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Green Factory Allgäu

Alois Müller ist Spezialist für Energie- und Gebäudetechnik (Heizung, Lüftung, Sanitär, Kälte, Elektro) sowie den industriellen Anlagenbau. 1973 als traditioneller SHK-Familienbetrieb gegründet, ist die Alois-Müller-Gruppe heute ein mittelständisches Energietechnologie-Unternehmen mit über 700 Mitarbeitern und zwölf Niederlassungen. Gemäß dem Unternehmensleitsatz „Energie im Fokus“ liegt bei allen Projekten der Schwerpunkt auf innovativen sowie kosten- und energieeffizienten Lösungen, ohne dabei den Benutzerkomfort einzuschränken. Die gesamte Produktion und Fertigung eines Unternehmens CO 2 -neutral zu gestalten, ist bereits eine Herausforderung für sich. Denn in der Regel kann dies nur durch den Ankauf von extern erzeugtem regenerativem Strom umgesetzt werden. Die Green Factory kann allerdings noch mehr. Denn die für Verwaltung und Fertigung benötigte regenerative Energie wird komplett vor Ort produziert. So entstand im Rahmen dieses Vorhabens nicht nur eine CO 2 -neutrale Fabrik, sondern auch eine nahezu energieautarke Fabrik. Im Sommer 2019 ging am Hauptsitz in Ungerhausen (Landkreis Unterallgäu) die Green Factory in Betrieb. Hier fertigt die Alois-Müller-Gruppe Lüftungskanäle und versorgungstechnische Komponenten des Anlagenbaus wie Rohrleitungssysteme aus Stahl und Edelstahl, außerdem Energiezentralen in Containerbauweise und Energiemodulsysteme. Mehr als 250 Menschen arbeiten in dem 18.000 Quadratmeter energieautarken Produktions- und Bürogebäude in den Bereichen Fertigung und Verwaltung. Die benötigte Energie kommt aus insgesamt drei erneuerbaren Quellen: Von einer 1,5 Megawatt starken Photovoltaikanlage, mit der das Flachdach fast vollständig belegt ist, einem Blockheizkraftwerk, das mit Ökogas betrieben wird und einer mit nachwachsenden Rohstoffen betriebenen Pelletheizung. Der Produktionsprozess ist auf die Stromerzeugung abgestimmt. Unterschiedliche Speichermedien gleichen hierzu mögliche Schwankungen in der Erzeugung aus. Überschüssiger Solarstrom wird in einer Batterie gespeichert oder in das öffentliche Stromnetz eingespeist. Die Kopplung, Speicherung und flexible Mehrfachnutzung von gleich drei unterschiedlichen Energiequellen bietet eine außergewöhnliche Unabhängigkeit von aktuellen Wetter- wie auch Energiepreisentwicklungen. Die Konzeption einer nachhaltigen Energiegewinnung, vereint mit Flächenheiz- und Kühlsystemen ermöglicht zudem eine Reduzierung der Betriebskosten von bis zu 25 Prozent. Die Green Factory nutzt den CO 2 -neutralen Strom bestmöglich: Sie passt ihre Fertigung (Laserschneiden, Lackieren, Sandstrahlen) flexibel an den verfügbaren Strom an. Sie speichert die solare Energie in den Medien Druckluft, VE-Wasser und Stickstoff sowie in einer Batterie. Und sie verfügt über die Option, Strom in Wärme umzuwandeln, für E-Ladestationen zu verwenden oder ins Netz einzuspeisen. Durch den Mix von Solarstrom mit einem BHKW wird der gesamte Strombedarf der Green Factory gedeckt und dank der Abwärme des BHKWs und der Holzpelletheizung wird auch der gesamte Wärmebedarf klimaneutral erzeugt. Durch das Vorhaben konnten 71,6 Prozent bzw. 598 Tonnen CO 2 jährlich eingespart werden. Das Konzept der Green Factory, die Erzeugung von Solarstrom, das angewendete Demand Side Management, die praktizierte Sektorenkopplung und das interne intelligente Stromnetz (Smart Grid), ist für nahezu alle Unternehmen in Deutschland adaptierbar. Alle Komponenten können durch zukünftige Anwender besichtigt, geprüft und bei Bedarf mit allen erforderlichen Zahlenwerten vorgestellt werden. Die Umstellung auf eine nachhaltige, wirtschaftliche und versorgungssichere Produktion ist also nicht so umständlich, wie viele vermuten. Die Green Factory ist mit ihrem nachhaltigen Energiekonzept beispielhaft und verdeutlicht, wie sich eine kosten- und energieeffiziente CO 2 -neutrale Produktionsumgebung in der Praxis realisieren lässt. Branche: Metallverarbeitung Umweltbereich: Klimaschutz Fördernehmer: Müller Produktions GmbH Bundesland: Bayern Laufzeit: 2013 - 2019 Status: Abgeschlossen

Willingmann informiert sich bei Ausstellern aus Sachsen-Anhalt über nachhaltige Produkte

