Es werden Fettgewebe, Leber, Niere und Gehirn aus Sektionsgut untersucht. Die qualitative und quantitative Bestimmung erfolgt gaschromatographisch. Die Ausarbeitung erfolgt im Hinblick darauf, ob und in welchem Umfang die chlorierten KW (DDT und Analoge, Aldrin, Dieldrin, Heptachlor, Heptachlorepoxid, Methoxychlor und Hexachlorcyclohexan-Isomere sowie Hexachlorbenzol) trotz Verbots bzw. starker Einschraenkung in der Bundesrepublik Deutschland in menschlichen Geweben wiederzufinden sind. Ausserdem soll untersucht werden, ob Beziehungen bestehen hinsichtlich Alter und Geschlecht und Konzentration der Stoffe und ob sich Korrelationen zwischen Krankheiten bzw. Todesursache und Hoehe der gefundenen Werte ergeben.
Global change not only affects the long-term mean temperature, but may also lead to further changes in the frequency distribution and especially in their tails. The study of the whole frequency distribution is important as, e.g., heat and cold waves are responsible for a considerable part of morbidity and mortality due to meteorological events. Daily datasets are essential for studying such extremes of weather and climate and therefore the basis for political decisions with enormous socio-economic consequences. Reliably assessing such changes requires homogeneous observational data of high quality. Unfortunately, however, the measurement record contains many non-climatic changes, e.g. homogeneities due to relocations, new weather screens or instruments. Such changes affect not only the means, but the whole frequency distribution. To increase the quality and reliability of global daily temperature records, we propose to develop an automatic homogenisation method for daily temperature data that corrects the frequency distribution. We propose to describe homogenisation as an optimisation problem and solve it using a genetic algorithm. In this way, entire temperature networks can be homogenised simultaneously leading to an increase in sensitivity, while avoiding setting false (spurious) breaks. By not homogenising the daily data directly, but by homogenising monthly indices (probably the monthly moments), the full power and understanding of monthly homogenization methods can be carried over to the homogenisation of daily data. Furthermore, in an optimisation framework, the optimal temporal correction scale can be determined objectively and straightforwardly, that is whether the corrections are best applied annually (all twelve months get the same correction), semi-annually, seasonally or monthly. All three aspects are new: the simultaneous homogenisation of an entire network, the objective selection of the degrees of freedom of the adjustments and of the temporal averaging scale of the correction model. This new method will be applied to homogenise the temperature datasets of the International Surface Temperature Initiative. This large dataset necessitates an automatic homogenisation method. To validate the method, we will generate an artificial climate dataset with known inhomogeneities. To be able to generate such a validation dataset with realistic inhomogeneities, we need to understand the nature of inhomogeneities in daily data much better. Therefore, we intend to collect and study parallel measurements (two set-ups at one location), which allow us to study the changes in the frequency distribution if one set-up is replaced by the other. Finally, we will study and quantify the uncertainties due to persistent errors remaining in the dataset after homogenisation and utilise this to improve the accuracy of the homogenisation algorithm. The knowledge of uncertainties is also indispensable for climatologists using the homogenised data.
Ziel des Projekts ist es zu verstehen wie die Diversität eines Ökosystems die Vektor- und Viruspopulation unter dem Einfluss der großen Landnutzungsveränderungen im ländlichen Afrika beeinflusst. Insbesondere die Auswirkungen dieser nichtvorhersehbaren Prozesse auf die Gestaltung der Zukunft sollen untersucht werden. Die kontrastierenden Effekte von Naturschutz und landwirtschaftlicher Intensivierung (mit einem Fokus auf invasive Pflanzenarten) auf moskitoübertragene Krankheiten werden in der Kavango Zambezi Transfrontier Conservation Area und im Rift Tal in Kenia untersucht.
Ziel: Erarbeitung neuer Messmethoden; Aufstellen von Messwertkatastern; Interpretation der Messergebnisse in bezug auf Morbiditaet und Mortalitaet.
Erhebung ueber Gesundheitszustand und Krankheitshaeufigkeit; sozialmedizinische und epidemiologische Untersuchungen zur Entstehung chronischer Krankheiten; Modellentwicklung von Vorsorgemassnahmen.
