüber der Referenzperiode 1961 bis 1990 entspricht dies 143,0 % und 131,3 % zur Periode 1991 bis 2020. Bad Lauchstädt war mit 311,8 Sonnenstunden die sonnigste Station Sachsen-Anhalts und die viertsonnigste deutschlandweit. Im Juli erreichte das Flächenmittel Sachsen-Anhalts 19,5 °C und lag damit um 1,9 K über dem Wert der Referenzperiode von 1961 bis 1990 und 0,5 K über dem Klimawert von 1991 bis 2020. Der Juli war durch zwei intensive Hitzewellen geprägt. So konnten am 19. und 20. Juli verbreitet über 35 °C gemessen werden. Am 20. Juli wurde mit 40,0 °C in Huy-Pabstorf erstmals überhaupt in Sachsen-Anhalt die 40-Grad-Marke erreicht. Auch viele andere Orte stellten neue Allzeitrekorde auf, wie zum Beispiel Naumburg, Magdeburg oder Gardelegen. Insgesamt wurden 14 neue Allzeitrekorde der Tageshöchsttemperatur erreicht. Auch die folgende Nacht war außergewöhnlich warm mit deutlich über 20 °C (Tropennacht). So wurden an neun Wetterstationen neue Allzeitrekorde bzgl. der wärmsten Nacht registriert. Am wärmsten war die Nacht mit 22,7 °C in Köthen. Schon am 25. Juli wurden erneut in weiten Landesteilen über 35 °C gemessen, die Rekorde der Tage zuvor konnten aber nicht mehr überboten werden. Der Juli brachte 36,3 mm Niederschlag. Dies entspricht 69,6 % des langjährigen Mittels von 1961 bis 1990 bzw. 50,8 % gegenüber der Referenzperiode 1991 bis 2020. Gegenüber der Referenzperiode von 1991 bis 2020 war der Juli der fünfte zu trockene in Folge. Lokal gab es, bedingt durch Schauer und Gewitter, große Unterschiede. So fielen in Jeßnitz 55,9 mm Niederschlag, was 107,5 % des Solls von 1961 bis 1990 entspricht, in Schackensleben fielen dagegen nur 19,1 mm, was 39,7 % des Klimamittels entspricht. Die Sonnenscheindauer überstieg mit 255,4 Stunden das Mittel der Referenzperiode von 1961 bis 1990 mit 123,4 % deutlich. Gegenüber der Periode 1991 bis 2020 wurden 113,5 % der Sonnenstunden verzeichnet. Der August hatte eine Monatsmitteltemperatur von 20,6 °C, welche 3,6 K über dem langjährigen Mittel von 1961 bis 1990 lag und 2,0 K über dem Klimamittel von 1991 bis 2020. Damit ist der August 2022 der sechstwärmste in Sachsen-Anhalt seit Aufzeichnungsbeginn 1881. Im Flächenmittel Sachsen-Anhalts fielen im August 29,9 mm Niederschlag. Das entspricht lediglich 50,7 % des langjährigen Solls von 1961-1990 und 51,7 % gegenüber der Periode 1991 bis 2020. Auch im August gab es wieder große lokale Unterschiede, die durch punktuelle Regengüsse hervorgerufen wurden. So konnte im ganzen Monat August in Mansfeld-Annarode nur 0,9 mm Niederschlag gemessen werden. Das entspricht 1,6 % gegenüber der Klimaperiode von 1961 bis 1990. Damit war Mansfeld-Annarode die trockenste Station Deutschlands im August 2022. Hingegen fielen in Zerbst-Nedlitz 89,8 mm Niederschlag und damit 141,0 % des langjährigen Mittels. Die anhaltende Trockenheit setzte sich verbreitet fort, da der August bereits der sechste zu trockene Monat in Folge in Sachsen-Anhalt war. Der August brachte 258,2 Sonnenstunden in Sachsen-Anhalt, das entspricht 130,2 % des langjährigen Mittels von 1961 bis 1990 und 122,0 % des Klimamittels 1991 bis 2020. Der August 2022 war damit der sechstsonnigste seit 1951. Über den gesamten Sommer betrachtet, hatte Sachsen-Anhalt eine Mitteltemperatur von 19,8 °C. Damit lag der Sommer um 2,8 K über dem langjährigen Mittel von 1961 bis 1990 und 1,6 K über dem neueren Klimamittel von 1991 bis 2020. Der Sommer 2022 ist somit der viertwärmste nach 2019, 2018 und 2003. Im Sommer fielen 96,3 mm Niederschlag. Dies entspricht 55,3 % des langjährigen Mittels von 1961 bis 1990 bzw. 52,1 % des Mittels von 1991 bis 2020. Damit war der Sommer der fünfttrockenste seit 1881. Der wenigste Niederschlag konnte in Arendsee-Kläden mit 51,8 mm gemessen werden. Das entspricht 29,8 % des Klimamittels von 1961 bis 1990. Andernorts sorgten punktuelle heftige Gewitter für einen durchschnittlichen Sommer 2022, zum Beispiel in Zerbst-Nedlitz. Dort konnten 178,5 mm Niederschlag gemessen werden. Dies entspricht 101,4 % des langjährigen Mittels von 1961 bis 1990. Bei der Sonnenscheindauer erreichte der Sommer insgesamt 806,2 Stunden, was 132,2 % des Solls der Referenzperiode 1961 bis 1990 entspricht. Gegenüber der Klimaperiode von 1991 bis 2020 sind es hingegen 122,2 % der Sonnenscheindauer und damit war dies der sonnenscheinreichste Sommer nach 2018 (808,4 Sonnenstunden).

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