Klimaschutzminister Prof. Dr. Armin Willingmann hat am Dienstag die Internationale Grüne Woche besucht. Der Minister informierte sich bei Ausstellern aus Sachsen-Anhalt über innovative und zugleich nachhaltige Produkte und Geschäftsmodelle. „Die Unternehmen aus Sachsen-Anhalt zeigen bei der Grünen Woche eindrucksvoll auf, wie in Zeiten des fortschreitenden Klimawandels Treibhausgase vermieden und kostbare Ressourcen wie Wasser eingespart werden können“, betonte Willingmann. „Mit nachhaltigem Wirtschaften tragen die Unternehmen nicht nur zum Schutz unserer Umwelt bei, sie sichern damit langfristig auch ihre Wettbewerbsfähigkeit.“ Der Minister besuchte unter anderem den Stand der Hövelmann Logistik GmbH & Co. KG aus Haldensleben. Nachhaltiger und umweltschonender Transport zählt zu den wichtigsten Zielen des Unternehmens, deshalb hat es kürzlich 20 Diesel-LKW gegen 20 LNG-betriebene LKW getauscht, weitere 18 LNG-LKW sind bereits im Einsatz. „Beim Individualverkehr und auch im Schwerlastverkehr gibt es heute bereits nachhaltigere Antriebstechniken, die Marktreife erlangt haben. Mit dem Hochlauf der Wasserstoff-Wirtschaft wird eine weitere Antriebstechnologie vor allem für LKW hinzukommen“, so Willingmann. Deutlichen Nachholbedarf sieht der Minister aktuell vor allem im Bereich der Landmaschinen: „Selbst die internationalen Marktführer unter Landmaschinenherstellern haben die Entwicklung klimaneutraler Fahrzeuge ziemlich verschlafen. Unsere landwirtschaftlichen Betriebe werden aber in den kommenden Jahren verstärkt auf entsprechende Trecker und Landmaschinen angewiesen sein. Hier erhoffe ich mir mehr Dynamik, denn auch hier müssen wir die Treibhausgas-Ausstoß in den kommenden Jahrzehnten drastisch reduzieren.“ Zu den Ausstellern bei der Messe zählt außerdem die Fallstein Destillerie aus Rohrsheim im Landkreis Harz. Mit einem energiesparenden Verfahren stellt das Unternehmen Spirituosen her. Getreide und Obst kommen dabei aus eigenem ökologischem Anbau und von Streuobstwiesen. Das benötigte Wasser bezieht die Destillerie aus Quellen der Region. „Das Unternehmen zeigt beispielhaft auf, wie nachhaltige Produktion aussehen kann“, erklärte Willingmann. Der fortschreitende Klimawandel hat auch Auswirkungen auf den Weinanbau in Sachsen-Anhalt. Vor allem an Steilhängen und Terrassen kann die Wasserversorgung bei längeren Hitze- und Trockenperioden zu einer Herausforderung werden. Willingmann informierte sich vor dem Hintergrund bei der Winzervereinigung Freyburg über aktuelle Forschungsansätze und Projekte. Einen Beitrag könnten hier Agri-PV-Anlagen leisten. Die Photovoltaikanlagen könnten nicht nur zur nachhaltigen Energiegewinnung, sondern auch als Schutz vor zu viel Sonne und Hagel dienen. Die Hochschulen Sachsen-Anhalts waren unter Federführung der Hochschule Anhalt mit einem Gemeinschaftsstand bei der Grünen Woche vertreten, den der Minister im Rahmen seines Messerundgangs besuchte. So präsentiert etwa das Kompetenzzentrum Algenbiotechnologie der Hochschule Anhalt innovative Produkte aus Algen. Dazu gehören kulinarische Köstlichkeiten wie Smoothies, Algenkekse, blaues Algenbier oder blaues Eis. Vorgestellt werden auch Mikroalgen, aus denen sich Kohlenwasserstofföle melken lassen, die unter anderem zur Herstellung umweltfreundlicher Verpackungsmaterialien dienen, aber auch als Silikonölersatz für hautfreundliche und leicht einziehende Kosmetika interessant sind. Den Auftritt in Berlin hat das Ministerium mit 67.000 Euro aus der Landesforschungsförderung unterstützt. An der Internationalen Grünen Woche in Berlin nehmen insgesamt 102 Aussteller aus Sachsen-Anhalt teil. Die Messe läuft noch bis zum 28. Januar 2024. Aktuelle Informationen zu interessanten Themen aus Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt gibt es auch auf den Social-Media-Kanälen des Ministeriums bei Facebook, Instagram, LinkedIn, Mastodon und X (ehemals Twitter).

Willingmann weiht Biogasanlage Bernburg ein: „Klimafreundliche Energie aus Bioabfall“