Rechtliche Rahmenbedingungen und Vorgehen für die wissenschaftliche Bewertung von Früherkennungsuntersuchungen Im Strahlenschutzgesetz ( StrlSchG ) wird das Bundesumweltministerium ermächtigt, durch Rechtsverordnung festzulegen, welche Früherkennungsuntersuchung mittels Anwendung ionisierender Strahlung oder radioaktiver Stoffe zulässig ist ( § 84 Abs. 2 StrlSchG ). Das Bewertungsverfahren beim Bundesamt für Strahlenschutz ist darin als zweistufiger Prozess festgelegt: 1. Vorprüfung 2. Ausführliche Begutachtung Am 12. Mai 2017 wurde das Strahlenschutzgesetz ( StrlSchG ) beschlossen. Darin wird das Bundesumweltministerium ermächtigt, durch Rechtsverordnung festzulegen, welche Früherkennungsuntersuchung mittels Anwendung ionisierender Strahlung oder radioaktiver Stoffe unter welchen Voraussetzungen zur Ermittlung einer nicht übertragbaren Krankheit für eine besonders betroffene Personengruppe zulässig ist ( § 84 Abs. 2 StrlSchG ). Das derzeit laufende Mammographie-Screening-Programm wurde bereits 2018 mit einer Rechtsverordnung des Bundesumweltministeriums in die Struktur der neuen Regelungen überführt. Gemäß § 84 Abs. 3 StrlSchG kommt dem Bundesamt für Strahlenschutz ( BfS ) die Aufgabe zu, Früherkennungsuntersuchungen wissenschaftlich zu bewerten. Näheres regelt die Allgemeine Verwaltungsvorschrift zur wissenschaftlichen Bewertung von Früherkennungsuntersuchungen zur Ermittlung nicht übertragbarer Krankheiten (StrlSchGVwV-Früherkennung) vom 12. Dezember 2018. Von der wissenschaftlichen Bewertung bis zur Einführung Der wissenschaftliche Bericht mit der abschließenden Bewertung des BfS geht ans Bundesumweltministerium und dient diesem als Entscheidungsgrundlage. Das Bundesumweltministerium legt fest, ob das Verfahren zur Früherkennung zugelassen wird. Wenn das geschieht, erarbeitet das Ministerium eine entsprechende Rechtsverordnung, dabei wird es wiederum vom BfS beraten. Wenn eine Verordnung des Bundesumweltministeriums über die Zulässigkeit einer Früherkennungsuntersuchung vorliegt, können Betreiber*innen von Röntgeneinrichtungen eine Genehmigung zur Durchführung der entsprechenden Untersuchung bei der zuständigen Landesbehörde beantragen. Ob die Untersuchung von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet wird, entscheidet der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA). Das Bewertungsverfahren ist als zweistufiger Prozess festgelegt: 1. Vorprüfung In der Vorprüfung prüft das BfS mindestens jährlich, welche Früherkennungsuntersuchungen grundsätzlich für eine Zulassung gemäß § 84 Abs. 2 StrlSchG in Frage kommen. Die Vorprüfung erfolgt auf der Grundlage einer orientierenden Durchsicht der jeweils aktuellen wissenschaftlichen Literatur. 2. Ausführliche Begutachtung Einen wichtigen Bestandteil der ausführlichen Begutachtung stellt die Nutzen-Risikobewertung dar, bei der einerseits der Nutzen und andererseits die unerwünschten Wirkungen und das Strahlenrisiko gegeneinander abgewogen werden. Sie erfolgt auf der Grundlage einer systematischen Literaturübersicht, die sich an internationalen Standards der evidenzbasierten Medizin orientiert und möglichst ausschließlich Publikationen der höchsten Evidenzstufe berücksichtigt. Wichtige Endpunkte bei der Bewertung des Nutzens sind: die Verringerung der krankheitsspezifischen Sterberate ( Mortalität ), die Verringerung der krankheitsspezifischen Beschwerden ( Morbidität ), der Gewinn an gesundheitsbezogener Lebensqualität. Dem Nutzen gegenübergestellt werden die unerwünschten Wirkungen, die aus der Früherkennungsuntersuchung resultieren können, wie falsch-positive oder falsch-negative Befunde, Überdiagnostik und -therapie, belastende Abklärungsdiagnostik, das Strahlenrisiko. Es wird dargelegt, ob ausreichende wissenschaftliche Evidenz für das Überwiegen des Nutzens gegenüber den unerwünschten Wirkungen und dem Strahlenrisiko vorliegt. Neben der Nutzen-Risikobewertung sind die