Das Projekt "Die Steuerung der Blattmorphogenese durch die Form des Stickstoffangebotes und ihre möglichen hormonalen und molekularen Regulationsmechanismen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hohenheim, Institut für Kulturpflanzenwissenschaften (340), Fachgebiet Düngung und Bodenstoffhaushalt (340i) durchgeführt. In zahlreichen Untersuchungen wurde gezeigt, daß Pflanzen, die mit Ammonium als einziger Stickstoffquelle ernährt werden, ein vermindertes Sproßwachstum und eine reduzierte Blattstreckung zeigen. Eigene Untersuchungen haben ergeben, daß eine Hemmung des Sproß- und Blattwachstums auch dann eintritt, wenn Ammoniumtoxizität, eine eingeschränkte Wasserversorgung oder Mangel an Mineralstoffen, Kohlenhydraten und osmotisch wirksamen Substanzen ausgeschlossen werden können. Dagegen wurden Hinweise für eine Beteiligung von Cytokininen gefunden, deren Biosynthese und/oder Xylemverlagerung durch Nitrat gefördert wird. Im Rahmen eines interdisziplinären Forschungsvorhabens sollen die Beteiligung von Phytohormonen an der pflanzlichen Reaktion auf die angebotene Stickstofform überprüft und Komponenten der Signaltransduktionskette identifiziert werden. Im einzelnen soll die Veränderung der Blattstreckung und der Konzentration von Phytohormonen im Xylemsaft sowie im Wurzel- und Blattgewebe bei Angebot von Ammonium und Nitrat in Zeit- und Konzentrationsreihen charakterisiert und in Beziehung zur Expression von Cyclin- und Expansingenen in den Blättern gesetzt werden. Alternativ dazu werden Ammonium, Nitrat oder Phytohormone auch direkt auf Blätter appliziert oder isolierten Sprossen angeboten. Desweiteren soll die Expression von 'response regulator'Genen in Blättern bestimmt werden, die durch das N-Angebot und durch Phytohormone beeinflußt werden kann und daher eine Rolle bei der Signalübertragung spielen könnte; - diese Untersuchungen sollen an einer Tomaten-Wildtyplinie wie auch an einer ABADefektmutante und an Linien mit reprimierter Expression von Ammonium- und Nitrattransportergenen durchgeführt werden. Ein verbessertes Verständnis der Regulation des Pflanzenwachstums durch unterschiedliche N-Formen könnte in der praktischen Anwendung dazu beitragen, durch neue Düngungskonzepte die zeitliche und morphologische Entwicklung von Kulturpflanzen gezielt zu beeinflussen.
Das Projekt "Kuestenzonenmanagement: Morphogenese der Kueste Mecklenburg-Vorpommerns" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Staatliches Amt für Umwelt und Natur Rostock durchgeführt. Fuer die Aussenkueste Mecklenburg-Vorpommerns ist die Erarbeitung eines Kuestenschutzkonzeptes als wesentlicher Bestandteil eines Kuestenzonenmanagement-Systems vorgesehen. Hierfuer ist ein Gesamtbild der Morphogenese der 354 km langen Kueste zur Ostsee unter besonderer Beruecksichtigung der Schorre- und Uferveraenderungen der letzten 300 Jahre zu erstellen. Auf der Grundlage kartographischer Unterlagen, historischer Aufzeichnungen und vorliegender Daten sind Trends des Kuestenverlaufes bis zum Jahre 2050 unter Beachtung globaler Klimaveraenderungen abzuleiten. Als wesentliches Element der Veraenderungen an der Aussenkueste sind die sedimentdynamischen Prozesse in Abhaengigkeit von den spaet- und postglazialen Sedimentverteilungen zu untersuchen. Akkumulations- und Abrasionsbereiche sind abzugrenzen. Die ermittelten Daten sind in das geographische Informationssystem 'GIS Kueste' einzuarbeiten. Die Ergebnisse bilden die Grundlage fuer Entscheidungen der politischen Ebenen zu Massnahmen des Kuesten- und Naturschutzes sowie zur weiteren Entwicklung der Wirtschaft in der Kuestenregion Mecklenburg-Vorpommerns.