Grüne Energie aus Gartenabfällen, benutzten Kaffeefiltern und Gemüseresten: Im Beisein von Minister Prof. Dr. Armin Willingmann, Salzlandkreis-Landrat Markus Bauer und der Bernburger Oberbürgermeisterin Dr. Silvia Ristow hat das Energieunternehmen MVV heute seine neue Anlage zur Vergärung und energetischen Nutzung von Bioabfällen in Bernburg (Saale) offiziell in Betrieb genommen. Die Anlage erzeugt künftig etwa 21.000 MWh Biomethan pro Jahr. Im Vergleich zur reinen Kompostierung der Bioabfälle ohne energetische Nutzung spart sie nach Unternehmensangaben rund 7.400 Tonnen CO2 ein. Dies entspricht etwa dem Effekt einer Umstellung von 2.200 Haushalten auf die Versorgung mit grünem Strom und rund 300 Haushalten mit grüner Wärme. Die Anlage verarbeitet jährlich rund 33.000 Tonnen Bioabfälle – ein Großteil davon stammt aus dem Salzlandkreis – und speist das daraus klimaneutral erzeugte Biomethan ins Erdgasnetz der Stadtwerke Bernburg ein. MVV hat nach eigenen Angaben rund 20 Millionen Euro investiert. Zur offiziellen Einweihung sagte Dr. Hansjörg Roll, Vorstand der MVV Energie AG: „Mit der klimafreundlichen Vergärung von Bioabfällen leistet Bernburg nicht nur einen wichtigen Beitrag für eine regionale und nachhaltige Kreislaufwirtschaft, sondern wird gleichzeitig zu einem Vorreiter der Energiewende. Denn hier wird durch die Nutzung natürlicher Ressourcen erneuerbare Energie gewonnen, die auch den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort zugutekommt. Die Biogasanlage in Bernburg demonstriert erneut unsere Verbundenheit mit der Region, wo wir uns bereits seit 2005 für eine umweltfreundliche und nachhaltige Energieerzeugung engagieren.“ Minister Willingmann unterstrich: „Bioabfälle sind meist wenig appetitlich, aber dennoch sehr wertvoll. Ihre Nutzung als regenerative Energiequelle trägt zu umweltfreundlicher Wärme- und Stromversorgung sowie sauberer Mobilität bei und senkt unsere Abhängigkeit von Rohstoff- und Energieimporten. Zudem lässt sich Biogas – anders etwa als Strom aus Wind und Sonne – unabhängig vom Wetter erzeugen und auch speichern. Die neue Anlage in Bernburg reduziert also Treibhausgase und stärkt gleichzeitig die Versorgungssicherheit. Damit bietet sie einen Lösungsansatz für zwei der größten Herausforderungen unserer Zeit: den Klimawandel und die Energiekrise infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine. Ich bin froh, dass wir mit MVV hier in Sachsen-Anhalt auf einen starken Energiepartner bauen können, der uns beim Ausbau von zukunftsweisenden Technologien für eine klimafreundliche Energiegewinnung unterstützt.“ So funktioniert die Bioabfallvergärung in Bernburg: In der luft- und geruchsdichten Anlage zersetzen Bakterien den organischen Abfall. Die Masse wird von Rührwerken innerhalb eines so genannten Fermenters in Bewegung gehalten. Das Biogas kann so nach oben entweichen und die gesamte Abluft wird in einem modernen Biofilter gereinigt. Das bei der Vergärung entstehende Biorohgas wird anschließend zu Biomethan aufbereitet und ins Erdgasnetz eingespeist. Es kann dann in einem Blockheizkraftwerk Strom und Wärme erzeugen sowie als Kraftstoff oder als klimafreundlicher Erdgas-Ersatz für die Industrieproduktion genutzt werden. Neben dem Biomethan entstehen bei der Bioabfallvergärung flüssige und feste Gärprodukte, die u.a. in der Landwirtschaft Verwendung finden. Hintergrund MVV betreibt in Sachsen-Anhalt mehrere Energieanlagen: vier Biomethananlagen in der Magdeburger Börde, fünf Windparks und eine thermische Abfallbehandlungsanlage in Leuna. Das Unternehmen mit Hauptsitz im baden-württembergischen Mannheim beschäftigt nach eigenen Angaben derzeit rund 6.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Aktuelle Informationen zu interessanten Themen aus Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt gibt es auch auf den Social-Media-Kanälen des Ministeriums bei Facebook, Instagram, LinkedIn und Twitter.

Von Braunkohle zur Zukunftsregion der Erneuerbaren Energien Energieministerin wirbt in Leuna für eine Wasserstoffmodellregion Mitteldeutschland