Anforderungen und Bedingungen, die an die Früherkennungsuntersuchung im laufenden Betrieb zu stellen sind, von zentraler Bedeutung. Nur durch diese kann erreicht werden, dass die oben genannte Nutzen-Risikobewertung, die sich üblicherweise auf prospektive, randomisierte Studien von hoher methodischer Qualität bezieht, auch im laufenden Betrieb Gültigkeit besitzt. Eine Gruppe von Sachverständigen aus den Fachbereichen Röntgendiagnostik oder Nuklearmedizin sowie den Bereichen Medizinphysik und Epidemiologie , relevanten klinischen Fachgebieten und der gemeinsamen Selbstverwaltung im Gesundheitswesen unterstützt und berät das BfS bei der Auswahl und Bewertung der Früherkennungsuntersuchungen. Vor Abschluss des Bewertungsverfahrens übermittelt das BfS seinen wissenschaftlichen Bericht zur Stellungnahme an die betroffenen Fachkreise, darunter medizinische Fachgesellschaften, die Verbände der Krankenkassen und Organisationen der Patientenvertretung. Für die nach § 84 Abs. 2 zugelassenen Früherkennungsuntersuchungen prüft das BfS mindestens alle fünf Jahre, ob sich der Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse weiterentwickelt hat und ob dies einen Anlass zur Neubewertung der Untersuchung gibt. Stand: 30.04.2025
<p>Wirkungen auf die Gesundheit</p><p>Die Luftqualität in Deutschland ist besser geworden. Doch noch nicht gut genug, um negative Auswirkungen auf die Gesundheit auszuschließen.</p><p>Außenluft</p><p>In Deutschland und den meisten Ländern Europas hat sich die Luftqualität in den letzten Jahrzehnten deutlich verbessert. Die Zeiten, in denen bei Smog-Perioden die Sterblichkeit und die Krankheitshäufigkeit deutlich und offensichtlich anstiegen, sind glücklicherweise vorbei. Dennoch, gemessen an den geltenden Grenz- und Zielwerten für Luftschadstoffe, ist ein Level, bei dem nachteilige gesundheitliche Wirkungen nicht mehr vorkommen, noch nicht erreicht. Und das, obwohl die derzeit geltenden EU-Grenz- und Zielwerte einen Kompromiss zwischen dem Schutzziel (der menschlichen Gesundheit) und der Machbarkeit darstellen, wie die EU bei der Festlegung der derzeit immer noch gültigen Grenzwerte im Jahr 2008 darlegte.</p><p>Da sich der wissenschaftliche Erkenntnisstand zu den gesundheitlichen Wirkungen seit 2008 deutlich erweitert hat, hat die Weltgesundheitsorganisation (<a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/w?tag=WHO#alphabar">WHO</a>) im Jahr 2021 neue Richtwerte für den Schutz der menschlichen Gesundheit veröffentlicht. Zu diesem Thema und zur grundlegenden Bewertung der wichtigsten Luftschadstoffe informieren wir Sie im Folgenden.</p><p>Woher stammen die Schadstoffe und wie wirken sie sich auf die Gesundheit aus?</p><p>Gemessen an den <a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/w?tag=WHO#alphabar">WHO</a> Richtwerten sind in Deutschland insbesondere die Konzentrationen von<a href="https://www.umweltbundesamt.de/daten/luft/stickstoffdioxid-belastung">Stickstoffdioxid</a>und<a href="https://www.umweltbundesamt.de/daten/luft/feinstaub-belastung">Feinstaub</a>noch immer zu hoch. Auch die Konzentrationen von<a href="https://www.umweltbundesamt.de/daten/luft/ozon-belastung">Ozon</a>können so hoch sein, dass gesundheitliche Wirkungen zu befürchten sind.</p><p><strong>Stickstoffdioxid</strong></p><p>Stickstoffdioxid (NO2) entsteht überwiegend als gasförmiges Oxidationsprodukt aus Stickstoffmonoxid bei Verbrennungsprozessen. Eine der Hauptquellen von Stickstoffoxiden ist der Straßenverkehr, so dass die Konzentrationen in der Luft in Ballungsräumen und entlang von Hauptverkehrsstraßen und Autobahnen am höchsten sind.</p><p>In der Umwelt vorkommende Stickstoffdioxid-Konzentrationen sind vor allem für Asthmatikerinnen und Asthmatiker ein Problem, da sich eine Bronchienverengung einstellen kann, die zum Beispiel durch die Wirkungen von Allergenen verstärkt werden kann. Zudem kann eine jahrzehntelange Belastung durch NO2das Risiko an Herz-Kreislauferkrankungen zu versterben erhöhen.