Im Projektzeitraum wurden unter Verwendung eines steuerbaren Kondensationskernzaehlers die Kondensationseigenschaften kuenstlicher und realer Russaerosole bestimmt. Zusaetzlich zu der umfassenden, instrumentellen Charakterisierung des modifizierten NOLAN-POLLAK-Zaehlers wurde ein Aerosolreaktor zur Untersuchung heterogener Gas-Partikel-Prozesse an Modellaerosolen aufgebaut. Reaktorexperimente mit kuenstlichen Russaerosolen haben gezeigt, dass eine relativ kurze Reaktionszeit von Russpartikeln mit Ozon bereits ausreicht, um eine signifikante Aenderung der Oberflaechenzusammensetzung und der Kondensationseigenschaften von Partikeln herbeizufuehren. Koagulation und chemische Abbaureaktionen koennen zu niedrigeren kritischen Uebersaettigungen fuehren, die damit im atmosphaerenrelevanten Bereich liegen. Moeglicherweise koennen diese veraenderten Partikel als Wolkenkondensationskeime in atmosphaerischen Kondensationsprozessen wirken. Als Hauptprodukte fuer die Reaktion von Benzo(a)pyren-beschichteten monodispersen und polydispersen Kohlenstoffaerosolen mit Ozon wurden Benzo(a)pyren-dione gefunden, die auch beim Abbau von Benzo(a)pyren unter dem Einfluss von UV-Licht beobachtet wurden. Partikelgebundene Kohlenwasserstoffe werden durch Ozon oxidiert und es werden polarere Verbindungen gebildet, die als weniger toxisch einzustufen sind als Benzo(a)pyren selbst. Die Abbauprodukte des Benzo(a)pyrens wurden auch bei Realmessungen an einem stark verkehrsbelasteten Standort in Muenchen gefunden und konnten in direkten Zusammenhang mit der Strahlungseinwirkung durch die Sonne gebracht werden. Ebenso war eine enge Verknuepfung der Benzo(a)pyren-dion-Konzentrationen mit dem Gesamtkohlenstoff-Gehalt der gemessenen Filterproben festzustellen.