Leuna. Das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie hatte gestern zu einem Workshop unter dem Titel ?Energiepolitische Konsequenzen der Kohlekommission? in das Kulturhaus nach Leuna eingeladen. Energieministerin Prof. Dr. Claudia Dalbert erläuterte in ihrer Eingangsrede ihre Zukunftsvision für die Region. ?Wir haben mit dem Ausstieg aus der Braunkohle hier eine einmalige Chance. Aus der Braunkohleregion kann eine Zukunftsregion der Erneuerbaren Energien werden. Durch den Aufbau einer Wasserstoffmodellregion Mitteldeutschland und den Einsatz von Power-to-Gas aus Erneuerbaren Energien können wir entscheidende Impulse für die Region und die Wirtschaft setzen. Ich möchte eine Wasserstoff-Modellregion Mitteldeutschland etablieren?, sagte sie vor interessiertem Fachpublikum aus der Region und aus den im Chemiepark ansässigen Unternehmen.Nachdem Dr. Felix Christian Matthes vom Öko-Institut e.V. in seiner Rolle als Mitglied der Kommission ?Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung? (kurz ?Kohlekommission?) die Ergebnisse des intensiven Arbeitsprozesses vorstellte, erläuterte auch die Industrie ihre Erwartungen an die Politik. Prof. Dr. Thomas Brockmeier von der IHK Halle-Dessau forderte beispielsweise eine Stärkung der Hochschulen mit einen ingenieurtechnischen Zentrum im Süden Sachsen-Anhalts. Dr. Christof Günther von der Infraleuna GmbH erläuterte die Notwendigkeit von klaren strukturellen Rahmenbedingungen, damit die Unternehmen des Chemieparks erfolgreich in Zukunftsprojekte investieren können.Ministerin Dalbert fasste nach der Diskussion die Ergebnisse zusammen: ?Der Industriestandort im Süden Sachsen-Anhalts ist und bleibt sehr leistungsfähig. Gemeinsam kann es gelingen, die Chemieregion deutschlandweit zu einem Vorbild für eine nachhaltige Energiegewinnung zu entwickeln. So schaffen wir die Energiewende und erhalten die Arbeitsplätze in der Region. Aus den Gesprächen heute nehme ich viele konstruktive Hinweise mit nach Magdeburg. Die Industrie braucht klare Ziele und verlässliche Rahmenbedingungen, um den Strukturwandel erfolgreich mit innovativen Vorhaben zu gestalten. Hier ist die Politik gefordert, die Spielräume zu schaffen und konkrete Entwicklungsziele für die Region festzulegen.?In Bezug auf den Energiebereich erläuterte sie ihr Ziel: ?Als Energieministerin werde ich mich in der Landesregierung dafür einsetzen, eine Wasserstoff-Modellregion Mitteldeutschland zu etablieren. Sie umfasst die gesamte Wertschöpfungskette von Erzeugung, Transport und Speicherung bis hin zur Verwertung von Wasserstoff. Ziel ist die großflächige Nutzung des erneuerbar produzierten Wasserstoffs in den Bereichen der Energieversorgung, Chemie- und Raffinerieindustrie und Mobilität sowie die wirtschaftliche und technologische Verbindung dieser Märkte. Es sollen Musterlösungen als überregionale Leuchttürme mit Akteuren aus der Energiebranche, der Industrie, Mineralölunternehmen sowie Verkehrsbetrieben und überregionalen Transportunternehmen entwickelt werden. Ein Netzwerk aus einer Vielzahl an Projekten wird zum Erfolg für den Industriestandort führen.? Impressum:Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energiedes Landes Sachsen-AnhaltPressestelleLeipziger Str. 5839112 MagdeburgTel: (0391) 567-1950Fax: (0391) 567-1964Mail: pr@mule.sachsen-anhalt.de

LUBW Monatsthema Erneuerbare Energien: Nachhaltige Energieerzeugung

Erneuerbare Energien nutzen die Ressourcen der Erde nachhaltig und umweltfreundlich, denn die Quellen werden im Gegensatz zu fossilen Energieträgern nicht erschöpft. Die wichtigsten Energieträger sind für Baden-Württemberg dabei Sonnen-, Wasserkraft und Windenergie. Aber auch Biomasse und Geothermie tragen zur Energiewende bei. Im Energieatlas der LUBW und des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft gibt es unter anderem Karten zu möglichen Energieträgern vor Ort. Auch Praxisbeispiele und Karten zum Wärmebedarf von Wohngebäuden finden Sie im Energieatlas. Sonne - Wasser –  Wind Die drei bedeutendsten Energiequellen sind Sonne, Wasser und Wind. Jede Quelle hat dabei Vor- und Nachteile. Sonnenenergie können viele auf ihrem Dach nutzen und damit den eigenen Strombedarf decken und auch ins allgemeine Stromnetz einspeisen. Die produzierte Menge schwankt je nach Sonnenintensität dabei aber erheblich. Die Photovoltaik hat in Baden-Württemberg Ende 2019 einen Anteil von 9,7 % an der Bruttostromerzeugung erreicht. Damit stammt der höchste Anteil der regenerativen Stromerzeugung in Baden-Württemberg aus der Solarenergie. Bild zeigt: Photovoltaikanlage, Bildnachweis: Diyana Dimitrova/Shutterstock.com Wasserkraft ist im Gegensatz zur Sonne und Wind beispielsweise kontinuierlich vorhanden und regelbar, beeinflusst aber oft die Ökologie der Fließgewässer. 2019 hatte Wasserkraft einen Anteil von 8,2 % an der Bruttostromerzeugung in Baden-Württemberg. Windenergie ist kostengünstig und die Leistungsfähigkeit der Anlagen ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Die produzierte Menge schwankt auch hier wetterbedingt, ergänzt sich aber gut mit der Energieerzeugung aus Sonnenkraft. Windkraft erreichte 2019 einen Anteil von 5,3 % an der Bruttostromerzeugung. Bei der Errichtung von Windenergieanlagen müssen, wie bei allen anderen Energieanlagen auch, im Vorfeld die Wirkungen auf Mensch, Umwelt und Natur berücksichtigt werden. So verursachen die Anlagen bei kräftigem Wind Betriebsgeräusche. Mehr zum Thema Infraschall und Windkraft können Sie zum Beispiel in diesem Blogbeitrag nachlesen. Aus Naturschutzsicht können Vögel und Fledermäuse bei Kollisionen verunglücken oder aus ihrem Lebensraum vertrieben werden. Mehr dazu lesen Sie hier . Umso wichtiger ist eine richtige Planung im Vorfeld, um mit ausreichendem Abstand zur Wohnbebauung und zu schutzwürdigen Flächen Störwirkungen von vornherein bestmöglich zu vermeiden. Hier liefert die LUBW wichtige Hinweise für Planungsträger und Genehmigungsbehörden, um den Ausbau der erneuerbaren Energien im Einklang mit Artenschutzanliegen im Land zu ermöglichen. Windenergie im Energieatlas Im Jahr 2010 gab es in Baden-Württemberg 353 Windenergieanlagen mit einer installierten Gesamtleistung von 462 MW. Bis Ende 2019 erhöhte sich die Anzahl der Anlagen auf 715 und die Gesamtleistung stieg auf 1.525 MW. Diese produzierten in 2019 zusammen 3.080 GWh Strom, wodurch etwa 685.000 4-Personen-Haushalte mit Strom versorgt werden konnten. Die Windpotenziale sind damit aber noch längst nicht ausgeschöpft. Auf Basis des Windatlas Baden-Württemberg 2019 wurde eine umfangreiche Potenzialanalyse durchgeführt. Aus dieser ergibt sich rechnerisch eine Fläche von etwa 220.000 ha, die eine ausreichende Windhöffigkeit (Windaufkommen) aufweist. Dies entspricht etwa 6,2 % der Fläche Baden-Württembergs. Welche Flächen sich besonders eignen, können Sie in dieser Karte nachschauen. Auch eine Karte bestehender Windkraftanlagen finden Sie im Energieatlas. Mit Klick auf die jeweilige Anlage können Sie außerdem Details, wie Durchmesser, Datum der Inbetriebnahme und Generatorleistung nachlesen. Mehr zum Thema:

Start ohne Landebahn

Start ohne Landebahn Von Jochen Ahlswede, BASE © BASE Klimakrise, Vermüllung der Meere, Giftstoffe in der Umwelt – unsere Zeit ist voll von Beispielen, wie der Erfindergeist der Menschheit Technologien mit negativen Folgewirkungen hervorgebracht hat. Dabei sind Technologien an sich weder „gut“ noch „schlecht“, entscheidend ist der gesellschaftliche Umgang mit ihnen. Dazu gehört insbesondere die Frage: Steigt man einfach in vielversprechend klingende Technologien ein und „hebt ab“, ohne zu wissen, wo man wieder landen kann? Oder plant man schon vor dem Start die Route, wägt genau ab und stellt sicher, dass es am Ziel auch eine Landebahn gibt? Es war gerade acht Jahre her, dass die zerstörerische Kraft der Atombombe auf die japanischen Städte Nagasaki und Hiroshima gelenkt worden ist und das Ausmaß dieser neuen Technologie offenbarte, als der damalige US-amerikanische Präsident Dwight D. Eisenhower 1953 in einer Vollversammlung der Vereinten Nationen seine Rede „Atoms for Peace – Atome für den Frieden“ hielt. Während insbesondere die Bevölkerung Europas noch die Nachwehen des Zweiten Weltkrieges spürte und sich bereits eine neue Teilung der Welt anbahnte, sollte eine Technologie der Zerstörung in eine Technologie des Wachstums und Wohlstands verwandelt werden. Diese nur allzu verständliche Hoffnung auf eine friedliche Nutzung der Atomkraft für Energieerzeugung, Transport, Landwirtschaft und Medizin war weithin spürbar und breitete sich rasch aus. Die gewünschte Entkoppelung von militärischer und ziviler Nutzung von Atomenergie gelang jedoch nicht, denn die Zahl der weltweit verfügbaren Atomwaffen stieg in exorbitante Höhen (über 64.000 im Jahr 1986), während der Bau von Atomkraftwerken weit hinter den ursprünglichen Plänen zurückblieb. Was jedenfalls in der Rückschau zu kurz kam, war eine systematische und ehrliche Vorausschau der Risiken und Lösbarkeit von Problemen dieser Technologie. Eine Landebahn, insbesondere für die hochgefährlichen Hinterlassenschaften, gibt es bis heute nicht. Die Vision in den fünfziger Jahren: Atomkraft zur Energieversorgung, für Transport, Landwirtschaft und Medizin. In fast allen Lebensbereichen sollte sie für Wachstum und Wohlstand sorgen. Skulptur auf einer Ausstellung des US-amerikanischen Unternehmens Union Carbide ca. 1955. Sie stellt die Halbwertszeit verschiedener Elemente dar. © © Three Lions/Getty Images Dabei gingen Gesellschaften durchaus sehr unterschiedlich mit der Atomtechnologie um. Es bildeten sich sehr spezifische „Energiekulturen“, also wechselseitige Verknüpfungen von Atomenergie mit gesellschaftlicher Ordnung, Werten und Kultur, heraus. Die Geschichte der Atomkraft in Deutschland zeigt in vielen Etappen, wie sich soziale, politische, und wirtschaftliche Gegebenheiten unterschiedlich auf nationale nukleare Energiekulturen auswirken. In Deutschland hat sich das Verhältnis zur Atomenergie demnach wechselvoll gestaltet: Die Ansätze einer militärischen Verwendung wurden schon Ende der 1950er eingestellt, dafür aber die zivile Nutzung von staatlicher Seite stark vorangetrieben. Heute stehen wir kurz vor der Beendigung der Atomenergie, was nicht zuletzt auf jahrzehntelanges gesellschaftliches Engagement zurückgeht. Festzuhalten ist aber auch: Eine Landebahn, also die Lösung für die nukleare Entsorgung, ist auch in Deutschland noch weit entfernt. Erlebt die Geschichte der Atomkraft aktuell eine Renaissance oder wird ihr letztes Kapitel geschrieben? Die deutsche Perspektive scheint klar, der Ausstieg aus der Atomkraft ist beschlossen und der primäre Fokus liegt nun auf dem sicheren Umgang mit den Hinterlassenschaften – von der Stilllegung der letzten Atomkraftwerke bis zu der sicheren Endlagerung hochradioaktiver Abfälle . Deutschland ist im Begriff eine post-nukleare Energiekultur zu entwickeln, die die Zukunft in erneuerbaren Energieträgern sieht. Einen ähnlichen Weg gehen neben Deutschland auch andere Staaten, in Europa etwa Italien, Spanien, Belgien und die Schweiz. Ihnen gegenüber stehen andere Länder, die weiter Atomkraft betreiben und Reaktortechnologien weiter entwickeln möchten ( z. B. China, Russland, Indien & Frankreich). Global gesehen sind die Staaten, die keine Atomkraft nutzen, aber deutlich in der Überzahl: Die Hälfte der OECD -Staaten betreibt keine Atomkraftwerke, weltweit sind es 83 % aller Staaten. Ob eine signifikante Zahl derjenigen Staaten, die sich für einen