</p><p>Hier finden Sie unsere<a href="https://www.umweltbundesamt.de/themen/luft/luftschadstoffe-im-ueberblick/stickstoffoxide">Themenseite zu den Stickstoffoxiden</a>.</p><p><strong>Ozon</strong></p><p>Ozon (O3) wird in der Luft photochemisch aus Vorläufersubstanzen zum Beispiel aus der Reaktion von Sauerstoff mit Stickoxiden aus dem Straßenverkehr unter Einwirkung von Sonnenlicht als gasförmiger, sekundärer Luftschadstoff gebildet. Sekundäre Schadstoffe sind Stoffe, die nicht direkt aus einer Quelle emittiert werden. Dies bedingt, dass Ozon durchaus nicht nur in Ballungszentren erhöht sein kann, sondern auch in ländlichen Regionen.</p><p>Die gesundheitlichen Wirkungen von Ozon bestehen in einer verminderten Lungenfunktion, entzündlichen Reaktionen in den Atemwegen und Atemwegsbeschwerden. Bei körperlicher Anstrengung, also bei erhöhtem Atemvolumen, können sich diese Auswirkungen verstärken. Empfindliche oder vorgeschädigte Personen, zum Beispiel Asthmatikerinnen und Asthmatiker sind besonders anfällig und sollten bei hohen Ozonwerten körperliche Anstrengungen im Freien am Nachmittag vermeiden. Ab einem Ozonwert von 180 µg/m3(1h-Mittelwert) werden dazu über die Medien Verhaltensempfehlungen an die Bevölkerung gegeben.</p><p><p>Mit der <a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/u?tag=UBA#alphabar">UBA</a><a href="https://www.umweltbundesamt.de/themen/luft/luftqualitaet/app-luftqualitaet">App Luftqualität</a>können Sie sich kostenfrei und bequem auch unterwegs informieren und warnen lassen.</p></p><p>Mit der <a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/u?tag=UBA#alphabar">UBA</a><a href="https://www.umweltbundesamt.de/themen/luft/luftqualitaet/app-luftqualitaet">App Luftqualität</a>können Sie sich kostenfrei und bequem auch unterwegs informieren und warnen lassen.</p><p>Da Ozon sehr reaktionsfreudig (reaktiv) ist, liegt die Vermutung nahe, dass es krebserregend sein könnte. Die MAK-Kommission (MAK=Maximale Arbeitsplatz Konzentration) der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) beurteilte Ozon als einen <a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/s?tag=Stoff#alphabar">Stoff</a>, der „im Verdacht steht, beim Menschen Krebs auszulösen“.</p><p>Hier finden Sie unsere<a href="https://www.umweltbundesamt.de/themen/luft/luftschadstoffe-im-ueberblick/ozon">Themenseite zum Ozon</a>.</p><p><strong>Feinstaub</strong></p><p>Unter dem Begriff Feinstaub (PM, particulate matter) wird der primär und sekundär gebildete Feinstaub zusammengefasst. Primärer Feinstaub entsteht direkt an der Quelle zum Beispiel bei Verbrennungsprozessen (Verkehr, Kraft- und Fernheizwerke, Abfallverbrennungsanlagen, private und gewerbliche Heizungsanlagen). Entstehen die Partikel durch gasförmige Vorläufersubstanzen wie Schwefel- und Stickoxide, die ebenfalls aus Verbrennungsprozessen stammen, so werden sie als sekundärer Feinstaub bezeichnet. Feinstaub besteht somit aus einem komplexen <a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/g?tag=Gemisch#alphabar">Gemisch</a> fester und flüssiger Partikel und wird in unterschiedliche Fraktionen eingeteilt. PM10hat einen maximalen Durchmesser von 10 µm und kann beim Menschen in die Nasenhöhle eindringen. PM2,5hat einen maximalen Durchmesser von 2,5 µm und kann bis in die Bronchien und Lungenbläschen vordringen. Ultrafeine Partikel mit einem Durchmesser von <0,1 µm können bis in das Lungengewebe und sogar in den Blutkreislauf eindringen.</p><p>Je nach Größe und Eindringtiefe der Teilchen sind die gesundheitlichen Wirkungen von Feinstaub verschieden. Sie reichen von Schleimhautreizungen und lokalen Entzündungen in der Luftröhre und den Bronchien oder den Lungenalveolen bis zu verstärkter Plaquebildung in den Blutgefäßen, einer erhöhten Thromboseneigung oder Veränderungen der Regulierungsfunktion des vegetativen Nervensystems (Herzfrequenzvariabilität).</p><p>Hier finden Sie<a href="https://www.umweltbundesamt.de/themen/luft/luftschadstoffe-im-ueberblick/feinstaub">unsere Themenseite zum Feinstaub</a>.</p><p>Mit welcher Art Studien lassen sich Zusammenhänge zwischen der Luftbelastung und gesundheitlichen Wirkungen untersuchen</p><p>Ein wesentliches Ziel umwelthygienischer Forschung ist, gesundheitsschädigende Luftverunreinigungen möglichst frühzeitigen zu erkennen und zu beseitigen. Gesundheitliche Wirkungen von Umweltschadstoffen lassen sich mit sogenannten umweltepidemiologischen Studien an ausgewählten Gruppen der Bevölkerung (Kollektiven) untersuchen. Dabei ist zwischen kurz (akute)- und langfristigen (chronischen) gesundheitlichen Wirkungen zu unterscheiden.</p><p>Kurzfristige Wirkungen lassen sich dadurch feststellen, dass Zusammenhänge zwischen Stunden- bzw. Tageswerten von Luftschadstoffen und gesundheitlichen Folgeereignissen wie Zahl der Todesfälle oder Krankenhauseinweisungen am selben Tag oder in den Folgetagen untersucht werden. Diese Untersuchungen lassen sich über lange Zeiträume (Zeitreihenanalysen) oder als Vergleich mit unbelasteten Kontrolltagen (Case-Crossover-Analysen) durchführen. Es ist auch möglich, dass akute gesundheitliche Effekte innerhalb bestimmter Gruppen wie Asthmatikern mit den täglichen Schadstoffkonzentrationen verglichen und in einem Zusammenhang betrachtet werden (Panel-Studien).</p><p>Um langfristige Auswirkungen am Menschen zu untersuchen, muss man bestimmte Personengruppen über einen möglichst langen Zeitraum hinsichtlich gesundheitlicher Wirkungen beobachten. In sogenannten Kohortenstudien zieht man dazu belastete und bis auf die Belastung möglichst vergleichbare unbelastete Personen heran. Die größte Herausforderung bei solchen Studien ist die Bestimmung der tatsächlichen <a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/e?tag=Exposition#alphabar">Exposition</a> der jeweiligen Personen über einen langen Zeitraum, da bei manchen Schadstoffen eine große räumliche Variabilität auftritt (zum Beispiel die Nähe zum Straßenverkehr). Zur Abschätzung werden meist Vor-Ort-Messungen in Kombination mit Modellrechnungen herangezogen.</p><p><strong>Welche Erkenntnisse ergeben sich aus solchen Studien?</strong></p><p>Ziel der oben beschriebenen umweltepidemiologischen Studien ist es, das Risiko, welches für gesundheitliche Wirkungen durch Luftverschmutzung besteht, zu beschreiben. Auf der Basis internationaler epidemiologischer Studienergebnisse hat die Weltgesundheitsorganisation (<a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/w?tag=WHO#alphabar">WHO</a>) Maßzahlen zur gesundheitlichen Bewertung ermittelt, abgeleitet und publiziert. Laut den WHO Leitlinien steigt bei einem Konzentrationsanstieg von 10 µg/m3Feinstaub (PM2.5) das Risiko zu versterben um 8% (siehe<a href="https://www.who.int/publications/i/item/9789240034228">WHO global air quality guidelines: particulate matter (PM2.5 and PM10), ozone, nitrogen dioxide, sulfur dioxide and carbon monoxide</a>).</p><p>Grenz- und Zielwerte für die Luftreinhaltung</p><p>Die <a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/w?tag=WHO#alphabar">WHO</a> hat zuletzt 2021 ihre Luftqualitätsleitlinien (<a href="https://www.who.int/publications/i/item/9789240034228">Air Quality Guidelines</a>) zum Schutz der menschlichen Gesundheit vor Luftschadstoffen aktualisiert. Die Ableitung der Luftgüteleitwerte basiert auf Ergebnissen und Erkenntnissen umweltepidemiologischer Studien, wie sie oben beschrieben sind.</p><p>Die in der EU geltenden Grenz- und Zielwerte werden derzeit überprüft. Einen ersten Vorschlag hat die Europäische Kommission im Oktober 2022 vorgelegt. In diesem sind auch neue Grenzwerte enthalten. Diese sind jedoch nicht so streng wie die WHO Richtwerte.</p>