Einstieg aktuell interessieren, in absehbarer Zeit eigene Atomkraftwerke zum Laufen bringen werden, darf vor dem Hintergrund der historischen Erfahrungen hinterfragt werden. Auch sehen wir hier komplexe Motivlagen, in denen nicht selten zivile und militärische Interessen miteinander verschränkt sind. Eine aktuell hoch umstrittene Position ist, dass Atomkraft als CO2-arme Energiequelle einen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels leisten und damit als nachhaltige Energiegewinnung eingestuft werden könne. In diesem Kontext entfachte auch die neu aufgelegte Debatte um verschiedene Entsorgungsoptionen von Atommüll: Während die Überlegungen zur Lagerung in der Tiefsee oder zur Entsorgung im All schon vor langer Zeit verworfen wurden, werden angebliche Recyclingmethoden weiter diskutiert – obwohl die Forschung an einem „geschlossenen Brennstoffkreislauf“ auch 70 Jahre nach Einführung der Atomkraft zu keinem Erfolg geführt hat. Es ist vielleicht der Zeitpunkt gekommen, nüchtern zu reflektieren, dass bestimmte Landebahnen einfach nicht existieren, bevor man sich entscheidet, den Anschlussflug zu nehmen. Diesen Artikel finden Sie in der Broschüre zur Geschichte der Endlagerung Atomausstieg in Deutschland: Viele Aufgaben in der nuklearen Sicherheit bleiben Label: Broschüre Atomausstieg in Deutschland: Viele Aufgaben in der nuklearen Sicherheit bleiben Informationen zu dem Autor Jochen Ahlswede

LandZukunft - RumeSc

Das Projekt "LandZukunft - RumeSc" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hohenheim, Landesanstalt für Agrartechnik und Bioenergie (740) durchgeführt. Die Verbandsgemeinde Rhaunen im Landkreis Birkenfeld will ihre Standortattraktivität durch ein nachhaltiges Energiekonzept fördern. Dies soll insbesondere durch die Einbeziehung der Wissenschaft im Bereich Biogas ermöglicht werden. In Kooperation mit der Universität Hohenheim und der Landesanstalt für Agrartechnik und Bioenergie sollen in der Verbandsgemeinde Rhaunen Forschungsprojekte zum Thema Biogas umgesetzt werden. Zunächst soll mit wissenschaftlicher Unterstützung eine neuartige technische Anlage zur Herstellung von Biogas eingerichtet werden; in der Folge sollen dann weitere Forschungsfragen eingespielt und behandelt werden. Die Landesanstalt für Agrartechnik und Bioenergie beschäftigt sich hauptsächlich mit praxisnaher Forschung; aktueller Forschungsgegenstand ist die lastabhängige Biosgasproduktion durch fermentative Wasserstoffkonversion. Bisher gibt es keine Untersuchung im ländlichen Raum, die das Verfahren in der Praxis testet und bewertet. Für die Verfahrensentwicklung wäre eine solche Studie jedoch von großem Interesse. Konkret will die Landesanstalt für Agrartechnik und Bioenergie eine neuartige Anlage zur Herstellung von Biogas installieren, die in der Lage sein soll, über die Nutzung von überschüssigem Windkraftstrom Methan als Brennstoff für eine Nutzung durch private Haushalte und Gewerbebetriebe bereitzustellen. Eine Gastankstelle ist in diesem Zusammenhang ebenfalls denkbar. Das Projekt trägt daher auch zur Sicherstellung der Mobilität im ländlichen Raum bei. Da sich die Verbandsgemeinde Rhaunen in Kooperation mit der Universität Hohenheim mit einem nachhaltigen Energiekonzept positionieren möchte und diese Bemühungen über die Ansiedlung von Gewerbe zur regenerativen Energieerzeugung (Bau eines Windkraftparks und einer Biogasanlage) hinausgehen soll, ist eine Verknüpfung zur Forschung, Entwicklung und Wissenschaft vorgesehen. Die Zusammenarbeit mit der Landesanstalt für Agrartechnik und Bioenergie der Universität Hohenheim sind die ersten Schritte zur Bioenergie -Modellregion. Forschungstätigkeiten in der Region können Wirtschaft und Wissenschaft eng miteinander vernetzen und dadurch Synergieeffekte ermöglichen. Ingenieurbüros und Handwerksbetriebe sollen hiervon im Besonderen profitieren; das Wissen um bestimmte Prozesse kann bei ihnen mittelfristig zu Wettbewerbsvorteilen führen. Des Weiteren wird eine langfristige Zusammenarbeit bei der Durchführung von Bachelor- und Masterarbeiten angestrebt. Zur Umsetzung dieser Maßnahme ist zunächst die Betreuung und Strukturierung des Entwicklungsprozesses durch einen externen Wissenschaftler geplant. Dieser soll zunächst die aktuelle Situation der Energienutzung in der Verbandsgemeinde Rhaunen aufnehmen und bewerten, um einen Arbeitsplan sowie Skizzen für mögliche Projekte zu erstellen. (Text gekürzt)

Technologien und Konzepte zur Vergasung von Biomasse

Das Projekt "Technologien und Konzepte zur Vergasung von Biomasse" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Berlin, Institut für Energietechnik, Fachgebiet Energieverfahrenstechnik und Umwandlungstechniken regenerativer Energien durchgeführt. Die Technologie der thermo-chemischen Wandlung ist eine mögliche Umwandlungsform von Biomasse, die für eine Vielzahl von Anwendungen einen entscheidenden Beitrag zur nachhaltigen Energieerzeugung leisten kann. Dem steht allerdings eine komplizierte und kostenintensive Anlagentechnik gegenüber, die bislang kaum wirtschaftlich zu betreiben ist. Dabei wird auch die Bedeutung der Logistik für den Transport der Biomasse unterschätzt. Die energetische Nutzung von Biomasse kann besser in kleinen dezentralen Anlagen erfolgen, die in unmittelbarer Nähe des Biomasseaufkommens errichtet werden. Die spezifischen Stromgestehungskosten sind auch in diesem Fall etwas höher im Vergleich zu großen Konversionsanlagen. Solche Anlagen eignen sich insbesondere für die Synthese von Kraftstoffen bzw. 'Polygeneration Konzepten. Der Kommerzialisierung solcher Anlagen zur Umwandlung von Biomasse stehen bislang die mangelnden Erfahrungen in der Technologie und dem Betrieb gegenüber, die nur durch konsequente Forschung und den Bau neuer Anlagen gewonnen werden kann. In dieser Studie stehen die Anwendungen (Strom, Wärme und Kraftstoffe) im Fokus, wobei das Anlagendesign aus der jeweiligen Anwendung abgeleitet wird ('Downstream-approach). Da sich die Systeme je nach Anlagengröße hinsichtlich mehrerer Parameter unterscheiden, muss für die jeweilige Anwendung das passende Gesamtsystem ausgelegt werden. Dazu wurden 14 Demonstrationsanlagen analysiert und anhand von standardisierten Datenblättern ausgewertet. Das ermöglicht die Identifikation von mehreren vielversprechenden Anlagenkonzepten, die sich für bestimmte Anwendungen besonders eignen. Diese neue Betrachtungsweise ermöglicht einen guten Überblick über den aktuellen Stand der Technik und zukünftige Forschungsschwerpunkte. Für einen wirtschaftlichen und erfolgreichen Betrieb solcher Anlagen müssen die gegenseitigen Wechselwirkungen erkannt und verstanden werden. Dabei steht insbesondere die Verfügbarkeit solcher Anlagen im Vordergrund, die deutlich erhöht werden muss. Aufgrund von der geringen Zahl der betriebenen Anlagen sind die Komponenten nicht standardisiert und dokumentiert. Von der logistischen Seite her sind vor allem die Anlagengröße und die dazu nötige Biomasse Menge kritisch zu betrachten. Zur Kraft-Wärme Kopplung ergibt sich mit einem lokalen Fernwärmenetz einen Standortvorteil, der nicht vernachlässigt werden kann. Für die zukünftige Entwicklungen erscheint die Druckvergasung mit Dampf (Steam reforming) als besonders vorteilhaft. Die Herstellung von biogenem Wasserstoff ist in 2 solchen Anlagen besonders gut möglich, wenn zusätzlich katalytische Bettmaterialen im Reaktor verwendet werden. Dies eröffnet neue Anwendungen für dezentrale Brennstoffzellen, wenn der regenerativ erzeugte Wasserstoff in ein Verteilungsnetz eingespeist werden kann. Allerdings sind die technischen Anforderungen deutlich höher als bei atmosphärischen Reaktoren, was unter anderem an den Materialanforderungen und den Eintragssystemen liegt.