Die Klimawandel bedingte Zunahme von Extremwetterereignissen wie Hitzeperioden, Starkregenereignissen, Hochwasser und Stürmen kann zu direkten gesundheitlichen Auswirkungen führen. Diese können physischer Art (z. B. Infektionen, Todesfälle) oder psychische Art (z. B. Stress, Angstzustände) sein. Dagegen treten indirekte gesundheitliche Auswirkungen und Risiken durch nachteilig veränderte Umweltbedingungen als Folge der Klimaänderungen auf (z. B. das veränderte bzw. verlängerte Auftreten biologischer Allergene und tierischen Krankheitsüberträgern). Die verschiedenen Unterseiten des Wissensportals „Klimawandel und Gesundheit“ informieren über die direkten und indirekten Gesundheitsauswirkungen durch den Klimawandel. Sie umfassen im Detail Informationen zu den Wirkungskomplexen Hitze, Allergene, Luftverunreinigungen, Vektoren und Reservoirtiere als Infektionskrankheitsüberträger sowie Klimawandel und psychische Gesundheit. Das Wissensportal bietet den Nutzenden: kompakte Informationen zu bereits eingetretenen und zu erwartenden Auswirkungen des Klimawandels auf die menschliche Gesundheit Hinweise auf besonders betroffene Personen eine Auswahl an Anpassungsmaßnahmen Verweise auf wissenschaftliche Publikationen zur Vertiefung des Themas Klimawandel und Gesundheit Zielgruppe Das Wissensportal richtet sich vor allem an Vertreter*innen von Bundes- und Landesverwaltungen (mit Zuständigkeiten im Bereich Gesundheit), regionalen und kommunalen Gesundheitsämtern, Unternehmen, Umwelt- und Sozialverbänden sowie Bürgerinnen und Bürger. Wissenschaftlicher Hintergrund Das Wissensportal des Umweltbundesamtes bündelt wissenschaftliche Erkenntnisse und Ergebnisse aus Studien und Szenarien von Klimaforschungsinstituten, Vulnerabilitäts und Anpassungsstudien, eigenen wissenschaftlichen Untersuchungen sowie Forschungsvorhaben anderer Bundesbehörden, die sich mit den Auswirkungen des Klimawandels auf die menschliche Gesundheit beschäftigt haben. Zu nennen sind hier aus den letzten Jahren insbesondere die Publikationen: Sachstandsbericht Klimawandel und Gesundheit des Robert Koch-Instituts (RKI 2023), Analyse von Hitzeaktionsplänen und gesundheitlichen Anpassungsmaßnahmen an Hitzeextreme in Deutschland (UBA 2023), Luftqualität 2022 (UBA 2023), Einfluss des Klimawandels auf die Morbidität und Mortalität von Atemwegserkrankungen (UBA 2021) und Auswirkungen des Klimawandels auf die Verbreitung Krankheitserreger übertragender Tiere (exotische Stechmücken) (UBA 2020).
Auf der UFS wird der neue Forschungsschwerpunkt: Klimawandel und Gesundheit zur Stärkung des Forschungsportfolio angesiedelt. Im Rahmen der 1. Ausschreibungsrunde für VKG wurde das Vorhaben BioClis angenommen. Das Vorhaben soll einen universellen thermalen Klimaindex (UTCI) und einen aggregierten Risiko Index (ARI) für Bayern entwickeln und implizieren. Die Schritte sind: 1. Schaffung informationstechnischer Grundlagen und Schnittstellen zu den benötigten Klima-, Umwelt- und Gesundheitsdaten durch das AlpEnDAC in Zusammenarbeit mit WHO, WRF, Copernicus Atmosheric Monitoring Service, EUMETSAT, Modelle Polyphemus, DLR. 2. Implementierung von UTCI und ARI für Bayern. 3. Umweltmedizinische Beurteilung des UTCI und des ARI für klimarelevante Erkrankungen sowie Erarbeitung von Empfehlungen und Handlungsoptionen, Kommunikation von Morbiditäts- und ggfs. des Mortalitätsrisikos. 4. Realisierung des webbasierten Informationssystems BioCLIS als Service der UFS.
Origin | Count |
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Bund | 108 |
Land | 3 |
Type | Count |
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Förderprogramm | 84 |
Text | 6 |
unbekannt | 21 |
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geschlossen | 26 |
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Topic | Count |
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Boden | 80 |
Lebewesen und Lebensräume | 100 |
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Mensch und Umwelt | 111 |
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