Mid-Size Cities: Scoping Study - Low Carbon Strategy and Implementation Processes for Mid-Size Cities in Emerging and Developing Economies

Das Projekt "Mid-Size Cities: Scoping Study - Low Carbon Strategy and Implementation Processes for Mid-Size Cities in Emerging and Developing Economies" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH durchgeführt. Die voranschreitende Urbanisierung und der sich beschleunigende Klimawandel zählen zu den größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Zwar bedecken Städte nur etwa 1 Prozent der Erdoberfläche, jedoch wohnen in ihnen etwa 50 Prozent der Weltbevölkerung (bald 60 Prozent). Mit weltweit mehr als 3 Milliarden Menschen, die in städtischen Ballungszentren leben, sind Städte erhebliche Quellen von Treibhausgasemissionen. Es wird geschätzt, dass bis zu 80 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen in städtischen Gebieten ausgestoßen werden. Städtische Klimaschutzkonzepte und -strategien implizieren demnach ein hohes Potential zur Treibhausgasminderung. Da die Urbanisierung in Entwicklungs- und Schwellenländern in einem besonders hohen Tempo voranschreitet, besteht in diesen Ländern und Weltregionen ein hoher Bedarf nach solchen Konzepten und Strategien. Aus diesem Grund verfolgt das hier vorgestellte Projekt das Ziel, übertragbare Ansätze für Strategien und Implementierungprozesse zur Markteinführung und -verbreitung von nachhaltigen Energietechnologien in ausgewählten Pilotstädten in Entwicklungs- und Schwellenländern zu erarbeiten. Die Erstellung dieser Strategien und Prozesse baut auf einer systematischen Auswertung bestehender internationaler Initiativen für Low Carbon Cities auf. Sofern die zu erarbeitende Scoping Study belegt, dass die ausgewählten Pilotstädte vielversprechende Bedingungen für die Verbreitung von nachhaltigen Energietechnologien aufweisen, schließt sich eine Implementierungsphase an. Diese soll die Entwicklung, Umsetzung und Evaluierung von Pilotprojekten für nachhaltige Energietechnologien umfassen. Die genannten Arbeitsschritte werden in einen Lern- und Netzwerkprozess zwischen den ausgewählten Pilotstädten eingebettet.

Teilvorhaben: Untersuchung zum Einsatz von 3D-geflochtenen AI2O3(f)AI2O3-CMC als HT-Werkstoff in der Gasturbine

Das Projekt "Teilvorhaben: Untersuchung zum Einsatz von 3D-geflochtenen AI2O3(f)AI2O3-CMC als HT-Werkstoff in der Gasturbine" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von B&B-AGEMA Gesellschaft für energietechnische Maschinen und Anlagen Aachen GmbH durchgeführt. Ein Schlüsselelement zur erfolgreichen Umsetzung der Energiewende liegt in der Transformation des von fossilen Energieträgern geprägten bundesdeutschen Kraftwerkparks, hin zur nachhaltigen Energieproduktion aus erneuerbaren Energieträgern. Einen Beitrag hierzu können Gasturbinenkraftwerke leisten, die durch ihre hohe Flexibilität die Sicherung der Grundlastversorgung bei witterungsbedingten Schwankungen erneuerbarer Energieträger gewährleisten. Eine Steigerung der Effektivität und Reduktion der Abgasemissionen, insbesondere der Minimierung des CO2-Ausstoßes, ist durch den Einsatz neuer Turbinenwerkstoffe möglich. Ein großes Potential hierzu bieten 3D-faserverstärkte Oxidkeramiken. Dank ihrer hohen oxidativen Beständigkeit in Kombination mit herausragenden strukturmechanischen Eigenschaften bei hohen Temperaturen können 3D-geflochtenen Faserverbundkeramiken (engl. Ceramic Matrix Composite - CMC) die Leistungsfähigkeit thermischer Prozesse steigern. Dies ermöglicht die Entwicklung neuer Turbinengenerationen, sodass effizienzgesteigerte und wartungsarme Turbinen, befeuert mit Synthesegasen (bspw. erneuerbarer Wasserstoff und Biogas) zur Energiewandlung eingesetzt werden können. Das Forschungsprojekt 3DOxOxTurbine umfasst die Entwicklung einer 3D-geflochtenen Al2O3(f)/Al2O3-CMC sowie der hierzu notwendigen Anlagentechnik für die Herstellung des Verbundes. Die Ermittlung der leistungssteigernden Potentiale des neuen Werkstoffs für die Turbinenanwendung erfolgt hierbei auf Grundlage von Materialkennwerten durch Strukturvergleichsanalysen und Prozesssimulation. Die Materialkennwerte werden dazu in mechanischen Kurzzeittests bei hohen Temperaturen sowie in Prüfungen zur Bestimmung thermophysikalischen Eigenschaften erhoben. Um den industriellen Einsatz des neuen Werkstoffs aufzuzeigen, schließt das Vorhaben in der Fertigung eines Demonstrator-Turbinenbauteils, wie bspw. einer Brennkammerverkleidung oder einer Turbinenschaufel, ab.

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